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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tops und Flops München 2011



Pulverer
27.06.2011, 13:21
Was hat euch beim Comicfestival gefallen oder gestört?

Tops:
Künstler: Im Vergleich zu 2009 fand ich die Künstlerliste hochkarätiger. Die meisten waren auch noch sehr gut gelaunt (Walthéry) und haben teilweise überragende Zeichnungen abgeliefert (Casini, Kiecker, Mutti).

Plaudereien in der Warteschlange: Für mich ein absolutes Top, da bis auf einige wenige Ausnahmen alle gut gelaunt waren und man sich super unterhalten konnte.

Künstlerhaus: Ich fand das Künstlerhaus an sich sehr schön und hätte nichts dagegen, wenn in zwei Jahren wieder das Comicfestival dort stattfinden sollte.


Flops:
Frühstarter: Wie auf allen Comicmessen gab es auch in München wieder einige die auf wundersame Weise schon vor Eröffnung Warteschlangen vor den Ständen bilden konnten.

Platz: Teilweise war es am Donnerstag schon verflixt eng und man konnte sich kaum bewegen.

Organisation Carlsen, Ehapa: Was die beiden Großverlage in München angeboten haben war schon mehr als dürftig. Irgendwie hatte man das Gefühl, dass noch keiner von beiden jemals auf einer Comicmesse war. Bei Ehapa gab es (ich glaube bei Jippes) keine Comics obwohl er signiert hat und was Carlsen bei Guarnido abgeliefert hat kann man nicht beschreiben. Das muss man gesehen haben. Rudelbildung ist noch milde ausgedrückt. Manche vergessen leider ihre Kinderstube wenn es um Zeichnungen geht.

Fazit: Für mich war es ein schönes Comicfestival an das ich mich trotz kleinerer Schwächen gerne erinnern werde. Vielen Dank an alle, die das möglich gemacht haben.

LeGuy
27.06.2011, 14:11
Ausstellungen:

TOPS: Helmut Nickel
Eine wirklich umfangreiche, gründlich gemachte und liebevoll präsentierte Ausstellung mit sehr viel Hintergrundinformationen, tollen Exponaten und einer tollen Location, die ein guter Rahmen und nahe am Festivalzentrum war. Super!

Auch schön war Laskas Tyrok-Ausstellung: schöne Mischung aus Originalen, den fertigen Heften, Inspirationsmaterial, Skizzen und fertigen Seiten. Dazu informativer Begleittext.

MITTELMÄSSIG: Die Batmobil-Ausstellung im BMW-Showroom
Hübsche Deko mit den Modellen und Figuren und der Carrera-Bahn und immerhin teilweise gute Begleittexte. Diese sollten aber bei allen Künstlern hängen und nicht nur bei 80%. Und möglichst auf einer Höhe, die man ohne sich zu bücken lesen kann. Ansonsten okay, aber schon schade, dass die Originale zwar Batman-Seiten waren, aber oft ohne Batmobil. Da wirkt das Ausstellungskonzept dann allzu bemüht.

FLOPS: Ausstellungen im Künstlerhaus
Auch hier größtenteils gute Exponate, aber die Präsentation war mehr als dürftig. Bei Guarnido/Canales bestand der einzige Begleittext aus dem Namen der Künstler, ansonsten gab es keine weitere Information. Wer diesen Raum ohne Vorwissen betritt und nicht gerade das Programmheft zur Hand hat, weiß nicht, was er dort gezeigt bekommt. Auch bei Prado und Eckartsberg/Kummant praktisch null Informationen. Ebenso bei Carolin Walch oben auf der Galerie. Sehr, sehr schwach.

Comicseiten, die gerahmt an der Wand hängen, das reicht mir einfach nicht für eine Ausstellung. Wenn ich mir sowas ansehe, will ich etwas über den Künstler, sein Werk und seine Arbeitsweise erfahren. Ich finde, man sollte solche Rudimentär-Ausstellungen weglassen, oder auf den Begriff "Ausstellung" verzichten und es nur noch "Dekoration" nennen.

Über die B.Traven-Ausstellung würde ich auch noch gerne schreiben, die wollte ich am Sonntag um 17 Uhr sehen. Zu spät, da waren schon alle Comicseiten abgehängt. Macht auch keinen so guten Eindruck.

John Helena
28.06.2011, 10:02
Das hier nenne ich mal das "Top" des Comicfestival in München, ja wenn alle Besucher schon gegangen sind und mit dem Abbau begonnen wird, dann trifft man Miguelanxo Prado und Juanjo Guarnido....

http://www.comicforum.de/picture.php?albumid=716&pictureid=5430&thumb=1 ('http://www.comicforum.de/picture.php?albumid=716&pictureid=5430')

wencotex
28.06.2011, 11:16
TOPS:

- Helmut Nickel-Ausstellung und Künstlergespräch: Eine schön aufbereitete Ausstellung und ein charmanter, gut aufgelegter Ehrengast im Jagd- und Fischereimuseum! Dadurch wurde dann sogar bei mir, der ich Helmut Nickel bis dato gar nicht kannte, das Interesse geweckt.

- Die Ausstellungen auf der Galerie des Festsaals: Die schienen zwar etwas wild zusammengewürfelt, aber waren jede für sich trotz des beengten Raums interessant und informativ - vor allem die zu Schlegels "Tyrok".

Der Hofbereich: Dank abwechslungsreicher Nutzung - von der Comicbörse bis zum Disney-Zeichenkurs - war der Innenhof ein schöner Einstieg für das Festival.

Die Festival-Helfer/Praktikanten: Waren zwar - vor allem auf der Indie-Etage - nicht so präsent wie man es sich gewünscht hätte, aber wenn man eine(n) fand, sehr freundlich und hilfsbereit.


