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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fachzeitschriften



Mick Baxter
12.11.2000, 02:47
Was erwartet Ihr von Fachzeitschriften, was gefällt Euch an aktuellen oder verblichenen Magazinen und was habt Ihr zu kritisieren?
In einem Thread, das nicht durch den demonstrativen Auszug des Herausgebers gestoppt werden kann, seid Ihr in Euren Äußerungen nur dem in diesem Forum allseits gepflegten guten Geschmack verpflichtet.

Gruß vom Mick

[Dieser Beitrag wurde von Mick Baxter am 12. November 2000 editiert.]

L.N. Muhr
12.11.2000, 03:11
du meinst, eck@art und sein kampfruf "**** euch doch!" wird hier nicht ertönen? auch schade, irgendwie...

ich mach mir mal gedanken.

Hate
12.11.2000, 03:58
Mir fehlt EINE Fachzeitschrift, die nicht nur über Comics berichtet, sondern auch über
1. alle comicverwandten Illustrationen (in Zeitschriften oder Werbung, für Postkarten und Büro-Kaffeetassen, als Cartoons oder Bilderbücher).
2. alle Serienfiguren, die nicht durch Schauspieler dargestellt werden (also gezeichnete Figuren, Puppen und Multimediafiguren).
3. die neuen großen Lizenz-Vermarkter (EM.TV), denen man gar nicht genug auf die Finger kucken kann.

Klassische Comicfachzeitschriften will ich natürlich auch weiterhin lesen.

[Dieser Beitrag wurde von Hate am 12. November 2000 editiert.]

meister proper
12.11.2000, 12:39
Ich finde das Comic Journal ist die ultimative Comicfachzeitschrift. Leider oftmals ausschlieslich für das amerikanische Comicgeschehen.
Die Zeichnerportraits sind in ihrer Ausführlichkeit unerreicht.
Die Berichterstattung über wirtschaftliche Aspekte fehlt hierzulande leider in den meisten Blättern.

Von den deutschsprachigen Zeitschriften kann ich noch die Reddition empfehlen deren Ausgaben zu einzelnen Künstlern oder Themen (Tintin, Kinderbücher von Comicautoren, Superhelden etc.) zu den besten Beiträgen an Sekundärliteratur hierzulande gehören.
Hier wird auch über den Tellerrand geschaut und ergänzende Artikel zu Filmen sind keine Seltenheit.

Vergessen wir auch nicht Strapazin, weniger ein Sekundär- als ein Comicmagazin, dennoch immer am Puls der Zeit und qualtitativ für mich eines der besten Magazine europaweit!
Z. B. die neue Nummer 60 die sich ausschließlich den Comicschaffenden aus Genf widmet. Jeder Autor ist mit einem Kurzportrait und einem Comic vertreten, die Einleitung erläutert Zusammenhänge so daß der Leser einen Einblick in die westschweizer Comciszene erhält. Ein Superheft!

flohte
12.11.2000, 12:41
Chef, du sprichst mir aus dem Herzen. Haben im ebay-ComicCafe schon mal darüber geredet, warum es kein umfassendes Insiderblatt gibt, welches die Sammlerszene objektiv beleuchtet. Der "Comicsammler" aus dem CCH-Verlag war mal auf dem Weg, hat aber inzwischen ein derart unregelmäßiges Erscheinen und sich außerdem mit seinen Inhalten verlagsorientiert entwickelt, sprich: ist zum Werbeträger mutiert. Und die Händler-Bibel - der Hethke-Katalog - liegt in vielen Bereichen meilenweit von einer objektiven Einschätzung des Sammlerverhaltens und der realen Marktentwicklungen entfernt. Siehe nur die Fix + Foxi-Prognosen.

Nemo
12.11.2000, 16:35
Eine Comic-Fachzeitschrift sollte meiner Meinung nach dreierlei bieten:
1) Rezensionen zu neu erschienenen Werken
2) Überblick über Comics, die demnächst erscheinen werden
3) Reportagen über Hintergründe, Autoren- und Serienporträts.
Bei 1) und 2) sehe ich als Hauptproblem für eine gedruckte Zeitschrift, daß die Sachen möglichst aktuell sein sollten. Hier sind Online-Publikationen einfach schneller: z.B. Comicradioshow.com u.a. Die Macher der Zeitschriften haben dies ja auch erkannt und stellen deshalb ihre Zeitschriften z.T. auch ins Netz, z.B. Comicspeedline, Rhaa. Die Frage ist dabei, ob eine Comic-Fachzeitschrift als Print-Medium überhaupt noch eine Zukunft hat.
Das einzige womit eine Zeitschrift sich eigenständig behaupten kann sind dann die Hintergrundberichte. Und hier sehe ich v.a. die Reddition als Beispiel.

flohte
12.11.2000, 17:33
Was wir (einige Sammler und Kleinhändler) uns damals vorgestellt haben, wäre ein Magazin, das durch Befragungen div. Comicshops, Buchhandlungen und Verlage, aber auch durch die Beobachtungen der verschiedenen Messen und Auktionen (Waue, ebay usw.) Sammlertrends aufspürt und hinterleuchtet.
Rezensionen sind, wie richtig bemerkt, in der Regel schon beim Erscheinen veraltet oder, je nach Rezensent, zu subjektiv. Die natürlich auch interessanten Porträts von mehr oder weniger bekannten Zeichnern/Textern sind von der Erscheinungsweise unabhängig und immer noch ausreichend vertreten. Leider gibt es die für mich beste Zeitschrift mit diesem Schwerpunkt, das Comicforum, nicht mehr. Halte aber die ganze Diskussion für hypothetisch, da mit einem unabhängigen Sammlerorientierten Blatt in vielleicht zweimonatigem Erscheinungsrhythmus zu wenig Kohle zu machen ist.

Zyklotrop
12.11.2000, 19:00
Die beste Fachzeitschrift die es je gab, ist und bleibt die Comixene. Die echte, alte mein ich natürlich. Die hat Fans aller Comicarten bedient. Von Frankobelgischen Sachen über Superhelden bis zu Wäscher.
Und als riesengrosser H.R.Wäscherfan lese ich natürlich die Sprechblase. Wäscher ist toll, da können sich die Pseudointellektuellen in die Hinterbacken beissen. Allerdings ist die Sprechblase in den letzten Jahren in der Tat einem Fanzine immer ähnlicher geworden. Aber Hethke sucht angeblich noch Leute die ihm Artikel über frankobelgische Klassiker schreiben. Wenn ihr was diesbezügliches habt...

flohte
12.11.2000, 19:17
Aus reinem Nostalgiedenken heraus habe ich auch mal eine Zeit die Lehning/Wäscher-Sachen wieder gesammelt. Bin aber nicht so blind, daß im Vergleich der Zeichenstil ganz schön simpel ist. Die Anatomie des menschlichen Körpers hat H.R. nie verstanden.
Aber als Kind seiner Zeit war und ist Wäscher nicht aus der deutschen Comicszene wegzudenken. Und Hethke? Der merkt allmählich, daß ihm die Wäscher-Fans wegsterben. Als ich vor paar Jahren mein Sprechblasen-Abo drangab, hatte ich einen kleinen Briefwechsel mit ihm über die Wäscher-Lastigkeit. Die Sprechblase ist nur noch Vehikel zum Verkauf seiner Hausproduktion gewesen. Sollte mich wundern, wenn Hethke den Sprung in fremde Wasser schafft.

eck@rt
13.11.2000, 07:35
Niemand wird heute mehr eine Fachzeitschrift für alle machen können, wie das zu Beginn der Szene noch möglich war. Dazu sind die Interessen der Comicleser zu differenziert geworden.

Dagegen spricht auch die Menge an verfügbarem Material. Heute weiß man einfach mehr über Comics als zu Zeiten der Comixene. Wenn man RRAAH!, Hit Comics, Sprechblase, Reddition und Comicsammler zusammennehmen würde, ergäbe das ein Paket von ein paarhundert Seiten. Wer soll das bezahlen - was er vielleicht nur zum Teil lesen will?

Vielleicht ist es auch eine Erscheinung unserer "Wissensgesellschaft", daß man Informationen in Massen einfordert. Wer soll das denn alles verarbeiten? Und ein paar Spezialisten, die alles über Hergé oder Todd McFarlane wissen, repräsentieren doch auch nicht gerade die komplette Szene.

eck@rt

eck@rt
13.11.2000, 13:19
@flohte: Ja, die Themen finde ich auch sehr interessant.Das Problem ist, daß du Insider sein mußt, um die Infos zu bekommen, daß du die Infos aber nur bekommst, wenn du vorsichtig genug bist, es nicht mit den Verlagen und Händlern zu verderben und daß das, was dann zur Veröffentlichung übrigbleibt, zum großen Teil unergiebig ist.

Ich kenne diese Problematik von RRAAH! her. Ich kann dort längst nicht alles veröffentlichen, was ich weiß, sonst hätte ich bald keine Freunde mehr. Also hält man sich an gewisse Spielregeln.

eck@rt

Collector
13.11.2000, 15:06
@ Eck@rt das ist doch wieder mal ein Beweis für die verkrusteten Strukturen und Probleme in der Comicindustrie. Frei nach dem Motto: Wer mir ans Bein bisst, der ist für mich gestorben. Darüber ob Kritik vielleicht berechtigt ist wird gar nicht nachgedacht. Ein Verhalten welches das Medium Comic noch mehr zum Nischenprodukt und Subkultur macht.

Es mag polemisch klingen aber etwas was der Comic-Branche fehlt ist der journalistische Vorschlaghammer. Hat es den anderen Industriezweigen geschadet das über ihre Machenschaften, Fehler und natürlich auch guten Produkten offen berichtet wird? Um mal ein konkretes Beispiel zu nennen glaubt jemand ernsthaft wir hätten heute in unseren PKW’s Sicherheitsgurte, Airbag, KAT wenn nicht in der Presse ausgiebig über die Sicherheits- und Umweltaspekte berichtet worden wäre. Was hat uns die Berichterstattung gebracht? Bessere, sichere und umweltfreundlichere PKW’s.

Liegt da nicht auch die Annahme nahe das eine ähnliches Verhalten zu ähnlichen Ergebnissen führt? Offen und ehrlich über Comics sprechen, sich nicht gleich beleidigt spielen, bessere Comics, mehr Leser, mehr Kohle.

eck@rt
13.11.2000, 15:35
@collector: Nein, da denkst du nicht pragmatisch genug. Natürlich kannst du frei draufloshämmern, die Fakten liefert dir aber nur eine Vertrauensperson. Und die kennt dich nicht mehr, wenn du ihr Vertrauen verspielst. Daß das Machen von Comic-Fachzeitschriften ein Drahtseilakt ist, merkt man erst, wenn's ernst wird.

