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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Auflagenhöhen



Settembrini
21.07.2011, 06:48
Hallo Zusammen,

als Wiedereinsteiger (habe ab den frühen Siebzigern bis in die Neunziger Jahre Comics gelesen und gesammelt) war ich zunächst einmal positiv überrascht, in welch hochwertiger Aufmachung (ja, ja, die Sammler sind in die Jahre gekommen und verfügen über wesentlich mehr Taschengeld als früher) mit entsprechenden Preisen viele Comics heute veröffentlicht werden. Auf mich hat dies zunächst den Eindruck eines gewissen "Comicbooms" gemacht.

Durch einige interessante Threads hier im Forum wurde ich belehrt, dass es sich wohl eher so verhält, dass die Fleischtöpfe für die Branche immer kleiner werden und der Nachwuchs ausbleibt.

Überrascht war ich von dem Umstand, dass das erste Heft (die ultimative Edition, also "runderneuert") der sicher bei vielen Fans beliebten Asterix-Reihe mit einer Auflage von gerade mal 3.000 Exemplaren seit 5 Jahren auf dem Markt und immer noch jederzeit verlagsfrisch bei den Händlern erhältlich ist.

Und nun meine Fragen:
Mit welchen Auflagenzahlen kalkuliert ein Comicverlag, um mit einer Produktion schwarze Zahlen schreiben zu können? Wenn schon ein so großes Verlagshaus wie Ehapa eine Serie weiterlaufen lässt (wenn auch mit Unterbrechungen), von der sie deutschlandweit pro Band in 5 Jahren nicht mal 3.000 Exemplare absetzen können, denke ich, dass kleinere Verlage mit weitaus weniger Verkäufen kalkulieren müssen?

Natürlich weiß ich, dass es nicht zuletzt auf die Kostensituation ankommt, die von Verlag zu Verlag sehr unterschiedlich sein wird. ZUdem wird das vertriebene Genre eine wichtige Rolle spielen, so dass sich sicher keine allgemein gültige Aussage treffen lässt. Vielleicht sind ja Tendenzen zu erkennen.

Kleinere Verlage mit schlanken Abläufen und Eigenproduktionen kommen möglicherweise schon früher in die Gewinnzone. Aber großes Geld kann anscheinend nicht mehr verdient werden?

Also: gibt es verlässliche Informationen über Auflagenhöhen? Wie haben die sich im Verlauf der letzten Jahrzehnte verändert?

L.N. Muhr
21.07.2011, 09:18
Und nun meine Fragen:
Mit welchen Auflagenzahlen kalkuliert ein Comicverlag, um mit einer Produktion schwarze Zahlen schreiben zu können?

(...)

Natürlich weiß ich, dass es nicht zuletzt auf die Kostensituation ankommt, die von Verlag zu Verlag sehr unterschiedlich sein wird.

Oder um deine Frage kurz zu beantworten: ja.

Deine Frage ist ca. so, als würdest du fragen "war im Jahr 2009 Sommer oder Winter?". Viel zu allgemein und darum unbeantwortbar.

Dass der Nachwuchs ausbleibt, ist Blödsinn.

Settembrini
22.07.2011, 11:53
Hallo Meister des hinkenden Vergleiches,

das ist mir schon klar, dass sich nicht alles über einen Kamm scheren lässt. Aber mich würde dennoch interessieren, ob die Auflagenhöhen allgemein gesehen abgenommen haben in den vergangenen Jahren.



Dass der Nachwuchs ausbleibt, ist Blödsinn.

Wenn dem so ist und die Jugend in die Comicläden strömt, ist ja alles in Ordnung.....

eis
22.07.2011, 12:24
Jetzt gibt es auch noch einen feinen Unterschied zwischen strömen und ausbleiben, oh Meister des ärgerlichen Widerspruchs.

