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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Allmächtiger! Interview mit Andreas Knigge über Wäscher, Lehning und die Comic-Szene



Comic Report Süd
06.06.2011, 16:20
Heute veröffentlichen wir ein Interview mit Andreas C. Knigge über dessen kommendes Sekundärwerk bei der Edition comics etc. Die Fragen stellte Volker Hamann.


Interview mit Andreas C. Knigge

„Wie beurteilst du die in einer Ankündigung zu Allmächtiger gemachte Meinung, dass dein Buch über Hansrudi Wäscher »eine kleine Sensation« sei?

Ich kann das in gewisser Weise nachvollziehen, weil ich mit der sogenannten Wäscher-Szene nie groß etwas zu tun hatte. Aber ich war davon auch etwas überrascht, denn meiner Meinung nach stimmt diese Wahrnehmung gar nicht. Immerhin war die Comixene das Blatt, das 1975 den ersten Artikel zu Wäscher veröffentlichte. […]“


[lest weiter hier] (http://www.comic-report.de/cms/index.php?mact=News,cntnt01,detail,0&cntnt01articleid=68&cntnt01returnid=15)

Eure Meinung interessiert uns! Postet sie in diesem Thread.

HerrHase
06.06.2011, 18:25
Dass der Knigge ausgerechnet ein Buch über Wäscher macht, fand ich auf den ersten Blick sehr skurril.

Absurde Formen nimmt aber langsam diese alte Fehde mit Sackmann an. Können die nicht nach fast 30 Jahren mal ihr Kriegsbeil begraben bzw. Sackmann über seinen Schatten springen und dem Knigge verzeihen, dass der ihm damals (angeblich) den Cheflektor-Posten bei Carlsen weggeschnappt hat? Teilweise waren schon die privaten Kampfschriften Sackmanns gegen Knigge in RRAAH sehr peinlich zu lesen (besonders wenn sie nicht namentlich gekennzeichnet waren).

eck@rt
06.06.2011, 18:33
Ist ja sehr interessant, was der Herr Knigge da von sich gibt:


Eckart Sackmann hat meinem Verleger Hartmut Becker gedroht, dagegen vorzugehen, sollte das Buch so erscheinen.


Doch, doch. Die deutsche Comicforschung und –historie gehört ja Herrn Sackmann. Man muss anscheinend ihn fragen, wenn man über dieses Thema etwas publizieren möchte. Sonst hat man ihn am Hals! Für mich wird durch solchen überflüssigen Unsinn deutlich, worum es ihm im Grunde wohl geht, weniger um das Thema als vielmehr um den Ego-Trip seiner Selbstinszenierung als Comic-Forscher Dr. Sackmann.

Und wie habt ihr darauf reagiert?

Gar nicht, denn das ist juristisch natürlich nicht haltbar. Aber es nervt, man muss sich kümmern. Es ist einfach nur ekelhaft.

"Sollte das Buch so erscheinen...“ Ich habe Hartmut Becker am 7. Mai folgende Mail geschickt:


Lieber Hartmut,
ich las heute in der Sprechblase, Andreas C. Knigge sei seit 1983 "Cheflektor" bei Carlsen gewesen. Wir wissen beide, dass das nicht so war. Ich habe ihn 1983 zu Carlsen geholt; er war dort einer von mehreren, die Comics bearbeitet haben, und er ist schließlich, nachdem es zwischen ihm und mir erste Reibereien gab, vom damaligen Verlagschef Bruno Laudien zum Zuständigen für den Bereich Semic benannt worden, während ich zuständig für Carlsen Comics war. Zum "Cheflektor" hat er sich erst ernannt, nachdem ich Carlsen Ende März 1985 verlassen habe. Vorher gab es bei Carlsen keinen "Cheflektor".
Ich möchte diese Hochstapelei nicht in eurem Buch über HRW lesen. Ich sehe überhaupt nicht ein, dass ACK die gesamte Ära Carlsen für sich in Anspruch nimmt. Er schmückt sich hier mit fremden Federn. Ich fand es bisher unter meiner Würde, dagegen vorzugehen, aber irgendwann ist es genug. Ich kann meine Aussagen durch Zeugen und Dokumente belegen. Ich bitte dich, diese Unwahrheiten nicht zu wiederholen. Ich habe keine Lust, seine mangelnde Souveränität und Großmannssucht in der Öffentlichkeit breitzutreten.
Danke für dein Verständnis.

In der Reihe "Deutsche Comicforschung" (die im Band 2010 einen umfangreichen Artikel zu HR Wäscher hatte, zu deren Mitarbeit ich anfangs AC Knigge angefragt hatte und an der Hartmut Becker sich immer wieder interessiert gezeigt hat, ohne dann etwas vorzuweisen) ist weder etwas gegen Knigge noch Becker noch Wäscher geschrieben worden. Ich halte AC Knigge zugute, dass das, was er gegenüber dem Comic Report über mich und "Deutsche Comicforschung" gesagt hat, von momentanen persönlichen Emotionen geprägt ist, denn ich möchte nicht noch einmal eine Verleumdungsklage gegen ihn führen müssen. Ich denke auch, er wird es vermeiden wollen, nach der damaligen Niederlage wieder vor einen Richter zu treten.

Ich werde allerdings dagegen vorgehen, dass AC Knigge versucht, Teile meiner Biografie zu seinen Gunsten umzudeuten. Deswegen habe ich Hartmut Becker als Verleger des Buches gebeten, aus der 1983 eine 1985 zu machen. Das reicht Herrn Knigge offenbar nicht, und so wird er dann wohl doch noch einmal juristisch davon überzeugt werden müssen, dass er die Grenzen des Anstands überschritten hat.

Das ist es, worum es geht, nicht mein Anspruch, das Thema Comicforschung gepachtet zu haben. Und es trägt absolut nichts zur Sache bei, wenn hier irgendwelche Unbeteiligten (Mein Name ist Hase, ich weiß von nichts) ihren Senf dazugeben.

eck;)rt

Jack Attaway
06.06.2011, 20:24
:bopcorn:

peter schaaff
06.06.2011, 22:00
Ein interessantes Interview. Danke.
Ich würde auch gerne mal eine gelungene Bibliografie über einen der deutschen Comics- Väter lesen. Leider scheint Herr Wäscher selber ja nicht allzu viel Privates preiszugeben. ich bin trotzdem auf die Veröffentlichung gespannt ...

Klassikfreund
06.06.2011, 22:41
Aber wenn das stimmt, was Knigge im Interview sagt, schlägt das ja echt dem Fass den Boden aus.

In einem alten Fachmagazin, Titel weiß ich nicht mehr genau (ICOM Info?), hatte Knigge aber früher schon auch sehr unter de Gürtellinie von Sackmann gehauen. Ich denke, die tun sich beide nichts.

HerrHase
07.06.2011, 10:02
@Eckart: Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, warum sich ein Unbeteiligter nicht zu einem veröffentlichten Interview äußern darf. Ich habe ja nicht behauptet, dass alles so stimmt, was Knigge da gesagt hat. Als ehemaliger RRAAH-Abonnent und Leser anderer Fachzeitschriften sowie der Comic-Jahrbücher ist mir lediglich dieser publizistische Privatkrieg zwischen ihm und dir noch unangenehm in Erinnerung. Für die Leser war das einfach nur peinlich und hatte keinerlei Informationsgehalt. Deswegen finde ich absurd, dass er jetzt immer noch weitergeht und weiterhin in der Öffentlichkeit ausgetragen wird. Viel mehr wollte ich mit meinem Post nicht sagen.

Ob Knigge nun Cheflektor war oder nicht und Sackmann Lektor oder "nur" Redakteur (wie ersterer den letzteren auch mal im Comic-Jahrbuch 1989 korrigiert hat; fand ich damals genauso peinlich wie deine Verbesserung heute), interessiert doch außer euch beiden wirklich niemanden. Und dass Angestellte aus einer Firma ausscheiden, ob freiwillig oder nicht, ist doch auch ein ganz normaler Vorgang. Warum muss man da 30 Jahre später noch seinem Nachfolger/Kollegen oder was auch immer er war neiden? Du hast doch eigentlich allen Grund, auf die 25-jährige Geschichte deines eigenen Verlages stolz zu sein.

fulbecomics
07.06.2011, 11:52
Dein Problem ist, daß Du nicht neutral bist, denn zuerst war da das Interview mit diesen vermaledeiten Behauptungen, und erst dann hat der Beschuldigte reagiert, was sein gutes Recht ist, denn wehren darf man sich !

Comic Report Süd
07.06.2011, 12:15
Wir prüfen gerade, welche Passagen, die Eckart betreffen, falsch sind. Es gibt für alles zwei Sichtweisen. Momentan steht Aussage gegen Aussage. Wenn was nicht korrekt ist, wird es schnellst möglich korrigiert.

Im Interview geht es nicht um Eckarts oder Andreasens Zeit bei Carlsen. Es geht um die Comic-Forschung. Da werden ein paar Dinge vermengt, die man aber sehr schwer auseinander halten kann. Ich persönlich mag Eckart, also insofern muss man keine Angst haben, dass ihm einer von uns was Böses will. Aber wir können nicht jeden vor sich selbst schützen.

Der Text wurde übrigens zwei Mal "gescreent" und überprüft. Ist also nicht einfach frisches Gelaber mal so eben im Vorbeigehen gesagt. Aber man muss hier wirklich ganz genau draufschauen, was jetzt Fakt, was Meinung, was Schmähkritik ist.

Das wird schon.

L.N. Muhr
07.06.2011, 12:55
Und was geschieht dann nach der Prüfung?

ELDORADO
07.06.2011, 16:09
Ohne inhaltlich Partei zu ergreifen:
Ziemlich klar scheint doch aber, dass es Herr Knigge war,
der hier im Interview ganz bewusst den Streit öffentlich macht.
Und dabei den Eindruck suggeriert, als wolle Eckart Sackmann ihm generell die "Comic-Forschung"
untersagen, was so wohl kaum haltbar ist.

Dass dann von dem so Attackierten dazu eine (ebenfalls öffentliche) Stellungnahme erfolgt,
kann man meiner Meinung nach nicht kritisieren.

Mick Baxter
07.06.2011, 16:56
Daß Knigge nicht seit 1983 "Cheflektor" war (eine Postenbeschreibung, die er wohl selber erfunden hat – ein Lektor ist nichts Besseres als ein Redakteur, sondern eher dessen Dienstleister) ist doch Tatsache. Und da diese Position, wenn auch nicht unter dieser Bezeichnung, Eckart innehatte, ist es nachvollziehbar, daß er diese Passage korrigiert sehen möchte, auch wenn sie wohl eher durch eine verknappte Darstellung entstanden als aus dem Bestreben "dass ACK die gesamte Ära Carlsen für sich in Anspruch nimmt".
Knigge Äußerungen klingen sehr nach einem Vorpreschen auf Basis von mangelhafter Information.

Comic Report Süd
07.06.2011, 17:24
Und was geschieht dann nach der Prüfung?

Falschinformationen sind keine in den betreffenden Passagen zu finden. Wie es momentan aussieht, wird das Ganze durch eine Stellungnahme ergänzt. Das soll noch heute Abend (bzw. Nacht) passieren. Wir machen jetzt aber keinen Splitter-Vorhang draus. :D

Wer's nicht erwarten kann, der sollte nach 22 Uhr mal vorbeischauen oder auf die Homepage. Spätestens morgen sollte alles geklärt sein.

Ich arbeite dran, dass alle Beteiligten Ende Juni in München händchenhaltend mit Gänseblümchen im Haar fröhliche Lieder singend im Kreis tanzen können.

Manx cat
07.06.2011, 17:56
Kann man solche Interview-Passagen nicht zensieren? Interviews werden doch immer nachbearbeitet. Warum bügelt man dann so verfängliche Aussagen nicht aus?

Oder ging's darum, eine Aussprache zu initiieren?

HerrHase
07.06.2011, 18:48
Ich arbeite dran, dass alle Beteiligten Ende Juni in München händchenhaltend mit Gänseblümchen im Haar fröhliche Lieder singend im Kreis tanzen können.

Das wäre fast ein Grund, nach München zu fahren.

L.N. Muhr
07.06.2011, 19:01
Kann man solche Interview-Passagen nicht zensieren?

Auf einmal ist "Zensur"* gut?

*es wäre keine Zensur. Zensur ist IMMER ein staatlicher Eingriff in ein Werk.

DER LETZTE APACHE
07.06.2011, 19:18
„Wie beurteilst du die in einer Ankündigung zu Allmächtiger gemachte Meinung, dass dein Buch über Hansrudi Wäscher »eine kleine Sensation« sei?


Ich hätte es mir denken können. Sieht so aus, als startet Knigge >>Eine kleine Sauerei<<
Der Privatkrieg interessiert mich nicht. Auch wer vor 30 Jahren bei Carlsen wer wie wo was gemacht hat. Aber diese von Knigge durchaus gewollte Schlammschlacht erhöht die Aufmerksamkeit. Und wohl auch die Verkaufzahlen. Geschickt eingefädelt, aber nicht geschickt genug. Aber ich belasse es mal dabei.

Knigge: Lehning war ein Quatschkopf.
Bin ich voll mit einverstanden. Er war nicht nur ein Quatschkopf, von Comics hatte er auch keine Ahnung.

Knigge: Denn er (Wäscher) ist auch sehr verschlossen.
Was? Hat er sich tatsächlich mit Wäscher unterhalten? So kenne ich unseren Hansrudi aber gar nicht. Er hat wohl seinen Gegenüber durchschaut. :D

Comic Report Süd
07.06.2011, 21:01
So. Es ist 22 Uhr. Mir liegen (pünktlich) die Stellungnahmen von Hartmut Becker und Andreas C. Knigge vor. Stay tuned!

Comic Report Süd
07.06.2011, 21:14
Das Duo "Becker & Knigge" ist nicht in Internetforen zu Hause und ist daher nicht als User beim Comicforum registriert. Es stehen aber einige Behauptungen im Raum, die nachfolgend erwidert werden. Ich fasse die Meinungsdifferenz mal so zusammen:
Eckart schreibt Brief an Hartmut. Eiskalt erwischt. Es steht 1:0 für Eckart.
Andreas läßt Bemerkungen in Interview mit dem COMIC REPORT fallen. Es setzt das 1:1.
Eckart läßt sich das nicht bieten und zitiert die härtesten Passagen des Interviews über sich selber in einem Akt beispielloser Selbstkasteiung im Forum des COMIC REPORT. Dennoch ist das als 2:1 für ihn zu werten.
Und jetzt kommt eine Erwiderung der Beschuldigten Hartmut und Andreas. Es steht 2:2. Unentschieden.
Man trennt sich und gelobt Besserung. Das Publikum geht morgen in den Comicladen und kauft den ersten Band der neuen comicplus+-Hardcoverserie "Der Triumpf des heiligen Waldemar" und bestellt ein Exemplar des neuen Knigge-Buchs über Hansrudi Wäscher vor. Okay? Das wäre so meine naive Wunschvorstellung.

Zuerst die Stellungnahme des Verlegers Hartmut Becker:

"die mail, die dr. sackmann am 07.05.2011 an mich als verleger des buches "andreas c. knigge: allmächtiger! hansrudi wäscher - pionier der deutschen comics" geschrieben hat, ist im forum richtig wiedergegeben. er formuliert darin eine versteckte androhung, gegen das buch vorzugehen, sofern darin die passage "zur person: andreas c. knigge" so wiedergegeben wird, wie sie in "die sprechblase" no. 221 abgedruckt worden ist, ob juristisch mithilfe des gerichts oder publikumswirksam in den medien läßt er offen. dies hatte zur folge, dass ich mich anwaltlich absichern musste, um jedes juristische vorgehen gegen das buch abzuwehren. das habe ich getan und darüber habe ich auch den autor informiert.

man kann so eine androhung in alle richtungen deuten: es geht gegen den autor, es geht gegen den verleger, es geht gegen den inhalt des buches überhaupt und soll dessen herausgabe verhindern oder verzögern, oder es geht - wie in der mail formuliert - um eine kleinliche korrektur einer jahreszahl, die allen egal ist und die niemandem schadet, auch wenn sie unverändert stehen bleibt. die in der "sprechblase" veröffentlichte formulierung "zur person: andreas c. knigge" ist bereits seit jahren in anderen publikationen des autors veröffentlicht worden, auch solchen, die im carlsen verlag selbst erschienen sind. so vermute ich, dass die versteckte androhung, dagegen vorzugehen, gegen den verleger gerichtet sein muss, vielleicht mit dem fälschlichen hintergedanken, dass ich mich als kleinverleger gar nicht oder kaum dagegen zu wehren weiss, im gegensatz zu den großen verlegern, bei denen der autor zuvor veröffentlicht hat.

der autor deutet diese androhung anders, zumal einige passagen bereits zu werbe- und präsentationszwecken vorab veröffentlicht worden sind.

dass nun diese mail vom 07.05.2011 an mich vom absender selbst im forum veröffentlicht wird, unterstreicht in meinen augen, wie absurd sich die sache verhält.

hartmut becker, hamburg, 07.06.2011"

Und nun noch die Stellungnahme von Andreas C. Knigge:

" Ich habe ein Buch über Hansrudi Wäscher geschrieben und nicht über Eckhart Sackmann. Mich interessiert die Fehde nicht, die er seit Jahrzehnten gegen mich führt und die meinem Empfinden nach inzwischen Stalking-Charakter hat. Nun stehen allerdings schwerwiegende Anschuldigungen und juristische Drohungen im Raum, deshalb sehe ich mich zu einer Richtigstellung gezwungen, ohne jede Emotion:

1. Auslöser des neuerlichen Konflikts ist ein aus heiterem Himmel am 7. Mai bei meinem Verleger Hartmut Becker eingetroffenes Schreiben Sackmanns, das sich auf einen teilweisen Vorabdruck meines Buches in der „Sprechblase“ bezieht. Die „Sprechblase“ hatte neben einem Interview mit mir eine Kurzbio veröffentlicht, die Herrn Sackmann nicht gefällt. Daraufhin behauptet er nun, ich betriebe „Hochstapelei“ und „Großmannssucht“ und habe mich seinerzeit bei Carlsen selbst zum Cheflektor „ernannt“. Dies ist nicht richtig: Die Ernennung erfolgte nachweislich (incl. entsprechender Stellenbeschreibung) durch die Geschäftsleitung.

