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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : House of Heroes: Staro talks about US Comics



Comic Report Süd
01.08.2011, 18:34
CRON baut aus. In den nächsten Tagen gehen bei Comic Report Online gleich drei neue Kolumnen an den Start, die regelmäßig erscheinen werden. Wir wollen damit nicht nur das inhaltliche Angebot durch persönliche Meinungen ergänzen, sondern zusätzlich Farbe in den wöchentlichen Lesealltag bringen. Der gewohnte Mix aus News, Artikeln und Interviews wird erweitert durch feste Kolumnen mit festen Kolumnisten, wie es bei den großen Comic-Portalen im Ausland schon seit Jahren gang und gäbe ist. Jede Kolumne wird mit unserem Forum verlinkt, damit ein hoffentlich reger Meinungsaustausch stattfinden kann.

Den Beginn macht Stefan »Starocotes« Immel. Er wird regelmäßig über den US-Markt schreiben. Damit ergänzt er die Rubrik »US Sales Charts Spotlights« (http://www.comic-report.de/cms/index.php?mact=News,cntnt01,detail,0&cntnt01articleid=80&cntnt01returnid=56) der beiden Blogger Crayton und Der Nachbar, die sich jeden Monat mit den US-Verkaufszahlen auseinandersetzen.


Hier könnt ihr Eure Reaktionen, Korrekturen, Meinungen & sonstiges zu dieser Kolumne posten. Zum Start stellt sich "Staro" vor. Die nächste Folge ist auch schon im Kasten und wird in wenigen Tagen veröffentlicht.

Comic Report Süd
01.08.2011, 18:35
Folge 0: Über mich (http://www.comic-report.de/cms/index.php?mact=News,cntnt01,detail,0&cntnt01articleid=112&cntnt01returnid=15)

Mervyn
03.08.2011, 22:02
Hey Stefan, willkommen an Bord!
Und lass dich vom rauhen Wind hier im Forum nicht entmutigen, die wollen alle nur spielen ;)
Ich freue mich jedenfalls auf deine Kolumne und werde auch unseren Gerhard drauf aufmerksam machen.

Starocotes
04.08.2011, 07:36
Hey Stefan, willkommen an Bord!
Und lass dich vom rauhen Wind hier im Forum nicht entmutigen, die wollen alle nur spielen ;)
Ich freue mich jedenfalls auf deine Kolumne und werde auch unseren Gerhard drauf aufmerksam machen.

Vielen Dank für das Willkommen. Ohne Euch wäre die Kolumne auch nur schwer möglich ;)

der Alex
05.08.2011, 23:15
Auch von mir dann mal ein (noch unbekanntes) Willkommen.
Bin ja auch noch neu im Board. Aber ließt sich ja schon übelst welterfahren was du da so in der Kolumne schilderst.

Bin erst ziemlich spät auf Printcomics gekommen und hab mit Marvel und DC noch immer bissl Mühe da komplett durchzusteigen. Denke da werd ich deine Texte fortan mal als Leitfaden missbrauchen ;)

Starocotes
06.08.2011, 08:32
Welterfahren ist sicherlich das falsche Wort. Selbst meine "Erfahrung" mit US Superheldencomics würde ich zumindest als nicht allumfassend ansehen.

Mir sind prinzipiell 3 Punkte wichtig:

1. Wisse was Du willst und was Dir gefällt und lasse Dir weder einreden das Dir etwas nicht gefallen darf noch das Dir etwas anderes gefallen muss.

2. Sei offen für Neues. Um zu beurteilen was Dir gefällt oder nicht muss man auch mal neue Sachen ausprobieren.

3. Sei höflich und respektiere andere Geschmäcker, Meinungen und Menschen.

Die Punkte 1 & 2 können sich schonmal in die Quere kommen. Da kann es passieren das man aus Zeit- Geld- oder Interessenmangel halt nicht der Empfehlung eines anderen folgt, das kann dann auch okay sein, solange man sich dann kein Urteil erlaubt. Zu behaupten Heft A ist besser als Heft B oder Künstler A ist besser als Künstler B wenn man A nicht kennt ist nicht sonderlich intelligent.

Mervyn
06.08.2011, 09:44
Hey, das klingt nach guter alter T3-Schule, Stefan ;)

Comic Report Süd
06.08.2011, 10:39
Die neue Folge wurde heute veröffentlicht.

Staro fasst einige der Neuankündigungen aus San Diego zusammen:

Folge 1: San Diego Comic-Con International: »Home of the largest comic book and popular arts convention in the world« (http://www.comic-report.de/cms/index.php?mact=News,cntnt01,detail,0&cntnt01articleid=122&cntnt01returnid=15)

Frank Millers neue Graphic Novel Holy Terror dürfte für einigen Wirbel sorgen ...

Manx cat
06.08.2011, 20:05
Schlimm, wenn DC so chaotisch vorgehen. Dabei hätten die wirklich gutes Material zur Verfügung. Schade vor allem, dass es so ziemlich keine Vertigo-Neuheiten mehr gibt. DAs derzeitige Programm ist zwar sehr verlässlich, aber es wird immer schmaler, immer gleicher und läuft vor allem wohl irgendwann aus. Und dann?

Positiv: Manche relaunch-Reihen wirken auf mich wie ein Deja Vu von 1993, als Vertigo losging. In unseren nervös-hektischen Zeiten sollte man aber kaum zu optimistisch sein. Aber wer weiß, ob die neuen MArvel books so doll werden. Vielleicht ist DC dann doch wieder interessanter.

Gibts denn außer den big 2 nichts nennenswertes aus Amerika zu berichten?

Starocotes
07.08.2011, 09:29
Schlimm, wenn DC so chaotisch vorgehen. Dabei hätten die wirklich gutes Material zur Verfügung. Schade vor allem, dass es so ziemlich keine Vertigo-Neuheiten mehr gibt. DAs derzeitige Programm ist zwar sehr verlässlich, aber es wird immer schmaler, immer gleicher und läuft vor allem wohl irgendwann aus. Und dann?

Positiv: Manche relaunch-Reihen wirken auf mich wie ein Deja Vu von 1993, als Vertigo losging. In unseren nervös-hektischen Zeiten sollte man aber kaum zu optimistisch sein. Aber wer weiß, ob die neuen MArvel books so doll werden. Vielleicht ist DC dann doch wieder interessanter.
Zum Relaunch kommt demnächst noch was von mir, alternativ kannst Du auch schonmal die entsprechenden Artikel auf meinem Blog lesen.




Gibts denn außer den big 2 nichts nennenswertes aus Amerika zu berichten?
Jein. Die beiden Großen nehmen halt doch erheblichen Raum ein und alles drumrum (zumindest was Comics betrifft) ist Hintergrundrauschen. Die beiden großen Sachen daneben (McGyver & Holy Terror) habe ich ja erwähnt.

Auf alle Panels und alle News vom SDCC einzugehen übersteigt aber den Umfang der Kolumne. Wer sich so detailliert interessiert sollte dann wohl bei den englischsprachigen Sites vorbei schauen.

Lola65
07.08.2011, 09:44
Die beiden großen Sachen daneben (McGyver) habe ich ja erwähnt.



