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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Glosse: Die Comics haben das Lachen verloren



Comic Report Süd
23.07.2012, 18:13
Wer erinnert sich noch an die schrägen, humorvollen Comics für Erwachsene von Zeichnern wie Gotlieb, Edika, Vuillemin oder Maëster? Wieso werden keine Comics mehr in Deutschland veröffentlicht wie sie damals im dem Magazin U-COMIX und vom Volksverlag oder Alpha Comic Verlag publiziert wurden?

Vermisst denn keiner Peter Pervers, Hamster Fidel, die alte Schreckschraube Carmen, Athanagor Wurlitzer, Edmund das Schwein oder den Schweinepriester? Und will keiner mehr moderne humorvolle, abgefahrene Erwachsenencomics lesen?

Einen Ausdruck des Bedauerns liefern wir heute auf CRON mit einer Glosse von Florian Weiland:
Die Comics haben das Lachen verloren. (http://www.comic-report.de/index.php/news/5-verlage/393-glosse-die-comics-haben-das-lachen-verloren)

Wie denkt ihr darüber?

Und wo wir gerade dabei sind. Blicken wir auch nach Allemagne. Nennt uns die Top-Comics aus deutschen Landen, die euch heutzutage zum Lachen bringen!

Comic_Republic
23.07.2012, 20:34
Mag sein, dass es früher oder heute noch liebhaber dieser Comics gibt, aber meiner Meinung nach braucht diese Art von Comics kein Mensch... Wenn ich lachen will schau ich mir ne Komödie im Fernseher an oder gehe in die Komödie nach Kassel...
Obwohl es mich schon irgendwie wundert, dass es kein Magazin in dieser Richtung mehr gibt.

C_R:zeitung:

s.hügg.
23.07.2012, 21:49
Mag sein, dass es früher oder heute noch liebhaber dieser Comics gibt, aber meiner Meinung nach braucht diese Art von Comics kein Mensch... Wenn ich lachen will schau ich mir ne Komödie im Fernseher an oder gehe in die Komödie nach Kassel...
Obwohl es mich schon irgendwie wundert, dass es kein Magazin in dieser Richtung mehr gibt.

C_R:zeitung:

Was für eine anmaßende Antwort ,die leider auch zeigt wie Humorlos und bierernst die deutsche Comicsenne ist. Wen nicht im Comic wo sonst ist so gut möglich das dagestellt so zu überzeichnen und das ganze nicht Lächerlichkeit preisgibt.

Llyd
23.07.2012, 22:28
Carmen und Maria Theresa gehören zu meinen Lieblingen in meiner Sammlung und ich würde sie auch nur sehr wiederwillig hergeben.
Ich würd mich schon freuen neue Reihen in dieser Richtung zu entdecken, aber bei dem aktuellen Angebot im Bereich Comic fehlen sie mir irgendwie nicht. Ich denke das das vllt auch eins der Probleme sein könnte ... Hin und wieder bin ich einfach froh nicht noch mehr auf meiner liste zu haben.

Llyd

Edit: kleine Nameskorrektur

Red Kite
23.07.2012, 23:23
Im Mangabereich ist der Comedy-Sektor immer noch sehr breit vertreten. GIN TAMA ist jedenfalls nach wie vor eine der witzigsten Comicserien, die ich je gelesen habe. Da sind übrigens auch deutsche Autoren wie David Füleki gut mit dabei.

Von einem Mangel im frankophilen Bereich auf die gesamtdeutsche Comiclandschaft zu schließen, ist jedenfalls ziemlich kurzsichtig. Das erinnert mich jetzt sehr unschön an den Jens-Balzer-Artikel in der Berliner Zeitung zum vergangenen Comic-Salon, wo er meinte, es gäbe ja gar keine unterhaltsamen Comics mehr dort und er irgendwie mit Scheuklappen durch den kompletten Indie-Bereich gelaufen sein muss, wenn ihm so Sachen wie Weissblech oder Undergroundcomix etc. mal eben komplett entfallen.

Dass der Humor der 80er Jahre (U-COMIX etc.) heutzutage nicht mehr sonderlich gefragt ist, wundert wahrscheinlich eh nur noch die Generation 45plus. Die junge, nachwachsende deutsche Comicszene hat jedenfalls noch sehr gut zu lachen. Da mache ich mir also keine Sorgen.