FLOPS:

- Unterbringung der "Indieverlage": Viele Besucher kamen erst nach längerer Suche auf allen Vieren und mit heraushängender Zunge über den engen Treppengang ins 3.OG gekrochen und reagierten überrascht, dass es auch einen gut versteckten Aufzug gab. Natürlich passten nicht alle teilnehmenden Verlage in den Festsaal. Dass aber Buchverlage wie Knesebeck und der Volk Verlag, die in den letzten Jahren nun nicht gerade Stützen der deutschen Comickultur waren, einen Platz an der Sonne bekamen und verdiente Comicmatadoren wie Zwerchfell und Gringo in den Schuldturm kamen, schien mir etwas merkürdig. Eine einfache Lösung für das Dilemma wäre gewesen, die Comicverlage in den drei ausreichend großen Räumen im Erdgeschoss unterzubringen und die Ausstellungen von dort ins 3.OG zu verlegen. Damit hätte doch sicher jeder gut leben können.
Dass sich die Veranstalter augenscheinlich nicht so wirklich für das Geschehen im 3.OG interessierten, zeigte sich auch daran, dass es außer auf den Toiletten auf der ganzen Etage keine Müllbehälter gab. Diese führte dazu, dass sich am Sonntag ein unansehnlicher Müllberg auf dem Herrenklo gesammelt hatte.
Der an sich freundliche Herr, der im EG für die Hausverwaltung zuständig war, zeigte sich zudem recht genervt darüber, dass die Veranstalter es versäumt hatten, mit den Verlagen abzuklären, wieviele Stühle am Stand benötigt wurden, und er daher ständig nach solchen gefragt wurde.
Und auf die Schlumpf-"Ausstellung" mit ein paar unkommentierten Seiten, einem Filmposter und einem Tisch voller Schlumpf-Figuren, welche die Besucher mangels Info rätseln ließen, ob es sich um Ausstellungsstücke oder abgreifbare Werbegeschenke handelte, hätte man wohl lieber gleich verzichten sollen.

- Batman-Ausstellung bei BMW: Schön, dass sich eine so nah gelegene Lokalität dafür fand. Unschön, dass alle Infotafeln so tief angebracht waren, dass man sich auf den Boden hocken musste, um sie zu lesen. Bei einigen Exponanten fehlte der Erklärtext dann auch ganz. Die Bildauswahl schien ebenfalls eher willkürlich, ich vermute, da war nur eine kleine Auswahl von Originalseiten vorhanden. Hätte mit ein wenig Mühe schöner werden können.

- ICOM-Preis im Exil: Es ist kein schönes Signal, wenn dieser für die deutsche Comicszene und vor allem den Künstlernachwuchs so bedeutsame Preis nicht auf der großen Bühne im Festsaal, sondern in der fernen Glockenbachwerkstatt verliehen wird, wo sich die zahlreichen Zuschauer in einen viel zu engen Raum drängen mussten. Dass fast zeitgleich eine interessante Künstlerdiskussion mit Howard Chaykin und Bill Morrison - moderiert von den beiden Festivalveranstaltern persönlich - im Jüdischen Museum stattfand, war ebenfalls mehr als unglücklich und hätte mit etwas gutem Planungswillen leicht vermieden werden können.

- Fehlende Außenwerbung am Künstlerhaus: Mich erstaunte sehr, dass es bis auf ein paar Stellplakate und wegen anhaltender Windstille traurig herabhängenden und somit unlesbaren Flaggen, keine gut sichtbaren Hinweise auf das Comicfestival direkt am Hauptveranstaltungsort gab. War es etwa verboten, große Banner zu allen Seiten an den Hauswänden anzubringen?

- Festival-Homepage: Eine Verlinkung zu den teilnehmenden Verlagen und Künstlern fehlte leider. Und einen einfach zu findenden finalen Ausstellerlageplan hätte ich wenigstens kurz vor Beginn des Festivals auf der offiziellen Webseite erwartet.

- Verfrühter Abbau: Mir ist klar, dass es nicht unbedingt in der Verantwortung der Festivalleitung liegt, aber wenn das Comicfestival laut Programm am Sonntag bis 19 Uhr stattfindet und viele Aussteller bereits zwischen 16 und 18 Uhr ihren Stand räumen, macht das keinen guten Eindruck.


PS: Was mich natürlich interessieren würde: Liest das hier überhaupt jemand von den Verantwortlichen?

Laburrini
28.06.2011, 12:05
Die Verantwortlichen meinen, dass alles super gelaufen ist! XD
Siehe hier. (http://splashcomics.de/php/messen/berichte/936/interview_mit_den_machern_des_comicfestivals_2011)

Asher
28.06.2011, 13:18
Ich kann wencotex in eigentlich allen Punkten zustimmen. Den Abbau empfand ich aber diesmal längst nicht so verfrüht/schlimm wie vor zwei Jahren. Ab etwa 16.30 Uhr hatte ich das Gefühl, dass sich eh keine Gäste mehr im Independentbereich befanden.

Ergänzend:
- Ärgerlich empfand ich die Bezeichnung "Independentverlage" für den 3. Stock. Nicht, dass ich den Begriff an sich nicht mag - aber davon abgesehen, dass manche der dorthin eingeteilten Verlage definitiv nicht darunter einzuordnen sind (oder würde jemand Bunte Dimensionen dort vermuten?), hielt er in Kombination mit den schwer zu findenden Zugängen den ein oder anderen Besucher ab. Es gibt sicher noch diverse Comicfans, für die der Begriff eine bestimmte Konnotation hat und die sich darunter "handgetackerte Kopierheftchen" vorstellen. Hier hätte ich mir einfach eine wertneutrale Einteilung à la "Verlage Ebene 1" und "Verlage Ebene 3" gewünscht. Am besten wäre es aber, wenn man einen Veranstaltungsort findet, wo sich alle Verlage auf einer Ebene befinden.
- Auf der Signierbühne wurde es zum Teil richtig eng. Das könnte man wohl nur ändern, wenn man ein paar Künstler "auslagert" - und dafür muss erstmal der Platz da sein, also zugegebenermaßen ein schwierig zu lösendes Problem.