Ich bin gern bereit, mich vom Gegenteil überzeugen zu lassen. Aber bitte nicht mit schönen Worten, sondern mit einer Realisierung solcher Vorstellungen, wie du sie äußerst. (Klingt polemisch, soll aber nur auf die Praxis hinweisen)

eck@rt

Collector
13.11.2000, 15:47
@ Eck@rt ich bin mir im klaren darüber das meine Äußerungen die Sachlage sehrvereinfachen. Ich wollte auch nur sagen etwas frecher könnte man schon sein. Wenn ein Autor/Zeichner/Verlag keine Kritik verträgt ist sagt das doch wohl mehr aus als Worte!?

[Dieser Beitrag wurde von Collector am 13. November 2000 editiert.]

eck@rt
13.11.2000, 17:16
Niemand "verträgt" Kritik. Die menschliche Seite solltest du nicht vergessen. Ich hab schon manchmal was (Richtiges) geschrieben, das ich später bereut habe. Gerade in einer Szene wie der Comicszene, wo man doch sehr nahe aufeinander hockt, kann man nicht beliebig austeilen. Wie gesagt, es ist ein Eiertanz: Für die einen ist man zu "kritisch", für die anderen zu lau.

eck@rt

BobSinclar
13.11.2000, 17:44
Faehigkeit zur Selbstkritik ist in der Branche leider immer noch nicht so weit verbreitet, wie es sein sollte...

Collector
13.11.2000, 18:56
Niemand verträgt Kritik? Also bitte. Wer auch nur etwas Selbstbewusstsein besitzt kann doch mit Kritik umgehen, ob man sie sich zu Herzen nimmt ist ein anderes Thema. Oder sind Künstlerseelen so verletzlich das man sie mit Kritik so tief verletzt? ;)

eck@rt
13.11.2000, 19:03
Es geht ja immer auch um Macht. Und das "Umgehen" mit Kritik sieht meistens so aus, daß man sich die Kritiker vom Hals schafft, wenn man's kann, und sich ihnen an den Hals wirft, wenn man sie noch braucht. Beides ist gleich unangenehm.

eck@rt

Collector
13.11.2000, 20:06
mmmh.. das hört sich ja richtig Cosanostra mäßig an ;)

flohte
13.11.2000, 23:08
Hi eckart: ich glaube, wir reden hier von zwei verschiedenen Magazin-Bedürfnissen. Während die einen mehr Besprechungen von Neuerscheinungen und Porträts von Zeichnern, Verlagen etc. propagieren, habe ich die Vorstellung von einem kleinformatigen Heft, in dem Kauf- und Sammeltrends analysiert werden. So wie die "Marktanalyse", die anfangs dem "Comicsammler" beilag. Warum werden seit paar Jährchen die Micky Mäuse mit Beilagen so gesucht? Warum zahlt jemand für`n Adventskalender oder `ne Sonnenbrille bis zu 500 DM? Wie läuft der Lehning-Markt? Warum gibt`s gerade um letzteren regionale Unterschiede? Warum werden exorbitante Preise für Casterman-Ausgaben von "Tim" gezahlt? Wie bedingen sich Sammlerverhalten und clevere Händlerprotektionen von bestimmten Serien. Was hat`s mit der Verramschung von Reprints auf sich? (Ich denke hier an die MM-Kassetten, die plötzlich zahlreich für 50 - 100 DM angeboten werden.) Welche Zukunft haben die Alben neben der Flut von Super- und Antihelden? Alles Fragen, die man zwar immer mal wieder mit Interessierten diskutieren kann, bei denen aber die Recherche fehlt.

Sascha Thau
14.11.2000, 00:45
Mir als Youngster in der Comicszene fällt nur auf das die Szene an sich fast schon hermetisch abgeschlossen ist. Jeder hat scheinbar schon für jeden gearbeitet und man kennt sich sowieso schon seit 20 Jahren vom Comicsalon in Erlangen. Ist schwer das Neuling Tritt zu fassen, da sich ja auch Kleinkriege unter den einzelnen Parteien abspielen und je nachdem an wen man zuerst gerät, kriegt man prompt auch Feuer von der anderen Seite obwohl man eigentlich nix dazu kann wen man zuerst kennen lernt. So ging's zumindest einem Freund von mir.

Klar das man da nicht austeilen will, auch wenn es berechtigt wäre. Aus dem Teufelskreis wird man wohl so schnell nicht rauskommen.

Davon abgesehen würde ich mir ein Magazin wünschen das mir gut recherchierte Artikel über Mangas, Ami Comics und frankobelgische Comics liefert. Nervt mich ziemlich, mir mein Zeug zusammen suchen zu müssen.

Auch glaube ich das Fachzeitschriften lieber vernünftige Interviews und Hintergrundberichte bringen sollten, dafür weniger "aktuelle Neugikeiten". Die News kriegt man schneller und besser übers Internet. Die Veröffentlichungsübersicht in RRAAH! oder die News in Hit Comics überblättere ich locker, weil ich eh informiert bin. Der Rest der mich interessiert wird dadurch ziemlich teuer.

bye Sascha

Jörg Digmayer
14.11.2000, 08:13
Die Szene ist klein, kaum einer verdient Geld und jeder kennt jeden. Damit ist doch klar, dass Animositäten und persönlichen Kleinkriegen Tür und Tor geöffnet sind. Das zeigt sich doch bereits hier im Comicforum, wie wir in der berüchtigten Rraah!-Diskussion gesehen haben.

Wer immer etwas macht, tut es zu einem großen Teil aus Enthusiasmus, dafür "erkauft" er sich aus seiner Sicht ein bisschen Unangreifbarkeit. Kritik wird drum schnell als Undankbarkeit gegenüber dem eigenen Engagement empfunden, entsprechend trotzig reagiert man.

Der Kritisierende kann seinerseits nicht ausweichen; etwas am Bestehenden (Magazin, Comic, wasauchimmer) passt ihm nicht, er will es in seinem Sinne ändern. Wenn das nicht geht, bleibt er unzufrieden und frustriert zurück, denn Alternative gibts keine.

Tja, wenn mir die Süddeutsche Zeitung nicht mehr passt, kauf ich mir halt die FAZ, solche Konkurrenz kennt der Comicmarkt nicht, weil sich schon die eine Publikation auf ihrem jeweiligen Gebiet bestenfalls +/- Null trägt.

Und da wundert Ihr Euch, dass gelegentlich die Fetzen fliegen?

Grüße
Jörg.

L.N. Muhr
14.11.2000, 10:12
allerdings verstehe ich die animosität mancher comicvelage und künstler wirklch nicht. reine fakten sollten eigentlich nicht verletztend sein - und wenn einer mist gebaut hat, sollte er ja auch dazu stehen können. aus fehlern wird man klug, oder?

und daß die pluralität von meinungen ganz gut funktioniert, sieht man ja am markt der musikzeitschriften. da gibt es zwar auch jede menge "käufliche" redaktionen (jedenfalls liest sich das oft so), aber auch ausreichend freie und unabhängige, die paralell zur anziege trotzdem einen verriß veröffentlichen. sowas wünsche ich mir für die comic-szene: daß man - natürlich irgendwie begründet - sagen kann, was man denkt und trotzdem keine sanktionen zu fürchten braucht.

every publicity is good publicity?

LuG
14.11.2000, 10:15
Und so einfach kann es auch woanders sein: Ich schreibe seit acht Jahren die Comicrezensionen für das Berliner Stadtmagazin "zitty" und arbeite auch für andere Zeitungen und Zeitschriften zum Thema Comics. Und - wenn ich mir mal auf der Brust rumtrommeln darf - ich bestelle mir nur Bücher, die auch tatsächlich bespreche. Im Laufe dieser Zeit bin ich auf Grund von diversen Verrissen mehrmals aus Presse-Verteilern rausgeflogen. Die Folge: Wer nicht bemustert, wird nicht rezensiert! So mußte ich in diesem Jahr mehrere Aufträge für eine ausführliche Besprechung von "300" absagen, aber um ehrlich zu sein: Mir ist das doch egal!

Wie gesagt: So einfach kann das Leben sein!

LuG

Sascha Thau
14.11.2000, 23:59
Um's mal klar zu formulieren:

Die Situation ist ziemlich erbärmlich für Comic-Journalismus.

BTW Die REDDITION halte ich für das derzeit beste deutschsprachige Fachblatt. Wenigstens etwas.

bye Sascha

Sebastian Köber
15.11.2000, 00:37
Das ist ein sehr interessantes Thema meiner Meinung nach. Warum beteiligt sich Mick Baxter denn nicht daran, obwohl er doch den Anfang gemacht hat?

L.N. Muhr
15.11.2000, 03:18
@lug: DIE geschichte hast du also neulich schon mal angerissen... komisch: ich hab neulich erst einen verriß von bad boy gebracht - hat aber bei s&l offenbar einen gestört. auch zu anderen verlagen bringe ich regelmäßig verrisse, ohne je aus dem verteiler geflogen zu sein. aber das nur am rande.

die macht der presse äußert sich ja nicht durch das schreiben von verrissen, sondern durch die möglichkeit dazu. as fehlt mir ein wenig in der aktuellen comic-presse. hit-comics ist eindeutig zu fanorientiert und rraah! hat (muß?) scheuklappen aufhaben, wenigstens auf dem gebiet comicplus+. nein, ich will jetzt keine alten diskus neu aufkochen... aber gibt es denn in deutschland so wenig journalisten, die mit dem feuer der leidenschaft in arsch und herz mal eine sache richtig durchpauken können - egal, ob es sich dabei um einen ungeliebten verriss handelt oder das nicht weniger ungeliebte independendt-thmea? auch in den feuilletons der massenblätter vielleicht? so ensteht vielleicht irgendwann mal der markt für ein kritsiches comic-infoblatt hierzulande...

hoffnung.

LuG
15.11.2000, 09:07
Es geht doch gar nicht um Macht, sondern um Professionalität. Natürlich zucken die Redaktionen der Feuilletons zurück, wenn da Artikel auftauchen, die nichts anderes als Bauchnabelbespiegelungen sind, sei es weil sie direkt vom Lektor, Übersetzer oder gar Herausgeber eines bestimmten Verlages stammen. Der ehemalige Cheflektor von Carlsen hat da einige unrühmliche Beispiele geliefert (der hat übrigens Kritik an seiner Arbeit auch immer gleich persönlich genommen, ich könnte da Geschichten erzählen...). Auf der anderen Seite gibt es Redakteure, die so verkopft sind, daß man ihre Beiträge nur nach einem abgeschlossenen Filosofie-Studium versteht. Ich frage mich wirklich, was Derrida und Lacan in einem Comic zu suchen haben. Beide Positionen dienen "unserer Sache" nicht gerade.