Ich bin gespannt ob Panini das bei uns bringt - Die Hard kommt ja auch bei denen

Starocotes
07.08.2011, 09:50
Ich bin gespannt ob Panini das bei uns bringt - Die Hard kommt ja auch bei denen

Wie immer bei Panini werden die erstmal abwarten wie das "da drüben" läuft, vorher macht eine Überlegung wenig Sinn.

Lola65
07.08.2011, 09:55
stimmt natürlich :)

L.N. Muhr
07.08.2011, 12:28
Jein. Die beiden Großen nehmen halt doch erheblichen Raum ein und alles drumrum (zumindest was Comics betrifft) ist Hintergrundrauschen.

Jetzt sind wir doch alle froh, dass es das ICOM-Jahrbuch gibt. ;)

Starocotes
07.08.2011, 16:27
Jetzt sind wir doch alle froh, dass es das ICOM-Jahrbuch gibt. ;)
Was hat das ICOM Jahrbuch mit dem San Diego Comic-Con zu tun?

Das neben DC und Marvel der US Comicmarkt sehr viel größer ist, ist unbestreitbar, da die Kolumne und die Kommentare hier sich aber nur um das SDCC drehte ist einen Hinweis auf das ICOM Jahrbuch wohl nicht ganz so passend.

ELDORADO
08.08.2011, 00:47
Das ICOM-Jahrbuch berichtet jährlich über den US-Markt und davon alleine in der letzten Ausgabe auf 9 von 14 Seiten über das "Hintergrundrauschen" abseits von DC und Marvel.
Dort könnte der daran interessierte @Manx Cat also eventuell auch in der demnächst erscheinenden 2012er -Ausgabe fündig werden. Einen Hinweis darauf abzulehnen ist daher kaum im Sinne der Leser.

Stichwort "Nebenkriegsschauplätze":
Ich habe ja mittlerweile zur Kenntnis genommen, dass der Kolumnist eine ganz eigene Art der Artikelverwendung betreibt, auch wenn ich "das San Diego Comic-Con" sonst noch nirgendwo gelesen habe.

Die konsequente Vermeidung des "das" mit Doppel-S bzw. "ß" selbst da wo es zwingend angebracht ist wird er doch aber wohl nicht auch mit regionalen Besonderheiten rechtfertigen wollen?



Das neben DC und Marvel der US Comicmarkt sehr viel größer ist...



Oder ist das vielleicht eins der Probleme, das die Koryphäen zu elitär sind...


Sorry, aber mir ist sowas und eine Kolumne die hauptsächlich aus Meinung in Form von simplen "das kauf ich mir und das wohl eher nicht"- Aufzählungen besteht doch etwas zu substanzlos.
Und wenn dieser Autor uns dann auch noch gleich den deutschen Comic-Markt im benachbarten "Trend zur Sackgasse" - Thread mit völlig unpassenden oder schlicht falschen Beispielen erklären will,
darf er sich über geballten Widerspruch halt nicht wundern.

MarthaWashington
08.08.2011, 06:15
Korrigiert mich, wenn ich falsch liege, aber das ICOM-Jahrbuch kauft man doch nicht wegen einem Überblick über den US-Markt? Außerdem lesen das vor allem die ICOM-Mitglieder, also ein sehr kleiner, spezieller Kreis. Also war der Hinweis von Muhr wieder nur Eigenwerbung auf seinen eigenen Artikel.

Wenn jetzt die Spitzfindigkeiten wieder losgehen (der oder das Event, der oder das oder die Convention), sollte doch mal ein Administrator eingreifen.

Ich finde die Kolumne bislang zumindest interessant. Man muss ja nicht der Meinung des Kolumnisten sein, wenn ich das richtig verstanden habe. Substanzlos finde ich die erste Folge in keinster Weise, denn ich habe einige Infos erfahren, die mir bislang nicht bekannt waren. Ich kann zwar gut Englisch, aber habe nicht den Nerv die US-Seiten abzugrasen. Da finde ich diesen Text eine willkommene Idee.

Macgyver-Comics finde ich übrigens überflüssig. Das funktioniert doch im Comic nicht. Ebenso wie die meisten Comics zu TV-Serien. Fringe? Stargate? Ghostbusters? Nein danke.

Starocotes
08.08.2011, 09:33
Macgyver-Comics finde ich übrigens überflüssig. Das funktioniert doch im Comic nicht. Ebenso wie die meisten Comics zu TV-Serien. Fringe? Stargate? Ghostbusters? Nein danke.

Es gibt Ausnahmen. Buffy ist das bestverkaufteste Comic von Dark Horse, hängt damit zusammen das Joss Whedon da selbst mitmitscht. Lee David Zlotoff, der Erfinder von MacGyver auch das Comic mitschreibt könnte das ähnlich erfolgreich werden, Betonung liegt aber wohl eher auf könnte.

Comic Report Süd
08.08.2011, 12:15
Ich kannte zwar Phil Seuling nicht, aber ich verfolge so ziemlich genau seit 1984 den US-Markt (und habe den Keller voller alter PREVIEWS (Diamond) und ADVANCE COMICS (Capital City) Kataloge). Marvel und DC waren in den letzten 30 Jahren eindeutig dominierend.

Was in der Kolumne behandelt wird liegt im Ermessen des Autors. Vorschläge nimmt er gerne entgegen. Wenn mal etwas Wichtiges fehlt, dann kann man dies gerne hier posten. Auf dem SDCC ist wirklich extrem viel passiert, da könnte man getrost mehrere Artikel drüber schreiben. Mir persönlich wäre auch der Aspekt wichtig, dass die traditionelle Comic-Klientel immer mehr ins Abseits gedrängt wird. Hierzu wollte ich einen Beitrag schreiben, denn da gibt es interessante Entwicklungen für eine Alternativveranstaltung, von den Leuten (u.a. wichtige Zeichner wie Mike Mignola), die von dem Media-Rummel die Nase voll haben und mehr zurück zu den Wurzeln, den eigentlichen Comics, wollen. Aber mir fehlt momentan schlicht die Zeit dazu (wenn jemand anderes will ... gerne).

Aber das ist eben nur ein Aspekt, ebenso wie Besuche von Celebrities wie Steven Spielberg, Peter Jackson oder Justin Timberlake.

Von den meisten Comic-Neuankündigungen von Marvel und DC lassen mich die meisten wirklich kalt. Ob man die Origins der Avengers zum x-ten Mal neuerzählen muss? Aber warten wir erst einmal ab, wie die Geschichten gemacht sind.

Starocotes
08.08.2011, 12:33
Von den meisten Comic-Neuankündigungen von Marvel und DC lassen mich die meisten wirklich kalt. Ob man die Origins der Avengers zum x-ten Mal neuerzählen muss? Aber warten wir erst einmal ab, wie die Geschichten gemacht sind.
Ja, das frage ich mich auch... und dann fällt mir ein das es darum geht NEUE Leser zu bekommen. Der Markt ist am schrumpfen weil die alten Leser abwandern (oder wegsterben :badsmile:) ohne das neue Leute hinzukommen. Es muss also auch was für Leute gemacht werden die nicht schon die 50ste Origin gelesen haben. Selbst wenn die Verlage aus dem selbstgebastelten Teufelskreis der Kosten pro Comic raus kommen würden sind solche Neuauflagen der Geschichten wichtig, zumindest für den zyklischen "Normal-Superhelden".

