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imported_Elektra
15.09.2004, 20:53
Ein Film über die letzten Tage im Führerbunker...

Berlin, April 1945. Ein Volk wartet auf seinen Untergang. In den Straßen der Hauptstadt tobt der Häuserkampf. Hitler (Bruno Ganz) hat sich mit einigen Generälen und engsten Vertrauten im Führerbunker der Reichskanzlei verschanzt. Zu ihnen gehören auch Traudl Junge (Alexandra Maria Lara), seine Privatsekretärin, die ihn nicht im Stich lassen will.

Während draußen die Lage immer mehr eskaliert, die Rote Armee weiter vorrückt und sich in den von Explosionen erschütterten Vierteln verzweifelte Szenen abspielen, erlebt Hitler den Untergang des Dritten Reiches hinter Bunkermauern. Obwohl Berlin nicht mehr zu halten ist, weigert sich der Führer, die Stadt zu verlassen. Er will, wie Architekt Speer (Heino Ferch) es ausdrückt, "auf der Bühne stehen, wenn der Vorhang fällt".

Doch Hitler steht nicht auf der Bühne. Während sich die Wucht des verloren gegangenen Krieges mit aller Härte über seinem Volk entlädt, inszeniert der Führer im Bunker seinen Abgang. Noch Stunden vor dem gemeinsamen Selbstmord heiratet er Eva Braun (Juliane Köhler). Statt des Endsiegs kommt das Ende, aber auch das ist vorbereitet bis ins letzte Detail. Nachdem er und Eva Braun sich das Leben genommen haben, werden ihre Leichen im Hof der Reichskanzlei verbrannt, damit sie nicht dem Feind in die Hände fallen. Viele seiner Getreuen wählen ebenfalls den Freitod.

Goebbels und die verbleibenden Generäle weigern sich auch weiterhin, die von den Russen geforderte bedingungslose Kapitulation anzunehmen. Als die Lage immer aussichtsloser wird, tötet Magda Goebbels ihre sechs Kinder im Bunker mit Gift, bevor auch das Ehepaar Goebbels Selbstmord begeht. Kurz darauf gelingt Traudl Junge und einigen anderen in allerletzter Sekunde die Flucht durch den russischen Besatzungsring...

Deutschland 2004
Regie: Oliver Hirschbiegel
Darsteller: Bruno Ganz, Alexandra Maria Lara, Corinna Harfouch, Ulrich Matthes, Juliane Köhler, Heino Ferch, Christian Berkel
Prädikat: besonders wertvoll
FSK: ab 12
Länge: 150 min.
Start: 16. September 2004
Internet: www.untergang.film.de

Was sagt ihr zu dem Film? Werdet ihr ins Kino gehen?
Ich persönlich habe vor, ihn mir unbedingt anzusehen.

Fistazius
15.09.2004, 21:04
der würd bestimmt interessant sein. Hab eine reportage drüber gesehen.

Marduk
15.09.2004, 21:10
Reingehen möchte ich auf jeden Fall. Fragt sich nur wann.

Fistazius
15.09.2004, 21:14
also ins kino gehen, werde ich bestimmt nicht. Der wird sicherlich interessant sein, aber sich da 2 stunden lang anzusehen wie die im bunker rumlaufen..da gibt es bessere filme :D

Chrisael
15.09.2004, 23:01
Klar werde ich mir den anschauen! Da wird nämlich gezeigt das diese Leute eben doch nur Menschen waren!

Wir brauchen keine Dämonen oder böse geister! Wir kriegen solche Gräueltaten auch ganz alleine hin!

L.N. Muhr
16.09.2004, 00:19
hab ich schon vor ein paar wochen woanders gepostet:

okay, gesehen und für lasch befunden.

eichinger will geschichte schreiben - am ende kommt aber kaum etwas anderes raus als seine version der "titanic2 im nazi-millieu.

wir haben: den bösen kapitän adolf, der das schiff "3. reich" beharrlich in den endsieg treiben will, auf der jagd nach dem braunen band der sympathie, während seine zweiten offiziere von der guten wehrmacht ständig warnen, dass dieser kurs das schiff in den untergang treiben wird - "und denken sie an die zivilbevölkerung, mein führer!"

wir haben einen guten arzt, der viele leben rettet inmitten des chaos der letzten zwölf tage von germania und der sogar so gut ist, dass seine hände kein tropfen blut beschmutzt, während sein kollege einen op-tisch weiter sich quasi in blut suhlt bei der aufgabe, halbgefallenen wehrmächtlern mit der säge die beine zu abben.

und wir haben das hübsche brünette mädel, die eigentlich sekretärin bei adolf ist, aber vor allem mit eva mal eine rauchen geht, alles überlebt und sich später dran erinnert.

und dann ging die titanic mit einem letzten grossen seufzer unter und der russe tanzte auf den gräbern. oder so.

ein merkwürdiger, politisch schon fragwürdiger, nicht unspannender, aber furchtbar glatter film über den untergang des deutschen reiches. überzeugt darstellerisch sehr, hat aber extreme schwächen in dramaturgie und regie.

und wenn ihr euch das anschaut: achtet mal darauf, wie oft die darsteller sich eine zigarette anzünden, exakt einen zug tun und dann zu neuen aufgaben gerufen werden. "der untergang" ist wahrscheinlich der film mit den meisten halbgerauchten zigaretten in der europäischen filmgeshcichte! :D

L.N. Muhr
16.09.2004, 00:21
Original von Fistazius
also ins kino gehen, werde ich bestimmt nicht. Der wird sicherlich interessant sein, aber sich da 2 stunden lang anzusehen wie die im bunker rumlaufen..da gibt es bessere filme :D

hat das eigentlich einen tieferen grund, dass du im cine-forum nur noch postings produzierst wie: "ich hab zwar keine ahnung, schreib aber trotzdem was rein"?

Fistazius
16.09.2004, 13:23
Original von L.N. Muhr

Original von Fistazius
also ins kino gehen, werde ich bestimmt nicht. Der wird sicherlich interessant sein, aber sich da 2 stunden lang anzusehen wie die im bunker rumlaufen..da gibt es bessere filme :D

hat das eigentlich einen tieferen grund, dass du im cine-forum nur noch postings produzierst wie: "ich hab zwar keine ahnung, schreib aber trotzdem was rein"?

Ich habe eine reportage drüber gesehen und weiß was im film passiert

Dai
16.09.2004, 13:40
ich gehe bald mit jemandem hin.... interessiert mich wirklich.. ich habe da noch nie wirklich hintergeschaut und es macht auch mal sinn sich mit der geschichte zu beschäftzigen^^ außerdem bin ich momentan im filme-fieber^^

Fistazius
16.09.2004, 13:49
Original von Daisuke-san
außerdem bin ich momentan im filme-fieber^^

Das war ich schon immer. Ich brauch mindestens ein Film pro Woche. Meißt sind es so um die 3 filme...:D

Zer0
16.09.2004, 21:11
Der Untergang...endlich mal ein geschichlicher Film XXD
Nen...quack.

Aber er soll echt gut sein und die Vorschau sieht vielversprechend aus!

Dai
17.09.2004, 12:59
momentan hab ich es echt mit filmen... aber geschichtsfilme zieh ich mir aus prinzip rein..
hab auch schon luther, passion christi und sowas geguckt.. und das mit dem amerikanischen angriff auf japan.. war uuurlangweilig (is ja auch schon älter) .. ich bin eingeschlafen.. aber.. naja..^^ habs gesehen^^°°°

Fistazius
17.09.2004, 13:22
Original von Daisuke-san
hab auch schon luther, passion christi und sowas geguckt..

Luther war Müll. Anders kann man es nicht nennen. TOTAL langweilig. Die passion christi war auch nicht grad toll. Also mehr blut hätte man wohl nicht zeigen können?

imported_713
17.09.2004, 15:23
Hallo,

der Film ist echt sehenswert ! Hab ihn mir gestern angeschaut !
Echt emphelenswert ! Vor allen Dingen der Schauspieler der Adolf Hitler spielt ! ( Hab den Namen leider vergessen )

MfG

713

Blutrose
17.09.2004, 20:06
Ja da will ich auch unbedingt rein. Soll zwar ziemlich brutal sein...gerade wo die Mutter ihre eigenen Kinder vergiftet...schrecklich..trotzdem möchte ich ihn mir anschauen..!

keranju
18.09.2004, 13:05
Original von 713
Hallo,

der Film ist echt sehenswert ! Hab ihn mir gestern angeschaut !
Echt emphelenswert ! Vor allen Dingen der Schauspieler der Adolf Hitler spielt ! ( Hab den Namen leider vergessen )

MfG

713
Bruno Ganz.

Ich gehe wahrscheinlich rein... der Artikel im SPIEGEL war auf jedenfall sehr viel versprechend.Hat ihn sonst noch jemand gelesen oder wie seid ihr an den Film gekommen?

imported_Elektra
18.09.2004, 16:01
Original von keranju
Ich gehe wahrscheinlich rein... der Artikel im SPIEGEL war auf jedenfall sehr viel versprechend.Hat ihn sonst noch jemand gelesen oder wie seid ihr an den Film gekommen?
Exakt dieser Artikel war es, der mich letztendlich zu dieser Entscheidung, mir den Film anzusehen, gebracht hat. :smile:
Den Trailer zum Film hatte ich zwar schon im Kino gesehen, aber da habe ich noch nicht ernsthaft darüber nachgedacht. Aber dann habe ich eben den Spiegel gelesen. Ein wirklich interessanter Artikel, muss ich sagen. Obwohl ich eigentlich keine Spiegel-Leserin bin...
Allein die Infos über die tatsächlichen Informationen und was davon wie im Film umgesetzt wurde, hatten schon was. Oder auch das Schema vom Führerbunker.

imported_Karu-chan
18.09.2004, 16:10
wir wollen ihn mit unserer geschichtsklasse im kino anschauen (in der 9. klasse passt das ja), das problem ist nur, dass die richtig guten ernsten filme in münchen nicht allzulange laufen...aber ich will ihn mir unbedingt ansehen, obwohl ich die fsk-einstufung "ab 12" vielleicht nicht gánz so gut finde...ok, damit soll auch 14-jährigen eintritt gewährt sein, aber stellt euch doch mal ein paar 12-jährige mädchen mit ihren mamis und papis in so einem film vor, ich hätte wahrscheinlich losgeheult, in dem alter...