Was nun die Hit-Diskussion betrifft, die wir ja auch schon anderswo angerissen haben, so sehe ich da schon viel Bewegung. Das Blatt entwickelt sich durchaus zu einer kritischeren Haltung. Aber was soll ein Redakteur denn machen, dessen Blatt sich nicht durch den verkauf finanzieren kann, wenn Anzeigenkunden drohen abzuspringen? Ich denke alle Redakteure von Comic-Fachzeitschriften, von Joachim Kaps über Bernd Kronsbein bis hin zu Martin Jurgeit könnten da ein Lied von singen. Meine Vorteile sind ja, daß ich

1. thematisch nicht nur auf Comics spezialisiert bin und

2. habe ich von meiner Hauptredaktion (dem "zitty") Carte Blanche, weil meine Seite nicht von Verlagsanzeigen abhängig ist. Sollte ich aber mal was böses über die Anzeigenkunden auf meiner Seite schreiben, sähe die Sache wahrscheinlich schon anders aus.

Ich glaube ich habe auch das schon woanders geschrieben, aber bei meinem Volontariat hat mir mein Verleger eine Lektion erteilt. Er kam irgendwann mal in die Redaktion und wusch uns den Kopf indem er fragte: "Was glaubt ihr eigentlich wozu ihr Redakteure gut seit? Ihr müßt die Rückseiten der Anzeigen vollschreiben, sonst nichts!"

So läuft´s nun mal, ob es euch gefällt oder nicht und so viel dazu.

LuG

Koenig Kups
15.11.2000, 10:22
Yep, Rezensionsjournalismus ist eine schmutzige Sache. Einer der Gründe, warum ich sowas heutzutage eher nicht mehr mache, liegt darin begründet, dass das was LuG da schreibt, vollkommen den Tatsachen entspricht.

Natürlich gibt es auch Ausnahmen. Wenn sich beispielsweise ein Blatt dermaßen auf dem Markt etabliert hat, dass es sich niemand leisten kann, darin keine Anzeigen zu schalten, haben die Redakteure auch entsprechend mehr Freiheiten in Bezug auf den Inhalt ihrer Artikel/Rezis.

Ein Magazin, welches diesen Status nicht erreicht hat, muss immer mit einem gleichzeitigen Katzbuckeln den Entschuldigungsbrief an die Marketingabteilung aufsetzen, wenn aus Gründen der journalistischen Ethik auch mal ein negativer Bericht über ein Produkt eines Anzeigenkunden abgedruckt wurde.

Das Verhältnis zwischen Geschleime zu Gunsten des Anzeigenschalters und der eigenen journalistischen Integrität ist immer wieder eine sehr schwierige Gratwanderung. Für manche Leute sogar zu schwierig, weshalb sie gleich von vornherein darauf verzichten und stattdessen gleich im sicheren Tümpel der Arschkriecher bleiben.

Mick Baxter
15.11.2000, 15:17
Meine Meinung ist gefragt? Bitte sehr.

@Sebastian: Ich hatte diesen Thread eröffnet, um die mittlerweile vom Admin gelöschte Rraah!-Diskussion auf eine sachlichere Ebene zu bringen, nicht um meine eigenen Ansichten unters Volk zu streuen.

Das mehrfach geforderte eierlegende Wollmichsau-Magazin halt ich auch nicht für der Weisheit letzter Schluß. Leute, die sich gleichermaßen für die Preisentwicklung bei Erstauflagen, für Superhelden und für Autorencomics interssieren, sind eine zu kleine Zielgruppe.

Die vielgescholtene Empfindlichkeit der Szene liegt auch in der Größe begründet. Jeder kennt jeden persönlich. Die Verleger lassen sich auf Messen anpöbeln und erledigen selber ihre Post. Der Herausgeber der Süddeutschen Zeitung hat eine Sekretärin, die die gröbsten Beleidigungen vorher im Papierkorb oder in der Rechtsabteilung entsorgt.

Gruß vom Mick

@L.N. Muhr: Hast Du auch eine E-mail-Adresse?

Blueberry2
15.11.2000, 15:39
Eine äußerst interessante Diskussion. Meine Sekundärliteratur besorge ich mir heute fast ausschließlich in Frankreich, weil diese einfach ein professionelleres Niveau hat. Die Zankereien sind aber auch dort in großem Umfange vertreten. Letzten Punkt halte ich im Sinne einer gesunden Konkurrenz für nicht verwerflich.

eck@rt
15.11.2000, 17:20
@LuG: Schön für dich, wenn du so frei bist, nur über die Bücher zu schreiben, die man dir frei Haus liefert. Gegenbeispiel: Ich habe diese Woche für 40 Mark Carlsen Comics gekauft, weil ich die Titel im nächsten RRAAH! rezensiert haben wollte und Carlsen es nicht auf die Reihe gekriegt hat, was zu schicken. Und obendrauf werde ich sicher noch gescholten, weil einem Leser oder Redakteur der Text nicht gefällt. Berufsethos oder pure Dummheit von mir?

@Weißnichtmehrwer: Du kaufst dir deine gesamte Sekundärliteratur in Frankreich. Na fein. Dann weißt du ja über alles, was außerhalb unserer Grenzen passiert, bestens Bescheid.

eck@rt

Blueberry2
15.11.2000, 18:23
@ Eck@rt
Womit habe ich bitte sehr diesen schnippischen Ton verdient? Meinst Du nicht auch, daß ich lieber ein umfassendes inländisches Magazin kaufen würde? Mach eins, dann brauche ich nicht über die Grenze zu fahren.

flohte
15.11.2000, 19:01
Die letzten Beiträge, augenscheinlich von Insidern verfasst, sind zwar recht aufschlußreich im Hinblick auf das Geschehen hinter den Verlagskulissen. Das die finanzierenden Werbeträger nicht eine Seite weiter verissen werden wollen, ist wohl einleuchtend. Was das Ganze aber mit dem Wunsch nach einem Magazin zu tun hat, welches Sammler- und Leserverhalten transparent macht, Trends untersucht und zu analysieren versucht, ist mir nicht ganz klar. Solche Inhalte würden doch Verlagen sogar nützen können, käme es doch in gut gemachter Form einer empirischen Marktforschung gleich.

BobSinclar
15.11.2000, 20:05
Das es kein uebergreifendes Magazin 'fuer alle' gibt, hat vielleicht auch damit zu tun, dass wenige Macher dazu bereit sind, ueber die Grenzen des eigenen Geschmacks hinauszuschauen.
Is ja im Comichandel auch nich anders, da wird ja mit Enthusiasmus auch nur das verkauft, was man kennt und mag, alles andere wird eher stiefmuetterlich betreut.
Solange das aber der Fall ist, kann man von einer Szene kaum wagen zu sprechen und kann sich auch alle Zukunftsorientierten Ueberlegungen von der Backe wischen...:scool:


[Dieser Beitrag wurde von BobSinclar am 15. November 2000 editiert.]

BobSinclar
15.11.2000, 20:11
Im Uebrigen kann man nur konstruktive Ueberlegungen anstellen, wenn man persoenliche Eitelkeiten (die im Bereich Comic relativ weit verbreitet zu sein scheinen) aussen vor laesst.
Unter diesem Gesichtspunkt gibt mir auch die Schliessung des RRAAH! Threads mehr als nur Raetsel auf...aba wat solls

euha
16.11.2000, 06:23
@Bob: Leute die schon lange in der Comic-Szene sind erinnern sich mit Sicherheit an mehrere Streitereien in den letzten Jahrzehnten. Am Ende des Raah-Threads erinnerte jemand an die Sackmann-Knigge Fehde, aber es gab auch andere mit anderen Personen über andere Themen.

Ich denke wenn jemand soviel Enthusiasmus (wo ist mein Duden?) in ein solche Sache legt, mit der kaum oder kein Geld zu verdienen, der ist schon ein Individalist mit ausgeprägtem Charakter (und dies ist positiv gemeint!). Aber gerade wenn man soviel Zeit opfert und dann hämische Kritiken bekommt, wird man dünnhäutig.

Auf der anderen Seite sollten wir uns mal überlegen, wo die Comic-Szene in Deutschland ohne die Knigges, Sackmanns, Havas etc. stehen würde!

eck@rt
16.11.2000, 08:24
@blueberry2: Entschuldige, wenn der Ton etwas aufgeregt war. Ich meine nur, daß die französische Comic-Fachliteratur längst nicht das ganze Spektrum abdeckt, das wir in Deutschland haben. Deswegen bemühe ich mich, RRAAH! vielseitig zu halten, und weil das nicht im Umfang von 200 Seiten pro monatliche Ausgabe geht, sind alle unzufrieden. Was die Reddition macht, ist zwar tiefgehender, aber auch punktueller. Denkt mal darüber nach, was in der Reddition alles NICHT drinsteht.

eck@rt

flohte
16.11.2000, 10:45
Hi Chef, danke für die Zustimmung zu den ersten ComicSammlern. Zu den MM-Beilagen: so ein plötzlicher Boom hat immer einige wenige clevere Auslöser, die mit geschicktem Einheizen der Sammlerstimmung ihr Konto füllen (siehe Diddl, Pokemon etc.) Abgesehen von den fest eingefügten Bastelbögen habe ich früher die MM-Beilagen weggeworfen. Nun verfünffachen sich die Preise für alte MMs mit Beilagen. Ich lang mir an den Kopf, wenn für `ne Sonnenblende von `64 500,--Märker gezahlt werden. Aber die Suche nach MMs mit den div. Beilagen grassiert wüst, und verdirbt auf breiter Basis den Wert alter MMs ohne diese Dinger. Ich betrachte das auch als künstlich angeschürten Markt - aber das Volk der Sammler hat den Köder geschluckt. Der Trend hat sich schon auf andere ehemals beilagenträchtige Serien wie Primo/Fix + Foxi etc. ausgedehnt. Diese Vorgänge u.ä. - wie Hethke den Lehning zum Preisbomber getrieben hat, wer bei Waue die höchsten Gebote setzt, Berichte von der Preisfestsetzung vor Erscheinen des jährl. Preiskatalogs - wär das nicht für Sammler interssant?

Blueberry2
16.11.2000, 12:26
@ Eck@rt
ich vermisse trotzdem nichts, weil mich der AMI/Superklopper Bereich nicht interessiert.

eck@rt
16.11.2000, 15:45
@blueberry2: Wenn ich so was sagen würde, würde man mich steinigen.

eck@rt

L.N. Muhr
16.11.2000, 16:18
@mick baxter: ja. du auch?

Mick Baxter
17.11.2000, 01:51
Wollte Dich auf diese Seite (http://www.comicforum.de/comicubb/Forum26/HTML/000016.html) hinweisen (da werden unterbeschäftioge Comicjournalisten gesucht). Die anderen wurden schon angeschrieben.

Gruß vom Mick

Mick Baxter
18.11.2000, 00:10
@ Der Chef
Ein sagenumwobener Liedermacher? Klingt spannend!
Soweit mich die Szenekenntnisse eines Meisterdetektivs nicht trügen, hieß der Gesuchte HARDMUTH BIREK (wie man aus gut unterrichteten Kreisen hört ein Anagramm, aber nicht von Mick Baxter).