Lola65
13.08.2011, 18:05
Kampf der Comic-Verlage: "Captain America" wirft "Batman" auf den Müll - SPIEGEL ONLINE - Nachrichte
www.spiegel.de
Sind die Superhelden-Macher bald pleite? Seit Jahren sinken die Umsätze der großen US-Comic-Verlage. Dagegen geht Marktgigant Marvel jetzt mit einer rabiaten Strategie vor: Gegen eine kleine Belohnung sollen Händler die Hefte vom Konkurrenten DC Comics vernichten - wortwörtlich.


was sagen denn die US-Kenner zu Marvel in den USA, die Händler gegen Belohnung auffordern DC Comics zu vernichten?

Gibt es überhaupt Händler die so einen Schwachsinn mitmachen?

geht der Schuß also nach Hinten los, weil keiner mitmacht?

Starocotes
13.08.2011, 18:17
was sagen denn die US-Kenner zu Marvel in den USA, die Händler gegen Belohnung auffordern DC Comics zu vernichten?

Gibt es überhaupt Händler die so einen Schwachsinn mitmachen?

geht der Schuß also nach Hinten los, weil keiner mitmacht?

Da werden sicher Leute mitmachen, so ein Variantcover verkauft sich für viel Geld und die DC Hefte liegen potentiell wie Blei in den Regalen, da die Händler aber auch oftmals Fans sind ist das was Marvel da macht auch dumm da die einige der Händler gegen sich aufbringen werden.

Die feine Art ist das aber auf keinen Fall, ich bin aber niemand der jetzt Zeter und Mordio schreit und kein Marvel Comic mehr anschaut............ allerdings will ich auch keines der Variantcover haben.

der Alex
15.08.2011, 16:54
Wenn ich sowas lese frage ich mich auch wie viel ein solcher Comic (ich beziehe mich jetzt mal nur auf die von Marvel und DC, da es ja um diese geht) noch mit einem klassischen Comic zu tun hat.

Wie gesagt bin ich kein US-Stammleser und hab Mühe überhaupt nur grob mitzukriegen was bei DC und Marvel in den Stories so abgeht, aber solche Aktionen steigern nicht gerade mein Interesse.

Da habe ich weiterhin das Gefühl mit den kleineren Labels und ab und an mal Sammelausgaben o.ä. (Millers Batman-Reihe oder Ultimate X-Men) unterm Strich konsistenter und kreativer unterhalten zu werden.

Ist das nur meine (Laien)-Meinung oder instrumentalisieren die beiden großen Labels ihre Comics inzwischen wirklich derart stark?

Manx cat
15.08.2011, 18:27
Marvel hilft also DC beim Verramschen und hält künstlich die Anzahl der DC-Magazine klein? Ob das nicht auch die Nachfrage nach DC-Titeln wieder steigert? Ist das durchdacht?

Starocotes
15.08.2011, 20:10
@der Alex: Logo werden Comics instrumentalisiert und Marvel macht das sehr viel besser als DC. Das ist zur Zeit auch der einzige Grund warum es überhaupt noch Comics in der Form gibt, damit man Filme machen kann und dann T-Shirts, Spielzeuge und Bettwäsche verkaufen kann.

(Ja, das ist ein wenig übertrieben, aber nur ein wenig ;) )


Marvel hilft also DC beim Verramschen und hält künstlich die Anzahl der DC-Magazine klein? Ob das nicht auch die Nachfrage nach DC-Titeln wieder steigert? Ist das durchdacht?
Ob das durchdacht ist kann ich nicht beurteilen, aber Marvel hilft hier DC in keiner Weise. Die Zeiten wo Comics signifikant an Wert gewinnen sind schon lange vorbei und da macht auch das vernichten eines Teils keinen Unterschied mehr.

L.N. Muhr
15.08.2011, 20:26
Marvel hilft also DC beim Verramschen

Nein.

Der Verlag verramscht nichts. Die Händler müssen ihre eigene erworbene Ware vernichten.

Lola65
15.08.2011, 20:48
müssen? also Zwang zum mitmachen?

Starocotes
15.08.2011, 21:24
müssen? also Zwang zum mitmachen?Wenn sie DC Hefte kaputt machen bekommen sei ein ganz tolles Variantcover von Marvel

Lola65
15.08.2011, 21:26
wäre aber kein Grund das ganze mitzumachen

Comic Report Süd
15.08.2011, 21:56
Die Aktion von Marvel, die ja nicht das erste Mal (http://www.icv2.com/articles/news/16658.html) so eine "tolle" Idee hatten, kam auch bei den US-Händlern nicht gut an.

Hier ist ein offener Brief von Lionel Ruland (http://www.icv2.com/articles/talkback/20682.html), der überspitzt gesagt Marvel rät, sie sollen die Schnauze halten und endlich mal eine Aktion durchführen, die die Branche wachsen läßt und nicht kannibalisiert. Stellt Euch vor, bei uns würden das Carlsen und Ehapa machen ... :elefa:

Clint Barton
15.08.2011, 22:38
Stellt Euch vor, bei uns würden das Carlsen und Ehapa machen ... :elefa:

Eher Ehapa und Panini. Die sind beide gut am Kiosk vertreten. 50 Alben (egal of Soft- oder Hardcover, fadengeheftet oder geklebt) zerreisst man man einerseits mal nicht so eben und welcher Händler hätte da schon 50 Exemplare übrig, um eine Vorzugsausgabe zu kriegen?

Manx cat
15.08.2011, 22:39
Nein.

Der Verlag verramscht nichts. Die Händler müssen ihre eigene erworbene Ware vernichten.

Ist mir bekannt. Aber auch wenn dem Händler beim Verramschen geholfen wird, ist er eher den lästigen DC- als den lästigen Marvel-Schrott los.

Aber natürlich, was bekommt der Händler letztendlich? Einfach nur weiteres Papier, diesmal von Marvel. Der Aufruf mag ein Skandal sein, der Ach so tolle Anreiz ist ein viel größerer. Für langweilige Marvel-Titelbilder soll der Händler sich komprommitieren? Aber doch lieber nicht.

L.N. Muhr
16.08.2011, 06:52
Die Hefte sind nicht "lästig". Sie sind gebundenes Kapital. Die Händler werden aufgefordert, gebundenes Kapital zu vernichten.

Aber okay, deiner Wortwahl nach willst du eh nur polemisieren, nicht diskutieren.

Manx cat
16.08.2011, 07:45
Oh Gott, hab ich gestern so derb formuliert? Korrigier ich mal lieber. Und nächstes mal nur noch ausgeschlafen an den Computer.

Zum Begriff "lästig":
Ich kenne aus Comicläden das Problem, kistenweise Kassengift im Lager zu haben. Da könnten Anreize, uninteressantes Material abzustoßen, vielleicht sogar gelegen kommen. Das Marvel-Angebot ist da allerdings kaum brauchbar. Ich finde das Marvel-Angebot einfach nur dumm.

