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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Objektivismus = Besser Welt?



imported_Schnitzel
15.11.2009, 13:43
Der Titel ist Theatralisch gewählt, trifft aber ganz gut was ich Fühle, wenn ich mir Gedanken über diese Philosophie mache. Mein ganzes Leben Versuche ich nach Vernunftspunkten zu gestallten, hatte aber nie einen Namen dafür. Jetzt habe ich ihn: Er lautet Objektivismus (http://www.objektivismus.de/1System/FC3Ethik.htm).

Auf diese Philosophische Grundlage durch deren begründerin, Ayn Rand (http://www.aynrand.de/), kam ich eher zufällig. Ähnlich wie die Jungfrau zum Kind. Einer meiner Lieblingsautoren, Terry Goodkind, ist bekennender Anhänger des Objektivismus, so das ich über Wiki und eine große deutschsprachige Seite mich schlussendlich mit den Grundsätzen des Objektivismus auseinandersetzen konnte und viele, für mich relevante Punkte wiederfand. Ich stehe noch am Anfang mich damit auseinandere zu setzen, aber ich denke, ich habe etwas gefunden nach dem ich mein Wertesysteme und Leben ausrichten kann.

Was ist überhaupt Objektivismus?

Nun um den Objektivismus kurz zusammen zufassen: Er baut im Wesentlichen auf die eigenverantwortlichkeit des Individuums und dessen Vernunft. Sprich, das sein Leben und sein ganzes Streben von Objetktivität und Vernunft geleitet wird. Man soll sich also nach möglichkeit nicht von Emotionen leiten lassen, die ausschlaggebend sind für Leid, Angst und Misstrauen, sondern ausschließlich an Messbaren Fakten halten.

Ausgangspunkt allen denkens ist die Realität. Da wir Induvidien sind, sind wir uns dieser Realität bewusst. Sie ist weder veränderbar noch kann sie geleugnet werden. Um zu überleben, sind wir, im gegensatz zu anderen Tieren, auf unseren Verstand angwießen. Wir nehmen unsere Umwelt wahr und müssen unmittelbar auf sie reagieren. Darauß ergibt sich wiederum die Moral, den erst der Verstand lässt moralisches Handeln zu.

Durch Objektivismus ist z.b. eine latente Form des Rassismus nicht gegeben. Setzt man sich mit ihm auseinandere benutzt man nämlich seinen Verstand um sich ein Bild eines Menschen zu machen, ohne ihn zu Verurteilen.

Kurz: Man glaubt nicht was andere einem erzählen. Man Hinterfragt Menschen, Meldungen, Geschichten, Gerüchte. Die Bild hätte in dem Fall keine große Leseschaft mehr^^

Diese Grundlage funktioniert daher in jeden Teilbereich des Lebens. Der Objektivismus lehnt Altruismus ab. Laut Rand ist der Objektivtismus naturalistisch also eine form des rationalen Egoismus. Das heißt das alles gut und föderlich ist was dem eigen Leben dient. Niemand hat das moralische Recht Zeit, Geld oder sonstige Forderung an einen zu stellen. Hier kommt wieder die Eigenverantwortlichkeit ins Spiel. Wenn Menschen eigenverantwortlich Leben benötigen sie keine Finanziele Hilfe durch dritte:

Zitat:

"Wenn ein Mensch andererseits davon überzeugt wird, dass seine Existenz nicht von ihm selbst abhängt, sondern von anderen (der Gesellschaft oder der Regierung), dann wird er sich in einen hilflosen Parasiten verwandeln und fordern, dass andere sich für ihn aufopfern."

Um es an einem Beisspiel fest zu machen: Spenden aller Art lehnt der Objetivismus ab. Menschen ist mit ständiger Unterstützung durch andere Menschen auf dauer nicht geholfen. Sie "gewöhnen" sich an die Hilfe und begeben sich in eine Abhängigkeit von anderen. Spenden nutzen nur kurzweilig, lösen das Problem aber nicht. Daher muss man der Armen Bevölkerung Mittel an die Hand geben aus eigener Kraft ihr Leben zu gestallten.

Das ist natürlich in der Theorie ganz schön, nur funktioniert das in der Praxis nicht, da Lobbys das zu verhindern wissen. Billiglöhner sind Notwendig um unseren eigenes Leben überhaupt erst möglich zu machen. Ohne diese Billiglöhner wären nämlich Produkte im Westen unerschwinglich, aber das ist ein anders Thema^^

Der Objetivtismus hat viele, wie ich finde, gute Ansatzpunkte um das Leben besser zu machen. In einer Gesellschaft die auf diesen Prinzipien aufgebaut wäre, wären Armut, Vorurteile und Hass kaum oder selten möglich. Er bejaht des Leben, ja macht es sogar zum Mittelpunkt. Jeder hat das Recht auf ein freies, unveräuserliches, Selbstbestimmtes Leben. Dafür muss das Induviduum aber sein Leben selber gestallten. Sicherlich ist der Objetivtsmus nicht perfekt und ich kann auch nicht allen Punkten zustimmen. Aber im großen und ganzen hat er mir einen neuen Weg gezeigt. Um einen Leser auf Amazon abschließend zu Zitieren:

"Die Erkenntnis des Objektivismus ist eigentlich so trivial, dass man sich fragen muss, warum niemand vorher darauf gekommen ist: Das Bindeglied zwischen Verstand und Realität ist die Vernunft. Damit sind Körper und "Seele" nicht mehr getrennt. Jeder Mensch kann mittels der Vernunft ohne die Hilfe anderer die Realität erkennen und sich ihr anpassen. Wenn er so handelt, ist er objektiv (daher "Objektivismus")"

Isao1989
15.11.2009, 15:56
Also, Philosophien in dieser Richtung gibts nicht wenige.