2. Um diesen Punkt zweifelsfrei zu klären: Ich habe 1983 als – genau, wie es Herr Sackmann bis zu seinem Ausscheiden 1985 war – „Redakteur“ bei Carlsen angefangen. Ein Lektorat gab es damals gar nicht, da ja Dänemark noch die Programmentscheidungen traf. 1985 hat die Geschäftsleitung diesen Job aufgrund meiner inzwischen veränderten Aufgaben umgewandelt in eine Lektoratsstelle, per 1. Juli 1988 wurde ich dann Cheflektor. Insofern ist es völlig richtig, dass ich nicht von 1983-88 Cheflektor war.
Es stellt sich m.E. jedoch die Frage, ob man in einer knappen, nur wenige Zeilen umfassenden Kurzbio, die nicht mal den Platz bietet, all meine Bücher oder Tätigkeiten zu erwähnen, nun schreiben sollte: „… von 1983 bis 1985 Redakteur, von 1985 bis 1988 Lektor und von 1988 bis 1999 Cheflektor des Carlsen Verlags“? Meine entscheidende Arbeit für Carlsen habe ich als Cheflektor leisten können, und dies war ich immerhin 11 von 16 Jahren, deshalb heißt es schlicht verkürzt: „… von 1983 bis 1999 Cheflektor des Carlsen Verlags“. Ich hätte keinen Grund, mich hier mit „fremden Federn“ schmücken zu müssen – mit wessen auch? Außerdem frage ich mich schon: Wen interessiert das eigentlich ein Vierteljahrhundert später?

3. Eckhart Sackmann behauptet weiter in seinem Schreiben vom 7. Mai: „Ich habe ihn [Knigge] 1983 zu Carlsen geholt.“ Wie ein Redakteur einen anderen in einen Verlag holen kann, möchte ich ebenso gerne erfahren wie die Antwort auf die Frage, wie man sich selbst zum Cheflektor ernennen kann. Auch diese Behauptung ist nicht korrekt. (Für diejenigen, die’s ganz genau interessiert: Der damalige Verlagsleiter Herbert Voss wollte Anfang der Achtzigerjahre Hartmut Becker und mich anwerben; wir wollten aber lieber die edition Becker & Knigge weitermachen und haben ihm deshalb Eckhart Sackmann empfohlen, der damals für unsere „Comixene“ schrieb – so ist Herr Sackmann in den Verlag gekommen.)

4. Eckhart Sackmann behauptet, er habe mich gebeten, für sein Jahrbuch über Wäscher zu schreiben, ich habe das jedoch nicht gewollt. Auch das stimmt nicht: Herr Sackmann hat mich niemals gebeten, etwas für ihn zu schreiben. Zudem: Bis vor einem Jahr wäre ich mangels Kenntnis von Wäschers Werk auch der wohl denkbar ungeeignetste Kandidat dafür gewesen – wieso also hätte er da ausgerechnet mich fragen sollen?

Ich denke, damit ist hinsichtlich der Vertrauenswürdigkeit der verschiedenen Behauptungen genug gesagt.

Andreas C. Knigge
Hamburg, 07.06.2011"

Und nun wäre es gut, wenn wir uns auf die wichtigen Themen aus dem Interview stürzen:
- War Walter Lehning wirklich ein Quatschopf?
- Was haltet ihr von der Idee eine zwölfbändige Wäscher-Best-Of-Serie zu veröffentlichen?
- Wie gespannt seid ihr auf das Buch, das eine andere Sichtweise auf HRW, als die herkömmliche verspricht?

ZAQ
07.06.2011, 21:55
Wäscher-Buch interessiert mich nicht die Bohne. Aber ein neuer Aufguss von 'Sackmann vs. Knigge'!? Davon will ich mehr!
:bopcorn:

Mick Baxter
07.06.2011, 22:08
Und da wir uns alle nicht so recht vorstellen können, was ein Cheflektor überhaupt so macht, hier die Erklärung der Wikipedia:


Verlagslektor
(Weitergeleitet von Cheflektor (http://de.wikipedia.org/wiki/Verlagslektor))
Ein Verlagslektor (lat. lector: Leser), meist nur Lektor genannt, ist ein in der Verlagsbranche tätiger Mitarbeiter zur Auswahl, Korrektur und Bewertung von Manuskripten. Lektoren haben oft ein geisteswissenschaftliches Studium absolviert, meist Germanistik, Anglistik und Sprachwissenschaften. Lektoren in Fach- oder Wissenschaftsverlagen haben meist ein Studium in dem von ihnen betreuten Fachgebiet abgeschlossen. Die Verlagsabteilung, der Lektoren meist zugeordnet sind, heißt Lektorat.

ELDORADO
08.06.2011, 00:04
Aber ein neuer Aufguss von 'Sackmann vs. Knigge'!? Davon will ich mehr!
:bopcorn:

Genau. Und in den modernen Zeiten des Internets dürfen wir jetzt sogar alle mitmachen. :p

Deshalb schmeiß ich auch gleich nochmal was ein:


Andreas C. Knigge
und dies war ich immerhin 11 von 16 Jahren, deshalb heißt es schlicht verkürzt: „… von 1983 bis 1999 Cheflektor des Carlsen Verlags“... Außerdem frage ich mich schon: Wen interessiert das eigentlich ein Vierteljahrhundert später?

Nein, nicht "schlicht verkürzt" sondern schlicht falsch.
Und warum schreibt man dann nicht ganz einfach "von 1988 bis 1999 Cheflektor des Carlsen-Verlages"? Wäre faktisch korrekt und würde auch noch nicht mal mehr vom kostbaren Platz in der Kurz-Bio beanspruchen.

Und die Frage wen das interessiert ist ja nun überflüssig.
Es interessiert offensichtlich denjenigen, den es betrifft.

Hinnerk
08.06.2011, 00:39
Ich interessiere mich sogar für 50 Jahre alte Comics und wer sie gemacht hat. Ich hoffe die Quellen ziehen sich nicht auf ein "schlicht verkürzt" zurück. Obwohl "schlicht verlängert" wohl zutreffender wäre.

ZAQ
08.06.2011, 02:17
Das Duo "Becker & Knigge" ist nicht in Internetforen zu Hause und ist daher nicht als User beim Comicforum registriert. (...)

Das Duo nicht. Aber mindestens eine Hälfte des Duos (http://www.comicforum.de/member.php?u=34655) ist sehr wohl hier registriert. Hat aber damals offenbar nicht 'Blut geleckt', um dauerhaft hier zu bleiben und mittlerweile vermutlich seine Einlogg-Daten vergessen... ;)

Mick Baxter
08.06.2011, 02:21
Meine entscheidende Arbeit für Carlsen habe ich als Cheflektor leisten können, und dies war ich immerhin 11 von 16 Jahren, deshalb heißt es schlicht verkürzt: „… von 1983 bis 1999 Cheflektor des Carlsen Verlags“.
Wenn Andreas von 1983 bis 1988 keine entscheidende Arbeit für Carlsen leisten konnte, sollte er auch nicht darauf bestehen, daß in der Kurzbiographie Gegenteiliges behauptet wird.
Aber abgesehen von diesem Detail hat sich da etwas gewaltig aufgeschaukelt, was nur durch das Innenverhältnis der Beteiligten zu erklären ist.

ZAQ
08.06.2011, 03:08
(...) was nur durch das Innenverhältnis der Beteiligten zu erklären ist.
Ich weiss ja nicht, was Du mit 'Innenverhältnis' meinst, aber im Kern ist es doch ne Frage von 'sich selbst wichtig nehmen':

• Näme ACK sich selbst nicht so wichtig, würde er den Zeitraum nicht künstlich dehnen oder den 'Chef' vorm Lektor weglassen oder schlicht notieren, für Carlsen gearbeitet zu haben (egal ob als Kloputzer oder Verlagsleiter).

• Näme Sackmann sich nicht so wichtig, wär ihm schlicht egal, was Knigge über ihn oder sich schreibt. Und wenns hundertmal falsch wär. Wobei ja auch zu konstatieren ist, dass es meist gar nicht um die Wahrheit geht, sondern darum, in welchem Licht man steht: So gibt es zwar den Straftatbestand der Beleidigung (etwas unzutreffend Negatives über jmd. verbreiten), nicht aber das Gegenteil davon: Unzutreffend Positives darf man problemlos verbreiten. Unwahr ist aber beides. Man sieht: Die Wahrheit ist relativ unwichtig, auf die Wirkung kommt es an.

• Näme ich mich nicht so wichtig, wär ich längst im Bett, statt hier meine Weisheiten noch unters Volk zu bringen...

Kurz: Eitelkeiten allenthalben. Ich hab zu meinen wenigstens noch die ironische Distanz und nehm mich zwar wichtig, aber nicht so ernst. Wenn diese Distanz zu sich selbst fehlt, wirds leicht mal verkniffen. Und wenn dann zwei davon aneinander geraten, hats für Aussenstehende :bopcorn:-Qualitäten. In diesem Sinne: Weitermachen! :D

Manx cat
08.06.2011, 06:40
Auf einmal ist "Zensur"* gut?

*es wäre keine Zensur. Zensur ist IMMER ein staatlicher Eingriff in ein Werk.

Eine gewisse Selbstbeschränkung ist machmal nicht so blöde und habe ich noch nie kategorisch abgelehnt. Aber reden wir in edem Fall doch von Kürzen.

Weiterführen sollten wir die Diskussion aber im Sprechblase-Forum. :)

Marc-Oliver Frisch
08.06.2011, 06:49
STELLUNGNAHME:

Ich bin der Cheflektor von allem, schon immer gewesen.

Saarbrücken, 8. Juni 2011,
stark bewölkt mit Niederschlag

Comic Report Süd
08.06.2011, 07:06
Zaktuell bringt es meiner Meinung nach auf den Punkt. Es geht um den Grad des „Sich-selbst-wichtig-nehmens“.

Ich habe gestern im Laufe des Tages mit Eckart und mit Andreas telefoniert. Nicht nur, um beide Seiten noch besser zu verstehen, sondern auch um herauszufinden, wie die aktuelle Gemütslage ist. Ich dachte ursprünglich, und das habe ich ihm auch gesagt, dass der betreffende Abschnitt des Interviews dem Eckart „am Arsch vorbeigehen“ würde. Tut es nicht. Er bewertet das Ganze viel sensibler, was sicherlich durch Auseinandersetzungen in der Vergangenheit genährt wird.

Viele Leute haben inzwischen die Passagen mehrfach durchgelesen. Man könnte trotz allem sagen, dass hier Andreas Knigge einen etwas fiesen Kommentar abgibt, über etwas, was ihn genervt und unnötige Zeit gekostet hat. Jetzt ist die Frage, wie stark diese Aussagen Eckart Sackmanns Reputation schädigen? Wäre Eckart ein Unbekannter, würde es wohl schädigen. Aber er ist bekannt in der Szene wie ein bunter Hund. Ich selber z.B. sehe seine Taten und Publikationen. Sein Verlag, seine Comics, seine Magazine, seine Vorträge, seine Comicforschung. Ich bin begeistert von den meisten Dingen, die er getan hat und tut. Alleine sein Buch über die Comic-Fachpresse, obwohl ziemlich speziell, ist für mich ein spektakulär gutes Stück Sekundärliteratur. Ich bin immer noch der Meinung, dass ihm eine nervige Bemerkung aus dem Mund von „ACK“ nicht wirklich schadet. Vielleicht haben manche darüber sogar gegähnt. Insofern gibt es rein theoretisch nichts zum Aufregen.

Letztlich gibt es hier keinen Sieger. Wenn überhaupt, dann gibt es nur Verlierer. Aber auch nicht wirklich. Es kostet halt Zeit, die alle nicht haben. Becker & Knigge meinten, sie hätten gar keine Zeit für sowas und Sackmann meinte ebenfalls, dass er viel zu tun hat. Und fragt mal mich.

Aber nochmal: Es gibt hier keinen Sieger. Das versuchte ich gestern mit dem 2:2 etwas spaßig darzustellen.

Im Hintergrund ging es natürlich rund. Ich habe die ein oder andere Reaktion aus beiden „Sympathisanten-Lagern“ aufgefangen. Der ein oder andere fragte sich, warum die Passagen nicht einfach gestrichen wurden. Das war eine schwierige Entscheidung. Als Macher beim COMIC REPORT haben wir schon einige heftige Entscheidungen fällen müssen. Beispielsweise, als wir beschließen mussten, dass wir viele Beiträge, die fix & fertig geschrieben und redigiert waren, nicht abdrucken konnten – aus Platzmangel. In diesem neuen Fall musste klar werden, dass wir nicht „auf Zuruf“ einen Beitrag ändern, bloß weil er jemand nicht passt (auch wenn ich Eckart Sackmann sehr schätze, das weiß er). Wenn man ein Projekt wie den COMIC REPORT macht, kommt fast jede Woche einer und will, dass man dieses oder jenes macht oder schreibt. Wir zensieren grundsätzlich keine Meinungen, die wir zuvor „geprüft“ und als authentisch bewertet haben. Falsche Informationen werden selbstverständlich so schnell wie möglich korrigiert. Aber die Falschinfos standen ja in der Sprechblase in der Knigge-Kurzbio, nicht bei uns. Die Passage nicht zu streichen war hart, nicht nur für Eckart, sondern auch für mich. Ich habe mich echt gewunden. Aber es war konsequent und soll ein Signal sein, damit wir gradlinig und taxierbar bleiben.

Den größeren Zündstoff hatte ich in dem Interview wo anders vermutet. Wieso kommt Lehning so schlecht weg? Hethkes Veröffentlichungspolitik wird indirekt kritisiert. Es ist auch etwas komisch, dass Andreas Knigge offenbar keine intensiven Interviews mit Wäscher oder seiner Frau oder seinem engsten Umfeld geführt hat.

Wir wollen natürlich, dass über die Beiträge im COMIC REPORT und beim CRON (Comic Report Online, hoho) diskutiert wird. Der CR soll ein interessanter Ort für Meinungsaustausch und Meinungsmache sein. Hier soll die Musik spielen, wenn man über Comics und das Comicmachen aktiv und passiv dabei sein will. Es soll auch unterhalten, aber nicht auf Kosten anderer. Also wenn keine Beiträge zu den Themen kommen, sondern nur noch über „Super-Eckart gegen Bat-Andreas“, dann mache ich diesen Thread nicht nur zu (schweren Herzens), sondern nehme ihn auch aus dem Netz. Und eventuell auch alle bisherigen News, Artikel, etc. auf der Homepage.

Was mich mal abschließend interessieren würde, bei dem Rummel, ob das Eurer Interesse an dem HRW-Buch gesteigert hat oder nicht?

Manx cat
08.06.2011, 08:11
Also wenn keine Beiträge zu den Themen kommen, sondern nur noch über „Super-Eckart gegen Bat-Andreas“, dann mache ich diesen Thread nicht nur zu (schweren Herzens), sondern nehme ihn auch aus dem Netz.

Das wäre schade - und vielleicht auch ein bißchen früh, angesichts dessen, dass der thread erst 2 Tage alt ist. Ich denke, das Knigge/Sackmann-Thema hat sich ja somit auch weitgehend erledigt.

Die Kritik an Hethke und LEhning kann ich nachvollziehen. Es ist ja auch aus früheren Wäscher-Interviews bekannt, dass die Arbeitsbedingungen bei Lehning belastend waren. Wäscher musste
a) unter hohem Zeitdruck arbeiten (bis zu 4 Serien gleichzeitig)
b) miterleben, dass seine Zeichnungen durch schlechte Kolorierung nachträglich noch vergewaltigt wurden. Wäscher selbst hat im Förster-Interview angesprochen, dass er manchmal das Gefühl hatte, Lehning wollte ihn mit seinen rosa Burgen ärgern.
Walter Lehning selbst war wohl der Inhalt seiner Hefte egal. Er verkaufte, was ging.

Die Veröffentlichung bei Hethke war ebenfalls chaotisch. Das habe ich bereits als 15/16-jähriger so empfunden, als ich meine ersten Nick-Alben kaufte. ÜBer seine Faksimile-Ausgaben gibt es nichts zu meckern, die sind allererste Sahne und die Bücher auch. Aber dann gibt es noch diesen wahnsinnig umfangreichen Verhau von Alben, die oft hässlich aussehen und denkbar schlecht mit dem Originalmaterial umgehen. Dann gibt es die blauen Nick-Alben, die ledergebundenen Sigurd-Alben, die roten Nick-Alben, die Bob-und Ben-Alben, die furchtbar aufgemachten Jörg-Alben und viele mehr.
Hethke hat großes geleistet mit den Faksimile-Nachdrucken, aber seine Versuche, altes Material in eine neue Form zu bringen, das war Chaos pur.

Ob Knigges Kritik an den Sprechblase-Artikeln fair ist, kann ich nicht beurteilen. Es gab immer wieder reine Fan-Artikel a la Humor bei Wäscher von Ossi Heiter, wo ein paar willkürlich gewählte Beispiele nacherzählt werden. In der wechselvollen Geschichte der SPrechblase dürfte aber auch einiges mit Substanz dabei gewesen sein. Leider habe ich mal meinen großen Posten Sprechblase-Hefte aus Platzgründen verkauft und kann das nicht mehr selber überprüfen.

Mr.Hyde
08.06.2011, 08:40
Seien wir doch mal ehrlich...es ist das Gezetter älterer Comicveteranen und als solches ungefähr so unterhaltsam wie Waldorf und Statler in der Muppetshow. Das sich das dann auch noch an einem noch älteren Veteranen wie Wäscher festmacht ist bezeichnend. Dessen altersmilde und selbstironische Distanz sei beiden Kombatanten gewünscht.

Ich reihe mich zu Zaktuell in die Reihe der amüsierten Gaffer, aber mein Interesse am Buch steigert das bestimmt nicht. Dessen Unterhaltungswert kann mit dem dieses Hahnenkampfes nämlich mit Sicherheit nicht mithalten.

UrmelausdemEis
08.06.2011, 08:59
Aber nochmal: Es gibt hier keinen Sieger. Das versuchte ich gestern mit dem 2:2 etwas spaßig darzustellen.