Marc-Oliver Frisch
16.08.2011, 08:08
Die Hefte sind nicht "lästig".

Wie man's nimmt.

Hintergrund zur ersten "Tauschaktion" von 2009 war ja, dass viele US-Händler sich von DC dazu hatten verleiten lassen, zigtausende Hefte diverser BLACKEST-NIGHT-Crossover zu kaufen, von denen sie eigentlich wissen mussten, dass sie sie nie wieder los werden würden - nur, um ihren Kunden ein Komplettset an speziellen Promo-Plastikringen anbieten zu können. (Für welche die Händler dann freilich sogar nochmal extra zahlen mussten, nachdem sie sich durch die kistenweise Abnahme von DOOM-PATROL-Heften und dergleichen dafür "qualifiziert" hatten.)

Marvels Aktionen mögen frech und krawallig sein, aber wenn sich der Handel von DC dazu nötigen lässt, sein Kapital in insgesamt um die 100.000 völlig unverkäufliche Comics zu investieren, nur um ein paar billige Promoartikel zu erhaschen, dann ist das weitaus gefährlicher für den fragilen US-Markt. DCs Aktion bindet Händlerkapital an Ladenhüter; Marvels Aktion bringt wenigstens einen Teil davon wieder in Umlauf. Vor diesem Hintergrund können Händler, die DC auf den Leim gegangen sind und auf den Heften sitzenbleiben, Marvel eigentlich nur dankbar sein. Denn außer kontroversen Diskussionen (= Publicity) hat Marvel nichts davon.

Lola65
16.08.2011, 13:05
Eher Ehapa und Panini. Die sind beide gut am Kiosk vertreten. 50 Alben (egal of Soft- oder Hardcover, fadengeheftet oder geklebt) zerreisst man man einerseits mal nicht so eben und welcher Händler hätte da schon 50 Exemplare übrig, um eine Vorzugsausgabe zu kriegen?

Carlsen gegen Splitter

Softcover gegen Hardcover

:D :D

Bendrix
16.08.2011, 14:20
Denn außer kontroversen Diskussionen (= Publicity) hat Marvel nichts davon.

Und außschließlich darum geht es. Nicht darum den Händlern zu helfen, nicht darum DC Hefte vom Markt zu nehmen. Das ist einzig und alleine, wie so ziemlich jede Marvel-Aktion der letzten Jahre, ein Publicity-Stunt mit wenig Substanz.

Starocotes
22.08.2011, 08:38
Wen es interessiert, etwas zum DC Relaunch:
http://www.comic-report.de/cms/index.php?mact=News,cntnt01,detail,0&cntnt01articleid=133&cntnt01origid=108&cntnt01category_id=20&cntnt01returnid=108

MarthaWashington
23.08.2011, 06:43
Ich muss gestehen, dass bei mir der Hype auch wirkt. Ich werde wohl ein paar mehr Serien antesten, als ich zuerst wollte. Ich bin aucha m überlegen, ob ich mir mal eine digitale Ausgabe runterlade. Ich habe kein iPad oder sowas, und vielleicht funktioniert das am PC gar nicht so toll mit dem Blättern.

Ich freue mich auf Resurrection Man und Animal Man. An die alten Serien habe ich gute Erinnerungen.

Starocotes
23.08.2011, 08:09
Ich muss gestehen, dass bei mir der Hype auch wirkt. Ich werde wohl ein paar mehr Serien antesten, als ich zuerst wollte. Ich bin aucha m überlegen, ob ich mir mal eine digitale Ausgabe runterlade. Ich habe kein iPad oder sowas, und vielleicht funktioniert das am PC gar nicht so toll mit dem Blättern.

Ich freue mich auf Resurrection Man und Animal Man. An die alten Serien habe ich gute Erinnerungen.
Das mit dem auf dem PC lesen kannst Du jetzt schon testen. Comixology hat viele kostenlose Comics im Angebot:

http://comics.comixology.com

der Alex
23.08.2011, 09:20
Als wenig-US-Leser würde mich die eine oder andere Serie trotz allem reizen. Nur stelle ich mir dabei eine Frage: Behält man auch den Durchblick wenn man nur 1-3 Serien ließt? Momentan würde mich im Grunde erstmal nur alles rund um Gotham reizen (Batman, Batgirl, Catwoman?) und womöglich mal ein Blick auf Green Lantern.

Ich habe bei DC immer geschätzt dass es dort (gefühlt) nicht so einen Crossover-Wahn wie bei Marvel gab, aber vielleicht habe ich den auch einfach nur übersehen.

Starocotes
23.08.2011, 09:45
Den hast Du übersehen ;) Ich habe bei DC gefühlt etwa den doppelten Crossoverwahn, vielleicht nicht indem man so damit wirbt, aber damit das die Geschichten wirklich aufeinander aufgebaut haben, wo bei Marvel die Geschichten primär den selben Hintergrund nutzten. Ich denke das ist aber sehr subjektiv.

Allerdings soll gerade das ja jetzt bei DC anders werden. Erklärtes Ziel ist es das man JEDE Serie auch einzeln lesen kann.

Manx cat
23.08.2011, 18:37
Ich denke, bei einigen Serien warte ich aufs Trade. Heftchenmäßig bin ich mit meinen liebgewonnenen Vertigo-Serien schon sehr ausgelastet.

Und Trades wird's ja wohl geben, oder?

Starocotes
23.08.2011, 20:21
Ich denke, bei einigen Serien warte ich aufs Trade. Heftchenmäßig bin ich mit meinen liebgewonnenen Vertigo-Serien schon sehr ausgelastet.

Und Trades wird's ja wohl geben, oder?

Ja wird es, geplant ist das die Sachen die in der ersten Woche kommen (inkl. JL) im May ihre Trades bekommen, die nächsten im Juni u.s.w. Mal sehen wie es dann tatsächlich umgesetzt wird.

Comic Report Süd
31.08.2011, 07:01
Die dritte Folge über "Digitale Comics" ist jetzt online.

http://www.comic-report.de/cms/index.php?mact=News,cntnt01,detail,0&cntnt01articleid=146&cntnt01returnid=15 (http://www.comic-report.de/cms/index.php?mact=News,cntnt01,detail,0&cntnt01articleid=146&cntnt01returnid=15)

Sehr spannend, was da alles gerade passiert.

Das wird übrigens auch eines der Top-Themen des nächsten gedruckten COMIC REPORTs. Die Arbeiten daran werden gerade hochgefahren.

Manx cat
31.08.2011, 08:15
Aus dem Blog:


Besonders schlimm sind die Ausreden bzw. das Schönreden derjenigen, die diese Raubkopien nutzen. Da wird davon erzählt, dass dadurch das Interesse angekurbelt würde oder man ja nur die Serien herunterlädt, die man sich anderweitig sowieso nicht kaufen würde. Es wird gemutmaßt, dass der Verlag die Sachen selbst einstellen würde oder es werden ähnlich abwegige Theorien über einen fadenscheinigen Ehrencodex postuliert, der die Fans vier Wochen warten lässt bis eingescannte Comics online gestellt würden.
Niemand, der sich als echten Fan bezeichnet, kann diese Praktiken auch nur ansatzweise nutzen oder unterstützen.

