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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wohlstand



Mark O. Fischer
10.02.2013, 08:43
2013 beginnen wir mit Wohlstand (http://www.epsilongrafix.de/index.php?option=com_content&view=article&id=82:wohlstand-fuer-alle), damit wir mit diesem Wohlstand alle unsere und eure Wünsche erfüllen können. Doch Vorsicht! Die Geschichte von Wohlstand spielt zwanzig Jahre später und da gibt es gar kein Geld mehr. Denn der Staat ist längst pleite. Wie kann man unter diesen Umständen noch den Wohlstand der Bürger sichern? Natürlich mit einer Behörde, der Wohlstands-Sicherungs-Behörde, und totaler Überwachung durch technischen Fortschritt. Denn dann werden nicht nur Hunde, sondern auch Menschen gechipt. Der Chip ist Personalausweis, Reisepass, Geldkarte, Krankenakte, Zeugnis, Peilsender und speichert die Leistungspunkte, die über den Wert des Menschen bestimmen. Denn Leistung muss sich wieder lohnen und wer nichts leistet, ist nichts wert.

Doch keine Angst! Sollten deine Leistungspunkte auf null sinken, sorgt der Staat auch dann für dich. Dann bekommst du eine extra Einladung in ein Thanatos-Zentrum für eine Ausgliederungsmaßnahme zum Wohle der Gesellschaft. So hat der Staat Armut, Krankheit, Kriminalität und Überbevölkerung mit einem Schlag eliminiert. Ist das nicht toll? Frag mal Mirabelle oder ihre Mutter oder ihren Freund oder ihren Vater. Die leben in dieser Zeit und wissen, wie toll das ist. Lese deine Träume von einer Zukunft voller Wohlstand. Zu Risiken und Alpträumen frage dein Gewissen oder deinen Politiker.

the_rooster
11.02.2013, 15:08
Die Geschichte hört sich schon mal interessant an, da werd ich mal einen Blick in die Leseprobe werfen.

Ist die Geschichte eigentlich abgeschlossen oder auf mehrere Bände angelegt?

Mark O. Fischer
11.02.2013, 17:20
Ist die Geschichte eigentlich abgeschlossen oder auf mehrere Bände angelegt?
abgeschlossen

Comic_Republic
11.02.2013, 17:45
abgeschlossen

Dat klingt gut! Werde morgen mal im Laden reinschauen, wenn PPM schon da ist...

C_R:zeitung:

Mark O. Fischer
11.02.2013, 19:44
Die erste Rezension über WOHLSTAND ist online!:
http://www.der-lachwitz.de/2013/02/11/temel-wohlstand

idur14
19.02.2013, 13:08
Am Wochenende mitgenommen und auch schon gelesen.
Positiv sind jedenfalls die Zeichnungen (mit Ausnahme der ersten Szenen im Finsteren, die nicht recht zur Geltung kommen), das generelle Szenario, die Auswegslosigkeit und das realistische Ende.
Für mich war das wichtigste Thema des Bandes weniger die generelle Diktatur sondern eher der Überwachungstaat und die Psychischen Belastungen und Beeinflussungen der Figuren.
Warum das Mädchen allerdings Rapace heissen musste (Naomi Rapace lässt grüßen), kann ich nicht nachvollziehen. Aber gut!
Insgesamt ein sehr schönes und inhaltsschweres Debüt!

Mark O. Fischer
19.02.2013, 17:26
Hallo Thekla,

ich dachte mir, ein wenig bewundernde Fanpost mag dir gut tun. Also schreibe ich dir hier. Ich gehöre zu den Menschen, die recht früh ein Exemplar von „Wohlstand“ lesen durften. Und ich muss sagen, der größte Kritikpunkt ist, dass du keine Fortsetzung geplant zu haben scheinst. J

Die Geschichte hat mich lange begleitet und mir über Tage hinweg ein Gefühl der Beklemmung gegeben. Denn obwohl ich glaube, dass wir nicht zulassen würden, dass man uns Giftkapseln implantiert, so mag eine Zukunft, in der man den Wert eines Menschen nach seinem Beitrag zum BIP bemisst, nicht allzu fern sein.

Gerade weil dein Comic diese Dystopie so wunderbar zeichnet, habe ich beschlossen, einige Seiten daraus in meinem Unterricht zum Thema „Arbeit und Menschenwürde“ einzusetzen.
Einmal konnte ich das bereits tun und ich darf dir sagen, dass die Schüler sehr betroffen und schockiert reagiert haben. Und sehr aufmerksam. Ich habe sie selten so bei der Sache erlebt. Danke dafür.

Ich bin gespannt, wie andere Gruppen reagieren. Denn einige haben in der Einstiegsstunde zu dem Thema bereits gefordert, man solle „unnütze Hartzer verrecken lassen“.
Mir hat immer etwas gefehlt, an dem ich konkret die Problematik von wirtschaftlichem Nutzen dem Selbstwert eines Menschen gegenüberstellen konnte.

Du kannst stolz auf dein Werk sein. Denn du hast nicht nur deine Leser zum Nachdenken gebracht, sondern auch einen Beitrag zur Bildung erbracht.


Hochachtungsvoll


Mark B.
Religionslehrer

Mark O. Fischer
25.02.2013, 11:53
Leserrezension (http://www.comicforum.de/showthread.php?114938-Aus-dem-Leben-eines-Hausmeisters&p=4640209&viewfull=1#post4640209)

Susumu
24.03.2013, 14:25
Habe das Album kürzlich gekauft und jetzt gelesen. TeMeLs Zeichenstil gefällt mir sehr, ihre Onlinestrips waren aber bislang nicht wirklich meins, da dort sehr oft einfach nur alte Kalauer grafisch umgesetzt werden und auch die eigenen Gags für mich meist nicht wirklich zündeten. (Der allererste war, soweit ich das verfolgt habe, der allerbeste.)

Das Album Wohlstand geht jetzt sicherlich auch nicht sehr tief, erzählt die Geschichte, die man sich aus der Ausgangssituation erwarten kann (plus 1984-Anleihen bei den Überwachungskameras, mit denen ich nicht gerechnet hätte, die aber auch nicht unbedingt originell sind) ohne nennenswerte Twists zu Ende, allerdings so geradlinig und kompromisslos, dass es einem doch irgendwie berührt, wenn auch alles ein bisschen holzhammermäßig daherkommt. Auf S. 49 gibt es dann immerhin noch einen wirklich fiesen Gag, der mich lauthals auflachen lies (Holy Motors anyone?), so etwas hätte ich gerne noch ein paarmal öfters gehabt. Dennoch: ein Klassiker a'la Soylent Green war einfach nicht zu erwarten, wäre auch für einen versierteren Szenaristen auf 54 Seiten wohl schwer unterzubringen gewesen. Ikegami gefällt mir derzeit besser, aber da hat man auch wesentlich mehr Platz, dem Gesellschaftssystem komplexere Regeln zu verpassen und ich weiß zudem nicht, ob ich das nach 10 Bänden immer noch sagen werde.

Für ein Debütalbum halte ich Wohlstand dennoch für ausgesprochen gut. Zeichnerisch dürfte sich TeMeL im Laufe des Albums sogar noch gesteigert haben. Man vergleiche da mal die beiden Vergrößerungen am vorderen und hinteren Vorsatzpapier. Das vordere ist so lala, das hintere aber doch selbst in der Größe nur beeindruckend! Für das nächste Album wäre es vielleicht doch noch besser, mit einem versierten Szenaristen zu arbeiten und sich nur auf das Zeichnen zu konzentrieren. Oder zumindest eine Geschichte (Roman, Film) zu adaptieren. Ich bin mit Wohlstand gewiss nicht unzufrieden, aber so wäre möglicherweise noch mehr drin.

Mark O. Fischer
18.04.2013, 10:14
TeMeL hat den aktuellen Mycomics.de Wettbewerb (http://mycomics.de/content/kurzcomic-wettbewerb.html) gewonnen!

Hier gibt es ein ausführliches Interview mit ihr:
http://www.ppm-vertrieb.de/ppm-news/1113/wohlstand:-der-erste-teil-des-interviews-mit-temel/
http://www.ppm-vertrieb.de/ppm-news/1114/wohlstand:-der-zweite-teil-des-interviews-mit-temel/

Mark O. Fischer
25.05.2013, 16:08
TeMeL Live in einer Videosession am Sonntag, dem 09. Juni 2013, von 16.00 bis 18.00 Uhr: http://comicademy.com/TeMeL-Live.314.0.html

Mark O. Fischer
30.05.2013, 11:24
"Eine beklemmende Vision, die gar nicht mal so utopisch ist und man meint in der Gegenwart schon Tendenzen dafür zu erkennen. Auch deswegen nagt der Band an dem Leser und lässt einen die aktuelle Nachrichten mit anderen Augen sehen. Und welche Graphic Novel kann das schon von sich behaupten?"
(splashcomics (http://www.splashcomics.de/php/rezensionen/rezension/18179))

Traumwaldschrat
17.07.2013, 22:13
Oh, ja, da kann ich mich Jons Marek Schiemann in seiner Splashcomics-Rezension anschließen,

man nimmt aktuelle Nachrichten mit einer ganz anderen Wahrnehmung auf! Und das sogar ohne Comic selbst,
nur mit dem Klappentext und dem Interview!
So habe ich letzte Woche seit langem wieder einmal im Bayerischen Fernsehen das Satiremagazin Quer geguckt. Unter anderem ging es um einen Vorstadtbezirk, in der eine deutliche Minderheit der Bürger den Bau von Lärmschutzwänden entlang der Bahnlinie vorerst gekippt haben. Mit der Vorankündigung auf TeMeLs Comic im Hinterkopf entstand schon ein bizarres Bild, wie die Befürworter mit vergrämten Mienen vor der Kamera standen und wie selbstverständlich meinten, daß es einfach nicht geht, seinen eigenen Willen über den der Allgemeinheit zu stellen und daß dadurch der Demokratie doch das Ende droht. Und sogar der Sprecher (obwohl Satiremagazin) rit sogar noch darauf herum, daß es doch ein Frevel sei, so kostbare Steuergelder zu versemmeln. Wirklich gespenstisch! Wie weit sind wir denn schon, wie wenig weit von "Wohlstand" entfernt?

Wobei es aber noch einen anderen Beigeschmack hat, den ich schon fast beängstigend finde, weil mir in diesem Zusammenhang auch "Die Welle" einfällt. Morton Rhue hat es sehr eindrucksvoll mit diesem einen Jungen dargestellt, der am Schluß durch die Auflösung dieses Experiments regelrecht zerstört wird, was die eigentliche Gefahr staatlich verordneten Gemeinwohls ist: Es macht die Schwachen stark! Und in der Folge: Es gibt mehr Mitläufer als Gegner!

Mir drehen sich die Gedanken geradezu verstörend im Kreis, wie sich da, mit dem für einen Moment entsprechenden tabulosen Blick, auf einmal die Realität mit TeMeLs Fiktion und der deutschen Vergangenheit vermischt: Aufgrund des Heilsversprechens des Wohlstands für alle, alle Vorstadtbewohner, in Form von Lärmschutzwänden, -also Ruhe für alle-, werden andersdenkende geächtet und aus der (Vorstadt-) Gemeinschaft ausgeschlossen (ausgegliedert [!]). Gar nichts unmittelbar staatliches, die Mitläufer eben, die es sich auf dem staatlich geförderten, allgemeinen Wohlstand schon so richtig bequem gemacht haben! -Ich weiß nicht, sicherlich übertrieben, aber für mich wird da die Entwicklung nach 1933 wahrhaftig!

Und mich macht es unruhig: Hat TeMeL diesen Aspekt beachtet? Ich könnte mir vorstellen, daß nicht nur die Vernichtung der Individualität zugunsten eines menschenverachtenden Gemeinwohls, um den Staatsbankrott zu überwinden, die Gefahr ist, sondern vilelleicht sogar noch mehr die Mitläufer, die das System unwissentlich mit aufbauen und festigen und eine Umkehr unmöglich machen.

Welch erhellende Gedanken! Wahnsinn! TeMeL ist echt eine Weltverbesserin! Sogar ohne Comic hat sie Augen geöffnet! -Ich glaube, ich kann dagegen einpacken ...und zurück in den Wald gehen...

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Nur einen Aspekt möchte ich noch anbringen:
Ich kann den Wunsch nach Lärmschutzwänden wirklich nachvollziehen. Trotzdem bin ich dagegen, aus einem Grund, weil man während der Zugfahrt nur noch Lärmschutzwände sieht, denn erschreckenderweise grasiert mittlerweile dieses Phänomen wie die Pest, beschränkt sich nicht nur auf Vorstädte, sondern es soll ja bald jeder an einer Bahnlinie liegende Ort einen Lärmschutzwandkanal bekommen. Nein!! Das ist häßlich! Ich würde gerne auch weiterin den Ort, den der Zug gerade durchfährt, sehen, ist schließlich bisweilen sehr hübsch anzusehen und eine interessante Ablenkung gegen langweilige Zugfahrten. Außerdem hätte es ja auch eine Werbefunktion aus dem Zugfenster heraus: "Oh, so ein schöner Ort!"

Aus einer anderen Sicht erzürnt mich diese Verschandelung der Landschaft:
Die Bahnlinien in Deutschland sind eindeutig älter als der älteste dieser an einer Bahnlinie wohnenden mein-Auto-mein-Haus-mein-Boot-Eigenheimbesitzer mit Ruhebedürfnis, folglich hat somit auch jeder bei Kauf zwangsläufig gewußt, daß hinterm Haus eine Bahnlinie ist, weil sie eindeutig schon da war. Warum haben sie dann dieses Haus gekauft bzw. dort gebaut, wenn der Bahnverkehr ihre Wohlstandruhe stört? Sofern man aus finanziellen Gründen nicht zu wohnraumknapper Miete an der Bahn gezwungen ist, kann man es sich doch leisten, dort zu wohnen, wo keine Züge stören!

Und außerdem, warum werden dann nicht zuerst alle Ring- und Ausfallstraßen eingemauert? Straßenlärm ist doch noch viel nervtötender, weil er kontinuierlich und ohne Unterbrechung als ständiges Hintergrundgeräusch lärmt. Zugverkehr dagegen, auch an vielbefahrenen Hauptabfuhrstrecken, lärmt nur punktuell, zeitweilig, und das, könnte ich mir vorstellen, nervt nur, wenn man sich aus einem übertriebenen Wohlstandsanspruch heraus "nerven lassen will", denn zwischen den Zugfahrten ist Ruhe, richtige Ruhe, reicht das nicht?

Auf jeden Fall häßlich, ich will etwas vom Ort sehen, von der Landschaft, vom Ort in der Landschaft, sonst macht doch das Zugfahren keinen Spaß mehr. Mit Inbetriebnahme der ICE-Neubaustrecken lästerte man einst über die "Längste U-Bahn der Welt". Nun kommt noch die längste Industrievorstadt-S-Bahn hinzu, da Lärmschutzwände zu den Rückwänden der Industriebetriebe an der Bahn doch recht ähnlich sind...

