PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Comic heut' nich', Comic morg'n … Ein Blog über Comics



Comic Report Süd
14.04.2012, 11:24
Neue Kolumne, nennen wir's Blog, bei CRON.

In Zukunft immer zum Wochenstart.

Folge 1 ist schon heute online: Igitt, ein Mädchen! (http://www.comic-report.de/index.php/kolumnen/72-comic-heut-nich-comic-morgn/322-chn-cim-folge-1)

Comic_Republic
14.04.2012, 14:17
Macht echt Spaß zu lesen. Mal schauen, wann was kommt, dass mich interessiert:D

C_R:zeitung:

Comic Report Süd
23.04.2012, 05:38
Folge 2:
Literaturcomics (http://www.comic-report.de/index.php/kolumnen/comic-heut-nicht-comic-morgn/333-chn-cim-folge-2)

Welche Romane der Weltliteratur habt ihr schon als Comics gelesen? Wer sammelt eigentlich die Illustriertern Klassiker? Und was haltet ihr von den neuen Literaturcomics von Brockhaus?

Lola65
23.04.2012, 19:50
die Brockhaus Alben habe ich noch nicht gesehen - sind die schon erschienen?

Mein Vater hat mit den Illustrierten Klassikern für die Schule gelernt.

Auch ich habe die Hefte gerne gelesen.

Habe auch ein paar Hefte der Bastei Reihen, wie z.b. Tom Sawyer

Hoffentlich ist die Brockhaus-Reihe so erfolgreich, das sie die komplette Reihe herausbringen

Mr. Brown
24.04.2012, 08:09
...sind die schon erschienen?...

Bei unserem hiesigen Buchhändler standen die 5 Ausgaben bereits Mitte letzter Woche in der Comicabteilung. Bei meinem Dealer war davon jedoch bisher noch nichts zu sehen...

Lola65
28.04.2012, 17:19
hab 2 Ausgaben (Schatzinzsel und In 80 Tagen um die Welt)

Die beiden Ausgaben stehen den Comicalben der Comicverlage in nichts nach. Die komplette Reihe wäre auf jeden Fall ein Schmuckstück im Regal.

Comic Report Süd
09.05.2012, 20:44
Folge 4:

Gratis-Comic-Tag 2012 - Zehn von 30 Comics im Schnelldurchlauf (http://www.comic-report.de/index.php/kolumnen/comic-heut-nicht-comic-morgn/353-chn-cim-folge-4)

Mervyn
09.05.2012, 23:51
Ich habe noch nicht alle Titel gelesen, aber ich fand auch "Wave & Smile" vorbildlich präsentiert.

Mein heimlicher Gewinner des GCT ist allerdings David Boller mit dem 31. Comic "Ewiger Himmel"!
Da hat sich jemand wirklich Gedanken gemacht, wie er Werbung für sein Buch und seinen Verlag machen kann.
Bis zur Bestellkarte stimmt da einfach alles!
Vorbildlich - so haben wir Händler es gerne :)

Comic Report Süd
11.05.2012, 22:36
Folge 6:

Gratis-Comic-Tag 2012 - Die letzten Zehn von 30 Comics im Schnelldurchlauf - plus Bonustrack (Comic Nr. 31)
(http://www.comic-report.de/index.php/kolumnen/comic-heut-nicht-comic-morgn/358-chn-cim-folge-6)

Comic Report Süd
20.08.2012, 05:35
Es gibt einiges aufzuholen ...

Folge 7 mit:

Guy Delisle, Aufzeichnungen aus Jerusalem
Yoshihiro Tatsumi, Gegen den Strom (http://www.comic-report.de/index.php/kolumnen/comic-heut-nicht-comic-morgn/416-chn-cim-folge-7)

Comic Report Süd
27.08.2012, 05:42
Folge 8 mit:

Der Selbstmörderclub (Splitter)
Rick Master Integral Band 1 (Kult Editionen)
Jogis Löwen - Ich will! (Piper) (http://www.comic-report.de/index.php/kolumnen/comic-heut-nicht-comic-morgn/423-chn-cim-folge-8)

Comic Report Süd
23.02.2013, 18:02
In der neusten Folge geht's um Sekundärliteratur ...

Folge 10 mit:

Paul Levitz, The Golden Age of DC Comics Band 1 (Taschen)
David Hajdu, The Ten-Cent Plague: The Great Comic-Book Scare and How It Changed America (Farrar, Straus and Giroux)
Jim Amash/Eric Nolen-Weathington, Matt Baker: The Art of Glamour (TwoMorrows)
Heinz J. Galle, Fehlstart ins Atomzeitalter (Dieter von Reeken) (http://www.comic-report.de/index.php/kolumnen/comic-heut-nicht-comic-morgn/539-chn-cim-folge-10)

Comic Report Süd
08.05.2013, 22:12
Nachdem mich der Stapel mit den 30 Comics schon seit ein paar Tagen permanent angelacht hat, habe ich mich kurzfristig durchgerungen und werde diese (wie im letzten Jahr) vorab für die Leser von COMIC REPORT ONLINE kommentieren.

GCT-Comics 2013 - Teil 1 (http://www.comic-report.de/index.php/kolumnen/comic-heut-nicht-comic-morgn/575-chn-cim-folge-11)

Mervyn
10.05.2013, 21:02
Ich bin mal gespannt, ob Comic Report Nord eine kleine Rezension über "That's Entertainment" beisteuert.

Ich zitiere hier mal Stefan Pannor:
"Was „U-Comix“ sein könnte, naja zumindest ein wenig, zeigt dieses Heft des Frankfurter Comicladens T3."

Es wäre wirklich schön, wenn die Frankfurter Comicszene (besser Rhein Main) jetzt mal wirklich wahr genommen würde.
Wir haben hier viele Talente :)

Comic Report Süd
27.05.2013, 18:05
Schon wieder eine Folge.
Diesmal mit ein paar Tipps zum Comicfestival München, das Ende der Woche in München stattfindet.

Nehmt Geld und gute Schuhe mit! (http://www.comic-report.de/index.php/kolumnen/comic-heut-nicht-comic-morgn/593-chn-cim-folge-17)

DS_Nadine
21.06.2013, 12:41
Zu: Rapid Comicz Commentz von Matthiaz Hofmann -2013/KW25 – Folge 25: Comicfestival München - Nicht alle Wege führen nach Rom: Weil es der Person nicht geschadet hat - im Gegenteil - das man Sie öffentlich explizit als Buhmann nennt, ist so ein Verfahren ok? Das ist kein Geschäftsgebahren. Und der Regress gilt lediglich dem entfallenen Tag, der durch die sich behindernden (doppel-) Buchungen am Rathaus entstanden ist und die der Veranstalter lediglich an die Stadt weitertragen soll. Das ist ne ganz einfache Option. - Beispiel: Man bezahlt etwas beim Händler und ist es kaputt gibt man es ihm zurück und DER dem Hersteller. Wenn der Hersteller nur 3 von 4 Produkten liefert verstehe ich nicht wie der Händler seine Verkäufer und den Kunden in die Pfanne haut anstatt das Ding einfach zurück zu nehmen und dem Hersteller vor zu setzen. Folglich sagt der Käufer er soll ihm den Kram umtauschen oder er kauft demnächst woanders.

Julius-Henry
21.06.2013, 12:48
Zu: Rapid Comicz Commentz von Matthiaz Hofmann -2013/KW25 – Folge 25: Comicfestival München - Nicht alle Wege führen nach Rom Weil es der Person nicht geschadet hat - im Gegenteil - das man Sie öffentlich explizit als Buhmann nennt, ist so ein Verfahren ok?Das ist kein Geschäftsgebahren. Und der Regress gilt lediglich dem entfallenen Tag, der durch die sich behindernden Buchungen am Rathaus entstanden ist und die der Veranstalter lediglich an die Stadt weitertragen soll.
einmal das.
zum anderen "Man will erzwingen, dass das Festival Schadensersatz leistet." Nein. Ich persönlich möchte, dass die Festivalleitung ODER die Stadt Verantwortung übernimmt für ausgebliebene Information VOR dem Festival, die möglich gewesen wäre. Das ist ein Fakt. Kann jeder im Anhang zu unserem offenen Brief sehen. Und das ist auch nicht "schwer aufzudröseln". Entweder die Stadt hats weitergegeben oder eben nicht.

Comic Report Süd
21.06.2013, 13:58
Zu: Rapid Comicz Commentz von Matthiaz Hofmann -2013/KW25 – Folge 25: Comicfestival München - Nicht alle Wege führen nach Rom: Weil es der Person nicht geschadet hat - im Gegenteil - das man Sie öffentlich explizit als Buhmann nennt, ist so ein Verfahren ok? Das ist kein Geschäftsgebahren.

Gerhard als Buhmann hinzustellen war und ist nicht okay. Dafür haben sie auch ziemlich viel verbale Prügel einstecken müssen. Das können aber nur die Betroffenen selber untereinander regeln. Ich habe mich, wie geschrieben, mit beiden Seiten darüber ausgetauscht, und noch mit einigen mehr. Da kommt schon so einiges zusammen, um sich eine Meinung bilden zu können. Das soll aber "privat" bleiben. Ansonsten ist dazu alles gesagt.

Was den Regress betrifft, so kann man das fordern und ich kann das auch nachvollziehen, aber etwas zu fordern, was das CFM aus diversen Gründen (monetären, politischen, und, und, und ...) nicht leisten kann, ist zu kurz gedacht.

Als Druckmittel ist der Brief sicherlich in Ordnung, aber nicht mit den Verknüpfungen, wie z.B. "dann kommen wir nächstes Mal nicht mehr". Ich finde es gut, dass sich der Unmut konzentriert, und Julius-Henry ist auch der richtige Mann, um so etwas zu transportieren und nachzuverfolgen. Ich hoffe nur, dass man sich nicht vergaloppiert.

@Julius-Henry:
Wenn das alles so klar und leicht aufzudröseln ist, wie Du meinst, dann ist ja alles in Butter. Dann will ich nichts gesagt haben.

Julius-Henry
21.06.2013, 14:40
Was den Regress betrifft, so kann man das fordern und ich kann das auch nachvollziehen, aber etwas zu fordern, was das CFM aus diversen Gründen (monetären, politischen, und, und, und ...) nicht leisten kann, ist zu kurz gedacht.
Dass das CFM das nicht leisten soll, hab ich jetzt schon mehrfach gesagt. Das geht schließlich auch an die Adresse der Stadt. Noch mehr als an die Leitung, ich dachte, das sei deutlich geworden.

Danke ansonsten für die Worte, ich versuche, mich zu mässigen und einigermassen objektiv zu bleiben, so das noch geht. ;)


@Julius-Henry:
Wenn das alles so klar und leicht aufzudröseln ist, wie Du meinst, dann ist ja alles in Butter. Dann will ich nichts gesagt haben.

Ich bezog mich nur auf das Dokument, das ich dir geschickt hab.

Laburrini
21.06.2013, 16:31
Wie ich auf Twitter bereits geäussert habe, habe ich das Gefühl, der Artikel versteht unser Anliegen etwas falsch.