Jetzt mal abgesehen davon, dass ich illegale Angebote nicht nutze, da
- es mir zu gefährlich ist,
- ich nicht gerne am Bildschilrm lese,
- ich meinen Konsum an Hardware lieber senken als steigern möchte
und
- ich mit dem LEsen legaler Comics völlig ausgelastet bin:

1. Wenn ich aus purer Neugier wissen möchte, was in den Nebenlinien eines ausufernden Crossovers noch geschieht, dann möchte ich nicht auch die letzten obskuren Nebenhefte käuflich erwerben müssen, sondern sehe mir das lieber mal zwanglos über filesharing an. Die Gier mancher Verlage, den Leser zu melken, erhöht doch die Versuchung, sich manches illegal zu holen.

2. Warum nicht etwas am Bildschirm anlesen und antesten, wenn man Sammler und potenzieller Käufer ist?

3. Die Tatsache, dass man nur eine Lizenz erwirbt und keine Verfügungsgewalt über das erworbene MAterial, ist eine Zumutung. Wer sagt, dass ich mein MAterial tatsächlich dauerhaft archivieren kann, wie es mir als Käufer eigentlich zusteht? Comicverkäufe gehen unter anderem schlecht, weil Comics zu teuer sind. Das sind sie digital aber auch, und das ehemals kommunikationsfördernde Tauschen beliebter Serien unterbleibt außerdem. Also man muss schon von einer ziemlichen Verblödung der Gesellschaft ausgehen, um das derzeitige Angebot von DC attraktiv zu finden. Echte Fans unterstützen, indem sie viel kaufen und den Rest auf andere Art und Weise kennenlernen, egal wie.

4. Wie, wenn nicht über filesharing, komme ich an Hefte, die schwer aufzutreiben sind? Leidtragend sind hier eher die Händler von back issues.

Starocotes
31.08.2011, 09:13
Ich hatte vermutet das hier die größten Diskussionen entstehen.



1. Wenn ich aus purer Neugier wissen möchte, was in den Nebenlinien eines ausufernden Crossovers noch geschieht, dann möchte ich nicht auch die letzten obskuren Nebenhefte käuflich erwerben müssen, sondern sehe mir das lieber mal zwanglos über filesharing an. Die Gier mancher Verlage, den Leser zu melken, erhöht doch die Versuchung, sich manches illegal zu holen.
Wikipedia!
Alles was ich zu Nebensträngen wissen muss ist da zu finden und im größten Notfall in Foren. Es gibt auch hier keinen Grund warum man das wissen MUSS aber selbst da gibt es legale und Methoden das raus zu finden.



2. Warum nicht etwas am Bildschirm anlesen und antesten, wenn man Sammler und potenzieller Käufer ist?
Warum nicht im Supermarkt mal die Schokolade antesten um zu sehen ob die schmeckt?
Das Problem hier ist das man damit die Seiten die das illegal anbieten unterstützt. Die finanzieren sich durch Werbung die unter anderem über Pageviews abrechnet (ja, auch durch Klicks, es gibt verschiedene Modelle). Du unterstützt somit kriminelle Aktivitäten.
Zum Antesten gibt es zudem genug Angebote von den Verlagen. In den USA ist das schon länger der Fall, Comixology bietet ne Menge Comics auch kostenlos an und im deutschsprachigen Raum gibt es unter Anderem mycomics.de.



3. Die Tatsache, dass man nur eine Lizenz erwirbt und keine Verfügungsgewalt über das erworbene MAterial, ist eine Zumutung. Wer sagt, dass ich mein MAterial tatsächlich dauerhaft archivieren kann, wie es mir als Käufer eigentlich zusteht? Comicverkäufe gehen unter anderem schlecht, weil Comics zu teuer sind. Das sind sie digital aber auch, und das ehemals kommunikationsfördernde Tauschen beliebter Serien unterbleibt außerdem. Also man muss schon von einer ziemlichen Verblödung der Gesellschaft ausgehen, um das derzeitige Angebot von DC attraktiv zu finden. Echte Fans unterstützen, indem sie viel kaufen und den Rest auf andere Art und Weise kennenlernen, egal wie.
Nein. Echte Fans unterstützen indem sie auf keinen Fall Raubkopierer unterstützen, weil dadurch Verlage und vor ALLEM die Künster geschädigt werden.
Das mit den Preisen und Lizenzen ist definitiv ein Problem, das löst man aber nicht dadurch das man das Zeug auf andere Art und Weise beschafft und damit Verlag und Künstler geschädigt werden.





4. Wie, wenn nicht über filesharing, komme ich an Hefte, die schwer aufzutreiben sind? Leidtragend sind hier eher die Händler von back issues.
Musst Du an die Hefte kommen? Unbedingt?
Wie wenn nicht über Diebstahl komme ich an einen Ferrari?
Nur weil etwas illegal angeboten wird ergibt sich damit automatisch ein Recht darauf das auch "besitzen" zu dürfen. Diese Denkeweise ist es die mir zunehmend Angst macht.

Manx cat
31.08.2011, 11:41
Gut argumentiert, Staro. Wie gesagt, ich selbst bin kein Fan von filesharing, finde aber, dass das digitale Angebot, wie es DC derzeit bietet, auch keine gute Alternative dazu ist. Aber das hast du ja auch schon wiederholt beschrieben.

Persönlich bin ich ein Fan von Kopien für den Hausgebrauch und auch das Verleihen von meinen Büchern an Freunde ist mir ein großes Anliegen. Es ist frustrierend, wenn das von übereifrigen Control-Freaks in den Verlagen unterbunden wird durch rigide Kopierschütze und Auflagen.

Natürlich hat aber filesharing eine andere Dimension als das ehemalige ÜBerspielen von LP/CD auf Aufnahmekassette. Aber selbst das hätten ja manche Musikkonzerne am liebsten unter Strafe gestellt. Diese haben ja seit eh und je den Ruf, etwas paranoid und hysterisch zu sein.

Fluch der Technik. Mit Internet und filesharing ist der banale Musiktausch unter Freunden wohl tatsächlich aus dem Ruder gelaufen. Analog der Austausch von Comics.

Manx cat
31.08.2011, 11:46
Diese Denkeweise ist es die mir zunehmend Angst macht.

ditto. Wenn immer jeder alles haben will, wird sich kaum etwas verbessern hier. Der Motor des filesharings ist doch ebenfalls die blanke Gier. Ich wollte auch keineswegs dem filesharing das Wort reden.

Starocotes
31.08.2011, 12:19
Persönlich bin ich ein Fan von Kopien für den Hausgebrauch und auch das Verleihen von meinen Büchern an Freunde ist mir ein großes Anliegen. Es ist frustrierend, wenn das von übereifrigen Control-Freaks in den Verlagen unterbunden wird durch rigide Kopierschütze und Auflagen.
Interessanterweise hat hier Amazon ja eine nette Idee mit dem verleihen. Ich bin zuversichtlich das auch Comixology sowas einbauen wird und das es nur eine Frage der Zeit ist.