Meine Frage: Worin unterscheidet sich diese Philosophie von der Grundphilosophie des modernen Satanismus? Auch Anhänger dieser Philosophie hinterfragen, und auch dies ist eine Philosophie des Egoismus, doch während sich der Satanist zu seinen Emotionen und seinen Verlangen bekennt, lehnt der Objektivist diese ab? Ein absoluter Objektivismus kann doch auch nicht gegeben sein, da es in jeder Frage Dinge und Bedingungen gibt, die keiner sehen kann, oder?
Und dann musst du mir noch erklären, wie das mit dem Verstand und dessen Verbindung zur Moral funktioniert. Wie verhält sich diese Frage in solchen Fragen wie beispielsweise Abtreibung? Wenn du objektiv auf die Situation der werdenden Mutter siehst stellst du zwar fest, dass das Kind keine Zukunft zu haben scheint, aber eine objektive Überlegung beinhaltet auch, dass Dinge geschehen können, bei denen sich "das Blatt wenden" kann. Andererseits wäre es ein moralisches Hindernis, so etwas zu tun: einem Menschen nie die Chance zu geben zu existieren. Wie verhält sich da die Vernunft mit dem Verstand?
Und wie ist es bei deinem "Way of Life"? Beispiel: Objektiv gesehen wäre es vernünftiger auf Cola zu verzichten, da in diesem Getränk haufenweise Zucker, Phosphorsäure und dieser Farbstoff E150d oder so drin ist. Andererseits hast du aber mal wieder sowas von Lust auf Cola. Nun stehst du im Supermarkt vor dem Regal. Was tust du? Gibst du dich deinem primitiven Bedürfnis hin und kaufst sie, oder gehst du dran vorbei? Oder schließt du mit dir selbst einen Kompromiss alá "ich kauf die Cola und dafür kaufe ich mir was anderes nich"? Aber einen Kompromiss dieser Art zu schließen hieße ja, dass man diese objektive Vernunft mehr oder weniger betrügt, oder? Denn solch Kompromisse kannst du ja immer schließen ...

imported_Schnitzel
15.11.2009, 16:35
Meine Frage: Worin unterscheidet sich diese Philosophie von der Grundphilosophie des modernen Satanismus? Auch Anhänger dieser Philosophie hinterfragen, und auch dies ist eine Philosophie des Egoismus, doch während sich der Satanist zu seinen Emotionen und seinen Verlangen bekennt, lehnt der Objektivist diese ab?

Ich habe mich mit dem Satanismus nie beeschäftig, daher kann ich dazu wenig sagen. Da sie aber, wie du schreibst, zu ihren Emotionen stehen, gehe ich mal davon aus das sie ein recht zerstörisches Leben führen? Nach dem Motto: Lebe als sei es der letzte Tag? Sich zum Objetivtismus zu bekennen heißt ja nicht bar jeder Emotion sein Leben zu leben, sondern sich einfach mehr Gedanken um die Emotionen zu machen die uns oft zum Verhängnis werden könnte, siehe z.b. Rache oder Zorn. Wie hält es also der Satanismus hier?


Ein absoluter Objektivismus kann doch auch nicht gegeben sein, da es in jeder Frage Dinge und Bedingungen gibt, die keiner sehen kann, oder?

Du meinst das man nicht auf alles Objetiv reagieren kann das einem das Leben aufbührtet? Da magst du Recht haben. Wir sind Menschen und Gefühle sind uns eigen. Dieser Punkt stellt auch wohl den größten Schwachpunkt des Objetivitsmus dar. Ich denke man muss hier ein Gesundes mittelmass finden.


Und dann musst du mir noch erklären, wie das mit dem Verstand und dessen Verbindung zur Moral funktioniert. Wie verhält sich diese Frage in solchen Fragen wie beispielsweise Abtreibung? Wenn du objektiv auf die Situation der werdenden Mutter siehst stellst du zwar fest, dass das Kind keine Zukunft zu haben scheint, aber eine objektive Überlegung beinhaltet auch, dass Dinge geschehen können, bei denen sich "das Blatt wenden" kann.

Nehmen wir an die Mutter wird ein Behindertes Kind gebären. Technisch ist es heute möglich dies frühzeitig festzustellen. Sollte sie Objetiv betracht abtreiben? Ja. Ist es Moralisch vertretbar? Meiner Meinung nach ja. Dieses Leben, so unschuldig es natürlich ist, wäre nie in der Lage selbsständig zu Leben. Es wäre ein Moralische und Finanzelle Belastung und könnte kein Produtiven Beitrag in der Gesellschaft leisten.


Andererseits wäre es ein moralisches Hindernis, so etwas zu tun: einem Menschen nie die Chance zu geben zu existieren. Wie verhält sich da die Vernunft mit dem Verstand?

Die Mutter wäre für immer dazu "verdammt" dieses Kind zu Pflegen. Sie müsst ihr Recht auf ein eigenes, freies Leben zu Gunsten eines Behinderten Kindes aufgeben. Ist das Gerecht? Darf man das von ihr Verlangen? Ich denke nein. Abtreibung im Einzelen ist für mich sowie so die Entscheidung der Mutter. Auf diese Entscheidung darf meiner Meinung nach weder die Gesellschaft noch Christliche Gruppierung einfluss nehmen oder sogar Verteufeln.


Und wie ist es bei deinem "Way of Life"? Beispiel: Objektiv gesehen wäre es vernünftiger auf Cola zu verzichten, da in diesem Getränk haufenweise Zucker, Phosphorsäure und dieser Farbstoff E150d oder so drin ist. Andererseits hast du aber mal wieder sowas von Lust auf Cola. Nun stehst du im Supermarkt vor dem Regal. Was tust du? Gibst du dich deinem primitiven Bedürfnis hin und kaufst sie, oder gehst du dran vorbei? Oder schließt du mit dir selbst einen Kompromiss alá "ich kauf die Cola und dafür kaufe ich mir was anderes nich"? Aber einen Kompromiss dieser Art zu schließen hieße ja, dass man diese objektive Vernunft mehr oder weniger betrügt, oder? Denn solch Kompromisse kannst du ja immer schließen ...

Hm... guter Einwurf^^ Objetiv betracht ist Cola Schädelich. Genau wie rauchen. Absolut richtig. Demnach müsste ich aus Vernunftsgründen darauf Verzichten. Ich will mich nicht damit herausreden das der Objetivtismus nur Anwendung auf das große ganze hat, aber gewisse Freuten im Leben sind wohl nicht Objetiv zu erklären oder zu Rechtfertigen^^ Betrügen ich daher ein Prinzip nach dem ich Leben möchte? Ist es schädlich da ich in diesem Punkt gegen die Vernunft handle? Möglich. Der Objetivtismus sagt allerdings klar, das alles was für mein Leben förderlich ist, gut ist. Cola ist für den Körper ungesund aber gut für die seele ^^ Daher bin ich mir nichtmal sicher ob ich gegen die Idee handle...

Isao1989
15.11.2009, 20:19
Mit der Abtreibungsgeschichte wollte ich eher auf die materielle Not der Mutter hinaus ...
Gehen wir davon aus, sie würde ein gesundes Kind zur Welt bringen, du wüsstest aber, dass das Kind aufgrund der materiellen Lage der Eltern wohl kaum diverse Möglichkeiten wahrnehmen könnte, oder du siehst die Warscheinlichkeit dass es kriminell würde, oder geistige Schäden von bestimmten Bedingungen davon tragen könnte.
Da nehmen wir mal noch ein Beispiel: In einer Gegend, in der sagen wir 80% aller jugendlichen kriminell sind, wird ein 15-jähriges Mädchen schwanger. Was wird sie tun? Objektiv gesehen müsste es besser für Mutter und Kind sein abzutreiben. Was wäre hier deiner Ansicht nach richtig?