Volker, was soll das denn? Knigge behauptet nachgewiesenermaßen in seinem Buch die Unwahrheit (Cheflektor seit 1983) woraufhin Eckart Hartmut bittet, das zu korrigieren, mehr nicht. All das haben wir ja schriftlich vorzuliegen. Dann reagiert Andreas in Eurem Interview darauf in einer Art und Weise, die, liest man sich Eckarts Bitte durch, absolut unangemessen, ja schon peinlich ist.
Zitat: Die deutsche Comicforschung und –historie gehört ja Herrn Sackmann. Man muss anscheinend ihn fragen, wenn man über dieses Thema etwas publizieren möchte. Sonst hat man ihn am Hals! Für mich wird durch solchen überflüssigen Unsinn deutlich, worum es ihm im Grunde wohl geht, weniger um das Thema als vielmehr um den Ego-Trip seiner Selbstinszenierung als Comic-Forscher Dr. Sackmann. (...) Es ist einfach nur ekelhaft.

DAS könnte durchaus den Straftatbestand der Verleumdung bzw. üblen Nachrede erfüllen. Wie sind nun die Reaktionen? Da gibt es Leute wie HerrHase, die alles nicht so wichtig finden. Das sind diejenigen, die immer cool bleiben, solange sie nicht selbst betroffen sind... Da schreibt Hartmut Becker einen kruden Mist, indem er behauptet, man könne Sackmanns Bitte als Angriff gegen so ziemlich alles interpretieren. Hallo?! Er wollte nur eine Jahreszahl geändert bekommen, weil er fürchtet, daß sich derlei Unwahrheiten durch wiederholtes veröffentlichen als Wahrheiten verfestigen, nix weiter! Und wenn das Buch schon im Druck war, hätte Becker sich kurz entschuldigen, und das ganze öffentlich richtig stellen können. Wegen einer Jahreszahl lässt kein Gericht in Deutschland ein Buch einstampfen.

Und dann... kommt natürlich Andreas Knigge, der alles zu relativieren versucht und die Gelegenheit nutzt, nochmal auf seine (zweifelsohne vorhandenen) Verdienste bei Carlsen hinzuweisen. So unwichtig sind ihm Jahreszahlen denn wohl doch nicht. Eine Entschuldigung für seine beleidigenden Aussagen indess findet man vergeblich. Will er sich die für's Gericht aufheben, um weniger Tagessätze zu bekommen? (Ironie!)

Am schlimmsten aber verhält sich Volker Hamann: In seinen letzten Beiträgen erklärt er, daß es doch toll sei, daß im Forum etwas los sei, und abschließend will er wissen, ob das ganze als Werbung für das Buch getaugt habe. Unglaublich! Wenn ein Journalist solche Passagen (siehe oben) von jemandem (Knigge) geliefert bekommt, kann er entweder alle in die Pfanne hauen, indem er sie 1:1 übenimmt und so Knigges wahrscheinliche Straftat veröffentlicht und Sackmann öffentlich beleidigen lässt, oder er hätte bei Sackmannn nachfragen können und hätte dann die ganze Passage wohl gestrichen. So ist es nur peinlicher Pseudo-Journalismus, wie er in der deutschen Comicszene nicht unüblich ist - schade.

Erstaunlich ist, daß sich alle Beteiligten über viele Jahre um die deutsche Comiclandschaft verdient gemacht haben und derlei überhaupt nicht nötig hätten. Daraus müßten längst Selbstbewußtsein und eine entsprechende Souveränität erwachsen sein, die vorhandene Eitelkeiten überdecken. Scheint aber nicht geklappt zu haben. Da müssen wohl noch viele dicke Wälzer geschrieben werden - mit den jeweiligen Autorennamen ganz groß vorne drauf - Allmächtiger!

Klaus Schikowski
08.06.2011, 09:14
@Urmel, hättest du die Beiträge aufmerksam gelesen, würdest du wissen, dass Volker im Urlaub weilt und glücklicherweise von diesem unglückseligen Streit nichts mitbekommt. O tempora, o mores.

L.N. Muhr
08.06.2011, 09:27
Unbekannte werden durch Falschaussagen stärker geschädigt als Bekannte? Bizarre Logik.

Und wie bekannt irgendwer "in der Szene" ist, juckt in der realen Welt keine Sau, und um die geht es zwangsläufig immer.

Comic Report Süd
08.06.2011, 10:04
Hey Urmel! Danke für den kompetenten Beitrag.

Ich korrigiere ja ungern, aber wahrscheinlich bist Du erst heute Morgen aus dem Eis gestiegen und Dein Hirn ist noch etwas gefroren (Scheeerz!). :D:D:D

Volker hat mit dem langen Text heute Morgen nichts zu tun. Ich entschlüssel‘ das mal für Dich:
Comic Report Süd = Matthias Hofmann
Comic Report Nord = Volker Hamann

Es bringt nichts mehr, sich jetzt aufzuregen. Es ist alles gesagt worden. Wenn Du aber so auf korrekte Fakten bedacht bist, wie Du vorgibst, dann hättest du zumindest meinen Beitrag mal (genauer) lesen sollen. Sonst gibt’s den beliebten Bumerang-Effekt und Du stehst ohne Hosen da. Da auch keiner weiß, wer Du wirklich bist, da Du erst heute Morgen aus dem Ei gesprungen bist, aber Volker seltsamerweise bereits mit Vornamen ansprichst, muss man Deine Äußerungen mit ziemlich viel Vorsicht genießen (oder mit viel Amüsement). Woanders wärst Du gleich mal „verwarnt“ oder „abgestellt“ worden. Du kannst mir gerne verraten, per eMail oder PN, wer Du bist, damit wir Dich einsortieren können.

Ich habe nach dem „gesteigerten Interesse“ am HRW-Buch gefragt, weil außerhalb des Forums Bemerkungen an mich herangetragen wurden, wie: „Das steigert doch nur das Interesse und die Verkaufszahlen des Buchs! Das spielt Knigge in die Karten!“. Ist dem so? Das Interesse steigert es sicher, aber auch den Verkauf?

Man merkt: Ein Interview im schnelllebigen Internet kann (kurzfristig?) eine größere Publicity (negativ wie positiv) entfachen als z.B. ein Interview in der Sprechblase. Im Zeitalter von „Social Networks“ geht so vieles unter, sagt man, aber dann letztlich doch nicht. Ein Text im Internet kann von jedem jederzeit gelesen werden. Reaktionen passieren sofort. Ein Comic-Magazin liegt irgendwo in der Schublade und wird größtenteils vergessen. Das wäre vielleicht auch mal ein paar Überlegungen wert. Ich finde diese Entwicklung fatal. (Lest mehr Sprechblase!)

Wichtig: Kontroverse Themen sind wichtig. Wir sparen nichts aus. Wir lassen uns aber nicht instrumentalisieren. Von keiner Seite. Wenn’s sein muss, kriegt jeder eine begründete verbale Kopfnuss. Im internen Forum necken wir uns selber auch mal wenn’s nötig ist. Comics sind sehr wichtig, aber nicht so wichtig, dass man deswegen grauen Haare bekommen sollte.

@LN Muhr: So bizarr ist die Logik nicht, vielleicht etwas unsauber formuliert. Sorry.

Beispiel: Wenn einer als „aufsässig“ gilt und ein anderer sagt über ihn, dass es so wäre, dann schadet es dem Gesamtbild nicht so sehr (gerade passiert: Jogi Löw in einem Interview über die Fußball-Mannschaft von Aserbaidschan). Es gibt auch den Spruch: „Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert.“ Beide Seiten haben den Ruf, dass sie sich nicht grün sind. Als sollte es niemanden mehr aufregen, auch sie selber nicht, wenn sie so agieren, wie man es von ihnen erwartet. Mehr kann ich dazu nicht sagen.

HerrHase
08.06.2011, 10:30
@Urmel:

Mich ließ der Streit überhaupt nicht cool, sonst hätte ich ja nicht gleich was dazu geschrieben. Ich verkneife mir aber, noch näher auf die gegenseitigen Anschuldigungen der beiden einzugehen, da ich keine Lust habe, dass genau das passiert, was du schreibst: Dass ich dann selbst davon betroffen bin (per einstweiliger Verfügung oder so was).

Ich bin kein Jurist, glaube aber nicht, dass irgendwas an der Interviewpassage justiziabel ist. Wenn überhaupt ja nur, dass ACK EK vorwirft, ihm mit einer Klage gedroht zu haben. Eine Drohung ist aber ja aus EKs Mail an HB durchaus heraus zu lesen, auch wenn nicht klar wird, gegen wen und mit was genau gedroht wird:
Ich fand es bisher unter meiner Würde, dagegen vorzugehen, aber irgendwann ist es genug.

Oliver, bist du nicht Jurist? :D


Und da wir uns alle nicht so recht vorstellen können, was ein Cheflektor überhaupt so macht, hier die Erklärung der Wikipedia:

Was ein Lektor macht, war mir schon klar, aber passt diese Tätigkeitsbeschreibung nicht auch genau auf das, was die Redakteure heute bei Carlsen und Ehapa machen? Deshalb dachte ich bisher auch, beide Begriffe wären bei Comicbuchverlagen einfach Synonyme. Oder werden die deutschen Veröffentlichungen inzwischen wieder in Dänemark bzw. Norwegen ausgesucht? ;)

UrmelausdemEis
08.06.2011, 10:33
@ Comic Report Süd: Stimmt, sorry. Insofern bläst sein Mitarbeiter (Du) aber ins gleiche Horn - und das Interview hat doch wohl Volker gemacht? Und das bleibt schlechter, absolut peinlicher Journalismus! Und Knigges unangemessene Äußerungen blieben üble Nachrede etc.


Das Interview um das es hier geht, habe ich übrigens genau gelesen. Und da beleidigt Knigge fleißig weiter:

Ein anderer Anreiz für mich, dieses Buch zu machen, war meine erste Beschäftigung mit dem Thema Wäscher, in dem ich ja nicht richtig zu Hause war. Und ich dachte mir, dass es da ja schon eine Menge Material in der Sprechblase und anderen Magazinen gegeben hat, das ich mir angucken müsste. Aber das habe ich schnell aufgegeben, denn das ist so gut wie alles ein so tumbes Zeug ohne jeden Informationsgehalt!

Ob eine solch arrogante Position als Werbung für das eigene, wahrscheinlich in wenigen Monaten zusammengeschusterte Produkt geeignet ist, wage ich zu bezweifeln...

Urmel schämt sich angesichts dieser Parade der Eitel- und Unfähigkeiten. Da gehe ich lieber wieder ins Eis zurück. Und: Knigges Buch ist mir auf dem Weg dorthin schon jetzt zu schwer! Frohe Pfingsten!

arno
08.06.2011, 11:19
Ich würde auch gerne mal eine gelungene Bibliografie über einen der deutschen Comics- Väter lesen.

... soll wohl heißen "Biographie" oder auch "Monographie", welche dann natürlich jeweils eine Bibliographie enthalten müßten ... ;)

L.N. Muhr
08.06.2011, 11:37
Beispiel: Wenn einer als „aufsässig“ gilt und ein anderer sagt über ihn, dass es so wäre, dann schadet es dem Gesamtbild nicht so sehr (gerade passiert: Jogi Löw in einem Interview über die Fußball-Mannschaft von Aserbaidschan). Es gibt auch den Spruch: „Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert.“ Beide Seiten haben den Ruf, dass sie sich nicht grün sind. Als sollte es niemanden mehr aufregen, auch sie selber nicht, wenn sie so agieren, wie man es von ihnen erwartet. Mehr kann ich dazu nicht sagen.

Du begründest den Wetterbericht auch nicht auf Bauernregeln. Das ist ein Spruch, und in der Tat: viele solcher Sprichwörter sind schlicht falsch. Oder nur begrenzt wahr.

Tatsächlich wird ein Jörg Kachelmann viel mehr Ärger kriegen, wenn er ein, nun ja, fragwürdiges Privatleben hat, als z.B. du oder ich. Es wird ihm uU nicht nur den Job kosten, sondern langfristig seinen Ruf bei sehr viel mehr Menschen schädigen, als unsere Namen auch nur je hören würden.

Nein, sorry: je bekannter eine Person, desto eklatanter die Auswirkung einer Rufschädigung. Das geht völlig d'accord mit der aktuellen Rechtssprechung.

Comic Report Süd
08.06.2011, 12:20
Danke an Manx cat, der als einer der wenigen auch noch andere Themen kommentiert hat.

Wer noch was sagen möchte oder sonstwie Druck auf der Leitung hat, der sollte das bis heute Abend tun. Ich werde dann diesen Thread erst einmal schließen. Tut mir leid. Wir werden intern diskutieren, ob wir ihn nicht komplett löschen.

Bedankt euch bei L.N. Muhr, den ich einfach mal wahllos rauspicke. Keine böse Absicht. :)

Man muss ja nicht alles kapieren, L.N., aber selbst bizarre Logik ist nichts ungewöhnliches. Es gibt viele Dinge, die bizarr und trotzdem irgendwie logisch sind. Hier ein wahlloses Beispiel: Kühe furzen die Ozonschicht weg (http://www.20min.ch/news/dossier/klimakrise/story/27711916).

Hat auch nichts mit dem Thema zu tun, ich weiß, aber vielleicht entspannt sich dann mal einer in Leipzig etwas. :D

eis
08.06.2011, 16:25
Ich hab es kapiert! Lange erschloss sich mir dieser Thread nicht, aber jetzt hat es gefunkt! Und ihr habt so Recht! Immer dieser Anspruch, das Graphic Novel Mantra - das geht mir auch voll auf den Senkel. Und Karl Nagel hat es schon vor Jahren in Erlangen postuliert: Unsere Comics brauchen mehr Schund! Ihr seit die wahren Vorreiter einer notwendigen Umkehr! Oh Gott, ich bin so dankbar! Endlich kein pannorsches Fremdwortknechten im "Das-ist-intelektuell"-Gewändchen, keine Suche nach Verweisen in sonstige Litera- oder sonst wie Kultur, endlich wieder Sandkuchenschmeißerei und hoffentlich auch wieder Sexualfrühaufklärung. Auch wenn mich niemand versteht, ich verstehe euch - Danke!

Roy Stark
08.06.2011, 17:17
Andreas C. Knigge, wurde von Hartmut Becker wohl mit guten Gründen, mit der schwierigen Aufgabe betraut, ein Buch über das Lebenswerk von Hansrudi Wäscher zu schreiben.
Für mich ist es uninteressant, welche Position Herr Knigge beim Carlsen-Verlag bekleidet hat.
Ebensowenig interessieren mich die Meinungsverschiedenheiten zwischen Herrn Sackmann und Herrn Knigge!

Ich habe bereits ca. die Hälfte des Buches, vorab, lesen dürfen und ich bin von der Art und Weise in der es Herr Knigge geschrieben hat begeistert!

Das und nichts anderes zählt für mich, denn Hansrudi Wäscher, hat es wahrlich verdient, dass sein Schaffen der letzten ca. 60 Jahre, in gebührender Art und Weise gewürdigt wird und dies ist Herrn Knigge, meiner Meinung nach bestens gelungen!

Man sieht auch, dass er sich wirklich die einzelnen Comicgeschichten durchgelesen hat.

Übrigends, ich hätte auf diverse Sprechblase-Artikel auch nicht, als Informationsquelle zurückgegriffen, da einige, von selbsternannten Wäscher-Experten, geschriebene Artikel, von Fehlern nur so Strotzen.

Manx cat
08.06.2011, 17:19
Ich werde dann diesen Thread erst einmal schließen. Tut mir leid. Wir werden intern diskutieren, ob wir ihn nicht komplett löschen.


Da haste deine Zensur.
Und siehe, sie war gut.


Auszug aus dem Fremdwörterduden:
Zensur, die: von zuständiger, bes. staatlicher Stelle vorgenommene Kontrolle, Überprüfung von Briefen, Druckwerken Filmen o. Ä.

Zuständige Stelle ist hier erstmal der Admin. Höhere Instanzen greifen nur im Extremfall ein.

Kai Schwarz
08.06.2011, 17:19
Zum ganzen Thread hier, und zwar allen Beiträgen:
"R I E S E N - S E U F Z E R ..."

DER LETZTE APACHE
08.06.2011, 17:27
Comic Report Süd,

So läuft das Ganze aber doch nicht.
Einfach hier den Thread schließen, nur weil nicht die Antworten kommen, die man sich erhofft hatte?
Eure Meinung interessiert uns, so wurde am Anfang gepostet.
Und jetzt nicht mehr?
Bei L.N. Muhr bedanken?
Der ist auf nen Trip zum 30.000ten Beitrag. Der will nur spielen.

eis,
Was hast Du denn geraucht? Hast Du noch mehr davon? :D

Comic Report Süd
08.06.2011, 17:44
Comic Report Süd,

So läuft das Ganze aber doch nicht.
Einfach hier den Thread schließen, nur weil nicht die Antworten kommen, die man sich erhofft hatte?
Eure Meinung interessiert uns, so wurde am Anfang gepostet.
Und jetzt nicht mehr?

Hallo letzter Apache!

Die Meinung interessiert nach wie vor. Mir tun nur langsam sowohl Eckart als auch Andreas leid. Das Interview hat beileibe ziemlich viele andere "Angriffsflächen". Aber mit der Büchse der Pandora ist es so eine Sache, wie wir alle wissen.

LN Muhr war nur ein Beispiel. Hätte jeden anderen auch treffen können, der in einem anderen Orbit argumentiert. Ich dachte, da er die Rolle eh gewöhnt ist, die er spielt, da prallt das an ihm ab. :D

Aber wer denkt, dass dieser Thread lustig war, der darf sich auf die nächsten Kolumnen und Gast-Kommentare freuen, die auf der Startrampe für die nächsten Tage sind. Da wäre eine subjektiver Kommentar zum GCT (von mir) sowie ein durchdachter Gast-Kommentar von Mark O. Fischer über einen fatalen Trend. Also nicht verzagen: Falls dieser Thread hier zugemacht wird, dann kommt demnächst ein neuer, wo man sich austoben kann.

Manx cat
08.06.2011, 18:03
Lustig und austoben? Mir wird angst und bange.

Roy Starks Beitrag ist das beste, was ich bisher zum neuen Buch von Knigge gelesen habe.

Manx cat
08.06.2011, 18:15
Im Interview kommt die Frage auf, warum nicht Eckart Sackmann mit seiner Deutschen Comicforschung das Thema bereits aufgegriffen hat. Ich denke, die Antwort darauf ist offensichtlich: Für Sackmann war die Thematik ebenso abgegriffen wie für alle anderen. Das Thema war einfach schon zu vereinnahmt von der Fangemeinde und gleichzeitig – auch wegen dieser Vereinnahmung – abgelehnt von allen anderen, die nicht zum engen Fankreis gehören. Obwohl ich nicht für Sackmann sprechen kann, halte ich es für offensichtlich, dass er seine Seriosität damit untermauern wollte, dass er sich von den unkritischen Wäscherianern lange Zeit fern hielt. Mit dem Jahrbuch 2010 ist ja dann glücklicherweise das Eis gebrochen.