Fistazius
18.09.2004, 16:27
Original von Karu-chan
wir wollen ihn mit unserer geschichtsklasse im kino anschauen (in der 9. klasse passt das ja), das problem ist nur, dass die richtig guten ernsten filme in münchen nicht allzulange laufen...aber ich will ihn mir unbedingt ansehen, obwohl ich die fsk-einstufung "ab 12" vielleicht nicht gánz so gut finde...ok, damit soll auch 14-jährigen eintritt gewährt sein, aber stellt euch doch mal ein paar 12-jährige mädchen mit ihren mamis und papis in so einem film vor, ich hätte wahrscheinlich losgeheult, in dem alter...

ehm...ja aber welche 12 jährige will da rein :D da geht man doch lieber in 30 über nacht :D

imported_Elektra
18.09.2004, 16:27
Na ja, ich bin in der zehnten und wir sind geschichtlich noch nicht mal am Ende der Weimarer Republik angelangt. Soll heißen, bis wir Hitler, geschweigedenn dessen Ende, behandeln, ist der Film auf DVD erhältlich. Aber es bietet sich natürlich schon an, den Film zum Thema anzusehen. Wobei es schon interessant ist, dass die Lehrer dafür Zeit opfern...

Hab vor kurzem auch einen Bericht bei "Film ab" auf Viva darüber gesehen... Na ja, dass Der Untergang "kein Fiilm wie jeder andere" ist, hätte ich auch schon vorher behaupten können. Aber wie die Schauspieler über ihre eigene Rolle denken, war ganz interessant zu hören. Zumindest nehmen sie es durchaus ernst. (Was man auch erwartet.)

Die Altersbegrenzung... Hm. Noch habe ich den Film nicht gesehen, weiß also auch nicht wirklich, wie brutal die Szenen sind. Kriegsbilder... Da kann man auch die Nachrichten einschalten und damit rechnen, Leid und Zerstörung zu sehen.
Und ich denke eigentlich, dass man mit zwölf Jahren reif genug sein kann, um einen solchen Film zu verkraften. Auch wenn man vielleicht nicht zwangsläufig so nachdenklich aus dem Kino kommt wie andere.

Fistazius
18.09.2004, 16:53
Original von Elektra
Na ja, ich bin in der zehnten und wir sind geschichtlich noch nicht mal am Ende der Weimarer Republik angelangt. Soll heißen, bis wir Hitler, geschweigedenn dessen Ende, behandeln, ist der Film auf DVD erhältlich. Aber es bietet sich natürlich schon an, den Film zum Thema anzusehen. Wobei es schon interessant ist, dass die Lehrer dafür Zeit opfern...

Wir sind 10. und beim 1. Weltkrieg. aber Hitler kam schon vor, weil er ja dran teil nahm

imported_Karu-chan
19.09.2004, 09:54
Original von Fistazius

Original von Elektra
Na ja, ich bin in der zehnten und wir sind geschichtlich noch nicht mal am Ende der Weimarer Republik angelangt. Soll heißen, bis wir Hitler, geschweigedenn dessen Ende, behandeln, ist der Film auf DVD erhältlich. Aber es bietet sich natürlich schon an, den Film zum Thema anzusehen. Wobei es schon interessant ist, dass die Lehrer dafür Zeit opfern...

Wir sind 10. und beim 1. Weltkrieg. aber Hitler kam schon vor, weil er ja dran teil nahm

ihr in bremen seid ja lustig, ich bin 9. und wir machen dieses jahr den 1. und den 2. weltkrieg... :roll:

als fleißige stern-leserin hab ich in der letzten ausgabe ein interview mit bruno ganz und bernd eichinger entdeckt, kleiner ausschnitt, bitte sehr:


Vor den Dreharbeiten sagten Sie: "Ich will ja nicht der Sklave sein und Hitler nur nachmachen. Ich muss ihn verstehen, und dafür muss ich eine Art Liebe mobilisieren." Wie ist es, Hitler zu lieben?

GANZ: Ich musste eine Art Koexistenz mit ihm entwickeln. Wenn ich bei einer solch widersprüchlichen Person über schiere Ablehnung nicht hinauskomme, bekomme ich nie einen Zugang. Ich muss erst mal meine eigene Moral zurückstellen, um seine Denkweise und seinen Antrieb zu begreifen. Über Hass und Kälte allein kann ich das nicht. Seine Sekretärinnen - und nicht nur sie - beschreiben Hitler als bescheidenen, liebenswürdigen und freundlichen Mann, der charmant mit Frauen scherzte. Wenn ich das ernst nehme, muss ich es auch vorführen.

Darf, soll der Zuschauer auch Mitleid mit Hitler haben?

GANZ: Der Film zeigt seine letzten zwölf Tage in seiner Betongruft zehn Meter unter dem Garten der Alten Reichskanzlei. Wenn ich als Mensch diesem Maulwurf Hitler zugucke, wie er da rauschhaft Armeen aus dem Ärmel zieht, die es schon lange nicht mehr gibt, kommt er mir schon manchmal so armselig vor, dass ich punktuell Mitleid habe - obwohl das natürlich politisch nicht korrekt ist. Aber wir haben nicht "Jud Süß" gemacht, sondern den Versuch, etwas begreifbar zu machen. Für die Deutschen war es nach dem Krieg notwendig, ihren geliebten Messias Hitler zum dämonischen Verbrecher umzuwerten. So konnten sie ihn von sich selbst wegrücken und die verbrecherische Entgleisung ihres Landes ertragen.

EICHINGER: Das Verstehen, das einsetzt, wenn man Hitler als Mensch zeigt, soll kein Verständnis für ihn wecken. Es war nicht mein Ziel, dass wir künftig Mitleid mit Hitler empfinden. Dann hätte ich alles falsch gemacht. Meine dezidierte Absicht ist aber, dass wir einen Teil seiner Emotionen verstehen, statt ihn als das Böse zu verabsolutieren. Auschwitz wurde nicht von vernichtungswütigen Maschinen organisiert, sondern von Menschen, die Gefühle hatten und - man entschuldige das Wort - eine Seele. Erst wenn man die Nazi-Elite in ihrer Dreidimensionalität durchdringt, hat man wirklich etwas begriffen.

(Quelle: stern.de)

Fistazius
19.09.2004, 10:19
Original von Karu-chan
ihr in bremen seid ja lustig, ich bin 9. und wir machen dieses jahr den 1. und den 2. weltkrieg... :roll:

Tja...was soll ich dazu sagen...entweder seid ihr sehr viel schneller oder wir nehmen Themen genauer durch. Kann das nicht beurteilen, da ich deinen Unterricht nicht kenne.


Am Freitag soll ja ein Film über Hitlers Anfang laufen. Wahrscheinlich werde ich mir den geben. Denke aber nicht, dass er gut sein wird. Der ist nur da um die Menschen zum andern Film ins Kino zu drängen.

imported_DarkWarrior
19.09.2004, 18:21
Original von Fistazius
Am Freitag soll ja ein Film über Hitlers Anfang laufen. Wahrscheinlich werde ich mir den geben. Denke aber nicht, dass er gut sein wird. Der ist nur da um die Menschen zum andern Film ins Kino zu drängen.

DAS hab ich auch gedacht! Hm, den im TV gucke ich mir an (wenn ich´ s nicht vergesse :dead: ), aber ins Kino werde ich wohl nicht gehen.

Fistazius
19.09.2004, 18:37
Original von DarkWarrior

Original von Fistazius
Am Freitag soll ja ein Film über Hitlers Anfang laufen. Wahrscheinlich werde ich mir den geben. Denke aber nicht, dass er gut sein wird. Der ist nur da um die Menschen zum andern Film ins Kino zu drängen.

DAS hab ich auch gedacht! Hm, den im TV gucke ich mir an (wenn ich´ s nicht vergesse :dead: ), aber ins Kino werde ich wohl nicht gehen.

Mit der Klasse reingehen müsste cool sein. Aber der Film im TV is eigentlich schon ein "muss". Also der hat nen scheiß darsteller für hitler aber sons is er bestimmt okay...

imported_Elektra
19.09.2004, 19:10
Interessantes Interview. Vielleicht schau ich auch mal bei stern.de vorbei. Sofern dort noch mehr von dem Interview zu finden ist.