Und zur Sache mit dem Satanismus: Der Satanismus predigt: "Vernichte deinen Feind!" Nun ist es eine Frage der Definierung. Ist jemand gleich mein Feind weil er mich in der Bahn mal eben schubst? Für diesen Moment und dem Zeitraum der nächsten 5 Minuten wäre er mein Feind, und wenn ich die Gelegenheit bekäme, würde ich ihn halt auch so respektlos behandeln/schubsen.
Mir persönlich wäre eine Einstellung von wegen "lass sie halt machen, das sind nur ein paar Idioten" zuwider. Ich finde, man sollte sich, auch wenns nur so ein kleiner Fall ist, auf jeden Fall zur wehr setzen und zeigen, dass man sowas nicht mit sich machen lässt.
Aber im Allgemeinen währe zu sagen: der Satanismus sagt letztendlich lebe wie du willst. Wenn du Moral hast, dann lebe mit ihr. Wenn nicht, dann nicht. Eine eher weniger tröstliche Philosophie, da sie in allen Bereichen dir die Entscheidung überlässt.

Und du hast absolut recht. Im Leben sollte man ein Mittelmaß finden und für sich letztendlich den Besten Weg finden. Und nur du kannst ihn finden. Bücher und Schriften können dir nur bei der Wahl des Weges helfen ^^
Deswegen sollte in jedem Buch über Philosophie folgender Satz stehen: Ich kann dir nur einen Weg zeigen, beschreiten musst du ihn selbst ^^

imported_Schnitzel
15.11.2009, 21:18
Mit der Abtreibungsgeschichte wollte ich eher auf die materielle Not der Mutter hinaus ... Gehen wir davon aus, sie würde ein gesundes Kind zur Welt bringen, du wüsstest aber, dass das Kind aufgrund der materiellen Lage der Eltern wohl kaum diverse Möglichkeiten wahrnehmen könnte, oder du siehst die Warscheinlichkeit dass es kriminell würde, oder geistige Schäden von bestimmten Bedingungen davon tragen könnte. Da nehmen wir mal noch ein Beispiel: In einer Gegend, in der sagen wir 80% aller jugendlichen kriminell sind, wird ein 15-jähriges Mädchen schwanger. Was wird sie tun? Objektiv gesehen müsste es besser für Mutter und Kind sein abzutreiben. Was wäre hier deiner Ansicht nach richtig?

Das ist das Thema der Eigenverantwortlichkeit. Leider wird es in der Praxis so kaum passieren, aber: Die Mutter hat mehrer möglichkeiten, abtreiben wäre hier, objektiv betracht keine Option da unnötig. Entweder kann sie das Kind zur Adoption freigeben oder, wenn es das Kind behalten will, muss es veränderung zum wohle des Kindes aber auch ihres eigenes hinnehmen. Oft verschanzen sich Menschen immer hinter Vorgeschoben Gründen etwas nicht zutun: "Ich kann nicht weil..." Such dir etwas aus. Das alles ist aber Blödsinn. Man kann, wenn man muss alles verändern was nötig ist. Es gibt dafür auch keine Ausflüchte, wie z.b. Finaziele hürten. Dafür gibt es Soziale Einrichtungen, die Helfen bis man auf eigen Füßen steht. Und das bedeutet auch das Opfer erbracht werden müssen, will man etwas für sich und seine Familie verändern.


Und zur Sache mit dem Satanismus: Der Satanismus predigt: "Vernichte deinen Feind!" Nun ist es eine Frage der Definierung. Ist jemand gleich mein Feind weil er mich in der Bahn mal eben schubst? Für diesen Moment und dem Zeitraum der nächsten 5 Minuten wäre er mein Feind, und wenn ich die Gelegenheit bekäme, würde ich ihn halt auch so respektlos behandeln/schubsen. Mir persönlich wäre eine Einstellung von wegen "lass sie halt machen, das sind nur ein paar Idioten" zuwider. Ich finde, man sollte sich, auch wenns nur so ein kleiner Fall ist, auf jeden Fall zur wehr setzen und zeigen, dass man sowas nicht mit sich machen lässt. Aber im Allgemeinen währe zu sagen: der Satanismus sagt letztendlich lebe wie du willst. Wenn du Moral hast, dann lebe mit ihr. Wenn nicht, dann nicht. Eine eher weniger tröstliche Philosophie, da sie in allen Bereichen dir die Entscheidung überlässt.

Ich denke es kommt auf dem Kontext an. Tatsache ist das man öfters passiv reagieren sollte um größeren ärger aus dem Weg zu gehen. Ich will nicht sagen das man sich alles gefallen lassen muss, aber man muss immer abwägen. Man weiß nichts über die andere Person: Ist sie Alkoholisiert? Vielleicht steht der/die Sogar unter Drogeneinfluss? Ist er/Sie bewaffnet? Heut zutage muss man höllisch aufpassen. Bevor ich unnötig risiken eingehe stecke ich zurück und provoziere nicht unnötig. Solange es NUR um mich geht habe ich eine große Toleranz. Eher Suche ich mein Heil im Rückzug. Wenn aber meine Familie in Gefahr wäre, würde ich anders Reagieren. Da haben wir wieder die Emotions Geschichte^^ Entgegen jeder Vernunft würde ich einschreiten und Notfalls mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln den Typen fertig machen, würde er meine Familie bedrohen.

L.N. Muhr
16.11.2009, 12:59
Um mal die zentralen Punkte dieser lächerlichen Philosophie zusammenzufassen und abzulehnen:


Original von baka
Man soll sich also nach möglichkeit nicht von Emotionen leiten lassen, die ausschlaggebend sind für Leid, Angst und Misstrauen, sondern ausschließlich an Messbaren Fakten halten.

(...)

Kurz: Man glaubt nicht was andere einem erzählen. Man Hinterfragt Menschen, Meldungen, Geschichten, Gerüchte. Die Bild hätte in dem Fall keine große Leseschaft mehr^^

(...) Das heißt das alles gut und föderlich ist was dem eigen Leben dient. Niemand hat das moralische Recht Zeit, Geld oder sonstige Forderung an einen zu stellen.

Oder kurz gesagt: kalter, teilnahmsloser, paranoider, egoistischer Faschismus mit intellektuellen Ansprüchen, denen weitgehend niemand gerecht werden dürfte, außer im philosophischen Ideal. In einer objektivistischen Welt wäre jeder verloren, der nicht für sich selbst sorgen kann - Behinderte, Krankheitsopfer, Katastrophenopfer. (Das Ayn Rand Institute sprach sich etwa GEGEN staatliche Hilfe für Katrina-Opfer aus.) Das sozialdarwinistische Prinzip des "survival of the fittest" versucht hier hinten rum wieder in die philosophische Debatte einzudringen.