Mark O. Fischer
22.07.2011, 13:26
Also: gibt es verlässliche Informationen über Auflagenhöhen? Wie haben die sich im Verlauf der letzten Jahrzehnte verändert?In den vierstelligen Bereich sollte man schon kommen, um zumindest Druck- und Lizenzkosten decken zu können. Darüber hinaus steigt die Deckungsauflage, wenn Verleger, Mitarbeiter und Zeichner auch noch davon leben können wollen.

Über den Verlauf der Jahrzehnte braucht man sich nur anzugucken, wie viele Serien von Großverlagen zu Kleinverlagen gewandert sind bzw. wie viele neue nur noch von Hobbyverlagen gestartet werden. Innerhalb derer gibt es natürlich teilweise große Unterschiede zwischen Serien und Verlagen.

Settembrini
22.07.2011, 15:11
Danke für Deine Ausführungen!

L.N. Muhr
22.07.2011, 15:19
... die halt nur für einen Teil der Buchverlage zutreffen, aber nicht für alle Verlage. Und innerhalb dessen auch tendentiell nur die westlichen Comics.

Heisst, deine Ausgangsfrage berührt das nicht.

ELDORADO
22.07.2011, 22:18
3.000 Exemplare mag für "Asterix" nach wenig klingen,
es handelt sich hierbei ja aber um ein immerhin 19,- Euro teures Sammlerprodukt.
Da mag sich das schon rechnen...

Mick Baxter
22.07.2011, 22:35
Und vor allem liegen die Asterix-Bände schon seit Jahrzehnten in wesentlich billigerer Form vor und jeder auch nur entfernt Interessierte hat die ja schon. Die Bedingungen sind also Lichtjahre von denen anderer Comics entfernt und Rückschlüsse daher völlig sinnlos.

fulbecomics
23.07.2011, 00:34
3.000 Exemplare mag für "Asterix" nach wenig klingen,
es handelt sich hierbei ja aber um ein immerhin 19,- Euro teures Sammlerprodukt.
Da mag sich das schon rechnen...

..eben ! Auch die Tuaregs haben gelernt in der Wüste nicht nur zu überleben :p

Settembrini
23.07.2011, 06:39
Und vor allem liegen die Asterix-Bände schon seit Jahrzehnten in wesentlich billigerer Form vor und jeder auch nur entfernt Interessierte hat die ja schon. Die Bedingungen sind also Lichtjahre von denen anderer Comics entfernt und Rückschlüsse daher völlig sinnlos.

Klar, ich habe die Asterix Bände auch schon seit Jahrzehnten in meinem Besitz. Insoweit hätte ich Deinen Ausführungen, die "Ultimative Ausgabe" betreffend, vorbehaltlos zugestimmt.

Allerdings handelt es sich eben nicht (nur) um eine reine Luxusausgabe für den etwas betuchteren Sammler. Der Comic wurde grundlegend restauriert. Das Ergebnis wird (zumindest im Internet) weitgehend gelobt.

Und da hat es mich schlichtweg erstaunt, dass im deutschsprachigen Raum mit mehr als 90.000.000 Einwohnern in 5 Jahren noch nicht einmal 3.000 Exemplare abgesetzt werden konnten.

Für mich bieten sich da zunächst zwei Erklärungsansätze an:

Erstens könnte einfach der Markt (Comicintressierter) nicht oder nicht mehr in dem Maße vorhanden sein, um solche "Mengen" abzusetzen, was ein trübes Bild auf den Markt und seine Absatzmöglichkeiten werfen würde.

Zweitens könnte es direkt mit dem Produkt zu tun haben. Die Asterix Interessierten haben ihre Alben (in Originalversion) im Schrank. Von Grund auf überarbeitete Neuauflagen sind für Sammler offenbar nicht so interessant (vielleicht weil sie das "Erscheinungsbild" der Comics quasi aus ihrer (Entstehungs-)Zeit herausholen und so das Flair ein Stück weit verloren geht?). Und für Neuleser mögen 19 Euro wirklich zuviel sein, zumal (denke ich) die Jugend eher zu anderen Comics greifen dürfte.