Und direkt zurück zum Thema: Investigationsjournalismus in WHAM (1986, mein Geburtsjahr! Nicht jeder ist alt wie Zyklotrop und Blueberry). Schon damals war der gleiche beleidigte Ton zu finden, der in einigen (mittlerweile geschlossenen) Foren vorherrscht.

Das übergreifende Magazin "für alle" scheitert weniger an der Bereitschaft der Macher "über die Grenzen des eigenen Geschmacks hinauszuschauen", als an derjenigen der Leser. Warum sollten außer den 70 Leuten, die MM-Beilagen sammeln, ein Magazin kaufen, das dies fundiert (und damit ausführlich) behandelt? Also mich interessiert das nicht die Bohne. Und die Sammler von Horrido und Asterix-Erstausgaben vielleicht auch schon nicht mehr.

Gruß vom Mick

ICOM
18.11.2000, 00:42
Ein wenig mit Fachzeitschriften hat auch das COMIC!-Jahrbuch zu tun (wir behaupten nur nicht, daß wir häufiger als einmal im Jahr erscheinen).

Im COMIC!-Jahrbuch 2001 (http://www.comicforum.de/comicubb/Forum26/HTML/000016.html) planen wir als Thema "Comichändler - das Nadelöhr zum Leser“. Das ist auch angeregt durch unsere eigene Erfahrung, daß man mit Nischenpublikationen kaum den Weg in die Regale der Händler findet.

Wie ist Eure Erfahrung damit? Ist nur der Beratungs-Service schlecht (wie mehrfach in verschiedenen Foren angesprochen) oder ist auch das Angebot eingeschränkt bzw. mangelhaft?

L.N. Muhr
18.11.2000, 01:44
oh jeh... schöne sache das, aber so gut stehe ich vielleicht doch nicht in der materie... beweise dafür gibts hier (http://www.leipzigonline.de).

man soll sich ja auch nicht selbst überschätzen. außerdem fällt mir grad so richtig nichts außergewöhnliches ein.

grübel, grübel...

aber danke!

[Dieser Beitrag wurde von Comicforum am 19. November 2000 editiert.]

L.N. Muhr
18.11.2000, 01:45
ich kriechs mit den links nicht gebacken! sachdienliche hinweise hierhin!

nochmal DANKE!

Lars Sudmann
18.11.2000, 08:48
Nimm mal statt runden Klammern () die eckigen Klammern []. Dann klappts auch mit den Links.

Martin Jurgeit
18.11.2000, 09:39
Ich kann mich der Meinung von Mick Baxter, dass nämlich das übergreifende Magazin "für alle" weniger an der Bereitschaft der Macher "über die Grenzen des eigenen Geschmacks hinauszuschauen", als an derjenigen der Leser scheitert, nur anschließen.

Ich arbeite derzeit regelmäßig bei fast allen erscheinenden (Fach-)Magazinen mit. Ich kenne daher auch die Interna ganz gut. Und ich kann nur bestätigen, dass schon kleinste Abweichungen "von der reinen Lehre" in der Leserschaft sehr übel genommen werden. Trotzdem versuche ich in "Hit Comics" und ZACK (wo ich Chefredakteur bin) immer wieder, kleinere "Blicke über den Zaun" zu wagen. Doch das darf wirklich nur in ganz engem Rahmen geschehen.

Wenig hilfreich sind auch die ständigen Hinweise auf frühere Magazine, die sowohl wirtschaftlich wie auch inhaltlich gescheitert sind. Es hat ja seine Gründe, warum diese alle eingestellt wurden, eine "Sprechblase" aber immerhin schon im dritten Jahrzehnt erfolgreich ist.

Ich für meinen Teil kann mit der heutigen Situation sehr gut leben. Wir haben derzeit immerhin 8 Magazine, die in mehr oder weniger umfangreichen und in mehr oder weniger fundierten redaktionellen Teilen über Comics berichten - von der "Animania" bis ZACK, vom "Treffer" bis zur "Reddition". Und diese ganzen Magazine bringen immerhin insgesamt an die 50 Ausgaben pro Jahr heraus! Das ist mir zehnmal lieber, als die Situation vor zehn Jahren, als wir zwar noch eine Handvoll "Für alle-Magazine" hatten, diese aber höchstens 2-3mal im Jahr erschienen und dann nicht selten auch noch reihum über exakt die selben Ereignisse berichteten.

Die (Comic-)Welt ist heute zwar weniger übersichtlich, dafür aber auch wesentlich vielfältiger geworden. Wir haben ja auch nicht mehr lediglich drei Fernsehprogramme.

Martin

Martin Jurgeit
18.11.2000, 23:08
@ Jörg Winner:

Das mit der Handvoll bezog sich natürlich auf die "Für alle-Magazine" wie "Comic Forum".

Aber auch sonst sah es nicht viel besser aus, da wird wohl vieles im Nachhinein verklärt. Die einzigen Magazine der 80er/90er Jahre, die dauerhaft über mehrere Jahre ihren regelmäßigen Erscheinungsrhythmus halten konnten waren "Die Sprechblase", "RRAAH!" und anfangs "Comicspeedline". Schon bei "Comic Forum" und "ICOM Info" & Co. musste man da sehr große Abstriche machen. Selbst in "guten Jahren" werden kaum zwei Dutzend Publikationen insgesamt zusammen gekommen sein.

Und die Fanzines, zu denen ich Magazine rechnen würde, die in der Regel nur in s/w, in kleiner Auflage erscheinen und ohne (Fachhandels-)Vertrieb auskommen müssen, habe ich bei meiner Aufzählung gar nicht erst aufgenommen. Da kämen heute locker noch einmal ein halbes Dutzend Publikationen zusammen, incl. des natürlich immer noch erscheinenden "Fan Piccolo Magazins".

Martin

Martin Jurgeit
18.11.2000, 23:43
@ Jörg Winner:

Wenn ich behaupte, dass die "Für alle-Magazine" auch inhaltlich gescheitert sind, dann heißt das natürlich nicht, dass sie deshalb schlecht waren. Das Problem war nur, dass sie mit ihrem Sammelsurium unter dem Strich nicht sehr viele Leser gefunden haben und dann wahrscheinlich auch noch jeweils exakt die selben Käufer ansprachen. Da ist das Potential natürlich schnell ausgereißt.

Heute gibt es zwischen den einzelnen Magazinen kaum noch Schnittmengen. Zwischen der "Animania" und "Der Sprechblase" etwa dürfte sie wahrscheinlich sogar fast überhaupt nicht vorhanden sein. Ich wage deshalb die Behauptung, dass die heutigen (Fach-)Magazine ein Vielfaches an Leserschaft erreichen, als noch vor wenigen Jahren. Und das ist natürlich nur durch die Spezialisierung möglich geworden.

Somit hat sich bei den Magazinen auf jeden Fall der Spruch Weniger ist mehr! bewahrheitet.

Martin

Sebastian Köber
19.11.2000, 17:33
@Twist:
Wo sind denn eckige Klammern auf der Tastatur?

Jo Kaps, Carlsen Comics
24.11.2000, 09:19
Na, da hab ich doch jetzt erst entdeckt, dass eck@rt mal wieder einen Beitrag zur Legendenbildung geleistet hat und muss doch gleich was dazu loswerden... ;)
Die Schelte auf unsere Pressebetreuung kann ich hier auf keinen Fall so stehen lassen. Also eck@rt, wenn Du schon darüber weinst, dass du dir Alben von uns kaufen musstest, um sie besprechen zu können, solltest du schon auch so fair sein, dabei darauf hinzuweisen, dass Du in aller Regel am Montag abend anrufst, wenn Du etwas am Dienstag morgen brauchst. Da spielt die Post einfach nicht immer so mit. Dafür hast du von uns aber doch andererseits ganz umsonst die komplette Hergé -Werkausgabe bekommen, obwol Du darüber gar nichts geschrieben hast, nachdem sie erschienen ist. Also immer schön fair bleiben, gell?
Nun aber zu ein paar allgemeine Punkte: Zu dem Thema Anzeigen ist es vielleicht auch mal ganz sinnvoll, sich zu fragen, warum ein Verlag wie Carlsen in einem Objekt wie Rraah! noch Anzeigen schalten sollte, wenn bei der Ausrichtung des Objektes klar ist, dass es nur noch Leser erreichen kann, die sowieso kaum Carlsen-Alben kaufen würden. Es hat also weniger mit Abstrafen zu tun, wenn man nicht schaltet als damit, dass ein Magazin, das sich auf einen winzigen Teilbereich des Marktes beschränkt als Werbeträger einfach uninteressant ist.
Zur allgemeinen Situation: Ein umfassend informierendes Blatt fehlt meiner Meinung nach dennoch. Würde man das mit anderen Szenen vergleichen, wäre es doch wirklich ein Jammer, wenn man sich statt einem Magazin wie Cinema eines über jede vertretene Sparte des Marktes kaufen müsste. Die deutsche Comic-Welt kommt einfach aus ihrem Schubladendenken nicht raus, was ich für ein großes Problem halte, da es zeigt, dass viele Käufer noch immer viel eher Sammler als Leser sind. Und das halte ich für eine ungesunde Konstruktion. Und es ist keineswegs so, dass die übergreifenden Magazine geringere Auflagen als heute Zack oder Hit Comics hatten, im Gegenteil. (Zumindest für Comic Forum und Comixene kann ich das mit Sicherheit sagen). Fakt ist nur, dass man weder von den alten noch den neuen Auflagen auf Dauer überleben kann. Die Magazine funktionier(t)en doch letztlich nur, weil ein paar Enthusiasten für lau Monate ihres Lebens damit zugebracht haben, Informationen zusammenzutragen und aufzubereiten. Meines Wissens hat außer der Comixene und der Sprechblase kein Magazin auch nur Anerkennungshonorare für seine Autoren gezahlt. Dabei kann dann auf Dauer auch nichts entstehen, was mit der Berichterstattun in anderen Medien mithalten kann. Und deswegen habe ich z.B. auch igrendwann meine Konsequenzen daraus gezogen und die Sache bleiben lassen. Von irgendwas muss der Mensch ja leben und nur vom Schulterklopfen wird keiner satt...
Und eck@rt hat (siehe den Topic Rraah!) daraus ja auch seine Konsequenzen gezogen und macht das Heft nach eigener Aussage nun für sich und nicht mehr für Leute, die sich über den Markt insgesamt informieren wollen. Und auch die ganzen Internet-News-Seiten folgen ja diesem Weg. Interessiert sich heute denn wirklich niemand mehr für die faszinierende Vielfalt unseres Mediums? Das wäre in der Tat ein Jammer und würde bedeuten, dass wir in den letzten zehn Jahren zwei Schritte zurück und nicht einen nach vorne gegangen wären...