Ich empfehle die Lektüre von Matt Ruffs "G.A.S." als unterhaltsame, lustige und intelligente Replik auf Frau Rands abstruse Thesen.

imported_Schnitzel
16.11.2009, 14:24
Ich sagte ja eingehend das ich nicht alle Punkte des Objetivtismus Teile, denoch sind großteile der Idee nicht schlecht. Vorallem im Bezug darauf Vernunft vor die Emotion zu setzen, zumindest in Teil bereichen kann es durchaus Sinn machen, z.b. im Brufsleben oder bei begegnungen anderen Menschen und Kulturen. Auch die Form des rationaler Egoismus hat durchaus einen Sinn.

Als Beispiel kann man hier unseren Sozialstaat anführen, in dem auf unsere Kosten oftmals Menschen Nutznieser von Unterstützungen sind, die aber gar nicht darauf angewießen sind, da Körperlich/Geistig Gesund.

Im Gegensatz zu der Radikalen forderung des Objetivtismus lehne ich Soziale hilfe nicht Grundlegend ab. Jeder kann mal unverschuldet in Schieflage geraden. Aber das System sollte so gegliedert sein, das dass überleben zwar gewährleistet aber stark eingeschränkt ist und man daher selber gewillt ist schnell wieder eigen Verantwortlich zu leben.

Und das ist das Grundprinzip das mir am meisten zusagt. Die Menschen sollen und müssen sich selber Versorgen können. Wie der Objetivtismus sagt hat niemand das moralische Recht Geld oder Zeit von dir oder mir zu fordern, nur weil es für ihn/sie den vermeintlich leichteren Weg darstellt.

Anders verhält es sich mit Kranken, Behinderten etc. Sie können für ihre Lage ja nichts und man kann daher schlecht verlangen sie sich selber zu überlassen, in diesem Punkt stimme ich also überhaupt nicht überein.

Wie gesagt bin ich noch dabei mich mit dem Objektivtismus zu befassen und werde sicherlich einige dieser Grundlagen in mein Leben einbinden können denn wie gesagt bejaht der Objetivtsmus das Leben, es steht sogar an ersten Stelle und lehnt Gewalt durch andere strikt ab. Und dieser Punkt gepaart mit der Logik des Verstandes macht schon viel her.

Ehemaliger User 367
16.11.2009, 15:25
ja toll, dann ist diese "philosophie" auch nix anderes als ein kurzes: Raste nicht sofort aus, benutze deinen Verstand und sei fair zu deinen Mitmenschen sowie zu dir selbst.

Nur eben schrecklich aufgebauscht. Das hat dir deine Mutter wahrscheinlich auch schon öfter gesagt. Nur musste irgendwie erst ein Pseudophilosoph daherkommen, das ganze zu epischen Ausmaßen aufschwämmen und ihm einen hochtrabenen Namen wie Objektivismus geben, damit du diesen Richtlinien wirklich Beachtung schenkst, anstatt dass sie zu einem Ohr hinein und zum anderen wieder hinaus gehen.

Nach dem, was du bisher von deinen Ansichten vorgestellt hast, zu urteilen, ist das nichts weiter als eine kleine Sammlung von Binsenweisheiten. Vielleicht stelle ich zu hohe Anforderungen an das Wort Philosophie, aber mir persönlich ist das zu wenig, um als eine solche durchzugehen.

Jedenfalls kann man nach Muhrs Beitrag wohl die Frage im Topic relativ eindeutig beantworten. Die Welt wäre mit dem Objektivismus kein wirklich besserer Ort.

L.N. Muhr
16.11.2009, 15:46
Original von baka
Ich sagte ja eingehend das ich nicht alle Punkte des Objetivtismus Teile, denoch sind großteile der Idee nicht schlecht. Vorallem im Bezug darauf Vernunft vor die Emotion zu setzen, zumindest in Teil bereichen kann es durchaus Sinn machen, z.b. im Brufsleben oder bei begegnungen anderen Menschen und Kulturen. Auch die Form des rationaler Egoismus hat durchaus einen Sinn.

Das viel ältere und durchdachtere Konzept der "rational choice" ist dir aber bewußt?


Als Beispiel kann man hier unseren Sozialstaat anführen, in dem auf unsere Kosten oftmals Menschen Nutznieser von Unterstützungen sind, die aber gar nicht darauf angewießen sind, da Körperlich/Geistig Gesund.

Wer körperlich und geistig gesund ist, soll für sich selbst sorgen, egal wie? Also z.B. die eine Milliarde hungernder Menschen auf der Welt? (Nachrichten von heute.)

Und wie - "auf unsere Kosten"? Laut Profil ja wohl eindeutig nicht auf DEINE Kosten.

Kommt mir auch etwas inkonsequent vor, als HartzIV-Empfänger für die Abschaffung des Sozialstaates einzustehen. Immerhin zwingt dich ja niemand zur Annahme staatlicher Hilfen.


Aber das System sollte so gegliedert sein, das dass überleben zwar gewährleistet aber stark eingeschränkt ist und man daher selber gewillt ist schnell wieder eigen Verantwortlich zu leben.

... egal wie, und selbst wenn gar nicht die Möglichkeit besteht, weil ein anderer Egoist - z.B. ein Großkapitalist - alle Produktionsverfahren so sehr rationalisiert hat, dass es keinerlei Arbeitsplätze und -möglichkeiten gibt.

Das ist nämlich ein anderer grundlegender Fehler des Konstruktivismus: er mißachtet die letztlichen Konsequenzen in einem Handlungsfeld, auf dem jeder Akteur egoistisch ist und Altruismus per se abgelehnt wird. Kinderarbeit z.B. ist die logische Folge von radikalem Egoismus - denn es ist billiger (mithin: gewinnversprechender, für den Ego-Akteur am nutzbringendsten), Kinder in der dritten Welt zu engagieren als vollwertige Arbeiter mit vollgültigen Rechten.

Objektivismus leidet als Philosophie daran, nie wirklich zu Ende gedacht worden zu sein. Aussagen wie "Gewalt ist abzulehnen" stellen im Objektivismus eher ein Deckmäntelchen dar, denn sie sind durch die grundlegenden Regeln des Objektivismus nicht vernüntig erklärbar, sondern im Gegenteil paradox. In einem egoistischen Szenario ist Gewalt vollkommen naheliegend und vernünftig. Erst in einem altruistischen Szenario läßt sie sich ausmerzen.