Zunächst klang für mich der erste Erklärungsansatz plausibler. Aus Euren Postings entnehme ich, dass es wohl eher in eine Richtung läuft, die mehr mit dem Einzelprodukt an sich und weniger mit dem Markt insgesamt zu tun hat.

Also ein isoliertes Phänomen, welches keine bzw. nur bedingt Rückschlüsse auf das Marktgeschehen im Gesamten zulässt.

Jano
23.07.2011, 07:16
Und da hat es mich schlichtweg erstaunt, dass im deutschsprachigen Raum mit mehr als 90.000.000 Einwohnern in 5 Jahren noch nicht einmal 3.000 Exemplare abgesetzt werden konnten.


Na ja, das Problem ist doch: Ottonormal-Asterix-Leser hat die Comics bereits als Kiosksoftcover (oder Buchhandels-HC), die meisten Fans besitzen vermutlich zudem die Gesamtausgabe oder den Weltbild-Reprint der Gesamtausgabe. Und nur für neues Lettering und neue Farben ist der Neukauf-Anreiz nun mal nicht sooo riesig groß. Die Bände enthalten zwar zusätzlich noch jeweils drei, vier Seiten an Skizzen etc., umfangreiches Bonusmaterial, das einen wiederholten Kauf rechtfertigen würde, ist das aber für die meisten Leser einfach nicht. Von daher zielt diese "ultimative Ausgabe" eben auch nur auf die ultimativen Fans ab.

Mick Baxter
23.07.2011, 07:34
Dazu kommt, daß man sich ja für den Kauf von 33 Alben für 627 € entscheidet (einzeln kauft man die nicht).
Aber grundsätzlich gilt: Asterix hat mit dem deutschen Comicmarkt nichts zu tun! Weder was die zig Millionen verkauften noch die paar unverkauften Alben betrifft. Das ist wie Harry Potter und "das gute Jugendbuch".

Clint Barton
23.07.2011, 07:48
Dazu kommt, daß man sich ja für den Kauf von 33 Alben für 627 € entscheidet (einzeln kauft man die nicht).

Nö, aber es wird bestimmt nicht wenige geben, die nur Bd. 1-24 kaufen wollen/werden/würden.

L.N. Muhr
23.07.2011, 11:43
Na ja, das Problem ist doch: Ottonormal-Asterix-Leser hat die Comics bereits als Kiosksoftcover (oder Buchhandels-HC), die meisten Fans besitzen vermutlich zudem die Gesamtausgabe oder den Weltbild-Reprint der Gesamtausgabe. Und nur für neues Lettering und neue Farben ist der Neukauf-Anreiz nun mal nicht sooo riesig groß. Die Bände enthalten zwar zusätzlich noch jeweils drei, vier Seiten an Skizzen etc.,

Auch nicht alle. Die, die ich habe, sind die reinen Alben.

@Settembrini: bist du wirklich davn ausgegangen, dass jeder Asterix-Leser zugleich ein Sammler ist?

Und wieso ist der Thread, wenn es eigentlich nur um Asterix geht, nicht im ECC-Forum?

ELDORADO
23.07.2011, 14:49
Bei den neueren Bänden scheint Ehapa jetzt auf das Zusatzmaterial zu verzichten.

Und ja, auch ich hab in der Tat Kunden die nur die ersten 24 Goscinny-Alben in dieser "ultimativen" Ausgabe
haben wollen und auf die Uderzo-Solobände verzichten.

Wobei man es dem Sammler- und Optik-Gen da ja mit dem fortlaufenden Buchrücken nicht einfach macht.
Wer die höheren Nummern wegläßt, hat dann nämlich einen unvollständigen Asterix-Schriftzug im Regal und das erträgt nicht jeder. :D

Comic Report Süd
23.07.2011, 15:26
Hallo Zusammen,

als Wiedereinsteiger (habe ab den frühen Siebzigern bis in die Neunziger Jahre Comics gelesen und gesammelt)

Willkommen zurück! Es gibt viel zu entdecken und wiederzuentdecken!