(#44)

Traumwaldschrat
31.07.2013, 23:40
Zwar sagte "Wohlstand" mir nicht so zu, aber die gesellschaftskritische Idee, die TeMeL zu diesem Comic verleitete, ist großartig!

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Vielleicht sollte man eine Spendenaktion anleiern, um mit diesem Geld allen Mitgliedern des Bundestages und des Bundesrates, allen Mitgliedern der 16 Landtage sowie den Landesverbänden der Parteien mit all ihren aufstrebenden, schon in den Startlöchern stehenden Parlamentsanwärtern jeweils ein Exemplar von "Wohlstand" zu schenken, um sie aufzurütteln!

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Oder ginge der Schuß nach hinten los, daß dieser Comic sie erst so richtig heiß macht auf eine solch "prachtvolle" Zukunft...
Es ist doch immer recht gemütlich, wenn die breite Bevölkerung sich für den Wohlstand einer kleinen, sich selbst erwählten "Elite" aufopfert. Um wie vieles beruhigender wäre es da, wenn man unter Berufung der tatsächlichen, realen, extrem angespannten finanzpolitischen Lage Europas und damit einhergehend den angeblich alternativlosen(!) Rettungsmaßnahmen, um das Chaos noch zu vermeiden, sie einfach dazu zwingen könnte. -Wem das trotz des Comics zu fantastisch und unrealistisch erscheint, der möge doch einfach (noch einmal) meinen Blogversuch #1 und #2 lesen, ...denn ist das nicht die langjährig erprobte Vorstufe (zum Kauf zwingen)...

Jaja, wenn's stimmt! Aber ich finde dennoch, daß es Beachtung verdient: Krise bewältigen ist das eine, doch ich könnte mir vorstellen, daß es für manche Krisenmanager einfach hauptsächlich darum geht, daraus einen persönlichen Vorteil zu schlagen. Krise bewältigen ist da zweitrangig... Wenn's stimmt, fände ich das schon eine Form von Betrug!

Aber gut, für die Realität ist es möglicherweise doch zu weit hergeholt, für eine Comicgeschichte aber könnte man es doch vielleicht gelten lassen, daß die obersten Damen und Herren diesen Weg der Überwindung des Staatsbankrotts gewählt haben, nicht weil er der einzig verbleibend mögliche war, sondern weil man so auf bisher nicht geahnt leichte Weise in gesichertem Wohlstand leben kann.

-Nun ja, wer weiß, ob mit der Schenkung eines Exemplars "Wohlstand" so mancher vielleicht auf den Gedanken kommt, daß die Zeit tatsächlich extrem günstig ist...

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Wenn der Schuß nach hinten losginge, vielleicht entstünde noch eine andere kuriose Situation: Am Ende müßte TeMeL sich für ihre Vision dieser "glücklichen" Zukunft auch noch ehren lassen, obwohl sie eigentlich das Gegenteil erreichen wollte...

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Ich leiste mir jedoch noch eine andere Idee!
TeMeLs Geschichte hat ja die Realität als Aufhänger: Die Finanzkrise und damit einhergehend die bedrückende Frage, wo dieses Dilemma eigentlich hinführt. Lösungsansätze wären somit gefragt! Ich denke aber anders, weswegen ich für einen Moment die Frage wichtiger fände, woher die Krise kommt, schon allein, um das Problem auch wirklich an der Wurzel zu packen. Möglich, daß die Politiker zu sorglos, unachtsam und fahrlässig waren und entsprechende Warnsignale übersahen. Vielleicht hat auch der eine oder andere absichtlich weggeschaut, aus welchem Grund auch immer. Ich tendiere aber mehr zu Georg Schramms Sicht der Dinge, wie er es einst als seine Militärkunstfigur darstellte: Die Krise ist eine Kriegserklärung an den Euro! Sie ist also nicht einfach passiert, sondern wurde wahrscheinlich provoziert, von Leuten, die zum einen genau wissen, wie leicht man eine Krise auslösen kann (->Wirkungszusammenhänge), und die zum anderen noch besser wissen, was für einen persönlichen Vorteil man daraus ziehen kann.

Deswegen fände ich es viel wichtiger zu fragen, was mit dieser Krise eigentlich bezweckt werden soll. Krieg dem Euro, aber mit welchem Ziel? Mich beschäftigt die Frage schon lange, doch mit meinem nicht vorhandenen wirtschaftswissenschaftlichen Wissen komme ich nur auf die naive und absurde Idee, ob Sinn und Zweck der Krise der ist, Staaten für Privatpersonen bezalbar zu machen. Vielleicht habe ich es nicht verstanden, aber wenn sich die Schuldenlast eines Staates immer höher türmt, bedeutet das doch, das dieser Staat immer billiger wird, so billig, daß irgendwann ein paar hundert Millionen Euro ausreichen, mit denen sich ein Großkapitalist Deutschland wie ein Grundstück mit Haus drauf einfach kaufen kann. Natürlich als feindliche Übernahme. Im Bundeskanzleramt oder Schloß Bellevue säßen dann keine Volksvertreter mehr, sondern ein Grundeigentümer, der nach belieben bestimmen kann, wer zu welchen Bedingungen auf seinem Grundstück Deutschland wohnen darf und wer nicht.

Aber lassen wir diese unsinnige Rumspinnerei, es gibt gewiß stichhaltigere Erklärungen. Doch TeMeL verleitet mich zu einer noch wilderen Spinnerei!
Ist das vielleicht das Ziel dieser Krise? Den Staatsbankrott provozieren? Ja, und dann? Muß man auch wieder fragen, wozu?

Aus TeMeLs Nachwort könnte ich schließen, daß sie sehr viel mehr von dieser Welt verstanden hat, von diesem (geo-)politischen Wahnsinn verstanden hat, über den andere nicht einmal wagen nachzudenken, als sie für den Moment preisgibt. Vielleicht ist es auch für sie viel wahrscheinlicher, daß die Krise provoziert ist, weil dahinter ein größeres Ziel stehen könnte, und wer weiß, vielleicht ist sie mit ihrem Wissen zum Schluß gekommen, daß ihre WSB-Zukunft möglicherweise für gewisse Leute auf diesem Planeten die effektivste wäre, um ihre egoistischen Ziele durchzusetzen.

Deswegen! Laß ich michzu einer fürchterlich abstrusen Idee hinreißen:
Wie wahrscheinlich ist es, daß TeMeL mit "Wohlstand"genau die Zukunft dargestellt hat, die diese gewissen Leute in ihren geheimen Zirkeln für Europa oder der ganzen Welt auserkoren haben, zum Beispiel die Bilderberger in ihren bekannten, aber stets geheimen Konferenzen, obwohl sie behaupten, über eine lebenswerte Zukunft der Menschheit zu diskutieren (oder wohl doch eher einer lebenswerten Zukunft ihrer Finanzpläne)?
Wie wahrscheinlich ist es, daß sie tatsächlich das Geheimnis einer solchen Konferenz preisgegeben und ausgeplaudert hat, in diesem Sinne ihnen auf die Schliche gekommen ist?
Fänd ich spannend!

Schwachsinn!...?
Hmm, tja...
Vielleicht tatsächlich... nur könnte ich dennoch vermuten, das diese gewissen Leute sowieso viel effektivere(!) Ideen haben, wie man die Welt "lebenswerter" machen kann:
In Indien zum Beispiel bräuchte es schon gar keine WSB mehr, dort bringen sich Landwirte reihenweise selbst um, weil ihnen, einmal in die Fänge der "segensreichen" Gentechnik der Agrarindustrie geraten, jedliche Hoffnung auf eine menschenwürdige Zukunft geraubt wurde. Nachweislich ist dort, seit die internationalen Agrarkonzerne Fuß gefaßt haben, die Selbstmordrate dramatisch gestiegen!
...Aber das interessiert ja keinen!
Ebensowenig wie die Tatsache, daß auch in Deutschland die erhöhte Selbstmordrate größtenteils auf Agenda 2010, Hartz IV und ähnlichen menschenverachtenden Schwachsinn zurückzuführen ist. Auch hierzulande bräuchte es keine WSB, sondern nur Gesetze, die das nachhaltig regeln.
-Vielleicht ist dies ja ein viel wahrerer Grund für die Einführung der Demokratie: Weil es die Möglichkeit bietet, zum einen sich zum unermeßlichen Verdienen zwingen zu lassen (->Blogversuch), und zum anderen, weil man so, ohne sich die Finger schmutzig machen zu müssen, mit der entsprechenden perspektivenlosen Gesetzeslage "wertlose" Menschen selbständig aussondern kann.
Oder was weiß ich noch!
Oder doch nicht!

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Ach, Leut', laßt Euch doch nicht so gemütlich von den Medien täuschen und betäuben, es ist doch alles ganz anders...
Ich weiß ja auch nicht wie, aber vielleicht ist es eine MÖGLICHE Wahrheit.

(#45)

Kermeur
01.08.2013, 08:37
Was für ein Geschwurbel. Ab auf die Ignore-List.

Traumwaldschrat
05.08.2013, 20:04
Wenn Du glaubst, daß das die Welt eine bessere macht, bitte, laß Dich nicht aufhalten, viel Spaß...

(#46)

Traumwaldschrat
28.08.2013, 21:22
Auch wenn mir der Comic nicht so gefiel, möchte ich dennoch in TeMeLs grafischer und künstlerischer Brillanz schwelgen!

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>Innentitel:
Stark, wie man so eine versiffte Atmosphäre erzeugen kann, sogar die Bruchbrösel der Tablette fehlen nicht! Nur was ist das für ein Ding bei dem WSB-Kärtchen? Soll das eine herausgeschnittene Giftkapsel sein?
>Impressum:
Originalausgabe? Weiß TeMeL jetzt schon, daß es von ihrer Geschichte auch eine "Coverversion" geben wird? Natürlich ist das das Original, was sonst, selbst in der dritten Auflage! -Erstauflage wäre vielleicht geschickter gewesen.

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jeweils: Bildfolge oder Seite / Bildnummer (gezählt) (vl.=vorletztes, L.=letztes Bild)

>3/1. :
"...und mit der besten Gothicparty!" Zwar bezweifle ich, daß TeMeL die einstige legendäre Kultdisco im Kopf hatte, aber ich fühle mich dennoch geschmeichelt! Man möge nur nachschauen, wo ich herkomme!

>4/1. :
Dieses tanzende Mädchen links neben Leons Kopf: Ist die süüß!! Vor allem mit diesen Armbewegungen, so leicht energisch! Entfernt kenne ich ja diesen Schwarzgesellenzinnober, deswegen empfinde ich ihre Körperhaltung so: Grrr! ICH! BIN! HÜBSCH! Ach, niedlich!
>4/3.+4. :
Dieser erschrockene und entsetzte Gesichtsausdruck Mirabelles! Stark!
>4/5. :
Spitze! Dieser Gesichtsausdruck erzählt eine ganze Lebensgeschichte; und läßt eine Ahnung aufkommen, worum es in dieser Geschichte geht.

>5/4. :
Von der künstlerischen Freiheit natürlich eindrucksvoll, aber trotzdem irgendwie irreführend: Er wird doch nicht vom Blitz getroffen und auch wird die Giftkapsel wohl nicht mit einem Laserstrahl "gezündet".
>5/vl. :
"...mußten wir die Giftkapsel zünden." Mußten wir morden! Weil wir uns nicht anders zu helfen wußten, mußten wir diesen Menschen töten! Weil wir zu faul waren hinterherzurennen, haben wir ihn einfach getötet! Wirklich genial absurd, diese Welt, die TeMeL da erschaffen hat! /Nur, eine Giftkapsel "zünden"?
>5/L. und 6/1.+4. :
Puh! Schamlose Menschenverachtung nach Dienstvorschrift! Absolut taktlos und ohne jedes Feingefühl!
>6/5.-7. :
Wirklich eine bizarre Grundidee, die TeMeL für ihre Geschichte hat: Nicht vor tötlichen Verkehrsunfällen oder ähnlichen Schicksalsschlägen muß man Angst haben, sondern vor einem unbekannten Staatsdiener, der einem das Leben per Knopfdruck ausknipsen kann.

>7/4. :
Ganz eindeutig: ohnmächtige Verzweiflung!
>7/6. :
Ebenso eindeutig: Die Verzweiflung bleibt gnadenlos in ihr kleben!
>7/7.-9. :
He, gruselig! In ihren tagträumerischen Alpträumen vermischt sich die Erinnerung an diesen Mann und ihre Gedanken bis zur Bushaltestelle mit dem Bewußtsein ihrer labilen Situation zu einer drohenden Vision ihrer eigenen Zukunft! [! - siehe unten]
>7/L. :
Eine junge erwachsene Frau, die nach ihrer Mutter schluchtst...? [siehe unten]

>8/1. :
Zermürbende Vision, wie sie aufgrund ihres erfolglosen Lebens gezwungen wird, ihrer Mutter ihr Elternglück zu zerstören! [!! - siehe unten]
>8/6.+7. :
"Nichts, Linn, ist schon gut." Kurios: Auch Jan Maaß hat es in seinem Webcomic so verstörend dargestellt, wie verzweifelte Menschen im entscheidenden Moment doch ein Hilfeangebot abweisen und lieber ins Verderben rennen. Ist das... normal, menschlich?

>10/1. :
Nahezu unbeschreiblich, diese Wucht!
"Ihr müßt es schon selber tun!!!" Grenzenlos absurd, TeMeLs Idee: Per Gesetzeslage und Bescheid zum Selbstmord gezwungen! Per Bescheid gezwungen, den Staat in Schutz zu nehmen und ihn von seiner asozialen Pflicht zum Mord freizusprechen. "Ihr müßt es schon selber tun!" ist da eigentlich schon eine Revolution: Den Staat nicht in Schutz nehmen und ihn zum Mord zu verführen. Nur wird das den Staat trotzdem nicht zugrunde richten, weil es ob der vielfachen Morde dank einer verantwortungsstreuenden Gesetzeslage kein zermürbendes schlechtes Gewissen geben wird.
>10/1. und 9/die letzen drei :
Man stelle es sich nur vor: Es ist doch Folter! Geht man nicht ins TZ, kann man doch nur auf den Tod warten, aber äußerst unbestimmt! Wann? In fünf MInuten? Zwei Stunden? Um 16:00 Uhr? Man kann nicht einmal "ein letztes" machen, weil man gar nicht weiß, ob man damit überhaupt noch fertig wird (siehe Popcornschüssel). Man kann absolut nichts tun, außer warten... auf den Augenblick, wenn man sich an sich und sein Leben nicht mehr erinnern kann...! Absolut grausam!

>12/2. :
Ah, mei, Schnurr! TeMeL scheint Katzen lieber zu mögen als Hunde! Sehr sympatisch! (nicht nur scheinbar, siehe Danksagung)
>12/2. :
"Ich habe vor keinem Einbrecher so viel Angst wie vor der WSB." Sagenhaft! Eigentlich ein Wortspiel! Eine bezeichnende Aussage! Wie durch staatlicher, angeblich fürsorglicher Reglementierungswut alles ins Gegenteil verkehrt wird.