!HonK!
16.11.2009, 16:01
Original von baka
Um es an einem Beisspiel fest zu machen: Spenden aller Art lehnt der Objetivismus ab.[...] Daher muss man der Armen Bevölkerung Mittel an die Hand geben aus eigener Kraft ihr Leben zu gestallten.

... Wat?! Ja, das mit "Mittel in die Hand geben" nennt man dann *tadaaa* SPENDEN. Wenn sie keine Chance haben an Mittel und Kapital zu kommen, können sie auch nichts aufbauen, was dauerhaft Bestand und Wert hätte. Deswegen wird gespendet. Gab dereinst mal eine schöne Internetaktion für Asien.


Original von baka
Kurz: Man glaubt nicht was andere einem erzählen. Man Hinterfragt Menschen, Meldungen, Geschichten, Gerüchte. Die Bild hätte in dem Fall keine große Leseschaft mehr^^


Und die Wissenschaft käme zum erliegen :ugly:

"Was? Du hast endlich eine Lösung für dieses uralte, mathematische Problem gefunden? Ist uns egal. Das muss jeder für sich selbst herauskriegen, ist uns egal wie lange das dauert!" :ugly:

Stobo
16.11.2009, 16:07
Original von !HonK!

Original von baka
[quote]Original von baka
Kurz: Man glaubt nicht was andere einem erzählen. Man Hinterfragt Menschen, Meldungen, Geschichten, Gerüchte. Die Bild hätte in dem Fall keine große Leseschaft mehr^^


Und die Wissenschaft käme zum erliegen :ugly:

"Was? Du hast endlich eine Lösung für dieses uralte, mathematische Problem gefunden? Ist uns egal. Das muss jeder für sich selbst herauskriegen, ist uns egal wie lange das dauert!" :ugly:

Damit ist doch nicht gemeint dass es jeder selber rausfinden muss, sondern lediglich dass man nicht die Lösung des Problems einfach so glaubt, ohne es sich wenigstens beweisen zu lassen. Man hinterfragt die Lösung des Problems, indem man den "Löser" auffordert die Lösung inkl. Lösungsweg plausibel zu erklären. So wie es in der Wissenschaft ja durchaus Brauch ist.

!HonK!
16.11.2009, 16:21
Original von Stobo

Original von !HonK!

Original von baka
[quote]Original von baka
Kurz: Man glaubt nicht was andere einem erzählen. Man Hinterfragt Menschen, Meldungen, Geschichten, Gerüchte. Die Bild hätte in dem Fall keine große Leseschaft mehr^^


Und die Wissenschaft käme zum erliegen :ugly:

"Was? Du hast endlich eine Lösung für dieses uralte, mathematische Problem gefunden? Ist uns egal. Das muss jeder für sich selbst herauskriegen, ist uns egal wie lange das dauert!" :ugly:

Damit ist doch nicht gemeint dass es jeder selber rausfinden muss, sondern lediglich dass man nicht die Lösung des Problems einfach so glaubt, ohne es sich wenigstens beweisen zu lassen. Man hinterfragt die Lösung des Problems, indem man den "Löser" auffordert die Lösung inkl. Lösungsweg plausibel zu erklären. So wie es in der Wissenschaft ja durchaus Brauch ist.

Das ist schön, muss ich mir aber die Beweisführung wirklich für ALLES ansehen, selbst wenn es sich schon ewig etabliert hat und funktioniert? Wie in den Vorlesungen in denen man eine Dreiviertelstunde braucht um zu beweisen das die Null existiert. Ist das wirklich sinnvoll/effizient?

Ich möchte die Person sehen, die sich die Mühe macht jeder verflixten Nachrichtenmeldung nachzugehen. Da fährt man mit funktionierender Medienkompetenz besser *hust*

imported_Schnitzel
16.11.2009, 16:24
Original von Stobo


Damit ist doch nicht gemeint dass es jeder selber rausfinden muss, sondern lediglich dass man nicht die Lösung des Problems einfach so glaubt, ohne es sich wenigstens beweisen zu lassen. Man hinterfragt die Lösung des Problems, indem man den "Löser" auffordert die Lösung inkl. Lösungsweg plausibel zu erklären. So wie es in der Wissenschaft ja durchaus Brauch ist.

Ganz genau^^


Und wie - "auf unsere Kosten"? Laut Profil ja wohl eindeutig nicht auf DEINE Kosten. Kommt mir auch etwas inkonsequent vor, als HartzIV-Empfänger für die Abschaffung des Sozialstaates einzustehen. Immerhin zwingt dich ja niemand zur Annahme staatlicher Hilfen.

*HUST* Hä das ist Ironisch zu verstehen Muhr^^*** Ich war noch nie Herz IV und werde ich auch nicht, weil ich für mich selber sorgen möchte und kann. Allerdings habe manche Bezieher diverser Sozialer Leistungen soviel Geld wie ich oder sogar mehr? Da hätten wir wieder das Thema der Eigenverantwortung. Das System macht solche Missbräuche erst möglich. Und wie bitte kann es sein das Soziale Schmarotzer fast so viel haben wie jemand der Hauptberuflich arbeitet? Abgesehen davon das die Löhne in vielen Teilbereichen ein Witz sind...

Im Falle eine Objektiven Gesellschaft gäbe es solche Misstände nicht.

L.N. Muhr
16.11.2009, 16:30
Deine Ironie ist stets schwer zu verstehen, was an der mangelhaften Beherrschung der deutschen Schriftsprache liegen mag sowie daran, dass es keinen Grund gibt, entsprechende Aussagen als Ironie zu dechiffrieren (außer evtl. man ist äußerst vertraut mit dir, was aber nun die wenigsten sein dürften).

Oder kurz: Solipsismus und schlechtes Deutsch vermindern den Wirkungsgrad der eigenen Aussage.

Ausdrücke wie "Sozialschmarotzer" zeigen doch, wess' Geistes Kind du bist. Zu viel BILD gelesen, dass du dich deren Deutsches und Argumentation bemächtigst?

imported_Schnitzel
16.11.2009, 16:41
Original von L.N. Muhr
Deine Ironie ist stets schwer zu verstehen, was an der mangelhaften Beherrschung der deutschen Schriftsprache liegen mag sowie daran, dass es keinen Grund gibt, entsprechende Aussagen als Ironie zu dechiffrieren (außer evtl. man ist äußerst vertraut mit dir, was aber nun die wenigsten sein dürften).

Oder kurz: Solipsismus und schlechtes Deutsch vermindern den Wirkungsgrad der eigenen Aussage.

Ausdrücke wie "Sozialschmarotzer" zeigen doch, wess' Geistes Kind du bist. Zu viel BILD gelesen, dass du dich deren Deutsches und Argumentation bemächtigst?

