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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : KAI FALKE - KuGe in SB 224



ZAQ
11.05.2012, 12:27
Ich trage mich ja mit dem Gedanken, ein kleines 'Making-of' der Bearbeitung zu machen. 'Von der Vorlage bis zum fertigen Abdruck'. Bin aber noch nicht klar, in welcher Form und hab da auch n Zeit-Problem.

Aber so'n kleiner Foren-Beitrag 'nebenbei' ist ja immer mal schnell geschrieben...

Hier zunächst mal nur der Thread dazu, in dem ihr -bei Bedarf- schon mal Fragen, die Euch ggf. besonders am Herzen liegen, stellen könnt.

Ansonsten gibt's hier sonst entweder immer mal wieder die ein- oder andere Detail-Info von mir oder Hinweise wo das in welcher Form sonst erscheint.

ZAQ
11.05.2012, 13:39
Die Bearbeitung konnte nur ein Kompromiss sein, aus, bzw. unter Berücksichtigung von drei Aspekten:

1.) Original-Veröffentlichung / Originaltreue
2.) Transfer auf dt. Verhältnisse (Kernfrage: Wie hätte das ausgesehen, wenn es damals im Koralle-ZACK erschienen wäre?)
3.) Aktuelle Situation des tatsächlichen Abdrucks

Zu 1.: Wie wir noch sehen werden, besteht hier schon eine Dualität: Es gibt Indizien, die darauf hindeuten, dass die Kurzgeschichte nicht SO gedacht war, wie sie dann tatsächlich erschienen ist. Es gibt also einen Unterschied zwischen 'Original' und 'Original-Veröffentlichung'.

Zu 2.: Auch dieser Punkt ist nicht eindeutig, denn auch bei Koralle gab es einen Unterschied zwischen 'Theorie und Praxis'...

Zu 3.: Hier galt es nicht nur zu berücksichtigen, dass die Geschichte sehr in Zeit und Zweck der Erstveröffentlichung verwurzelt war, sondern auch, dass seit damals 14 weitere Alben der Serie entstanden sind und man daher heute weiss, was wohl selbst die Autoren damals noch nicht wissen konnten... Auch formale Aspekte wie das Lettering sind hier betroffen, da in Bezug darauf der heutige Standard ein anderer ist, als er's Ende der 70er war.

Hauptschwierigkeit war also diese 3 Aspekte 'miteinander zu versöhnen' und es konnte nur ein Kompromiss daraus werden. Im Ergebnis ist da sicherlich das ein- oder andere ne Ansichtssache, ob man dies oder jenes nicht zugunsten eines anderen der drei Aspekte hätte lösen sollen, als es gelöst wurde. Das ist das Wesen eines Kompromisses: Je nach persönlicher Wichtung der Wichtigkeit einzelner Aspekte kommt man zu unterschiedlichen Lösungen. Im Zweifel geht es mir hier aber nicht darum, die jeweiligen Lösungen zu diskutieren, sondern nur, sie transparent zu machen.

ZAQ
12.05.2012, 03:07
Wie in der editorischen Notiz auf der ersten Comicseite angegeben, erschien die Geschichte 'Der geheimnisvolle Gast' in dem kleinformatigen Werbe-Heft (vom Waschmittel(!) Ariel präsentiert!) 'WHAM! speciaal'.

Im Netz ist das Heft hier zu finden:

http://www.catawiki.nl/catalogus/strips/series-helden/brammetje-bram/36941-wham-special?area=76bd8fb4befbcf589e465d1e371719a69cb30 259

Und hier das Cover in gross:

http://assets.catawiki.nl/assets/5/a/c/5/ac56abb0-5920-012d-1e81-0050569439b1.jpg

Es war dies die einzige Comic-Geschichte des Mini-Heftes, welche exklusiv dort erschien.