Mitleid für Hitler... Hm, dann hätte der Film wohl wirklich nicht das bewirkt, was er bewirken sollte. Auch wenn ich ihn noch nicht gesehen habe - es wurde oft genug gesagt, dass dieser Film Hitler als Mensch zeigen will, mit verschiedenen Seiten.
Wenn Mitleid, dann nur für einen Menschen, aber nicht für Hitler selbst. Weiter würde ich nicht gehen.

Seit Donnerstag läuft der Film... War jemand schon drin?

Fistazius
20.09.2004, 13:14
Der Film zeigt halt, dass Hitler ein Mensch ist. (Quelle Stern.de lol)...aber ich hab nie dran gedacht, dass er nur ein Mensch ist. Hab ihn immer nur als "riesenarsch" gesehen, der ganz deutschland fertig gemacht hat...für immer und ewig...diese schande wird man nie wieder los... ?(

L.N. Muhr
20.09.2004, 13:22
Original von Fistazius
Der Film zeigt halt, dass Hitler ein Mensch ist. (Quelle Stern.de lol)...aber ich hab nie dran gedacht, dass er nur ein Mensch ist. Hab ihn immer nur als "riesenarsch" gesehen, der ganz deutschland fertig gemacht hat...für immer und ewig...diese schande wird man nie wieder los... ?(

und das war natürlich ganz allein hitlers schuld und der rest der deutschen, die 12 jahre lang fröhlich den scheiss mitgemacht haben, waren nur seine armen opfer?

träum weiter.

Fistazius
20.09.2004, 14:51
Original von L.N. Muhr

Original von Fistazius
Der Film zeigt halt, dass Hitler ein Mensch ist. (Quelle Stern.de lol)...aber ich hab nie dran gedacht, dass er nur ein Mensch ist. Hab ihn immer nur als "riesenarsch" gesehen, der ganz deutschland fertig gemacht hat...für immer und ewig...diese schande wird man nie wieder los... ?(

und das war natürlich ganz allein hitlers schuld und der rest der deutschen, die 12 jahre lang fröhlich den scheiss mitgemacht haben, waren nur seine armen opfer?

träum weiter.


Es war nur ein starkes nationalbewusstsein da. Das war aber überall vorhanden. Zu der Zeit war jeder unendlich stolz auf sein Land und wenn Hitler dann den leuten sagt, wer dieses land, das bezaubernd ist, kaputt macht, werden diese leute "natürlich auch" gehasst. Es haben sich viele auch einfach aus angst angepasst. Das is ja auch verständlich so. Die, die dagegen waren, wurden ja gekilled ?( aber wenn hitler nicht gewesen wär, wäre es niemals so weit gekommen. Von daher war es seine schuld...

imported_Elektra
20.09.2004, 17:19
Nationalbewusstsein, schön und gut. Und man kann auch mit Recht behaupten, dass extreme Kriegspropaganda gemacht wurde und auch was die Judenverfolgung anbetrifft wurde viel in den Köpfen der Menschen gedreht.
Und wenn Hitler solch eine starke Ausstrahlung und Anziehungskraft hatte, die Menschen in seinen Bann zu ziehen - bitte.

Aber zu sagen, dass das arme deutsche Volk ja gar nichts damit zu tun hatte und das alles nur ein Fehler von Hitler war... Ne. Vielleicht war er die Ursache, aber für die Folgen hat das - fanatische - Volk auch seinen Beitrag geleistet. Ohne ein Volk, das zu ihm aufsieht, kann kein Herrscher leben...
Und dazu gehört auch der Geist eines Volkes, die gesamte Moral.

Fistazius
20.09.2004, 18:46
stimmt schon. Ohne Volk geht es natürlich nicht. Aber er hat doch total ausgesorgt mit den Jugendgruppen da. Er war ja nicht nur böse, sondern hat auch günstige reisen organisiert, damit jeder in urlaub fahren kann.

imported_Elektra
20.09.2004, 19:19
Zu den Reisen weiß ich leider nichts, tut mir Leid.
Aber zu den Jugendtruppen ist zu sagen, dass er die - ich will nichts rechtfertigen, nur Fakten richtigstellen - erst gegen Ende des Krieges, als selbiger schon offensichtlich verloren war, an die Front geschickt hat. Damit meine ich 16jährige (Wenn ich mir nur ansatzweise vorstelle, dass Leute aus meiner Klasse an die Front geschickt würden... Ich glaube, das ist für Unbeteiligte unvorstellbar.) und Renter.

Zu Hitlers Beliebtheit bei den Deutschen ist auch noch zu sagen, dass er sich ihr Vertrauen am Anfang teilweise "verdient" hat. Was er daraus gemacht hat - hm.
Hitler hat für Arbeitsplätze gesorgt, hat die Wirtschaft in Schwung gebracht. Das hat Wirkung bei den Deutschen hinterlassen. Soll heißen, dies hat ebenfalls zu seiner Kontrollübernahme und zur - nennen wir es Manipulation - des Volkes geführt.

Fistazius
20.09.2004, 19:41
Vlt schreib ich jetzt totalen müll aber hieß diese jugend dings nicht jungvolk? da gingen die immer nachmittags hin die kerle...und die mädchen hatten auch sowas...aber kA mehr wie das hieß...



da gabs auch solche slogan...


schenll wie ein windhut
zäh wie leder
hart wie krupstahl

fehlen mir noch welche ?(

L.N. Muhr
20.09.2004, 22:35
ja, ja, und er hat auch noch die autobahn gebaut...

sag mal, passts noch, fista?

1. hast du keine ahnung, wovon du redest, und wirst fröhlich KDF, BDM, SS-slogans und propagandageschichten durcheinander, ohne auch nur ein fitzelchen historische kompetenz zu beweisen.
2. hast du offensichtlich keine ahnung über die tieferliegenden ursachen das nazismus bzw. deustchen faschismus, über den jahrhudnertealten antisemitismus, über versailles, die weltwirtschaftskrise und die inflation.
3. ist deine "entschuldigung" des 3. reiches, noch dazu auf diesem kindergarten-level, schlicht nur noch ärgerlich und in meinen augen auch eklig.

würdest du BITTE dir endlich mal angewöhnen, nur noch von sachen zu reden, von denen du ahnung hast? auch wenn das vielleicht bedeutet, dass du die zahl deiner postings extrem runterschrauben musst, weil 90% deiner postings schlicht inhaltsleeres geschwafel sind?

Fistazius
21.09.2004, 14:24
Original von L.N. Muhr
auch wenn das vielleicht bedeutet, dass du die zahl deiner postings extrem runterschrauben musst, weil 90% deiner postings schlicht inhaltsleeres geschwafel sind?

du führst also eine statistik?

L.N. Muhr
21.09.2004, 15:05
ist dir das wörtchen "vielleicht" in meinem posting aufgefallen? ;)

Fistazius
21.09.2004, 15:45
Original von L.N. Muhr
ist dir das wörtchen "vielleicht" in meinem posting aufgefallen? ;)

Also bisher gibt es nur 2 Leute die mich als "spammer" bezeichnen. Der gute alte Darky...(der es schon lange nicht mehr gesagt hat...wird mal wieder zeit :D und du :D)...also so sehr spammen werde ich dann wohl doch nicht.



Kennt ihr das gerücht das hitler nach argentinien ausgewandert sein soll? da sind ja viele deutsche hin...und einige behaupten, sie hätten ihn da sogar gesehen :D

Gegengerücht: Die Russen sollen den Schädel Hitlers haben....

Blutrose
21.09.2004, 15:47
Regelt das doch bitte unter euch ;) ICQ oder PN, aber nicht hier im Thread (mein nur, wenn Mod kommt ^^)

Also hab mir den Film angeschaut und fand den schon ziemlich ":("

Aber sowas kann nicht schaden.

Koriko
22.09.2004, 08:19
Gleich zur Deutschlandpremiere letzten Donnerstag bin ich in den Film gestürmt, auf den ich jetzt nun seit Monaten gewartet habe... und ich wurde nicht enttäuscht. Der Film hat alles, was zu einer Umsetzungen eines solch heiklen Themas gehört... Spannung, Ernst, Dramatik und viel Sinn für eine ungeschönte Realität.

Der Schauspieler von Hitler ist mit Abstand das Highlight in dem Film, er ist einfach grandios und schafft es tatsächlich einen solchen Charakter glaubhaft rüberzubringen und sorgt auch dafür, dass man am Ene mit dem Wissen und Gefühl den Saal verlässt Hitler besser verstehen zu können. Hitlers Natur, geprägt von Wahnsinn, Ideen, Glauben und unzerstörbaren Willen wird hier in eine schauspielerischen Glanzleistung gezeigt...

Die Story hält sich sehr an geschichtliche Ereignisse, die Tage im Führerpunker wurden so getreu wie möglich dargestellt, und auch das Interview zu Beginn udn am Ende von Traudl Junge ist ein perfekter Beginn und Abschluss für den Film.

Dieser Film ist für jeden ein Muss... einfach weil es wihctig ist deutsche Geschichte zu kennen und darüber diskutieren zu können... schaut euch unbedingt diesen Film an, er ist ein Meilenstein der deutschen Filmgeschichte... selbst wenn er nicht viel neues über Hitler oder irgendwelche Geheimnisse parat hält.