Mag Stimmen, trotzdem finde ich diesen Punkt mit Harz IV recht passend im Profil. XD

Egal, zu deiner Information, ich lese keine Bild, damit würde ich mir nicht einmal den Hintern abputzen. Das Wort ist zugegeben Provokant gewählt, aber es war ein bewusster Akt, denn letztlich ist es nichts anders. Oder wie würdest du Leute bezeichnen die auf deine und meine Kosten sich ein schönes Leben machen (Also im Vollen bewusstsein dessen).

Ich will sicherlich keine Verallgemeinerung herbeiführen. Nicht jeder der ALG I oder II bezieht ist automatisch ein Parasit. Ich selber war schon öfters Arbeitslos und bezog ALGI, aber ich habe mich stehts bemüht schnell in Lohn und Brot zu kommen. Jammern nützt ja nichts. Ich lebe nach dem Motto: Denk an die Lösung, nicht das Problem!

Isao1989
16.11.2009, 18:23
Original von L.N. Muhr
Immerhin zwingt dich ja niemand zur Annahme staatlicher Hilfen.

Epic Fail ...



Das System macht solche Missbräuche erst möglich. Und wie bitte kann es sein das Soziale Schmarotzer fast so viel haben wie jemand der Hauptberuflich arbeitet?

noch ein Epic Fail ...

Und du kannst mir nicht erzählen dass man sich mit nem Satz von etwa 350 €/Monat son dickes Leben machen kann. Desweiteren kannst du mir nicht erzählen, dass X Millionen von Menschen nicht arbeiten gehen weil sie es schlicht nicht wollen. Deine Worte lassen es so aussehen, als würden alle (oder ein Großteil der) ALG II Empfänger bewusst AL bleiben.
Und weißt du warum man Jammert? Weil man hofft, dass man gehört wird. Es kann nicht die Regel sein, dass Schüler, Weiterzubildende u.A. vom selben Satz leben müssen wie eben diese Sozialschmarotzer, welche ja doch eher die Minderheit sind ...
Dein "Denk an die Lösung"-Prinzip ist auch nicht so wirklich wasserdicht. Denk mal an den mitte 40-jährigen, der sein Leben lang einen Beruf gelernt und ausgeübt hat, und nun von seiner Firma aufgrund von Konjunktur oder schlicht Gier auf die Straße gesetzt wurde. Den Job, den er gelernt hat, gibt es nicht mehr. Was soll er deiner Ansicht nach tun? Klar, das AA bietet Umschulungen und Weiterbildungen, doch wie hoch ist deiner Meinung nach die Warscheinlichkeit, dass er an auch nur einer Stelle genommen wird? Trotz Umschulung? Bei dieser Arbeitsmarktsituation? Wo ist da die Lösung?
Ich sage es dir. Nachdem er alles versucht hat geht er gesenkten Hauptes zur ARGE. Er ist bereit ihnen jede Frage zu beantworten, denn es ist eh schon egal. Und nun fristet er sein Dasein als ein SGBII-Kunde mit Maßnahme, als ABM-Kraft sozusagen. Und das soll eine Lösung sein? Wo ist da das Unabhängigkeitsprinzip?

Bevor man überhaupt an eine Lösung denken kann muss man das Problem kennen und haarklein auseinandergenommen haben, sich mit seiner Situation auskennen, und vor allem Hartz richtig schreiben ;)

|| Shirin ||
16.11.2009, 18:36
Original von Isao1989

Original von L.N. Muhr
Immerhin zwingt dich ja niemand zur Annahme staatlicher Hilfen.

Epic Fail ...



kontext lesen! yay!


baka:

"Kurz: Man glaubt nicht was andere einem erzählen. Man Hinterfragt Menschen, Meldungen, Geschichten, Gerüchte."

damit hast du es wohl gehalten, als dein deutschlehrer dir was über grammatik und orthographie erzählt hat.
oder, lustigeres beispiel: was machst du, wenn dir jemand seine zuneigung oder gar liebe gestehen sollte?

Stobo
16.11.2009, 18:55
Original von !HonK!

Original von Stobo
[quote]Original von !HonK!

Damit ist doch nicht gemeint dass es jeder selber rausfinden muss, sondern lediglich dass man nicht die Lösung des Problems einfach so glaubt, ohne es sich wenigstens beweisen zu lassen. Man hinterfragt die Lösung des Problems, indem man den "Löser" auffordert die Lösung inkl. Lösungsweg plausibel zu erklären. So wie es in der Wissenschaft ja durchaus Brauch ist.

Das ist schön, muss ich mir aber die Beweisführung wirklich für ALLES ansehen, selbst wenn es sich schon ewig etabliert hat und funktioniert? Wie in den Vorlesungen in denen man eine Dreiviertelstunde braucht um zu beweisen das die Null existiert. Ist das wirklich sinnvoll/effizient?

Ich möchte die Person sehen, die sich die Mühe macht jeder verflixten Nachrichtenmeldung nachzugehen. Da fährt man mit funktionierender Medienkompetenz besser *hust*

Das diese Vorgehensweise immer effizient sei, habe ich auch nicht behaupten wollen ^^ Selbstverständlich ist es albern anzunehmen, man müsste jeder Aussage auf den Grund gehen, bevor man sie als Wahrheit anerkennt. Ich finde aber man sollte dann schon im Hinterkopf behalten, dass der einzige Grund dafür dass man der Meinung ist etwas zu wissen, unter Umständen der ist, dass es irgendein Journalist in seinen Computer getippt hat.
Was mich aber wirklich stört sind Menschen die felsenfest von etwas überzeugt sind, nur weil ihnen irgendjemand davon berichtet hat, der dieses unter Umständen auch wieder von jemand anderen gehört hat und so weiter, und so weiter.. Zumindest dann sollte man, meiner Meinung nach, diese Information wenigstens mal mit einem "kompetenten Medium" vergleichen, bevor man seine frisch gewonnene Weisheit mit seinen Mitmenschen teilt.

L.N. Muhr
16.11.2009, 19:05
Original von baka

Egal, zu deiner Information, ich lese keine Bild, damit würde ich mir nicht einmal den Hintern abputzen. Das Wort ist zugegeben Provokant gewählt, aber es war ein bewusster Akt, denn letztlich ist es nichts anders. Oder wie würdest du Leute bezeichnen die auf deine und meine Kosten sich ein schönes Leben machen (Also im Vollen bewusstsein dessen).

Die Frage ist nicht, wie ich sie nennen würde, sondern ob es diese Menschen in nennenswerter Anzahl gibt, damit sie als Argument taugen.