Mervin Pumpkinhead
24.07.2012, 06:07
Könnte vielleicht daran liegen, dass die Käuferschicht in Deutschland geringer ist. Und dann auch noch den deutschen Humor treffen ist sicherlich schwer. Die wenigen Serien, die hier im Artikel genannt und die wieder eingestellt wurden, sind meiner Meinung nach ein gutes Beispiel dafür. Splitter versucht sich ja mit Toonfish, und ansonsten gibts ja zumindest einige wenige Verlage, die sich im Funnybereich versuchen. Hervorheben möchte ich Spoone & White bei den Finixen. Herrlich!
Vielleicht war ich für die U-Comix etwas zu jung, aber ich hab zu dieser Zeit lieber Schwermetall gelesen, und wenn lustig dann gleich alles von MAD und Clever & Smart.

abc2030
24.07.2012, 08:48
dachte immer der cartoon bereich in deutschland sei sehr stark, gerade was auch deutsche zeichner angeht?
da werden dann wohl die fr. vertreter gegen stein, könig, ruthe, sauer, perscheid, usw. nen schweren stand haben.
vorallem weil diese in der buchhandlung vertreten sind.

Comic_Republic
24.07.2012, 10:22
Was für eine anmaßende Antwort ,die leider auch zeigt wie Humorlos und bierernst die deutsche Comicsenne ist. Wen nicht im Comic wo sonst ist so gut möglich das dagestellt so zu überzeichnen und das ganze nicht Lächerlichkeit preisgibt.
Liegt auch vielleicht daran, dass ich damit nicht aufgewachsen bin. Ich brauche ne Story bei einem Comic. Dieser Humor ist einfach nicht meins. Ich verurteile auch keinen der die liest und mag. Jedem das seine.

C_R:zeitung:

Llyd
24.07.2012, 11:25
Ich habe damals auch U-Comix und Schwermetall gelesen und nein bin nicht 45+ ;)

Gerade die kurzen und schnell pointierten Geschichten gefallen mir dabei so sehr. Nicht ein großer Spannungs- bzw Handlungsbogen, den man erst bis zum Ende durchlesen muss. Und trotzdem erzählen diese kurzen Geschichten teilweise im Zusammenhang eine größere.

Dafür werde ich mit den deuschen Zeichnern nicht richtig warm. König liegt mir ganz und gar nicht. Ruthe, Stein, Sauer und Perscheid sind für mich ein komplett anderer Bereich, die ich nicht mit Sachen zB von Maester vergleichen kann und will. Die Cartoons kann man in dem Sinne nicht "lesen", sie erzählen keine Geschichte. Deswegen nicht schlecht ... einfach was anderes.

Mervyn
25.07.2012, 11:26
Und will keiner mehr moderne humorvolle, abgefahrene Erwachsenencomics lesen?


Also ich lese mit Begeisterung Geschichten von Trondheim, Sfar, Blain, Dupuy, Berberian, Kerascoet und Manu Larcenet.
Um nur mal ein paar Namen zu nennen, die uns der Autor der Glosse komplett unterschlägt!

Und im deutschsprachigen Bereich gab es doch noch nie so viele humoristische Zeitungsstrips wie heute.
Stellvertretend erwähne ich hier nur das wundervolle "Zuckerfisch" von Naomi Fearn, das es auch schon seit 10 Jahren gibt.

Und webcomics ignoriert der Autor auch komplett!
Und gerade hier gibt es massenhaft neue und lustige Autoren/innen, die ja nun auch langsam in Buchform vorgelegt werden.
Stellvertretend erwähne ich das brillante "Das Leben ist kein Ponyhof" von Sarah Burrini.

Was ist mit Nicolas Mahler, Aike Arndt, Mawil, fil, Blutch - alle nicht lustig?

Nein, Red Kite hat völlig recht (und auch weitere Humorlücken des Autors aufgezählt) - wie Jens Balzer läuft auch Florian Weiland mit Scheuklappen durch die Gegend. Bei Florian sind sie wahrscheinlich nostalgisch gefärbt.

Und ganz ehrlich, der sexistische Humor von U-Comix ist wirklich nicht mehr zeitgemäss.

Aber zu lachen gibt es genügend in der Comicszene!

Franz-Xaver Gabler
25.07.2012, 22:18
Vermutlich ist ein Gutteil der Käufer der letzten Asterix-Bände für immer von der Funnymania geheilt und wird nie und nimmer wieder so etwas in die Tüte packen.



Und wo wir gerade dabei sind. Blicken wir auch nach Allemagne. Nennt uns die Top-Comics aus deutschen Landen, die euch heutzutage zum Lachen bringen!

Da gäbe es noch Gerhard Seyfried. Der ist auch heute immer noch für einen Lacher gut. Leider geht der aber komplett am Fach- und Buchhandel vorbei, da 2001 den Alleinvertrieb hat.