Feivy_Browne
29.06.2011, 18:28
Also mir hat das Künstlerhaus besser gefallen als der Rathaussaal.
Einfach mehr Flair. Die Bühne war perfekt für Signieraktionen.
Klar alles etwas enger, aber nicht wirklich zu eng. Jede Warteschlange hat ihr Plätzchen gefunden...
Einzig den Verlagen im 3. Stock hätte ich das Erdgeschoss gegönnt.

Grundsätzlich aber ein toller Veranstaltungsort !
Respekt für die Organisatoren !
Das waren 4 tolle Tage.

Laburrini
29.06.2011, 20:23
Puh, also da hab ich genau eine gegenteilige Meinung. Die Verteilung von den Verlagen auf EINE Etage war auf jeden Fall ein Vorteil im Rathaus, wo ich es auch echt geräumiger fand.

Lapinot (http://www.lapinot.de/index.php?item=825) hat die Nöte von uns "Indiezeichnern" echt gut zusammengefasst. :)

eck@rt
30.06.2011, 07:39
Die Stände unterm Dach waren (gefühlt) genausoweit weg wie der Veranstaltungsort Bier- und Oktoberfest-Museum. Wenn's denn beim Künstlerhaus bleibt: Vielleicht kann man ja das gesamte Erdgeschoss für Stände nutzen und die Ausstellungen auslagern? So sehr ich mich auch "im Vorübergehen" an den "Blacksad"-Originalen begeistert habe - die hätte man ebensogut im spanischen Kulturinstitut zeigen können.

eck;)rt

Klaus Schikowski
30.06.2011, 08:23
Ein guter Vorschlag: Reprodukt, avant und alle Indies ins Erdgeschoß, alle anderen Verlage und die Großverlag-vertretenden Comicläden gerne vor die Bühne, Ausstellungen nach oben ... Mal schauen, wo sich dann die Besucher drängeln ...

@Eckart, die Indies waren in diesem Jahr weit hinter der Baumgrenze, das Biermuseum aber war ein anderes, fernes Tal ...

arzach
30.06.2011, 13:42
Aus Sicht von Beatcomix war das Independent-Ghetto ein spürbarer Rückschritt zu unserem Standort im Rathaus vor zwei Jahren.
Nachdem man uns letztes Jahr in Erlangen in der hintersten Ecke von Halle C (mit Sicht auf eine Betonwand) versteckte und man uns in Hamburg einen Festivaltag ohne Publikum bescherte (dank Werktag und laufkundschaftsferner Location), nun also in München die dritte Etage mit Dornröschentreppe...
Als ich am Sonntagnachmittag sah, wie im Erdgeschoss das finale Geschäft brummte, und ich danach wieder in die nahezu leere Independent-Etage aufsteigen durfte/musste, kam mir echt das Kotzen.
Hat Heiner Lünstedt sich während der vier Tage eigentlich mal oben blicken lassen, oder war der Aufstieg zu anstrengend? Ich hab ihn jedenfalls nicht gesehen.
Die Werbewirksamkeit der ICOM-Urkunde war nebenbei im 3.OG auch ein Witz, weil an jedem 2ten Stand (gefühlt) so ein Ding hing. Ist natürlich kein Wunder, dank Ghettoisierung ;-)

Fazit: Wenn es in zwei Jahren wieder so eine unsinnige Trennung der Verlage gibt, konzentrieren wir uns als Beatcomix lieber auf Festivals im Ausland, wo man die Künstler schätzt und unterstützt, statt ihnen das (Über-)Leben so schwer wie möglich zu machen...

idur14
30.06.2011, 14:42
Ein guter Vorschlag: Reprodukt, avant und alle Indies ins Erdgeschoß, alle anderen Verlage und die Großverlag-vertretenden Comicläden gerne vor die Bühne, Ausstellungen nach oben ... Mal schauen, wo sich dann die Besucher drängeln ...



Wieso eigentlich diese Trennung. Fände es besser wenn es eine Mischung zwischen den Verlagen gäbe.
Dann hättest du auch nicht das Anstellproblem im großen Saal. Carlsen, Spliter und Ehapa würde ich für die Nicht-Präsenz sowieso rügen. Würde Panini, ehapa, Carlsen und Salleck jeweils zu zweit auf 2 Ebenen aufteilen.
Die Ausstellungen können ruhig weiter nach oben.

Und die Börse war zwar schnuckelig im Innenhof, hinter der BMW Sache war aber ein größerer Platz . Da hätte man es auch ruhig machen können.

MadMike313
03.07.2011, 12:10
Im Nachhinein bin ich nicht sonderlich traurig, daß wir (Alligator Farm) keinen Stand in München hatten. Den Aufwand, Stress und die Kosten hätten wir im 3. Stock-Ghetto nie wieder eingespielt und mein "Hauptziel" neue Zeichner für PERRY zu gewinnen, habe ich auch so - deutlich entspannter - erreicht.
Sollte die nächste Messe wieder im Künstlerhaus mit selektiver Belegung stattfinden, wird es wohl wieder keinen A-Farm Stand geben. Das tue ich mir nicht an. Da müssen die Veranstalter eine neue Lösung finden oder ich sehe auf Dauer Schwarz für das Festival. Und das wäre schade. Das Münchner Comicfestival ist dennoch eine nette Veranstaltung, die spaß macht und deutlich entspannter ist, als Erlangen.

Roguemann
03.07.2011, 15:37
Vieles bereits Gesagtes kann ich nur unterschreiben, vor allem was die Verbannung der Independent-Verlage auf die Teufelsinsel im 3. Stock angeht. (Wie zum Hohn oder aus bajuvarischem Understatement wurde unten immer angesagt, die Indies seien im 2. Stock). Immerhin hielt mich das Treppensteigen mit schwerem Gepäck (ihr kennt mich ja) gut in Form und der Fahrstuhl war so gut versteckt, dass diejenigen, die ihn fanden, nicht lange warten mussten.