Wenn es, say, nur 100 "Sozialschmarotzer" gibt (wozu man den Begriff erstmal definieren müßte), dann wäre es nutzlos, weiter drüber zu reden.

Was mich an der Sache interessiert: wie würdest du den Objektivismus als Denkweise (und mehr ist er ja nicht) allen Menschen überstülpen wollen? Wie würdest du altruistisches Denken (übrigens für mich eine der Grundeigeneschaften des Menschseins, wogegen Egoismus tierisch ist) unterbinden?

imported_Schnitzel
16.11.2009, 19:20
Original von || Shirin ||

damit hast du es wohl gehalten, als dein deutschlehrer dir was über grammatik und orthographie erzählt hat.
oder, lustigeres beispiel: was machst du, wenn dir jemand seine zuneigung oder gar liebe gestehen sollte?

Ich glaube ihr natürlich kein Wort.



Die Frage ist nicht, wie ich sie nennen würde, sondern ob es diese Menschen in nennenswerter Anzahl gibt, damit sie als Argument taugen. Wenn es, say, nur 100 "Sozialschmarotzer" gibt (wozu man den Begriff erstmal definieren müßte), dann wäre es nutzlos, weiter drüber zu reden. Was mich an der Sache interessiert: wie würdest du den Objektivismus als Denkweise (und mehr ist er ja nicht) allen Menschen überstülpen wollen? Wie würdest du altruistisches Denken (übrigens für mich eine der Grundeigeneschaften des Menschseins, wogegen Egoismus tierisch ist) unterbinden?

Wie ich schon sagte, geht es nicht darum zu verallgemeinern. Aber ich denke der Anteil derer die das System ausnutzen nicht unerheblich sein werden, Ich werde mich im Netz umschauen, vielleicht finde ich etwas...

Und wie kommst du darauf jemanden den Objektivitsmus jemanden aufzwingen zu wollen? Ich halte mich an den Grundsatz das jeder dem Nachgehen soll was immer er für richtig hält.


Was mich aber wirklich stört sind Menschen die felsenfest von etwas überzeugt sind, nur weil ihnen irgendjemand davon berichtet hat, der dieses unter Umständen auch wieder von jemand anderen gehört hat und so weiter, und so weiter.. Zumindest dann sollte man, meiner Meinung nach, diese Information wenigstens mal mit einem "kompetenten Medium" vergleichen, bevor man seine frisch gewonnene Weisheit mit seinen Mitmenschen teilt.

Damit hast du völlig Recht. Menschen neigen gerne dazu schnell etwas zu glauben ohne es zu hinterfragen. Nicht immer ist es einfach andere Quellen zu bemühen um eine Aussage auf seinen Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Aber ich denke die Frage nach der Echtheit des Missbrauchs stellt sich doch gar nicht mehr. Sondern viel mehr die frage wieviel sich bewusst daran beteiligen. Abgesehen von Persönlichen Erfahrungen mit Pesonen die ohne Rot zu weden darüber mit mir Gesprochen haben, gibt es ja auch diverse Repotagen, sowohl von Öffentlich-rechtlichen wie auch Privat Sendern. Wie bereits oben gesagt, versuche ich mal etwas im Netz zu finden...

L.N. Muhr
16.11.2009, 19:35
Ganz simpel: dein Objektivismus funktioniert nur, wenn alle mitmachen. "Sozialschmarotzer" wird es solange geben, wie diese sich entscheiden, solche zu sein. D.h. nur durch das Aufzwingen des Objektivismus als Denkweise könntest du es unterbinden. Anderenfalls wäre dein Objektivismus in der Hinsicht völlig nutzlos und das Argument wäre, egal ob es nun Sozialschmarotzer gibt oder nicht, hinfällig.

imported_Schnitzel
16.11.2009, 21:43
Hm... wenn es dieses System gäbe würde es entsprechende Gesetzte geben. Wenn sich diverse Personen nachweißlich Faul stellen werden die Leistungen nochmals gekürzt. Allerdings wären die Leistungen bereits so niedrig das jeder der Vernünftig ist arbeiten würde. Das Prinzip ist ja bereits jetzt gegeben. ALG I und II sollen ja nur als übergangslösung dienen bis man in einem neuen Job ist. Und man hat wenn man arbeiten will, durchaus auch jetzt Chancen arbeit zu bekommen. Ob man das nun will oder nicht ist ohne belang. Wichtig ist das man die Allgemeinheit nicht länger belastet als unbedingt nötig.

Aber das größte Manko unseres jetzigen Systems ist, das oftmals ALG I und II höher liegen als bestimmt jobs. Oft kommt man selbst als Vollzeit nicht auf 900 Euro. Und warum, so denken sich sicherlich viele, soll man für 800 Euro arbeiten gehen, wenn man oft schon mehr ALG I bzw später ALG II beziehen kann. Da liegt der Fehler und da muss angesetzt werden

!HonK!
16.11.2009, 21:55
Original von baka
Allerdings wären die Leistungen bereits so niedrig das jeder der Vernünftig ist arbeiten würde.

Das würde vor allem die Familien, die sich jetzt schon nurnoch von Nudeln und Ketchup ernähren müssen, bestimmt freuen :ugly: Aber die können ja arbeiten gehen... auch wenn es fern jeder Realität ist.

Btw. so wie du sagst ist es eigentlich schon. Denn wer nicht nachweisen kann, dass er sich wenigstens umsieht und Arbeitgeber anschreibt, dem wird hemmungslos gekürzt. Gut, wie genau man es mit der Überprüfung nimmt, steht auf einem anderen Blatt.


Original von baka
Und man hat wenn man arbeiten will, durchaus auch jetzt Chancen arbeit zu bekommen.

Die Aussage höre ich (fast ausschließlich von der arbeitenden Bevölkerung) öfter. Geht nur leider an der Realität vorbei.


Original von baka
Aber das größte Manko unseres jetzigen Systems ist, das oftmals ALG I und II höher liegen als bestimmt jobs.

Deine Lösung: Weniger Geld für ALG-Empfänger.

Warum nicht: Mehr Geld für Arbeitnehmer. ;> Achso. Das eine ist einfacher und billiger. Naja, müssen halt die Ärmeren leiden. Nicht so schlimm. Du hast nicht zufällig FDP gewählt? :ugly:


Original von baka
Oft kommt man selbst als Vollzeit nicht auf 900 Euro. Und warum, so denken sich sicherlich viele, soll man für 800 Euro arbeiten gehen, wenn man oft schon mehr ALG I bzw später ALG II beziehen kann. Da liegt der Fehler und da muss angesetzt werden

900 Euro. Von sowas kann man als HartzIV Empfänger nur träumen :( (Welcher HartzIV Empfänger verdient denn auch nur im ANSATZ 800 Euro? : O )

Isao1989
17.11.2009, 05:31
also ich komm auf etwa 600 € ^^

L.N. Muhr
17.11.2009, 10:27
Original von baka
Hm... wenn es dieses System gäbe würde es entsprechende Gesetzte geben. Wenn sich diverse Personen nachweißlich Faul stellen werden die Leistungen nochmals gekürzt.