Physeter
23.09.2004, 16:48
Ich finde, zu diesem Film muss es einfach einen Thread geben. Und wenn euch die Kategorie Drama nicht passt, eröffnet woanders einen neuen Thread. ;)

Es gab ja schon einige Trailer zu sehen und eine Menge Talkshowauftritte der wichtigsten am Film beteiligten Personen. Zumindest scheint die Öffentlichkeit ja jetzt überzeugt zu sein, dass es ein guter und sehenswerter Film ist. Mich hat zuerst allerdings der Trailer (und auch die zugrunde liegende Idee) abgeschreckt. Man kann mich also als Opfer der Promotion betrachten, denn ich werde diesen Film in den nächsten Stunden begutachten. Ich melde mich hernach, verprochen! :D;)

Lord Voldemort
23.09.2004, 19:04
Ich hab ihn schon vor zwei Wochen gesehen, und auch ich war angenehm überrascht. Ich dachte, das wär vielleicht hetzerisch gemacht, aber der Film wirkt angenehm authentisch. Das unendliche Leid der deutschen Zivilbevölkerung im Bombenhagel der Alliierten wird abwechselnd zu den Geschehnissen im Führerbunker gezeigt.

Zur männlichen Hauptrolle: Bruno Ganz ist zwar ein exzellenter Schauspieler, Hitlers Mimik und Gestik trifft er jedoch nicht allzu gut. Albin Skoda war in der Rolle weitaus überzeugender. Trotzdem gute Leistung.
Alexandra Maria Lara als Traudl Junge weiß auch zu überzeugen.

Der Film ist zwar nicht so minutiös recherchiert, wie der Regisseur behauptet, es sind auch arge stilistische und inhaltliche Fehler drin. Unterm Strich ist er aber empfehlenswert.

kevin smith
24.09.2004, 11:52
ich werde mir den film auch in den nächsten tagen zu gemüte führen, ich verspreche mri sehr viel. gestern abend gab es bei maybritt illner eine interessante diskussionsrunde mit reich-ranicki, einem ehemaligen npdler, wibke bruhns (autorin, journalistin), eichinger und guido knopp. da war dann alles dabei von "grandioser film, sollte in der schule pflichtprogramm sein" bis hin zu "vollkommen unnötig, braucht niemand". letzteres unterstütze ich auf keinen fall, auch wenn es schon mehr als 40 jahre her ist, eine vernümftige aufarbeitung ist nie falsch und gerade die letzten tage im führerbunker sind doch bisher mehr oder minder unerschlossenes gebiet.

:drummer:

Lost Johnny
24.09.2004, 12:02
Original geschrieben von kevin smith
... auch wenn es schon mehr als 40 jahre her ist ...
Ach, machen wir doch ruhig knapp 60 draus ... ;)

kevin smith
24.09.2004, 12:17
ich sollte nicht während der arbeit posten ...

:drummer:

Lord Voldemort
24.09.2004, 13:40
Original geschrieben von kevin smith
da war dann alles dabei von "grandioser film, sollte in der schule pflichtprogramm sein" bis hin zu "vollkommen unnötig, braucht niemand".

Die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte. Wie so oft.
Meisterwerk ist's keines geworden, aber durchaus sehenswert.

Makaber ist die derzeitige Flut an Drittes-Reich-Filmen aber schon. Hitler als abendfüllende Spielfilmunterhaltung und neue Ikone der Pop-Kultur? Der hat ja schon mehr Medienpräsenz als in den 30ern.

kevin smith
24.09.2004, 18:05
ich finde nicht, das hitler präsenter ist als in den letzten jahren. dieses jahr war sogar das hauptaugenmerk eher auf den ersten weltkrieg gelegt.

und ikone der popkultur? ich weiss nicht, so wird er nie dargestellt.

:drummer:

Physeter
24.09.2004, 18:06
Der hat ja schon mehr Medienpräsenz als in den 30ern.
:eek: :kratz:
Immerhin wird er jetzt nicht mehr umjubelt sondern es wird kritisch hinterfragt.

@ kevin: Mich interessiert jetzt mal, was der Ex-NPDler zum Film gesagt hat.

Es stellt sich wirklich die Frage, ob der Film die Zeit des Nationalsozialismus kommerzialisiert (es wird sogar eine doppelte Überlänge berechnet!), da er tatsächlich ohne Be- und Wertung die Geschehnisse zeigt.
(Für mich allerdings werden die Aktionen schon durch sich selbst bewertet. Schließlich ist schon deutlich erkennbar, dass der Krieg verloren geht.)

Also rein vom filmischen her ist er sehr gut. Ich hab z.B. die Überlänge (es gab keine Pause) gar nicht gemerkt. Die Schauspieler überzeugen, auch wenn Hitler irgendwie der Glanz und Charme abgeht. Vielleicht ist er zu gebrechlich gespielt worden. Vielleicht auch, weil ich seine Wutausbrüche nicht ganz ernst nehmen konnte.
Die Schlachtszenen sind gut.
Der alltägliche Wahnsinn ist aber schon ein wenig mit dem Holzhammer präsentiert worden.

Und schlussendlich hat der Film vielleicht doch eine kleine Botschaft, wenn man den letzten Satz der Traudl Junge beachtet.

Die Frage, ob die Deutschen hier wieder als Opfer des Regimes und nur als Mitläufer (und nicht als Täter) dargestellt werden, habe ich mir noch nicht beantwortet.

@zyklotrop: Welche stilistischen und inhaltlichen Fehler sind dir denn aufgefallen?

Lord Voldemort
27.09.2004, 18:22
@kevin smith
In Österreich ist auf den Covern der linken Zeitgeist-Magazine ziemlich oft Hitler zu sehen. Und in letzter Zeit gab's doch sehr viele Filme im TV über das dritte Reich (u.a. "Stauffenberg", "Hitler- Aufstieg des Bösen" mit Robert Carlyle, und "Speer und Er" mit Tobias Moretti als Hitler steht schon in den Startlöchern.). Die Kommerzialisierung der Thematik ist eindeutig gegeben. Hitler sells.

@Physeter
Soviel ich weiss, hat Goebbels sich vergiftet und nicht erschossen. Bzw. nach anderen Quellen hat er Zyankali geschluckt und ein Helfer hat ihn in den Kopf geschossen.
Und dass ein deutscher Offizier mit der Hand in der Hosentasche vor dem Führer steht, halte ich für undenkbar.
(Angaben ohne Gewähr, ich bin historisch nicht so bewandert).

Dass der Film die Geschehnisse ohne Be- und Wertung zeigt, finde ich in Ordnung, auch die Absicht von Regisseur Hirschbiegel und Autor der Buchvorlage Fest, die deutsche Geschichte aus Sicht der Deutschen zu zeigen.
Insbesondere, da insbesondere im Ausland ein verheerendes Bild der Deutschen (und Österreicher) existiert. Da glauben auch viele, hier laufen immer noch alle im Stechschritt herum und grüssen mit Hitlergruß. Und seinerzeit waren sowieso alle begeisterte Nazis und Massenmörder. Von der Angst und dem Terror, dem das Volk damals ausgesetzt war, und dass jede Widerrede oder gar Widerstand den Tod bedeutet hätte, erwähnt kaum einer.
"Der Untergang" zeigt zwar, wie im Führerbunker Champagner gesoffen wird, während draußen die Leute krepieren, aber der Krieg wird doch sehr jugendfrei und kinotauglich dargestellt. Die wahren Schrecken des Krieges bleiben ausgeblendet. Den erklärten Anspruch des Regisseurs kann der Film nicht erfüllen.


Original geschrieben von Physeter
Die Frage, ob die Deutschen hier wieder als Opfer des Regimes und nur als Mitläufer (und nicht als Täter) dargestellt werden, habe ich mir noch nicht beantwortet.

Die Frage wird im Film auch nicht behandelt. Die Antwort muss natürlich lauten: sie waren beides. Viele -die meisten- waren völlig machtlos und somit unschuldig, etliche waren nur zu gerne willige Vollstrecker. Es ist wichtig, beides zu zeigen. (auch das unterbleibt in "Der Untergang")
In etlichen Filmen, wie auch hier wird Speer sehr positiv dargestellt. Schwachsinn. Ist ja nett, zu zeigen ,dass es auch gute Deutsche gab - im Führerhauptquartier aber wohl leider kaum.

Zur Darstellung von Hitler , der in vielen Szenen tatsächlich sympathisch wirkt: auch das ist wohl authentisch. All diese Greuel wurden von Menschen begangen, nicht von Dämonen. Und das ist das Schreckliche.
In "Hellboy" wird blödsinnigerweise gezeigt, wie die Nazis höllische Dämonen beschwören... die brauchten sie wahrhaftig nicht, um die Hölle auf Erden zu entfesseln.