Und nun meine Fragen:
Mit welchen Auflagenzahlen kalkuliert ein Comicverlag, um mit einer Produktion schwarze Zahlen schreiben zu können? Wenn schon ein so großes Verlagshaus wie Ehapa eine Serie weiterlaufen lässt (wenn auch mit Unterbrechungen), von der sie deutschlandweit pro Band in 5 Jahren nicht mal 3.000 Exemplare absetzen können, denke ich, dass kleinere Verlage mit weitaus weniger Verkäufen kalkulieren müssen?Ja, die Auflagen sind viel kleiner als vor Jahren. Und ja, Kleinverlage kommen mit Miniauflagen aus, weil sie ganz anders kalkulieren können. Wer keinen großen Overhead hat und manches aus Spaß an der Freud macht, der kommt mit viel weniger Geld aus.


Kleinere Verlage mit schlanken Abläufen und Eigenproduktionen kommen möglicherweise schon früher in die Gewinnzone. Aber großes Geld kann anscheinend nicht mehr verdient werden? Du sagst es. Nur in wenigen Fällen.



Also: gibt es verlässliche Informationen über Auflagenhöhen? Wie haben die sich im Verlauf der letzten Jahrzehnte verändert?

Ziemlich viele Informationen über Auflagenhöhen sind im neuen gedruckten COMIC REPORT 2011 zu finden. Man muss aber in jedem Fall unterscheiden zwischen gedruckter und verkaufter Auflage. Harte Zahlen gibt es hier nur sehr wenige bis keine. Der COMIC REPORT versucht aber im Laufe der nächsten Jahre, hier mehr Lichts ins Dunkel zu bringen und Trends aufzuzeigen.

Der COMIC REPORT 2011 ist im Comicfachhandel zu kaufen. Wenn kein Comicshop bei Dir (das "Badische" ist ja sehr groß) in der Nähe ist, dann kann er über jede Buchhandlung bestellt werden.

L.N. Muhr
23.07.2011, 15:52
"Ja, die Auflagen sind viel kleiner als vor Jahren."

Das ist doch jetzt aber allein die Perspektive der Comickleinverlage mit Ausrichtung auf das westliche Programm. Deine Aussagen zu den Auflagen sind deutlich zu spezifisch, aber nicht als so spezifisch gekennzeichnet. Aber jedem sein bißchen Grusel, damit's nicht langweilig wird?

Mark O. Fischer
23.07.2011, 16:29
Und ja, Kleinverlage kommen mit Miniauflagen aus, weil sie ganz anders kalkulieren können. Wer keinen großen Overhead hat und manches aus Spaß an der Freud macht, der kommt mit viel weniger Geld aus.
Das sagt sich so leicht. Niemand kann nur aus Spaß an der Freud arbeiten. Jeder muss von irgendwas leben. Wenn er das vom Verlag nicht kann, heißt das ja nicht, dass er das nicht eigentlich können müsste. Anders kalkulieren können ist eher ein anders kalkulieren müssen.

Wer hat denn schon einen großen Overhead? Wer mehr Personal hat, kann das einsetzen, um mehr Umsatz zu machen. Bei der heutigen medialen Vielfalt muss man sogar immer mehr in Produktion und Marketing investieren, um überhaupt noch wahrgenommen zu werden.

Im Grunde ist der gesamte deutsche Comicmarkt subventioniert, weil nur die Amerikaner, Franzosen und Japaner ihre Zeichner und Autoren so gut bezahlen können, dass sie davon leben können. Ohne deren Vorleistung gäbe es gar keinen deutschen Comic-Markt.

Amigo
23.07.2011, 16:32
Bis auf wenige Ausnahmen sind die Auflagen fast aller Comic-Titel in den letzten Jahren gesunken. Seien es nun Kinder-Comicmagazine a la Micky Maus, Alben oder US-Comics.