>13/3. :
Schätzungsweise im Jahr 2011 mit echten, klassischen Rollschuhen? Ach ja, ich weiß es gar nicht: Gibt es eigentlich Schlittelrollschuhe für Kinder? Oder ist das physiologisch und lernmotorisch nicht vertretbar? Oder nur, weil sie nicht größenverstellbar sein können? Skischuhe aber auch nicht! Schlittschuhe ebenso! (...Inlineskates...!)
>13/4. :
Oh, schon als Kind ein sehr hübsches Mädchen!
>13/5. :
TeMeL hat es ja im Interview nicht verheimlicht: Ähnlichkeiten mit der deutschen Vergangenheit durchaus beabsichtigt.

>14/1. :
Thanatos! Warum muß das so irritierend griechisch klingen? Hat Thanatos auch eine Bedeutung? Oder ist das ein aus Anfangsbuchstaben zusammengesetztes Kunstwort?
>14/3. :
"Immerhin, das Problem der Überbevölkerung gibt es nicht mehr. Aber viele haben Probleme mit der WSB..." Ein hervorragendes Wortspiel!
>14/vl. :
Ihre Mutter liegt im Sterben...? [siehe unten]
>14/L. :
...und ist schließlich tot (neben ihrem Bett...?) [! - siehe unten]

>15/1. :
Niedlich, sogar mit eigener Sprechblase: "Schnurr?"
>15/4. :
Typisch Katz'! Pennt einfach weiter!

---------------------
[Hier ist unten]
Ach, nee, Halt! Jezat! Jetzt verstehe ich (beim zweitmaligen zusätzlichen Durchblättern)! Oh Mann, wie dußlig!

>Innentitel:
Das ist ihre Mutter!! Mit blonden Haaren. Und Mirabelle (mit schwarzen Haaren) hat sich das Halsband zum Trost behalten!

>7/7.-9. :
Diese Ähnlichkeit eines wildfremden Menschen mit ihrer Mutter, entwürdigt und im letzten Schicksal sogar entindividualisiert, das macht Mirabelle zu schaffen!
>7/L. :
Also nicht: Warum schluchtst sie, warum besucht sie sie nicht? Es geht nicht mehr, ihre Mutter, die sie so sehr bräuchte, ist schon tot.

>8/1. :
Ach so! Sie mußte bereits in jungen Jahren hilflos mit ansehen, wie staatliche Willkür ihr ihre Mutter raubte...

>14/vl. :
Ungeschickt gezeichnet: Das Grübchen sieht aus wie der Mund und der Mund wie ein Schnurrbart.
>14/L. :
Ein Mensch ist gestorben und eine Welt zerbricht!
Das Leben bebt (lernt man von der Musikgruppe Glasperlenspiel), hier aber bebt eine Seele vor Schmerz!
Deswegen ist dieses Bild Poesie: wie man Leid so melancholisch schön darstellen kann!
Eigentlich grausam, dieser Voyeurismus! -Nein, falsch! Das ist Kunst: Leid so darzustellen, daß es schön aussieht! Das ist Bewußtseinserweiterung!
Das Leid ist grausam, und gehört dennoch mannigfaltig und unausweichlich zum Leben dazu! -Warum nur? Warum kann Leben nicht anders als leidvoll sein? -Gewiß unsinnig, diese Frage, das Leben ist halt so, weil es wahrscheinlich anders nicht funktionieren würde...
Nur, wenn dem so ist..., warum ist dann das höchste Streben des Menschen nicht, so gut es geht sich gegenseitig das Leid fernzuhalten oder zumindest das Leid zu lindern? Wozu diese unermeßlich kostbare Kreativität eines entwickelten Gehirns, wenn es hauptsächlich dazu genutzt wird, zusätzliches Leid zu erzeugen?
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>15/6. :
Soll das das selbe Foto wie des Innentitels sein? Nur die Beine stimmen nicht.
>15/L. :
Ah, Schnurr!
>15/L. :
"Mal sehen, wie lange das noch gut geht." Läßt den Rest der Geschichte eigentlich schon erahnen.


[Wird natürlich auch fortgesetzt]

(#47)

Traumwaldschrat
04.09.2013, 21:00
[jeweils: Bildfolge oder Seite / Bildnummer (gezählt) (vl.=vorletztes, L.=letztes Bild)]


>16/2. :
"Oh, sie waren gestern..." Wirklich anmaßend, wie sie in andererleutes Leben rumpopelt. ""Naja, ihr Kontostand wird sich darüber sicherlich nicht freuen". Diese Frau genießt es, für schamlose Menschenverachtung auch noch "Geld" zu bekommen. Genial eklig gestaltet!
>16/3. :
So, wie sie ihm das Kärtchen überreicht: Sie kommt sich unglaublich wichtig und effizient vor. Dabei tut sie eigentlich nichts, einscannen, rumklicken, inklusive Beleidigung, nur um ein Visitenkärtchen weiterzureichen, daß sie auch ohne diesen Aufstand hätte verteilen können. Und das nennt sie Hilfe!
16/vl. :
Kommt im Comicalbum noch öfters vor, zum Beispiel auch zwei Bilder zuvor: Mit Händen und Handmotorik darstellen hat TeMeL offenbar Schwierigkeiten. Es sieht so aus, als wird der Löffel mit der Faust wie ein Schlagring gehalten und der Daumen dieses Herrn sieht wie geburtsfehlerverbogen aus. Und auch sonst ein paar Mal abgeknickte Handgelenke, eine seltsame Bedienmotorik der Tablettrechner.

>17/1. :
Was für eine genial eklige Szene!
Wie sie ihr schlechtes Gewissen überspielt. Und wie entlarvend das ist: Nein, es wird keiner umgebracht. Wieso kommt sie aber dann sofort auf Mord und Gewalt, das angeblich nie stattfindet?Also scheint es ja eben selbiges sehr wohl zu geben, wenn man extra darauf hinweisen muß, daß es so etwas nicht gibt. Spitze gestaltet! Auch der Nachsatz: "...füreinander das Beste tun!" Schmierig! Sie bezieht sich ja eindeutig mit ein, lehnt sich aber nur zurück und läßt andere für sich das Beste tun. Und in ihrem Unterbewußtsein die Selbstverständlichkeit, daß Menschen, die nicht für sie das Beste tun, eliminiert werden, damit wieder Platz für die ist, die das Beste für sie tun. Auf fremderleuts Kosten, inklusive mit dem Leben bezahlt, es sich im Wohlstand bequem gemacht.
>17/2. :
Stark, dieser Blick, der sagt alles!
>17/7. :
Schon wieder solche Anmaßungen, wenn ein Verkäufer bestimmen darf, was jemand einkaufen darf und was nicht.
>17/8. :
Warum hat Leon das Namensschild des Herrn Berg, wenn er Zorn heißt (->6/3.)
>17/8. bis 18/5. :
Für mich wirkt die Szene so unnötig, unglaubwürdig, gekünstelt und an den Haaren herbeigezogen. Auch, weil der Marktleiter wie ein Laborant aussieht. Zudem erscheint er als widerlicher Giftzwerg, der Leon nur Zwecks der Gaudi und dem Spaß (und damit sich die Hoffnungslosigkeit erhöht) kündigt.

>18/1. :
"Was erlauben sie sich?!" Diese Szene finde ich erstaunlich!
>18/7. :
Auch mal 'ne interessante Variante, fluchen darzustellen!
>18/vl. :
Pöh? Da bräuchte es wohl eher sowas wie einen russischen Buchstaben, der den vorhergehenden kürzt (hart macht)? -Oder eher Pah? Oder Püh?-Ach, nee, jezat: Das, was in den Lustigen Taschenbüchern nur als "Ph!" geschrieben wird! Hier mit diesem abfälligen, aber stummen ö-Klang!
>18/L. :
Maus?? Wieviele Liebhaber hat Mirabelle?

>19/3. :
Ach so, ihr Vater!
>19/4. :
Hat der Blick des Löwen eine tiefere Bedeutung? Zum Beispiel als Widerspruch zu Mirabelle, daß der Mensch nichts weiter als einem Raubtier ein Nahrungsmittel zu sein braucht, mehr nicht?
>19/vl. :
"Ist der Mensch nicht MEHR wert?" Oh ja, viel mehr! Bin mal gespannt, ob ich irgendwann die richtigen, anschaulichen Worte finde, um meine Sicht darzustellen, wie unermeßlich groß sein Wert ist!

>20/4. :
Oh nein, nee, bitte nicht...!
>20/Rest und 21/ganz :
Oh nee, jetzt hör auf, der wird doch wohl nicht...?!
>21/3. :
Ja genau, das ist absolut überzeugend, wie grausam es sein muß, in einer Welt leben zu müssen, in der es eigentlich keine Privatsphäre mehr gibt!

>22/ganz :
Ach, nee, muß das jetzt echt sein?! Ich habe es nicht vorausgesehen, aber es war wirklich so vorhersehbar! Um eine Hauptfigur so richtig zu demoralisieren, ist eine Vergewaltigung immer ganz brauchbar... oder was?! Schon allein, daß es immer und immer wieder in den entsprechenden Geschichten als mehr oder weniger zentraler Handlungsstrang verwendet wird und somit indirekt als unumgehbar hinzunehmende Selbstverständlichkeit gehandelt wird, zeigt doch, daß da was nicht stimmt! Ich sage ja nichts gegen Geschichten, die das Schicksal und Leid einer Vergewaltigung zum Thema haben, aber eine Vergewaltigung wie selbstverständlich dahingehend zu mißbrauchen, eine Geschichte in die notwendige hoffnungslose Richtung zu drängen, sollte doch erkennbar machen, daß nicht dieser asoziale Trottel ein sexuelles Problem hat, sondern die Menschheit an sich! Rein kosmologisch betrachtet fände ich es ja gar nicht so unlogisch, aber könnte einer von diesen Autoren, Regisseuren, Zeichnern oder sonst wie Geschichtenerzählern endlich einmal den Schneid aufbringen, mit ihren Geschichten diese mögliche, aber vielleicht nicht zu verleugnende Wahrheit deutlich auszusprechen! Leo hat mich diesbezüglich schon fürchterlich im Stich gelassen (bis jetzt), TeMeL dagegen läßt nicht mal erkennen, ob sie es als übergeordnetes Problem überhaupt wahrgenommen hat. (Jaja, ich weiß, muß ich halt selber schreiben...)
>22/ganz :
Ich kann nicht beurteilen, wie hoffnungslos Mirabelles Welt ist, aber warum wütet sie eigentlich nicht, schreien, kreischen, kratzen, beißen, da stehen doch genug Sachen rum, um sie dem WSB-Beamten auf den Kopf zu hauen.
>22/7. :
Kommt ein bischen dümmlich, aber die Aussage ist sehr gut und überzeugend!
>22/8. :
Schon wieder: Leid wunderschön in Szene gesetzt! Wie an die Wand genagelt läßt sie es über sich ergehen, den Schmerz in sich gekehrt und voll der Kraft, sich dadurch nicht den Stolz brechen zu lassen!
>22/L. :
Schon gespenstisch, wie sie da, fast wie eine Komplizin, vor der Tür wartet, bis das Verbrechen geschehen ist. Super gestaltet!

(#48)

Jonah
05.09.2013, 07:02
Was für ein Geschwurbel. Ab auf die Ignore-List.

Indeed.

Traumwaldschrat
11.09.2013, 23:14
[jeweils: Bildfolge oder Seite / Bildnummer (gezählt) (vl.=vorletztes, L.=letztes Bild)]

>23/3. :
Das find ich toll gezeichnet!
>23/4.-vl. :
Da ist sie wieder, die Angst und die Verzweiflung!
>23/L. :
Uuih, Miezekatz' darf auch was sagen!
>23/L. :
"..., was würde Leon nur von mir denken,..." Wie bitte?? Was?! Was soll denn der Blödsinn? Macht die sich jetzt selbst verantwortlich für den Vorfall? Sie ist schuld, daß ein WSB-Beamter sich an ihr vergangen hat, ...oder was?!

>24/1. :
"...Nichts." He, was is'n das für 'ne blöde Kuh! Natürlich ist was, sogar was ganz schlimmes. Ist ihr Freund es nicht wert, auch über Probleme zu reden?
>24/3.-7. :
Hmm?! Was soll denn der Quatsch? Es geht ums Überleben und sie popelt wegen Alkohol rum! Natürlich ist es Mist, seine Probleme wegzusaufen, aber wäre es im Anbetracht der Lage nicht sinnvoller, dies als nicht vermeidbare Notsituationsmaßnahme hinzunehmen, anstatt eine unsinnigen Beziehungsknatsch vom Zaun zu brechen? Oder anders: Wäre es nicht richtiger, wenn Mirabelle alles in ihrer Kraft stehende macht, daß Leon den Alkohol gar nicht nötig hat, wozu vielleicht auch gehört, ehrlich zu sein wegen des Vorfalls, schon allein, um sich neu positionieren zu können gegen einen unüberwindbaren Feind?
>24/L. :
Na klar, Miezekatz' kommt glei hinterhergschnurrt! Keine Ahnung, was los ist, aber man könnt' ja was verpassen! -Ach so, ja verpassen, uiuiuih, hätte ich fast übersehen: Das Bild ist gerade noch richtig ausgeschnitten. Das hat Leo sich so nicht getraut. Hübschhübschhübsch!

>25/1. :
Ah ja, genau, schnurrrrr! Die Zeichnung ist gar nicht so unrealistisch, so manches Mal, vielleicht auch nur aus einer bestimmten Perspektive, sieht es wirklich so aus, als würden Katzen auch lächeln, oder gar grinsen.
>25/2. :
Sicherlich, Gruftierocker ist bestimmt nur ein Vorurteil, aber beeindruckend, wie leidenschaftlich Leon sein kann! Ganz toll gezeichnet!
>25/L. :
Jetzt, immer noch! Was soll denn der Mist! He, es geht ums Überleben!! -Ich weiß nicht, wie authentisch das ist, aber hauen sich die Menschen in den diktatorischen Bananenrepubliken dieser Welt auch gegenseitig die Köpfe ein, obwohl die größte Gefahr die staatliche Willkür ist?-Doch eventuell ist das gar nicht vergleichbar, weil es einen erhebliche Unterschied macht, ob die staatliche Willkür plötzlich mit einem Kleinbus um die Ecke kommt oder ob sie in einem selbst feststeckt. Vor einem Kleinbus bzw. dessen Insassen kann man zur Not weglaufen, am besten schon lange vorher und am allerbesten als Einsiedler in den Urwald, vor einer implantierten Giftkapsel aber kann man nicht weglaufen, jedlicher Fluchtversuch ist von vornherein ausgeschlossen! Sich in dieser vernichtend ausweglosen Situation gegenseitig mit Beziehungsknatsch zu schickanieren ist doch grenzenlos dumm! Es geht um nichts mehr als das nackte Überleben, da sollte doch alles andere unwichtig sein! -Nicht zu vergessen ist doch auch, daß das Leben nicht nur in einem unfaßbar menschenverachtenden Maße von staatlicher Willkür abhängt, sondern auch von technischer Willkür: Datenübertragungsfehler, Fehlfunktionen, falsche Rechnereingaben, den falschen Bedienklopf gedrückt, Fehlinterpretationen oder einfach aus Versehen und noch etliches mehr, das alles entscheidet unkalkulierbar über Leben und Tod! So etwas ist doch mit Menschenverachtung gar nicht mehr zu beschreiben! Da gibt es doch wirklich nur noch zwei Perspektiven: entweder sich einen würdevollen, weil selbstbestimmten Tod geben oder in einer noch nie dagewesenen Revolution der Obrigkeit ihr eigenes System um die Ohren zu hauen. Und Mirabelle zickt da mit so lächerlichem Beziehungsknatsch rum! Ist mir unverständlich!

