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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : [Kunst] Coco Chanel



Tuonetar
17.01.2006, 20:55
Meine Facharbeit wird über Coco Chanel und ihre beiden bekanntesten Kleidungsstücke "Das kleine Schwarze" und das "Chanel-Kostüm" gehen.

In dem Zusammenhang wollte ich mal nachfrage.. was ihr so darüber wisst, ob ihr Seiten oder Bücher empfehlen könnt und so weiter...
alles was mit dem thema zu tun hat.

vielen dank und Liebe Grüße
Zory

imported_Narcissa
05.02.2006, 08:59
Hat ja noch niemand etwas geschrieben, versuche ich es mal:

Die Anfänge
Coco Chanel wurde 1883 in Samur (an der Loire) als uneheliche Tochter eines Gelegenheitsarbeiter/Hausieres namens Albert Chanel und dessen Geliebten Jeanne Devolle geboren.
Ein Jahr nach ihrer Geburt heirateten ihre Eltern, und Coco (die eigentlich richtig Gabrielle Bonheur Chanel heißt) bekam noch fünf Geschwister, zwei Schwestern (Antoinette und Julia) sowie drei Brüder (Alphonse, Lucien und Augustin).
Als Coco knapp 12 Jahre alt war, verstarb ihre Mutter, worauf sie die nächsten 7 Jahre im katholischen Kloster Aubazine aufwuchs, und als Näherin ausgebildet wurde.
Sie besuchte daraufhin das Pensionat "Notre-Dame" in Moulins, und begann schließlich mit knapp 20 Jahren als Angestellte in einem Aussteuer und Babygeschäft, auch arbeitete sie nebenher als Chanson-Sängerin.
Ihre ersten Gesellschaftskontakte knüpfte sie durch ihren Liebhaber, den Industriellensohn Etienne Balsan, mit dem sie seit 1904 eine Beziehung unterhielt. Er ermöglichte es ihr 1910 ein Hutatelier zu eröffnen, allerdings hatte Balsan zu diesem Zeitpunkt bereits ausgedient, und sie hatte einen neuen Geliebten, der ebenfalls bereit war ihr finanziell auszuhelfen, einen Engländer namens Arthur "Boy" Capel.
Von da an ging es mit ihrer Karriere steil bergauf, bereits 1911 eröffnete sie ihr erstes Modehaus in Paris, und 1916 beschäftigte sie bereits 300 Näherinnen, die für ihre Boutiquen in Paris, Deauville und Biarritz arbeiteten.

Schlichtheit und Bequemlichkeit als Erfolgsrezept:
In einer Zeit als die Hüte groß und reich (Spitze, Borten, Blumen) geschmückt waren, verdiente Coco ihr Geld mit schlichten, fast undekorierten Hüten, durch die Damen der gehobenen Gesellschaft und Schauspielerinnen, die sich mit ihren Kreationen fotografieren ließen, wurde sie bekannt.
Bei ihren Kleiderentwürfen, blieb sie ihrem Stil treu, sie machte keine Anleihen bei der Vergangenheit , oder bei exotischer Kleidung, wie ihr Zeitgenosse Paul Poiret (den sie als "Barbaren" bezeichnete), sondern sie ließ sich von der Herrenmode anregen. Sie hatte während der Beziehung zu Etienne de Balsan, häufig seine Kleidung getragen, weil sie sich in ihnen besser bewegen konnte. Bewegungsfreundlichkeit wurde für sie zu Maxime für die Kleidung der modernen Frau.
Wenn sie gefragt wurde, wer denn ihre schlichten Kleider nähen würde, antwortete sie stets: "Ich selbst", was ihr viele Kundinnen einbrachte. Es wird allerdings auch vermutet, dass ihre bescheidene Herkunft der Grund dafür war, dass sie Prunk und modische Extravaganzen hasste.

Stoffe:
Da sie mit ihren einfachen Schnitten eine völlig neue Modeform begründete, bedurften diese auch völlig neuer Stoffe. Sie kaufte der französischen Firma Rodier ihren Restbestand an beigen Jersey ab, der ursprünglich nur zu Sport- und Reitkleidung, aber auch zu Unterwäsche verarbeitet wurde. Sie entwarf einfache Hängekleider und Jacken, und hatte großen Erfolg damit. Sie favorisierte einfarbige Röcke , mit Pullovern, die nur mit einem Tuch und wenig Schmuck dekoriert wurden, oftmals wurden diese mit einer weißen Bluse kombiniert. Sie lancierte Hemdblusenkleider, deren Gürtel durch eine Schärpe um die Hüfte ersetzt wurden, dadurch erschienen sie schlichter, wirkten aber gleichzeitig eleganter. In den 20ern, begann sie Modeschmuck zu entwerfen, wobei hier die Devise galt/gilt: je bombastischer desto besser, was oftmals in großem Konstrast zu ihrer Kleidung stand, aber auch den gewissen Chanel-Flair ausmachte.

Das kleine Schwarze:
Ihre bekannteste Kreation dürfte das in den 20er Jahren entstandene "kleine Schwarze" sein, dass bis heute ein Begriff ist, und immer wieder von den unterschiedlichsten Designern interpretiert wird. Gegner bezeichnen es als langweilige Uniform, die Zeitung Vogue sagte hierzu: "Ebenso praktisch wie formschön und schlicht, ebenso allgegenwärtig, aber auch individuellen Bedürfnissen anpassbar." Sie verglichen das Kostüm hierbei mit dem Erfolgsauto Ford.
Ein größeres Lob, als sie zu imitieren hätte man Chanel nicht machen können, denn sie wollte Kleidung für alle Frauen entwerfen, und nicht nur für die Priviligierten, auch wenn ihre eigene Marke für die meisten zu teuer war, denn sie hatte erkannt, dass Exklusivität den Marktwert steigert.
Seinen Höhepunkt erlebte das kleine Schwarze in 50er und 60er Jahren, und erst zu diesem Zeitpunkt entstand das Chanel-Kostüm, das bis heute untrennbar mit Coco verbunden wird: ein schlichtes Kostüm aus farbigem Tweed oder Bouclé Stoff, mit einer kastenförmigen, kragenlosen Jacke, deren Ränder mit geflochtener Borte besetzt sind, und mit Goldknöpfen und Goldketten geschlossen wird. Dazu gehörte ein Vierbahnenrock, der gerade das Knie vedeckte.

*puh* Das wäre mal das Wichtigste kurz und knapp verpackt, nachzulesen auch in der längeren Fassung im Buch: Geschichte der Mode - Im 20. Jahrhundert.

Tuonetar
05.02.2006, 10:02
dankeee schöön^^ endlich mehr infos..^^