Dass es im ersten Stock soviel enger als im Alten Rathaus war, war schon ärgerlich. Dadurch war auch bei der Peng!-Preisverleihung das Publikum gewissermaßen zweigeteilt in zwei Korridoren (mit einem kleinen Raum für die Ehrengäste vorn in der Mitte). Die Preisverleihungsshow war ansonsten nett gemacht (besonderes Lob für die schnucklige Harley, die am folgenden Tag auch von Brian Bolland ausgiebig photographiert wurde), besonders die lokalpatriotische Form der Verkündung der Sieger in Form von Gstanzln hat mir gefallen. (Dass derselbe Sänger sich vorher am norddeutschen "Beinhaat" versuchte, war auch lustig). Und tagsüber platzte der Saal schon aus den Nähten, das war teilweise ganz schön ungemütlich, und die verschiedenen Schlangen in den Gängen und auf der Bühne hatten des öfteren Mühe, nicht durcheinanderzugeraten. Das war im Alten Rathaus besser gelaufen, aber da hatte man ja auch einen vergleichsweise großen freigelassenen Raum vor der Bühne.

Es ist daher doch sehr lobenswert, dass KünstlerInnen und BesucherInnen alles in allem guter Laune blieben, selbst wenn so manche Enttäuschung bei dem großen Andrang natürlich nicht ausbleiben konnte. Es waren eigentlich alle, mit denen ich in Kontakt kamen, freundlich und zuvorkommend bzw. hilfsbereit (sieht man einmal von den üblichen Reibereien wegen der schon vor der Öffnung im Saal gebildeten Schlangen ab).

Vielen herzlichen Dank an alle Künstlerinnen und Künstler für die schönen Skizzen; ich bekam gerade im 3. Stock einige sehr schöne erfüllte Sonderwünsche, aber wenn ich die Sache von einem höheren Standpunkt aus betrachte, so muss ich sagen: "leider!", denn das lag mit daran, dass da oben insgesamt so wenig Kundschaft war...

oskar II
07.07.2011, 00:10
Vielen Dank dass ihr alle dabei ward, als Zeichner, als Verlage, als Besucher!
Schön, dass es so viele und ausführliche Rückmeldungen zum Comicfestival gibt. Bedauerlich freilich, dass neben den Tops auch einige Flops zu finden sind.
Wir werden uns die Kritikpunkte zu Herzen nehmen. Bis zum nächsten Münchner Festival sind jetzt wieder zwei Jahre Zeit, ich bin zuversichtlich, dass wir - mit euren Anregungen - bis dahin einiges verbessern können. Direkte Antworten zu den einzelnen Punkten werden noch folgen, wenn auch vorraussichtlich erst in den nächsten Tagen - bitte seid diesbezügllich nachsichtig, nach dem Ausnahmezustand Comicfestival muss noch ein wenig "normale" Arbeit nachgeholt werden ;)
Danke und Grüße, oskar

Mick Baxter
07.07.2011, 01:59
Die Zusammenarbeit war schon grenzwertig, wenn man daran denkt, daß noch drei Tage vor Beginn des Festivals die Verleihung des ICOM-Preises als Freiluftveranstaltung geplant war (zumindest im Gespräch mit Gerhard Schlegel so angekündigt), obwohl das mit dem ICOM weder abgesprochen war noch technisch möglich ist (wir arbeiten seit Jahren mit Beamer, was bei Tageslicht sinnlos ist). Ganz abgesehen vom Wetter. Und der Raum in der Glockenbachwerkstatt war viel zu klein und wird das auch in zwei Jahren sein.

Laburrini
07.07.2011, 11:42
Jaaaaa. Für die schöne ICOM-Verleihung, die in diesem Jahr echt viel Euphorie ausgelöste hatte, würde ich mir wirklich keine dunkle schwitzige Sauna-Kammer wie in diesem Jahr wünschen. Das gehört auf ne grosse Bühne.
Hoffe, dass Ihr dafür in 2 Jahren eine andere Möglichkeit findet.

oskar II
09.07.2011, 16:40
So, ich starte jetzt mal damit, mich nach und nach, von oben nach unten durch den Thread zu arbeiten. Wo ähnliche Anmerkungen mehrfach auftauchen, schreibe ich nur eine Antwort. Sollte mir dabei etwas durchrutschen, hakt bitte einfach nach!



Tops:
Künstler: Im Vergleich zu 2009 fand ich die Künstlerliste hochkarätiger. Die meisten waren auch noch sehr gut gelaunt (Walthéry) und haben teilweise überragende Zeichnungen abgeliefert (Casini, Kiecker, Mutti).


Danke, das freut uns sehr! Ebenso, dass die internationalen Künstler ihrerseits vom Künstlerhaus und dem Comicfestival beeindruckt waren und gerne wiederkommen.




Flops:
Frühstarter: Wie auf allen Comicmessen gab es auch in München wieder einige die auf wundersame Weise schon vor Eröffnung Warteschlangen vor den Ständen bilden konnten.

Das wird zukünftig nicht mehr so einfach passieren. Es wird eine klare Abgrenzung anhand der Bänderfarbe für Aussteller, Künstler und Helfer von den restlichen Besuchern geben. Für alle anderen Besucher ( incl. Presse ) ist der Eintritt erst zu den vorgesehenen Öffnungszeiten möglich (leider eine Erfahrung die wir erst machen mussten ).



Platz: Teilweise war es am Donnerstag schon verflixt eng und man konnte sich kaum bewegen.


Platz und Raumsituation sind soweit ich das sehe die meistdikutierten Themen und wurden hier von mehreren angesprochen. Dazu werde ich eine Sammelantwort in einem neuen Post schreiben.



Organisation Carlsen, Ehapa: Was die beiden Großverlage in München angeboten haben war schon mehr als dürftig. Irgendwie hatte man das Gefühl, dass noch keiner von beiden jemals auf einer Comicmesse war. [...]


Wir werden seitens der Organisation an Verbesserungen Arbeiten. Das betrifft auch den Ablauf der Signiertermine im Zusammenspiel mit den Verlagen.



Fazit: Für mich war es ein schönes Comicfestival an das ich mich trotz kleinerer Schwächen gerne erinnern werde. Vielen Dank an alle, die das möglich gemacht haben.