Carl Montgomery
27.09.2004, 19:03
"Der Untergang" habe ich nicht gesehen. Wird wohl auch kinomäßig nichts mehr werden. Vielleicht sehe ich den Film irgendwann auf DVD, spätestens aber im TV.
Die Figur Hitler hat ja momentan sowieso Hochkonjunktur. Den TV-Zweiteiler mit Robert Carlyle in der Hauptrolle, den die Splashmovies ja als Heimkino-Besprechung abgeliefert haben, hat uns Österreichern ATV+ in den letzten Tagen irgenwann schon im Fernsehen gezeigt.
Hier wird aber nicht der Untergang, sondern der Aufstieg des Führers historisch näher beleuchtet.
Es wird auch gezeigt, wie es soweit kommen konnte, daß viele Menschen solchen Parolen blind erlegen sind und sozusagen dem Schrecken Tür und Tor geöffnet haben. Die Bevölkerung damals hatte kaum Zukunftsperspektiven und hat unter viel tristeren Umständen gelebt als wir alle heutzutage. Und sieht man sich diverse Wahlergebnisse der letzten Tage an, kann man nur erschüttert den Kopf schütteln.

kevin smith
28.09.2004, 18:08
Original geschrieben von Zyklotrop
In "Hellboy" wird blödsinnigerweise gezeigt, wie die Nazis höllische Dämonen beschwören... die brauchten sie wahrhaftig nicht, um die Hölle auf Erden zu entfesseln. [/B]

ähm, dir ist klar, dass hellboy eine comicverfilmung ist, die in keinster weise wert auf historische korrektheit legt?

btw: watch my quote:
ich finde nicht, das hitler präsenter ist als in den letzten jahren. dieses jahr war sogar das hauptaugenmerk eher auf den ersten weltkrieg gelegt.

hitler sells, das ist richtig. aber nicht erst seit diesem jahr. das war schon immer so.


physeter: ich habs nicht mehr genau im kopf, er hielt den film für sehr gut, hatte aber die befürchtung, dass rechtsgerichtete deppen diesen film auch zu zwecken der glorifizierung nutzen könnten.

:drummer:

Lord Voldemort
28.09.2004, 18:50
Original geschrieben von kevin smith
ähm, dir ist klar, dass hellboy eine comicverfilmung ist, die in keinster weise wert auf historische korrektheit legt?

WAS?! :eek:


Original geschrieben von Carl Montgomery
Und sieht man sich diverse Wahlergebnisse der letzten Tage an, kann man nur erschüttert den Kopf schütteln.

Erschütternd ist vielmehr ,dass die Altparteien auf Willen, Ängste und Sorgen der Bevölkerung scheißen. Dann brauchen sie sich nicht zu wundern, wenn sie die Rechnung präsentiert kriegen. Deshalb sind die Leute aber noch lange nicht zu Kommunisten und Nazis geworden. Der Querverweis auf die heutige Zeit ist unzulässig.

Marcus
30.09.2004, 18:20
Die historischen Begebenheiten mal vollkommen beiseite gelassen und nur die filmischen Aspekte betrachtend, ist "Der Untergang" ein sehenswertes, wenn auch nicht makelloses Kinoerlebnis:

Bruno Ganz als Hitler hinterließ bei mir eher gemischte Gefühle. Leider ist es tatsächlich so, daß er ab einem gewissen Punkt, wenn auch nicht gleich zu Beginn, ungewollt komisch wirkt. Wie eine, wenn auch nur mäßig lustige Karikatur. Trotzdem gibt es durchaus auch Momente, wo sein Schauspiel einem wirklich unter die Haut geht. Wirklich erstklassige Leistungen gibt es mMn von Heino Ferch (Albert Speer), Christian Berkel (Ernst-Günter Schenck) und noch einige Weitere in kleineren Rollen. Alexandra Maria Lara spielt die Traudl Jung angemessen zurückhaltend und bleibt damit ebenfalls in positiver Erinnerung. Nicht so recht überzeugen konnte mich Juliane Köhler, es sei denn Eva Braun war eine halb-debile, dümmlich grinsende Idiotin. Ich weiß es wirklich nicht, aber in dem Fall war die Köhler großartig! Außerdem wollte es mir nicht gelingen, Ulrich Matthes als Goebbels so richtig ernst zu nehmen.

Ansonsten versteht es "Der Untergang" - wie jeder wirklich erwähnenswerte (Anti-)Kriegsfilm - den Schrecken und die Sinnlosigkeit des Krieges darzustellen, und zwar sehr gut und überzeugend, wie ich finde. Zumindest mir ging es so, daß ich desöfteren einen Knoten im Magen verspürte ob der Geschehnisse auf der Kinoleinwand - wobei "Der Untergang" natürlich durch die "historische Nähe" des Gezeigten irgendwo auch einen besonderen Trumpf besitzt. Man hat halt ständig im Hinterkopf, daß sich dieser pure Wahnsinn so oder zumindest ähnlich vor nicht all zu langer Zeit tatsächlich hierzulande zugetragen hat. Eine all zu explizite Darstellung der meisten Abscheulichkeiten hat der Film nicht nötig - was jedoch nicht heißen soll, daß er visuell harmlos daherkommt - und wenn sie mal gezeigt werden, ist die Wirkung umso größer. Ein weiterer Pluspunkt ist der Verzicht auf einerseits unangebrachte, pathos-geladene Einlagen, wie sie im US-Kino Gang und Gebe sind, und andererseits den mahnenden Zeigefinger (bis auf während der letzten Szene vielleicht), denn eine Moral mit dem Holzhammer zu vermitteln, bedarf es am Ende der Vorstellung wirklich nicht mehr. Leider hat "Der Untergang" auch mit einigen Längen zu kämpfen: Besonders ab der zweiten Hälfte fängt man an, die 150 Minuten Laufzeit mehr und mehr zu spüren. Ein wenig Ausdauer sollte man also schon mitbringen.

Am Rande sei noch bemerkt, daß das Kinopublikum sehr angenehm war, keine lärmenden Prolls und dergleichen, was mich bei diesem Film allerdings auch überrascht hätte. Plus: Ich hab noch nie so viele alte Leute im Kino gesehen...

Lord Voldemort
04.10.2004, 14:47
Alexandra Maria Lara war ja am Samstag in "Wetten, dass?". Die ist ja wirklich ganz reizend! Aber Gottschalks geschmacklose Hitler-Witze waren wirklich unter aller Kritik.

Physeter
07.10.2004, 16:17
Zitat von Marcus:
Eine all zu explizite Darstellung der meisten Abscheulichkeiten hat der Film nicht nötig - was jedoch nicht heißen soll, daß er visuell harmlos daherkommt - und wenn sie mal gezeigt werden, ist die Wirkung umso größer.
Mich hat vor allem der Typ im Lazarett geschockt, ziemlich zum Ende hin. Da denkt man, man hat alles gesehen und es kommt nichts mehr, da steckt er sich doch die Pistole in den Mund und drückt ab...!

Marcus
07.10.2004, 19:26
Original geschrieben von Physeter
Mich hat vor allem der Typ im Lazarett geschockt, ziemlich zum Ende hin. Da denkt man, man hat alles gesehen und es kommt nichts mehr, da steckt er sich doch die Pistole in den Mund und drückt ab...!
Ich muß sagen, mir schlug die Szene mit den alten, hilflosen Leuten, alleingelassen im Keller des Hospitals, die sich ihrem Schicksal offenbar ergeben hatten, am stärksten auf den Magen. Es kommen zwar noch reihenweise vergleichbare Szenen vor, aber bei dieser konnte ich echt diese Gefühl der Ohnmacht verspüren; wenn du den totalen Wahnsinn erlebst und nichts unternehmen kannst.

M@MAX
08.10.2004, 13:35
so, habs auch gesehen.

muss sagen, ich war am schluss ehrlich beeindruckt.
durchgängig tolle schauspeiler, eine, vor allem im bunker, beklemmende atmo und die schlachtszenen waren auch ziehmlich gut / erschreckend gemacht.

ein paar sachen sidn mir aber auch negativ aufgestossen.

zum einen muss ich euch recht geben das bruno ganz die hitler rolle manchmal ein bisschen übertreibt. der mann kann doch nicht 24 stunden lang so geredet haben oder ?
in den ruhigen momenten dagegen ist er verdammt gut udn richtig überzeugend.
am besten funktioniert die illusion in der szene in der er den kindern die orden verleiht. sehr beklemmend das ganze.

was eva braun angeht muss ich marcus zustimmen. die dame war wirklich zu überdreht. aber wer weis, vieleicht war sie ja wirklich so. zumindest das mit den spontan parties scheint zu stimmen.
am meisten beindruckt war ich von goebbels. so viel boshaftigkeit hat nichtmal hitler zur schau gestellt.

vieleicht hätte es dem film auch gut getan nur das zu zeigen was traudel jung auvh wirklich sieht. soll heissen die ganzen kriegszenen während des films (vor allem die mit dem kleien jungen) weglassen udnd as ganze bis zum verlassen des bunkers wie ein kammerstück zu gestalten.
dann wäre der eh schon bedrückende schluss sicher noch intensiver geworden.

das abschliessende interview mit der echten traudel fand ich irgendwie störend udn die überlebenden wurden imo auch zu lange gezeigt

:) :) :) :)

4 von 5 smileys
den killer verkneif ich mir ehute mal

Lord Voldemort
08.10.2004, 18:42
Ist der Smiley nicht noch zynischer? ;)

M@MAX
09.10.2004, 09:13
nicht zynischer als :killer:

Fistazius
12.10.2004, 22:14
Habe mir den Film heute auch endlich angeguckt...der war wirklich total cool und is zu empfehlen. ist aber nix für leute die nur auf aktion stehen...

Kendoka-ronin
13.10.2004, 18:15
wahnsinnig guter film....nur speer ist zu gut weggekommen!!!

Blutrose
13.10.2004, 19:33
Original von Fistazius
cool und is zu empfehlen.

Du findest den Film "cool" :wiry: Wie darf man das verstehen?
Ich fand ihn eher erschreckend und grausam...