Fluch der Technik. Mit Internet und filesharing ist der banale Musiktausch unter Freunden wohl tatsächlich aus dem Ruder gelaufen. Analog der Austausch von Comics.
Wobei ich hier wirklich schlimm finde das nahezu kein Unrechtsbewußtsein mehr vorhanden ist. Das macht "man" halt so, ohne sich Gedanken darüber zu machen das man damit das was man mag beschädigt.

Bendrix
04.09.2011, 21:53
Wobei ich hier wirklich schlimm finde das nahezu kein Unrechtsbewußtsein mehr vorhanden ist. Das macht "man" halt so, ohne sich Gedanken darüber zu machen das man damit das was man mag beschädigt.

Ich frage mich in wie weit hier tatsächlich noch gemocht wird oder ob die Hardcore-Filesharer, die ausschließlich runterladen (sei es nun Comics, Musik oder Filme) einfach nur eine weiter, kostenlose Entertainmentquelle anzapfen auf die sie auch verzichten können, wenn das System auf Grund massiver Umsatzeinbrüche durch Filesharer zusammenbricht. Dann lädt man sich halt das nächste runter. Irgend etwas wird es immer geben.

Starocotes
17.09.2011, 08:56
Als Nachtrag zum Thema digitale Comics:

http://www.comicbookresources.com/?page=article&id=34446

Hier stellen wir ein weiters "Problem" fest. Jeder kann fröhlich behaupten irgendwelche Rekorde gebrochen zu haben weil es viele unterschiedliche Zählweisen gibt und vor allem keine offiziellen Zahlen.

UCSM #1 ist sicher bei der Marvel App auf Platz #1 aber bei der Comixology App nicht. Ist der Rekord nun nur auf die Marvel App bezogen, oder auf alle Comixology Apps oder wie oder was?

Starocotes
27.09.2011, 10:27
Und da ist mein zu kurzes und zu wirres Review von Supergods:
http://www.comic-report.de/cms/index.php?mact=News,cntnt01,detail,0&cntnt01articleid=167&cntnt01returnid=15

Comic Report Süd
05.11.2011, 07:28
Die neue Folge von "House of Heroes" von unserem Kolumnisten Stefan Immel, der regelmäßig einen Blick auf die Comic-Ereignisse in den USA wirft, ist seit heute online.

Folge 5: Von ComicCon zu MediaCon (http://www.comic-report.de/cms/index.php?mact=News,cntnt01,detail,0&cntnt01articleid=195&cntnt01returnid=15)

Seit vielen Jahren ist bei großen traditionsreichen Comic Festivals eine Entwicklung weg vom Comic, hin zu Unteraltungsmedien zu registrieren. Die klassischen Comic Events mit einer großen Händlerbörse werden immer weniger. Glaubt man Chuck Rozanski, dem Chef von Mile High Comics, und seinen regelmäßigen Kolumnen, werden die normalen Comic-Händler mehr und mehr gegängelt und sind den Veranstaltern von Riesenereignissen wie der ComicCon in San Diego eher lästig.

Bei uns in Germany bleiben die Medieneffekte ziemlich aus, und regelmäßige Comic-Veranstaltungen oder -Börsen, die länger als sieben Stunden dauern, gibt es ebenfalls so gut wie keine mehr.

Was können wir von den Amerikanern lernen? Wenn überhaupt?

Manx cat
06.11.2011, 06:31
Der stark angegriffene amerikanische Comicmarkt kann sich gerade durch das große Interesse von Hollywood noch behaupten und von daher sollte jeder Fan dankbar sein für die Twilight Fans oder Figurensammler und dafür, dass bei den großen Conventions das Hobby Comic immer stärker für die Allgemeinheit aufbereitet wird und somit aus seiner versteckten Ecke heraus kommt.

Meine Begeisterung darüber hält sich in Grenzen. Hollywood-Produktionen sind schon lange nicht mehr das, was sie mal waren und das amerikanische Kino ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Je mehr Comicverfilmungen noch kommen, desto mehr wird das evident. BLockbuster und 3D-Produktionen sind meiner MEinung nach der Tod des guten Kinos. Die großen Comicverfilmungen sind beides davon.

Kleinproduktionen wie Tamara Drewe oder Ghostworld meine ich damit natürlich nicht.

Bendrix
06.11.2011, 09:05
Meine Begeisterung darüber hält sich in Grenzen. Hollywood-Produktionen sind schon lange nicht mehr das, was sie mal waren und das amerikanische Kino ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Je mehr Comicverfilmungen noch kommen, desto mehr wird das evident. BLockbuster und 3D-Produktionen sind meiner MEinung nach der Tod des guten Kinos. Die großen Comicverfilmungen sind beides davon.

Kleinproduktionen wie Tamara Drewe oder Ghostworld meine ich damit natürlich nicht.

Aber ganz unabhängig von der Qualität der großen Produktionen ist es hier das Geld Hollywoods, welches es für Marvel und DC, bzw. Disney und Time Warner nach wie vor Attraktiv macht überhaupt im Comicgeschäft zu bleiben.

Ähnliches gilt auch für unabhängige Comicschaffende. Für Leute wie Mignola, Kirkman, TenNapel dürfte es beruhigend sein das ihre Comicverkäufe nicht zwingend die Butter aufs Brot bringen müssen.

Und wer weiß ob eine Con wie die SDCC überhaupt noch profitabel möglich wäre ohne die Heerscharen an Twilight Fans. Von der Cross-Promotion mal abgesehen. Ein Twilight Fanmädchen ist vielleicht eine Potentielle Buffy-Comicleserin, ist vielleicht ein zukünftiger X-Man Fan, hat vielleicht irgendwann mal Blankets im Regal stehen.

Starocotes
06.11.2011, 09:09
Meine Begeisterung darüber hält sich in Grenzen. Hollywood-Produktionen sind schon lange nicht mehr das, was sie mal waren und das amerikanische Kino ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Je mehr Comicverfilmungen noch kommen, desto mehr wird das evident. BLockbuster und 3D-Produktionen sind meiner MEinung nach der Tod des guten Kinos. Die großen Comicverfilmungen sind beides davon.

Kleinproduktionen wie Tamara Drewe oder Ghostworld meine ich damit natürlich nicht.
Qualität und Massenerfolg haben nur selten etwas miteinander zu tun und so leid es mir tut, Massenerfolg ist für das weitere bestehen eines Marktes wichtiger als Qualität sofern beides nicht miteinander einher geht.

Zudem sind Geschmäcker verschieden, ich fand Iron Man, Thor und Captain Amerika tolle Unterhaltung und freue mich schon auf Avengers und meine Frau musste mich auch nicht groß überreden damit ich mit in Breaking Dawn komme.

Zudem ist es in meinen Augen der Massenerfolg das auch kleinere Produktionen rentabel und somit möglich macht.