Jörg Digmayer
24.11.2000, 13:52
Die Fachzeitschriften spiegeln den Markt wider. Ich vermute, beim Kino hat zwar jeder so seine Vorlieben, aber kaum jemand geht *nur* in Filme eines bestimmten Typus.

Die Comicszene ist nicht sehr breit, aber dafür tief. Während von den Kinogängern nur ein Bruchteil hargesottene Cinéasten sind, die praktisch nur fürs Kino leben, findest Du im Comicbereich mehrheitlich Leute, die sich sehr stark auf dieses Medium als Hobby und Interessengebiet konzentrieren.

Das führt einerseits zu den Scheuklappen und zu dem Fanatismus, den wir auch hier im Comicforum sehen (man lese mal nach, welche Reaktionen der Superhelden-Rückzug von Dino hervorgerufen hat), andererseits wäre das bisschen Comickultur, das es hierzulande gint, vermutlich ganz den Bach runter, wenn es diese enthusiastischen 100%-Fans nicht gäbe.

Es bleibt die Erkenntnis aus mehreren Diskussionen hier: Woran es vor allem fehlt, sind die Leute, die nebenher und zwischendurch auch mal einen Comic lesen. Und für so eine breite Interessentenschar wäre dann auch ein allgemein gehaltenes Comic-Magazin interessant. Momentan geht der Trend -- so scheint es zumindest mir -- aber gradwegs in die andere Richtung: Wer da ist, spezialisiert sich auf Teufel komm raus.

Grüße
Jörg.

petra
24.11.2000, 14:53
Comics haben wohl im allgemeinen mehr mit »Special Interest« zu tun, als mit einer beliebigen Kunstform. Wäre schön, wenn es nicht so wäre und der Comic neutral im allgemeinen Kulturbetrieb stehen würde. Vermutlich käme keiner auf die Idee, das Kino pauschal als gut oder böse einzustufen. Beim Comic aber scheiden sich die Geister oftmals in glühende Anhänger oder Verächter des gesamten Mediums. Ich glaube auch, daß Comicleser manchmal eine sehr emotionale Bindung an ihre Lektüre und ihre Schöpfer haben und nach außen wie eine verschworene Gemeinschaft wirken. Vielleicht schreckt das ja Leute ab, die gelegentlich gerne mal einen Comic lesen würden, einfach so, wie man sich eben auch CDs und Bücher kauft, oder Ausstellungen besucht, ohne gleich einer Szene anzugehören. Die, wie ich finde, meist recht einseitige Berichterstattung in den Medien abseits der Fachmagazine, hängt sicher auch damit zusammen. Comics gelten da (meistens) noch immer als etwas Exotisches.

petra
24.11.2000, 15:14
Ein allgemein gehaltenes Magazin für eine breitere Interessenschar ist sicher die Reddition, wobei ich mit »allgemein« nicht »beliebig« meine, im Gegenteil. Die Themen sind ausgewogen, die Berichterstattung fundiert und ausführlich, und gut lesbar ist das Ganze auch noch, also eigentlich ideal sowohl für Leute, die sich intensiv mit dem Comic - und weniger mit der Szene drumrum - beschäftigen, als auch für die, die nur punktuelles Interesse haben.

Jo Kaps, Carlsen Comics
24.11.2000, 15:57
@Der Chef: Ist ja interessant. Könnte es da eventuell persönliche Interessen geben...? :)

eck@rt
24.11.2000, 17:03
@Joachim Kaps: Na, ob die Leute dir das wohl glauben?

eck@rt

Mick Baxter
25.11.2000, 00:03
Ein wenig wundere ich mich, daß Carlsen zwar betont, wieviel francobelgische Comics sie doch veröffentlichen, gleichzeitig aber Jo postuliert, RRAAH!-Leser (nach allgemeiner Einschätzung doch Bewohner eben dieser Comic-Schublade) würden keine Carlsen-Comics kaufen.
Der Verweis auf Comixene und Comic Forum als übergreifende und auflagenstarke Magazine trifft insofern nicht zu, als zu deren "Lebzeiten" sich der Markt noch nicht so extrem in Manga, US-Hefte und den auch nicht gerade homogenen Rest aufgespaltet hatte.
Und den Sammler-Markt, wie oben gefordert, haben sie überhaupt nicht bedient. Ebensowenig wie "Cinema" über Kurz-, Experimental- und Trickfilme sowie über Anime und nicht deutsch- oder englischsprachige Filme berichtet.

Gruß vom Mick

Martin Jurgeit
25.11.2000, 10:27
@ Jo Kaps:

Ich bleibe dabei: Wirklich wichtig ist nicht die Auflagenzahl der einzelnen Magazine (wobei sich über die VerkaufsAuflage eines Comic Forums beispielsweise trefflich spekulieren ließe), sondern "was am Ende rauskommt" - also was die einzelnen Magazine insgesamt an unterschiedlichen Lesern erreichen.

Auch dein Beispiel Cinema halte ich für sehr gewagt. Mick Baxter hat ja schon einige Anmerkungen dazu geschrieben. Für eine wirklich umfassende Begleitung der "Filmkunst" müssten natürlich auch die unterschiedlichen Veröffentlichungsformen von einer Fimzeitschrift berücksichtigt werden. Lässt man beispielsweise Video inzwischen praktisch außen vor, so ist das so, als sagte man, über Comics schreiben wir nur, wenn sie im Album erscheinen, nicht aber wenn sie als Kiosk-Heft erscheinen.

Aber nicht einmal den engen Bereich des Kinos deckt Cinema komplett ab. Heute hat ein Film praktisch nur noch dann die Chance, dort erwähnt zu werden, wenn er über einen großen Verleih in ausreichender Kopienzahl (ca. zwei Dutzend) in die Kinos kommt. Für viele Independent-Produktionen - insbesondere aus Deutschland und Europa - ist das aber bestenfalls noch durch zusätzliche Kopien erreichbar, die aus Fördergeldern finanziert werden. Typische "Festival"-Filme fallen da gleich komplett durch das Raster.
Nun kann man aus Sicht einer Zeitschrift wie Cinema durchaus argumentieren, dass das Sinn macht, den schließlich beabsichtigt man ja eine gewisse Breitenwirkung. Für ein Comicmagazin würde das aber bedeuten, dass man die Berichterstattung über Verlage wie Reprodukt oder Zwerchfell auch gleich einstellen könnte. Denn schließlich kann man deren Bände auch nicht in jeder Buchhandlung oder jedem Comicladen um die Ecke kaufen.

Martin

Martin Jurgeit
25.11.2000, 13:34
@ Jörg Winner:

Das Hauptproblem mit den Verkaufszahlen ist einfach, dass man sich in der Regel nicht einmal darüber verständigen kann, was eigentlich überhaupt Verkaufszahlen sind.
Viele Verleger gehen einfach davon aus, dass das die Exemplare sind, für die sie von ihrem Vertrieb und den Läden Geld gesehen haben - ganz unabhängig davon, wieviele dieser Hefte am Ende auch beim Endverbraucher gelandet sind. Zu welchem Ergebnis diese Milchmädchenrechnungen über Kurz oder Lang führen, sehen wir gerade beim Heftchenmarkt.

Aber auch bei den Magazinen sah das lange genauso aus. Noch heute ist es überhaupt keine Probleme, an den Großteil der "Comic Forum"-Ausgaben bei vielen Händlern zu kommen. Und selbst 20 Jahre alte "Comixene"-Nummern liegen bei bestimmten Händlern in rauhen Mengen rum. Dagegen haben wir von inzwischen vier ZACK-Ausgaben aus dem letzten Jahr kein einziges Exemplar mehr über und müssen selbst neue Abonnenten enttäuschen. Ich selber habe zur Pressearbeit gerade wieder einzelne Ausgaben "zurückgekaufen" müssen. Und das obwohl wir eigentlich recht große Mengen zurückgelegt hatten.

Der Grund liegt einfach darin, dass die Händler früher eher 10 % zuviel als zuwenig vorbestellt haben, heute dagegen eher 10 % zuwenig. Was natürlich mit dem erheblich gestiegenen Gesamtbestellvolumen zusammenhängt. Ich selber habe diese Entwicklung bei "Hit Comics" ja mitgemacht. Stichprobenartige Nachfragen bei Händlern legen den Schluss nahe, dass unsere "Auflagenanpassung" von ca. 20 Prozent nur zu einem geringen Teil auf den Verlust von Lesern zurückzuführen ist. In der Hauptsache legen sich die Händler heute einfach weniger Exemplare ins Lager.

Martin

Martin Jurgeit
25.11.2000, 15:02
Jörg Winner: "Der Teil der Auflage für den die Verlage ihre Kohle erhalten, ist letztlich relevant. Daran verdienen sie oder gehen zugrunde."

Das sehen insbesondere Anzeigenkunden aber deutlich anders. Denen geht es nur um die Leser. Und zumindestesns bei Magazinen müssen die Anzeigen einen vergleichbaren Anteil an den Einnahmen erbringen wie die Verkäufe. Im "richtigen" Zeitschriftenmarkt spielen die reinen Verkaufserlöse sogar eine untergeordnete Rolle.

Martin

euha
25.11.2000, 16:50
Ich weiß garnicht warum über das legendäre Magazin "Comic Forum" so hergezogen wird. Klar Wolfgang Alber war auch eine schillerende Persönlichkeit wie soviele in diesem Business (Business ?!?).

Aber wo sonst habe ich was über Zeitungscomics in Hongkonk erfahren, die sich kritsch mit den Chinesen auseinander gesetzt haben? Nur in UK (dort liefen sie sogar in der Times) und im Comic Forum.

Ich wurde über das Comic Forum zum Comicfan, vorher war ich nur Comicleser. Und viele Facetten von Comics wurden nur dort beschrieben.

Klar die Periode "Schuh" mit so legendären Beiträgen wie "Der Frisör im Comic" war nicht so prickelend, aber dennoch.

Es gab mehr als nur die Comixxene - und das Spektrum von CF war sehr breit. So etwas fehlt mir heute.

Martin Jurgeit
25.11.2000, 17:01
@ Jörg Winner:

Die Umkosten für ein Magazin allein über die Verkaufserlöse reinzuholen, ist absolut illusorisch. Anzeigenverkäufe spielen hier vom Start weg eine große Rolle - zumindest bei den Magazinen, bei denen ich in leitender Funktion beteiligt bin.

Draufzahlen war (und ist) auch nicht drin. Ein Kleinverleger wie Manfred Ilsemann beispielsweise vom Karicartoon Verlag ist nicht in der Lage, ein Magazin wie "Hit Comics" zu sponsern. Jede Ausgabe musste zumindestens die Produktions- und Vertriebskosten einbringen. Und was dann übrig blieb - und das war ab Nummer 1 eine wenn auch nicht riesige Summe - wurde (und wird) in eine bessere Heftausstattung und langsam steigende (Anerkennungs)Honorare für die Mitarbeiter gesteckt.