>26/2. :
Das linksuntere Bild an der Wand finde ich schön! Endlich einmal der Beweis, daß die Frau auf einem Portraitfoto nicht immer vorne stehen muß!
>26/3. :
Wunderschön gestaltet, die Verzweiflung, die Scham, das Einfühlungsvermögen!
>26/4. :
"Noch sind wir am Leben." Genau! Und nichts anderes sollte jetzt noch wichtig sein!
>26/4. :
Super! Zermürbende Angst, leidenschaftliche Fürsorge!
>26/vl. :
So viel Haut sieht man nicht, aber für mich reicht's, um nachdenklich zu werden. Doch eventuell reicht schon die wunderbar dargestellte Leidenschaft für Nachdenklichkeit: Warum will die Menschheit einfach nicht verstehen, wie kostbar sie ist?
>26/L. :
"Auf Kamera 89 treiben es gleich zwei..." Öhm, ja, zum Sex gehören immer zwei...? Das Wort "Paare" hätte vielleicht doch nicht fehlen sollen.
>26/L. :
Dieses Bild erinnert mich unmittelbar an etwas, was ich vor Monaten im Zusammenhang mit "1984" gelesen hatte. So eine Totalüberwachung wie dort, wurde bedacht, könne gar nicht funktionieren, da es mehr Überwacher als Bürger bräuchte. Zum einen sind pro Bürger täglich drei Überwacher in je drei acht-Stunden-Schichten nötig (wobei die dann auch am Wochenende Dienst haben und nie in den Urlaub gehen dürfen, oder es bräuchte noch mehr) zum anderen, wer überwacht die Überwacher, auch wieder drei pro Person, die ihrerseits aber auch wieder überwacht werden müssen... /Auch TeMeLs Bild scheint eher die Unmöglichkeit darzustellen: Ununterbrochen erst mal realisieren, was da überhaupt passiert, um dann sofort abwägen zu können, ob es belanglos ist, nur so aussieht wie oder doch meldewürdig ist, und dies mehr oder weniger auf 20 Bildschirmen gleichzeitig! Hinzu kommt, wenn etwas meldewürdig ist, ist man umgehend von der weiteren Beobachtung abgelenkt. /Doch eventuellist es tatsächlich einschüchternd genug, nur mit Überwachung zu drohen, das hatte ich da auch gelesen. Angeblich reicht es gelegentlich (in bestimmten Fällen) zu behaupten, es wird überwacht, und nachweislich verhalten sich Menschen anders. Somit könnte man TeMeLs Gestaltung vielleicht als Stichprobe interpretieren, um zumindest ab und zu die staatliche Überwachungsallmacht zu demonstrieren. Sowas schreckt bestimmt genug ab.

(#49)

Schreibfaul
12.09.2013, 19:34
Ich glaube, ich kann dagegen einpacken ...und zurück in den Wald gehen...

Gute Idee.

Hate
12.09.2013, 20:28
Tatsächlich wird hier im Comicforum viel zu wenig über die Inhalte von Comics diskutiert.

Aber ich glaube nicht, dass sich solche Minutenprotokolle durchsetzen werden. Wer soll das lesen?

Jonah
12.09.2013, 22:11
Tatsächlich wird hier im Comicforum viel zu wenig über die Inhalte von Comics diskutiert.

Aber ich glaube nicht, dass sich solche Minutenprotokolle durchsetzen werden. Wer soll das lesen?

Beide Male d'accord. Kurzrezensionen und Diskussionen über Inhalte und Qualitäten von Comics immer gerne - ellenlange "Therapiesitzungen" Mit Reaktionen auf jedes einzelne Panel finden hier sicherlich keinerlei Publikum. Da würde ich das gute, alte Tagebuch empfehlen...

Traumwaldschrat
18.09.2013, 22:12
Aber ich glaube nicht, dass sich solche Minutenprotokolle durchsetzen werden.

Durchsetzen?
Warum denn durchsetzen? Natürlich wäre ich geehrt, wenn ich Maßstäbe setzen könnte, trotzdem sehe ich es nur als einen Versuch. Ich bin mir ja selbst nicht sicher, ob dies zu machen wirklich sinnvoll ist und was es bringen soll, aber ich mache es, weil ich finde, es ist eine interessante Aufgabe. Es wird sich dann schon zeigen, was es gebracht hat.



Wer soll das lesen?

Zum Beispiel TeMeL selbst?
Ich könnte mir vorstellen, daß es für sie interessant sein könnte, genau zu erfahren, wie ihr Comic angekommen ist als nur über diese fehlerhafte Rechnung: viele Alben verkauft = große Begeisterung. Und auch journalistische Buchrezensionen sind vielleicht doch nicht so repräsentativ und für Kundenrezensionen sind wohl viel zu viele viel zu bequem.
Noch spannender aber könnte für sie sein zu sehen:
"Was habe ich mir bei den einzelnen Bildern gedacht und was hat jemand anderes darin gesehen".

Zum Beispiel jemand, der mal vergleichen will, was jemand anderes anstelle er selbst über die Geschichte und seine Einzelheiten denkt.

Zum Beispiel jemand, der einfach mal lesen will, was sonst noch so über "Wohlstand" geschrieben wird.

Zum Beispiel vielleicht jemand, der ahnt, wenn da so viel geschrieben wird (z.B. mehrere Zeilen zu einem einzelnen Bild), dann gibt es da möglicherweise auch interessante weitergehende Gedanken.

Oder was weiß ich wer! Weißt Du, wer alles was im Internet liest?

Oder vielleicht tatsächlich keiner! Sei's drum!


Gruß

Traumwaldschrat

(#51)

Traumwaldschrat
18.09.2013, 22:18
[jeweils: Bildfolge oder Seite / Bildnummer (gezählt) (vl.=vorletztes, L.=letztes Bild)]


>27/2. :
Der Herr links mit der blauen Krawatte sieht aus wie eine Karikatur!
>27/2. (mit 3.-L.) :
Es wirkt bizarr, daß Edia Leda (soll sie doch sein, oder?) die einzige Begeisterte ist, während die anderen eher gelangweilt und desinteressiert oder gar genervt scheinen. /Mit der Frau in der oberen Bildmitte entsteht sogar der Eindruck, als ob es sich bei Edia Leda um eine betreute Konferenzteilnehmerin handele, und die Therapeutin notiert gerade, wie kindisch sich die Klientin aufführt.

>28/3. :
Boa, Wahnsinn! Schamlose Menschenverachtung und kaltschnäuzige Schweinereien, die da besprochen werden, und Edia Leda "gefällt das alles sehr gut." TeMeL kann echt gut ins Gesicht schlagen!
>28/6. :
Boa, Wahnsinn, grandios eklig, wie TeMeL diese Frau darstellt! Lustigerweise sieht sie aus, wie ein zukunftsgläubiges Überbleibsel der 1970er Jahre! Für mich macht dieses Bild den Eindruck, als hätte sie in diesem Moment so einen Kindergärtnerinsingsang in der Stimme! Klasse gemacht!
>28/7. :
Vielleicht sollte man es in die öffentliche Diskussion aufnehmen, was Macht mit einzelnen Menschen macht, wie schädlich sie für einen einzelnen sein kann und wie gefährlich die daraus entstehenden Selbstläufer sind! Vilelleicht wäre das ja ein Modell für einen bessere Zukunft, diesen ganzen Globalisierungswahnsinn zu zerschlagen und die Menschheit wieder in winzige und überschaubare, aber größtenteils autarke "Parzellen"zu zersplittern, in denen keiner die Macht über andere erlangen kann oder über den Ölmarkt oder über den Getreidemarkt oder über die Wasserversorgung, sondern jeder hat mehr oder weniger sich selbst versorgend die Macht, sich mit seinen ihm liebsten Menschen um sich herum ein wirklich menschenwürdiges Leben aufzubauen...
(Nur mal so 'ne Idee...)

>29/1. :
Warum wundert sie sich eigentlich über die Briefe? Der WSB-Beamte hat doch schon Andeutungen gemacht (,während er sich für die Begattung warmgemacht hatte... /He, jetzt versteh' ich erst: Ich fand es ja recht bizarr und erstaunlich, wie er sich für den Geschlechtsverkehr heißmacht, aber unentwegt wie ein Amtsschimmel im Beratungsgespräch am Schreibtisch über unbeantwortete Briefe und der gesellschaftlichen Funktion der WSB quasselte. Irgendwoher kam mir eine solche Szene auch bekannt vor, wahrscheinlich irgendein Film. Offenbar bekommt der Typ nur einen hoch, wenn er sich sprechend seine Machtposition vor Augen führt, gleichzeitig damit sein Opfer einschüchtert und diese Macht und Demütigung genießt. /Und ein weiteres Mal wird so ein krankhaftes Sexualverhalten durch Verwendung als ein legitimes Gestaltungselement als normale und unvermeidbare Selbstverständlichkeit und gängige Praxis geadelt...)
>29/4. :
Das hatte ich beim ersten Mal gar nicht gesehen: Leon hat ja einen verzweifelten Gesichtsausdruck!
>29/6. :
Jetzt zickt er auch noch rum, obwohl es ums Überleben geht...?
>29/vl. :
Toll gezeichnet!

(#52)

Traumwaldschrat
25.09.2013, 22:12
jeweils: Bildfolge oder Seite / Bildnummer (gezählt) (vl.=vorletztes, L.=letztes Bild)


>30/1. :
Ich verstehe es einfach nicht, was das soll! Er weiß doch, daß er null Leistungspunkte hat, was nichts anderes bedeutet als höchste Alarmstufe! Unrealistischerweise müßten jetzt blitzschnelle Entscheidungen her, um zu retten, was noch irgendwie zu retten ist, doch er hat nichts besseres zu tun, als hilfebietende Beziehungsarbeit als Bevormundung zu empfinden!
>30/2.-4. :
Und rennt mit diesem aberwitzigen, blödsinnigen Getue pfeilgrad in die Falle!
>30/5. :
Wirklich unfaßbar, wie selbstverständlich diese absurde Menschenverachtung für den "Wohlstand"-Menschen ist!
>30/6. :
Echt absurd, TeMeLs Fantasiewelt! Die glauben wirklich, daß sie ihn nicht töten, und glauben zudem, ihm einen Gefallen zu tun, wenn sie ihn ins TZ (und damit in den sicheren Tod) begleiten. Zugunsten eines erfolgreichen und unbeschwerten Berufslebens haben sie jedliches Unrechtsbewußtsein ausgeschaltet.
>30/vl. :
Deswegen erscheint die Rumzickerei so unsinnig: Jetzt ist es zu spät, jetzt kann er sich nicht einmal mehr von Mirabelle verabschieden!
>30/L. :
Spitze gezeichnet: Todesangst!

>31/1.+2. :
Ich verstehe es wirklich nicht! Mit ihrer Vermutung, ob er sich im TZ selbst umbringen soll, und der Frage nach seinem Leistungspunktestand (->29/4.+5.) hat sie doch schon die schlimmsten Befürchtungen ausgesprochen und hat trotzdem, wie Leon, nichts besseres zu tun, als ihren geschlechtskriegerischen Beziehungsknatsch zu pflegen! Es geht ums Überleben!!
>31/5. :
Dieses Bild ist irre schön gezeichnet! Nur erzählt es halt eigentlich eine ganz andere, wunderbare Geschichte, in der Reue wirklich ihre Berechtigung hat!
>31/6. :
Oh ja, da ist nochmal dieses, nein, so ein Bild! (das im BIld!) Ich finde die Gestaltung ganz toll gelungen!
>29/L. und 31/vl.+L. :
Leider erfährt man nichts genaueres über dieses Leistungspunktesystem, denn mir sind dazu einige Fragen und Gedanken gekommen. Es erscheint erstaunlich ungerecht, daß null Punkte so ein unwiderrufliches Absolutum ist: Mit einem Punkt ist es noch möglich, sich wieder hochzuarbeiten, im wahrsten Sinne des Wortes, und da diese Leistungspunkte durchaus wie Geld gehandelt werden (->20/2. im Cafe), müßte es doch auch möglich sein, zum Beispiel durch Verkauf seines Inventars seinen Punktestand anzuheben. Jedoch mit null Punkten gibt es plötzlich keine Möglichkeit mehr, sich wieder hochzuarbeiten. /Wie kommt man überhaupt zu null Punkten? Beim Einkauf, weil der zu zahlende Betrag größer ist als der Restpunktestand? Somit hätten dann die Kassierer/innen die Autorität, denjenigen aufzufordern, sich in ein TZ zu begeben. Wobei er dann die Sachen an der Kasse lassen könnte, da er sie nicht mehr braucht, wenn er sich ausgliedert. Dann braucht er sie aber auch nicht zu bezahlen und hat somit auch keine null Punkte... /Außerdem: kann man versuchen, nichts mehr einzukaufen und betteln zu gehen, oder sowas? Dann kann man doch die null Punkte umgehen? In Freundeskreisen würde das bedeuten, daß man sich gegenseitig aushilft. Eigentlich doch eine solide Allianz gegen das System? /Passieren null Punkte automatisch durch die Abbuchungen zum Beispiel für die Miete? Und wenn das Restpunkteguthaben die Miete nur noch zu einem Bruchteil abdeckt, geht der Vermieter leer aus, da der Mieter verpflichtet ist, sich auszugliedern? Und wenn einem Vermieter eines Wohnblocks das reihenweise passiert (und er womöglich noch für die Räumungskosten aufkommen muß [ oder machen das die Angehörigen freiwillig, weil sie sich doch sicher sein konnten, das er sich freiwillig ausgegliedert hat, und somit voll hinter diesem Schicksal stehen??]), hat er auch selbst bald null Punkte... /Auf jeden Fall ist die Karenzzeit, im TZ erscheinen zu müssen, erstaunlich! Bis zu drei Mahnungen und ein Termin, der doch etwas weiter in der Zukunft liegt. Hätte man in dieser Zeit nicht die Möglichkeit, seinen Punktestand wieder zu erhöhen und die Aufforderung der WSB zu entkräften? Oder geht das doch nicht, weil... oh ja, Schwarzarbeit scheint es in dieser Welt nicht mehr zu geben, oder ausschließlich mit Naturalien. /Und wie funktioniert mit diesem Leistungspunktesystem eigentlich Taschengelt oder das Geldgeschenk zu Geburtstag oder Hochzeit?
>31/L. :
"Ich muß dahin!" Warum das?? Sie wird doch wohl nicht davon ausgehen, daß er zu Tür rausgegangen ist, dabei sogar noch zu erkennen gab, daß er in Kürze wieder zurück ist, um freiwillig auf nimmer Wiedersehn ins TZ zu gehen?