Geld ist hier nicht der alleinige Problempunkt. In unserem offenen Brief steht: "Deshalb würden wir einen deutlichen Preis-Nachlass für die Veranstaltung 2015, unter dem Gesichtspunkt der Umstrukturierung von Ortswahl und vermarktungsrelevanter Positionierung, alternativ als Wiedergutmachung anerkennen." und "Wir sind an einer produktiven Lösung interessiert und freuen uns über Ihre Vorschläge."
Klingt das so ultimativ?

Warum wir beim nächsten Mal nicht mehr kommen würden, wenn sie nichts ändert ist ganz einfach:
Wir riskieren finanzielle Verluste.

So idealistisch wir alle sind, haben einige Aussteller schlicht und ergreifend nicht die finanziellen Mittel auf ihrem Konto. Man muss nicht bewusst riskieren, dass man sich verschuldet, oder?
Du sprichst an, dass wir Heiner und Michael die "Luft zum Überleben" lassen sollen, dann gesteh uns bitte zu, dass wir auch Schritte gehen, die unsere Existenz als Kleinverlag, Selbständige und Händler nicht bedrohen.
Ein finanzieller Ruin der Veranstalter ist nicht in unserem Interesse. Unser Vorschlag war das Geld bei der Stadt einzuholen.
Deren Unmut will man aber nicht riskieren, da sie das Comicfestival fördern und somit bleiben die letzten in der Kette, auf ihren Investitionen für eine eingekaufte Leistung sitzen. Die Kleinverleger. Ob das so verlockend ist für Indie-Verlage 2015 noch mal zu kommen?

Wie Stefan Dinter soeben schrieb: "Die Indies schneiden sich sicher nicht ins eigene Fleisch, sollten sie 15 fernbleiben. Weil sie sich Kosten sparen und zu anderen Messen gehen können, die ihnen mehr einbringen. Und sie verlieren keine Credibility, wenn sie doch kommen, sie zeigen nur den angemahnten Idealismus."

2013 sind schon wesentlich weniger Kleinverlage in München aufgetaucht als 2011. Genau aus obengenannten Gründen.
Wir sind nur diejenigen, die den Veranstaltern erklären wollen, warum es 2015 noch weniger Verlage werden könnten. Wir verstehen diesen Brief als Versuch eine produktive Lösung zu finden und nicht als Druckmittel.

Deswegen war ich persönlich auch getroffen über solche Aussagen mit bedrohlichen Jargon wie "Spaltet die Szene nicht" oder "Flächenbrand".
Die Kleinverlage wurden zum zweiten Mal in Folge "ausgelagert" und wenn wir darüber erneut unseren Unmut äusseren, wird geschrieben, wir sollen nicht die Szene spalten. Das finde ich etwas verzerrend.
Wir sind nicht an einer Spaltung interessiert, sondern daran, dass etwas passiert.

Nichtsdestotrotz weiss ich Deinen konstruktiven Ansatz gemeinsam eine Lösung zu finden und die kleinen Verlage zu unterstützen sehr zu schätzen.

Marc-Oliver Frisch
21.06.2013, 17:16
Ich habe mich, wie geschrieben, mit beiden Seiten darüber ausgetauscht, und noch mit einigen mehr. Da kommt schon so einiges zusammen, um sich eine Meinung bilden zu können. Das soll aber "privat" bleiben.

Butter bei die Fische, Matthias.

Da ist nichts "schwer aufzudröseln", sondern es gibt konkrete und folgenschwere Kommunikationsversäumnisse zu Lasten der Aussteller im Alten Rathaus, die im offenen Brief auch deutlich benannt werden. Wenn Du etwas zur Aufklärung beitragen kannst, das den Fall in ein neues Licht rückt, dann her damit.

Wenn nicht, finde ich's billig und wenig konstruktiv, den Betroffenen Spalterei und wasweißichnichtalles vorzuwerfen mit Verweis auf ominöse, die Veranstalter entlastende "Privatdinge", die Du nach Gesprächen erfahren haben, aber niemandem verraten willst. Durch die Verwässerung klarer Streitpunkte hat man noch selten zu deren Lösung beigetragen.

Zumal Du selbst (a) nach eigenem Bekunden gar nicht vor Ort warst und (b) persönlich für die Festivalleitung gearbeitet hast. Aus dieser von Unwissen und Interessenskonflikten geprägten Position heraus den betroffenen Verlagen zu raten, sie sollen "Fünfe grade sein lassen", ohne die Gründe dafür offen auf den Tisch zu legen, hat leider Geschmäckle.

Du hast es sicher gut gemeint.

Comic Report Süd
21.06.2013, 17:19
Danke für die Rückmeldung. Das mit Twitter ist mir doch zu umständlich, weil das Diskussionen zu zerstückelt.

Der ganze Beitrag ist meine private Meinung, die ich zusätzlich mit Vorschlägen angereichert habe. Dass das nicht jeden gefallen kann, das ist logisch. Nicht umsonst habe ich am Anfang gewarnt und auf MyLittePony verwiesen ... aber ich habe versucht, trotzallem konstruktiv zu sein.

Ich halte diese Diskussion weiterhin für wichtig. Ich würde nur andere Mittel wählen und mit anderen Konsequenzen drohen. In der gesamten CRON-Berichterstattung klingt durch, dass die Behandlung der Indies nicht okay ist. Die ganzen Intros für alle Beiträge habe ich geschrieben und nicht der Heilige Geist. Allerdings versuche ich nach wie vor alle Seiten zu sehen und letztlich hoffe ich, dass bei allem verbalen Schlagabtausch noch etwas Sinnvolles und Produktives für 2015 dabei rauskommt.

Kleinverlage sind 2013 weggeblieben, aber die Gründe waren z.T. nicht ein Groll wegen 2011, sondern weil es terminlich oder aus anderen Gründen nicht gepasst hat. Ich habe ja einige befragt. Natürlich gibt es immer welche, die nicht (mehr) wollen. Wenn Verlage wie Zwerchfell 2015 fehlen, dann würde auf jeden Fall etwas fehlen. Das wäre jammerschade.

Das mit dem "Flächenbrand" ist bewußt so gewählt. Ich merke in diesen Tagen selbst, wie schnell man per Twitter oder sonstwo einen "übergebraten" bekommt und nicht einmal davon weiß. Die Szene reagiert sensibel (eigentlich fast jeder), weil sie so klein ist und jeder jeden kennt.

Comic Report Süd
21.06.2013, 17:30
Butter bei die Fische, Matthias.

[...]

Du hast es sicher gut gemeint.

Natürlich habe ich es gut gemeint. ;)

Ich habe erklärt, dass ich meine Hausaufgaben gemacht und alle betroffenen Parteien kontaktiert habe. Ich werde sicherlich nicht deren Vertrauen missbrauen und aus privatem Austausch öffentich zitieren. Frag' sie bitte selber, was sie da VOR und WÄHREND dem Festival gemacht und gesagt haben.

Statt "Fünfe gerade sein lassen", hätte man auch "Kirche im Dorf lassen" schreiben können. Und das gilt aber für alle Parteien. Ich kann das locker schreiben, da ich nicht von solchen Dingen wie "Umsätzen" oder "Aufträgen" abhängig bin. Seit dem Beitrag habe ich noch viele weitere Informationen (zugespielt) bekommen. Das ist wirklich ein Fass ohne Boden - und es vernebelt die Sicht auf das Wesentliche.

Schauen wir mal wie die Stadt reagiert. Ich bin halt Realist, aber vielleicht klappt's ja. Und wenn so mancher keine "Fünfe gerade sein lassen" will oder kann und auch seine Position behalten will, warum auch immer, dann muss man das akzeptieren. Ich habe kein Problem damit.

Schwarze Katze
21.06.2013, 17:50
Du willst die Situation nicht aufbauschen (oder auch: "die Kirche im Dorf lassen") und schreibst dann von zugespielten Informationen. Das klingt wie ein schlechter Krimi und trägt nun wirklich nicht zur Entspannung bei.

Laburrini
21.06.2013, 17:55
Hallo Matthias,

schön, dass man mit dir so sachlich diskutieren kann. :)

Wir haben auf Twitter direkt auf den Alfonz-Account geantwortet. Sorry, ich wusste nicht, dass du das nicht liest.

Ich bin mir darüber bewusst, dass der Artikel deine persönliche Meinung ist und du sprichst dich auch deutlich für eine Verbesserung der Lage aus- Wenn ich jedoch sehe, dass da ein paar Sachen missverstanden werden, möchte ich darauf eingehen.
Ich bin immer noch nicht sicher, ob das mit dem "spalten" und dem "Flächenbrand" sein musste. Die Gründe dafür habe ich bereits oben geschrieben. Und natürlich reagiert man sensibel, wenn man seit mehr als 10 Jahren Teil dieser Szene ist, die für einen quasi ein seelisches Zuhause darstellt. In dieser wollen wir jetzt etwas bewegen, genau wie du. Unsere Aktion deshalb als "Flächenbrand" zu bezeichnen, finde ich deswegen zu harsch.

Verlage, die nicht gekommen sind, weil sie gemerkt haben, dass München sich nicht für sie "lohnt" sind u.a.:
Gringo Verlag, Epsilon Verlag, Schwarzer Turm, Delfinium Print, Weissblech Comics.
Von anderen weiß ich nicht, aber ich finde das sind schon ein grosser Teil der kleinen Verlage.

Man kann sich quasi historisch herleiten, was mit dem Comicfestival München hoffentlich nicht passiert:
Im Laufe der letzten 10 Jahre war die Comic Action auch mit vielen Kleinverlagen ausgestattet. Mit der Zeit wurden diese immer weiter ausgelagert, bis sie nur noch Plätze getrennt vom Laufpublikum hatten und andere Punkte waren auch diskutabel. Keine Stühle, Zeichner müssen Eintritt bezahlen, Standmieten waren sehr hoch und derlei Dinge. Dann passierte das, was München bald passieren könnte: Es kommt nur noch Panini, die meisten Kleinverlage bleiben weg, ausser diejenigen, die ein "Special Deal" mit dem Standplatz hatten.

Die Comic Action ist kein direkter Vergleich, da die nicht aus einem Indie-Fest heraus entstanden sind. Es soll nur den ganz organischen Verlauf zeigen, den so etwas nehmen könnte.
Und das fänd ich wiederum jammerschade.

Comic Report Süd
21.06.2013, 17:59
(...]und schreibst dann von zugespielten Informationen. Das klingt wie ein schlechter Krimi und trägt nun wirklich nicht zur Entspannung bei.

Hm. Stimmt, aber was soll ich machen? Das ist wohl normal in solchen Situationen. Es ist nicht das erste Mal, dass wir ganze "eMail-Verkehre" als Belege für dieses und jenes bekommen. Manche wollen einfach nicht öffentlich diskutieren. Ich finde das schade, aber das liegt in der Natur des Menschen.

Ich denke immer: So lange die Leute noch miteinander reden, besteht noch Hoffnung auf eine sinnvolle Lösung.