Manx cat
08.06.2011, 18:35
Knigge:

Und wenn man ihn z.B. darauf anspricht, ob in seinen Comics auch Spuren seiner eigenen Biographie zu finden sind, antwortet er, dass das Ganze nichts mit ihm zu tun hat. Er ist der Zeichner und man sollte nicht von seinen Geschichten auf das Seelenleben des Schöpfers schließen. Also war es schwierig, gewisse Dinge aus ihm herauszuholen.
Wäscher mag nicht viel seines Seelenlebens in seinen Comics eingebracht haben, doch zeitgenössische deutsche Befindlichkeiten, und wohl auch seine Sicht der Dinge, finden sich in seinen Comics zuhauf.
So wird z.B. bei der Sigurd-Episode „Gegen die Barbaren“ das Schicksal der deutschen Armee quasi nacherzählt, wenn auch natürlich verharmlost.
So macht Sigurd dem Barbarenhäuptling in Heft 141 folgenden Vorschlag:
„Überlasst Kasimirs Truppen eure Dörfer kampflos! Schickt Kundschafter aus, die jede Bewegung des Feindes beobachten. So könnt ihr alle Dörfer rechtzeitig räumen lassen. Lasst sie ruhig tief in das Land eindringen! Kasimirs Truppen dürfen keinem Menschen begegnen. […] Inzwischen schickt ihr berittene Boten mit einem Schreiben von mir und Bodo zum König! Seine Krieger nehmen Kasimirs Leute dann in die Zange. Wenn Kasimirs Leute eingeschlossen sind, werden sie sich kampflos vor der großen Überzahl ergeben ... […]
Lasst die Dörfer abbrennen.“

Anleihen zum Faschismus finden sich in der großen Abal-Geschichte in Tibor (Piccolo 80-120). So kann Abal seine Schreckensherrschaft dadurch festigen, dass er auch kleine Verfehlungen mit dem Tode bestraft. Sein Volk wagt es nicht mal Witze zu machen. Seine Krieger hält er durch Großzügigkeit bei Laune.

Und natürlich gibt es noch das große Weltraum-KZ im Nick-Zyklus um den Mikrokosmos (Piccolo 61ff) und Anspielung auf die Wiederbewaffnung der Menschheit, die durch die Marsianer unterbunden werden soll. Die guten Marsianer selbst sind es aber dann, die einem Atomkrieg zum Opfer fallen. Sehr politisch.

Mervyn
08.06.2011, 19:52
Die Meinung interessiert nach wie vor. Mir tun nur langsam sowohl Eckart als auch Andreas leid. Das Interview hat beileibe ziemlich viele andere "Angriffsflächen". Aber mit der Büchse der Pandora ist es so eine Sache, wie wir alle wissen.


Jetzt mal unabhängig von der "Büchse der Pandora" finde ich es sehr spannend, dass Knigge ein Buch über Wäscher geschrieben hat.
Und da gibt es in diesem thread ja auch schon ein paar interessante Stellungnahmen dazu.
Wäre schade, wenn die mitgesperrt werden.

Die inhaltliche Diskussion über Knigge & Wäscher würde ich gerne weiterverfolgen.
Aber vielleicht kann man die paar Beiträge in einen eigenen thread retten?

ELDORADO
08.06.2011, 20:39
Was ist besser?

Ein Buch von jemandem der sich bereits jahrelang und aus persönlicher Begeisterung mit seinem Thema beschäftigt hat?

Oder das von einem, der sich das Thema gerade erst gesucht und dann das Wissen dazu in einem Schnell-/Crahskurs angeeignet hat, andererseits aber doch seine grundsätzliche Kompetenz und Fähigkeit als Autor zu Comicthemen schon oft nachgewiesen hat?

Keine Ahnung , aber Fakt ist:
Ersteres gab es schon öfter, letzteres ist (bei Wäscher) ein neuer Ansatz.
Und schon deshalb natürlich ziemlich interessant und spannend.

Comic Report Süd
08.06.2011, 21:03
Jetzt mal unabhängig von der "Büchse der Pandora" finde ich es sehr spannend, dass Knigge ein Buch über Wäscher geschrieben hat.
Und da gibt es in diesem thread ja auch schon ein paar interessante Stellungnahmen dazu.
Wäre schade, wenn die mitgesperrt werden.

Die inhaltliche Diskussion über Knigge & Wäscher würde ich gerne weiterverfolgen.
Aber vielleicht kann man die paar Beiträge in einen eigenen thread retten?

Ich glaube, wir kriegen am dritten Tage die Kurve. Puh. :klatsch:

Ich finde das Thema auch spannend und habe auch schon einige Seiten des Buches gelesen. Ich will nicht vorgreifen, aber wer z.B. Knigges Peanuts-Buch über das Leben und Werk von Charles M. Schulz gelesen hat, der kann erahnen, was ihn erwartet. Es dürfte sowohl für Wäscher-Fans, als auch für Leute, die sich für die Entwicklung der Comics in Deutschland interessieren, aufschlußreiche Lektüre sein.

Man kann sich sicher sein, dass sehr genau beäugt wird, was in dem Buch so geschrieben wird.

Mick Baxter
08.06.2011, 21:27
Was ist besser?

Ein Buch von jemandem der sich bereits jahrelang und aus persönlicher Begeisterung mit seinem Thema beschäftigt hat?
Wie schon Hanns Eisler sagte: "Wer nur etwas von Musik versteht, versteht auch davon nichts." Und das gilt für das Thema Wäscher erst recht.

ZAQ
08.06.2011, 22:16
(...) Oliver, bist du nicht Jurist? :D (...)
Gott bewahre, nein!

Aber als juristischer Laie: Das Buch enthält -soweit ichs bisher verstanden hab- eine falsche Jahreszahl in der Kurzbiographie. Thema des Buches ist HRW, nicht Sackmann. Insofern ist zu vermuten, dass Sackmann im Buch nicht mal erwähnt wird. Insofern ist darin ein sachlicher Fehler, mehr nicht. Ein solcher sachlicher Fehler ist mit Sicherheit kein hinreichender Grund, dass Sackmann 'dagegen vorgehen' könnte (jedenfalls nicht juristisch). Denn aus einem sachlichen Fehler eine Beleidigung/Ehrabschneidung abzuleiten, wenn man nicht mal erwähnt ist, ist natürlich Humbug. Insofern ist es in der Tat fraglich, was Eckart mit seiner 'Drohung', gegen das Buch vorzugehen, überhaupt gemeint hat. Will er eine gross angelegte Informations-Kampagne starten, mit dem Inhalt, dass
a.) Detailiert aufgeschlüsselt wird, wer in den letzten 50 Jahren bei Carlsen, welche Arbeit gemacht hat und
b.) alle Quellen gegeisselt werden, die diesbezüglich Unwahrheiten verbreiten?

Soviel zu Eckarts Mail bzgl. des Buches. - Immerhin hat er damit aber H. Becker etwas Zeit und Nerv rauben können, denn dieser nahm ja nach eigener Aussage immerhin die Mühe auf sich, das Buch 'anwaltlich absichern' zu lassen. Was nach meiner Laien-Meinung schon zuviel der Beachtung ist.

Wenn überhaupt, könnte Sackmann gegen Passagen des Interviews wegen Beleidigung Anzeige erstatten (aber nicht wegen 'Fehlern' - falsche Informationen zu verbreiten ist nicht strafbar, falsche Informationen mit der beabsichtigten Wirkung einer Beleidigung/Ehrabschneidung KANN strafbar sein... - WENN Fehler, falsche Informationen, Halb- und Unwahrheiten strafbar wären, müsste eine bekannte, deutsche Boulevard-Zeitung jeden Tag mehrfach bestraft werden... ;) ).

Aber wenn Eckart noch seine Sinne beieinander hat, wird er auch das kaum tun, weil die Erfolgsaussichten zweifelhaft sind und selbst im Falle einer erfolgreichen Klage die Nerverei im Zuge des Prozesses kaum in einem angemessenen Verhältnis zum zu erwartenden 'Gewinn' stehen dürfte (im besten Fall gibts n bissl Schmerzensgeld und ne Unterlassungsverfügung).

(Mal n Beispiel: Wenn Gerhard Schröder irgendwo behaupten würde, er wäre von 1998 bis 2005 Staatschef gewesen, dann kann Horst Köhler ihn kaum deswegen juristisch belangen, nur weil er 2004/2005 Bundespräsident war. Denn Schröders Behauptung ist sachlich falsch (denn er war höchstens Regierungschef, faktisch Bundeskanzler, aber nich Staatschef. Andrerseits gibt es offiziell gar keinen Staatschef, sondern nur ein Staatsoberhaupt.). Diese sachlich falsche Aussage ist aber eine Aussage über Gerhard Schröder und KEINE Aussage über Horst Köhler (oder Johannes Rau oder sonstwen). Und über sich selbst darf man Unwahrheiten verbreiten, soviel man will (solange das nicht in betrügerischer Absicht erfolgt). Hochstapelei an und für sich ist nicht strafbar, kann aber bestimmte Straftatbestände erfüllen, siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Hochstapler#Strafbarkeit )

Kurz: Ob Knigge behauptet, von 1988 bis 2007 König von Deutschland gewesen zu sein oder drei Jahre lang oberster Briefmarkenanlecker auf dem Postamt Hannover Süd oder irgendwann Cheflektor bei Carlsen - all das bleibt sich gleich. Und ist kein Straftatbestand gegen den Sackmann oder sonstwer vorgehen könnte.

ZAQ
08.06.2011, 22:48
Und wenn mir nach der juristischen Laien-Meinung noch eine hobbypsychologische gestatt sei:

Ich denke, das sowohl Sackmann als auch Knigge darunter leiden, Fachleute in einem Bereich zu sein, der -zumindest hierzulande- nicht die gesellschaftliche Anerkennung hat, die ihm gebührt. So ist ihr Tun einerseits -unter Comicern- anerkannt und völlig zu Recht geschätzt, geachtet und gewürdigt, aber eben nur dort. 'Gesamtgesellschaftlich' haben sie diese Anerkennung nicht in dem Maße, wie andere, vergleichbare Fachleute aus gesellschaftlich anerkannteren Bereichen. Und diese fehlende Anerkennung des Fachbereichs, empfinden sie im tiefsten Inneren als fehlende Anerkennung ihres 'Lebenswerks' und damit ihrer Person. Das ist zwar irrational, aber so tickt die Psyche zuweilen.

Aus dieser Dualität von Fachmann einerseits und vermeintlich minderwertigem Fachgebiet andrerseits resultiert eine Dualität von Grössenwahn einerseits und Minderwertigkeitsgefühl andrerseits und diese inneren Widersprüche brechen sich zuweilen in Aktionen Bahn, die aussenstehende, neutrale Beobachter dann deshalb amüsant finden, weil eine gewisse Art von Komik eben aus Kontrasten resultiert, aus der Vereinigung von eigentlichen Unvereinbarkeiten.

Und ich denke, dass Sackmann und Knigge damit nicht allein sind. Viele, grade ältere Comic-Fans und -Fachleute lieben einerseits 'ihr' Medium, wissen aber andrerseits sehr wohl um das 'Schmutz- und Schund- und Kinderkram-Image' ihres geliebten Mediums. Daher haben sie ihre ungetrübte Freude daran, solang sie unter sich sind, aber gegenüber Aussenstehenden ist ihnen ihr Hobby zuweilen dann doch irgendwie peinlich. Und wenn das nicht nur Hobby, sondern gar Beruf ist, ist es im Zweifel noch ärger, weil Beruf eben 'ernsthafter' beurteilt wird als Hobby: Hobby darf eher mal was 'belächeltes' sein, als der Beruf, der gefälligst ernst und seriös zu sein hat (schliesslich verdient man damit Geld...)!

Mervyn
08.06.2011, 23:08
Matthias, bevor du den thread schliesst, denk doch bitte dran Oliver eine Packung Spekulatius zu schicken.
Hat er sich redlich verdient ;)

ZAQ
08.06.2011, 23:35
Wieso Thread-Schliessung? Das hat doch alles mit dem Interview zu tun!? Darin sagt Knigge ja nicht nur dies und jenes über Wäscher und Lehning, sondern -zuweilen zwar zwischen den Zeilen- auch jede Menge über sich und die bisherigen mit der Thematik Befassten (von denen er sich ja deutlich abzugrenzen sucht...). Nicht umsonst hab ich bei meinen 'hobby-psychologischen Betrachtungen', den Bogen weg vom 'juristischen Einzelschicksal' hin zur allgemeineren Befindlichkeit in Comic-Kreisen geschlagen...

Und ich denke, ein psychologischer Blickwinkel auf das Interview ist genauso legitim, wie jeder andere und wenn Knigge Lehning als 'Quatschkopf' bezeichnet, dann ist das ja zu maximal 50% eine Aussage über Lehning, viel mehr aber eine Aussage über Knigge und Psychologie ist der Schlüssel dazu...

Mervyn
09.06.2011, 00:08
Hast du den thread eigentlich komplett gelesen, oder philosophierst du hier nur so frei rum Oliver?

Matthias hat eindeutig geschrieben, dass er den thread zumachen will, weil er zu persönlich und peinlich wird. Und weil es eben nicht um Knigge/Sackmann geht, sondern um das Wäscherbuch von Knigge.
Was ja auch das interessantere Thema ist.
Für alles andere muss man einfach nur RTL 2 einschalten.

Und dann kommst du und beweist nicht nur, dass du kein Jurist bist, sondern auch als Hobbypsychologe einen schweren Stand hättest ;)

Und damit steigt die Wahrscheinlichkeit der Threadschliessung wieder enorm, was schade ist, weil ich gerne die inhaltliche Auseinandersetzung über das Kniggebuch verfolgen würde.

Was Sackmann und Knigge für eine Fehde haben, ist mir vollkommen schnurz - das sollen die untereinander austragen. Da brauch es auch definitiv keine "Deutungen" aus dem Internet!

Im Übrigen bin ich stolz Comichändler zu sein, die einzige die mich noch auslacht ist meine Steuerberaterin, da liegt vielleicht die einzige Tragik der Branche ;)

Neander
09.06.2011, 00:34
Matthias, bevor du den thread schliesst, denk doch bitte dran Oliver eine Packung Spekulatius zu schicken.
Hat er sich redlich verdient ;)

Allmächtiger - keinesfalls jetzt diesen Thread schließen! Ich finde, die letzten sachlich-fachlichen Postings und vor allem die unterhaltsamen hobby-psychoanalytischen Beiträge eines "(Freizeit-) Dr. hc." zaktuell (anerkennend und nicht ironisch gemeint) haben eine "Schließung" nicht verdient, sondern werten dieses Thema nicht nur aus werblicher Sicht ungemein auf. :)

Mick Baxter
09.06.2011, 01:29
Wenn du dich schon bemüßigt fühlst, dich als Laie über Justiz und Psychologie zu äußern, dann sei mir als Fachmann gestattet anzumerken:


-zumindest hierzulande- nicht die gesellschaftliche Anerkennung hat, die ihm gebührt. So ist ihr Tun einerseits -unter Comicern-
Sowas nervt! Da gehören erstens Gedankenstriche hin (–) und zweitens ein Abstand zum folgenden oder vorangehenden Wort.

Comic Report Süd
09.06.2011, 05:31
Also, ich mache den Thread (mit einem lachenden und einem weinenden Auge) jetzt zu, bedankt Euch diesmal bei Mick Baxter! :D

Es kamen einige gute Beiträge noch rein gestern. Außerdem ist das Interesse anscheinend enorm. Einmal warern sageundschreibe 31 Betrachter gleichzeitig am Lesen ... tztztz. Es gibt Umfragen in manchen Foren, da stimmen gerde mal 30 Leute ab ...

Ich mache den Thread aber nur provisorisch zu bis heute Mittag oder Abend, damit sich die Restglut etwas abkühlen kann. Selektieren käme einer Zensur gleich, was ich nicht will.

Danke an alle, die sich mit guten Beiträgen geäußert haben. Aber auch alle anderen Beiträge waren zumindest irgendwie interessant für Hobby-Psychologen. ;)

Comic Report Süd
09.06.2011, 22:20
Da sind wir wieder ... :hammer:

Ich muss sagen, dass mir die Idee mit einer Best Of-Serie von Wäschers "Besten" Comics immer mehr zusagt. Ich bin ja kein HRW-Fan, finde ihn aber so wichtig, dass man ihn mit einer solchen Auswahl durchaus würdigen könnte.

Ich fand den Veröffentlchungswahnsinn, den Hethke vertrieben hat, schon immer bizarr. Und die Fans haben trotzdem alles gekauft, ob als Heft, Buch, Piccolo, etc. in der x-ten Version.

Um Wäschers Flair einem neuen Publikum schmackhaft zu machen, müßte man diese Best-Of-Reihe mit zusätzlichen Artikeln und Kommentaren versehen. Quasi ein "Annotated Wäscher".

Manx cat deutet in seinem Beitrag ja an, was man alles aus den Stories herauslesen kann. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob einiges, was schnell erfunden und gezeichnet wurde, nicht einfach irgendwo "geklaut" war. Viele der Ideen waren ja damals schon nicht neu.

zaktuells Interpretationen fand ich übrigens interessant, obwohl sie natürlich wieder vom Thema wegführten. Der Ansatz, dass man als Comic-Fachmann zwar Experte ist, aber in der "richtigen Welt" (wo immer das ist :D) trotzdem lächelt werden könnte, ist zumindest eine Überlegung wert.

Mit Büchern wie Knigges Schulz/Peanuts-Buch oder vielleicht jetzt dem Wäscher-Buch dürfte es aber gelingen, diesen Teufelskreis zu durchbrechen. Solche Bücher gibt es viel zu wenig. Wenn es dem Autor gelingt, etwas Eigenständiges zu schaffen und es in den geschichtlichen Kontext einzubinden, dann ist das mehr als die halbe Miete.

Die Frage wird sein: Wie kritisch darf man in so einem Buch sein, wenn das Thema (HRW) durchaus viele Ansätze bietet, um kritisch sein zu müssen?