Martin

Eckart Schott
26.11.2000, 10:00
Hallo!

1. Comicleser müssen nicht einsam sein - es gibt so etwas wie Comicstammtische. Unserer hier fährt sogar zusammen auf französische Festivals, z.B. nach Angouleme. Und unsere Stammtische sind immer interessant und lustig.

2. Fachmagazine: Ich finde die Reddition sehr gut, Rraah! im Großen und Ganzen auch.

Auflagen: Als "Küchentischverleger" bin ich mir sehr wohl bewusst, dass ich nie 10000 Exemplare eines meiner Alben verkaufen werde. Aber 2000 - 3000 sind auch ganz okay. "Das blaue Tagebuch" geht in seine 3., "Aufschub 1" hat schon seine 2., "Aufschub 2" wird seine 2. Auflage erleben, genauso "Die Minimenschen 37". Verlegerherz, was willst Du mehr?
Ich finde es wichtiger, nicht den Markt mit zu hohen, unverkaufbaren Auflagen zu überschwemmen - denn ich will NIE ramschen müssen.

Bis bald,
Eckart

Mick Baxter
08.02.2002, 04:14
RRAAH! gibts nicht mehr, dafür ist XOOMIC dazugekommen.

Ein Grund, das alte Thema mal wieder hervorzukramen (immerhin hat sich die Zahl der Nick-Names im Forum seither vervierfacht - vielleicht sind auch ein paar neue Mitglieder dabei).

euha
08.02.2002, 07:09
Wow: Mick hatte wohl eine schlaflose Nacht, wenn er 2 Uralt-Threads wieder rauskramt.

Aber recht hat er: auch mich würde Eure Meinung über XOOMIC interssieren.

Ich fand das Heft ein wenig entäuschend, aber nicht was die Aufmachung usw. betrifft sondern mehr bzgl der Auswahl der Themen.

Der RRAAH-Nachruf hätte m.E. etwas kritscher ausfallen können.

Gut hat mir die "Comics neu erfinden" Kritik gefallen. Auch ich fand den Band weitaus schlechter als sein Vorgänger und die Kritikpunkte wurde sehr schön in Worte gefasst.

Aber warten wir´s mal ab. Man sollte neuen Magazinen etwas Zeit lassen. Daher habe ich es trotzdem abonniert.

Und irgendwie lustig: früher habe ich mich immer auf die News-Sektion gestürzt. Im Zeichen des Internets ist die eigentlich (zumindest für mich) fast überflüssig geworden.

nichtich
09.02.2002, 02:34
@mick: ja, hier ist schon das erste neue mitglied, das comixene & co nur noch aus sackmanns dissertation kennt ;-)

Nachdem ich den gesamten thread durchhabe :lesen:
habe ich den eindruck, dass es z.Z. an professionellen
Fachzeitschriften nach dem Ende von RRAAH! :heul:
"nur" XOOMIC und Reddition und ggf. noch Strapazin gibt - von gelegentlichen Artikeln in Hit Comics und Zack mal abgesehen. Außerdem gibt's ab und zu sowas wie das ICOM oder HIT-Comic Jahrbuch (ich bin mal sehr gespannt wie das ist).

Für news gibt's imho inzwischen das internet und rezensionen kann man auch dort, beim comichändler oder in nicht-fach-medien wie u.a. der zitty bekommen (btw: vielleicht sollte man eher kraft darauf verwenden, sowas in die feuillitons zu bekommen als in wie auch immer geartete fachzeitschriften?)

Gegenmeinungen, Anmerkungen, Bewertungen?

zur XOOMIC: ich finde sie wirklich gut gemacht - wenn man von einer steigerung nach den ersten heften ausgeht, brauch sie den verlgleich mit RRAAH! u.a. nicht scheuen (wenn es auch andere schwerpunkte gibt).

Übrigens würde ich es sehr begrüßen, wenn sich andere leute an xoomic beteiligen (hint @comic.de ;)).

Es ist immer noch ein Unterschied, ob ein Artikel nur im Netz erscheint oder auch gedruckt!

PS: weiss jemand wo ich in berlin RRAAH! #14 bekommen könnte (ggf. als kopie)?

Jörg Digmayer
10.02.2002, 13:00
Original geschrieben von euha
Aber recht hat er: auch mich würde Eure Meinung über XOOMIC interssieren.

Ich fand das Heft ein wenig entäuschend, aber nicht was die Aufmachung usw. betrifft sondern mehr bzgl der Auswahl der Themen.

Der RRAAH-Nachruf hätte m.E. etwas kritscher ausfallen können.

Gut hat mir die "Comics neu erfinden" Kritik gefallen. Auch ich fand den Band weitaus schlechter als sein Vorgänger und die Kritikpunkte wurde sehr schön in Worte gefasst.

(...)

Und irgendwie lustig: früher habe ich mich immer auf die News-Sektion gestürzt. Im Zeichen des Internets ist die eigentlich (zumindest für mich) fast überflüssig geworden.

Nun ja, die Themenauswahl ist so eine Sache. Vieles ist schon totgeritten, und Frank Kemter hat ja nun gerade den Anspruch, sich weniger von seinen persönlichen Vorlieben leiten zu lassen als das Eckart getan hat. Da ist zwangsläufig nicht immer alles für jeden dabei, und für einen dicken Schinken, wo jeder seine Nische findet, dürfte das Budget nicht ausreichen. Schaun mer mal, wie die Reaktionen so sind.

Was den McCloud angeht: Danke für die Blumen! ;)

Die News finde ich schon wichtig. Mir fehlt die Zeit und der Nerv, mir alles immer aus dem Netz zu holen und die Zeit und die Kohle, mir BoDoi zu abonnieren; drum bin ich dankbar für solche Infos; hier hat Xoomic halt den Nachteil ggü. etwa Zack, dass es nur so selten erscheint...

Grüße
Jörg.

euha
10.02.2002, 13:10
Original geschrieben von Jörg Digmayer



Was den McCloud angeht: Danke für die Blumen! ;)

Grüße
Jörg.

Kein Problem :)

Lola65
10.02.2002, 19:03
wers noch nicht weiß, bin gerade dabei mich an einem newsletter zu versuchen. siehe auch Zack-Forum.

Anmeldungen unter newsletter@zaxxene.de


2 Ausgaben sind schon erschienen.


Inhalt: Alles was mit Zack und frankobelgische Alben zu tun hat

Erscheinungsweise: 1-2 mal im Monat oder je nach Info auch mal spontan und öfters.

Martin

eck@rt
10.02.2002, 22:57
Ich habe vor einem halben Jahr "comics & mehr" übernommen und sitze gerade an der Frühjahrs-Ausgabe. Natürlich ist das keine Fachzeitschrift, sondern in erster Linie ein Blatt über die Neuerscheinungen der beteiligten Verlage, aber ich bemühe mich doch, ein paar Informationen da rein zu kriegen, die woanders nicht stehen. Es würde mich interessieren, eure Meinung zum neuen "comics & mehr" zu hören.

eck:)rt

nichtich
10.02.2002, 23:50
eck@art schrieb:
Es würde mich interessieren, eure Meinung zum neuen "comics & mehr" zu hören.

die papierqualität zieht den inhalt ziemlich runter - mir fällt erst jetzt beim genauer ansehen (Nr. 36) auf, dass da schon eine menge interessanter infos drin sind, aber so ein labberiges Heft macht einfach keinen Spaß zu lesen.

Besser finde ich sowas dann im Taschenbuchformat wie Banzai! (carlsen) oder Shinkan (ehapa) - könnte aber die alben-leser abschrecken. :muede:


Natürlich ist das keine Fachzeitschrift, sondern in erster Linie ein Blatt über die Neuerscheinungen der beteiligten Verlage, aber ich bemühe mich doch, ein paar Informationen da rein zu kriegen, die woanders nicht stehen.


Infos die nur in "comics & mehr" stehen??? das wäre aber wirklich schade :(

nichtich
11.02.2002, 00:13
kann mir jemand weiterhelfen? :sconf:

ich suche register (wie in der letzten RRAAHH!) von comic-fachzeitschriften - die beschaffung ist ja noch ein thema für sich, aber ich wüßte erstmal gerne, wo ich denn nach einem bestimmten thema suchen sollte.

Hate
11.02.2002, 00:21
Der Herr Berres, Herausgeber von ZEBRA, hat doch einige Register über Comic-Fachzeitschriften angelegt.
Wo kann man die kaufen?

bernd biestig
11.02.2002, 07:00
Original gedröhnt von nichtich,
potentieller Sponsor von COMICS & MEHR

die papierqualität zieht den inhalt ziemlich runter - mir fällt erst jetzt beim genauer ansehen (Nr. 36) auf, dass da schon eine menge interessanter infos drin sind, aber so ein labberiges Heft macht einfach keinen Spaß zu lesen.

Besser finde ich sowas dann im Taschenbuchformat wie Banzai! (carlsen) oder Shinkan (ehapa) - könnte aber die alben-leser abschrecken.

eck@rt erwartet den Eingang Deiner Spende bis zum 15.2..

eck@rt
11.02.2002, 09:10
@nichtich und Bernd Biestig:Also abgemacht: Wenn ich bis zum 15.2. ungefähr 16.793,47 Euro an Spenden kriege, hat das nächste "comics & mehr" 120 Seiten Umfang, natürlich Hochglanzpapier und ist ganz in Farbe. Leider gibt es das "Heft" dann nicht mehr gratis in allen Comicläden, sondern zum Preis von 25 Euro nur direkt über den Verlag.

Na, ja, war ein verquälter Witz. Aber Ihr seht schon, daß alles seinen Preis hat - selbst ein Gratis-Heft. Und ich finde den Zeitungsdruck ganz prima, weil sich so problemlos hohe Auflagen machen lassen. Es ist doch besser, wenn alle die Infos kriegen und nicht nur ein paar Krösusse, die sich jeden Luxus leisten können.

eck:prt

lucien
11.02.2002, 16:51
Kann eck@rt nur zustimmen, ich nehme gerne den Zeitungsdruck in kauf, hauptsache ich komme an die Infos ran.
Wie schon erwähnt hat Comics&mehr ja auch nicht den Anspruch ein "Magazin" zu sein, sondern dient der Werbung der Verlage. Diese möchten natürlich potenzielle Käufer ansprechen und die sind ja nicht immer ausgewiesene Comic-Kenner bis Freaks, um sie zu erreichen ist ein kostenloses "Mag" oder wie auch immer man es nennen möchte das beste.

Lola65
11.02.2002, 18:06
ich hab mich immer auf Comics und mehr gefreut. Die Papierqualität ist nicht so entscheidend, schließlich ist und soll das Blatt gratis bleiben.

Und wird ja auch über Werbung der Verlage finanziert.