ELDORADO
06.11.2011, 15:47
Seit vielen Jahren ist bei großen traditionsreichen Comic Festivals eine Entwicklung weg vom Comic, hin zu Unteraltungsmedien zu registrieren. Die klassischen Comic Events mit einer großen Händlerbörse werden immer weniger. ......
Bei uns in Germany bleiben die Medieneffekte ziemlich aus, und regelmäßige Comic-Veranstaltungen oder -Börsen, die länger als sieben Stunden dauern, gibt es ebenfalls so gut wie keine mehr.

Was können wir von den Amerikanern lernen? Wenn überhaupt?

Da hat sich der Kolumnist zweifellos ein interessantes und aktuelles Thema ausgesucht. So aktuell, dass genau diese Frage allerdings bereits vor ziemlich genau einem Jahr hier im Forum von Georg (efwe) Tempel aufgeworfen und ausführlichst diskutiert wurde - auf 39 Seiten mit fast 1.000 Beiträgen:

http://www.comicforum.de/showthread.php?t=107382

Eine Diskussion die recht hohe Wellen schlug, welche aber das "House of Heroes" dann wohl doch nicht mehr erreicht haben.
Ein zweiter Aufguß an dieser Stelle dürfte daher nur wenige neue Erkenntnisse bringen.

Zustimmen (und Manxcat widersprechen) möchte ich dann aber beim Thema "Comic-Verfilmungen".
Nicht nur, dass diese zahlreiche Figuren und Themen stärker ins öffentliche Bewusstsein gerückt haben.
Wir haben doch eigentlich unstrittig im letzten Jahrzehnt einen ganzen Haufen wirklich guter Werke aus Hollywood geliefert bekommen, die man sich als Comic-Fan kaum besser hätte wünschen können.


Von solch starken und oft auch recht werkgetreuen Adaptionen oft hochmotivierter Regisseure zu Spider-Man, X-Men, Iron Man, Thor, Batman, Sin City, Watchmen oder Hellboy hat man doch in den 80er und 90er Jahren nur geträumt.
Klar ist auch mal die eine oder andere Gurke darunter,
aber im Großen und ganzen sehe ich da eigentlich wenig Grund zur Klage.

Manx cat
06.11.2011, 18:24
Ähnliches gilt auch für unabhängige Comicschaffende. Für Leute wie Mignola, Kirkman, TenNapel dürfte es beruhigend sein das ihre Comicverkäufe nicht zwingend die Butter aufs Brot bringen müssen.


Man arrangiert sich eben so gut man kann. Und wahrscheinlich haben Künstler seit allen Zeiten schon mal für den Geldbeutel, mal für die Fans und mal für sich selbst gearbeitet. Sehr erfreulich ist auch das Engagement von Leuten wie Mignola mit kleineren Conventions, es gibt also wirklich wenig zu klagen.

Ob Comics durch die Verfilmungen und Videospiele wirklich aus der Schmuddelecke kommen, wage ich zu bezweifeln. Comicfans werden weiterhin nerds bleiben.

L.N. Muhr
08.11.2011, 12:21
Bei uns in Germany bleiben die Medieneffekte ziemlich aus, und regelmäßige Comic-Veranstaltungen oder -Börsen, die länger als sieben Stunden dauern, gibt es ebenfalls so gut wie keine mehr.

Das liegt aber auch oft an der Schnarchnasigkeit der Veranstalter, die am nun doch etwas veralteten Konzept der "Börse" festhalten, weil sie glauben, dass dicke alte Männer ewig leben. Über jüngstens Hamburg hab ich da ja Horrorgeschichten gehört...

Sag ich ganz offen, als Mitveranstalter des Leipziger Comicgartens, der ziemlich exakt 24 Stunden geht (mit kurzer Schlafpause) und steigende Besucher- und Ausstellerzahlen hat.

Comic Report Süd
22.05.2012, 20:48
Endlich gibt es wieder eine neue Folge. Heute mit einem Update in Sachen "eComics":

House of Heroes Folge 6: Digitale Comics (http://www.comic-report.de/index.php/kolumnen/houseofheroes/360-house-heroes-folge-6-digitale-comics-update)

Comic Report Süd
04.06.2012, 20:24
BEFORE WATCHMEN ... Alan Moore gegen DC ... Darf man neue Watchmen-Comics machen?
Staro sieht's differenziert ...

Folge 7: Eine Watsche für die Watchmen (http://www.comic-report.de/index.php/kolumnen/houseofheroes/374-house-heroes-folge-7-watsche-watschmen)

Die Frage ist: Wer kauft die Watchmen?

Starocotes
08.06.2012, 19:14
BEFORE WATCHMEN ... Alan Moore gegen DC ... Darf man neue Watchmen-Comics machen?
Staro sieht's differenziert ...

Folge 7: Eine Watsche für die Watchmen (http://www.comic-report.de/index.php/kolumnen/houseofheroes/374-house-heroes-folge-7-watsche-watschmen)

Die Frage ist: Wer kauft die Watchmen?
Passend hierzu mein Review zu Minutemen #1

http://blog.starocotes.de/index.php/2012/06/08/before-watchmen-minutemen-1/

Manx cat
10.06.2012, 07:46
Mich sprechen die Titelbilder schon sehr an. Ich hab alle Reihen vorbestellt. Es wird mich nicht arm machen. Der einzige Grund warum ich mit Bestellen gezögert habe war, dass mir die Qualität der DC-Heftchen meist nicht so zusagt.

Steffen_L
14.06.2012, 11:38
Mit der Kolumne hast Du meiner Ansicht nach den Nagel auf den Kopf getroffen, Staro. Moore sollte es tunlichst vermeiden über etwas zu lästern, was er prinzipiell nicht lesen will, eine fundierte Meinung über den Erfolg, oder das Scheitern (letzteres steht für ihn ja schon fest) kann er sich doch gar nicht bilden. In der ganzen Diskussion gibt er sich doch recht divenhaft, oder eben wie ein Teenager, der nicht damit fertig wird, dass dessen Spielzeug anderen kleineren Kindern nun zum Spielen gegeben wurde. Tut mir leid, ich mag Moore eigentlich sehr gerne, seine Werke sind ganz außer Frage als Meilensteine der amerikanischen Comic-Geschichte zu sehen, aber hier übernimmt er sich einfach. Das mit der überschätzten Selbsteinschätzung hast Du da schon ganz richtig beschrieben.

Starocotes
16.06.2012, 08:47
Das mit der überschätzten Selbsteinschätzung hast Du da schon ganz richtig beschrieben.
Habe ich das geschrieben? Ich denke nicht. Moore "überschätzt" sich nicht. Er ist genial und weiß das. Selbst zu Zeiten wo er wirklich viel produziert hat war nur sehr wenig Mittelmäßiges dabei und nichts wirklich schlechtes. Auch seine neueren Werke sind auf einer Ebene genial die sich kaum beschreiben lässt: http://www.bleedingcool.com/2010/08/01/the-diegetic-panelisation-of-alan-moore-and-jacen-burrows-neonomicon/

Das Problem mit Moore ist die Tatsache das er HOCHGRADIG eingebildet ist, vielleicht sogar zurecht, trotzdem ist eingebildet sein in keiner Weise eine gute Eigenschaft.

Steffen_L
18.06.2012, 11:39
Sorry, das habe ich dann falsch interpretiert, bzw. falsch wiedergegeben ...