Danke und bis zum nächsten Mal! :)

oskar II
09.07.2011, 18:31
Sammelantwort: Veranstaltungsort


Da es zu diesem Thema einige Stimmen gab, eine Anmerkung vorneweg: Wir werden im August eine Fragebogenaktion mit allen beteiligten Verlagen starten um miteinander nach Verbesserungsmöglichkeiten zu suchen. Uns ist es sehr wichtig miteinander zu reden und nicht übereinander, spätestens in Erlangen gibt es auch die Möglichkeit bei einem Bier mal persönlich darüber zu quatschen.



Also mir hat das Künstlerhaus besser gefallen als der Rathaussaal.
Einfach mehr Flair. Die Bühne war perfekt für Signieraktionen.

Beim Hauptveranstaltungsort des Comicfestivals ist es sehr wichtig für Konstanz zu sorgen, Wechsel der Veranstaltungsorte hat es in der Vergangenheit zu viele gegeben. Das Flair und die Atmosphäre des neuen Veranstaltungsortes wurde zu unserer Freude viel gelobt. Das Künstlerhaushat viele Zuschauer und Medienecho generiert und war zum Teil ein wichtiger Punkt bei der Gewinnung der interationalen Künstler. Da es außerdem in ähnlicher Innenstadtlage keine Alternativen mit Planungssicherheit gibt, ist das Künstlerhaus unser erster Ansprechpartner für die Zukunft.



Aus Sicht von Beatcomix war das Independent-Ghetto ein spürbarer Rückschritt zu unserem Standort im Rathaus vor zwei Jahren.



Platz: Teilweise war es am Donnerstag schon verflixt eng und man konnte sich kaum bewegen.

Ein Problem ist leider – auch wenn wir uns über den enormen Besucherandrang natürlich gefreut haben – tatsächlich die Enge und der Platzmangel. Es war uns bewusst das die Platzierung der Verlage in den Clubräumen nicht einfach ist und wir bedauern es sehr, dass hierbei Missstimmung aufgekommen ist. Leider gab es im Künstlerhaus keine räumliche Alternative. Wir wollten nahezu jedem die Möglichkeit geben ein aktiver Teil des Comicfestivals zu sein und möglichst keine Verlage im Vorfeld ausschließen. Die Standpreise waren dann auch auf allen Ebenen sehr moderat, insbesondere für eine 4-tägige Verlagsmesse.




Viele Besucher kamen erst nach längerer Suche auf allen Vieren und mit heraushängender Zunge über den engen Treppengang ins 3.OG gekrochen und reagierten überrascht, dass es auch einen gut versteckten Aufzug gab.

Hier wird nachgebessert: Auf alle Fälle wird es in Zukunft eine bessere Beschilderung im Künstlerhaus geben und auch Pläne für sämtliche Etagen.



Dass sich die Veranstalter augenscheinlich nicht so wirklich für das Geschehen im 3.OG interessierten, zeigte sich auch daran, dass es außer auf den Toiletten auf der ganzen Etage keine Müllbehälter gab.
Das uns das 3.OG nicht interessiert haben soll, stimmt mit Sicherheit nicht! Es ist sehr bedauerlich, wenn bei jemandem dieser Eindruck entstanden ist. Wir sind uns organisatorischer Probleme bewusst, und wir werden von unserer Seite an Verbesserungen (z.B. Müll- und Stuhlsituation) arbeiten!
Wir haben übrigens durchaus auch positive Rückmeldungen mit sehr guten Verkaufsergebissen aus dem 3.OG bekommen (dies nicht als Rechtfertigung, aber der Vollständigkeit halber).



Wenn's denn beim Künstlerhaus bleibt: Vielleicht kann man ja das gesamte Erdgeschoss für Stände nutzen und die Ausstellungen auslagern?


Dieser Vorschlag wurde hier mehrfach gemacht, es gibt allerdings ein Problem: So eine Verschiebung würde aber den Besucherandrang und den Verkauf im Künstlerhaus insgesamt schwächen. Die Ausstellungen im Eingangsbereich sind ein Zuschauermagnet und wichtig für die Presse, das Kulturreferat und die eingeladenen internationalen Künstler. Miguelanxo Prado wäre ohne eine adäquate Ausstellungsfläche im Künstlerhaus nicht nach München gekommen und so wird es in der Zukunft mit Künstlern dieses Kalibers wieder sein. Von dem Renomee dieser Ausstellungen profitieren auch alle Verlage.




Dass aber Buchverlage wie Knesebeck und der Volk Verlag, die in den letzten Jahren nun nicht gerade Stützen der deutschen Comickultur waren, einen Platz an der Sonne bekamen und verdiente Comicmatadororen wie Zwerchfell und Gringo in den Schuldturm kamen, schien mir etwas merkürdig.


Die Einteilung zwischen Festsaal und Clubräumen haben die Verlage mit ihrer Anmeldung selbst vorgenommen und war keineswegs willkürlich von uns festgelegt. Lediglich in zwei Fällen mussten wir unangenehme Grenzentscheidungen treffen, die aber auch mit den Verlagen persönlich besprochen wurden.


Soweit zum Künstlerhaus als Veranstaltungsort. Wie gesagt, wird es im August noch einmal eine Befragung der Verlage geben. Es wäre schön, wenn ihr euch alle daran beteiligt, damit wir Verbesserungen gezielt vorantreiben können.


Mit den weiteren Antworten mache ich die nächsten Tage weiter.
Viele Grüße
oskar

hipgnosis
10.07.2011, 11:33
Die Einteilung zwischen Festsaal und Clubräumen haben die Verlage mit ihrer Anmeldung selbst vorgenommen und war keineswegs willkürlich von uns festgelegt.

Das würde mich als interessierten Verlagsvertreter allerdings mal im Detail interessieren.

Wie muss ich mir das mit dem "selbst vorgenommen" denn vorstellen?
Denn in Erlangen habe ich da eher wenig Einfluss drauf - da bestimmen die Grossverlage und die alteingessene Verlagsaufteilung die Standordnung.