Zauberland
13.05.2012, 10:46
Mir ist nur aufgefallen, dass das Artwork im Heft leider ziemlich "verschwommen" ist. Das liegt, so vermute ich am Alter und an der Druckvorlage. Aber besser so veröffentlicht, als gar nicht. *findeich*

ZAQ
14.05.2012, 03:05
Das Heft selbst hat das Format 14,5 x 20,8 cm, als ca. DIN A5. Der Seitenspiegel der Kai Falke-Seiten beträgt ca. 12,4 x 17,8 cm, hat also ein Seitenverhältnis von ca. 1 : 1,435*

Der vierzeilige Seiten-Aufbau erschien mir für n kleinformatigen Comic gleich verdächtig. Auch die Zeichnungen selbst wirkten zT verzerrt, irgendwie stimmte das so alles nicht, schien mir. Ich kramte alte ZACK-Hefte hervor, verglich auch mit der in der ZACK-Parade erschienenen Kurzgeschichte... - und kam zu dem Schluss, dass die Seiten fürs 'grosse' Magazinformat entstanden sein mussten.

Also scannte ich die Seiten besonders hochauflösend, so dass bei einer Vergrösserung immer noch ne druckfähige Auflösung übrig blieb. Beim Vergrössern mittels Graphik-Programm stellte ich dann nicht nur fest, dass die Seiten -im Vergleich zu den anderen Kai-Falke-Seiten aus ZACK- zu 'hoch' waren, sondern auch 'schief': Obwohl die senkrechten Panel-Begrenzungen senkrecht waren, passten die waagerechten nicht auf die waagerechten Hilfslinien. Ich korrigierte beides. Stauchte die Höhe der Seiten so, dass der Seitenspiegel dem aus den grossen ZACK-Heften entsprach und mittels 'Verzerren' verzerrte ich sie so, dass die waagerechten Panelbegrenzungen tatsächlich waagerecht waren.

Und das Ergebnis gab mir Recht: Besonders das letzte Panel der Geschichte, bei dem mir Kais Kopf immer extrem langgezogen erschien, sah nun 'normal' aus.

Im Ergebnis bringt die Sprechblase hier nun also nicht nur die Geschichte überhaupt erstmalig seit der damaligen Veröffentlichung, sondern -in dieser 'originalformatigen' Version- auch noch als Welt-Erstveröffentlichung (zumindest mir ist jedenfalls keine weitere Veröffentlichung bekannt).

Wie schon andernorts erwähnt: Ich finde sie nicht 'verschwommen' oder 'unscharf'. Aber da ich mittlerweile aus mehreren, vermutlich voneinander unabhängigen Ecken, diesen Eindruck übermittelt bekam: Es könnte an dieser 'Vergrösserung', 'Stauchung' und 'Entzerrung' liegen.

Denn letztlich ist ein Scan ja eine Ansammlung vieler kleiner, bunter Quadrate (Pixel). Wenn man nun einen Scan mittels Graphik-Programm, dreht, verzerrt, vergrössert, errechnet das Programm die Pixel neu. Eine schwarze Konturlinie besteht ja nicht aus ner tatsächlich schwarzen Linie, die verzerrt wird, sondern aus kleinen, schwarzen, zum Linienrand grau und heller werdenden Quadraten. Und wenn man diese Linie verzerrt, wird die Lage und der Farbwert der Quadrate neu errechnet. Und dabei die gesamte 'Pixelstruktur' der Linie natürlich verändert.

Wenn also die Kai-Falke-Geschichte 'verschwommen'/'unscharf' erscheinen sollte, so ist dies die einzige Erklärung, die ich dafür hätte.

Und natürlich: Eine Vergrösserung vergrössert auch 'Fehler': Eine 'unsaubere' Linie, die in der Verkleinerung noch 'relativ sauber durchgezogen' aussieht, kann in der Vergrösserung schon viel eher als tatsächlich 'unsauber', 'brüchiger' etc. wahrgenommen werden. - Und alles hier für Linien beispielhaft erklärte, gilt natürlich entsprechend auch für Flächen.

Trotz alledem: Mein Vorredner sagte: "besser so veröffentlicht, als gar nicht." Ich geh noch weiter: Besser so veröffentlicht, als so, wie im WHAM!-speciaal, wo es verkleinert und verzerrt erschien. Für bessere Qualität hätte man die Original-Zeichnungen haben müssen. Aus der Original-Veröffentlichung wurde in dieser Beziehung herausgeholt, was herauszuholen war.

* Edit: PS: Wie jeder nachmessen und -rechnen kann: Beim Abdruck in der Sprechblase hat der 'Seitenspiegel' des Comics ein Höhen/Breiten-Verhältnis von ca. 1:1,342 (wer nicht hochscrollen will: Ausgangsvorlage war 1:1,435)