Karsten
26.01.2001, 09:38
Wer hat noch nicht den spektakulären Trailer bewundern dürfen, der schon
seit einiger Zeit durch so manche Vorführung geistert? Daher dürfte die
Story, um die drei Lawinenopfer, die von sechs mutigen Recken mit
Nitroglyzerin freigesprengt werden sollen, nicht mehr groß der Rede wert
sein...
Leider hält der Film nicht das was er verspricht. Selbst wenn man berühmte
"Hirn-an-der-Kasse-abgeben"-Phrasen bemüht - richtiger Popcorn-Film-Fun mag'
sich irgendwie nicht einstellen. Das hat natürlich Gründe: da wäre zum einen
die höchst konfuse Story. Was an sich nicht dramatisch wäre, wenn Martin
Campbell sich auf das konzentriert hätte, wofür der Zuschauer bezahlt hat:
Thrill und Action. Stattdessen stockt der Film ständig durch irgendwelche
melodramatischen "Vater...Vater..."-Dialoge, bei denen das Geschwisterpaar
Peter (Chris O'Donnel) und Annie Garrett (Robin Tunny...ja genau, das
wimmernde und kuhäugige etwas aus "End of Days" in ihrer bisher
anspruchvollsten Rolle...) regelmäßig in Tränen und der Zuschauer in Lachen
ausbricht. Der Rest der Schauspielgarde ist ebenfalls austauschbar, nur
Charakter-Gesicht Scott Glen als knorriger Einsiedler Montgomery Wick kann
ab und an ein paar schöne Akzente setzen und bleibt so ziemlich als
einzigster nachhaltig in Erinnerung.
Ebenso durchwachsen wie die Besetzung gibt sich die Inszenierung. Die
Actionszenen machen zuweilen etwas her, sind jedoch manchmal etwas
merkwürdig geschnitten und IMO etwas zu rar gesät für einen reinrassigen
Action-Reisser. Die "ruhigen Momente" durch die angesprochenen
Familiendramen gehen regelmäßig in die Hose und sind schlichtweg unnötig.
Und auch wenn man alles andere als erbsenzählerisch ins Kino geht und
wirklich nur Spaß haben will, kann man einige Ungereimtheiten irgendwann
nicht mehr ignorieren. Wenn Darsteller immer "so tun", als ob sie frieren,
weil einem irgendwie der kalte Atemdunst fehlt, der auf einem K2 doch mit
Sicherheit zugegen sein sollte, dann kommt man manchmal um ein Schmunzeln
nicht herum. Ansonsten sehen sämtliche Darsteller auf dem zweithöchsten Berg
der Erde immer so aus, als kämen sie gerade durch eine schüchterne
Schneewehe - nur wenn's ganz dicke kommt, wird blauer Lippenstift benutzt.
Das mit dem Styropor bedarf keiner weitern Erläuterung...
Die Reihe des Mittelmaßes setzt sich fort mit dümmlichen Sprüchen, einem für
diese Landschaften unvorteilhaften Bildformat (35mmm) und einem
ungeschickten Story-Telling.
Fazit: typischer Trailer-Film (...hat man den Trailer gesehen, hat man auch
schon das beste gesehen...), dann lieber nochmal "Cliffhanger". Das einzig
wirklich gute an der Vorstellung war der "Lord of the Rings"-Trailer, das
entschädigte doch für einiges...;)...
Gruß...
- Karsten
--
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"Do you have that one with that guy who was in that movie last year?" Video
Customer (Clerks)
http://www.artforce.de/grobi
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seit einiger Zeit durch so manche Vorführung geistert? Daher dürfte die
Story, um die drei Lawinenopfer, die von sechs mutigen Recken mit
Nitroglyzerin freigesprengt werden sollen, nicht mehr groß der Rede wert
sein...
Leider hält der Film nicht das was er verspricht. Selbst wenn man berühmte
"Hirn-an-der-Kasse-abgeben"-Phrasen bemüht - richtiger Popcorn-Film-Fun mag'
sich irgendwie nicht einstellen. Das hat natürlich Gründe: da wäre zum einen
die höchst konfuse Story. Was an sich nicht dramatisch wäre, wenn Martin
Campbell sich auf das konzentriert hätte, wofür der Zuschauer bezahlt hat:
Thrill und Action. Stattdessen stockt der Film ständig durch irgendwelche
melodramatischen "Vater...Vater..."-Dialoge, bei denen das Geschwisterpaar
Peter (Chris O'Donnel) und Annie Garrett (Robin Tunny...ja genau, das
wimmernde und kuhäugige etwas aus "End of Days" in ihrer bisher
anspruchvollsten Rolle...) regelmäßig in Tränen und der Zuschauer in Lachen
ausbricht. Der Rest der Schauspielgarde ist ebenfalls austauschbar, nur
Charakter-Gesicht Scott Glen als knorriger Einsiedler Montgomery Wick kann
ab und an ein paar schöne Akzente setzen und bleibt so ziemlich als
einzigster nachhaltig in Erinnerung.
Ebenso durchwachsen wie die Besetzung gibt sich die Inszenierung. Die
Actionszenen machen zuweilen etwas her, sind jedoch manchmal etwas
merkwürdig geschnitten und IMO etwas zu rar gesät für einen reinrassigen
Action-Reisser. Die "ruhigen Momente" durch die angesprochenen
Familiendramen gehen regelmäßig in die Hose und sind schlichtweg unnötig.
Und auch wenn man alles andere als erbsenzählerisch ins Kino geht und
wirklich nur Spaß haben will, kann man einige Ungereimtheiten irgendwann
nicht mehr ignorieren. Wenn Darsteller immer "so tun", als ob sie frieren,
weil einem irgendwie der kalte Atemdunst fehlt, der auf einem K2 doch mit
Sicherheit zugegen sein sollte, dann kommt man manchmal um ein Schmunzeln
nicht herum. Ansonsten sehen sämtliche Darsteller auf dem zweithöchsten Berg
der Erde immer so aus, als kämen sie gerade durch eine schüchterne
Schneewehe - nur wenn's ganz dicke kommt, wird blauer Lippenstift benutzt.
Das mit dem Styropor bedarf keiner weitern Erläuterung...
Die Reihe des Mittelmaßes setzt sich fort mit dümmlichen Sprüchen, einem für
diese Landschaften unvorteilhaften Bildformat (35mmm) und einem
ungeschickten Story-Telling.
Fazit: typischer Trailer-Film (...hat man den Trailer gesehen, hat man auch
schon das beste gesehen...), dann lieber nochmal "Cliffhanger". Das einzig
wirklich gute an der Vorstellung war der "Lord of the Rings"-Trailer, das
entschädigte doch für einiges...;)...
Gruß...
- Karsten
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"Do you have that one with that guy who was in that movie last year?" Video
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