Susumu
21.06.2013, 18:02
Ich verstehe wirklich nicht, warum man von Seiten der Festivalleitung nicht zumindest soviel Rückgrat hat, von der Stadt die Miete fürs Alte Rathaus für Sonntag zurück zu fordern und an die Kleinverlage weiter zu geben. Aus Angst vor Verlust der Förderungen? Das ist doch lächerlich. Die Stadt hat den Platz zur Verfügung gestellt, die Veranstaltung bewilligt und ist nachträglich dann darüber gefahren. Entweder das war wirklich ein Versehen, oder man hat damit billigend in Kauf genommen, dass da zurecht Regress gefordert wird. So oder so wird die Stadt im Hinterkopf haben, sich gegen das Festival nicht wirklich fair verhalten zu haben. Aber ohne Forderungen werden sie einem das Geld auch nicht rein schieben.

Besteht da so ein Kleinmut von seiten des Festivals, dass man befürchtet, abgeschossen zu werden, wenn man solche legitimen Forderungen stellt? Ein Festival ist immer ein Profit für die Stadt. Es gibt genug Leute, die extra dafür anreisen, die Nächtigungen steigen, genauso wie der sonstige Konsum vor Ort. Solche Förderungen bringen ergo immer auch Umwegrentabilität und geschehen nicht aus reiner Nettigkeit oder Spendenbereitschaft. Habt doch ein wenig Selbstachtung. DS_Nadine hat doch wirklich einen schönen Vergleich geliefert, warum eine Reklamation in diesen Fall selbstverständlich sein sollte.

Schwarze Katze
21.06.2013, 18:08
Ich denke immer: So lange die Leute noch miteinander reden, besteht noch Hoffnung auf eine sinnvolle Lösung.
Das hoffe ich auch. Vielleicht ringen sich die geheimen Informanten ja noch dazu durch, in den öffentlichen Diskurs einzusteigen. Oder tragen wenigstens hinter den Kulissen zur erhofften Einigung bei. Bis dahin fände ich es konstruktiv, wenn alle Teilnehmer sich auf die öffentlich bekannten Fakten konzentrieren.

Comic Report Süd
21.06.2013, 18:11
Wir haben auf Twitter direkt auf den Alfonz-Account geantwortet. Sorry, ich wusste nicht, dass du das nicht liest.
[...]
Verlage, die nicht gekommen sind, weil sie gemerkt haben, dass München sich nicht für sie "lohnt" sind u.a.:
Gringo Verlag, Epsilon Verlag, Schwarzer Turm, Delfinium Print, Weissblech Comics.
Von anderen weiß ich nicht, aber ich finde das sind schon ein grosser Teil der kleinen Verlage.



Ich hatte bis vor kurzem ein "Nokia-ohne-alles" (nicht mal Farbdisplay) und auf dem neuen Handy habe ich nicht sowas Modernes wie Twitter installiert (selbst eMail ist nicht noch eingerichtet). Wir twittern leider momentan nur "nach außen" ...

Also zu den meisten der Verlage, die Du nennst, kenne ich andere Gründe, die nicht mit einem Groll wegen 2011 zu tun haben. Beispielsweise meinte Holger Bommer von Gringo zu mir im März, dass er zu der Zeit des Festivals geschäftlich in Hamburg sein wird und mancher Zeichner aus verschiedenen Gründen nicht kommen könnten. Für manche wie Weissblech oder EPSiLON ist es einfach zu weit und zeitlich und finanziell nicht zu stemmen. Da hat Erlangen absolute Priorität.

München wird sicher keine Comic Action. Dafür sorgen schon die sympatischen Rebellen vor Ort ... ;)

Laburrini
21.06.2013, 18:26
Hi noch mal,

zu den Gründen der Verlage. Die stimmen natürlich auch alle. Die Beteiligten haben wahrscheinlich nicht nur einen, sondern mehrere Gründe gehabt, aber zum Schluss blieb übrig: Es lohnt sich nicht.
Und die Begründung, dass nicht finanziell stemmen zu können heisst ja quasi auch: Es lohnt sich nicht.
Wir Zeichner und die Verleger tauschen uns auch untereinander aus und da war München immer wieder ein Thema. Seit 2011.
Insofern muss man das schon ernst nehmen.

Comic-Action war jetzt auch eher ein Extrembeispiel. :)

Julius-Henry
21.06.2013, 20:22
Zwei Dinge, die ich gern ansprechen möchte, weil du das schon im Artikel anschneidest: "Und seit wann agieren Independent-Comicverlage nach betriebswirtschaftlichen Gründen?"
Naja, ich kann nicht für andere sprechen, aber Kwimbi mach ich Vollzeit. Das ist mein <b>Beruf</>. Davon lebe ich. Zwar noch nicht komplett möglich, aber es ist mein Hauptberuf. Dass da auch noch viel Herzblut drin steckt und sich das nach 1 1/2 Jahren noch nicht von selber trägt, versteht sich wohl von selbst. Das ist aber doch noch mehr ein Grund, meine Kohle zusammenzuhalten. Diese Frage würdest du vermutlich einem anderen, etwas größeren Verlag nicht stellen, oder?
--
"Aber ist das nicht absoluter Luxus, wenn in dem Bereich Fahrt- und Hotelkosten gezahlt werden, die man u.a. erstattet haben will?" Ich hab die als Beispiel an dich aufgeführt. Hotelkosten für einen Tag und die Mehrkosten fürs Auto umbuchen.
Und ich zitier gern noch mal aus meiner Mail an dich: "…wär es aus meiner Sicht fair, wir würden einen <b>Teil der Standmiete zurückbekommen, plus Hotelkosten für einen Tag</b>." Da hast du mich dann vielleicht missverstanden.
--
Eine Sache noch: Wenn das mit dem Komplettausfall eines Festivaltages einem der etwas größeren Verlage passiert wäre, dann stünde wohl überhaupt nicht zur Debatte, ob sie einen Teil des Geldes zurückbekommen. Dann würden sich vermutlich Alle empören. Warum muss ich oder einer der anderen Kleinverlage, die das Geld erst Recht nötig hätten 10 mal begründen, warum ich das Geld zurückbekommen möchte? Ist es das, was du mit Ikarus meinst?

Red Kite
21.06.2013, 20:36
Als Druckmittel ist der Brief sicherlich in Ordnung, aber nicht mit den Verknüpfungen, wie z.B. "dann kommen wir nächstes Mal nicht mehr".

Warum nicht? Nach gegenwärtiger Faktenlage ist für viele betroffene Verlage das CFM'15 keine Option mehr. Die würden also nächstes Mal eh nicht kommen, ob sie das jetzt öffentlich ankündigen oder nicht. Dadurch, dass die Absicht allerdings bekannt ist, ebenso wie die Gründe dafür, und zwar zu einem Zeitpunkt, wo noch zeitlich fürs nächste Mal ausgebessert werden kann, ist also grundsätzlich konstruktiv. Das ist keine Drohung, das ist eine reine Darstellung der Faktenlage, die aussagt: Unter diesen Bedingungen können wir beim nächsten Mal bei aller Liebe nicht mehr kommen! Und wenn dem Festival an diesen Aufällen nicht gelegen ist, muss es eben reagieren.



Verlage, die nicht gekommen sind, weil sie gemerkt haben, dass München sich nicht für sie "lohnt" sind u.a.:
Gringo Verlag, Epsilon Verlag, Schwarzer Turm, Delfinium Print, Weissblech Comics.


Dazu die komplette Manga-Sparte: Cursed Side, Fireangels, Comic Culture, und natürlich Tokyopop - letzterer gehört sicherlich auch schon zu den Großverlagen. Tokyopop ist da auch ein gutes Beispiel für etwas, was Matthias wohl "terminlich nicht gepasst" nennen würde: Man fuhr lieber auf die RPC nach Köln, weil man sich da (anscheinend mit Recht) bessere Verkaufsmöglichkeiten versprach. (Das hat dem CFM übrigens auch Aktion rund um die Wormworld Saga, einen der bedeutensten deutschen Comics der letzten Jahre, gekostet.) Gut, wenn einem solche Euphemismen lieber sind, wird es wohl in zwei Jahren einfach bei mehr Verlagen solche "terminlichen Überschneidungen" geben.

Was Matthias bei seinem Artikel vergisst: Die Indies sind nicht auf das CFM angewiesen. Sie schneiden sich auch nicht ins eigene Fleisch, wenn sie deutlich machen, warum das Festival in Zukunft keine Option mehr für sie sein wird, wenn sich nicht grundlegende Dinge ändern. Geht man nicht da hin, dann halt woanders. Mit der RPC in Köln und der Comicinvasion in Berlin sind ja allein dieses Jahr zwei sehr interessante neue Alternativen für die Alternativen gestartet.

Die Indies machen das Festival mit angeblich unerfüllbaren Forderungen auch nicht kaputt. Für die Indies war das CFM dieses Jahr bereits kaputt, und zwar ohne deren Verschulden. Und nun wird nachdrücklich versucht, es wieder zu reparieren. Und weil alles andere eben nicht fruchtet, mit zunehmend drastischen Mitteln. Und das alles nur, weil man noch immer die Hoffnung hat, dass sich die Sache irgendwie noch zum Guten wenden kann. Für die Indies gibt es hier nichts zu verlieren, denn mit dem CFM'13 war eigentlich schon alles verloren.

Der Comic Report mag das anders sehen. Für euch lief es wohl blendend dieses Jahr, das hat Matthias ja auch deutlich so gesagt. Ich verstehe, warum man sich da um das Festival sorgt. Man sorgt sich schließlich um seine eigenen Ausstellungsmöglichkeiten 2015. Aber Matthias, sieh das doch mal so: Was du jetzt wohl für ein "kaputtes" CFM'15 für dich befürchtest, ist genau das, was dieses Jahr für die Aussteller im Alten Rathaus passiert ist. Die logische Schritt wäre also eigentlich, sich jetzt mit den Betroffenen zu solidarisieren, um nicht selbst irgendwann zum Betroffenen zu werden. Und nicht, den Betroffenen zu sagen: Jetzt tut doch mal nicht so betroffen!

Comic Report Süd
21.06.2013, 20:38
@Julius-Henry:
Der Ikarus war eher allgemein gedacht. Wenn ich ehrlich bin, habe ich dabei in erster Linie ans Festival gedacht (und eine entsprechende Mail von Michl hat auch gezeigt, dass er das auch auf sich bezogen hat ... ;)). Das ist der ganze Komplex, dass zwei Leute nicht "alles" stemmen können, vom Bilder in einer Ausstellung aufhängen bis zum Zeichner vom Hotel abholen. Und dass man als Leiter eines solchen Festivals eine größere Veranstaltung hat als bei einer Kaffeefahrt. Wenn eine ganze Gruppe, wie die Indies, sich "überfahren" fühlen, dann muss man mal einen Gang zurückschalten und sich auf Grundsätzliches besinnen.