Also, unbedingt weitermachen!

nichtich
12.02.2002, 14:21
@Hate: Comic-Fachpressen-Index 1996-99, steht alles im SzeneWHatcher #141 - ich werd´ mal bei Berres anfragen (wie gut, dass Google auch in PDFs sucht ;) - vielleicht könnte man sowas auch über kurz oder lang ins Netz stellen *freiwilligmeld*!

@ech@art u.a.: ups, der 15. ist ja schon übermorgen, so schnell kann ich leider nicht überweisen :D

ich wollte nicht sagen, dass Comics&Mehr schlecht ist, sondern das manch oberflächliche Gestalt (wie ich) die Infos weniger zur Kenntnis nimmt, als wenn sie in einer Fachpublikation oder in anderweitiger Form vorliegen - bis jetzt habe ich auch nur sporadisch reingeguckt.

Im Ggs. zu RRAAH! oder XOOMIC: Mich würden hier wirklich noch Meinungen zur letzteren interessieren!

bernd biestig
12.02.2002, 16:05
Original geschrieben von nichtich
...ups, der 15. ist ja schon übermorgen, so schnell kann ich leider nicht...

..aber dick den Big Spender raushängen lassen, wie?:D

Mick Baxter
12.02.2002, 20:26
Original geschrieben von nichtich
@Hate: Comic-Fachpressen-Index 1996-99, steht alles im SzeneWHatcher #141 - ich werd´ mal bei Berres anfragen

Der Fachmagazin-Index 1989-1995 von Werner P. Berres ist auf der CD-ROM zum ICOM-Handbuch '99 enthalten. Die CD gibts für 7 € beim ICOM (ICOMic@aol.com).

Gruß vom Mick

xoomic
07.04.2002, 12:50
Nachdem seit ein paar Wochen keine Beiträge mehr hier gepostet wurden, melde ich mich mal kurz zu Wort. Denn: Xoomic Nr. 2 ist kurz vor der Vollendung und geht in etwa 1 1/2 Wochen zur Druckerei. Wenn also alles (wie bei den Ausgaben 0 und 1) klappt, ist das Heft Anfang bis Mitte Mai bei euren Händlern.

Natürlich möchte ich gerne Eure Meinungen zu den bisherigen Xoomic-Ausgaben hören und auch, welche Themen in den nächsten Nummern behandelt werden sollen.

Apropos Themen, Nummer 2 bringt u.a. folgende Beträge:
Interviews: Laska, Ralf König, Brösel
Artikel: Monsieur Jean, Mézières, Frank Cho
Außerdem: Infos zum Comic-Salon, zum Zack-Jubiläum und diesmal (wegen der vielen Interviews und Artikel) etwas weniger News und Rezis.
Und wenn alles klappt, gibt es zum Comic-Salon auch einen Relaunch der Website www.xoomic.de mit noch mehr ARtikeln, Portraits und dann (hoffentlich) auch wieder regelmäßig aktualisierten News...

Michael Vogt
21.04.2002, 17:16
@Xoomic:
...und wie stehts mit der #2? Ich habs am Donnerstag noch nicht im Comicladen entdeckt...

Gruß
Michael

ICOM
21.04.2002, 17:48
Original geschrieben von Michael Vogt
@Xoomic:
...und wie stehts mit der #2? Ich habs am Donnerstag noch nicht im Comicladen entdeckt...

Gruß
Michael

Au verflixt, haben wir schon Mitte Mai? Wie die Zeit verfliegt....

nichtich
21.04.2002, 17:56
Naja, angekündigt ist #2 ja für den 15. Mai, das hat also noch einige Tage Zeit.
Zeitschriften dürfen aber allgemein auch gerne früher als angekündigt erscheinen - nur später ist einfach nur nervig, soll aber gerüchteweiser auch schon mal passiert sein (ich will hier ja keine Namen nennen :teufel: )

Michael Vogt
21.04.2002, 18:49
...ja, okay.... :rolleyes:
Ich konnts halt nicht mehr erwarten... *pein*

Greetz
Michael
(Persönliches Logbuch, Sternzeit 210402.1949: Ich sollte vielleicht doch erst den Schlaf aus den Augen reiben, bevor ich was poste...)

Jo Kaps
28.04.2002, 09:07
An der Stelle mal ein fettes Lob an die XOOMIC-Macher. Das erste Fachmagazin seit Jahren, dass sich kompetent und vorurteilsfrei mit allen Spielarten des Comics auseinandersetzt, und dazu auch noch sehr gut geschrieben ist. So muss ein solches Magazin heute aussehen! Ich drück euch die Daumen, dass das Mag seinen Weg machen wird!

eck@rt
28.04.2002, 11:22
Original geschrieben von Jo Kaps
Das erste Fachmagazin seit Jahren, dass sich kompetent und vorurteilsfrei mit allen Spielarten des Comics auseinandersetzt, und dazu auch noch sehr gut geschrieben ist.

Danke, Jo.
eck:Drt

Jo Kaps
28.04.2002, 16:40
Lieber Eckart!
Sollte nicht gegen dich gehen! Aber den Anspruch, über die ganze Breite zu informieren, hatte Raaah! doch nun wirklich nie, oder? Ist ja auch ein legitimer Ansatz. Mir gefällt nur der andere aufgrund meiner Lesesozialisation besser, das ist alles.

L.N. Muhr
28.04.2002, 23:16
naja, das ALLE spielarten des conmics in xoomic vorkommen, und möglichst noch gleichgewichtet... den anspruch hatte die speedline, aber davon ist xoomic noc ein paar meßlatten entfernt. es ist, nach den anderthalb vorliegenden heften, schon stark auf die alben- und klassische frankobelgier-klientel zugeschnitten, imho.

das ist natürlich nicht böse gemeint, aber eine weitere inhaltliche öffnung fände ich schon klasse.

jo: dir hat doch bestimmt nur die yoko-tsuno-story imponiert, oder? ;)

eck@rt
29.04.2002, 07:59
Frank wäre schön dumm, wenn er jedem Furz hinterherhechelt. Welche Richtung Xoomic einschlagen wird, läßt sich nach zwei Heften noch gar nicht absehen.

eck:Drt

L.N. Muhr
29.04.2002, 10:25
wollte ich auch gar nicht gesagt haben... da warte ich auch erst mal ein weilchen ab und lese, ehe ich hier grundsatz-kritik übe.

ob die gleichberechtigte darstellung der diversen genres aber identiscvh ist mit "jedem furz hinterherhecheln", na, ich weiß ja nicht...

eck@rt
29.04.2002, 12:12
Original geschrieben von L.N. Muhr
wollte ich auch gar nicht gesagt haben...

Dich hatte ich auch gar nicht gemeint, sorry.

eck;)rt

xoomic
28.05.2002, 00:32
Wie alles aus dem Hause Xoomic:
In letzter Sekunde aber doch pünktlich wie ein Uhrwerk ;)...
das versprochene Relaunch der Xoomic-Website. Voila:
www.xoomic.de

nichtich
28.05.2002, 09:37
phew! da hatte wohl jemand zu viel zeit ;) hattet ihr die ganzen artikel (zeichnerporträits etc.) schon vorher unterm küchentisch liegen?


XOOMIC. Das Comic-Portal im Internet

Aua, wenn hört der Portal-Hype endlich auf! Nicht noch ein Comic-Portal, das ist ja schon wieder so unübersichtlich wie nur einzelne Seiten :rakete: :D

Weiter so - hauptsache das heft leidet nicht unter der arbeit die ihr in die homepage steckt.

lucien
30.05.2002, 00:04
@xoomic
two thumbs up, ist echt gut geraten, viele Infos übersichtlich dargestellt. Gerne mehr.

ZAQ
20.11.2003, 18:14
REDDITION 40 is da...

L.N. Muhr
20.11.2003, 18:16
thema?

ZAQ
20.11.2003, 18:28
Charlier (http://www.reddition.de/)

Martin 37
21.11.2003, 05:28
Original geschrieben von zaktuell
REDDITION 40 is da...

Auch wenn ich bisher nur den ersten Artikel zu 3/4 gelesen habe, muss ich sagen: eine sehr interessante und starke Ausgabe! Für alle Buck Danny, Mick Tanguy, Blueberry, Der Rote Korsar etc.-Fans absolute Pflichtlektüre. Leute, pfeifft euch das Ding rein!

Und die CD ist auch schon dabei (für Neu-Abonennten!)

Ciao
Martin

PS: Bezüglich des im ersten Artikels angeführten, amerikanischen Zeichners Milton Caniff, Vorbild für die Zeichner Paape und Hubinon, verweise ich auf Pin up von Salleck. Rezi ist hier (http://www.comicforum.de/comicforum/showthread.php?s=&threadid=54104) nachzulesen.

Hate
21.11.2003, 09:02
Der frühe Paape und ganz besonders Jijé wurden sicher von Milton Caniff beeinflusst, aber Hubinon war doch eher ein Ligne-Claire-Zeichner.

ZAQ
21.11.2003, 10:39
Mir ist erstmalig ein 'grober Fehler' in der ansonsten sehr zuverlässigen REDDITION aufgefallen: ONKEL PAUL-Geschichten gab es sehr wohl auch auf deutsch (wenn auch nur vereinzelt und meist von eher unbekannten Autoren).
Ausserdem erinnere ich mich grob an einige BUCK DANNY-Kurzgeschichten in COMIC FORUM, die in der Bibliographie unberücksichtigt geblieben sind...

Gruss!,:tatz:liver

Martin 37
21.11.2003, 10:50
Original geschrieben von Hate
Der frühe Paape und ganz besonders Jijé wurden sicher von Milton Caniff beeinflusst, aber Hubinon war doch eher ein Ligne-Claire-Zeichner.

Sorry, da stand nicht, dass Hubinon wie Caniff gezeichnet hat. Weder im Artikel noch im Posting! :lehrer:

Ciao
Martin :p :p :p

ZAQ
21.11.2003, 10:56
Hate meinte wohl das hier:
Original geschrieben von Martin 37
(...) Milton Caniff, Vorbild für die Zeichner Paape und Hubinon, (...)

Krustowsky
21.11.2003, 11:38
Original geschrieben von Hate
Der frühe Paape und ganz besonders Jijé wurden sicher von Milton Caniff beeinflusst, aber Hubinon war doch eher ein Ligne-Claire-Zeichner.

Schau mal auf das oberste Bildchen hier:
http://lambiek.com/hubinon.htm
Dat is Caniff pur!

Martin 37
21.11.2003, 12:26
Diese heisse Diskussion zeigt, dass es sich lohnt zur Reddition zu greifen. Werden da höchst brisante und unter den Forumsteilnehmer umstrittene neue Tatsachen zu einigen Zeichnern offenbart? Kennt Reddition die Lösung? Schaut rein! Ihr werdet die Wahrheit erfahren!

Ciao
Martin
:D

Martin 37
21.11.2003, 19:32
Auch die Berichte zu Uderzo und zur Serie Michel Tanguy können begeistern. Besonders gut gelungen ist auch die kritische Betrachtungsweise der politischen und technischen Seite des Comics. Mehr davon!!