ZAQ
09.06.2011, 23:46
(...)
zaktuells Interpretationen fand ich übrigens interessant, obwohl sie natürlich wieder vom Thema wegführten. Der Ansatz, dass man als Comic-Fachmann zwar Experte ist, aber in der "richtigen Welt" (wo immer das ist :D) trotzdem lächelt werden könnte, ist zumindest eine Überlegung wert. (...)
Naja, die Stichhaltigkeit dieses psychologischen Aspekts kann ja auch jeder ganz leicht überprüfen, indem er sich die Frage stellt:
Würde ich meinem Chef/Vorgesetzten auf die Nase binden, dass ich mich mit Comics befasse? Oder: Würde ich das in einer Bewerbung für n neuen Job unter Hobbys/Interessen/sonstige Fähigkeiten und Kenntnisse angeben? - Natürlich hängt das von verschiedenen Faktoren ab, wie individuelle Persönlichkeit (wer nach dem Motto 'Ist der Ruf erst ruiniert...' lebt, wird mit derartigen Infos offensiver umgehen), Branche (bei kreativen Berufen könnte eine solche Angabe eher ein Pluspunkt sein), usw. Aber ich würde mal schätzen, dass jeder Zweite hier obige Fragen für sich persönlich verneinen würde, bzw. bezogen auf die Vergangenheit ehrlicherweise verneinen müsste.

@Mick: Ich weiss das und Du hast Recht. Müsste korrekterweise so sein. Es hat aber Gründe, dass ich das trotzdem so mache (die zu erläutern hier zu weit führen würde) und weiter so machen werde. Tut mir leid, dass Dich (und ggf. auch andere) das nervt, kann aber nur den Tipp geben, zu versuchen, es gelassener zu sehen.

Das zeitweilige Dichtmachen des Threads versteh ich übrigens nicht: Sollten damit Nachteulen wie Mick und ich bevorzugt werden und nur diejenigen am Posten gehindert werden, die eher tagsüber Zeit fürs Forum haben? :kratz:
Und überhaupt: Thema -laut Thread-Überschrift- ist das Interview. Insofern seh ich erstens nicht, wieso meine Überlegungen so sehr vom Thema wegführen sollten (denn sie bezogen sich ja auf Inhalte des Interviews), zweitens ist es völlig normal, das Diskussionen im Forum mal diese und mal jene Richtung nehmen und deshalb ist mir drittens nicht klar, warum ausgerechnet in diesem Thread so arg drauf geachtet wird, dass das nicht abschweift (ist ja schliesslich nicht der Fragen-an-die-Carlsen-Redaktion-Thread ;) ). Zumal viertens mir nicht wirklich klar ist, in welche Richtung das hier gelenkt werden soll. Ich bin aber trotzdem gern bereit, mich zukünftig in diese Richtung zu bewegen (oder für immer zu schweigen :D ), wenn Du, Matthias, hier (nochmal?) kurz umreisst, welche das sein soll (alles andere kann man dann ja ggf. bei Bedarf auch in anderen Threads behandeln...).

Hinnerk
09.06.2011, 23:54
Naja, die Stichhaltigkeit dieses psychologischen Aspekts kann ja auch jeder ganz leicht überprüfen, indem er sich die Frage stellt:


Nein, die Stichhaltigkeit von psychologischen Aspekten kann man empirisch nicht mit einer Stichprobengrösse=1 überprüfen.

ZAQ
10.06.2011, 02:04
Da es nur darum geht, ob sowas überhaupt vorkommen kann (und nicht, ob es immer und überall und bei jedem vorkommt), genügt eine 'Stichprobengrösse 1'. Aber es ging auch sowieso nicht um 'empirische' Belege, sondern ganz einfach darum, dass jeder durch solche Fragen, so er sie ehrlich zu sich selbst beantwortet, die Plausibilität (wäre vieleicht die bessre Vokabel statt 'Stichhaltigkeit' gewesen) einschätzen kann.

Mick Baxter
10.06.2011, 02:20
Ich finde den Ansatz auch nicht überzeugend. Wenn Knigge und Sackmann ihre Expertenschaft in Sachen Comics nicht ausreichend von der Gesellschaft gewürdigt sehen sollten, geht es ihnen wie jedem anderen beruflich mit Comics befaßten. Daraus Rückschlüsse auf ihr Verhalten zu ziehen ist etwa so zwingend wie Werthams Beobachtung, daß kriminelle Jugendliche häufig Comics lesen und letztere deshalb zu bekämpfen seien.

Daß bisher ausschließlich eingefleischte Fans über Wäschers Werk forschten (und auch das meines Wissens nie mit wissenschaftlichem Anspruch), ist bedauerlich und durch Knigges Buch ja nun Vergangenheit. Allerdings war dies in gewisser Weise werkimmanent, denn durch den immensen Umfang, aber auch durch die produktionstechnisch bedingte Schludrigkeit (wobei ich noch nie eine Wäscherzeichnung gesehen hat, die mich überzeugt hat) waren Wäschercomics immer einer Gemeinde vorbehalten, deren Zugang überwiegend nostalgisch war. Ähnlich, aber vermutlich nicht so krass (ich vermute mal, daß die Erzählungen nicht so weit vom State of Art entfernt sind wie Wäschers Zeichnungen), wird das wohl auch bei Perry Rhodan sein.

Um um mich mal wieder selbst zu zitieren (aus einem 20 Jahre alten Leserbrief):


Es gibt keine Genre-Spezialisierung bei den Comic-Journalisten. Der Filmkritiker, der über Jean-Marie Straub und Star Trek gleichermaßen fundiert sich zu äußern sich berufen fühlte, würde kaum mehr als mitleidiges Lächeln unter den Anhängern dieser doch recht verschiedenen Sujets ernten. Wer aber über Comics schreibt, schreibt über alle Comics (oder glaubt sich zumindest dazu befähigt). Nicht selten also maßt sich ein und derselbe Autor an, uns sowohl über Lorenzo Mattotti, Pierre Seron, Hansrudi Wäscher und Carmine Infantino letzte Wahrheiten verkünden zu können. Wobei die Kehrseite einer Spezialisierung nicht verschwiegen werden sollte: oft wird der schmale Grad vom Spezialisten zum kritiklosen Fan überschritten. Und je anspruchsloser das Sujet, desto seltener finden sich Fachleute außerhalb dieser Fangemeinde. Nicht zu vergessen: die Ansprüche der Leser unterscheiden sich ungeheuer, je nachdem ob sie zur Fangemeinde gehören oder nicht. Sie beide gleichzeitig zu befriedigen ist nicht nur schwierig, es ist unmöglich.

Lola65
10.06.2011, 10:29
Ich muss sagen, dass mir die Idee mit einer Best Of-Serie von Wäschers "Besten" Comics immer mehr zusagt. Ich bin ja kein HRW-Fan, finde ihn aber so wichtig, dass man ihn mit einer solchen Auswahl durchaus würdigen könnte.


Constantin Film hat sich ja Rechte gesichert für eine Verfilmung. Spätestens wenn Filme mit Sigurd und Nick auf der Leinwand laufen, sollte so eine Best of Serie überall zu bekommen sein.

Lola65
10.06.2011, 10:33
waren Wäschercomics immer einer Gemeinde vorbehalten, deren Zugang überwiegend nostalgisch war.

lag das nun an Hethke, Wäscher oder der Gemeinde?

wenn Norbert Hethke dafür gesorgt hätte, das die Wäschercomics immer und überall zu haben wären im Laufe der Zeit (wie Mosaik, Micky Maus, Fix und Foxi (fast)) würden die sich heute wohl nicht auf eine kleine Gemeinde beschränken

hipgnosis
10.06.2011, 11:13
Hhmm - glaubt einer von Euch wirklich, daß ausser der hier angesprochenen "nostalgischen Wäscher-Klientel" und eben einige generell "Comic-interessierte" zu diesem Buch über Wäscher greifen?

Das würde mich allerdings sehr verwundern (was übrigrens bitte überhaupt nicht als Wertung zu verstehen sein soll)

Ich denke da hatte das Peanuts-Buch einfach deutlich mehr Allgemeinheits-Potenzial.

Kai Schwarz
10.06.2011, 11:24
@kaifalke: Also wenn man Hethke was NICHT vorwerfen könnte, dann dass er es nicht mit Kiosk & allen möglichen Vertriebswegen probiert hätte...!

Mervyn
10.06.2011, 11:37
Na ja, Hethke hat aber keine Fernsehwerbung gemacht... :p

hipgnosis
10.06.2011, 12:14
@kaifalke: Also wenn man Hethke was NICHT vorwerfen könnte, dann dass er es nicht mit Kiosk & allen möglichen Vertriebswegen probiert hätte...!

Genau - und er hat sich seine "eigene" Comicbörse (Messe) aufgebaut, wo er selbst als Verlag für Ramschpreise sorgte. :D
Er hat wirklich viel ausprobiert - sogar Wiederverwertung bereits gedruckten Materials - immer wieder und wieder und wieder...

Lola65
10.06.2011, 12:41
ok ich lasse es dann lieber wenn ihr nicht verstehen wollt ich halte mich dann lieber raus bevor es zu ner xten diskussion kommt

wer besuchte denn diese Messe???? ist die jeden Monat an einem anderen Ort in Deutschland oder nur an einem einzigen Ort????????

macht eure witze und lacht euch tot viel spaß dabei!

wenn man micky maus, fix und foxi, mosaik und sigurd - nick - tibor vergleicht

sollte doch eigentlich zu verstehen sein was ich meine

Manfred G
10.06.2011, 12:58
Hallo!
Allso ich bin Jahrgang 1960 und habe die Wäscher-Comics nicht mit der Nostalgie-Brille gelesen. Wäscher schafft es halt bei seinen Geschichten eine tolle "Atmosphäre" zu erzeugen und viele Geschichten sind sehr spannend ( da könnten so einige neuere Autoren die vollkommen nichtssagende,vor sich "hin plätschernde Geschichten" bringen etwas Lernen ). Ich freue mich jedenfalls auf das Wäscher-Buch von Knigge und bin gespannt ob es mir so gut gefällt wie das Peanuts-Buch. Bei dem hatte ich lange überlegt ob ich es kaufen soll, da ich mir die Gesamtausgabe kaufe. Nachdem ich mehrfach gelesen hatte das Knigge einen tollen Job gemacht hätte kaufte ich es. Das Peanuts-Buch ist wirklich auch von der Aufteilung und den ausgewälten Strips sehr gut.

hipgnosis
10.06.2011, 13:21
@Kaifalke

Ruhig Blut, mein Lieber - ich zumindest habe eigentlich gar keine Aussage zu deinem Statement abgeben wollen, hatte mehr so meinen eigenen Gedanken nachgegeben. ;)

Nach deiner "janzen Uffreschung" habe ich mir nochmal deine These durchgelesen, weiss aber nicht genau worauf du ansprichst.

Denn wie Kai Schwarz oder Raro ja bestätigte, hat Hethke sehr wohl in grösserem Umfang die für ihn möglichen Vertriebswege durchprobiert.

Mein Statement war mehr das "ironische" - aber auch die Mit-Initiative einer bis dahin noch unbekannteren Messe, ist ja auch ein Teil wo er zu beigetragen hat - also eigentlich ist das positiv gemeint gewesen.
(Nur die Ramschpreise fand ich nie besonders klug - wenn es sich um verlagsneue Comics handelt)

Auch die Sprechblase war ein kluger Schachzug - da konnte er sich eine Fangemeinde aufbauen und noch super Eigenwerbung betreiben.

Norbert Hethke hat schon viel rausgeholt was hier zu machen war/ist.

Ich glaube halt nur nicht, daß diese Art von Comics in den 70er/80er Jahren - noch weniger Heute, wirklich die "breite Masse" zu begeistern vermag. ;)

Ich hoffe ich konnte dich ein bisschen beruhigen - ich glaube keiner von den nach dir schreibenden wollte sich über dich in irgendeiner Art lustig machen! ;)

Lola65
10.06.2011, 13:31
sorry Hyp meine anhaltenden Fußschmerzen lassen mich da so manches falsch sehen :)

ob groß oder nicht groß ist wohl Ermessenssache

ich vergleiche das halt mit den Mosaikheften und Micky Maus - beides gibt es seit den 50ern - das eine ist immer noch überall zu bekommen, das andere fast überall zumindestens an vielen Bahnhöfen, nachwachsende Kinder/Jugendliche kommen damit in Berührung. Und das hat bei Fix und Foxi nicht geklappt (immer wieder Fehlversuche) und mit Sigurd und Co. schon gar nicht. Das bleibt im Grunde auf eine Generation beschränkt. Als wenn nur eine einzige Generation sich für diese Abenteuergeschichten interessiert alle anderen nachfolgenden nicht.

Ob das jetzt an der Schundkampagne der 50er die ja sehr wirkungsvoll seit fast 50 Jahren funktioniert oder an den die mit Sigurd und Co. zu tun haben vermag ich nun auch nicht zu sagen. Aber das größtmögliche tun war dann evtl. immer noch zu wenig.

Ein Kinofilm wird das jetzt wahrscheinlich auch nicht ändern. Auch eine Lese- und Signierreise von Herrn Wäscher durch die BRD vermutlich auch nicht.

Comic Report Süd
10.06.2011, 14:02
wer besuchte denn diese Messe???? ist die jeden Monat an einem anderen Ort in Deutschland oder nur an einem einzigen Ort????????

Hip meinte vermutlich die Kölner Comicbörse, die in dem Ruf steht, dass dort Neuware verramscht wurde/wird. Hethke selber hatte oft über diverse Kanäle seine eigenen Comics billiger rausgehauen, wenn sie sich nicht nach seinen Erwartungen verkauft hatten. Das Wort "Messe" war vielleicht irreführend.

Ansonsten hat Hethke wirklich einiges versucht, um die die alten Wäscher-Comics zu verbreiten. Ich kann mich auch gut daran entsinnen, AKIM-Kleinbände im örtlichen Supermarkt zwischen Perry Rhodans und Jerry Cottons erblickt zu haben. Dort waren sie von den Regelbefüllern falsch einsortiert worden ...

Lola65
10.06.2011, 14:13
zu ner Kölner Comicbörse kommen ja nicht Massen aus ganz Deutschland, deswegen ob sowas wirklich zählt?

das mit dem Supermarkt war ne gute Idee :)

wenn er einiges versucht hat, hat er was versucht auch wenns nicht geklappt hat.

Liegt es jetzt an der Schundkampagne das alle Versuche ob früher oder heute nicht fruchten?

Auch wenns die Graphic Novels heute besser haben und mehr Öffentlichkeit bekommen, nützt es in Zukunft wohl erst mal nur den Graphic Novels aber nicht dem Albenmarkt.

Manx cat
10.06.2011, 14:51
Das mit dem Supermarkt war doch eine Ramschaktion, oder? Damals (so um 1980) gabs die Nickel-Hefte von Arotal und die Hethke-Akims in Dreierpacks am Wühltisch.

ELDORADO
10.06.2011, 16:02
Es ist doch offensichtlich, dass Wäschers Ritter- und Dschungelgeschichten heutzutage wesentlich weniger aufregend und faszinierend für ein junges Publikum sind als zu einer Zeit, in der es die heutigen Freizeitmöglichkeiten noch nicht gab und das höchste der Reise-Gefühle ein Urlaub mit den Eltern nach Österreich war.
Da haben es die Disney - Figuren dann doch noch etwas leichter, zumal sie sich auch etwas dem Zeitgeist anpassen.

Auch Hethkes Kiosk-Produkte dienten in erster Linie immer nur dazu, die Leute auf sein hochpreisigeres Reprint-Programm aufmerksam zu machen. Zielgruppe waren dabei die Altleser, die noch nicht mitbekommen hatten, dass "ihre" alten Helden wieder veröffentlicht wurden und nicht etwa die Jugend oder das Massenpublikum.

An Kinofilme von Sigurd & Co durch Constantin-Film glaube ich übrigens auch nicht so wirklich.
Rechte und Optionen werden alle Naselang gekauft, dass heißt erstmal noch gar nichts und in
vielen Fällen wird dann doch nichts Konkretes draus.

fulbecomics
10.06.2011, 16:40
........Auch Hethkes Kiosk-Produkte dienten in erster Linie immer nur dazu, die Leute auf sein hochpreisigeres Reprint-Programm aufmerksam zu machen. Zielgruppe waren dabei die Altleser, die noch nicht mitbekommen hatten, dass "ihre" alten Helden wieder veröffentlicht wurden und nicht etwa die Jugend oder das Massenpublikum............

"grrmbl"

Lola65
10.06.2011, 16:53
nicht[/B] etwa die Jugend oder das Massenpublikum.



ist ja nicht so verkehrt aber ob es ausreicht?

lesen alle Zackfans aus den 70ern heute wieder ihr Zack?

hipgnosis
10.06.2011, 17:10
lesen alle Zackfans aus den 70ern heute wieder ihr Zack?

Da würde das heutige ZACK-Team sicherlich von träumen - das waren ja irgendwelche mittleren fünstellige Auflagen, wenn ich nicht irre? ;)
(bzw. Verkäufe - glaube die Auflage lag noch höher in der besten Zeit!?)

Kai Schwarz
10.06.2011, 17:18
@Kaifalke: War auch nicht mal als Witz gemeint, ich meine, es hätte noch vor sechs Jahren oder so (???) SIGURD-Hefte im MM/FF-Format am Kiosk/Bahnhof gegeben. Ich seh's aber wie ELDORADO, als günstige Kioskausgaben kommt man damit heute nicht mehr durch die Pressekanäle...

@hip: Genau das hatte ich ja mit "& allen möglichen Vertriebswegen" gemeint. :D

Aber wir schweifen ab, glaube ich...

Lola65
10.06.2011, 17:28
@ Ich seh's aber wie ELDORADO, als günstige Kioskausgaben kommt man damit heute nicht mehr durch die Pressekanäle...



da stimme ich Euch zu

Bad Company
10.06.2011, 18:51
ich meine, es hätte noch vor sechs Jahren oder so (???) SIGURD-Hefte im MM/FF-Format am Kiosk/Bahnhof gegeben.

Stimmt, erst als normales Heftformat, später ("um besser aufzufallen)"im Großformat, dann kurzfristig in SC. Hat alles nicht geklappt.

Bad Company
10.06.2011, 18:56
lesen alle Zackfans aus den 70ern heute wieder ihr Zack?