Dass mit dem lieben "Geld zurück" könnte man wirklich mit einer Art Solidaraktion regeln. Wenn man das mit dem "Kauft bei Kwimbi Comics" zu blöd findet, dann von mir aus gleich mit Geld. Da wäre ich auch dabei.
Vielleicht kann das jemand in die Hand nehmen, der sich mit PayPal-Donations oder ähnlichem Kram auskennt ...?

Comic Report Süd
21.06.2013, 20:51
Ich verstehe, warum man sich da um das Festival sorgt. Man sorgt sich schließlich um seine eigenen Ausstellungsmöglichkeiten 2015. Aber Matthias, sieh das doch mal so: Was du jetzt wohl für ein "kaputtes" CFM'15 für dich befürchtest, ist genau das, was dieses Jahr für die Aussteller im Alten Rathaus passiert ist. Die logische Schritt wäre also eigentlich, sich jetzt mit den Betroffenen zu solidarisieren, um nicht selbst irgendwann zum Betroffenen zu werden. Und nicht, den Betroffenen zu sagen: Jetzt tut doch mal nicht so betroffen!

Glaub's mir: Ich habe mich keine Nanosekunde um "meine" Ausstellungsmöglichkeiten für 2015 gesorgt. Mir geht es EBEN NICHT nicht um eigene Interessen, ich dachte, das wäre klar.

Wenn meine Meinung so abwegig ist und alle das anders sehen und ihr alle möglichen Konsequenzen bis zu Ende durchdacht habt - und auch noch damit leben könnt, dann ist ja für die Zukunft alles im Lot?!

Dann warten wir mal die "offizielle Reaktion" ab. Und selbst wenn nichts kommt, dann sind Deiner Ansicht nach die Indies nicht auf das CFM angewiesen.

Julius-Henry
21.06.2013, 21:23
@Julius-Henry:
Der Ikarus war eher allgemein gedacht. Wenn ich ehrlich bin, habe ich dabei in erster Linie ans Festival gedacht (und eine entsprechende Mail von Michl hat auch gezeigt, dass er das auch auf sich bezogen hat ... ;)). Das ist der ganze Komplex, dass zwei Leute nicht "alles" stemmen können, vom Bilder in einer Ausstellung aufhängen bis zum Zeichner vom Hotel abholen. Und dass man als Leiter eines solchen Festivals eine größere Veranstaltung hat als bei einer Kaffeefahrt. Wenn eine ganze Gruppe, wie die Indies, sich "überfahren" fühlen, dann muss man mal einen Gang zurückschalten und sich auf Grundsätzliches besinnen.

Dass mit dem lieben "Geld zurück" könnte man wirklich mit einer Art Solidaraktion regeln. Wenn man das mit dem "Kauft bei Kwimbi Comics" zu blöd findet, dann von mir aus gleich mit Geld. Da wäre ich auch dabei.
Vielleicht kann das jemand in die Hand nehmen, der sich mit PayPal-Donations oder ähnlichem Kram auskennt ...?

Oh, echt? Da bin ich nicht drauf gekommen. Kannste mal sehen: Ich hatte das mit dem "zu hoch fliegen…" mit uns verbunden. ;)Subjektive Wahrnehmung halt. Aber interessant… ich hoffe, dass die Beiden das verstehen, dass es keine Schwäche ist, sich Hilfe dazu zu holen, ganz im Gegenteil. Ich hab auch schon mehrfach betont, dass ich Respekt vor der Leistung hab, ein Festival zu organisieren. Sie sagen ja von sich selber, dass sie Fans sind. Das bedeutet eben nicht, dass man gleichzeitig so ein Festival zu zweit auf die Beine stellen kann. Würde ich mir niemals zumuten.
--
Ich wollte nur eben diese Verständnisfrage stellen: Bei einem Verlag mit 5 oder 10 oder 50 Publikationen im Jahr würde auch Niemand fragen, warum ihm das Geld so wichtig ist. Dem würde jeder ohne Weiteres zustimmen.
--
Das mit dem "Geld zurück": Du hast ja schon einen Aufruf gestartet, das ist für mich schon sehr in Ordnung. Ich freu mich über alles, was für Kwimbi jetzt reinkommt. Aber für die anderen Aussteller (JAZAM, Mondo, Zwerchfell etc) löst das natürlich nichts. Vielleicht wär ein PayPal-Button daher wirklich nicht so schlecht. Müsste dann komissarisch jemand in die Hand nehmen und das Geld hinterher zu gleichen Teilen aufteilen. Vielen Dank für den Vorschlag.

ADrian
21.06.2013, 22:06
Das mit dem "Geld zurück": Du hast ja schon einen Aufruf gestartet, das ist für mich schon sehr in Ordnung. Ich freu mich über alles, was für Kwimbi jetzt reinkommt. Aber für die anderen Aussteller (JAZAM, Mondo, Zwerchfell etc) löst das natürlich nichts. Vielleicht wär ein PayPal-Button daher wirklich nicht so schlecht. Müsste dann komissarisch jemand in die Hand nehmen und das Geld hinterher zu gleichen Teilen aufteilen. Vielen Dank für den Vorschlag.

Also, mir wären ja Comickäufe deutlich lieber als Almosen. Und die meisten der genannten Comics gibt's ja ohnehin bei Kwimbi. ;)

Ansonsten kann man die Leute natürlich auch gerne zum JAZAM!-Shop (http://jazam.de/index.php?r=site%2Fshop) weiterleiten. Oder zum Shop von dani books (http://www.danibooks.de/), zum Beispiel.

Laburrini
21.06.2013, 22:19
Oh, das mit dem Ikarus hatte ich auch falsch verstanden. Gut, dass Du aufklärst. :)
Und heute Abend habe ich noch von einem anderen Verlag erfahren, dass sie unter der Organisation nicht mehr nach München kommen wollen.
Damit passiert das, was ich sagen will: Nicht alle Kündigen ihr Wegbleiben an, viele kommen einfach nicht mehr.

Eine offizielle Antwort haben wir schon. Eine Erstattung der Standgebühren ist nicht machbar.

Da dieser Teil der Antwort sehr der des Interviews gleicht, setz ich sie mal hier rein.
"Wir bedauern es, dass am 02.06.2013 wenige Besucher im Alten Rathaus waren, aber die Verantwortung dafür können wir nicht
übernehmen. Wer am 02.06.2013 in das Alte Rathaus wollte, wurde von den Ordnungskräften
zuvorkommend behandelt und konnte die Schleuse an der Sparkassenstr. passieren. Grundsätzlich ist der
Andrang beim Comicfestival am Sonntag immer schwächer als an den Vortagen und neben der FCB-Feier
war das schlechte Wetter auch eine erhebliche Behinderung für diesen Tag."
Auch die Stadt, die Fördermittel bereit gestellt. fühlt sich darüber hinaus nicht verantwortlich.

Man denkt aber über andere Veranstaltungsorte nach und ob ein weiterer Nachlass für die Standgebühren für 2015 möglich ist, wird nach der Kalkulation für einen neuen Standort geprüft.

Das finde ich positiv. Die mangelnde Verantwortung für den Sonntag leider nicht. Es waren keine Leute da, die an diesem Tag in die Stadt wollten und aus der Erfahrung, die einige andere Indies gemacht wurden, wurde auch nicht jeder zuvorkommend behandelt. Der Sonntag ist sonst immer ein Familientag, den ich schon einigermassen gut besucht kenne und das schlechte Wetter hatten wir auch vorher. Kurzum: Hier finde ich immer noch unbefriedigend, dass keiner die Verantwortung übernehmen will aus genannten Gründen weiter oben.

Eigentlich finde ich es schade, dass Heiner und Micha hier nicht mitdiskutieren.

Mick Baxter
22.06.2013, 07:42
"Wer am 02.06.2013 in das Alte Rathaus wollte, wurde von den Ordnungskräften
zuvorkommend behandelt und konnte die Schleuse an der Sparkassenstr. passieren."
Wenn man zufällig an der Schleuse an der Sparkassenstraße vorbeikam. Ich habe um drei Uhr versucht, vom Künstlerhaus ins Alte Rathaus zu kommen. Der Bereich war weiträumig abgesperrt, selbst Anwohner wurden nicht in ihre Wohnung gelassen. Nach meiner Einschätzung war es unmöglich, die Messe zu erreichen. Aber ich bin offenbar nicht an der Schleuse an der Sparkassenstraße vorbeigekommen. Sehr viele können das ja nicht gewesen sein.

Susumu
22.06.2013, 09:37
Jetzt wüsste ich aber gerne mal: war die Lokalität im Alten Rathaus Teil der Förderungen, die der Festivalleitung kostenlos zur Verfügung gestellt wurden, oder ist da Miete geflossen? Wenn man was für die Räumlichkeiten zahlen musste, dann finde ich es einen Witz, wenn da nicht die Miete für den Sonntag wieder einzufordern wäre, nachdem die Stadt dafür erst kassiert hat, und anschließend alleinverantwortlich dafür zu machen ist, dass die Räumlichkeiten ein Viertel der angemieteten Zeit nicht ordentlich zu erreichen war.
Falls das Alte Rathaus jedoch "Teil des Package" bei den Förderungen war, sieht die Sachlage natürlich anders aus. Dann hat man was das betrifft Pech gehabt.

Was den Vorschlag mit dem Spenden-Button betrifft: da bin ich ehrlich gestanden skeptisch, was das bringen soll, wenn man damit erst wieder nur die Leute erreicht, die ohnehin kaufen würden, auch ohne Münchner Festival. (Und in der Umkehrfolge vielleicht so jetzt etwas weniger kaufen und stattdessen spenden: das könnte man jedenfalls nie so genau quantifizieren.) Wenn man schon so etwas aufziehen möchte, sollte man das dann wenigstens so aufziehen, dass da auch andere dafür zahlen.
Vielleicht arrangiert man sich ja mit der Vereinsleitung von Bayern München (die im Gegensatz zur Stadt München für die entstandene Situation freilich auch nichts können) und die setzten diese ihren Fans z.B. im Newsbereich auf der Homepage auseinander und einen Paypal-Button daneben Wenn unter den mehreren Tausend Leuten, die da gefeiert haben, auch nur 100 sich finden, die dann sagen: "Ja, wir hatten eine nette Zeit, aber andere haben darunter gelitten, es ist nur Recht, wenn wir da etwas spenden", wär das schon was.
Vielleicht kann man aber auch Privatspendenbereitschaft im Umfeld der Münchner Stadt- oder Bayrischen Landesregierung irgendwie erwirken. Oder die Festivalleitung entwickelt Phantasie, wo es sich denn sonnst noch rentieren könnte. Ohne "Zulauf von Außen" sehe ich jedenfalls nicht, was so eine Aktion bringen soll.

Marc-Oliver Frisch
22.06.2013, 12:26
Hm. Stimmt, aber was soll ich machen? Das ist wohl normal in solchen Situationen.

Nein, normal ist, dass man Meinungen nachvollziehbar mit Fakten stützt. Zu versuchen, die eigene Meinung mit angeblich "zugespielten" Informationen aufzuplustern, die man aber - leider, leider - nicht auf den Tisch legen kann, das ist nicht normal. Das ist Schmierentheater.