Früher hatte das Durchschnittsalbum vielleicht 10.000 Auflage, heute 2.000 bis 3.000. Viele US-Comics rechnen sich nur, weil sie größtenteils als europäische Koproduktionen veröffentlicht werden, was Material- und Druckkosten spart. Und auch viele Manga-Serien werden nur noch auf Druck der Lizenzgeber durchgezogen, Repro und Lettering werden, um Kosten zu sparen, teilweise nach Fernost ausgelagert. Sowas macht man nur, wenn sich die Titel finanziell fast nicht mehr rechnen. Ausnahmen bestätigen die Regel dieses "Niedergangs".

Ich schätze aber schon, dass sich vorerst alles auf einem niedrigen Niveau stabilisiert. Positiv für die Fans ist aber natürlich, dass vielen Kleinverlagen verkaufte Auflagen von 2.000 Exemplaren reichen (seien es nun FB oder US-Titel oder "Graphic Novel"-Mangas). Also ist die "Bandbreite" höher als früher. Mehr Leser/Käufer als früher gibt es aber deshalb noch lange nicht.

mschweiz
23.07.2011, 17:09
Lasst uns einmal den Werdegang eines Comic beleuchten und dabei zwischen Fixkosten (= unabhängig von der Auflage) und variablen (= auflagenabhängige) Kosten unterscheiden. Außerdem zwischen Aufgaben, die der Verlag in der Regel selbst wahrnimmt ("eh da Kosten") und Aufgaben, die er auslagert.


Recherche, Vorauswahl, Lizenznahme

Die Positionen wird ein Verlag selbst ausfüllen. Bei den Lizenzkosten spielen einerseits die (Mindest-) Auflage eine Rolle, woraus sich die Lizenzgebühren von in der Regel 8% auf den Netto-Verkaufspreis (also ohne MWSt) ergeben, andererseits wieviel davon bzgl. der vereinbarten Gesamtausgabe vorab zu bezahlen ist (in der Regel zwischen 50% und 100%). Außerdem wird man in aller Regel entweder das digitalisierte Material vom Lizenzgeber erhalten oder dort erstellen lassen, oder dieses selbst erstellen und es in einem "Deal" (= keine weiteren Kosten abgesehen von der Digitalisierung und Nachbearbeitung für den dt. Verlag) dem Lizenzgeber zur Verfügung stellen.

Fixkosten = Zeit für Lizenzgespräche und Digitalvorlage bzw. deren Erstellung

Variable Kosten = Lizenzkosten


Übersetzung

Die Übersetzung wird teilweise vom Verlag (= festangestellte Verlagsmitarbeiter) selbst erstellt, oft aber auch als Auftragsarbeit an freie Mitarbeiter.

Fixkosten

Lektorat

Das Lektorat wird teilweise vom Verlag (= festangestellte Verlagsmitarbeiter) selbst erstellt, oft aber auch als Auftragsarbeit an freie Mitarbeiter.

Fixkosten

Lettering

Teils / Teils - Fixkosten

Layout

Teils / Teils - Fixkosten

Druckerei

Hier gibt es ein "ständiges" Hin- und Her zwischen Produktionsleitung und Druckerei, wobei die Produktionsleitung wohl in der Regel vom Verlag übernommen wird: Hier fallen Fixkosten an wie die Kommunikationszeit mit der Druckerei, dem Prüfen und Erstellen der Andrucke und anderen Kontrollen bis hin zur letztendlichen Druckfreigabe. Auch die Druckerei hat Fixkosten wie alle Vorbereitungen zum Druck. Der Druck selbst hängt dann von der Auflage ab, wird aber gerade bei kleinen Chargen auch eine Fixkomponente haben.

Fixkosten + variable Kosten

Comic Report Süd
23.07.2011, 17:10
"Ja, die Auflagen sind viel kleiner als vor Jahren."

Das ist doch jetzt aber allein die Perspektive der Comickleinverlage mit Ausrichtung auf das westliche Programm. Deine Aussagen zu den Auflagen sind deutlich zu spezifisch, aber nicht als so spezifisch gekennzeichnet. Aber jedem sein bißchen Grusel, damit's nicht langweilig wird?