Obwohl ZACK beim Neu-Start 1999 mit den Nr. 1 - 5(?) ,also mind. 5 Monate, am Kiosk, im Supermarkt und diversen Stellen auslag, haben nur wenige "Ehemalige" zugegriffen. Das Interesse war nach 20 Jahren wohl nicht mehr sehr groß.

Mick Baxter
10.06.2011, 20:01
Doch, genau 1 x, etwas Eigenwerbung, 1985 in der ZDF Drehscheibe, da wurde er interviewt, wenn ich mich genau erinnere, war das damals ein Beitrag zur "Comicolympiade", ich habe das noch irgendwo auf einer Videokassette.
Die Comicolympiade war 1984.



Ob das jetzt an der Schundkampagne der 50er die ja sehr wirkungsvoll seit fast 50 Jahren funktioniert oder an den die mit Sigurd und Co. zu tun haben vermag ich nun auch nicht zu sagen.
Ganz im Gegenteil! Die Lehningcomics waren so erfolgreich, WEIL sie so anrüchig waren. Da waren halt nicht nur die Geschichten aufregend, sondern auch die Umstände, wie man ihren Besitz vor den Eltern geheimhielt.

Schninkel
10.06.2011, 20:12
@Kaifalke: War auch nicht mal als Witz gemeint, ich meine, es hätte noch vor sechs Jahren oder so (???) SIGURD-Hefte im MM/FF-Format am Kiosk/Bahnhof gegeben

Also definitiv in Lüneburg noch vor 3 oder längstens 4 Jahren - hatte kurz überlegt einzusteigen, aber "meine" Wäscherhelden waren Falk und Tibor.

Lola65
10.06.2011, 20:16
mit einsteigen war da wohl nicht mehr viel :) zumindestens in Hamburg

Kioskausgabe 1997 - 2007

immerhin 10 Jahre :)

http://www.comicguide.de/php/detail.php?id=3406&file=r&display=short

ZAQ
10.06.2011, 22:42
Obwohl ZACK beim Neu-Start 1999 mit den Nr. 1 - 5(?) ,also mind. 5 Monate, am Kiosk, im Supermarkt und diversen Stellen auslag, haben nur wenige "Ehemalige" zugegriffen. Das Interesse war nach 20 Jahren wohl nicht mehr sehr groß.

Das war aber auch nicht wirklich 'flächendeckend', sondern nur in einem Teil der Kioske. zB hier in Bremen gab es das ZACK damals wie heute am Bahnhof, im Comicladen und sonst... :weissnix: Ich bin ja damals ganz gut mit denen im Kontakt gewesen und wenn ich mich recht erinner' hat Oireda mir damals erzählt, ja, es gibt ein paar Kioske in Bremen, die das auch noch haben, aber unter den Kiosken und Supermärkten, die ICH seinerzeit besucht hab, wars kein einziger. Und insgesammt wohl auch nur ne Handvoll bei ich weiss nicht wievielen hunderten von potenziellen Verkaufsstellen. Ich denke also nicht, dass es am Interesse lag. Wobei natürlich: Nicht alle, die ZACK von damals kennen, interessieren sich auch heute noch dafür. Aber ich bin ziemlich sicher, dass es immer noch Leser von damals gibt, die Interesse hätten, aber bis heute nicht wissen, dass es ZACK wieder gibt.

G.Nem.
10.06.2011, 23:22
Aber ich bin ziemlich sicher, dass es immer noch Leser von damals gibt, die Interesse hätten, aber bis heute nicht wissen, dass es ZACK wieder gibt.

Genau so ist es. Z. B. ein alter Schulfreund von mir. Nach ewigen Zeiten haben wir uns wieder mal getroffen und plauderten über alte Zeiten. Auch von unserer ZACK-Sammelei. Für den war das die Neuigkeit überhaupt, dass es ZACK wieder gibt.
Der Mann geht in keine Bahnhofsbuchhandlung und in seiner Stadt gibt's keinen Comicshop. Der wusste original von nichts und will's jetzt abonnieren.

Zurück zu Wäschers Comics. Warum sollte die heutige Generation sich unbedingt noch für "unsere" Comics von damals begeistern? Sollen die Kids von heute doch lesen was sie wollen. Wir haben uns doch auch nicht für sagen wir mal Wilhelm Busch begeistert als wir Kids waren. Womit ich nichts gegen Busch sagen will.

fulbecomics
11.06.2011, 09:23
Analog zur aktuellen Sprechblase , die es nirgendwo in Rastatt zu kaufen gibt. Meine Fahrradtour war trotzdem nicht umsonst :p

ZAQ
11.06.2011, 09:42
Naja, die Sprechblase war aber ja nie ein Kioskprodukt für Kinder/Jugendliche mit 6stelliger Auflage, ist nicht nach 20 Jahren relauncht worden, sondern kontinuierlich erschienen und über dieselben Vertriebskanäle erhältlich gewesen.

Das Problem bei ZACK ist: Es gäb sicher noch potenzielle Interessenten, aber um die noch zu erreichen, müsste ein Aufwand betrieben werden, der mehr kostet als über die dann neu gewonnenen Interessenten wieder reinkommt. "Der letzte Kunde ist immer der teuerste.", lautet da wohl das Prinzip.

ELDORADO
11.06.2011, 12:20
Naja, die Sprechblase..(ist) kontinuierlich..über dieselben Vertriebskanäle erhältlich gewesen.


Nicht wirklich wichtig, aber halt doch nicht ganz richtig:
Zu Hethke-Zeiten musste sie ein interessierter Händler direkt über seinen Verlag beziehen, da keinem der anderen großen Vertriebe angeschlossen. Das ist jetzt anders.

ZAQ
11.06.2011, 14:29
Okay, Vertriebskanäle war vielleicht falsch ausgedrückt. Es ging ja um das Erreichen des Endkunden und für den ist es ja einerlei, ob sein Laden das Heft über Poluda oder direkt vom Verlag bezogen hat. Das merkt der Endkunde ja genauso wenig wie, ob der Händler über Post, UPS, Hermes, GPS oder sonstwie beliefert wird...

DER LETZTE APACHE
10.07.2011, 11:44
Off Topic ist erst einmal vorbei.

Wenn Knigge in München zur Vorstellung dieses Buches sagt, das er 15 Stunden am Tag damit verbracht hat, Wäscher zu lesen, dann...... ist so etwas normal?

Das Buch hätte man wesentlich billiger anbieten können. Viel zu viele (bestens bekannte) Bilder.

Auf Seite 42 ein dicker Hund:
Zitat Knigge:
"Zu den lobenswerten Ausnahmen zählt das 1987 erschienende Große Hansrudi Wäscher Buch des nimmermüden Gerhard Förster, das, nebst Aktuallisierungen in Die Sprechblase 154 und 209 von 1997 und 2007, eine zuverlässige Faktenquelle für das vorliegende Buch war.
Als nicht weniger hilfreich hat sich, vor allem hinsichtlich der Publikationsdatierungen, Siegmar Wansels Illustrierte deutsche Comic-Geschichte über den Walter Lehning Verlag bewährt. Beiden Verfassern schulde ich großen Dank, sie haben mir angesichts der chaotischen Produktion sowohl Lehnings wie auch Hethkes durch ihre mühselige, ebenso akribische wie fundierte Kleinarbeit manches Kopfzerbrechen erspart."

Verfasser Siegmar Wansel?
Der ist nur Verleger und bringt die Ausarbeitungen in die Druckerei. Das kann jeder Fraggle.
Dank gebührt Dietmar Stricker, er hat alles ausgearbeitet. Ein Lehning Experte par Excellence. Damit das hier mal klargestellt wird. :D

Klassikfreund
10.07.2011, 12:00
Knigges Bücher sind nie fehlerfrei gewesen.

hipgnosis
10.07.2011, 12:08
Knigges Bücher sind nie fehlerfrei gewesen.

Nicht nur das - auch die eigene Biografie ist nicht fehlerfrei. ;)

DER LETZTE APACHE
10.07.2011, 12:21
Fehler lassen sich sicherlich in jedem Buch finden. Wohl normal.

Aber bei Knigge hatte ich eigentlich eine gute Recherche erwartet - erwarten können! :(

Martin Jurgeit
11.07.2011, 07:22
Nicht wirklich wichtig, aber halt doch nicht ganz richtig:
Zu Hethke-Zeiten musste sie ein interessierter Händler direkt über seinen Verlag beziehen, da keinem der anderen großen Vertriebe angeschlossen. Das ist jetzt anders.
Dafür gab es "Die Sprechblase" über längere Hethke-Zeiten aber auch per Nationalvertrieb im Bahnhofsbuchhandel - "Kanäle" ist also auch nicht ganz falsch.

DER LETZTE APACHE
16.07.2011, 17:05
Ich wollte hier eigentlich nichts über zentrale, dezentrale oder ausgegliederte Vertriebssysteme lesen, sondern hier geht es doch um das Buch von Knigge. Keine Meinung, oder einfach noch nichts gelesen?
Das Buch wurde im Vorfeld schon hoch geschaukelt. Also meine Meinung: Knigge hätte es auch lassen können. Zu viel Bekanntes und auch zu teuer. :rolleyes:

Klassikfreund
16.07.2011, 22:50
einen so dicken schinken zu einem solchen preis als softcover zu bringen, ist schon dreist.

TiborsSohn
17.07.2011, 15:53
einen so dicken schinken zu einem solchen preis als softcover zu bringen, ist schon dreist.

Ich hätte ihn zwar auch lieber als Hardcover gehabt, aber der Preis ist für einen solchen fetten, überformatigen Kunstband sicherlich nicht zu teuer. Die Auflage ist außerdem recht niedrig.

Ich habe den Band gerne gelesen, auch wenn nicht so viel Neues für mich drin stand. Auf jeden Fall ein wichtiges Buch.

Klassikfreund
17.07.2011, 17:35
Habe auch alle Bücher über den Meister, von Orban/CBC in den 1970er Jahren angefangen, aber für das Buch dieses Spätberufenen gebe ich keinen Euro aus. Ich halte das ganze Projekt für reine Geldschneiderei.

Manx cat
17.07.2011, 18:01
Allzu viel neues war es nicht, aber ich habe mich schon gut unterhalten.
Interessant fand ich, wie schlagfertig Lehning war, als er sagte, der Vertrag mit dem Akim-Verleger sei "...null und nichtig, da der ihm keine jugendfreien Vorlagen geliefert habe." Mit dieser Argumentation ist mir Lehning fast ein wenig sympathisch.

Und das Buch ist zwar Softcover, aber von sehr guter Qualität. Der Rücken steht auch nach dem LEsen gerade wie eine eins.

DER LETZTE APACHE
17.07.2011, 19:29
Die Auflage ist außerdem recht niedrig.


Wie niedrig ist sie Deiner Meinung nach denn?
Da sind andere Verleger ehrlich was die Auflagenhöhe anbelangt, z.B. Eckart Schott :D

TiborsSohn
18.07.2011, 16:23
Die Auflage soll unter 2000 Exemplare liegen. Die genaue Zahl steht dann hoffentlich im nächsten Comic Report.
Ich denke, dass sich der Band schon gut verkauft. Hast Du ihn überhaupt mal in den Händen gehalten? Oder sind das alles nur Vorverurteilungen?

Mick Baxter
18.07.2011, 19:32
einen so dicken schinken zu einem solchen preis als softcover zu bringen, ist schon dreist.
Ich finde eher solche Vorwürfe dreist. 496 Seiten entspricht immerhin 10 Softcoveralben. Die kosten zusammen zwischen 90 und 120 €, sind deutlich kleiner und wesentlicher billiger im Content.

Zyklotrop
18.07.2011, 21:42
Heutzutage werden glücklicherweise bereits die 15 Euro-Comicalben im edlen Hardcover präsentiert. Bei einem Buch soll das nicht möglich sein? Quatsch.

Ein solches Buch mit der buchbinderischen Ausstattung des Quelle-Katalogs (und der war immerhin umsonst) auszuliefern, war in der Tat nicht sehr gut durchdacht. Bei Amazon wird der Band übrigens nach wie vor fälschlicherweise als "gebundene Ausgabe" gelistet.

Bad Company
18.07.2011, 22:06
Heutzutage werden glücklicherweise bereits die 15 Euro-Comicalben im edlen Hardcover präsentiert. Bei einem Buch soll das nicht möglich sein? Quatsch.

Die limitierte HC-Ausgabe (inkl.Sonderdruck) kostet 119,90 €.
(Rein rechnerisch: 10-HC-Alben x 15 € = 150 € ;) )

ZAQ
18.07.2011, 22:18
(...) Comicalben im edlen Hardcover (...) Gibts eigentlich auch 'unedles' Hardcover oder warum wird dieses Adjektiv so gern in diesem Zusammenhang verwendet? Ist Hardcover allein noch nicht 'wertig' (auch so ein Unwort, richtig müsste es 'hochwertig' heissen) genug, dass man das 'edel' nochmal extra hervorstreichen muss? - Aber das nur am Rande...

Zur Sache: Ich finde die Diskussion und Rechenkünste hier grade im äussersten Grade befremdlich. Und fühle mich an den Spruch erinnert: 'Don't judge a book by its cover.'

Leute, was ist die Comic-Scene eigentlich für'n seltsames Völkchen, wenn dort zu nem inhaltsschweren Wälzer von knapp 500 Seiten nichts wichtigeres einfällt als darüber zu diskutieren, welchen Einband das hat und ob der sein Geld wert ist?!

Zyklotrop
18.07.2011, 22:19
Die limitierte HC-Ausgabe (inkl.Sonderdruck) kostet 119,90 €.
(Rein rechnerisch: 10-HC-Alben x 15 € = 150 € ;) )

Kannst Du mir das bitte in YPS-Hefte umrechnen?

ZAQ
18.07.2011, 22:24
Originalverschweißte? ;) :D

Zyklotrop
18.07.2011, 22:24
Und fühle mich an den Spruch erinnert: 'Don't judge a book by its cover.'

I don't... I judge the publisher for his greed.

Clint Barton
18.07.2011, 22:32
Leute, was ist die Comic-Scene eigentlich für'n seltsames Völkchen, wenn dort zu nem inhaltsschweren Wälzer von knapp 500 Seiten nichts wichtigeres einfällt als darüber zu diskutieren, welchen Einband das hat und ob der sein Geld wert ist?!

Manche Leute haben halt den Schuss noch nicht gehört.

Mich wundert es ja, daß noch keiner bei Ehapa die "Micky Maus" als Hardcover, denn als dünnes Flatterheftchen einfordert. Und auch das "Lustige Taschenbuch" nur noch als HC bitteschön, einhergehend mit der Umbenennung in "Lustiges Buch" natürlich.

Manchmal wünschte ich wirklich, diese Leute würden sich ein anderes Hobby als Comicsammeln suchen, damit man sich nicht dauernd schämen muss, das gleiche Hobby zu haben.

Zyklotrop
18.07.2011, 22:45
Und auch das "Lustige Taschenbuch" nur noch als HC bitteschön, einhergehend mit der Umbenennung in "Lustiges Buch" natürlich.

Nun, ich rate da zur Anschaffung der Enthologien, die zum Preis von 15 Euro tatsächlich einen vernünftigen festen Einband vorzuweisen haben. Bei 450 Seiten ersetzen die auch gleich fast 10 ganze frankobelgische Alben.

ZAQ
18.07.2011, 22:52
(...) Manchmal wünschte ich wirklich, diese Leute würden sich ein anderes Hobby als Comicsammeln suchen, damit man sich nicht dauernd schämen muss, das gleiche Hobby zu haben.
Lass Dich ganz fest an mein Herz drücken, Bruder im Geiste. Genau DAS ist der Grund, weswegen ich die meiner Postings poste, die mir zuweilen den 'Moralapostel'-Vorwurf einbringen, auch wenn ich im Grunde weiss, dass sie nix bewirken oder schlimmstenfalls das Gegenteil des Beabsichtigten...

PS: Ähnlich übrigens auch manche Männer, die einem Anlass geben, sich zu schämen, dasselbe Geschlecht zu haben. Sackkratzer zB...

Zyklotrop
19.07.2011, 02:24
Die Damen haben's leicht, sich dort nicht zu kratzen, weil sie gar keinen haben.

Kinder, ihr habt offensichtlich nicht den Unterschied zwischen einem Buch und einem Comic-Heft verstanden. Sollte es in Buchhandlungen eurer Meinung nach nur mehr Taschenbücher und keine gebundenen Bücher mehr geben, "weil ohnehin dasselbe drin ist"? Und weil der Inhalt eh derselbe ist, soll man für Taschenbücher denselben hohen Preis einfordern wie für Hardcover?

Man kann sich vorstellen, wie der billige Kartonumschlag bei diesem 3 Kilo-Buch nach mehrmaligem Lesen aussieht. Für 50 Euro kann man sehr wohl eine angemessene Ausstattung verlangen, bei diesem Preis ist Hardcover Standard, auch bei Publikationen mit geringer Auflage. Dafür noch mal 70 Euro draufzuschnalzen, ist Abzocke pur.

ZAQ
19.07.2011, 05:18
Die Sprechblase: Man kann sich vorstellen, wie der gar-kein-Umschlag bei diesem 80-Seiten-Magazin nach mehrmaligem Lesen aussieht. Für 9,90 Euro kann man sehr wohl eine angemessene Ausstattung verlangen, zu diesem Preis schafft Epsilon Softcover-Alben und vor grade mal 6 Jahren gabs bei ehapa noch HC-Alben für unter(!) 9 Euro. Für die zugehörigen Sammelmappen noch mal 18,50 ausgeben zu müssen, ist Abzocke pur.


Wann begreift die Gemeinde endlich, dass ein Preis von mehr Faktoren abhängt als von Format, Seitenzahl, Einbandart und Auflagenhöhe? Und ein entsprechend höherer Preis nicht zwangsläufig in der Gier des Verlages begründet sein muss? (Aber natürlich begründet sein kann. Im vorliegenden Fall kenn ich natürlich die Kalkulation des Bandes nicht, Du, Zyklo, ja vermutlich auch nicht, aber grade deshalb gilt ja wohl erstmal die 'Unschuldsvermutung'!?) Und wer so in die Macher-Seite der Sekundärliteratur involviert ist, wie Du, sollte eigentlich nicht mehr derart naiv argumentieren. Oder glaubst Du ernsthaft, dass die Sprechblase fast 10 Euro lostet, weil sich Gerhard daran ne goldene Nase verdient?

hipgnosis
19.07.2011, 08:15
Ich möchte mich ja wirklich nicht in eure überflüssigen SC/HC-Diskussionen einlassen.