Mir geht es EBEN NICHT nicht um eigene Interessen, ich dachte, das wäre klar.

Wieso soll das klar sein?

Du und Volker Hamann seid die Redakteure des offiziellen Programmhefts zum Comicfestival München 2013. So steht's im Impressum. Einen entsprechenden Hinweis, der über Deine Rolle und Deine Verbindungen zu den Veranstaltern sauber aufklärt, wie sich das bei möglichen Interessenkonflikten gehört, bleibst Du nach wie vor schuldig in Deinem Text.

Stattdessen gerierst Du Dich weiterhin als objektiver Beobachter.

Bloß, beobachtet hast Du ja eigentlich auch nichts, weil Du selber nie im Alten Rathaus warst. Dafür bekommst Du teuflisch viel Mailverkehr "zugespielt", willst aber wiederum aus "Rücksichtnahme" nichts Substanzielles dazu sagen. Auf Basis Deiner ganz schwer zu durchblickenden Geheiminformationen festzustellen, dass die Kleinverlage mit ihrem offenen Brief im Zweifelsfall für den Ausbruch von Pest und Cholera in der deutschen Comicbranche verantwortlich sind, lässt Du Dir aber trotzdem nicht nehmen.

Zusammengefasst: Du hast nichts gesehen, weißt eigentlich nichts, meinst aber viel.

Wer handwerklich solchen Pfusch abliefert, sollte auch Kritik vertragen können.

Mick Baxter
22.06.2013, 12:47
Bloß, beobachtet hast Du ja eigentlich auch nichts, weil Du selber nie im Alten Rathaus warst.
Das kann man ihm zumindest, was den Sonntag betrifft, nicht vorwerfen. War ja nicht möglich, hinzukommen.

Jähling
22.06.2013, 14:58
War ja nicht nur Sonntag:

Selbst mit den besten Vorsätzen habe ich es in vier Tagen nicht ins Alte Rathaus geschafft. Hätte ich mich auf den Weg gemacht (bei dem Dauerregen), hätte ich mindestens zwei bis drei Stunden einplanen müssen. Und diese hatte ich aufgrund der Vernetzung meiner sonstigen Termine zu keiner Zeit zur Verfügung. Und so verging Tag um Tag, und am Sonntag hörte ich, dass verschiedene Standbetreiber bereits abgebaut hätten. Und wenn es mir so erging, dann ging es anderen auch so. Möglicherweise vielen anderen …

Womit dann auch die Frage später im Text im Grunde beantwortet wäre:

Kann es aber sein, dass die Festivalbesucher den Overkill an internationalen Stars nicht verkrafteten und deshalb die Independents und ihre Zeichner links liegen gelassen haben? Oder war das Angebot wirklich nicht interessant genug?

Wenn man's nicht zu sehen kriegt, das Angebot, dann kann es an ihm auch nicht liegen.

Susumu
22.06.2013, 15:30
Wobei man für die reine Tour-Retour-Wegzeiten maximal 30 Minuten eingerechnet haben müsste. Bei Benutzung der Schnellbahn, was bei dem Gewaschel empfehlenswert war. Sonst aber, zufuß, auch nicht mehr als 40 Minuten, in dem Zusammenhang hat aber finde ich auch Stefan Dinter zuvor schon mal leicht übertrieben. Und es stellt sich natürlich immer die Frage, wieviel Zeit man dann vor Ort auch in den Besuch investiert hätte. Nur hin- und herrennen bringt ja nix.

Was anderes:
Beispiel: Man bezahlt etwas beim Händler und ist es kaputt gibt man es ihm zurück und DER dem Hersteller.Im Prinzip gebe ich dem (und auch den Rest des Posts) völlig recht, würde ich vom Händler auch erwarten. Wenn aber folgende Einstellung zu Tage tritt:
"Wir bedauern es, dass am 02.06.2013 wenige Besucher im Alten Rathaus waren, aber die Verantwortung dafür können wir nicht
übernehmen. Wer am 02.06.2013 in das Alte Rathaus wollte, wurde von den Ordnungskräften
zuvorkommend behandelt und konnte die Schleuse an der Sparkassenstr. passieren. Grundsätzlich ist der
Andrang beim Comicfestival am Sonntag immer schwächer als an den Vortagen und neben der FCB-Feier
war das schlechte Wetter auch eine erhebliche Behinderung für diesen Tag."
Auch die Stadt, die Fördermittel bereit gestellt. fühlt sich darüber hinaus nicht verantwortlich.
... muss man sich denke ich schon fragen, ob "der Händler" da für einem alle Optionen wahrnimmt, oder nur zu kalmieren zu versucht, da es ihm letztendlich sch***egal ist, ob und was er für den Kunden da noch herausholen könnte.

Sprich: an Stelle der Verlage würde ich da schon auch mal bei der Stadt München direkt nachfragen, ob man es dort wirklich angebracht findet, ein Gebäude für vier Tage an eine Veranstaltung zu vermieten, und an einem davon es für eine andere quasi abzuriegeln.

Julius-Henry
22.06.2013, 19:17
direkt[/I] nachfragen, ob man es dort wirklich angebracht findet, ein Gebäude für vier Tage an eine Veranstaltung zu vermieten, und an einem davon es für eine andere quasi abzuriegeln.

Ja. Da stimme ich dir zu. Wir fanden es fair, den offenen Brief erst auf der Facebook-Seite des Comicfestivals zu verlinken, von wo der Link wieder gelöscht wurde. Dann wurde die Festivalleitung von den "Indies" (ich bleib jetzt bei der Benennung) per Email auf den offenen Brief (http://comicsolidarity.weebly.com/) aufmerksam gemacht. Die Antwort, die laburrini hier auch zitiert hat, wollten wir erst mal abwarten. Wobei die Antwort explizit nur an den Versender der Email ging, obwohl er das im Namen der Gruppe gemacht hat.

Da darin auf verschiedene Dinge überhaupt nicht eingegangen wurde, haben wir auch das Kulturreferat auf den offenen Brief aufmerksam gemacht. Erst mal sehen, ob und was von dort so kommt.

s.dinter
23.06.2013, 11:48
Jetzt wüsste ich aber gerne mal: war die Lokalität im Alten Rathaus Teil der Förderungen, die der Festivalleitung kostenlos zur Verfügung gestellt wurden, oder ist da Miete geflossen?

soweit ich das per mail von den veranstaltern erfahren habe, wurde miete für das AR gezahlt, aber nur etwa 3/4 dieser saalmiete über die standmieten dort wieder eingenommen.

navigator
23.06.2013, 19:13
http://comic-report.de/index.php/kolumnen/comic-heut-nicht-comic-morgn/610-chn-cim-folge-20

Schöner Artikel und sehe ich zu 95% genauso. :)

Wir Comiczeichner wissen ja: keine Veranstaltung ist perfekt und jeder macht mal Fehler - shit happens - eine Veranstaltung dieser Art ist kein Kindergeburtstag oder Hinterhof Flohmarkt.
Macht tolle Comicprojekte, die cool sind und Leute anlocken, wie das neue U-Comix (http://www.u-comix.de/) - die Leute sind trotz Absperrung und schlechtem Wetter zum Indie Stand gegangen. Kasse wurde gemacht.
Am Ende liegt es allein an den Comiczeichnern / Händler, was sie aus den jeweiligen Situationen machen und ob sie Erfolg haben.

München: es ist jetzt vorbei - es gab gute Seiten und es gab schlechte Seiten. Alle werden sich nächstes Mal bemühen es besser zu machen.
Wegen 100 Euro streitet man sich nicht so oder fährt man sich nicht so an den Karren.
Streit hilft niemanden weiter.

Durch den offenen Brief mit der Geldforderung hat das Ganze jetzt einen faden Beigeschmack und macht die Lage der Indie-Szene nicht nur für das nächste München Comicfestival schwerer. Indies stehen jetzt als geldgeile Jammerlappen da. Ohne die Geldforderung und etwas anders formuliert hätte das sogar ganz andere und weite positive Ausmaße angenommen. Da hätte ich sogar mitunterschrieben, aber so nicht.

Meine 5cent.

Mick Baxter
23.06.2013, 22:23
die Leute sind trotz Absperrung und schlechtem Wetter zum Indie Stand gegangen.
Schreib keinen solchen Scheiß! Wegen der Absperrung waren eben KEINE Leute da. Und wenn das, was Stefan geschrieben hat, stimmt, hat die Stadt über 5.000 € Miete am Tag abkassiert, obwohl der Platz am Sonntag ja doppelt vergeben wurde.

Susumu
23.06.2013, 22:24
Die Menschentrauben vorm U-Comix-Stand gab es doch nur wenn Crumb und Shelton zugegen waren. Gab es da denn noch einen Termin am Sonntag???

navigator
23.06.2013, 23:01
@Mick
Das ist es ja. Wieso habt ihr nicht da für eurer Recht gekämpft und euch zusammen getan? Anstatt alle Sachen zu packen, nach Hause zu gehen, zu jammern und dann einen Leserbrief zu schreiben? Jetzt ist es zu spät. Die Schlacht ist vorbei.
es wäre doch cool gewesen, wenn sich alle Indies dort zusammen getan hätten und gesagt "wir lassen uns nicht vertreiben und geben jetzt recht richtig Gas".
Eine Auseinandersetzung mit Fußball Fans und Polizei hätte euch Presse oder mehr Aufmerksamkeit gebracht, vielleicht hättet ihr sogar die Medien dazu gebracht über das Thema "was ist wichtiger? Kunst oder Sport?" zu schreiben.
Im Leben geht es darum sich nicht von Probleme unterkriegen zu lassen und darum sich durchsetzen zu können.

Und wieso hacken so viele von euch an der Stadt München rum, wollt ihr die Stadt als Feind haben? Eine Stadt muss Geld kassieren, damit die Stadt funktionieren kann, aber diese Stadt hat auch viel zu bieten und gibt eine Menge Dinge, die man nicht in Geld aufwiegen kann. Und auch eine Stadt macht mal Fehler, aber hat sie in diesem Fall wirklich einen Fehler gemacht? Sie hat vielleicht einfach nur gedacht, beides kann gleichzeitig funktionieren oder hat es einfach nicht gemerkt...

@susumu
genau und deswegen sollten sich mal die anderen überlegen sich auch solche Zuschauermagnete zu besorgen oder etwas anzubieten, das die Leute anlockt - das ist einfaches Marketing.
Besorgt euch Licht, dass die Motten anlockt, denn ohne Licht kommt keine Motte angeflogen.

Susumu
23.06.2013, 23:11
Du hast nun mal geschrieben: Die Leute sind trotz Absperrung zum U-Comix-Stand gekommen. Deshalb meine Frage, ob die beiden am Sonntag auch anwesend waren (und Publikum angezogen haben), denn an den anderen Tagen gab es ja keine Absperrung.