Starocotes
25.06.2012, 19:53
So hier noch zwei weitere Reviews:
Silk Spectre
http://blog.starocotes.de/index.php/2012/06/24/before-watchmen-silk-spectre-1-of-4/

Comedian
http://blog.starocotes.de/index.php/2012/06/25/before-watchmen-comedian-1-of-6/

Starocotes
10.07.2012, 20:31
Weiter geht es mit Nite Owl:
http://blog.starocotes.de/index.php/2012/07/09/before-watchmen-nite-owl-1-of-4/

Und Ozymandias:
http://blog.starocotes.de/index.php/2012/07/10/before-watchmen-ozymandias-1-of-6/

Comic Report Süd
07.08.2012, 17:36
Seit gestern online, die neue Folge:

Staro Talks about US-Comics: Folge 8 (http://www.comic-report.de/index.php/kolumnen/houseofheroes/404-house-heroes-folge-8-same-old-same-old)

Comic Report Süd
09.10.2012, 20:40
Seit heute gibt es eine neue Folge von Staros US-Kolumne zu lesen:

Staro Talks About US-Comics: Folge 9 (http://www.comic-report.de/index.php/kolumnen/houseofheroes/449-hoh-f9)

Comic Report Süd
03.11.2012, 11:34
Marvel NOW! beschäftigt die Gemüter der Freunde von US-Comics.
Auch Staro kommentiert in seiner neusten Kolumne den Relaunch der meisten Marvel-Serien.

Staro Talks About US-Comics: Folge 10 (http://www.comic-report.de/index.php/kolumnen/houseofheroes/461-hoh-f10)

Comic Report Süd
05.01.2013, 15:04
Staro beschäftigt sich mit dem Handlungsdilemma in den Spandex-Universen jenseits des großen Teichs und welche Auswirkungen diese ganzen Neustarts der US-Superheldenserien auf die "Continuity" ihrer Handlung haben.

Staro Talks About US-Comics: Folge 11 (http://www.comic-report.de/index.php/kolumnen/houseofheroes/493-hoh-f11)

Mervin Pumpkinhead
07.01.2013, 06:48
Danke für den erneut interessanten Artikel. Ich kann die überbordenden Events bei den großen 2 nicht mehr sehen. Einschub: Damit ist mir wohl Court of Owls entgangen, das eigentlich sehr gut gewesen sein soll. Vielleicht hab ich jetzt auf deutsch die Chance, das nachzuholen. Empfehlen kann ich auf jeden Fall die Shade Serie, eben weil es an die alten Starman Sachen anknüpft und Robinson hier für mich zeigt, warum die Arbeit an Starman noch immer neben Gaimans Sandman eine der besten Serien bei DC war und ist.

Jetzt zurück zum Anfang und meinem Anliegen, sorry. Ich war zumindest damals als Leser schon dabei, als das erste Secret Wars raus kam. Es war für Marvel damals kein Problem, die Hauptfiguren wie die FV4, Spiderman oder die X-Men aus den eigenen Serien herauszunehmen und dieses erste wirkliche Multicrossover zu veröffentlichen. Die Daheimgebliebenen mussten sich damit auseinander setzen und als die Hauptfiguren zurück kamen hatte Spiderman das erste schwarze Kostüm, Ben Grimm ist auf dem Planeten des Beyonders geblieben, usw. Es ging erstaunlich problemlos (gegenüber heutiger Continuity und deren Problemen wie im Artikel geschildert) und es wurde gut um- und fortgesetzt. Heute haben diese Crossover jede Bedeutung verloren oder weiss noch jemand, warum es bei Civil War ging? Merkt man davon heute noch was? Auch wenn die Story klasse war, aber mit Identity Crisis musste DC sich wirklich verbiegen, um die Story mit dem Rückgriff auf die zurückliegenden Gedächtnislöschungen halbwegs plausibel zu machen. Auswirkungen: Keine mehr! (Der Tod von Ralph Dibny am Ende von 52 war das letzte, was ich dazu gehört habe.) Events der großen Beiden sind inflationär und nicht mehr interessant und besonders genug, um als solche herauszuragen. Früher hab ich mich gefreut, wenn mal viele Superhelden durch eine Geschichte gerannt sind und ich versucht habe, alle zu erkennen. Heute lese ich lieber den Shade.:cool:

Starocotes
07.01.2013, 09:09
Das mit der Continuity ist weniger ein Problem der Events sondern eher dadurch bedingt das man Helden die als "verkaufsfördernd" gelten nicht nur in ihrer eigenen Serie nutzt sondern eben auch in in diversen Teamheften festes Mitglied sind und obendrauf noch Gastauftritte haben. Iron Man z.B. hat eine eigene Serie, spielt sowohl in Avengers als auch New Avengers mit dann noch demnächst in Guardians of the Galaxy und hatte erst letztens Gastauftritte in Thor und Hulk. Und das ist ein Dreck gegen Leute wie Wolverine bei denen schon in den Comics Witze darüber geamacht wird wo die überall sind.

Zu Zeiten von Secret Wars gab es das nicht so extrem wie heute und daher war es viel einfacher ein "Event" so in den Serien zu platzieren das es "Sinn" ergab und sich nicht mit allen anderen Serien widersprach.

Wobei die "Events" bei Marvel durchaus Auswirkungen haben die zumindest mittelfristig bestehen bleiben (siehe http://www.comic-report.de/index.php/kolumnen/houseofheroes/404-house-heroes-folge-8-same-old-same-old). Civil War war da noch das beste Event der letzten Zeit und hat für eine "Spaltung" der Marvel Welt in die Helden die von der Regierung registriert waren und solche die aus dem Untergrund kämpften gesorgt. So gab es 2 Avenger Teams die zum Teil gegeneinander gearbeitet haben obwohl beide das selbe Ziel hatten. Bestand hatte das ganze ca. 2 Jahre bis Secret Invasion kam was den Status Quo dann wider veränderte u.s.w. Marvel verfolgt hier schon eine einigermaßen stringente Struktur der Welt an sich, lieferte damit aber nur einen groben Rahmen für die anderen Geschichten.

Als Problem sehe ich aber auch heute weniger die "Events" (wir packen alle Helden in einer 6 teilige Miniserie zusammen) sondern Crossover nach einem alten Muster. Teil 1 in Serie A und Teil 2 in Serie B, Teil 3 dann wieder in Serie A. Sowas gab es in den 80er gerne bei den X-Serien und damals hat mich das nicht gestört weil ich sowieso alles gekauft habe wo ein X drauf war. Jetzt sieht das anders aus und ein "Throne of Atlantis" das von mir "erwartet" das ich auch Aquaman lese sorgt dafür das ich die Justice League aus dem Abo werfe.

Ich lobe mir da wirklich solche Sachen wie Shade oder eben Earth 2 (auch von Robinson) das komplett ohne sowas auskommt. Noch besser hat es in meinen Augen aktuell Kieron Gillen mit Iron Man getroffen wo die ersten 5 Hefte alle für sich alleine funktionieren, dennoch einen losen Zusammenhalt haben.