>32/5. :
Japanwochen!! TeMeL ist so grandios schamlos! Spitze!
>32/5.+vl. :
Boa, das ist Science-fiction! Stark! -Überzeugend! Ich wäre neugierig, ob und welche Funktion die Lichtleiste an der Seite haben soll.
>32/vl. :
"Sie wissen ja, wie Frauen so sind!" Grandios schamlos!
>32/L. :
"Sie dürfen das so nicht sehen, ..." Sicher..., man muß es nur richtig verkaufen, indem man es schönredet! -Man sollte sich einmal bewußt machen, wie dominant diese Schönrednerei in unserer Gesellschaft vielleicht ist (gerade in der Werbebranche, aber vielleicht auch in der Politik), wie oft womöglich wir schon wie selbstverständlich immer wieder darauf hereinfallen oder sogar unsere Lebensgrundlage auf so eine Täuschung gründen. Ohne der Realität ins Auge zu sehen und so die schädliche Seite zu entdecken!
>32/L. :
Super! Diese Verzweiflung! Diese Todesangst!

>33/3. :
Nein, Wahnsinn, ist das schamlos!! TeMeL ist echt so überwältigend gnadenlos! Richtig, man muß es nur entsprechend verkaufen, dann kann man auch Scheiße an den Mann bringen - oder den Selbstmord. Und das solideste Mittel ist natürlich. Sex sells!
>33/4. :
Absolut spitze gezeichnet: So sieht beißende Todesangst aus!
>33vl. :
Es fällt auf, daß keine Sicherheitsbeamten zugegen sind und irgendwie scheinen doch großzügige Fluchtmöglichkeiten zu bestehen. /Das fände ich dann schon interessant: Wäre so eine Situation wirklich möglich? Reichten interaktive Touch-screen-Instruktionen und die martialisch erdrückende und angsteinflößende Atmosphäre eines mit kaltem, schwerem Leder (soll es doch sein, oder?) bezogenen Exekutionssessels aus, um Menschen trotz Todesängste in den Selbstmord zu treiben? Und würden sie echt keine Fluchtversuche unternehmen? Und vor allem, würde überhaupt jemals wirklich jemand freiwillig kommen und sich da hinsetzen?

>34/2.+3. :
Diese BIldschnittfolge haut rein! Sehr gut gestaltet!
>34/3.+5. :
Wäre so etwas wirklich möglich? (Eigentlich auch die Giftspritze der Mutter Mirabelles [->14/L.]) Wäre es wirklich nur mit Bildschirmanweisungen möglich, Menschen dazu zu bringen, mit der Schlinge um den Hals den letzten, verhängnisvollen Schritt zu tun, ohne sich doch noch am Seil festzuhalten, da die Hände ja nicht gefesselt sind. Wäre irgendwie auf Knopfdruck da nicht "hilfreicher": "Legen sie die Schlinge um den Hals, verschließen sie die Handschellen auf dem Rücken und betätigen sie den Fußtaster!" Vor allem wäre so der Zusammenhang zwischen Knopf und Selbstmord nicht so deutlich wie bei diesem letzten Schritt. Oder wäre für die WSB das nicht selbstmörderisch genug?

>35/1.+3.-5. :
Nun ja, Vielleicht ist Mirabelle doch eine starke Persönlichkeit, aber ich finde den fehlenden Zusammenbruch dennoch unrealistisch, schließlich geht es um Liebe!
>35/7+vl. :
Boa, ist der Typ eklig! Klar, er hat sich als Last empfunden, und klar, einfach "Urlaub" machen und sich erholen...! Aber siehe da, so souverän ist er dann doch nicht, er kommt doch ins Schwitzen!
>35/L. :
Hat der Blick zum Galgenbrett irgendetwas zu bedeuten?

(#53)

Traumwaldschrat
02.10.2013, 21:46
jeweils: Bildfolge oder Seite / Bildnummer (gezählt) (vl.=vorletztes, L.=letztes Bild)

>36/4. :
Wieder faszinierend eklig gestaltet! Im Gegensatz zu seiner rothaarigen Kollegin, die es mit schamloser Menschenverachtung macht, verdient er sein "Geld" damit, mit dem Kugelschreiber wichtigtuerisch und besserwisserisch auf Leute zu deuten.
>36/L. :
Hoi? Das Foto des Lehrers auf dem Bildschirm und an der Kasse sah biometrisch aus, Mirabelles Foto nicht!

>37/1. :
Man sollte das Problem, was Propaganda verheerendes anrichten kann, nicht kleinreden, auch heute ist es aktueller denn je. Albrecht Müller hat mindestens zwei Bücher darüber geschrieben, die sind mittlerweile schon etwas älter, aber bestimmt immer noch aktuell. / Mirabelles Fernseher wettert gerade über Arbeitslose und vermutlich Arbeitsunfähige und Kranke. Albrecht Müllers Meinung zu der für solche Menschen vom Staat gezahlten Leistungen ist heute entsetzlich unpopulär, aber um Welten menschenwürdiger: Die Sozialversicherungen sind der Reichtum des kleinen Mannes! [!Bürger, auch Frauen]. Nämlich relativ abgesichert zu sein, sodaß Schicksalsschläge nicht die Zerstörung des Lebens bedeuten. /Und kann sich eigentlich irgendjemand noch daran erinnern, daß die Arbeitslosenunterstützung noch einen ganz anderen Zweck hat(te)? Ich hab ja nicht schlecht Bauklötze gestaunt über diesen Tiefsinn und Weitblick, als ich es bei Albrecht Müller las: der Hintergedanke des Arbeitslosengeldes ist der, daß der Bürger trotz Arbeitslosigkeit weiter konsumieren kann und so die binnenwirtschaftliche Konjunktur nicht einbricht! Das ist doch ein ganz neues Licht auf die Sache! Doch dank Privatisierungs-, Riester-, Hartz-IV- und Agenda-2010-Propaganda weiß das heute keiner mehr!
>37/3. :
Mirabelle in diesem Bild gefällt mir gut, sehr markant!
>37/3. :
"...uns mitteilen müssen?" Typisch Beamtentum: nicht wollen, weil es vielleicht erleichtert, sondern müssen, weil es so im Gesetz steht. Und es hat einen Geschmack, als verhalte es sich so, verpflichtet zu sein, der WSB Dinge mitzuteilen, die die Behörde eh schon weiß. So'n bischen schickanöser Bürokratieirrsinn.
>37/4. :
Erstaunlich: Vom Auftreten her macht der Beamte eigentlich einen recht vertrauenserweckenden Eindruck, weder herablassend noch selbstherrlich, eher schon fast besorgt; nur der Nachsatz zerschlägt dieses BIld.
>37/vl. :
Boa! Das die Katz' das mit sich machen läßt? Hochleistungskuscheltiger!?
>37/L. :
Das ist nicht schlimm, das ist menschenverachtend, wenn wirklich überhaupt keiner sich auch nur die Mühe macht, diesen Menschen wirklich aus dieser Leere herauszuholen!

>38/4. :
Huh! Diese Sprechblas besticht durch glänzende Absurdität! Bissig! Man neigt dazu, ihr recht zu geben, Behinderte sind lästig. -Nein! Das ist falsch! Behinderte sind nicht lästig, sondern die Gesellschaft hat sich durch irrwitzigen Zivilisationsdrang und damit einhergehenden Anspruchsdenken so sehr entmenschlicht, daß sie Behinderte als lästig empfindet! /Ich finde, die Menschheit sollte begreifen lernen, was "lebendig" wirklich bedeutet! Dann könnte sie auch besser verstehen, wie wahnsinnig kostbar der Mensch ist!
>38/L. :
Ja, sag amol, was isch'n dees fir a blede Zutschge! Was gibt es da erstaunt zu sein, weiß sie es in ihrem Alter immer noch nicht:
Kinderkriegen ist "hoch ansteckend"!

39/ganz und 40/ganz :
Diese Sequenz ist brutal! Eine dramaturgische Glanzleistung TeMeLs! Das spricht für sich, da braucht man nichts mehr zu sagen!
Doch:
Der Junge mit dem blauen Schal in der Eingangsszene ist toll gezeichnet!
Und:
Man sollte niemals vergessen, was für eine entsetzliche Macht Erziehung sein kann!
Denn Kinder sind prinzipiell wehrlos, denen kann man alles erzählen, weil sie noch keine ausreichende Fähigkeiten haben zu reflektieren, und mit dem nötigen, auch gewaltlosen, Druck zu relativ willenlosen Gefolgsleuten machen. Das Paradebeispiel hat die deutsche Geschichte gegeben, doch auch seit dem kommt es gewiß viel zu häufig vor, wo diese ahnungslosen Seelen für ein vermeindlich höheres Ziel mißbraucht werden, seien es fanstische Glaubensgemeinschaften, Sekten oder auch Kindersoldaten. /Das dahinterstehende, verheerende Prinzip der Erziehung, weswegen sie eine entsetzliche Macht werden kann, so scheint es mir, könnte ich mit "Selbstläufer-Schwellenwert" bezeichnen: Man muß nur die Erziehung so viele Jahrgänge lang durchziehen, bis die Erzogenen selbst zu den Erziehenden werden, dann hat man es geschafft, selbst die menschenverachtensten Lügen als Gesellschaftsgrundlage festzusetzen. / Aus meiner tabulosen Sicht gehört da auch das aktuelle, reale, immer multimedialer werdende Leben dazu: Seit fast 22 Jahren, -siehe 37/1 die Fernsehersprechblase-, erzieht die Werbung die Jugendlichen, daß Internet, Handy, Onlinebanking, Chipkarten, Smartphone, i-pod und die dafür zu kaufenden Programme und Apps absolut hip sind und nur dies die Welt eine bessere macht. Von den möglichen Gefahren, Entmenschlichung, (Informations-)Monopolisierung, Datenmißbrauch, "gläserner Mensch", erfahren sie natürlich nichts. Und selbst biometrische Paßfotos und gespeicherte Fingerabdrücke auf Ausweisen wird ihnen bestimmt als total lässig verkauft. Bis sie selbst in die Rolle der erziehenden Generation kommen und das Gedankengut einer nahtlos multimedial vernetzen Welt wie selbstverständlich weitergeben. Doch dann ist es zu spät, die Alten, die die Gefahren noch sehen können sind schon zu zahlreich weggestorben, somit kann sich der wie auch immer geartete Wahnsinn Bahn brechen und, was weiß ich, die ganze Welt zu einem Marionettentheater willenloser und überwachter Konsumeten machen... zum Beispiel...
Lebendiger Science-fiction...
Im ursprünglichen Sinn könnte ich mir vorstellen, daß dieser Selbstläufer-Schwellenwert eigentlich etwas Gutes ist: Er hat die Menschheit vorangebracht! Das Wissen um Aussaat und Ernte, Bewässerung, Viehhaltung, handwerkliche Fähigkeiten, von Generation zu Generation weitergegeben, bis es zur Selbstverständlichkeit wurde, darauf baut unser zivilisiertes Leben auf, zuletzt zu einer gewissen Vollendung gebracht durch das mittlerweile selbstverständliche Bewußtsein, daß auch Indianer und Schwarzafrikaner Menschen sind und daß Frauen und Männer gleichberechtigt sind! Doch irgendwann kamen welche, die durchschauten, wie man dieses System für schamlosen Eigennutz hinterlistig mißbrauchen und pervertieren kann. Und nur die Allerwenigsten, die diese Täuschung durchschauen...

(#54)

Traumwaldschrat
09.10.2013, 22:30
jeweils: Bildfolge oder Seite / Bildnummer (gezählt) (vl.=vorletztes, L.=letztes Bild)

>41/2. :
"...Getötet wird hier keiner, ..., nur im Notfall!" Wirklich erstaunlich, wie die "Wohlstand"-Bürger sich ihr Gewissen reinwaschen, mit haarsträubenden Widersprüchen. Getötet wird keiner, nur im Notfall; also wird doch getötet! Und vor allem: nur im Notfall! Man muß es sich einmal auf der Zunge zergehen lassen: Ein Notfall, in dem man töten muß, ist zum Beispiel, wenn jemand unberechenbar mit einer Waffe vor einem steht. Doch welche lebensbedrohliche Gefahr im Sinne von "er oder ich" geht für einen WSB-Beamten von einem Menschen mit null Leistungspunkten aus? Und welche lebensbedrohliche Gefahr geht von einem solchen Menschen für die Gesellschaft aus? In Mirabelles Welt ist es wohl der Wahn, daß die Sozialleistungen für Arbeitslose und hilfsbedürftige Menschen den gesellschaftlichen Frieden zersetzen. Auch wieder eine Parallele zur deutschen Vergangenheit: Damals gab es einen Propagandafilm, der unverhohlen die jüdischgläubigen Menschen mit Ratten gleichsetzte, die Vernichtung von Nahrungsmittelvorräten durch Ratten als Beispiel für die Zersetzung des deutschen Volkskörpers durch die Juden anführte und so eine Rechtfertigung daraus schlußfolgerte, daß man das "Problem" der Juden nur mit Giftgas lösen könne, so wie es ja auch bei den Ratten üblich ist. Aus der gleichen wahnwitzigen Vorstellung heraus begründet wahrscheinlich auch die WSB die "Notfälle".
/Doch leider scheint ein solch krankhaftes Gedankengut selbst heute noch überhaupt nicht aus der Welt geschafft zu sein bzw. nur noch in Science-fiction-Geschichten aufzutauchen, denn glaubt man F. William Engdahl, gibt es neben den Neonazis so manche wohlhabende, einflußreiche und elitäre Zusammenkunft, in denen sich auf eine alte Idee berufen wird, die mittlerweile in der Gentechnik aufgegangen ist, nämlich die, ganz unverblümt alle nicht reinweißen und nicht wohlhabenden Menschen als Humankrebs zu bezeichnen, ebenso wie die Medizin mit dem Anspruch, diesen zu bekämpfen oder gar zu besiegen.
/Vielleicht ein abstruses Lehrbeispiel, wie man sich selbst Probleme machen kann, die es gar nicht gibt: Leben ist Vielfalt und Vielfalt ist Reichtum! Genauso dumm die WSB-Ideologie. Nach einem Staatsbankrott ist doch alles möglich: Hätte man die neue Welt nicht auf Wohlstand gegründet, sondern auf Menschlichkeit, gäbe es keine Probleme mit Arbeitslosen, Alten, Kranken und dergleichen, müßte die WSB nicht so panisch Angst haben, -die sie dazu verleitet, prinzipiell unschuldige Menschen zu ermorden-, daß der gesellschaftliche Frieden durch solche Menschen gestört wird. Doch auch die reale Welt könnte man kritisieren, hätte man doch nach knapp 800 Jahren Geldwirtschaft erkennen können, daß das mit dem Geld das Gelbe vom Ei doch nicht ist. Hätte man die menschliche Zivilisation nicht auf Geld gegründet, sondern auf etwas Natürliches, Menschliches, gäbe es kein Problem, daß die Rente (angeblich!) nicht mehr finanzierbar ist oder daß Arbeitslose die Sozialkassen und damit den Staatshaushalt belasten. Einfach das irrationale Problem des Geldes beseitigen, dann hätte man bestimmt einen ganzen Rattenschwanz unnötiger Folgeprobleme beseitigt und so das Leben menschenwürdiger gemacht.
>41/3. :
Der Kugelschreiber scheint es in sich zu haben...
>41/4. :
Tja, eingeknickt! Verübeln kann man es Mirabelle nicht, denn ihre Situation ist zu deprimierend und ausweglos! /-Was unterscheidet eigentlich Einknicken von der Minimalforderung fürs Überleben, um noch irgendwas zu retten, was zu retten ist? In Mirabelles Welt geht es ja nur über Arbeit. Doch ich denke mir, als Kämpferin hätte sie nicht verbal eingelenkt, sondern es für sich behalten.