EDIT: Und der Vergleich mit den Motten hinkt zudem: Shelton und Crumb wurden vom Comicfestival eingeladen, U-Comix hat da nix "besorgt", nur davon profitiert. Dani Books hat im Gegensatz dazu mit Giovanni Rigano einen internationalen Gast (zugegeben weit weniger bekannt, hat dennoch tolle Zeichnungen angefertigt, und hier hat im Gegenteil das Festival davon profitiert, man hatte ja einen Italienschwerpunkt) selbst eingeladen und trotzdem negativ bilanziert. Mal abgesehen davon, dass ja auch die deutschsprachigen Künstler zum Teil von weit her anreisen und sehr engagiert waren.

navigator
23.06.2013, 23:36
Man muss nicht jemanden selbst einladen. Man muss nur kreativ sein, die Chancen nutzen, die einem das Leben anbieten. Niemand hat Shelton und Crumb gezwungen bei U Comix zu sein. Es ist doch klasse, das sie davon profitiert haben. So soll es doch immer sein.
Stell dir vor Panini lädt Stan Lee ein und dieser entscheidet sich irgendwann mal auf der Messe bei einem Stand eines unbekannten Comiczeichners zu signieren. Das ist doch toll!
Aber die Leute hinter U Comix haben sich auch die Anwesendheit von Shelton und Crumb verdient, da sie ja das U Comix wieder ins Leben gerufen haben und das ist mehr als harte Arbeit.

hat eigentlich niemand ein Video von der Indie Messe gemacht? auch ziemlich wenig Fotos im Netz (bitte um Links)

Mick Baxter
24.06.2013, 02:07
@Mick
Das ist es ja. Wieso habt ihr nicht da für eurer Recht gekämpft und euch zusammen getan? Anstatt alle Sachen zu packen, nach Hause zu gehen, zu jammern und dann einen Leserbrief zu schreiben? Jetzt ist es zu spät. Die Schlacht ist vorbei.
es wäre doch cool gewesen, wenn sich alle Indies dort zusammen getan hätten und gesagt "wir lassen uns nicht vertreiben und geben jetzt recht richtig Gas".
Eine Auseinandersetzung mit Fußball Fans und Polizei hätte euch Presse oder mehr Aufmerksamkeit gebracht, vielleicht hättet ihr sogar die Medien dazu gebracht über das Thema "was ist wichtiger? Kunst oder Sport?" zu schreiben.
Wenn man die Situation nicht kennt, kann man leicht kluge Ratschläge geben. Außerdem ist Gewalt keine Lösung (zumal, wenn man 1:1000 in der Unterzahl ist).


Und wieso hacken so viele von euch an der Stadt München rum, wollt ihr die Stadt als Feind haben? Eine Stadt muss Geld kassieren, damit die Stadt funktionieren kann, aber diese Stadt hat auch viel zu bieten und gibt eine Menge Dinge, die man nicht in Geld aufwiegen kann. Und auch eine Stadt macht mal Fehler, aber hat sie in diesem Fall wirklich einen Fehler gemacht? Sie hat vielleicht einfach nur gedacht, beides kann gleichzeitig funktionieren oder hat es einfach nicht gemerkt...
Die hat ja nicht zum ersten Mal den Marienplatz abgesperrt. Denen war also völlig klar, daß da kein Zugang zum Alten Rathaus besteht (außer vielleicht über ganz geheime Wege).

Julius-Henry
24.06.2013, 11:47
Da wir in der Diskussion schon viel weiter waren, als der navigator seine Meinung gesagt hat und vor Allem konstruktiver, wie ich finde, könnte man ja an dem Punkt weitermachen, wenn sich hier noch jemand wirklich beteiligen will.
Danke.

Schwarze Katze
24.06.2013, 13:05
Gibt es denn mittlerweile Anzeichen, dass die Veranstalter sich in irgendeiner Art und Weise einbringen wollen? Also entweder öffentlich oder mindestens im Hintergrund?

Lola65
24.06.2013, 16:53
@Mick
Eine Auseinandersetzung mit Fußball Fans und Polizei hätte euch Presse oder mehr Aufmerksamkeit gebracht, vielleicht hättet ihr sogar die Medien dazu gebracht über das Thema "was ist wichtiger? Kunst oder Sport?" zu schreiben.


da würde immer der FC Bayern gewinnen, keine Chance - aber der Veranstalter hätte vorher reagieren können/müssen und die Veranstaltung an einem anderen Ort verlegen könnnen/müssen, schließlich war es ja abzusehen das die Bayern Meister werden und am Wochenende des Comicfestivals ihre Meisterfeier veranstalten und es deswegen zu strassensperren etc. kommt

G.Nem.
24.06.2013, 18:30
Gibt es denn mittlerweile Anzeichen, dass die Veranstalter sich in irgendeiner Art und Weise einbringen wollen? Also entweder öffentlich oder mindestens im Hintergrund?

Die Beiden haben doch schon klar gemacht, dass keine Gelder zurück gezahlt werden.
Das Alte Rathaus hat 20.000.- Euro Gesamtkosten verursacht und durch die Standgebühren sind rund 15.000.- Euro wieder herein gekommen.
Die 5000.- Euro Defizit werden meines Wissens von den restlichen Einnahmen gegenfinanziert. Dass das im Alten Rathaus eine defizitäre Sache werden würde, dürfte den Beiden vermutlich schon vorher klar gewesen sein. Sie haben es aber trotzdem gemacht.

Die Umsätze im Verkauf der Händler im Alten Rathaus waren total unterschiedlich. Einige haben sehr, sehr gut verkauft, trotz der "nur" 3 Tage, andere weniger. Wo soll man da ansetzen? Geht meiner Meinung nach nicht. Wie ich erfahren habe, ist da mittlerweile sogar ein Schrägvogel von Händler dabei, der im Alten Rathaus nach eigenem Bekunden prima verkauft hat, aber im Zuge der Geld-zurück-Forderung jetzt auch seine Standgebühren zurück haben wollte.

Generell denke ich – das Alte Rathaus wird als zukünftige Location in 2015 wohl nicht mehr in Frage kommen. Diskutieren sollte man das alles aber nicht mehr hier oder in anderen Foren, sondern direkt mit Michael + Heiner an ihrem Stand in Erlangen 2014. Dort kann man den beiden bösen Buben dann direkt ins Auge sehen. Persönlich und direkt mit offenem Visier.

Marc-Oliver Frisch
24.06.2013, 19:17
Diskutieren sollte man das alles aber nicht mehr hier oder in anderen Foren, sondern direkt mit Michael + Heiner an ihrem Stand in Erlangen 2014. Dort kann man den beiden bösen Buben dann direkt ins Auge sehen. Persönlich und direkt mit offenem Visier.

Diese Aussage trieft ja wohl vor Zynismus. Wenn die beiden Veranstalter auch nur einmal "persönlich und direkt" im Alten Rathaus vorbeigeschaut hätten, als dort die Kacke am dampfen war, dann hätte man sich den ganzen Ärger im Nachhinein wahrscheinlich sparen können.

wencotex
24.06.2013, 19:30
@Matthias Hofmann:

Dein Blogeintrag enthält ein paar wirklich sinnvolle Vorschläge, aber eingebettet in die Berichterstattung des Comic-Reports wirkt er etwas deplaziert. Wenn es doch nur deine Privatmeinung ohne journalistischen Anspruch ist, warum veröffentlichst du sie dann nicht an anderer, passenderer Stelle, z.B. im Festival-Forum?



Kann es aber sein, dass die Festivalbesucher den Overkill an internationalen Stars nicht verkrafteten und deshalb die Independents und ihre Zeichner links liegen gelassen haben? Oder war das Angebot wirklich nicht interessant genug?
Nach dieser sonderbaren Logik müssten die Indies ja auch in Erlangen sehr schlecht dastehen, aber dort "verkraften" die Besucher den noch größeren Aufmarsch internationaler Stars offenbar recht gut. Und dass das Angebot der Indieverlage eine Menge Menschen interessiert und anspricht, hat die ComicInvasionBerlin, ausschließlich mit Teilnehmern aus dem Indiebereich, gerade eindrucksvoll bewiesen.
Siehe hier:
http://www.bluetoons.de/blog/2013/04/comicfestivals-in-berlin-ein-kommentar/
http://www.comicgate.de/Messe-und-Ausstellungsberichte/berliner-porno-kaputte-bilder-die-cib-2013.html
Man muss den Menschen aber die Chance geben, überhaupt davon zu erfahren und den Veranstaltungsort zu finden und betreten zu können.


Ein gemeinsamer Hauptveranstaltungsort muss her. Ein Festival im Zentrum der Stadt ist was Ultrafeines, aber wenn es keine geeignete größere Location gibt, muss man auch einen Ort außerhalb des Stadtkerns in Erwägung ziehen.
Da hast Du völlig Recht! Aber nach dem CFM 2011 gab es von mehreren Seiten den sehr praktikablen Vorschlag, das komplette Erdgeschoss des Künstlerhauses mit allen Räumen für eine gemeinschaftliche Verlagsmesse zu nutzen und die dort platzierten Ausstellungen in die Obergeschosse und an andere Orte (wie das Alte Rathaus) zu verlagern. Das hat die Festivalleitung abgelehnt mit der nie bewiesenen Behauptung: „So eine Verschiebung würde aber den Besucherandrang und den Verkauf im Künstlerhaus insgesamt schwächen. Die Ausstellungen im Eingangsbereich sind ein Zuschauermagnet und wichtig für die Presse, das Kulturreferat und die eingeladenen internationalen Künstler.“
Hier nachlesbar: http://www.comicforum.de/showthread.php?112776-Tops-und-Flops-M%FCnchen-2011


Ich habe Heiner und Michael erlebt. Sie haben wirklich viel geleistet
Das ist mit Sicherheit richtig. Nur scheint dieser Einsatz leider stark zu erlahmen, sobald es nicht mehr um die Teile und Gäste des Festivals geht, für die sich die Veranstalter persönlich interessieren. Neben dem Independentbereich und dessen Vertretern, betrifft dies z.B. auch die komplette Manga-Sparte. Vom zweitgrößten deutschen Comicfestival darf man einfach mehr erwarten.


Spaltet die Szene nicht. Arbeitet zusammen.
Das Szenespalten wurde leider 2011 mit der Verlagerung der Indieverlage in die 3. Etage des Künstlerhauses begonnen und dieses Jahr konsequent mit ihrem erzwungenen Exil im Alten Rathaus fortgesetzt. Dass sich Kompa und Lünstedt weder 2011 noch 2013 auch nur mal kurz bei den Indies blicken ließen und von Seiten der Festivalleitung keinerlei Programmpunkte oder Werbung für das Alte Rathaus geplant wurden, spricht ebenfalls Bände. Leider kommunizieren die Veranstalter durch ihr Handeln, dass ihnen an einem Teil der deutschen Comicszene nicht viel liegt und bisher gab es keinerlei erkennbare Bemühungen, dem entgegenzuwirken. Den Indies kann man nach diesen beiden Festivals und der kompletten Abschmetterung ihrer Verbesserungsvorschläge wohl keinen Vorwurf machen, wenn sie mehr als unzufrieden sind. Vielleicht würdest du anders denken, wenn die Edition Alfons 2013 im Alten Rathaus untergebracht gewesen wäre und du keinen guten Draht zu und persönliche Sympathie für die Festivalleiter hättest.