Inwiefern kann ich denn als Verlag bei Euch selbt meinen Standplatz vornehmen. Vielleicht hilft das auch uns mal für die Entscheidungsfindung in München mitzumachen. ;)

oskar II
10.07.2011, 11:50
Hallo hipgnosis,
Bei der Anmeldung konnten die Verlage zwischen "Großverlag" oder "Independentverlag" wählen (Bei einigen Beiträgen habe ich jetzt rausgelesen, dass die Bezeichnung "Independent" eher unbeliebt ist, was mir bisher überhaupt nicht bewusst war). In den meisten Fällen haben wir dann nach diesen Kategorien aufgeteilt. In zwei Fällen mussten wir wie gesagt leider schieben, weil kein Platz mehr war.
Der Volk-Verlag war dafür mit im Festsaal, weil er nur einen halben Tisch hatte und gerade noch ans Eck gepasst hat.

hipgnosis
10.07.2011, 12:05
Hallo hipgnosis,
Bei der Anmeldung konnten die Verlage zwischen "Großverlag" oder "Independentverlag" wählen (Bei einigen Beiträgen habe ich jetzt rausgelesen, dass die Bezeichnung "Independent" eher unbeliebt ist, was mir bisher überhaupt nicht bewusst war). In den meisten Fällen haben wir dann nach diesen Kategorien aufgeteilt. In zwei Fällen mussten wir wie gesagt leider schieben, weil kein Platz mehr war.
Der Volk-Verlag war dafür mit im Festsaal, weil er nur einen halben Tisch hatte und gerade noch ans Eck gepasst hat.

Danke für die Info.

Independentverlag verstehe ich auch eher auf best. Publikationen bezogen - daher könnte ich mit diesem Begriff z.b. auf uns bezogen gar nix anfangen.

Allerdings hast du ja jetzt quasi bestätigt, daß man eben nicht gross selbst die Einteilung vornehmen konnte, es sei denn man hätte sich als "Grossverlag" beschrieben, was ja dann doch für viele nicht zutrifft. ;)

Damit ist man aut. Independentverlag und wie ich nun hier rausgelesen habe und mir auch von einigen Mitgliedern berichtet wurde, musst du dann mit dem sehr unliebsamen Standort in der 3. Etage vorlieb nehmen.

Gibt es bei Euch denn wenigstens eine Preisstaffelung bezgl. Standort? Denn in Erlangen bezahlt man meines Wissens einfach nach Quadratmeter - egal wo man dann letztendlich in der Halle steht.

ZNS
12.07.2011, 15:39
Ich möchte den Verantwortlichen des Comicfestivals sehr für ihre Mühe danken. Sie haben mit ihren Mitteln ein großartiges Festival auf die Beine gestellt. Einen solchen Reigen an tollen Künstlern trifft man, auch international, sehr selten auf einem Festival.
Klar, es gibt so manches zu verbessern (3.OG, Enge z.B.), doch denke ich, dass die Veranstalter das erkannt haben und entsprechend - soweit es in ihrer Macht liegt - angehen werden.

oskar II
13.07.2011, 00:26
@hipgnosis: Ja, eine Preisstaffelung gibt es. Die Standmiete im 3.OG ist deutlich geringer als die im Festsaal. Aber auch die Preise unten sind im Vergleich noch recht erschwinglich, meine ich.

@ZNS: Vielen Dank für das Lob und das Vertrauen. Das freut uns und motiviert, es beim nächsten Mal noch besser zu machen.

oskar II
14.07.2011, 18:56
Über die B.Traven-Ausstellung würde ich auch noch gerne schreiben, die wollte ich am Sonntag um 17 Uhr sehen. Zu spät, da waren schon alle Comicseiten abgehängt. Macht auch keinen so guten Eindruck.

Das ist sehr schwierig und war immer ein Problem des Comicfestivals, weil einige Künstler uns nur die Originale für Ausstellungen zur Verfügung stellen wenn sie diese persönlich aushändigen und wieder mitnehmen können ( so z.B. auch Guarnido oder Prado ). Somit kommt es leider immer wieder dazu dass bereits am Sonntag Nachmittag Ausstellungen abgehängt werden müssen. Den Verlagen haben wir den frühesten Abbautermin 17:00 h mitgeteilt, aber hier können wir ja niemanden zu etwas zwingen wenn parallel Künstler ihre Originale abhängen. Ich denke wir werden zukünftig stärker in der Außendarstellung darauf hinweisen dass Sonntags Nachmittags ab 17:00 h nicht mehr das volle Angebot zur Verfügung steht und ab dann auch keinen Eintritt mehr verlangen.

Remy LeBeau
19.07.2011, 22:49
@oskar II,
ich finde es sehr gut von Dir, dass Du hier im Forum zu den Anregungen Stellung beziehst und durchaus auch konstruktiv damit umgehst.
Ich habe das Festival als Besucher erlebt und war schockiert von den Bedingungen am ersten Tag. Wäre am ersten Tag im großen Saal ein Feuer ausgebrochen, so bin ich mir sicher, dass eine Massenhysterie ausgebrochen wäre. Die Signierbühne war so überladen, dass man teilweise Angst haben musste, davon herunter gestoßen zu werden. Es fehlte ein Abgang und auch wenn ich nicht vom Fach bin, so vermute ich war hier den bestehenden Brandschutzverordnungen nicht genügend folge geleistet. In einem solchen Fall hätte die Presse nicht mehr Notiz von den schönen Ausstellungen im EG genommen, sondern das Ferstival wäre in dieser Form wahrscheinlich für immer gestorben (siehe Love Parade in Duisburg). Meiner Meinung nach ist eine Ausweitung auf die Räumlichkeiten im EG unerlässlich. Teile der Ausstellung hätte man auch in der Galerie des großen Saals zeigen können. Damit wäre wahrscheinlich auch ein Prado oder Guarnido einverstanden gewesen. Den Rest der Ausstellungen würde ich auslagern, so dass genügend Platz für die Verlagsmesse übrig bleibt. Auch die Trennung von Indie und Großverlag würde ich aufheben. Eine gleichmäßige Verteilung über das Künstlerhaus hinweg würde den Besucherstrom auch gleichmäßig verteilen. An sich gefällt mir persönlich das Künstlerhaus besser als das alte Rathaus und ich würde mich freuen, wenn die Location unter entsprechenden Verbesserungen in der Organisation beibehalten werden würde.

oskar II
20.07.2011, 21:50
- Helmut Nickel-Ausstellung und Künstlergespräch: Eine schön aufbereitete Ausstellung und ein charmanter, gut aufgelegter Ehrengast im Jagd- und Fischereimuseum! Dadurch wurde dann sogar bei mir, der ich Helmut Nickel bis dato gar nicht kannte, das Interesse geweckt.

