Jack Attaway
12.11.2011, 16:46
Schreiber + Leser schubst die Gesamtausgabe von Lust und Glaube auf den Markt? Okay, Lust und Glaube in 3 Bänden, ja, schonmal gehört. Jodorowsky UND Moebius? Da war doch was... Nun denn, ich habe es gewagt und - uiuiui, das ist mal wieder starker Tobak vom Tarotkartenleger Jodorowsky aus seiner präpsychomagischen Denkrevolutionsphase mit simpel kolorierten Simpel-Zeichnungen vom Difool-Star Moebius.
Wahrscheinlich muss man dergestalt esoterisch angehaucht sein wie der Autor oder zumindest eine Bewusstseinserweiterung dank Amsterdamer Pilzrahmsuppe oder kolumbianischer Räucherstäbchen erfahren haben, um dieses wirre Kleinod spirituell durchgequirlten Hirndünnschisses intellektuell verdauen zu können.
Dabei habe ich es durchaus bereitwillig und unvoreingenommen versucht. Mir haben gar bei gnädigem Übergehen all der abgedroschenen Pennäler-Obszönitäten und grafischen Einfallslosigkeiten die ersten beiden Teile aufgrund ihrer Kurzweilig-, Bissig- und sogar Witzigkeit der wendungsvollen Schilderungen all der plötzlich einsetzenden Turbulenzen im bis dato von psychosomatischer Impotenz gepaart mit selbstauferlegter Enthaltsamkeit geprägten Akademikerdasein von Psycho(logie)-Professor Mangel sehr gefallen. Lila Unterwäsche, vegetarische Hunde, weltpolizeiliche U-Boote, cool. Doch dann entgleitet die Story im dritten Band endgültig ins ach so Mystisch-metaphysische, dass selbst olle Heidegger ihr keine Erschlossenheit des seienden Daseins attestiert hätte.
Natürlich ist Jodorowsky ein Künstler. Kunst darf alles. Und ich darf alles sagen, auch, dass diese Kunst mir nicht gefällt. Aber selbst Kacke kann kunstvoll drapiert sein...
P.S.: Trotzdem Danke an S+L, das Büchlein ist dennoch geistanregend, auf die eine oder eben die andere Art. Ach, und das lila Lesezeichenbändchen ist ein schöner Gag.
Wahrscheinlich muss man dergestalt esoterisch angehaucht sein wie der Autor oder zumindest eine Bewusstseinserweiterung dank Amsterdamer Pilzrahmsuppe oder kolumbianischer Räucherstäbchen erfahren haben, um dieses wirre Kleinod spirituell durchgequirlten Hirndünnschisses intellektuell verdauen zu können.
Dabei habe ich es durchaus bereitwillig und unvoreingenommen versucht. Mir haben gar bei gnädigem Übergehen all der abgedroschenen Pennäler-Obszönitäten und grafischen Einfallslosigkeiten die ersten beiden Teile aufgrund ihrer Kurzweilig-, Bissig- und sogar Witzigkeit der wendungsvollen Schilderungen all der plötzlich einsetzenden Turbulenzen im bis dato von psychosomatischer Impotenz gepaart mit selbstauferlegter Enthaltsamkeit geprägten Akademikerdasein von Psycho(logie)-Professor Mangel sehr gefallen. Lila Unterwäsche, vegetarische Hunde, weltpolizeiliche U-Boote, cool. Doch dann entgleitet die Story im dritten Band endgültig ins ach so Mystisch-metaphysische, dass selbst olle Heidegger ihr keine Erschlossenheit des seienden Daseins attestiert hätte.
Natürlich ist Jodorowsky ein Künstler. Kunst darf alles. Und ich darf alles sagen, auch, dass diese Kunst mir nicht gefällt. Aber selbst Kacke kann kunstvoll drapiert sein...
P.S.: Trotzdem Danke an S+L, das Büchlein ist dennoch geistanregend, auf die eine oder eben die andere Art. Ach, und das lila Lesezeichenbändchen ist ein schöner Gag.