Die Festivalleitung will sich natürlich kein im Grunde wirklich gelungenes Festival schlecht reden lassen und demonstriert übertriebene Stärke, wo vielleicht ein einfühlsamer Ton sinnvoller gewesen wäre.
Und schon spricht die eine Seite von »Schlegelbashing« und »Schlegelgate«, übersieht aber völlig den eigentlichen Effekt, den der Schuss vor den Bug in Richtung Laska hatte. Es hat Gerhard in keinster Weise geschadet.
Du kannst diese persönliche Attacke von Michael Kompa auf Gerhard Schlegel in einem Interview, das er in seiner offiziellen Funktion als Festivalleiter gibt, doch nicht damit schönreden, dass sie dem Angegriffenen (zum Glück) nicht "geschadet", sondern Solidarität beschert hat! So ein Verhalten ist eines Festivalleiters einfach unwürdig. Genau so etwas schadet dem Comicfestival.


Gründet ein richtiges Komitee. Rechtzeitig. Macht nicht alles selber. Ein Festivalleiter, der mehrere Programmpunkte leitet, ist eigentlich ein No-Go.

Ein sehr sinnvoller Vorschlag, der hoffentlich erhört wird!

Julius-Henry
24.06.2013, 19:45
Die Umsätze im Verkauf der Händler im Alten Rathaus waren total unterschiedlich. Einige haben sehr, sehr gut verkauft, trotz der "nur" 3 Tage, andere weniger. Wo soll man da ansetzen? Geht meiner Meinung nach nicht. Wie ich erfahren habe, ist da mittlerweile sogar ein Schrägvogel von Händler dabei, der im Alten Rathaus nach eigenem Bekunden prima verkauft hat, aber im Zuge der Geld-zurück-Forderung jetzt auch seine Standgebühren zurück haben wollte.

Vielleicht sollte ich noch mal klar stellen, dass es bei dem offenen Brief NICHT rein um eine Erstattung der Standgebühren geht. Auch andere Leute, die möglicherweise besser verkauft haben, oder welche die nicht vor Ort waren haben den Brief mit unterzeichnet, weil das eine solidarische Aktion ist. Können wir bitte solche Anspielungen und Vermutungen einfach raus lassen? Danke.

Mick Baxter
24.06.2013, 19:55
Dieser Vorschlag wurde hier mehrfach gemacht, es gibt allerdings ein Problem: So eine Verschiebung würde aber den Besucherandrang und den Verkauf im Künstlerhaus insgesamt schwächen. Die Ausstellungen im Eingangsbereich sind ein Zuschauermagnet und wichtig für die Presse, das Kulturreferat und die eingeladenen internationalen Künstler. Miguelanxo Prado wäre ohne eine adäquate Ausstellungsfläche im Künstlerhaus nicht nach München gekommen und so wird es in der Zukunft mit Künstlern dieses Kalibers wieder sein. Von dem Renomee dieser Ausstellungen profitieren auch alle Verlage.
Und dann werden die Independent Verlage ins Alte Rathaus abgeschoben, wo es keine Ausstellungen (naja, eine Steff-Murschetz-Ausstellung) und deshalb logischerweise keinen Besucherandrang gab. Gemessen an der Aussage ist das dumm oder zynisch.

Susumu
24.06.2013, 20:02
EDIT: Cross-Posting mit Mick Baxter, bezieht sich auf die Aussagen von G.Nem und Julius-Henry.

Und selbst wenn, wüsste ich nicht was dagegen spricht. Gekauft waren vier Tage, bekommen hat man defacto drei. Ein Stand, der an den ersten drei Tagen positiv bilanziert hatte, hat am vierten ebenfalls Verluste hinnehmen müssen gegenüber eines unabgeriegelten Betriebes.

Wenn die Stadt 20.000€ Miete verlangt hat für die vier Tage, müsste es eine Selbstverständlichkeit sein, dass sie nach der Bayern-München-Aktion, die ja sie selbst bewilligt hat, 5.000€ refundiert. Und die sollten dann aliquot der vorangegangenen Kosten auf die Standbetreiber und das Festival aufgeteilt werden. (Wobei es natürlich, wenn sich das Festival an den Forderungen nicht beteiligt auch legitim ist, wenn dieses davon dann auch keinen Anteil bekommt.)

G.Nem.
24.06.2013, 22:22
(...)Wenn die Stadt 20.000€ Miete verlangt hat für die vier Tage, müsste es eine Selbstverständlichkeit sein, dass sie nach der Bayern-München-Aktion, die ja sie selbst bewilligt hat, 5.000€ refundiert. (...)

Der Punkt ist 'die Stadt' wie du es schreibst, gibt es so nicht.
Es gibt unterschiedliche Abteilungen die unterschiedliches bewilligen oder ablehnen.
Die Abteilung die das alte Rathaus vermietet ist eine andere Abteilung als die, die das Fußball-Event genehmigt hat und die dritte Abteilung ist das Kulturreferat als Geldgeber des Comic-Festivals.

Z. B. die Baru-Ausstellung und Talk-Show sollte im Foyer des Kulturreferates stattfinden. Kurz vor dem Aufbau, wurde dem Kulturreferat von einer anderen Abteilung der Stadt das wegen Feuerschutz untersagt und es musste ganz hastig eine andere Location gefunden und alles umorganisiert werden. Das heißt – eine Abteilung der Stadt behinderte eine andere Abteilung der Stadt.

Susumu
24.06.2013, 23:19
Der Punkt ist 'die Stadt' wie du es schreibst, gibt es so nicht. Es gibt unterschiedliche Abteilungen die unterschiedliches bewilligen oder ablehnen. Die Abteilung die das alte Rathaus vermietet ist eine andere Abteilung als die, die das Fußball-Event genehmigt hat und die dritte Abteilung ist das Kulturreferat als Geldgeber des Comic-Festivals. Das ist ja sowas von logisch. Aber dennoch muss die linke Hand wissen, was die rechte tut. Wenn eine Abteilung eine Location für vier Tage vermietet, kann nicht eine andere herkommen und sagen: am letzten Tag wird die aber abgeriegelt für eine andere Veranstaltung. Kann sie natürlich schon, wenn ein Fanbesäufniss für so viel wichtiger erachtet wird als ein vom Kulturreferat gefördertes Festival. Aber das ändert nichts daran, dass die ursprünglichen Nutznießer der Vermietung zumindest adäquat entschädigt werden müssen. Wenn man dann die Zusage für die vier Tage nicht seriös geben kann, kann man halt auch nur drei Tage verrechnen. Und sollte sich zusätzlich noch dafür entschuldigen. Das ist doch wohl bitte eine Selbstverständlichkeit, ich weiß nicht, warum darüber noch diskutieren muss.

G.Nem.
25.06.2013, 00:00
Das ist ja sowas von logisch. Aber dennoch muss die linke Hand wissen, was die rechte tut. (...)

Ich glaube du bist nicht wirklich aus Wien.

Jähling
25.06.2013, 10:28
Dieser Vorschlag wurde hier mehrfach gemacht, es gibt allerdings ein Problem: So eine Verschiebung würde aber den Besucherandrang und den Verkauf im Künstlerhaus insgesamt schwächen. Die Ausstellungen im Eingangsbereich sind ein Zuschauermagnet und wichtig für die Presse, das Kulturreferat und die eingeladenen internationalen Künstler. Miguelanxo Prado wäre ohne eine adäquate Ausstellungsfläche im Künstlerhaus nicht nach München gekommen und so wird es in der Zukunft mit Künstlern dieses Kalibers wieder sein. Von dem Renomee dieser Ausstellungen profitieren auch alle Verlage. Und dann werden die Independent Verlage ins Alte Rathaus abgeschoben, wo es keine Ausstellungen (naja, eine Steff-Murschetz-Ausstellung) und deshalb logischerweise keinen Besucherandrang gab. Gemessen an der Aussage ist das dumm oder zynisch.

Man muss sich das Zitat wirklich auf der Zunge zergehen lasssen: Die Indies wurden ins Alte Rathaus abgedrängt, damit mehr Leute ins Künstlerhaus kommen...

Red Kite
25.06.2013, 10:31
Was ist eigentlich dein Punkt, G.Nem.? Dass niemand Schuld hat und sich alle an der Organisation Beteiligten korrekt verhalten haben? Dann müsste alles, was schief gelaufen ist, sich auf höhere Gewalt zurückführen lassen. Aber das ist, sorry, Bullshit. Das einzige, was beim Comicfestival auf höhere Gewalt zurückführbar ist, ist das Wetter. Das Wetter ist aber nicht Schuld daran, dass der FCB am Sonntag den Marienplatz blockierte. Das Wetter ist nicht Schuld an absurden Brandschutzbestimmungen. Oder an mangelhafter Programmeinplanung des Alten Rathauses. Oder an den zu spät, zu ungenau und zu indirekt übermittelten Informationen gegenüber den Ausstellern. Oder an falschen Beschuldigungen gegenüber Gerhard Schlegel. Oder - mal unabhängig von den Punkten aus dem offenen Brief - an den lieb- und konzeptionslosen Ausstellungen, dem völlig gegen die Wand gefahrenen Publikumsgespräch mit Crumb & Sheldon (und nein, auch Crumb ist nicht höhere Gewalt), der Ausgrenzung von Manga aus dem kompletten Festival (inklusive der Organisation des Peng!-Preises) und was noch alles so (ja, tatsächlich zurecht!) bemängelt wurde.

Niemand erwartet von irgendwem, unfehlbar zu sein. Dass sich gewisse Verantwortliche allerdings in der Nachbereitung des Festivals so aufführen, ist, ich formulier's mal vorsichtig, extrem enttäuschend. Fakt ist, es wurde Scheiße gebaut. Und das heißt wiederum, dass jemand Scheiße gebaut hat. Scheiße baut sich nämlich nicht von selbst. Erschreckend, dass man solche Platitüden im Interesse einer konstruktiven Diskussion tatsächlich noch feststellen muss. Gut, jemand hat also Scheiße gebaut. Ich hoffe, auf den Punkt können wir uns endlich mal als kleinsten gemeinsamen Nenner einigen.

Wenn jemand Scheiße gebaut hat, heißt das auch, jemand ist verantwortlich. Natürlich ist nicht für jeden Punkt dieselbe Instanz verantwortlich. Höchstwahrscheinlich liegt die Verantwortung in einzelnen Punkten auch nicht bei nur einer Instanz. Aber: Jemand! Ist! Verantwortlich! Und wenn jemand verantwortlich dafür ist, dass Scheiße gebaut wurde, (die nebenbei auch erheblichen finanziellen Schaden verursacht hat) muss von diesem jeweiligen Jemand auch die Verantwortung dafür übernommen werden. Und nicht von einer Stelle zur nächsten geschoben werden, bis am Ende alles am lieben Gott hängenbleibt.