Ich kann nicht erkennen, was du damit sagen willst. Ich habe nicht spezifisch die "Comickleinverlage" gemeint oder "westliches Programm".

Ich habe nur Settembrini kurz Antwort auf seine Fragen gegeben, was Du auch schon längst hättest machen können, statt auszuweichen oder Nebenschausplätze aufzumachen.

Ansonsten, siehe die Antwort von Amigo.

Comic Report Süd
23.07.2011, 17:13
Wer hat denn schon einen großen Overhead? Wer mehr Personal hat, kann das einsetzen, um mehr Umsatz zu machen. Bei der heutigen medialen Vielfalt muss man sogar immer mehr in Produktion und Marketing investieren, um überhaupt noch wahrgenommen zu werden.


Natürlich ist alles relativ. Nehmen wir mal zwei Verlage im Vergleich. Carlsen hat einen größeren Overhead als Epsilon. Man vergleiche nur mal die Flotte der Aussendienstler, die einmal pro Halbjahr durch die Comicläden und Buchhandlungen pilgern und das nächste Programm vorstellen. ;)

Mark O. Fischer
23.07.2011, 17:46
Man vergleiche nur mal die Flotte der Aussendienstler, die einmal pro Halbjahr durch die Comicläden und Buchhandlungen pilgern und das nächste Programm vorstellen. ;)
Ob Außendienst, Börsenpräsenz, Kataloge oder Internet, welchen Aufwand man treibt, um Kunden zu gewinnen, und welcher Aufwand in einem gesunden Verhältnis zum Ertrag steht, muss jeder Verlag für sich entscheiden. Nur ganz ohne Aufwand lassen sich Auflagen nicht steigern.

fulbecomics
24.07.2011, 17:34
.......Im Grunde ist der gesamte deutsche Comicmarkt subventioniert, weil nur die Amerikaner, Franzosen und Japaner ihre Zeichner und Autoren so gut bezahlen können, dass sie davon leben können. Ohne deren Vorleistung gäbe es gar keinen deutschen Comic-Markt.

Die Konsequenz kann nur sein : eine eigene deutsche Comic-Produktion !

fulbecomics
24.07.2011, 17:42
........Ich schätze aber schon, dass sich vorerst alles auf einem niedrigen Niveau stabilisiert. Positiv für die Fans ist aber natürlich, dass vielen Kleinverlagen verkaufte Auflagen von 2.000 Exemplaren reichen (seien es nun FB oder US-Titel oder "Graphic Novel"-Mangas). Also ist die "Bandbreite" höher als früher. Mehr Leser/Käufer als früher gibt es aber deshalb noch lange nicht.

So ist es ! Ich schlussfolgere daraus aber auch, daß sich die Comic-Produktion in Frankreich bei ähnlichen Verkaufszahlen wie hierzulande nicht mehr lohnen würde.

Mick Baxter
24.07.2011, 22:31
Die Konsequenz kann nur sein : eine eigene deutsche Comic-Produktion !
Eine logische Konsequenz ist das allerdings nicht, ganz im Gegenteil.

fulbecomics
25.07.2011, 16:17
Eine logische Konsequenz ist das allerdings nicht, ganz im Gegenteil.

Ok, dann korrigiere ich mich :

Die Konsequenz kann nur sein : eine eigene deutsche Comic-Produktion, die sich finanziell selbst trägt :rolleyes:

Mervyn
25.07.2011, 20:31
Ok, dann korrigiere ich mich :

Die Konsequenz kann nur sein : eine eigene deutsche Comic-Produktion, die sich finanziell selbst trägt :rolleyes:

Das ist durchaus machbar, aber hohe Auflagen sind da derzeit auch nicht drin :D :rolleyes: :cool:

Mick Baxter
26.07.2011, 04:39
Für einige Verlage vielleicht Verlage machbar, aber für die Zeichner halt viel Idealismus und Selbstausbeutung.