Sylver Angel
14.10.2004, 12:26
Das Erschreckende an sich waren die Szenen aus dem Krieg. Ich mein nicht das Blut und die Bomben, sondern das Soziale, was sich abgespielt hat. Dass die Menschen an der Front so hilflos waren, dass sie als einzigen Ausweg den Tod gesehen haben...
Man kann gar nicht glauben, dass es sich so in Wahrheit abgespielt hat. Man wartet doch noch irgendwie auf ein Happy-End, aber vergebens.
Trotzdem: Der Film ist zwar grausam, aber verdeutlicht somit auch gut die Situation.

Neyl
14.10.2004, 13:59
Waren ihn heute mit der klasse im kino gucken.

Fand auch manche Szenen ultra ergreifend, außerdem haben die Schauspieler echt was geleistet.

Das mit den Kindern war so traurig ;(

Und man hat gemerkt, dass die fast alle n schuss weg hatten :roll:

Kingser
14.10.2004, 15:56
meiner meinung nach dürfte der net ab 12 sein... jede Menge brutale Szenen! Auch die sachen wie sie über Selbstmord reden, das ist nicht gut für die kleinen. Doch war der Film ziemlich gut gemacht!

white wolf
14.10.2004, 17:05
ich fand den film nicht soo toll. Es war sehr dramatisch gestaltet und das hat mich genervt. Kommt aber verm. daher das mir erzählt wurde es wär n doku.

Wave
14.10.2004, 18:37
Also ich hätte mir den Film nicht freiwilig angeschaut, denn der war total übertrieben. Z.B.die eine Frau, die alle Kinder mit diesen Kapseln umgebracht hat:tock:.Und immer diese Selstmordgedanken.
Außerdem gab es da noch einen Mann, der seine Familie umgebracht hat.
Ich finde den Film nicht so toll.

Marduk
14.10.2004, 19:50
Originally posted by Tsuchikage
Also ich hätte mir den Film nicht freiwilig angeschaut, denn der war total übertrieben. Z.B.die eine Frau, die alle Kinder mit diesen Kapseln umgebracht hat:tock:.Und immer diese Selstmordgedanken.


Man kann es aber dem Film meiner Meinung nach nicht anlasten, wenn er eben das zeigt, was vor beinahe 60 Jahren passiert ist.
"Der Untergang" stimmt fassungslos. Fassungslos über diesen bedingungslosen, idiotischen Fanatismus, den viele Personen bis zuletzt an den Tag legten. Und grade das macht den Film IMHO so effektiv.

Widersacher
15.10.2004, 12:19
Original geschrieben von M@MAX

zum einen muss ich euch recht geben das bruno ganz die hitler rolle manchmal ein bisschen übertreibt. der mann kann doch nicht 24 stunden lang so geredet haben oder ?


Ich höre es immer wieder, dass Hitler übertrieben dargestellt worden sei. Ich weiss auch nicht ob der Mensch im Privatleben wirklich so war.
Aber es ist interessant, dass es keiner weiss und viele die Stelle zum lachen finden.
Überhaupt fand ich viele Stellen die Hitler im Privatleben zeigten ungewöhnlich (wenn es z.b. um seinen Hund geht).
Vielleicht ist das die "Entmystifizierung" die gern erwähnt wird.




das abschliessende interview mit der echten traudel fand ich irgendwie störend udn die überlebenden wurden imo auch zu lange gezeigt



Ich denke mal, das sollte sogar störend sein.
Durch den Rahmen wird der Zuschauer daran erinnert, dass es sich tätsichlich so (ähnlich) zugetragen hat und man keinen fiktiven Film gesehen hat.



den killer verkneif ich mir ehute mal

Gibt es vielleicht Smileys mit Bärtchen und Scheitel?

Wave
24.10.2004, 19:18
Aber man hätte vielleicht weniger brutale Szenen reintun sollen.
Da manche Sachen sehr übertrieben wurden.

Fistazius
25.10.2004, 12:15
Original von dunkle_seele

Original von Fistazius
cool und is zu empfehlen.

Du findest den Film "cool" :wiry: Wie darf man das verstehen?
Ich fand ihn eher erschreckend und grausam...

cool im sinne von...gut.... :]

imported_Elektra
25.10.2004, 17:18
Original von Tsuchikage
Aber man hätte vielleicht weniger brutale Szenen reintun sollen.
Da manche Sachen sehr übertrieben wurden.
Übertrieben? Habe ich gerade richtig gelesen? Übertrieben?!
Ich gebe zu, ich habe den Film selbst noch nicht gesehen, aber von den Szenen bezüglich der Straßenschlachten und auch zu den Geschehnissen im Bunker habe ich mittlerweile genug gelesen, gesehen und von Leuten gehört, die schon drinnen waren, um sagen zu können: Es ist nicht übertrieben!
Die Bilder, die dort von den Straßen gezeigt werden, entsprechen schlichtweg und ergreifend der Realität von 1945. Und wenn der Film diese Geschehnisse wiedergibt, kann man ihm das kaum als Minuspunkt anrechnen.
Magda Goebbels hat ihre sechs Kinder vergiftet, weil sie sich keine Welt nach dem Führer und dem Nationalsozialismus vorstellen konnte. Die Leute haben sich selbst das Leben genommen.
Historisch belegte Tatsachen, besonders die Szenen auf den Straßen Berlins.

Gomen, ich wollte nicht überreagieren, aber wenn ich so was höre, kommt ess mir hoch... Gomen.

imported_Mito
01.11.2004, 20:27
hab den film auch gesehn... wir haben ihn mit allen 10. bis 13. unserer schule gesehn und wir sind ne große schule... mindestens 7 klassen in jedem jahrgang...
meiner meinung nach ist der film wirklich nicht ab 12 aber ab 16 wäre schon wieder zu viel... am besten wäre ab 14 aber das gibts ja nicht, oder?...
ich glaub auch nicht das im film sehr übertrieben wurde, sie haben sich schon ziemlich genau an das ware geschehen gehalten soweit es eben in einem film möglich ist...

white wolf
02.11.2004, 11:02
FSK ab 14 gibts nicht, auch wenns praktisch wäre.
Unser schule war mit den 10-11 klassen drin, nur unsere durfte nicht, weil sich die lehrerinn geweigert hatte! :O
War dann privat drin. Gut gemacht, was mir nur nicht so gefallen hat, war, dass sie die dramatik aufgepuscht hat. Z.Bsp. am ende, wo berichtet wurde, was alles aus den leuten geworden ist.

imported_Elektra
02.11.2004, 17:20
Bei mir steht nun endlich fest, wann ich den Film sehen werde: Montag, 08. November 2004, 13:00 Uhr. Ich hätte ihn schon lange sehen können und wollen, aber ich wusste ja, dass wir noch von der Schule aus reingehen - Pflichtverantstaltung - und habe deshalb gewartet. Nunmehr steigt meine Neugierde aber. Ich habe schon mit vielen gesprochen, die ihn bereits gesehen haben. Meine Meinung hat sich noch nicht verändert, auch wenn die Einschätzungen sehr... polarisiert waren.
So viel dazu.

Wenn ich den Film gesehen habe, kommt hier auch noch mal ein Kommentar meinerseits.

cyqle
12.11.2004, 14:53
By the way...