Das ging mir ganz genauso: Ich war auch Nickel-Nichtkenner, aber sein Besuch und die Ausstellung waren eindeutig Highlights auf dem Festival.
Zu den Ausstellungen will ich sonst gar nicht viel sagen. Wir ziehen aus den Rückmeldungen was wir können; aber letztendlich fängt man bei den Ausstellungen doch, mehr als bei allem anderen, erst einmal wieder mit Null an.



Die Festival-Helfer/Praktikanten: Waren zwar - vor allem auf der Indie-Etage - nicht so präsent wie man es sich gewünscht hätte, aber wenn man eine(n) fand, sehr freundlich und hilfsbereit.

Das sag ich einfach mal so weiter :)



- ICOM-Preis im Exil: Es ist kein schönes Signal, wenn dieser für die deutsche Comicszene und vor allem den Künstlernachwuchs so bedeutsame Preis nicht auf der großen Bühne im Festsaal, sondern in der fernen Glockenbachwerkstatt verliehen wird, wo sich die zahlreichen Zuschauer in einen viel zu engen Raum drängen mussten. Dass fast zeitgleich eine interessante Künstlerdiskussion mit Howard Chaykin und Bill Morrison - moderiert von den beiden Festivalveranstaltern persönlich - im Jüdischen Museum stattfand, war ebenfalls mehr als unglücklich und hätte mit etwas gutem Planungswillen leicht vermieden werden können.

Wir sind froh, dass die meisten Veranstaltungen gut besucht waren. Der Raum für den ICOM-Preis war allerdings tatsächlich eine ganze Nummer zu klein (ich selbst bin nicht mehr so recht hineingekommen) und in Folge dessen auch viel zu stickig. Da werden wir uns für das nächste Mal etwas anderes überlegen müssen!
Terminüberschneidungen werden sich allerdings nie ganz vermeiden lassen.




- Fehlende Außenwerbung am Künstlerhaus: Mich erstaunte sehr, dass es bis auf ein paar Stellplakate und wegen anhaltender Windstille traurig herabhängenden und somit unlesbaren Flaggen, keine gut sichtbaren Hinweise auf das Comicfestival direkt am Hauptveranstaltungsort gab. War es etwa verboten, große Banner zu allen Seiten an den Hauswänden anzubringen?

Genau das ist leider der Fall: Wegen Denkmalschutz gestaltet sich die Außenwerbung direkt am Haus und generell in der Innenstadt (gleiches gilt übrigens für das Alte Rathaus) als sehr schwierig. Auch eine Plakatierung des Isartors wie noch 2009 ist nicht mehr möglich. Vielleicht haben wir Glück, dass 2013 nicht Filmfest und Olympiabewerbung gleichzeitig zum Comicfestival stattfinden - dann werden wir über das Kreisverwaltungsreferat versuchen, ob wir eine Möglichkeit der Darstellung auf dem Stachus hinbekommen.




- Festival-Homepage: Eine Verlinkung zu den teilnehmenden Verlagen und Künstlern fehlte leider. Und einen einfach zu findenden finalen Ausstellerlageplan hätte ich wenigstens kurz vor Beginn des Festivals auf der offiziellen Webseite erwartet.

Das war ein Versäumnis, was uns nicht noch einmal passieren soll. Sprich: Die Seite wird verbessert, Verlinkungen sowie Pläne für alle Etagen wird es auf jeden Fall geben geben.

Der Erik
22.07.2011, 13:51
Wir haben übrigens durchaus auch positive Rückmeldungen mit sehr guten Verkaufsergebissen aus dem 3.OG bekommen

Das kann ich bestätigen, David Boller und ich hatten von Anfang an alle Hände voll zu tun. Bei vielen Besuchern hatte ich zudem das Gefühl, dass sie (sobald sie den Aufstieg hinter sich hatten) froh waren, aus dem Gewusel raus zu sein und sich mal in Ruhe mit Autoren unterhalten zu können. Gefühlt hat es dennoch nur jeder zweite Besucher bis in den Indie-Olymp geschafft, das bleibt ein Handicap der architektonischen Voraussetzungen. Komme aber auch in diesem Falle gerne wieder. Vielleicht hilft es ja, die Bühne permanent auch mit Indies zu besetzen, um klar zu machen, dass die Comic-Welt nicht nur aus eingeladenen Berühmtheiten in der Haupthalle besteht.

PS: Die roten Bändchen für die Aussteller waren sinnvollerweise schwer abzulegen, halten vier Tage, drei Nächte und dreimal duschen aber nicht ohne hygienische Bedenken aus.

the_rooster
23.07.2011, 10:45
PS: Die roten Bändchen für die Aussteller waren sinnvollerweise schwer abzulegen, halten vier Tage, drei Nächte und dreimal duschen aber nicht ohne hygienische Bedenken aus.
Kein Problem, der echte klischeehafte Comicnerd duscht sowieso nur alle drei Tage. :D

wencotex
25.07.2011, 16:58
@ oskar II:
Zuerst einmal danke für die ausführliche Stellungnahme! :)
Schade, dass für 2012 offenbar keine Rückkehr ins meiner Meinung nach räumlich viel besser geeignete Alte Rathaus geplant ist.