Ach ja, und dann kommt ja auch noch ein Bericht über Victor Hubinon und seinem Vorbild Milton Caniff. Ach, schaut selber rein!
Ciao
Martin

PS: Und ZACK wird auch ausführlich erwähnt (z. B. beim Artikel zu Jean Michel Charlier)!

Krustowsky
21.11.2003, 19:40
Bestellt ist sie schon, Kollege! Aber rühr ruhig weiter die Werbetrommel!
Ich hab nämlich grade mal wieder in der Western Reddition gelesen (#38) und bin mal wieder restlos begeistert. Mir fehlen dann doch noch ziemlich viele Nummern, aber die werden wohl nachgekauft.

Martin 37
21.11.2003, 20:09
Original geschrieben von Krustowsky
Bestellt ist sie schon, Kollege! Aber rühr ruhig weiter die Werbetrommel!
(...)

Mach ich so gut ich kann. Ich hoffe schließlich auf mehr tolles franko-belgisches Material in der Reddition. Und da gibbet bestimmt noch massig.

#38 fand ich auch schon fantastisch.
Viel Spaß wüsche ich Dir (und allen anderen) dann bei der Lektüre von #40!

Ciao
Martin

lucien
22.11.2003, 21:08
habe sie heute erhalten und mich besonders über die CD mit den ersten 12 Reddition Ausgaben gefreut....
zum lesen bin ich zwar noch nicht gekommen, mir fiel aber auf das dem Roten Korsaren nicht gerade üppig viel Platz eingeräumt wurde....
dann doch mal ein Piraten Special :-)

Martin 37
23.11.2003, 08:08
Original geschrieben von lucien1
(...) dann doch mal ein Piraten Special :-)

Piraten Special ist auch nicht schlecht. Ich bin aber ganz besonders für ein franko-belgisches Krimi/Thriller Special. Ich tippe aber mal, dass bald ein Hugo Pratt -Dossier folgen wird. Gibt es weitere Vorschläge?

Ciao
Martin

ZAQ
23.11.2003, 13:09
Greg-Dossier! - Aber solche Vorschläge macht man doch besser :da: hier! (http://www.reddition.de/news.htm#vorschlag)

Gruss!,:tatz:liver

Martin 37
23.11.2003, 17:37
Original geschrieben von zaktuell
Greg-Dossier! - Aber solche Vorschläge macht man doch besser :da: hier! (http://www.reddition.de/news.htm#vorschlag)



Jau, machen wir! Mich würde trotzdem interessieren, wofür andere votieren. Besondes, wenn man das Feld "Weitere Wünsche und Anregungen ausfüllt.
Ciao
Martin

Klaus Schikowski
25.11.2003, 13:13
ein piraten special, hmmm, damit lag ich dem herausgeber auch schon einmal in den ohren, er beruhigte mich jedoch mit dem hubinon-artikel, welcher in der neuen reddition zu finden ist.

die neue ausgabe besticht im übrigen durch ihre exquisite bildauswahl. neben dem obligatorischen franquin findet man kleine schöne bilder von will und vielen mehr, daher meine meinung: dringend kaufen!!!

besonders lustig ist die beilage: zwanzig jahre reddition mit vielen bildchen der herausgeber und redakteure aus den 80er jahren, (unter anderem ein gewisser efwe).

zum guten schluss mein voting:

crumb special ten points!

habe die ehre.

lucien
26.11.2003, 19:17
@cocobill
bist du nach diesem Artikel wirklich beruhigt??

Klaus Schikowski
27.11.2003, 12:58
nun, letztlich ging es mir doch darum generell einen artikel über hubinon zu lesen. und damit war ich zunächst beruhigt.

über den artikel selbst lässt sich nun trefflich streiten. drei seiten artikel und fünf seiten interview von 1977, dass ist ein wenig dünn. die informationen im artikel selbst sind recht oberflächlich, es ist dem artikel nicht zu entnehmen, wann hubinon starb.
zudem ein zitat: "hubinon als vater von comic-drillingen, dem das solide kunsthandwerk wichtiger als variierender künstlerischer ausdruck war" (redd. 40, s. 39).

da mag sich jetzt jeder franko-belgische fan zu denken, was er will!!!

Krustowsky
01.12.2003, 22:05
Soooo, heute hab ich nun auch endlich die Reddition 40 kaufen können. Gewohnte Qualität, es ist einfach immer wieder schön eine Reddition zum schmökern zu haben.
Charlier ist natürlich auch ein grossartiges Thema, unerschöpflich sozusagen.
Weiss wer der Anwesenden was es denn noch so über diesen Herren an Literatur gibt? Auf deutsch, versteht sich? Alte Comixene, Stripspiegel oder Comic Forum?


Mei Wunsch für einen Themenschwerpunkt für eines der nächsten Hefte wäre übrigens mal alles über die Magazine Vecu und Circus. Die haben Geschichte geschrieben. (im wahrsten Sinne des Wortes ;) )

ZAQ
02.12.2003, 00:24
Original geschrieben von Krustowsky
(...) Weiss wer der Anwesenden was es denn noch so über diesen Herren an Literatur gibt? Auf deutsch, versteht sich? Alte Comixene, Stripspiegel oder Comic Forum? (...)

Nich wirklich viel. Der Jammer war ja, dass um die Zeichner in der Sek.-Literatur (und im Fandom) immer ein riesieger Bohai gemacht wurde, während die Texter im Schatten standen. Geändert hat das erst die Reddition mit den Ausgaben über Goscinny, van Hamme -und eben jetzt Charlier. Deshalb wünsch ich mir ja auch seit längerem ein Greg-Dossier...

Tja, was gabs vorher über Charlier? Kleinere Artikel und Meldungen, oder eben 'grössere' Beiträge, die dann aber meist (Ausnahme anlässlich seines Todes 1989) nicht über ihn waren, sondern ihn nur 'mitbehandeln', wenn es um eine seiner Serien, seiner 'ausführenden Zeichner' oder um ein Magazin geht, für das er als Redakteur tätig war. - Schau mal in das ZACK-Dossier über Blueberry und den europäischen Western-Comic: Da hab ich mir ne Menge Mühe gemacht, meine Sekundär-Quellen zu sichten und was dabei zum Thema Charlier rumgekommen is, ist auf Seite 92 gelistet...

Gruss!,:tatz:liver

L.N. Muhr
02.12.2003, 00:43
Original geschrieben von zaktuell


Nich wirklich viel. Der Jammer war ja, dass um die Zeichner in der Sek.-Literatur (und im Fandom) immer ein riesieger Bohai gemacht wurde, während die Texter im Schatten standen. Geändert hat das erst die Reddition mit den Ausgaben über Goscinny, van Hamme -und eben jetzt Charlier.

abseits der frankobelgier war da noch alan moore in der #12 (oder?) der reddition.

aber stimmt schon: zu autoren findet sich fast nur was, wenn sie auch ihre eigenen zeichner waren...

ZAQ
02.12.2003, 01:09
Original geschrieben von L.N. Muhr
abseits der frankobelgier war da noch alan moore (...)

alan moore? wer is das? :weissnix:
Muss man den kennen? :kratz:

Gruss!:tatz:liver























































:lol2:

Krustowsky
02.12.2003, 10:33
Original geschrieben von zaktuell


Nich wirklich viel. Der Jammer war ja, dass um die Zeichner in der Sek.-Literatur (und im Fandom) immer ein riesieger Bohai gemacht wurde, während die Texter im Schatten standen. Geändert hat das erst die Reddition mit den Ausgaben über Goscinny, van Hamme -und eben jetzt Charlier. Deshalb wünsch ich mir ja auch seit längerem ein Greg-Dossier...



Ja, damit bestätigst Du meinen Eindruck.
Mit einem Greg-Dossier würde ich mich auch sehr gut anfreunden können.
:D

L.N. Muhr
02.12.2003, 12:19
oliver: ich stehe auf einem sehr sehr dicken schlauch, und trotzdem kommt nix durch... :confused:

ZAQ
02.12.2003, 14:37
L.N.: Was is Dein Problem?

L.N. Muhr
02.12.2003, 14:44
ich würd gern mitlachen, raffs aber nicht... :-/

ZAQ
02.12.2003, 14:52
vergiss es.

rkronemann
02.12.2003, 18:47
@zaktuell (Onkel Paul)

Hast dich wohl auch noch an die alten Felix Extras erinnert, da hiess er aber "Onkel Jo". Ich habe gerade mal gesucht und bin zB in Felix Extra 21 fündig geworden, auf den Seiten 26-29 ist die Geschichte "das Glück des Hirtenjungen"

ZAQ
02.12.2003, 21:20
Ich hab das nur 'neblig' im Kopf, aber ausser FELIX gabs Onkel Paul, wenn ichs richtig erinner, auch bei Kauka (in FF Jahrbüchern, zB)

ZAQ
02.12.2003, 21:36
Ach ja! Und dann war natürlich was in den Luxus-Ausgaben von Silhouet mit den Hermann-Kurzgeschichten...

L.N. Muhr
04.12.2003, 13:16
Original geschrieben von zaktuell
vergiss es.

du warst auch schon mal höflicher...

Klaus Schikowski
12.12.2003, 14:56
das neue comics & mehr ist draussen.

jetzt mit noch kürzeren rezensionen!

und alles in allem ist der eine oder andere artikel mit unbekanntem autor auch sehr streitbar, wie z. b. icomixene.

Mick Baxter
12.12.2003, 16:37
Deshalb kann auch darüber gestrittem werden, und zwar im Common interest-Forum (http://www.comicforum.de/comicforum/showthread.php?s=&threadid=60061).

Abulafia
13.12.2003, 11:26
Ich habe den ganzen Gnatsch und Streit in der "Comic-Familie" damals leider nicht mitgekriegt und lese ihn nur immer wieder in alten Leserbriefen (Comic Info, Comic Forum, Comicspiegel, etc) - diesbezüglich hat mir der Spruch auf Seite 30 C & M #44 über das "legendäre Magazin RRAAH!" ein breites Grinsen abgenötigt. :D

Mick Baxter
13.12.2003, 19:23
COMICS & MEHR macht sich eben um Legendenbildung verdient.

Über den angeblichen Streit 1996 wegen Abonnements der COMIXENE kann in Comic Info, Comic Forum und Comicspiegel (meinst Du nicht doch Stripspiegel, der Comicspiegel war kein Sekundär-Magazin) nichts gestanden haben, denn die erschienen damals alle nicht mehr.

Abulafia
14.12.2003, 13:15
Ich meinte eher allgemeiner - Streit zwischen Knigge und Sackmann, Rraah! und Comic Forum und was es da alles noch so gab.
Beim Comicspiegel beziehe ich mich auf das Grußwort in der Ausgabe #26 (Oktober 89) - oder meine Quelle hat falsch zitiert. ;)