Solche Absurditäten wie "es gibt keine Stadt München" sind da leider nur erneutes Derailing, mit dem versucht wird, den Beschwerden keine Angriffsfläche zu geben, die Frage nach der Verantwortung ins Leere laufen zu lassen. Was kommt als nächstes? Es gibt gar keine Festivalleitung? Niemand will den Cube gebaut haben?

Wenn in der Münchner Stadtverwaltung Abteilung A Abteilung B ins Handwerk gepfuscht hat, dann ist entweder Abteilung A Schuld, weil sie sich über Abteilung B hinweggesetzt hat, oder Abteilung B, weil sie das Problem nicht erkannt hat und entsprechend dagegen vorgegangen ist. Und wenn die notwendigen Informationen nicht rechtzeitig bei den Ausstellern ankommen, ist entweder wieder die entsprechende Instanz aus der Stadtverwaltung Schuld, weil sie die Informationen nicht rechtzeitig übermittelte, oder die Festivalleitung, weil die die Informationen nicht rechtzeitig weitergab oder sich nicht ausreichend erkundigte.

Aber: Irgendjemand ist Schuld! Irgendwo gab es menschliches Versagen. Und Irgendwo muss jetzt endlich mal Verantwortung ünermommen werden! Wenn die Festivalleitung sich wirklich selbst keiner Schuld bewusst ist, muss sie die Verantwortung eben an anderer Stelle erwirken. Sonst betreibt sie blankes Derailing und macht sich dadurch unglaubwürdig. Und wer unglaubwürdig wird, macht sich nur noch stärker angreifbar.

Demnächst klinkt sich bestimmt noch Petrus in die Debatte ein und sagt, dass er nichts fürs Wetter kann ... :batsch2:

G.Nem.
25.06.2013, 11:26
Mein Punkt ist ...


(...) Ich gehöre nicht zur Festival-Leitung, aber mir liegt einfach nur der Erhalt das Comicfest in München am Herzen. Finanziell stand es nämlich schon immer auf dünnem Eis und Fördergelder können ganz schnell wieder gestrichen werden. Die zuständigen Referate haben keine Lust auf Nerv. Wenn also die Comicer herumzicken, dann gehen die Euros einfach an andere Projekte.

Das war's dann nämlich mit dem Comicfestival München.

Schwarze Katze
25.06.2013, 11:41
Wenn sich nichts ändert, aber auch. Dann haben wir eine langsame Abwanderung und irgendwann sieht's wie in Essen aus, wo fast nur Panini noch wirklich präsent ist.

Julius-Henry
25.06.2013, 11:42
Mein Punkt ist ...



Das war's dann nämlich mit dem Comicfestival München.

Und weil "die zuständigen Referate keine Lust auf Nerv" haben, sollen wir schön den Mund halten.

Mit anderen Worten: Leute bei der Stadt haben ihren Job nicht richtig gemacht, aber die Comicer, also zum Beispiel ich, gefährde dadurch dass ich nicht nur als engagierter Comicfan, Webcomic-, Indiecomic- und Zeichnerfreund, sondern auch als Geschäftsmann agiere und herausfinden möchte, wo der Fehler gelegen hat und an wen ich mich wenden kann, das nächste Comicfestival München.

Stimmt das so in etwa übersetzt?

Bevor es hier schon wieder rundgeht: Es liegt weder mir noch den anderen Indies daran, den Veranstaltern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Wer das nicht verstanden hat, dem sag ich das jetzt noch mal deutlich. Ich möchte allerdings auch nicht, dass nur mit den Schultern gezuckt wird nach dem Motto: "Wir sind nicht Schuld, die Stadt übernimmt keine Verantwortung und wir werden uns nicht mit der Stadt anlegen."

Ich hoffe, das ist soweit verständlich.

Marc-Oliver Frisch
25.06.2013, 13:00
Das war's dann nämlich mit dem Comicfestival München.

Ein Comicfestival, bei dem niemand für irgendwas zuständig ist und die Aussteller jeden Mist ohne Murren schlucken sollen, braucht kein Mensch.

Spong
25.06.2013, 15:23
Wie war das nochmal mit dem Kind und dem Bad?

HOWEVER, Ich habe mir vor zwei Jahren auf den Festival eine SEHR blutige Nase geholt, und anderen ging es ähnlich. An einem Tag habe ich in 5 Stunden Anwesenheit 15 Besucher gezählt. Da kann das Angebot sein, wie es will, wenn es keiner zu sehen kriegt. Und ALLE, mit denen ich gesprochen habe, kamen mit Katerstimmung zurück. Auf der anderen Seite haben sich die Verstanstalter sicherlich sehr reingehängt, haben aber auch ihre Prioritäten klar gesetzt. Ich wüsste auch nicht, dass sie der Indieszene besonders verbunden wären, wie es bei vielen Verlagsleuten, Künstlern oder VErtrieblern ist. Ich frage mich, ob es möglich wäre, dass die Indies das näxte Mal einfach eigenverantwortlich etwas organisieren, unabhängig vom „großen“ Festival nebenbei. Keine Stars, kein Gedöns, einfach eine kleine Halle, ein paar Tische und los gehts. Aber wahrscheinlich stelle ich mir das sehr viel einfacher vor, als es ist. Aber man hätte einen sehr viel klareren Blick auf die Möglichkeiten und die Kosten.

G.Nem.
25.06.2013, 17:10
(...) Ich frage mich, ob es möglich wäre, dass die Indies das näxte Mal einfach eigenverantwortlich etwas organisieren, unabhängig vom „großen“ Festival nebenbei. Keine Stars, kein Gedöns, einfach eine kleine Halle, ein paar Tische und los gehts. Aber wahrscheinlich stelle ich mir das sehr viel einfacher vor, als es ist. Aber man hätte einen sehr viel klareren Blick auf die Möglichkeiten und die Kosten.

Hatte ich in einem anderen Thread auch schon vorgeschlagen. Wurde aber für nicht gut befunden.


(...)tendenziell ist das ein netter Vorschlag, aber ich denke da in München etwas komplett Neues aufzuziehen wäre sehr aufwendig. Ich für meine Fälle möchte Comics zeichnen und keine Festivals organisieren.Neben einer selbständigen Tätigkeit wäre das ein aufwendiger Job für den man erstmal jemanden finden müsste. Wer weiss, vielleicht ist ja wirklich jemand bereit dazu.
Ansonsten gibt es eine Woche vorher ein selbstorganisiertes Fest in Dresden, dann noch das neue Fest in Berlin, die Role Playing Convention in Köln, der Comicgarten Leipzig, wohin man ausweichen könnte.

Mick Baxter
25.06.2013, 22:58
Und wer soll diese Alternativ-Messe besuchen, wenn die "üblichen Verdächtigen" im Künstlerhaus bei ihren von Panini und Eckart Schott herbeigekarrten internationalen Starzeichnern bleiben? Oder soll das zu einem anderen Zeitpunkt stattfinden? Auf jeden Fall muß viel Werbung gemacht werden, damit da überhaupt jemand reinschaut. Ob das dann billiger ist?

Spong
26.06.2013, 05:52
Es ginge dann ja nicht um ein entweder - oder. Und Anreize zum Besuchen, müsste man schaffen, in der Tat. But we creative people, no?

Hate
26.06.2013, 06:13
So wie in den 90er Jahren in Hamburg, als zwei Comicveranstaltungen zur gleichen Zeit stattfanden. Eine seelenlose Große (mit viel Geld und wenig Sachverstand), und eine Wunderschöne von der INC. (mit viel Selbstausbeutung aller Beteiligten)

Die haben sich gut ergänzt.

http://www.maikeldas.com/incjahrbuch.html

Red Kite
26.06.2013, 15:21
Ich frage mich, ob es möglich wäre, dass die Indies das näxte Mal einfach eigenverantwortlich etwas organisieren, unabhängig vom „großen“ Festival nebenbei. Keine Stars, kein Gedöns, einfach eine kleine Halle, ein paar Tische und los gehts. Aber wahrscheinlich stelle ich mir das sehr viel einfacher vor, als es ist.

Davon abgesehen: Der Hauptpunkt für die Kritik am Comicfestival München ist die unsägliche Trennung zwischen "Klein-" und "Großverlagen" seitens der Organisation. Das jetzt noch durch ein Gegenfestival selbst zu zementieren (und den Verantwortlichen damit Recht zu geben) ist da wohl die denkbar kontraproduktivste Idee. Da macht es für Betroffene eben sehr viel mehr Sinn, sich nach anderen Veranstaltungen umzusehen. Genau das von dir beschriebene Festival gibt es ja zum Beispiel mittlerweile mit der Comicinvasion in Berlin.

Aus welchem Grund sollte man München denn noch treu bleiben? Als Comic-freundlichste Stadt Deutschlands hat sie sich ja nun auch nicht gerade erwiesen.

Spong
29.06.2013, 09:25
Ich hätte jetzt nicht soooo das Problem gehabt mit der räumlichen Trennung, zB 2011, solange beide Lokäischns gleichermaßen gut beworben und gut erreichbar wären. Ich meine nur - wenn man den Veranstaltern vorwirft, sich nicht gut um die Indies zu kümmern, und die Veranstalter aus ihrer Warte das beste getan haben, was sie können, spricht spontan nichts dagegen, die Orga für ein kleines Indieding in die eigenen Hände zu nehmen. Das ist ja keine Gegen-Veranstaltung im Sinne von "entweder hier oder da". Es ist eine zusätzliche Veranstaltung zum gleichen Zeitpunkt. Die Veranstalter des CF sind damit aus der Verantwortung, und die Indies wissen wo sie dran sind, wieviel es kostet, und können sich darauf konzentrieren, ein Angebot zu schaffen, das für Besucher und Händler attraktiv ist. Die Comicszene ist fmE sehr gut im Improvisieren :--) - just sayin'. Wie gesagt, habe keine Erfahrung mit Orga. Aber so, wie sich um IKEA herum immer noch ein halbes Dutzend anderer Möbelhäsuer ansiedelt, ist mehr Angebot nicht schädlich, sondern nützlich für alle Beteiligten. Wer wegen der einen Sache kommt, nimmt die andere einfach noch "mit", und umgekehrt.

Generell bin ich auch langsam der Meinung, dass München vllt schlicht die falsche Stadt ist. Bin gespannt was nächstes Jahr in AACHEN geht *Cheerleaderkostüm anzieh*

bernie_r
29.06.2013, 18:56
Möcht' mal als Münchener Comic-Newbie meinen Senf dazugeben.

1. Nee nee, ich finde es schon gut, dass es das CF in München gab und gibt. Sonst wär ich nie auf die Idee gekommen, in meinem Alter (56) noch Comics zu lesen. Ich fand das schon sehr interessant!
2. Anstrengend fand ich die Verteilung dieser Veranstaltung auf unterschiedliche locations. Ich habe nicht alle besucht, war mir zu aufwändig. Ich fände es gut, wenn man das nächste mal alles in einer großen Veranstaltungstätte bündelt.