>42/1. :
"Vielleicht stelle ich mich an..." Manchmal ist das Deutsche schon doof: irgendwie hölzern und leicht irreführend. /Für mich aber auch wieder eine Form des Einknickens. Scheinbar zu sehr und in dem Sinne selbstschädigend das menschenverachtende Gedankengut verinnerlicht: Oh, Mann, stell dich nicht so an, das bischen schlechtgehen, dauerhaft 400 LPs ist doch'n Klacks.
>42/1. :
"...,ich bin nicht mal mehr ein Zahnrad, ich bin das Öl fürs Getriebe." Ja, der Mensch als Verschleißmittel für andererleuts Wohlstand. Ist es in der realen Welt nicht bereits schon so? Wenn schon ganz offen von Humankapital geredet wird? Wenn als das Beschäftigungsmodell der Zukunft die Zeitarbeit gepriesen wird, die keine Rücksicht nimmt auf den Menschen, der hinter der Arbeitsleistung steht, sondern die Menschen regelrecht verschleißt und gegebenenfalls einfach den nächsten nimmt? Mich würde es nicht wundern, wenn sich bei genauerer Betrachtung der Situation herausstellen würde, daß der reale Wohlstand nur Zugmittel ist, um diesen Wahnsinn selbstständig zu befördern, und gleichzeitig Betäubungsmittel, damit's keiner durchschaut.

>43/2.+vl. :
Die beiden Bilder gefallen mir gut, im ersten ist Mirabelle durch eine grafische Unschärfe besonders hübsch, im zweiten Mirabelles markantes Relief, das erkennen läßt, daß sie nach so einem Winter doch noch was umhauen kann (->43/L.). Beide Bilder sind mit Mirabelle und dieser Nachbarin gestalterisch schön arrangiert, zuerst mit einem typischen, aber ehrlichen Großmütterchengehabe und dann mit einer ebenso ehrlichen Hilfsbereitschaft.

>44/1. :
Dieses Bild ist zwar nicht so extrem wie die Bilder von Mirabelles Wohnung (->12/2., 37/1.), aber es beeindruckt mich schon, neben der Anzahl der Bilder für eine Geschichte diese teilweise auch noch mühselig fein zu detaillieren! Meine Anerkennung!

>45/5. :
Ist zwar hübsch energisch gezeichnet, aber für mich halt doch ein sinnloser Affekt mit unabsehbaren Folgen. Wenn es natürlich dramaturgisch dazu dient, die Ausweglosigkeit in dieser menschenverachtenden Welt zu betonen, dann könnte ich mich damit zufrieden geben.

>46/vl. :
Dieses Bild ist mir nicht ganz klar. Gerangel? Ja, aber warum mit dieser geheimnisvollen Hüftperspektive hervorgehoben? Nun ja, vielleicht gibt es dem Gerangel dramaturgisch einen lebhafteren, turbulenteren Gesamteindruck, als wenn TeMeL die Szene nur mit Portraitzeichnungen bestritten hätte, aber durch die übermäßige Betonung in dieser Prespektive entsteht halt auch der Eindruck eines praxisinternen Geheimzeichens: Wenn Gläser klirren, dann Polizei/WSB rufen, oder ähnliches.

>47/2. :
"Die Giftkapsel des Chips öffnet sich automatisch, wenn man versucht ihn zu entfernen!!"
Wirklich verstörend, was sich in dieser Geschichte eine Staatsmacht herausnimmt, machen zu dürfen! Per Implantation unweigerlich zum Tode verurteilt! Da kann es kein Leben mehr geben, das ist absolute Menschenverachtung! -Wäre es wirklich möglich, daß Bürger, ein Volk, so etwas wirklich über sich ergehen ließen? Sollte die Antwort darauf doch "Ja" lauten, ich glaube, dann würde ich den Respekt gegenüber der Menschheit verlieren. In meinen Augen hätte eine solche Menschheit es nicht mehr verdient, noch gerettet zu werden.
>47/3. :
Man kann es deutlich sehen: Da bricht eine Welt zusammen!
>47/vl. :
"Gehen sie ... dann zeig ich sie auch nicht an..." Erstaunlich! Ist das Solidarität, das sie dazu veranlaßt?
>47/L. :
"Uaahh..." ...Uah, gespenstisch! Als wäre es ein direkter Erfahrungsbericht eines sterbenden Menschen, wie sich Sterben anfühlt... /Ich finde "Uaahh" aber unpassend, es hört sich mehr wie ein dezenter, überraschender, aber tötlicher Stromschlag an. Für eine Giftkapsel hätte ich 'aahh', 'aarg' oder 'aa-hh' besser gefunden.


(#55)

Eric Zonfeld
14.10.2013, 21:02
Ich habe das Album heute erhalten und sofort gelesen. Es gefällt mir sehr gut und lässt auf weitere vielversprechende Werke hoffen. Der an anderer Stelle kritisierte Selbstmord ist ein - dramatischerweise - nicht unglaubwürdiger Höhepunkt, der die Voraussetzung für den Schlussplot darstellt, die letzte Seite. Genau durch dieses Abschlusskonstrukt wird die inhaltliche Dichte der Geschichte aufrechterhalten, so wie die Autorin auf den letzten Seiten noch mal alle ihre Stärken (und die der Geschichte) aufbietet.

Traumwaldschrat
17.10.2013, 17:59
"...und mit der besten Gothicparty!" Zwar bezweifle ich, daß TeMeL die einstige legendäre Kultdisco im Kopf hatte, aber ich fühle mich dennoch geschmeichelt! Man möge nur nachschauen, wo ich herkomme!

Nein, ich fass' es nicht!

Gerade vor ein paar Wochen hatte ich mich noch stolz und geschmeichelt auf deren Berühmtheit berufen,
doch nun ist sie nicht mehr!
Diese Disco ist gestorben!

Das „Melodrom“ ist abgebrannt!


Diese Diskothek, die wahrscheinlich wie keine zweite die Schwarze Szene vorangebracht hatte und somit indirekt auch herausragende Musik hervorgebracht, schon fast vollendete tanzbare, elektronische Musik, die eventuell sogar maßgeblich am Entstehen der Gruftie-Szene überhaupt beteiligt war und damit Wegbereiter einer eigenständigen Jugendkultur, also irgendwie auch so etwas wie ein Kulturerbe sein könnte, die in ihrer Glanzzeit regelmäßige Besucher aus einem Umkreis von 300 km Radius hatte, die mehr als nur eine Disco war, weil sie in einem Kino untergebracht war, in dem auch Filme liefen, und zusammen mit der Lasershow ein wirklich abendfüllendes Programm bot,
diese Legende einer Diskothek gibt es nicht mehr!

Unfaßbar!


Traumwaldschrat

(#56)

Traumwaldschrat
24.10.2013, 21:01
jeweils: Bildfolge oder Seite / Bildnummer (gezählt) (vl.=vorletztes, L.=letztes Bild)

>48/2. :
"...in Sorge....vorsichtshalber..." Wahnsinn, wie schamlos! Mal vorsichtshalber jemanden töten! Absurd!
>48/3. :
So wie die Ärztin schaut, könnte man hoffen, daß sie unter dem Eindruck ihrer Lebensgefahr ob dieser zum Himmel schreienden Menschenverachtung, die dieser WSB-Beamte von sich gibt, vielleicht doch mal zu denken anfängt.
>48/4.+vl.+L. :
Genau... so stimmt's... (nur daß erstaunlicherweise ihr Vater einen höheren Stellenwert zu haben scheint als Leon)
Ach, nein, Mensch, diese Schmerzen! Das Bild ist so grausam, es tut so weh! Mir kommt da gleich wieder Leeloo in den Sinn, "das fünfte Element", als sie beim Betrachten der Bilder zum Wort "Krieg" vor Schmerzen schier zerbricht, was ja logisch ist, denn sie als das Leben selbst sieht nicht nur die Qualen in den Bildern, sondern spürt sie unmittelbar und tausendfach. Ein Meisterwerk einer Filmszene, die Luc Besson damit kreiert hat! TeMeL folgt mit einem brillantem Standbild, das in dem Sinn auch etwas direkter, greifbarer ist! Nur daß es beiden dennoch nicht gelingen konnte, den Schmerz selbst zum Ausdruck zu bringen. Warum geht das nicht, warum läßt es sich nicht vermitteln, wie grausam das Leben sein kann, wie grausam das Leben naturgegeben sein muß. Und warum wollen es nur die allerwenigsten verstehen. Man könnte es besser begreifen, wie unermeßlich kostbar das Leben ist. Und wie entsetzlich viel man eigentlich tun müßte, um diesen Schmerzen zu lindern!
Warum ist das Leben in diesem Universum zum Leiden verdammt!

>49/4. :
"Diese Toten könnten sie auch interessieren" Nein, Wahnsinn!! TeMeL, Du kannst doch Deine Leser nicht so ins Gesicht erschlagen! Spitzenmäßig! Grandios schamlos!
>49/5. :
"Das Internet ist also... tot", "...seitdem..." die WSB das Internet bereinigt hat. -Hmm? Ist es nicht schon heute so, oder war es überhaupt jemals anders? Ich habe mich ja schon an anderer Stelle hier im Forum darüber ausgelassen, daß das Internet doch eh nur zum Pornosrunterladen, Schuhebestellen und Schnäppchenjagen genutzt wird. Das ist doch quasi tot, denn darüber hinaus wird doch nur rumgelästert oder Späßle gmacht.

>50/3. :
"Komisch, wie wichtig es der WSB ist Kinder zu bekommen / Sie dann hinterherzu glücklichen Menschen zu erziehen ist dann eher nebensächlich." Mich bedrückt, wie wenig Science-fiction Mirabelles Gedanken sind. In den Vereinigten Staaten ist so ein "Gedankengut" schon längst in der Realität angekommen. Dort gibt es fundamentalistische Christen, die sich nicht scheuen, einen erwachsenen Menschen umzubringen und damit ein Loch in ein Familienleben und die Familie in den Abgrund zu reißen, nur um ungeborenes Leben zu schützen, weil dieser Mensch ein Arzt ist, der auch Abtreibungen praktiziert. Man führe sich nur die Idiotie vor Augen: Da wird ungeborenes Leben krampfhaft geschützt, wenn dieses Leben aber ein Arzt wird, der auch Abtreibungen vornimmt, wird das Leben getötet.
>50/L. :
Noch so ein Fall unbeschreiblicher Schamlosigkeit...

>51/8. :
Hmm? Mit einer Blumenvase, ohne daß diese zu Bruch geht, einen Menschen niederstrecken...? (53/6. : Ach so, der soll auch noch tot sein?! Hmm... ja, stimmt eigentlich!)
>51/L.+52/1. :
Wahnsinnig bizarre Logik! Und eine absurd ausweglose Situation! Sehr gut gestaltet!
>52/7. :
Für mich blitzt aus diesem Bild ein letztes Mal die Kämpferin heraus! Auch das Verhältnis scheint wieder zu stimmen. Und wie sie da mit dem Schlafhemd durch Matsch und Regen irrt, in Gedanken noch einmal Abschied nehmend, das stellt mit den sechs Bildern davor die Ausweglosigkeit glänzend dar, obwohl nur das schmerzverzerrte Gesicht zu sehen ist!

>53/5. :
Och nö, was soll'n der Blödsinn? "Ich weiß, was sie vorhaben!! Die WSB hat alles getötet, was ich liebe! Wagen sie es nicht auch noch, mir mein Kind zu nehmen!!!". Soll ich jetzt echt noch glauben, daß die WSB das alles absichtlich gemacht hat? Aus einer konspirologischen Laune heraus Mirabelle zugrunde gerichtet...? -Oder sollte ich nur die Betonung anders legen...
>53/5. :
"...Wagen sie es nicht auch noch, mir mein Kind zu nehmen!!!" Mich verblüfft, was für eine Macht Mutterliebe ist; das ist ja gewiß authentisch!
>53/5. :
Erstaunlich, wie teilnahmslos die Frau ist, obwohl sie aufgrund ihres Alters doch noch etwas von Menschenwürde verstehen müßte!
>53/5. :
Boa, ist der brillant eklig selbstgefällig!
>53/L. :
"...elegant gelöst..." Wirklich unglaublich, diese menschenverachtende Selbstgefälligkeit!


(#57)

Frank1360
25.10.2013, 08:04
jeweils: Bildfolge oder Seite / Bildnummer (gezählt) (vl.=vorletztes, L.=letztes Bild)

>48/2. :
"...in Sorge....vorsichtshalber..." Wahnsinn, wie schamlos! Mal vorsichtshalber jemanden töten! Absurd!
>48/3. :
So wie die Ärztin schaut, könnte man hoffen, daß sie unter dem Eindruck ihrer Lebensgefahr ob dieser zum Himmel schreienden Menschenverachtung, die dieser WSB-Beamte von sich gibt, vielleicht doch mal zu denken anfängt.
>48/4.+vl.+L. :
Genau... so stimmt's... (nur daß erstaunlicherweise ihr Vater einen höheren Stellenwert zu haben scheint als Leon)
Ach, nein, Mensch, diese Schmerzen! Das Bild ist so grausam, es tut so weh! Mir kommt da gleich wieder Leeloo in den Sinn, "das fünfte Element", als sie beim Betrachten der Bilder zum Wort "Krieg" vor Schmerzen schier zerbricht, was ja logisch ist, denn sie als das Leben selbst sieht nicht nur die Qualen in den Bildern, sondern spürt sie unmittelbar und tausendfach. Ein Meisterwerk einer Filmszene, die Luc Besson damit kreiert hat! TeMeL folgt mit einem brillantem Standbild, das in dem Sinn auch etwas direkter, greifbarer ist! Nur daß es beiden dennoch nicht gelingen konnte, den Schmerz selbst zum Ausdruck zu bringen. Warum geht das nicht, warum läßt es sich nicht vermitteln, wie grausam das Leben sein kann, wie grausam das Leben naturgegeben sein muß. Und warum wollen es nur die allerwenigsten verstehen. Man könnte es besser begreifen, wie unermeßlich kostbar das Leben ist. Und wie entsetzlich viel man eigentlich tun müßte, um diesen Schmerzen zu lindern!
Warum ist das Leben in diesem Universum zum Leiden verdammt!

>49/4. :
"Diese Toten könnten sie auch interessieren" Nein, Wahnsinn!! TeMeL, Du kannst doch Deine Leser nicht so ins Gesicht erschlagen! Spitzenmäßig! Grandios schamlos!
>49/5. :
"Das Internet ist also... tot", "...seitdem..." die WSB das Internet bereinigt hat. -Hmm? Ist es nicht schon heute so, oder war es überhaupt jemals anders? Ich habe mich ja schon an anderer Stelle hier im Forum darüber ausgelassen, daß das Internet doch eh nur zum Pornosrunterladen, Schuhebestellen und Schnäppchenjagen genutzt wird. Das ist doch quasi tot, denn darüber hinaus wird doch nur rumgelästert oder Späßle gmacht.