Aber zu den Preisen kann ich doch etwas beitragen.

70 Euro Aufpreis für lim. HC mit Sonderdruck ist schon mehr als deftig.
Das HC als Deckel macht davon einen Bruchteil aus - da kommt es lediglich auf die Auflage an - bewegt sich vielleicht in der Produktion um die 1-2 Euro.
Wäre die komplette Auflage in HC würde sich das natürlich nochmal runterbrechen.

Mich persönlich stören solche Mondpreise bei lim. Sachen nicht, denn der Comic-Nerd muss doch irgendwie geschröpft werden - es gibt scheinbar Leute die das brauchen. ;)

Man hat ja schliesslich die Wahl und kann zum günstigeren Produkt greifen - ob da jetzt SC oder HC besser gewesen wäre, ist doch ohnehin Geschmacksache. Rein technisch gesehen wundert man sich natürlich schon, daß solch ein dickes und wohl auch schweres Produkt nicht im stabileren HC kommt (Betonung liegt auf Stabilität - nicht mit edel zu verwechseln!) :D

HerrHase
19.07.2011, 09:12
Sollte es in Buchhandlungen eurer Meinung nach nur mehr Taschenbücher und keine gebundenen Bücher mehr geben, "weil ohnehin dasselbe drin ist"?

Wenn's nach mir ginge ja. Ich hab noch nie verstanden, warum Menschen Romane im Hardcover kaufen. In 99 Prozent der Fälle liest man die ein Mal und dann verstauben sie irgendwo im Regal. Aber Hauptsache edel.

Mick Baxter
19.07.2011, 09:19
Die Hardcover-Ausgabe finanziert das ganze Projekt. Deshalb funktioniert eine einzige HC-Ausgabe zu 50–80 Euro eben nicht. Die Druckkosten sind ja der geringste Teil.

Allerdings hätte es mich gefreut, wenn die Typografie nicht nur besser wäre (da fehlt der Feinschliff, die Wortabstände werden auf ganze Zentimeter ausgetrieben, es wimmelt von Schusterjungen und Hurenkindern), sondern auch eine Spur kleiner und vor allem ohne den viel zu großen Durchschuß gesetzt wäre. Dann wäre das Buch nämlich gut ein Kilo leichter und könnte wesentlich bequemer gelesen werden.

hipgnosis
19.07.2011, 09:23
Warum nur streitet ihr euch immer um das Format - seltsam ist das! :D

Es sollte doch vielmehr der Fokus auf Preis/Leistung liegen.
Qualität muss stimmen und die Preise sollten einigermassen im Rahmen liegen.

Tut es das hier?

Beim SC wohl schon - beim HC bin ich persönlich skeptisch.

Nur eines sollte doch auch zu verstehen sein. Dieser HC-Wunsch bei einem Buch über 400 Seiten, ist doch hoffentlich auch seitens der HC-Basher besser nachvollziehbar, als bei normalen Comics, oder irre ich mich und man möchte immer wieder nur die Leute auszählen die sich das Format an sich wünschen? ;)

hipgnosis
19.07.2011, 09:26
Die Hardcover-Ausgabe finanziert das ganze Projekt. Deshalb funktioniert eine einzige HC-Ausgabe zu 50–80 Euro eben nicht. Die Druckkosten sind ja der geringste Teil.


Das würde bedeuten, daß die grössere SC-Auflage damit subventioniert werden würde - ist dem so? Weisst du da mehr?

Dann wäre Knigge entweder sehr teuer - oder man hätte sich verkalkuliert.

Im Übrigen kein besonders feiner Zug, würde man eine Minderheit nur deswegen "bluten lassen" um der Mehrheit eventuell einen günstigeren Preis anbieten zu können.

Kai Schwarz
19.07.2011, 09:38
Mal was ganz Absurdes...
Wie findet Ihr denn den INHALT des Buches?
Ich hab' mal gehört, der ist auch drin, so in echt und mit Seiten.
(Also wie die Buchstaben und Bilder kombiniert und über die Blätter verteilt sind, ne...)

Weil, sonst könnte der Hartmut Becker vielleicht eine günstigere HC-Ausgabe mit komplett leeren, weißen Seiten aufbinden lassen, eingeschweißt natürlich. Die sähe dann von außen genauso gut im Regal aus und wär vielleicht günstiger zu kriegen... :)

L.N. Muhr
19.07.2011, 10:06
Kai, du stellst Fragen...

Aber sagst du bitte den üblichen Verdächtigen Bescheid, dass hier eine HC-Debatte läuft? Oder sollte man das einfach im Forum jenes Verlages posten, der nicht genannt werden soll? ;)

Manx cat
19.07.2011, 10:17
Über die Form lässt sich halt leicht was sagen. Da muss man nicht viel denken.
BTW: Schusterjungs, Hurenkinder? Ist das Druckersprech?
Und Durchschuss ist wohl der Zeilenabstand? Ja, da muss ich sagen, etwas kompakter hätt's auch getan, aber man wollte wohl einen kompakten Bildband, so wie das Paul Levitz-Trumm von Taschen. Das hat ja auch viele Weißflächen auf den Textseiten.

L.N. Muhr
19.07.2011, 10:20
Über die Form lässt sich halt leicht was sagen. Da muss man nicht viel denken.
BTW: Schusterjungs, Hurenkinder? Ist das Druckersprech?

Ja. Onkel Wiki erklärt. ;)

DER LETZTE APACHE
19.07.2011, 11:18
Man kann ja auch mal über so was reden.

Bevor die Debatte hier wieder auf die verkapnierten Vertriebssysteme hinausläuft.... :D

francisblake
19.07.2011, 13:08
-

francisblake
19.07.2011, 13:25
einen so dicken schinken zu einem solchen preis als softcover zu bringen...
Das war auch bei mir das erste, was mich vorab enttäuschte, als ich den Band am Freitag bei einem Freund zum 1.Mal in Händen hielt. Ich kann mich nicht erinnern, bei den Vorankündigungen "Softcover" gelesen zu haben. Sogar bei Amazon.de steht "Gebundene Ausgabe" statt richtig "Broschiert"!! So war auch mein erster Gedanke:

Man kann sich vorstellen, wie der billige Kartonumschlag bei diesem 3 Kilo-Buch nach mehrmaligem Lesen aussieht.
Wohl wahr, 'nur' Softcover bei dieser Schwarte ist schon etwas enttäuschend! (allerdings ist der Kartonumschlag nicht 'billig' gemacht, sondern für ein SC ansprechend und gut gefertigt.)
Zum Vergleich: Mein altes, dickes Carlsen-Sekundärbuch "Hergé, ein Leben für die Comics" sieht auch nach oftmaligem Lesen und nach vielen, vielen Jahren noch (fast) wie neu aus. Bei einem SC-Buch von diesem Gewicht habe ich meine Zweifel ... spätestens nach einmal 'normal' Lesen werden einige Lesefalze im Buchrücken sein, und es ist nur eine Frage der Zeit, bis mal eine Außenecke umknickt (was bei dem lastenden Gewicht dann häßliche Spuren hinterläßt). Ich habe das Buch am Wochenende vom Freund ausgeliehen und extrem vorsichtig durchgelesen, ja mich dabei nicht getraut, es mehr als halb aufzuschlagen, und auch nur - wegen des Gewichts - mit zwei Bücherstapeln links und rechts zum Unterstützen.
Zum Preis: Ich vergleiche das nicht mit anderen Comics, sondern als Sekundärband mit anderen Kunst-Bildbänden, und dafür sind 49,90 Euro noch okay (wenn auch als SC grenzwertig). Doch wenn HC wirklich nur 1-2 Euro Aufpreis ausmacht, hätte es das auch sein dürfen. Meinetwegen dann für 55 Euro, so hätte man wenigstens ein jahrelang beständiges 'Sammlerstück' gehabt. (Es sei erinnert, daß der Ehapa-Incal auch 68 Euro kostete.)
Zur Verarbeitung: Abgesehen vom SC-Einband ist die Verarbeitung top, und mir sind keine Druckverrutschungen oder Farbfehler aufgefallen. Die Farben sind durchgehend satt und kräftig, das Papier ist hochwertig. Jedoch einige (wenige) Abbildungen wirken pixelig, was wohl an der (zu) kleinen Originalvorlage liegt.
Zum Inhalt: Vieles, was hier steht, kennt man schon aus diversen "Sprechblasen" und anderen Quellen. Aber es am Stück zu lesen, macht doch Spaß. Wer hier neu 'aufgedeckte' Geheimnisse oder einen 'Stein der Weisen' zu HRW erwartet, wird enttäuscht sein, allenfalls werden einige Nuancen pointierter dargestellt. (Das war bei Carlsens neueren Hergé Büchern aber auch schon der Fall: Nichts Neues unter der Sonne...)
(+)
Andreas C.Knigge, ein Altmeister unter den deutschen Comicexperten, erweist hiermit - wieder einmal - sein großes Können, weithin bereits Bekanntes als umfassenden Gesamtüberblick in sehr ansprechender, eingängig lesbarer und geschliffener Form zu präsentieren.
Das flüssige Lesen des zweispaltigen Textes ist ein Genuß! Daß vielleicht einzelne Fakten (s.vorige Posts) punktuell nicht stimmen mögen, fällt nicht auf bzw. für mich nicht ins Gewicht.
(-)
Inhaltlich enttäuscht hat mich sehr, daß ich für diesen Preis auch im Anhang zu jeder einzelnen Serie eine vollständige, lückenlose und vor allem fehlerfreie Bibliographie aller Druckausgaben erwartet hatte. Etwas, das zukünftig als Referenzwerk dienen könnte.
"Allmächtiger!" erhebt ja den Anspruch, quasi das 'ultimative' Sekundärwerk zu HR Wäscher sein zu wollen. Doch mein Eindruck ist: Da bietet ja das alte 'Grosse HR Wäscher Buch' von Hethke bessere Listen!
In "Allmächtiger!" werden zwar die Serien inhaltlich vorgestellt mit ihren Hauptcharakteren und einigen Handlungszügen nebst beispielhaften Einzelbildern. Die abgedruckten Episodenlisten sind aber nicht recht zu gebrauchen, es fehlen: Erscheinungdaten / Seitenzahl / Auflagen / Varianten / Nachdrucke / Besonderheiten -- eben alles, was eine Bibliographie in einem guten Sekundärwerk ausmacht. Was derartige Listen zu Comics-Veröffentlichungen angeht, dafür setzt die 'Sprechblase' Maßstäbe. Dort folgen die Listen i.d.R. im Anschluß an die Sekundärartikel, meist sogar mit allen Varianten-Coverabb. (wie aktuell zu LucOrient). Bei 496 Seiten hätte man ruhig 200 davon für Bibliographie, meinetwegen mit nur briefmarkengroßen Coverabb. und mit nur stark verkleinerter Schrift, verwenden dürfen und sollen. Das hätte das Buch wirklich einmalig gemacht, und es hätte derart 'ultimativ' dann (als HC) auch 69,90 Euro kosten dürfen.

FAZIT: Ein hübscher 'Kunst-Bildband' mit einigen Schwächen.

Kaufempfehlung vor allem für Wäscher-Fans (die alles von und über HRW haben müssen) und als tauglicher Überblick für Neueinsteiger.
Ein ausgewiesener Comicexperte hat hier eine nette Plauderei zu einem schönen Thema abgeliefert. Inhaltlich Neues war nicht zu erwarten. Der Gebrauchswert nach einmaligem Lesen ist mittelmäßig, da die Listen nicht taugen. Aber wenigstens kann man sich beim wiederholten Blättern an den hochwertigen, ganzseitigen Farbbildern und den vielen Fotos freuen.

Das 'ultimative' HR Wäscher Buch ist dies nicht - das wartet noch, geschrieben zu werden.

Clint Barton
19.07.2011, 14:15
Dieser HC-Wunsch bei einem Buch über 400 Seiten, ist doch hoffentlich auch seitens der HC-Basher besser nachvollziehbar, als bei normalen Comics, oder irre ich mich und man möchte immer wieder nur die Leute auszählen die sich das Format an sich wünschen? ;)

Ich zähle mich nicht zu den HC-Bashern, aber gerade bei so einem 400 Seiten-Brummer ziehe ich durchaus das SC vor - alleine wegen dem Gewicht. Da dann noch 2 schwere Pappdeckel dazu? Ähnee...


Mal was ganz Absurdes...
Wie findet Ihr denn den INHALT des Buches?

Inhalt, Inhalt... achso, das ist das, was man findet, wenn man die Folie abmachen würde, richtig? Das geht doch nicht, dann ist das Buch nicht mehr Zustand 0 und das kannst du doch nicht allen Ernstes verlangen, oder?


Ich hab' mal gehört, der ist auch drin, so in echt und mit Seiten.

:eek: Gleich erzählst du auch noch, daß es Einhörner und Greife gibt, was?


Weil, sonst könnte der Hartmut Becker vielleicht eine günstigere HC-Ausgabe mit komplett leeren, weißen Seiten aufbinden lassen, eingeschweißt natürlich. Die sähe dann von außen genauso gut im Regal aus und wär vielleicht günstiger zu kriegen... :)

Super Idee. So könnte man natürlich auch preisgünstig das Gesamtwerk des HRW herausbringen. Überprüfen würde das ja eh niemand - da sei Gott und die Einschweissfolie vor!

Comic Report Süd
19.07.2011, 14:19
Mal was ganz Absurdes...
Wie findet Ihr denn den INHALT des Buches?

Habe ich mich auch die ganze Zeit gefragt ...

Es ist übrigens eine ausführliche "Rezensionsaktion" von CRON geplant über den "Allmächtigen!". Allerdings wird diese aus Zeitgründen erst Ende Juli oder eher Anfang August veröffentlicht werden.

Da in unserer Umfrage zur Homepage Rezensionen nachgefragt wurden, wird dies ein Probelauf sein für textumfangreiche Kritiken auf der CRON-Webseite. Stay tuned!

ELDORADO
19.07.2011, 14:44
Comics etc. langt bei den limitierten Varianten preislich schon ziemlich hin, das stimmt.
Was aber daran liegt, dass man dort meist wirklich für den harten Sammlermarkt produziert
und gerade bei der Zielgruppe "Wäscher" ist exklusiv und teuer halt gut machbar
(siehe auch die drei verschiedenen Ausgaben von "Falk- Das Schlangennest").

Zwar hab ichs bisher noch nicht durchlesen können (das wird zwangsläufig etwas dauern bei 500 Seiten),
aber ich habs doch schon ausführlich durchgesehen und bin beeindruckt.
Schon allein die Menge der Abbildungen (sowohl Cover, als auch Illustrationen und ganze Comicseiten) erschlägt einen fast. Nach einer ausführlichen Einleitung (30 Seiten) und einem rund 100seitigen chronologischen Streifzug durch Wäschers Karriere folgen dann die einzelnen Kapitel zu sämtlichen Wäscher-Serien, einschließlich solcher Nebentitel wie "Gert" oder "Nizar". Es wird ausführlich auf die Handlungen und die einzelnen Abenteuer eingegangen, ohne dass es aber zu einer öden Inhaltsangabe verkommt.

Und auch die Zeitleiste, in der man sehr übersichtlich erkennen kann, wie produktiv Wäscher in welchen Jahren war ist eine nette Sache. Dass es dafür dann keine wirkliche ausführliche Bibliographie darüber gibt wo und in welcher Form der Stoff alles erschienen ist, mag daran liegen, dass Knigge das nicht inteteresiert und er sich da auch halt nicht wirklich auskennt.
Bekanntlich hat er sich das Material in Form der Originalpiccolos und Großbände ja nur zum einmal Durchlesen geliehen und dann wieder zurückgegeben.

Zur Qualität des Textes selbst und der Frage inwiefern das Ganze nun tatsächlich eine "kritische Würdigung" darstellt kann ich noch nicht wirklich was sagen.
Aber mein vorläufiges Fazit lautet: Wer diesen Wälzer besitzt, braucht wohl kein anderes Wäscher-Sekundärwerk mehr.
Vermutlich braucht er noch nicht mal mehr die Comics selbst... :p

Zyklotrop
19.07.2011, 16:11
(siehe auch die drei verschiedenen Ausgaben von "Falk- Das Schlangennest")

Wobei man hier ergänzend anmerken muß, daß alle drei Versionen -auch die günstigste um 24,95- vorbildlich als edles Hardcover vorgelegt wurden.

In der selben Ausstattung erscheint im August -ebenfalls in drei Varianten- die französische Version der Falk-Geschichte um den "Großen Wolf". Diese Bücher sind wirklich wunderschön, in dieser Form könnte man auch die Originalversion vom "Großen Wolf" bringen.
Da es eine von Wäschers besten Stories ist, wäre eine solche Ausgabe ideal für Neueinsteiger geeignet, die sich nicht gleich Wäschers Gesamtwerk zulegen wollen.

L.N. Muhr
19.07.2011, 16:24
Da war es wieder - das automatisch "edle" Hardcover.

Kann ja nicht sein, dass etwas einfach mal im HC erscheint, nee, der Ausdruck muss trivialliterarisch gepimpt werden durch ein Adjektiv.

Zyklotrop
19.07.2011, 16:28
Nun, beim "trivialliterarisch" ist etwas Wahres dran, was bei Trivialliteratur aber nicht weiter schlimm sein sollte.
Ich unterstreiche damit lediglich den Unterschied zum "billigen, unedlen" Softcover.
Ich bin ja schon froh, daß die deutsche Unsitte des Softcover-Albums allmählich ausstirbt. Auch wenn wir mehr als ein Vierteljahrhundert drauf warten mussten, daß wir so schöne Alben zu sehen bekommen wie die Franzosen.

Manfred G
19.07.2011, 16:58
Mal was ganz Absurdes...
Wie findet Ihr denn den INHALT des Buches?
Hallo !
Habe das Buch jetzt auch bekommen. Der erste Eindruck war :Allmächtiger ist der Band schwer;) Habe es zunächst mal durchgeblättert und finde die Aufteilung sehr gut. In der Biografie gibt es bestimmt auch einiges neues ( ich kannte/habe einige Bilder nicht , die sind möglicherweise in den Hethke Luxus-Bänden). Knigge hat ja mittlerweile mehrfach erklärt warum er damals Wäscher nicht mochte und jetzt ein Buch geschrieben hat...Ich werde diesen Band jedenfalls mit Genuss Lesen ( der Peanuts-Band von Knigge war auch klasse). Zu der üblichen HC-Diskussion :N.Hethke verstand es auch gut vom harten Kern der Wäscher-Fans mit allerlei Luxus/Super/Duper-Ausgaben das Geld zu bekommen. Heute gibt es immer weniger dieser Fans und ich finde es okey wenn ein gesonderter HC-Band erscheint. So kann jeder selber Entscheiden was er kauft. Ich bin jedenfalls froh das der Band für 50 Euro in SC gekommen ist.