Was mich noch sehr wundert: Warum ist dieses Forum, über das unter anderem ja auch die Abstimmung zum PENG lief, eigentlich nicht auf der Comicfestival-Seite verlinkt? Wäre doch sinnvoll in Bezug auf die Kommunikation mit Besuchern und Ausstellern.

Da niemand vom Festival-Team auf mein Feedback zur Preisverleihung reagiert hat (was auch ein wenig das Gefühl erweckt, dass diese Plattform nur stiefmütterlich behandelt wird), wiederhole ich sie hier noch mal:


Lob und Kritik für den PENG 2011

LOB:

- Die neuen Kategorien "Bester deutscher Online-Comic" und "Bester deutscher Manga"! Beide Preise erscheinen mir sehr sinnvoll und wichtig für die deutsche Comicszene.

KRITIK:

- Das schwer durchschaubare Abstimmungs-Prozedere: Dass es sich beim PENG um einen Publikumspreis handelt, sagt mir generell sehr zu, doch wie schon beim letzten PENG 2009 hatte ich auch dieses Jahr so meine Probleme mit dem verwirrenden Nominierungs- und Abstimmungs-Prozedere. Da die von den Veranstaltern bzw. der Experten-Jury vorgeschlagenen Titel eh schon stark bevorzugt sind gegenüber den Titeln, für die man nach eigenem Erachten per PN abstimmen kann, scheint es mir einfacher, sich auf eine feste Zahl nominierter Titel zu beschränken, für die dann alle abstimmen (müssen). Vorschläge für diese festen Nominierungen könnten dann ja im Vorfeld angenommen werden.

- Dass die Abstimmung auf zwei Foren (Comicforum und Comicguide) verteilt wird, erscheint mir auch etwas unüberlegt, läßt es doch viel Raum für eine doppelte Stimmabgabe durch jeden, der über Accounts für beiden Foren verfügt.

- Dass die Abstimmung für den besten Manga und den besten deutschen Manga nur über die Plattform Animexx (mit wiederum eigenen, verwirrenden Stimm-Regeln) möglich ist, zieht eine unnötige Trennlinie zwischen Comics und Manga und führt dazu, dass die User in diesem Forum, die keinen Animexx-Account anlegen wollen, von der Abstimmung ausgeschlossen werden.

- Die Kategorie "Beste Comicverfilmung" wurde auch 2011 wieder von den internationalen Filmemachern wie auch den deutschen Verleihfirmen komplett ignoriert und mit Nichtanwesenheit gestraft. Wäre es da nicht an der Zeit zu überlegen, ob man eine derartige Kategorie ohne Preisträger nicht streicht zugunsten einer neuen Kategorie wie z.B. "Bester deutscher Newcomer/Nachwuchskünstler"?

oskar II
25.07.2011, 21:54
Die offizielle Homepage war ja in Sachen Verlinkungen insgesamt nicht so gut, betrachten wir den fehlenden Foren-Link als Teil dessen :)

Was die Antwort zum PENG-Preis angeht, hat mir die Technik einen Streich gespielt: Die Antwort war bereits geschrieben, allerdings war an diesem Abend der Server überlastet , so dass der Post fehlgeschlagen ist und der Text wieder futsch war. Hab ich jetzt im betreffenden Thread (http://www.comicforum.de/showthread.php?p=3045039#post3045039) nachgeholt.

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Die Verantwortlichen meinen, dass alles super gelaufen ist! XD
Siehe hier. (http://splashcomics.de/php/messen/berichte/936/interview_mit_den_machern_des_comicfestivals_2011)

Alles war nicht super, wir haben bestimmt manches dazuzulernen.
Es ist mir aber auch wichtig, dass die im Interview genannten Besucherzahlen, die Rückmeldungen der Verlage, Museen und Künstler und die große Presseresonanz durchaus keine Erfindungen von uns sind. Daher denke ich durchaus, dass wir insgesamt ganz zufrieden mit dem Ergebnis sein dürfen.

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Die Stände unterm Dach waren (gefühlt) genausoweit weg wie der Veranstaltungsort Bier- und Oktoberfest-Museum.

Ein großes Angebot mit vielen Möglichkeiten ist in der Münchner Innenstadt leider auch nur mit mehreren Veranstaltungsorten möglich. Aufgrund großer Nachfrage diverser Kulturveranstaltungen sind die räumlichen Kapazitäten in München schwierig zu finden und wir sind sehr stolz auf unsere Partner in diesem Jahr.
Wichtig ist für die Zukunft dass keine Wege unnötig gemacht werden, d.h. wir müssen die Öffnungszeiten aller Veranstaltungsorte auch deutlich im Programm aufnehmen. Weiterhin werden wir im Plan jeweils die dichtesten U- & S-Bahnstationen stärker hervorheben, denn vom Künstlerhaus sind z.B. zum Valentin-Karlstadt Musäum oder zum Instituto Cervantes sehr gute öffentliche Anbindungen möglich. Da werden wir nachbessern.

Im Bier- und Oktoberfestmuseum waren übrigens trotzdem fast alle Veranstaltungen sehr gut besucht.
Und ganz kurze Wege gab es auch: Die Disney / ELLE-Ausstellung bei Christian Fischbacher war z.B. fußläufig nur 5 Minuten vom Künstlerhaus entfernt, dies war ein absolutes Highlight und schade für jeden der nicht dort war.

the_rooster
27.07.2011, 12:45
Was die Antwort zum PENG-Preis angeht, hat mir die Technik einen Streich gespielt: Die Antwort war bereits geschrieben, allerdings war an diesem Abend der Server überlastet , so dass der Post fehlgeschlagen ist und der Text wieder futsch war. Hab ich jetzt im betreffenden Thread (http://www.comicforum.de/showthread.php?p=3045039#post3045039) nachgeholt.
Für solche Fälle gibt's das Firefox-Plugin Lazarus. :)

oskar II
28.07.2011, 21:09
Das war mir bislang unbekannt. Werde ich testen. Danke für den Tipp!

Meinen Triplepost von oben habe ich mal zu einem zusammengefasst (inhaltlich ist nichts verändert).