>50/3. :
"Komisch, wie wichtig es der WSB ist Kinder zu bekommen / Sie dann hinterherzu glücklichen Menschen zu erziehen ist dann eher nebensächlich." Mich bedrückt, wie wenig Science-fiction Mirabelles Gedanken sind. In den Vereinigten Staaten ist so ein "Gedankengut" schon längst in der Realität angekommen. Dort gibt es fundamentalistische Christen, die sich nicht scheuen, einen erwachsenen Menschen umzubringen und damit ein Loch in ein Familienleben und die Familie in den Abgrund zu reißen, nur um ungeborenes Leben zu schützen, weil dieser Mensch ein Arzt ist, der auch Abtreibungen praktiziert. Man führe sich nur die Idiotie vor Augen: Da wird ungeborenes Leben krampfhaft geschützt, wenn dieses Leben aber ein Arzt wird, der auch Abtreibungen vornimmt, wird das Leben getötet.
>50/L. :
Noch so ein Fall unbeschreiblicher Schamlosigkeit...

>51/8. :
Hmm? Mit einer Blumenvase, ohne daß diese zu Bruch geht, einen Menschen niederstrecken...? (53/6. : Ach so, der soll auch noch tot sein?! Hmm... ja, stimmt eigentlich!)
>51/L.+52/1. :
Wahnsinnig bizarre Logik! Und eine absurd ausweglose Situation! Sehr gut gestaltet!
>52/7. :
Für mich blitzt aus diesem Bild ein letztes Mal die Kämpferin heraus! Auch das Verhältnis scheint wieder zu stimmen. Und wie sie da mit dem Schlafhemd durch Matsch und Regen irrt, in Gedanken noch einmal Abschied nehmend, das stellt mit den sechs Bildern davor die Ausweglosigkeit glänzend dar, obwohl nur das schmerzverzerrte Gesicht zu sehen ist!

>53/5. :
Och nö, was soll'n der Blödsinn? "Ich weiß, was sie vorhaben!! Die WSB hat alles getötet, was ich liebe! Wagen sie es nicht auch noch, mir mein Kind zu nehmen!!!". Soll ich jetzt echt noch glauben, daß die WSB das alles absichtlich gemacht hat? Aus einer konspirologischen Laune heraus Mirabelle zugrunde gerichtet...? -Oder sollte ich nur die Betonung anders legen...
>53/5. :
"...Wagen sie es nicht auch noch, mir mein Kind zu nehmen!!!" Mich verblüfft, was für eine Macht Mutterliebe ist; das ist ja gewiß authentisch!
>53/5. :
Erstaunlich, wie teilnahmslos die Frau ist, obwohl sie aufgrund ihres Alters doch noch etwas von Menschenwürde verstehen müßte!
>53/5. :
Boa, ist der brillant eklig selbstgefällig!
>53/L. :
"...elegant gelöst..." Wirklich unglaublich, diese menschenverachtende Selbstgefälligkeit!


(#57)

Liest Du eigentlich noch was anderes, oder ist das Dein einziger Comic?

Traumwaldschrat
31.10.2013, 00:09
Liest Du eigentlich noch was anderes, oder ist das Dein einziger Comic?

Ich lese viel anderes, nur zur Zeit keine Comics.
Du kritisiert die Menge? Dann sei doch froh, daß Du es nicht gemacht hast!
Natürlich ist es viel, heillos zu viel, aber wie Du auf Seite 1 lesen kannst, ist das ein Versuch.
Gut, jetzt weiß ich's, sowas ist zu viel!
Aber interessant!

Und wie Du über dem folgenden Beitrag sehen kannst, nun ist es dann rum.

(#58)

Traumwaldschrat
31.10.2013, 00:22
jeweils: Bildfolge oder Seite / Bildnummer (gezählt) (vl.=vorletztes, L.=letztes Bild)

>54/2. :
Schon wieder von TeMeL aufs Glatteis geschickt: "Es gibt keine einsamen Senioren mehr, die lieblos in Altersheimen zu Tode gepflegt werden..." Irgendwie wird man dazu gedrängt, diesem Widerling damit recht zu geben. Man sollte aber eben das richtige Verhältnis beachten: nicht die Senioren sind das Problem, sondern die Gesellschaft, die sie, zugunsten des Erhalts der uneingeschränkten persönlichen Freiheit, in Altersheime abschiebt sowie der Irrglaube, Pflege und Zuneigung als Beruf, quasi auf Abruf und trotz der selbstschützenden Interessenlosigkeit zu den einzelnen engagiert erscheinend, menschenwürdig sein zu lassen. Das Problem ist, daß die zivilisierte Menschheit sich entmenschlicht hat, zum Beispiel durch gesellschaftsbedingten Egoismus. Wäre das höchste Streben nicht die materielle Selbstverwirklichung, sondern die uneingeschränkte Fürsorge füreinander, hätte die Menschheit bestimmt sehr viel weniger Probleme. Doch nicht nur Alte, das Gleiche gilt sicher auch für Behinderte, siehe 38/4.
>54/6. :
"Man ist nicht zwangsläufig selber schuld, wenn man sein Leben nicht im Griff hat!!!!" Genau! Richtig! Weitersagen! Unbedingt! Das sollte eigentlich gesellschaftliche Grundweisheit sein, Stichwort: füreinander!

>55/4. :
"...nur an den Tod meines Kindes." Ob man es als Mann je verstehen oder nachvollziehen kann? Mutterliebe scheint eine echte Bestie zu sein, die notfalls auch über Leichen geht!
>55/6. :
Ein Querverweis zu "Momo"? Ein guter WSB-Beamter schafft es innerhalb einer Zigarettenlänge, wertlose Menschen fertig zu machen, ansonsten wird er selbst eliminiert...

>56/2.+3. :
Zum wiederholten Mal fällt es mir als ein außergewöhnliches, jedoch häufiges Gestaltungselement TeMeLs auf: Der Bildrand schneidet die Augen der Figuren ab, halb oder ganz, Nase und Augen oder den ganzen Kopf. In vielen Fällen eine ungewöhnliche Perspektive!

-----------

Nachwort:

"Oder haben das unablässige Streben nach Reichtum und Macht schon immer dafür gesorgt, dass der Wert des Einzelnen nach dem Kapital bemessen wird, über das er verfügt?"

Dieses Nachwort, vor allem mit diesem "schon immer", erinnert mich spontan an Gabriel Laubs Satirebüchlein "Der leicht gestörte Frieden" (schon allein diese Doppeldeutigkeit!). Nach dessen Lektüre bleibt ein seltsamer Nachgeschmack: Es scheint, als würden seit der Hochzeit Spartas Menschen ausschließlich dafür geboren, um auf Schlachtfeldern verheizt zu werden, also satirisch ganz systemantisch zu verstehen, Frauen wurden nur geschwängert, um Kanonenfutter zu produzieren. Ein bizarrer Eindruck, doch mir dünkt, daß daran sehr viel Wahrheit ist, gerade wenn man bedenkt, wie unangefochten selbstverständlich in den letzten 3000 Jahren die Wehrplicht war; es war einfach normal und natürlich, in den Krieg ziehen zu müssen.

Rein kosmologisch betrachtet ist das eigentlich gar nicht so verwerflich, denn da es keine höchste richterliche Instanz zu geben scheint in Form von Gottheiten und die Menschheit bestimmt auch kein Experiment außerirdischer Intelligenzen ist, somit diese Verfehlung offensichtlich für immer ungeahndet bleibt, spricht eigentlich nicht dagegen, wenn seit der Entwicklung von den Affen einige wenige durchblickenden und weitsichtigen Leute alle unter ihnen lebenden Erdbewohner ausschließlich als frei verfügbares Humankapital für Kriegszüge betrachteten, vielleicht untereinander diese Erkenntnis für sich behielten und nur den engsten Vertrauten weitergaben und sich so ein schönes Leben machten.
Rein kosmologisch..., das kann man so machen.
Doch menschlich ist es halt eine schier unfaßbare Tragödie, ein Verrat an das entwickelte Gehirn, weil so seit Jahrtausenden die überwältigende Kostbarkeit menschlichen Daseins überhaupt nicht sich entwickeln konnte!

TeMeL liefert mir einen ganz neuen "schon immer"-Aspekt, den sie in ihrem Nachwort wie zitiert wiederholt und mit 54/1. glänzend in Szene setzt (wobei ich auch bei diesem bestechend faszinierenden Bild den Eindruck habe, als erzähle es eine ganz andere Geschichte. Dieses Gesicht ist stereotyp für einen ranghohen Menschen, der ohne weiteres über Leichen geht): "...die Gesellschaft, die sich jeder wünscht. Es hat seit Menschengedenken immer nur Geld und Leistung gezählt. / Es hat niemals der Mensch gezählt, sondern in jedem Land und zu jeder Zeit immer nur die Wirtschaftskraft."
Hmmm?
Ein Aspekt, der mir jedoch nicht zusagt!
Ich neige dazu, dem zu widersprechen! Das stimmt so nicht, meine ich!
Der entlarvende und satirisch bissige Geschichtsschreiber Joachim Fernau stellt es so dar, daß das Geld nach einem Dornröschenschlaf seit dem Ende des Römischen Reiches erst ab 1095 (Kreuzzüge) wieder mehr in Erscheinung trat und erst durch das Aufblühen der Handelsstädte eine gewisse Dominanz erreichte. Dennoch könnte ich mir vorstellen, daß das Geld trotz Hanse, Fugger und der Erfindung des Buchdruckes eine elitäre Randerscheinung blieb, die breite Bevölkerung, auch in den Städten, lebte vielleicht weiterhin hauptsächlich vom Naturalien- und Tauschhandel. Oder aber sie verwendeten das Geld ausschließlich in seinem eigentlichen Sinn: als Tauschmittel! Doch dadurch, finde ich, entsteht noch kein Bemessungsmaßstab, mit dem man den Wert eines Menschen bestimmen könnte; wahrscheinlich auch deswegen, weil das Geld noch nicht lebensnotwendig war, es vereinfachte Handel und Gewerbe, aber zu leben ging wohl auch ohne ganz gut. Das veränderte sich, so sieht es für mich aus, erst mit der Industrialisierung, als im großen Stil die Arbeit nicht mehr zum Arbeiter kam, sondern der Arbeiter zur Arbeit kommen mußte, als zum ersten Mal in der Weltgeschichte Menschen zur Miete, Arbeiter in Mietskasernen, wohnten, erst da wurde das Geld lebensnotwendig, denn Miete, und in der Folge alles andere, konnte man nicht mehr mit Naturalien bezahlen, vor allem, weil man als Manufakturarbeiter gar keine mehr besaß. Erst in dieser Zeit wurde auch die breite Bevölkerung vom Geld abhängig und das Geld das Maß aller Dinge, auch deshalb, weil die Manufakturprodukte, die durch diese neue Herstellungsmethode billiger und somit auch für nicht wohlhabende Menschen erschwinglich wurden, nur noch mit Geld zu bezahlen waren. Und erst danach erlangte das Geld den Prestigestellenwert und Wertemaßstab, der heute so selbstverständlich ist, weil erst mit der Industrialisierung es auch für die breite Bevölkerung möglich war, Dinge zu kaufen, die für ein Leben gar nicht notwendig waren, sondern die man einfach haben wollte, weil sie Spaß machten,
-oder zeigten, was man sich alles leisten konnte.
Ähnlich jung und neu in der Weltgeschichte dürften die Begriffe Leistung und Wirtschaftskraft sein, auf die sich der WSB-Beamte beruft, weil sie vielleicht erst durch die moderne Erfindung der Solidargemeinschaft durch eine neidgeleitete Schieflage in einen unbegründeten Fokus gerieten: Von manchen Leuten wird es eben doch als ungerecht empfunden, daß ein Arbeitsloser Geld zum verkonsumieren hat, obwohl er akut keine wirtschaftliche Leistung erbringt, die vergütungswürdig wäre.

Daß niemals der Mensch gezählt hat, kann ich nicht ohne weiteres glauben.
In der elitären Oberschicht, in den Augen der Könige, Herzöge, Fürsten, Stadtverwalter, der Kaufleute und Handeltreibenden und diejenigen, die dem nachzueifern versuchten, da sicherlich, aber in der breiten Bevölkerung? Die abgeschieden vom großen Weltgefüge mehr oder weniger verzweifelt versuchten, einfach nur zu überleben, durch den Winter zu kommen und genug zu essen zu haben? Ich weiß nicht? Was ist mit Liebe? Das ist keine moderne Erfindung! Gerade Mutterliebe, die ja bestimmt bis ins hohe Alter unsterblich ist! -Es sei denn, daß der Fehler, den die Menschheit laut Leo angeblich in sich tragen soll, noch viel gravierender ist, als ich es schon ahne, was man vielleicht nur noch so beschreiben könnte, daß die Menschheit zu sich selbst ein gestörtes Verhältnis hat, dann hätte der Mensch möglicherweise tatsächlich niemals gezählt.

Aber mein Ausgangspunkt war das "schon immer" und Joachim Fernau liefert mir dazu einen anderen Gedanken, der dem WSB-Beamten recht geben würde, aber in einer ganz anderen Weise. Mit dem Begriff des Adels macht Joachim Fernau eine für ihn seltsame Erscheinung aus, daß es in den letzten 6000 Jahren häufig war, daß die Mehrheit der Menschen lieber den bequemen Weg des Versorgtwerdens vorzogen und es einigen wenigen überließen, sich um alles zu kümmern. Ich hätte eine Idee, daß diese Bequemlichkeit häufig sogar selbstzerstörerische Züge annahm, daß man sogar die übelsten Despoten ertrug, wenn man sich nur um nichts kümmern brauchte.

Mit dieser Idee bekäme der WSB-Beamte erstaunlich recht, aber nicht so, wie er meint: Die Gesellschaft, die sich jeder wünscht, ist vielleicht die, in der man sich um nichts kümmern braucht. Das übernimmt die WSB, aber mit ihrem menschenverachtenden Gesellschaftssystem. Da aber jeder lieber diese Menschenverachtung erträgt, anstatt sich selbst um alles zu kümmern, entsteht der Eindruck, die von der WSB geschaffene Gesellschaft mit ihrem absurden Leistungsanspruch ist von den Menschen gewollt. Dabei ist es nur die Bequemlichkeit!

Also von wegen unablässiges Steben nach Reichtum und Macht, es ist vielleicht die Bequemlichkeit, die von einigen wenigen Wohlhabenden und Mächtigen, die tatsächlich nach Reichtum und Macht strebten, schamlos zu ihern Gunsten ausgenutzt wurde, wodurch dieser Eindruck entsteht, daß jeder danach strebte.