"Der Untergang" stößt in Polen auf Ablehnung
Seit dem Wochenende wird der Hitler-Film "Der Untergang" auch in Polen gezeigt. Die Reaktionen bei Publikum und den Kritikern sind überwiegend negativ. Der Film rufe sentimentale Gefühle hervor, Hitlers Unmenschlichkeit komme zu kurz, heißt es.
Vor dem Warschauer Atlantic-Kino steht eine Gruppe von Jugendlichen, die gerade den Film mit Bruno Ganz gesehen haben. Natürlich sind sie beeindruckt. Von den grauenvollen Bildern, von der schockierenden, beklommenen Stimmung im Führerbunker, vom Kindermord, den die Goebbels-Familie begeht. Und doch sind sich die Warschauer Jugendlichen einig: Das hier ist ein Thriller, der besser nie gedreht worden wäre. Obwohl sie in Summe wohl kein all zu genaueres historisches Wissen über die Hitlerzeit haben als ihre Altersgenossen in Deutschland, reagieren sie anders. In Polen kommt auch ein 18jähriger, für den Hitler eine historisch ferne Gestalt ist, nicht auf die Idee, Mitgefühl mit dem Führer oder zumindest mit seiner im Bunker eingeschlossenen Entourage zu empfinden. "Hitler war ein Monster. Er und seine Leute haben dieses Ende verdient", sagt die achtzehnjährige Ewa und ihr Freund Radek pflichtet bei: "Es gab in diesem Krieg so viel Leid, warum muss man ausgerechnet das Leid desjenigen zeigen, der ihn verursacht hat?" In die gleiche Kerbe schlägt, wenn auch etwas subtiler, die Filmkritik. Die zur Kernidee des Films gehörende Feststellung, dass auch Hitler ein Mensch war, nennt der liberale Redakteur Tadeusz Sobolewski "hundertprozentig banal". Alles andere als banal findet er hingegen die Folgen einer solchen Betrachtungsweise: Indem der Film den vereinsamten Hitler im Bunker zeigt, spreche er Emotionen an, rufe sentimentale Gefühle hervor und wirke somit als eine Art Therapie, die das unfassbare Grauen der Hitlerzeit erträglich macht, letztlich aber dazu führt, dass seine unmenschliche Einzigartigkeit vergessen wird. "Der Dämon wird verscheucht", schreibt Sobolewski. Unzulässige Emotionalisierung ist ein immer wieder erhobener Vorwurf gegen den Film. Auch eine angesehene katholische Wochenzeitung ist dieser Meinung. Natürlich, schreibt das Blatt, habe es andere Filme über die Nazizeit gegeben, die sehr stark an die Emotionen des Zusehers appelliert haben, es mache aber einen Unterschied, ob damit Mitleid für die Opfer oder für die Täter erreicht werden soll. Wenig anfangen kann Polens Filmkritik auch mit dem "Blick des besorgten Psychotherapeuten", der in Hitler einen Mann sieht, den "bloß die Umstände auf den falschen Weg gebracht haben", wie ein rechtskonservatives Magazin hämisch schreibt.
Hitler und seine Gefolgschaft dürfe nicht anders gesehen werden als ein Symbol für das absolute Böse, findet auch die liberale Seite, ansonsten würde aus Magda Goebbels am Ende noch eine griechische Heldin werden. "Hat sie im Film nicht die Tragik der Medea, wenn sie ihre Kinder aus Treue zu einer Idee tötet, die verloren hat?", fragt Tadeusz Sobolewski. Versuche, dem Film Positives abzugewinnen bleiben spärlich. Nur in der linksliberalen "Polityka" schreibt Adam Krzeminski: "Es zeigt sich, was der amerikanische Dichter C. K. Williams prophezeit hat: Nach Hitler ist der Deutsche dazu verdammt, als der Ewige Nazi durch die Erinnerung der Völker zu wandern. Ich glaube, um ihn von diesem Stigma etwas zu befreien, haben die Deutschen diesen Film gedreht." Anders als die Mehrheit der Kritiker kann Krzeminski die Gefahr nicht sehen, dass die Zuseher Mitleid mit Hitler bekommen: "Hitler bleibt im Film Hitler, ein Monstrum". Dass der Publizist der "Polityka" eine für die polnischen Verhältnisse liberale Haltung dem Film gegenüber einnimmt, dürfte allerdings auch daran liegen, dass er mit der deutschen Sichtweise vertraut ist. Als Kommentator für deutsch-polnische Beziehungen schreibt Krzeminski auch regelmäßig für die Hamburger "Zeit". Der Rest der Polen aber geht verständlicher Weise von der eigenen Sichtweise aus und die ist gebranntmarkt durch die wohl grausamsten Kriegsverbrechen, die die Nazis je verübt haben.Quelle: InPol - http://inpol.blogspot.com

Physeter
12.11.2004, 17:08
Vielen Dank, cekay!
Ein sehr interessanter Beitrag.
Interessant vor allem, wie hier die nationalen Unterschiede zu tage treten.
Von einer Emotionalisierung hat hier im Thread niemand geredet. Zudem wurde hier im Thred der Film nicht auf Hitler reduziert, sondern es fanden auch die anderen Figuren Beachtung.
(Vielleicht ist dies ja der Grund, warum der Film sich nicht ausschließlich auf den Führerbunker konzentriert hat: Damit im Ausland nicht nur die Figur Hitler beachtet wird, wurden auch Schlachtszenen eingefügt, die indirekt demonstrieren, was u. a. auch durch Hitler losgetreten wurde. Vielleicht sind diese Szenen ja auch die Kommentierung der Filmemacher.)


... Hitlers Unmenschlichkeit komme zu kurz ...
Irgendwas stört mich an dem Teilsatz. Vielleicht, weil diese Herangehensweise zu pauschal ist. Vielleicht, weil Hitler ja kein "Unmensch" war, er war ja ein Mensch. Und vielleicht sollte man beachten, dass er selbst ja (vermute ich) keinen einzigen Menschen umgebracht hat, sondern Helfer hatte.
Darauf fällt mir eigentlich nur ein, dass ein bisschen Hitler in jedem von uns steckt. (Vermutlich auch in jedem Polen. ;))

Fiery Isis
12.11.2004, 17:18
Original geschrieben von Physeter
Und vielleicht sollte man beachten, dass er selbst ja (vermute ich) keinen einzigen Menschen umgebracht hat, sondern Helfer hatte.

Oh ja, natürlich. Das macht ihn natürlich gleich zu einem besseren Menschen.

Du begibst dich hier auf extrem dünnes Eis, Physeter.

Lord Voldemort
12.11.2004, 18:29
Von "dünnem Eis" kann wohl kaum mehr die Rede sein, er schwimmt schon auf dem Boden des Teichs... aber lassen wir die Kirche im Dorf, er meint's ja nicht böse, er drückt sich nur etwas unglücklich aus. Und wie schon oben erwähnt: die Täter waren Menschen und keine Dämonen, und genau das ist das Furchtbare, da hat er schon recht. Das Gesicht des Bösen ist offenbar nicht selten so ...anziehend?

Interessant ist allerdings schon die Betrachtung der "nationalen Unterschiede". Bislang hatte man allerdings genau den gegenteiligen Eindruck. Umfragen in den osteuropäischen Ländern und Russland zeigten ja, dass dort viel mehr Menschen der Meinung sind, das deutsche Volk wäre Opfer gewesen, als dies die Deutschen in ihrem Masochismus selber tun. Die Osteuropäer wissen ja aus jüngster Vergangenheit ,wie es ist, in einer Diktatur zu leben und dass das Volk relativ machtlos gegen die Willkürherrschaft ist. Trotzdem sie Naziopfer waren, haben die Leute dort mehr Verständnis für die Deutschen, als man denkt.
Wie Joachim Fest, der Autor der Buchvorlage, ganz richtig sagte: offenbar sind die Deutschen von heute alle Helden oder Heilige, nachdem sich alle anscheinend im Widerstand betätigen und dafür wacker und furchtlos umgebracht würden. Von dem Terror, dem das Volk ausgesetzt war, spricht kaum jemand.
Obiger Artikel ist natürlich durchwegs dumm: Hitler als Filmschurken darzustellen, das wäre eine lächerliche Banalisierung.

Carl Montgomery
12.11.2004, 19:19
Physeter wollte wohl bloß darauf hinweisen, daß nicht Hitler alleine für das ganze Leid des Zweiten Weltkriegs verantwortlich war. Daß er ihn zu einem besseren Menschen machen will, lese ich nirgendwo raus. So habe ich das zumindest verstanden.

Marcus
12.11.2004, 19:35
Original geschrieben von Zyklotrop
Und wie schon oben erwähnt: die Täter waren Menschen und keine Dämonen, und genau das ist das Furchtbare, da hat er schon recht.
Das ist der Punkt. Hitler, seine Helfer und Helfershelfer waren allesamt Menschen, die lachten, weinten und aufs Scheißhaus gingen. Hitlers Verbrechen waren monströs, doch es ist alles andere als "banal" - wie dieser Sobolewski es leichtfertig abtut - aufzuzeigen, daß er eben kein direkt aus dem Schlund der Hölle gesandter Dämon war, bedenkt man, daß scheinbar genau dieses Bild in vielen Köpfen herumgeistert. Der Mann (also Sobolewski) liegt mit seiner Meinung vollkommen neben der Spur, denn doch gerade dadurch, daß ich Hitler als Monster bar jeder Menschlichkeit stillisiere, ihn schwammig als Synonym für das personifizierte Böse einsetze, verschleiere ich ich das Bild. Hitler war ein Mensch, er war ein Produkt seiner Zeit, seiner Umwelt, seiner Erfahrungen und Entscheidungen. So, und nur so sollte er auch dargestellt werden.

Carl Montgomery
12.11.2004, 20:49
Morgen bringt übrigens ORF2 als Alternativprogramm zu "Wetten, dass..?" das Dokudrama "Der Fall Furtwängler" mit Harvey Keitel und Stellan Skarsgard. Es handelt über einen opportunistischen Dirigenten, der sich selbst der Nächste war und einen Gerechtigkeitsfanatiker, dessen Verhörmethoden gnadenlos ausfallen.

Fiery Isis
12.11.2004, 21:23
Original geschrieben von Zyklotrop
... aber lassen wir die Kirche im Dorf, er meint's ja nicht böse, er drückt sich nur etwas unglücklich aus. Und wie schon oben erwähnt: die Täter waren Menschen und keine Dämonen, und genau das ist das Furchtbare, da hat er schon recht.
Davon bin ich gutmütigerweise (:D) auch ausgegangen, sonst wäre die Antwort um einiges harscher ausgefallen. Aber er hat sich schon extrem unglücklich ausgedrückt, da sollte der Jung einfach etwas aufpassen :).

Gerade heutzutage.

Lord Voldemort
12.11.2004, 21:38
Stimmt. Insbesondere, wo es leider viele üble Zeitgenossen gibt, die so etwas mißverstehen WOLLEN...

"Der Untergang" soll ja schon 2005 als Zweiteiler ins Fernsehen kommen. Wer's im Kino verpasst hat, bekommt die zweite Chance also schon recht bald.

RTL 2-Fassung: "Gibt es ein Happy End für Adolf und Eva? Wird der Endsieg doch noch gelingen? Ihr erfahrt es in der zweiten Folge unseres spannenden Zweiteilers."