Also im Endeffekt doch wieder ein Zwang und keine Freiwilligkeit. Nur verträgt sich Zwang eben nicht mit der Grundthese des Objektivismus, dass NIEMAND in die eigene Lebensführung einzugreifen habe. Mithin hast du ein lupenreines Paradoxon. Und auf solche Paradoxien wirst du bei einer konsequenten Durchdenkung des Objektivismus immer wieder stoßen. Als System wird diese Denkungsart NUR funktionieren, wenn 100% aller Menschen freiwillig an ihm teilnehmen. Deshalb kann es letztlich gar nicht funktionieren.

Davon abgesehen dass du eh das Prinzip beschreibst, dass wir jetzt schon haben. Nur ist das nicht objektivistisch.


Und man hat wenn man arbeiten will, durchaus auch jetzt Chancen arbeit zu bekommen.

'neeeisklar. In welcher Traumwelt lebst du?

Ja klar kann ich, wenn ich unbedingt arbeiten will, für fünfzig Cent die Stunde Klos putzen. Aber das KANN ja wohl kein Maßstab sein, außer wir wollen alle humanistischen Werte mal eben ad akta legen.

imported_Schnitzel
17.11.2009, 14:36
Also im Endeffekt doch wieder ein Zwang und keine Freiwilligkeit. Nur verträgt sich Zwang eben nicht mit der Grundthese des Objektivismus, dass NIEMAND in die eigene Lebensführung einzugreifen habe. Mithin hast du ein lupenreines Paradoxon. Und auf solche Paradoxien wirst du bei einer konsequenten Durchdenkung des Objektivismus immer wieder stoßen. Als System wird diese Denkungsart NUR funktionieren, wenn 100% aller Menschen freiwillig an ihm teilnehmen. Deshalb kann es letztlich gar nicht funktionieren.

Mag Stimmen, wenn man den Objetivtismus tatsächlich 1:1 Übernehmen wollte. Jedoch will ich das ja gar nicht, sondern suche für mich den Golden Mittelweg...


'neeeisklar. In welcher Traumwelt lebst du? Ja klar kann ich, wenn ich unbedingt arbeiten will, für fünfzig Cent die Stunde Klos putzen. Aber das KANN ja wohl kein Maßstab sein, außer wir wollen alle humanistischen Werte mal eben ad akta legen.

Ich lebe in der Realität^^ DAS Muhr ist die Realität für viele Menschen in diesem Land. Das Gefälle zwischen Realen Lohn und den Ausgaben driftet seit jahren auseinandere. Mit einführung dieser Agenta 2010 ging es dann mit dem Lohngefälle richtig berg ab. Stichwort 400 Euro Basis, 1 Euro Jober, Zeitarbeit. Ketten wie REWE und co stellen NUR noch 400 Euro Leute ein. Vor 15 Jahren war das noch ein Vollzeit Job von dem man sogar Leben konnte^^

Die heutige Marktwirtschaft kümmert die Menschlichkeit herzlich wenig. Das Motto lautet: "Was? Du hast kein Bock? Dann geh, draußen warten 100 andere!" Auf der anderen Seite hat man oftmals aber keine andere Wahl, als solchen Jobs nachzugehen, vorallen wenn nicht die Schulischen Vorasusetzungen gegeben sind. Nicht jeder hat das Glück Studieren zu können. Aber selbst das ist heute keine Garantie mehr gutes Geld zu verdienen. Es gibt sogar Zeitarbeitsfirmen für Techniker und Ingineure.

Henne
17.11.2009, 14:42
Original von baka

Aber das größte Manko unseres jetzigen Systems ist, das oftmals ALG I und II höher liegen als bestimmt jobs. Oft kommt man selbst als Vollzeit nicht auf 900 Euro. Und warum, so denken sich sicherlich viele, soll man für 800 Euro arbeiten gehen, wenn man oft schon mehr ALG I bzw später ALG II beziehen kann. Da liegt der Fehler und da muss angesetzt werden

Der Fehler liegt aber nicht an dem Regelsatz, der an das (materielle) Existenzminimum angepasst ist, sondern daran dass die Jobs so scheisse bezahlt sind und mit Leiharbeit und 1-Euro-Jobbern der große Reibach gemacht wird.

L.N. Muhr
17.11.2009, 16:03
Original von baka
Mag Stimmen, wenn man den Objetivtismus tatsächlich 1:1 Übernehmen wollte. Jedoch will ich das ja gar nicht, sondern suche für mich den Golden Mittelweg...

Das kannst du gerne tun, nur sind dannd eine Auslassungen über "Sozialschmarotzer" unnütz, weil es nichts mit dir zu tun hat.



Ich lebe in der Realität^^ DAS Muhr ist die Realität für viele Menschen in diesem Land. Das Gefälle zwischen Realen Lohn und den Ausgaben driftet seit jahren auseinandere. Mit einführung dieser Agenta 2010 ging es dann mit dem Lohngefälle richtig berg ab. Stichwort 400 Euro Basis, 1 Euro Jober, Zeitarbeit. Ketten wie REWE und co stellen NUR noch 400 Euro Leute ein. Vor 15 Jahren war das noch ein Vollzeit Job von dem man sogar Leben konnte^^

Die heutige Marktwirtschaft kümmert die Menschlichkeit herzlich wenig. Das Motto lautet: "Was? Du hast kein Bock? Dann geh, draußen warten 100 andere!" Auf der anderen Seite hat man oftmals aber keine andere Wahl, als solchen Jobs nachzugehen, vorallen wenn nicht die Schulischen Vorasusetzungen gegeben sind. Nicht jeder hat das Glück Studieren zu können. Aber selbst das ist heute keine Garantie mehr gutes Geld zu verdienen. Es gibt sogar Zeitarbeitsfirmen für Techniker und Ingineure.

Und was hat das nun damit zu tun, dass jeder, der Arbeit sucht, auch Arbeit findet? Das war schon falsch, als Kohl es sagte. Es ist seitdem nicht richtiger geworden. Was hat deine Antwort überhaupt mit der Aussage zu tun?

Wir sollten übrigens anmerken: die heutige Marktwirtschaft funktioniert über weite Strecken ganz exakt --- objektivistisch. Oder jedenfalls in einer Weise, die dem ähnelt. Also müßtest du sie nach aktuellem Stand der Dinge toll finden.