Auch in anderer Hinsicht könnte dieser unrichtige Eindruck entstehen: Ein Fernseher, ein eigenes Auto, eine CD-Sammlung, ein i-pod, hippe Klamotten, all das und noch etliches mehr kann man eben nur über "Reichtum" erwerben, wenn man das nötige Geld dafür hat, aber all diesen unzähligen Menschen, die dafür das Geld verdienen, geht es ja nicht primär um Reichtum und schon gar nicht um Macht, sondern um den Fernseher, das Auto, die Sammlung, das i-pod oder die Klamotten, ihnen geht es um diesen Wohlstand, das, was der Nachbar hat, selber haben, dadurch, daß man es hat, mitreden zu können. Das jedoch ist relativ neu in der Weltgeschichte, das gab es nicht "schon immer", so etwas wurde erst durch die Industrialisierung möglich!

Nur hat es sich binnen kürzester Zeit zu einer solch unumgehbaren Dominanz entwickelt, schon fast götzenhaft verehrt, sodaß tatsächlich der Eindruck entstehen könnte, Wohlstand war schon immer das Ziel unablässigen Strebens.

Was es aber vielleicht doch nicht war.


Aber TeMeLs Motivation ist spitze! Einfach mal einen relativ naheliegenden, aber größtenteils unbeachteten Gedanken übertreiben und in einer Geschichte, in einem Comic als Gesellschaftsproblem festsetzen. Eigentlich genau das, was ich mir von Comicautoren, besonders Leo, gewünscht hätte! Doch es ist halt so ärgerlich, trotzdem sagt mir "Wohlstand" nicht zu.

---

Nachwort:

Ja, Wahnsinn, was ist den das für ein faszinierend bizarres Bild, das dem Nachwort unterlegt ist? Jetzt (nach drei Monaten) kapier ich erst bzw. habe ich das entscheidende Detail entdeckt: die WSB-Tätowierung am rechten Arm! Bisher sah das für mich fälschlicherweise nach Daumenlutschen aus.

Soll das Mirabelle sein an dem Tag, als ihr der Chip samt Giftkapsel implantiert wurde? Soll das Bild das klebrig flaue und stechende Angstgefühl ausdrücken, die lähmende Verzweiflung, daß sie nun nicht mehr der gleiche Mensch ist wie morgens beim Aufstehen, daß sie nun unumkehrbar ein Leben führen muß, das sie nicht als ihres annehmen kann, schon allein, weil der rechte Arm mit der Giftkapsel nicht mehr zu ihrem Körper zu gehören scheint, sich fast schon verzweifelt wünschend, er möge abfallen und nachwachsen?
Boa, spitzenmäßig! Gespenstisch!

-----------

Rücktitel:
"Nur wer leistet soll leben" Neu ist diese Forderung nicht. Jeder mit entsprechend alten und hinter vorgehaltener Hand unbelehrbaren Großeltern hat es vielleicht schon erfahren (müssen), was zwischen 1933 und dem Kriegsende das Maß aller Dinge war: Nur wer arbeitet, hat ein Recht zu leben.
Rücktitel:
Da steht sie, die Kämpferin, die sie in meinen Augen doch nicht war.
Wahnsinnig tolles Bild!



Nachbetrachtung:

Warum gefällt mir "Wohlstand" nicht? Ich hätte sogar eine Idee!
Einleitend könnte ich es vielleichtso beschreiben: Mir war es nicht möglich, in die Geschichte hineinzufallen.
Ich weiß sogar warum: Dafür ist sie zu dicht! Oder anders: zu viel Handlung mit zu wenig überleitenden Zwischenschritten.
Die Enttäuschung hatte mich an eine Frust in der Vergangenheit erinnert, der es möglicherweise umschreiben kann; es hat sich zwar nicht genau so zugetragen, aber es macht es hoffentlich ganz anschaulich:

In einer etwas ruhigeren Zeit (verlängertes Wochenende, Feiertagsmarathon) tagträumte sich mir eine unglaublich faszinierende Traumwelt, die ich aktiv tagträumend ausgestaltete, wobei mir unglaublich interessante Strukturen in den Sinn kamen. Ich war voll drin, auch emotional, ich lebte schon fast in dieser Traumwelt, weswegen ich so begeistert war, daß ich mir tatsächlich stichpunktartige Notizen machte, um bei Gelegenheit weiterträumen zu können. Doch genau das funktionierte nicht. es waren nur noch recht nichtssagende Stichwörter, nichts mehr von der einstigen Pracht, fast keine Möglichkeit, auch noch mal emotional in diese Traumwelt zu tauchen, bzw nur mit großer Mühe.

"Wohlstand" könnte ich für mich damit vergleichen: Vielleicht war TeMeL im Eifer des Gefechts tatsächlich auch in einer Art Traumwelt, die sie zu dieser Dramaturgie verleitete, sie hat eventuell schon fast die Geschichte gefühlsmäßig durchlebt und dadurch spontane Ideen für die nächsten Bilder bekommen. Diese Bilder kann man lesen, aber es fehlen logischerweise die Gefühle, die emotionalen Regungen, die sie zu diesen Bildern inspirierte. So wie mir zum Weiterträumen die Strukturen fehlten, die mich beim Tagträumen auf die Stichwörter gebracht hatten, -zwischen den Stichpunkten fehlten die Verbindungen-, so fehlen, finde ich, im Comic überleitenden Zwischenschritte. In TeMeLs Fall wäre diese Annahmen natürlich heillos übertrieben, die Geschichte ist ja absolut schlüssig, aber es stellt vielleicht ganz gut dar, weswegen ich "Wohlstand" eher als eine sehr dichte Kollage an gesellschaftlichen und dramaturgischen guten Ideen empfinde und weniger als flüssige Geschichte. Ihr eigenes Nachwort würde eigentlich sogar für dieses Manko sprechen, denn wenn Ideen unter den Nägeln brennen, ich kann es sehr gut nachvollziehen, dann kann es eben doch passieren zu schludern oder dramaturgische Grundregeln zu überrennen, zu viele Ideen mit zu wenig Zwischenschritten in zu wenig Geschichte zu quetschen.
(In der Konsequenz würde das natürlich bedeuten, daß die Geschichte noch länger geworden wäre, womöglich auf mehrere Alben verteilt, auf die man dann wieder monatelang hätte warten müssen. Ach tückisch...)

Falls doch noch nicht klar sein sollte, was ich meine, noch ein anderer Gedanke:

In der Physik gibt es die Heisenbergsche Unschärferelation, die postuliert, daß sich bei bestimmten Variablen nicht beide gleichzeitig exakt bestimmen lassen, immer nur die eine oder die andere.

Vielleicht wäre es interessant, für Comics eine dramaturgische Unschärferelation festzusetzen: je mehr Handlung, desto weniger Orts- und Umgebungswechsel, je mehr Orts- und Umgebungswechsel, desto weniger Handlung, aber nicht beides gleichzeitig.

Aldebaran1 würde sich danach verhalten, denn es passiert sehr viel, sogar Dramatisches, Umwälzendes, doch die Umgebung verändert sich kaum, ist ständig blau-braun-grün, ebenso Aldebaran2, viele Ortswechsel, ständig ändert sich die Landschaft, aber es passiert relativ wenig, so wie im gesamten Aldebaranzyklus sehr viele unterschiedliche Regionen des Planeten zu sehen sind, aber genaugenommen passiert gar nicht so viel oder nicht so viel auf einmal, aber es ist tötlich spannend!

In diese Geschichte konnte ich hineinfallen, vielleicht ja tatsächlich wegen dieser Unschärferelation!
-Oder nur, weil ich zu viele Monate des Wartens auf die Fortsetzung Zeit hatte, mich aus verzweifelter Neugier darin zu verlieren - weil ich halt viel zu große Erwartungen an Aldebaran hatte...
Oder weil es eine faszinierende Abentheuergeschichte ist und keine gesellschaftskritische Alltagsgeschichte.
Das hat mir eben gefehlt, für einen Leseabend in eine andere Welt eintauchen.

Möglich scheint es ja zu sein, schließlich machte für Eric Zonfeld (siehe oben #29) die Dichte gerade die Qualität der Geschichte aus.

Schade, irgendwie schein ich mit Comics nicht grün zu werden.


Traumwaldschrat

(#59)

Frank1360
31.10.2013, 07:23
Ich lese viel anderes, nur zur Zeit keine Comics.
Du kritisiert die Menge? Dann sei doch froh, daß Du es nicht gemacht hast!
Natürlich ist es viel, heillos zu viel, aber wie Du auf Seite 1 lesen kannst, ist das ein Versuch.
Gut, jetzt weiß ich's, sowas ist zu viel!
Aber interessant!

Und wie Du über dem folgenden Beitrag sehen kannst, nun ist es dann rum.

(#58)

Ich hab nichts über die Menge gesagt, jeder kann hier so viel schreiben wie er will.

Aber mach doch mal eine solch detaillierte Analyse mit Sandman von Neil Gaiman oder die Katze des Rabbiners von Joann Sfar.

Traumwaldschrat
13.11.2013, 20:37
Hmm?

Interessant!


Aber mach doch mal eine solch detaillierte Analyse mit Sandman von Neil Gaiman oder die Katze des Rabbiners von Joann Sfar.

Du wärst also tatsächlich an solch einer Buchbesprechung interessiert!
Zumindest bei manchen wie Dir wären also durchaus tiefergehende Gedanken über einzelne Comics erwünscht.
Das läßt mich doch hoffen!

Nur muß ich Dich leider enttäuschen, ich werde es nicht machen, weil ich diese Comics nicht kenne und nun auch mich wieder mehr anderen Dingen zuwende.
Aber vielleicht schlägt diese positive Reaktion doch weitere Kreise in der Art, daß es Schule macht; Du könntest also Deinerseits darauf hoffen, daß vielleicht jemand anderes so etwas für genannte Comics macht.

Ich würde mich darüber riesig freuen, denn es sähe für mich aus, als hätte ich doch mal etwas im Internet bewegt. Wie ich es schon angedeutet hatte:


Natürlich wäre ich geehrt, wenn ich Maßstäbe setzen könnte

Vielleicht wenigstens ein ganz kleines bischen...


Gruß

Traumwaldschrat

(#60)

Frank1360
13.11.2013, 20:53
Hmm?

Interessant!



Du wärst also tatsächlich an solch einer Buchbesprechung interessiert!
Zumindest bei manchen wie Dir wären also durchaus tiefergehende Gedanken über einzelne Comics erwünscht.
Das läßt mich doch hoffen!

Nur muß ich Dich leider enttäuschen, ich werde es nicht machen, weil ich diese Comics nicht kenne und nun auch mich wieder mehr anderen Dingen zuwende.
Aber vielleicht schlägt diese positive Reaktion doch weitere Kreise in der Art, daß es Schule macht; Du könntest also Deinerseits darauf hoffen, daß vielleicht jemand anderes so etwas für genannte Comics macht.

Ich würde mich darüber riesig freuen, denn es sähe für mich aus, als hätte ich doch mal etwas im Internet bewegt. Wie ich es schon angedeutet hatte:



Vielleicht wenigstens ein ganz kleines bischen...


Gruß

Traumwaldschrat

(#60)


Wie wäre es mit V wie Vendetta von Alan Moore. Das geht von der Thematik in die gleiche Richtung.

Traumwaldschrat
18.11.2013, 22:23
In die gleiche Richtung?

Harry Haller,

Du meinst "V wie Vendetta" ist auch gesellschaftskritisch?
Hmm, ja. Trotzdem weiß ich nicht...
Ich bin im Moment äußerst unentschlossen, wie ich mit Comics weitermache und ob überhaupt, denn wie ich (bestimmt schon allzu oft) betont habe, scheine ich mit Comics doch nicht grün zu werden. Außerdem kenn ich nun meine Fehler bezüglich der Erwartungen zu Comics, weshalb ich vermute, daß ich keinen Comic mehr finden werde, in den ich beim Lesen so richtig reinfallen könnte.
Mal schaun.
Aber vielleicht warte ich jetzt einfach erst mal auf Antares5 (Leo)...

Gruß

Traumwaldschrat

(#61)

Traumwaldschrat
20.06.2020, 22:09
Ich hab einen "neuen" Gruselcomic entdeckt!
Der ist sogar in gewisser Weise interaktiv, weil man gar nicht mehr weiß, ob man wirklich noch einen Comic liest oder ob das schon irgendwie Realität ist, oder wird!
Vor allem die Seiten 13 und 14!
Total gruselig!

Der "neue Realitycomic": TeMeL: "Wohlstand"


;)

(#103)

Traumwaldschrat
11.09.2023, 21:48
Ja, genau,
ich sage nur Gesundheitssicherungsbehörde.

Wie weit waren wir davon entfernt?

Wie weit sind wir davon entfernt, sollte es doch einmal zu einer weiteren Pandemie kommen?

Die Begeisterung für eine starke Hand, die ohne große Diskussionen und über die Kritikerinnen/er hinweg die Sache in die Hand nimmt, war ja offenbar groß, so groß, daß das Karikaturenduo Greser & Lenz eine Karikatur veröffentlichte, "Covidstrike", die dann auch ordentlich mißverstanden wurde, sodaß es in einer Tageszeitung zu einem Karikatureneklat kam, unzählige Leserbriefe, die sich darüber beschwerten, die Zeitung hätte eine Karikatur veröffentlicht, die zur Hetze gegen skeptische, maßnahmenkritische und ungeimpfte Menschen aufriefe [soger die #mitgemacht-Internetseite hat sie mißverstanden und sie deshalb fälschlicherweise in ihre Liste mit aufgenommen]. Bliebe die Frage, welche Menschen es waren, die diese Leserbriefe schrieben?

Für mich war es ohne jeden Zweifel klar, daß diese Karikatur niemals zur Hetze aufrufen wollte, sondern mit den künstlerischen Mitteln einer Karikatur die Frage aufwerfen, ob es sein könnte, daß die Gesellschaft tatsächlich schon gespalten ist und daß die eine Seite bereits einen handfesten Haß auf die andere Seite schürt. Deswegen vermute ich, waren es hauptsächlich diejenigen Leute, die diese Leserbriefe schrieben, die diesem Haß bereits verfallen waren, sich dies aber selbst nicht eingestanden und stattdessen die Tageszeitung der Hetze bezichtigten, um so ihr Gewissen reinzuwaschen. Aus welchem Grund sonst sollte man auf die Idee kommen, eine Zeitung wolle zur Hetze aufrufen. Der Grund kann doch nur der sein, wenn man tief im Inneren dem Gedanken verfallen ist, daß eigentlich nur eine solche Hetze helfen könnte, um diejenigen, die angeblich durch ihr unsinniges Kritikverhalten die Pandemie unerträglich in die Länge ziehen, endlich zum Verstummen zu bringen.

Ich finde, die letzte Seite von TeMeLs Comicfiktion "Wohlstand" war in zu großen Teilen der Bevölkerung damals schon real geworden, beziehungsweise der Wunsch nach so einem Szenario war damals schon real geworden, der Wunsch nach einer starken Hand, die endlich hart durchgreift!



Traumwaldschrat
(#104)



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"23 - Nichts ist so, wie es scheint" (Filmtitel)

2023

Ab diesem Jahr sollte man mit unnachgiebiger Neugier hinterfragen und ans Licht bringen, wie es wirklich ist!