Physeter
13.11.2004, 10:22
Original von mir:
Und vielleicht sollte man beachten, dass er selbst ja (vermute ich) keinen einzigen Menschen umgebracht hat, sondern Helfer hatte.
Original geschrieben von Fiery Isis
Oh ja, natürlich. Das macht ihn natürlich gleich zu einem besseren Menschen.

Du begibst dich hier auf extrem dünnes Eis, Physeter.
Entschuldige meine unglückliche Wortwahl. Der Satz allein, aus dem Kontext gerissen, könnte wirklich fehlgedeutet werden.

Aber was ich damit ausdrücken wollte, wurde ja doch verstanden.

Ich sehe nämlich sogar eine Gefahr darin, Hitler zum "direkt aus dem Schlund der Hölle gesandten Dämon" zu machen. Daraus ergibt sich nämlich, dass die Nazizeit nicht zu verhindern war. (Die Möglichkeit des "verhinderns" war vor allem Anfang der 1930er gegeben, sowohl von Volkes Seite als auch auf Seiten der Elite und Politiker.)
Und - viel schlimmer - dass man sich heute oder morgen auch nicht dagegen wehren könnte, sollte unsere oder eine andere Nation sich extrem nach rechts (oder vielleicht auch links) bewegen.

Aber das sollte doch gerade die Lehre aus dieser Zeit sein, dass nämlich so ein Wahnsinn nie wieder geschieht!

Fiery Isis
13.11.2004, 14:08
Original geschrieben von Physeter

Entschuldige meine unglückliche Wortwahl. Der Satz allein, aus dem Kontext gerissen, könnte wirklich fehlgedeutet werden.

Yo, und da ich weder den Film gesehen noch diese Diskussion verfolgt habe (ja, ich schäm mich ja schon), mußte ich deinen Beitrag und die davor schon genauer lesen, um dahinter zu kommen welcher Dämon dich hier geritten hat :D :).

Ansonsten stimmte ich dir nämlich zu. Hitler und seine Drahtzieher waren Menschen, das darf man nicht vergessen. Was passiert, wenn man es doch tut, sehen wir ja gerade bei den aktuellen Wahlergebnissen.

Sajana
08.12.2004, 15:39
Ich find den Film nicht gut!!!
Gefällt mir kein Bisschen!
Musste ihn am Wandertag mit der Klasse anschaun :dead:

imported_Sparky
06.04.2005, 20:51
Ich muss sagen, der Film war weder brutal noch grausam, sondern Realität. So war es auch im Krieg. Ich war natürlich auch etwas geschockt danach, aber der Film ist deswegen so gut, alles wurde so reallistisch wie nur irgendmöglich dargestellt

Leblanc
07.04.2005, 14:03
ich musste mit meiner klasse rein gehen aber hätten wir das net gemacht wäre ich trotzdem ins kino gegangen. mich hat das voll interessiert und man hat ja fasst nur gutes über die schauspieler gehört und so und auserdem fand ich den 2. weltkrieg schon immer interessant. *geschichteliebt*
das soll jetzt aber bitte nicht falsch verstanden werden fand das nicht gut was da alles passiert ist

Skullman1985
07.04.2005, 15:49
Original von Sparky
der Film war weder brutal noch grausam, sondern Realität.

das eine schließt doch das andere nicht aus. Die Realität des 2. WKs war nunmal brutal und grausam.

Umino Gurio
07.04.2005, 19:40
Ich hab den Film nicht übel, aber eher durchschnittlich gefunden, besonders Bruno Ganz enttäuscht. Er spricht und gestikuliert überhaupt nicht wie Hitler, wenn man das mit Originalaufnahmen von damals vergleicht.
Das Leid des deutschen Volkes im Bombenhagel hätte ruhig genauer gezeigt werden können (etwa wenn man das Schicksal einer normalen Familie als Gegensatz zu den Ereignissen im Führerbunker gezeigt hätte) , stattdessen wartet man mit vielen kinotauglichen Explosionen auf. So ist's mehr ein Unterhaltungsfilm denn ein Doku-Drama geworden.

Meine Meinung: Kino oder DVD muss nicht sein, auf die Fernsehausstrahlung warten reicht. Gut und durchaus sehenswert, aber kein Pflichtfilm oder gar Meisterwerk.

Witchforce
13.07.2005, 22:40
Obwohl der Film echt heftig ist, finde ich stellt er die Grausamkeit des 2. Weltkriegs realistisch dar.

ICh bin zwar nicht der Fan von Kriegsfilmen, aber den sollte jeder Deutsche gesehen haben.
Denn er führt den Krieg richtig vor Augen.

Bore & Whitch
06.10.2005, 10:18
Erstaunlicherweise ist der Untergang ein sehr eindrückliches Drama geworden. Auch wenn ich teilweise meine Mühe mit Bruno Ganz Hilters Vorstellung gehabt hatte. Irgendwie erinnerte er mich ein paar Mal an Chaplin in Der grosse Diktator, etwas das die Filmmacher sicher nicht bezwecken wollten.

Für alle die ihn noch nicht gesehen haben, er läuft in ca. 3 Wochen auch in der einiges längeren TV-Fassung als Zweiteiler auf der ARD. Anschauen lohnt sich da sicher :).

NikiMaus
24.10.2005, 12:22
Im Kino hatte ich den Untergang nicht gesehen, habe dafür umso mehr die verlängerte Fernsehfassung erwartet. Nun erledigt und Fazit: Mich hat der Film nicht berührt.

Sicher berührt mich absolut die ganze Lage damals, aber sämtliche Charaktere wurden für mich zu kurz angerissen und eingebracht, als dass ich für irgendeinen Antipathien oder Sympathien hätte entwickeln können. Jähzornig bis cholerisch, ausgeflippt, fanatisch, arglos, schuldlos, alles war dabei und sämtliche Schicksale waren mir relativ egal. Mir, die sonst überall mitleidet. Nicht mal der Tod/die Ermordung von Goebbels Kindern war so aufrüttelnd, dass mich mehr als das verzweifelte Weigern der ältesten Tochter gefasst hätte.

Die Schauspieler waren sicherlich alle okay, auch wenn ich bei Hitlers Monologen des Öfteren an ein „Schöler Pfeiffer, setzen Se sech!“ in „Die Feuerzangenbowle“ denken musste. Vielleicht stach er aber auch nur deshalb so – für mich übrtrieben – hervor, weil alles um ihn herum sprachlich eben kaum besondere Merkmale aufwiesen.

Eventuell hätte mir die Kinofassung besser gefallen, weil sie prägnanter war? Alles in allem empfand ich die hier gezeigten letzten Tage des Führers im Bunker als nichts, was ich hätte gesehen haben müssen.

NikiMaus
24.10.2005, 14:08
Korrektur: Eine gewisse Antipathie hat Goebbels bei mir ausgelöst, der war ja eklig, alleine schon sein zombiehaftes Äußeres.

Lost Johnny
24.10.2005, 15:46
Original geschrieben von NikiMaus
... auch wenn ich bei Hitlers Monologen des Öfteren an ein „Schöler Pfeiffer, setzen Se sech!“ in „Die Feuerzangenbowle“ denken musste.
Den Eindruck kann ich nur bestätigen: Ich habe ebenfalls während der TV-Ausstrahlung gelegentlich mal in den Führerbunker rübergezappt. Aber sobald ich Bruno Ganz sprechen hörte, wurde mir schlagartig wieder bewusst, dass ich keine Comedy-Sendungen mag ... :rolleyes:

Lord Voldemort
25.10.2005, 21:27
Angeblich basiert ja der Film auf den autobiographischen Erinnerungen Traudl Junges, aber nachdem ich das Buch nun gelesen habe, merke ich, dass der Film doch teilweise sehr stark von Junges Version der Geschehnisse abweicht.

Später hat sie übrigens laut Buch u.a. als Redaktionsassistentin im Kauka Verlag gearbeitet.

Carl Montgomery
28.10.2005, 07:30
Die Interviewausschnitte von Traudl Junge am Anfang der Fernsehausstrahlung waren wohl nicht ganz unwichtig für ein weiteres Verständnis des Films. Das Bildungsniveau damals reichte bei 90% der Gesamtbevölkerung wohl kaum über achtjähriges Gesamtschulniveau hinaus. Etliche Kinder waren damals auch schon zu Lohnarbeit oder zur Mithilfe am elterlichen Bauernhof gezwungen. Das Alltagsleben war anderes als heutzutage. Die Informationen, die durchschnittlich interessierten Intellektuellen heute selbstverständlich mit Printmedien, Internet, Radio und TV zur Verfügung stehen, gab es damals nicht. Natürlich entschuldigt das in keinster Weise die Kriegsverbrechen. Mir stellt sich aber die Frage, wie viel die "Normalbürger" damals von tragenden und weitreichenden Entscheidungen wirklich mitbekommen haben, außer daß die "feindlichen Mächte" ständig Städte bombardiert haben und wie sehr sie politisch interessiert waren. Realistisch betrachtet sind wir bildungstechnisch heutzutage einen gewaltigen Schritt weiter, bin mir aber auch nicht ganz sicher, welche Rolle heutzutage Politik und Weltgeschehen bei der breiten Masse spielt und wie sehr da auch heute noch geschaltete Medien Meinungsmache manipulieren.

Filmfreak
24.10.2008, 17:25
War ich im Kino. War ganz gut, die DVDs hingegen nicht :)