Clint Barton
19.07.2011, 17:06
Nun, beim "trivialliterarisch" ist etwas Wahres dran, was bei Trivialliteratur aber nicht weiter schlimm sein sollte.
Ich unterstreiche damit lediglich den Unterschied zum "billigen, unedlen" Softcover.
Ich bin ja schon froh, daß die deutsche Unsitte des Softcover-Albums allmählich ausstirbt. Auch wenn wir mehr als ein Vierteljahrhundert drauf warten mussten, daß wir so schöne Alben zu sehen bekommen wie die Franzosen.

http://1-2knockout.typepad.com/.a/6a00e5505fc4968834010536e09336970b-800wi

L.N. Muhr
19.07.2011, 19:37
Es ist Humbug, einem Softcover per se zu unterstellen, es sei unedel. Wie oben gesagt, es gibt gute und schlechte HC, gute und schlechte SC. Die meisten HC auf dem deutschen Comicmarkt fallen eher in die, nun ja, unedle Kategorie, aber insbesondere dem gemeinen Albenfan ist das ja wurscht - der klopft drauf, und wenn es tock-tock macht, ist der Band gekauft. Wenn nicht, ist der der Verlag doof oder fängt mit C an oder beides.

Im Übrigen: grade wenn ein HC per se edel und ein SC per se unedel ist, kann man auf diese Adjektive verzichten, weil das ja dann eine Dopplung wäre (so wie ein "gestreiftes Zebra").

Manx cat
19.07.2011, 19:58
Auch Tautologie genannt.

Der Hethke-Verlag war übrigens für seine unedlen Softcovers berüchtigt, die grundsätzlich den Eindruck machten, als seien sie quer zur Laufrichtung gebunden gewesen. Manche sind beim ersten Öffnen buchstäblich zerfallen. Das hat außer Hethke wirklich keiner so verlässlich hinbekommen.

Das Allmächtiger-Buch würde ich aber doch als edles Softcover bezeichnen, fadengebunden und mit schönem stabil-elastischem Karton.

Unedle Hardcovers sind z.B. die Bone-HCs von Tokyopop, da nur klebegebunden.

Hinnerk
19.07.2011, 20:07
Das hat außer Hethke wirklich keiner so verlässlich hinbekommen.



Der Condor Verlag war da aber der unübertroffene Vorreiter (im Taschenbuchbereich allerdings).

L.N. Muhr
19.07.2011, 20:10
Mal als Vergleich, was z.B. edel ist:

http://de.wikipedia.org/wiki/Franzband

Aber industrielle Hardcover, sorry, sind NICHT edel. Sie sind nur hart.

Mick Baxter
19.07.2011, 21:08
BTW: Schusterjungs, Hurenkinder? Ist das Druckersprech?
Nein, natürlich Setzersprech.

Mick Baxter
19.07.2011, 21:15
Zum Preis: Ich vergleiche das nicht mit anderen Comics, sondern als Sekundärband mit anderen Kunst-Bildbänden, und dafür sind 49,90 Euro noch okay (wenn auch als SC grenzwertig). Doch wenn HC wirklich nur 1-2 Euro Aufpreis ausmacht, hätte es das auch sein dürfen. Meinetwegen dann für 55 Euro, so hätte man wenigstens ein jahrelang beständiges 'Sammlerstück' gehabt. (Es sei erinnert, daß der Ehapa-Incal auch 68 Euro kostete.)
Es geht nicht um ein Hardcover, sondern um eine "Luxusausgabe, limitiert auf 99 Exemplare in Hardcover mit eingelegtem nummerierten Sonderdruck – einer unveröffentlichten Illustration". Und der Vergleich mit dem Incal ist idiotisch. Der mußte nur übersetzt und gelettert werden, bei "Allmächtig" muß das ganze geschrieben und gestaltet werden. Da sind die Kosten also 3 bis 10 mal höher.

Zyklotrop
19.07.2011, 22:40
Dafür fallen Lizenz- und Übersetzungskosten weg. Der eingelegte Sonderdruck ist übrigens ein besseres Lesezeichen.

Was "edel" ist und was nicht, liegt letzten Endes immer im Auge des Betrachters. Ich persönlich betrachte schlichte Eleganz als edel. Mein Favorit: Cross Cult.
Golddruck und Ornamente passen nicht zu Trivialliteratur.
Bombast ist gar nicht notwendig, bei den sogenannten Hethke-Luxusausgaben blieb die Goldfarbe an den Fingern kleben. Ein schlichtes , stabiles "Tock-Tock"-Hardcover* ist mir schon edel genug.



*Bezieht sich auf L.N.Muhrs Beitrag weiter oben und bedeutet nicht, daß ich den Ehapa-Katalog in Hardcover will.

Mick Baxter
20.07.2011, 01:08
Dafür fallen Lizenz- und Übersetzungskosten weg. Der eingelegte Sonderdruck ist übrigens ein besseres Lesezeichen.
Red doch mal über etwas, von dem etwas verstehst. Beim "Incal" fielen die Übersetzerkosten auch weg. Und Lizenzkosten sind auf dem deutschen Comicmarkt doch eine Marginalie. Für dieses Geld könnten bei den bei uns üblichen Auflagen die Comics nie gezeichnet werden; wir profitieren einfach davon, daß die Autoren von den lizenzgebenden Verlagen bzw. den Lesern im Herkunftsland am Leben gehalten werden.

Klassikfreund
20.07.2011, 05:48
Ich bin jedenfalls froh das der Band für 50 Euro in SC gekommen ist.

Ich wäre froher, und würde den Band dann auch kaufen, wenn das SC reguläre 29,90 € kosten würde. Das wäre angemessen.

Ein weiteres Beispiel für ein "unedles" HC ist der erste Band der Valerian und Veronique GA, wo es nicht mal Fadenheftung für`s Geld gibt.

Von Cross Cult Zeugs lasse ich generell die Finger: Verkleinert und s/w wie bei Hellboy - der Teufelsjunge ist doch rot, oder täusche ich mich ? - oder ohne Titelbilder der enthaltenen Hefte (The Walking Dead). Außerdem wimmeln die Bücher von orthografischen Fehlern. Das sind auch unedle Hardcover: Außen hui und innen pfui !

Manfred G
20.07.2011, 06:38
Ich wäre froher, und würde den Band dann auch kaufen, wenn das SC reguläre 29,90 € kosten würde. Das wäre angemessen.
Hallo!
"Schön" das man sich hier mehr um die Ausstattung unterhält!
@ Klassikfreund : Träum mal weiter, für 480 Seiten 29,90? Lachhaft,das schafft nur der Taschenverlag in einer Massenauflage. Zum Vergleich mal : Jeff Jordan kostet in HC mit 240 Seiten 29,95 und Lucky Luke mit ca. 160 Seiten in HC 25,--. Die Carl Barks Collection in HC kostete je Buch 50 Euro bei ca. 300 Seiten.Hast Du Dir das Buch überhaupt mal angesehen? Der Druck ist sehr gut,das Papier auch und es macht nicht den Eindruck als wenn es sich in einzelnen Seiten auflösen würde.

L.N. Muhr
20.07.2011, 08:58
Dafür fallen Lizenz- und Übersetzungskosten weg. Der eingelegte Sonderdruck ist übrigens ein besseres Lesezeichen.

Was "edel" ist und was nicht, liegt letzten Endes immer im Auge des Betrachters. Ich persönlich betrachte schlichte Eleganz als edel. Mein Favorit: Cross Cult.
Golddruck und Ornamente passen nicht zu Trivialliteratur.
Bombast ist gar nicht notwendig, bei den sogenannten Hethke-Luxusausgaben blieb die Goldfarbe an den Fingern kleben. Ein schlichtes , stabiles "Tock-Tock"-Hardcover* ist mir schon edel genug.



*Bezieht sich auf L.N.Muhrs Beitrag weiter oben und bedeutet nicht, daß ich den Ehapa-Katalog in Hardcover will.

Wer sprach von Bombast?

Aber die Beiträge hier - nicht nur deiner - verdeutlichen leider, dass das Gespür für Buchverarbeitung im Moment einfach nicht gegeben ist. Ihr redet hier alle von preiswerter industrieller Massenbindung. Die ist per definitionem nicht edel. Jüngster Fetisch: Fadenheftung?

Manx cat
20.07.2011, 09:03
Jüngster Fetisch: Fadenheftung?

Aus Erfahrung. Dünne 48 Seiten-Alben kann man mit Fadenheftung auch hinlegen und plattdrücken, ohne dass es Schaden nimmt. Geht bei SC übrigens besser als bei HC, auch daher ist SC mir das liebere Format.

L.N. Muhr
20.07.2011, 09:42
Natürlich. Aber das ist alles praktisch, nicht "edel". Darauf wollte ich hinaus. (Eine gute Klebebindung kann man auch so behandeln, wie von dir beschrieben. Und ich rede da aus Erfahrung.)

Diese ganzen industriellen HC lassen sich am besten mit einem preiswerten IKEA-Steckregal vergleichen: kosten nicht viel, beleidigen das Auge nicht allzusehr, sind praktisch und halten. Aber edel sind sie nicht, in keiner Form.

Ein gut gemachtes, aufwändig produziertes SC schlägt viele dieser HC um Längen, wenn es um den reinen Edel-Faktor gilt.

Aber gut, das ist vermutlich wie eine Diskussion mit Leuten, für die Musik nur gilt, wenn sie Beats hat (und hey, nix gegen Beats, Beats sind toll, aber...) Händels "Wassermusik" etc. wäre für die das Softcover unter den Kompositionen.

Amigo
20.07.2011, 10:12
Von Cross Cult Zeugs lasse ich generell die Finger: Verkleinert und s/w wie bei Hellboy - der Teufelsjunge ist doch rot, oder täusche ich mich ? - oder ohne Titelbilder der enthaltenen Hefte (The Walking Dead). Außerdem wimmeln die Bücher von orthografischen Fehlern. Das sind auch unedle Hardcover: Außen hui und innen pfui !

Puh, was ist denn das für "Cross Cult Bashing"? Wir haben sicher keine höhere Fehlerquote als andere Verlage und wenn es sich machen lässt, haben wir auch mehr Extras, Interviews und Einzelheft-Cover in unseren Bänden als bei 90% der anderen deutschen Verlage. Von denen, die unsere Bände lesen, gibt es jedenfalls durchweg höchstes Lob. Z.B. in letzter Zeit für die "Roland, Ritter Ungestüm"-Reihe, die schon oft als beste aktuelle Gesamtausgabe bezeichnet wurde, oder für den Hellboy-Universum Band.

Zudem lieben viele Leser unsere Hellboy-Ausgaben, die sogar häufig in den USA gekauft werden, und Hellboy Schöpfer Mignola und Hellboy-Regisseur del Toro haben unsere Ausgaben als ihre Lieblingseditionen bezeichnet. Und The Walking Dead ist eine Schwarz-Weiß-Serie - was macht es da für einen Sinn, die farbigen Cover Schwarzweiß abzubilden?? Dafür erscheint jetzt im Herbst bei uns das Covers-Artbook mit allen Coverillus in ganzer großer Pracht.

Naja, wenn man als Verlag versucht, die deutschen Ausgaben immer besser als die Original-Ausgaben zu machen und was verändert oder dazupackt, muss man anscheinend Meinungen, wie Deine, in Kauf nehmen.

Solltest vielleicht erst mal ein paar unserer Bände lesen, bevor Du hier Deine Meinung über unsere Titel kundtust. Denn es nervt etwas, wenn sich die Verlagsmitarbeiter die Mühe machen, das bestmögliche Format auszuwählen, das bestmöglichen Design zu gestalten und die bestmöglichen Extras in die Publikationen zu packen und dann muss man so was lesen. Tsss. Da können wir uns die Mühe gleich sparen.

Und zum gerade diskutierten Thema: Hardcover-Umschläge und das Einkleben der Buchblöcke sind teilweise Handarbeit - nix IKEA-Industrielle-Fertigung oder so. Wohingegen normale Softcoverbände wirklich oft hinten einfach aus der Druckmaschine ausgespuckt werden. ;) Und Fadenheftung ist ein Muss, wenn man lange Spaß an seinen Comics haben will. Das weiß man ja spätestens seit den berüchtigten Carlsen-Alben-als-lose-Blätter-Sammlung-Zeiten.

Ach ja: Und "edel" bedeutet vor allem gutes Design, passendes Papier, gute Druckqualität etc. und NICHT Goldkante-Schnickschnack oder so was.

Marc-Oliver Frisch
20.07.2011, 11:26
Von Cross Cult Zeugs lasse ich generell die Finger: Verkleinert und s/w wie bei Hellboy - der Teufelsjunge ist doch rot, oder täusche ich mich ? - oder ohne Titelbilder der enthaltenen Hefte (The Walking Dead). Außerdem wimmeln die Bücher von orthografischen Fehlern.

Wenn Du in einem von mir übersetzten Comic (also etwa THE WALKING DEAD oder CHEW bei Cross Cult) einen Rechtschreibfehler findest, überweise ich Dir das Geld zurück.

L.N. Muhr
20.07.2011, 13:20
Mach das nicht...

Klassikfreund
20.07.2011, 14:02
Von denen, die unsere Bände lesen, gibt es jedenfalls durchweg höchstes Lob . Sind das Leute, die die Bände bezahlen müssen oder kriegen sie die von Euch kostenlos zum darüber schreiben ?



Zudem lieben viele Leser unsere Hellboy-Ausgaben, die sogar häufig in den USA gekauft werden, und Hellboy Schöpfer Mignola und Hellboy-Regisseur del Toro haben unsere Ausgaben als ihre Lieblingseditionen bezeichnet.
Ist Hellboy rot, oder nicht ?



Und The Walking Dead ist eine Schwarz-Weiß-Serie - was macht es da für einen Sinn, die farbigen Cover Schwarzweiß abzubilden?? Dafür erscheint jetzt im Herbst bei uns das Covers-Artbook mit allen Coverillus in ganzer großer Pracht.
Bei Hellboy macht Euch das s/w doch auch nichts. Comichefte ohne Titelbilder in verkleinerten Sammelbänden zusammenzufassen, ist doch tiefstes deutsches Comic Mittelalter. Deine Schönfärberei ändert das nicht.



Naja, wenn man als Verlag versucht, die deutschen Ausgaben immer besser als die Original-Ausgaben zu machen und was verändert oder dazupackt, muss man anscheinend Meinungen, wie Deine, in Kauf nehmen.
Verkleinern und Titelbilder weglassen ist dann also eine Verbesserung ?



Solltest vielleicht erst mal ein paar unserer Bände lesen, bevor Du hier Deine Meinung über unsere Titel kundtust. Denn es nervt etwas, wenn sich die Verlagsmitarbeiter die Mühe machen, das bestmögliche Format auszuwählen, das bestmöglichen Design zu gestalten und die bestmöglichen Extras in die Publikationen zu packen und dann muss man so was lesen. Tsss. Da können wir uns die Mühe gleich sparen.

Das ist doch nur eine reine Werbeaussage. Ich habe mir viele Eurer Bände bei Sammlerfreunden anschauen dürfen, und zwar intensiv.
Unabhängig von meinen obigen Kritikpunkte fällt mir direkt ein:
Im "Bigfoot" Band von Richard Corben war eine Kurzbeschreibung über ihn, die auf den wenigen Zeilen bereits mehrere faktische Fehler enthielt.
Und auf der Rückseite von "University Freaks" heißt es "...unmengen Alkohol". Da reichte Eure Qualitätskontrolle wohl nicht mal auf dem Umschlag für korrekte Großschreibung.
[/QUOTE]

Ich glaube, und bekomme es öfter im persönlichen Gespräch bestätigt, daß die Käufer Eurer Sachen sie gern ungelesen ins Regal stellen, weil sie gut aussehen. Außen hui und innen pfui !

Amigo
20.07.2011, 14:16
Hellboys Haut ist Rot und die Haut der Menschen in The Walking Dead und Sin City ist Hautfarben - sie sind in einem Schwarz-Weiß-Comic aber eben trotzdem Schwarz-Weiß. Zudem haben wir keine Cover weggelassen - in den US-Sammelbänden von TWD sind keine drin. Zudem gibt's bei uns einen Zombie-Guide, den die Amis nicht drin haben. Wir machen also fast immer Extras dazu. Und wieso sollte Verkleinerung schlecht sein? Die Amis machen das ja auch - z.B. bei Sin City. Und das hat die Reihe sehr aufgewertet. Nicht immer ist größer auch besser.

Aber weiter äußere ich mich nicht zu solchen Postings ... gerade hat mir jemand geraten, dass ich Dich ignorieren soll, weil Du auch in vielen anderen Foren falsche, unfundierte und unfaire Kommentare/Unterstellungen dieser Art vom Stapel gelassen hast. War wohl ein guter Rat.

Und jetzt zurück zum eigentlichen Thema: Allmächtiger! ;)

FOX
20.07.2011, 14:19
Ich jedenfalls bin froh, dass es den University Freaks Band bei Cross Cult gibt.
Und wenn ich Unmengen an Allohol trinken muss, um den Schreibfehler "unmengen" zu überlesen.
Danke Cross Cult.

Zyklotrop
20.07.2011, 15:29
Red doch mal über etwas, von dem etwas verstehst. [...] Für dieses Geld könnten bei den bei uns üblichen Auflagen die Comics nie gezeichnet werden;

Ich habe zumindest verstanden, daß es hier um einen Sekundärliteraturband geht, nicht um einen Comic. Knigge hat in dem Buch nicht so wahnsinnig viel gezeichnet. ;)


Jüngster Fetisch: Fadenheftung?

Kein Fetisch, sondern schlicht und ergreifend die bestmögliche Verarbeitung. War in früheren Jahrhunderten Standard, und die Seitenblöcke in den Büchern von damals sitzen immer noch bombenfest.

Das einzige, was mir jetzt wirklich leid tut ist, daß ich mit meiner Begeisterung für Cross Cult anscheinend übles CC-Bashing ausgelöst habe... :(

Amigo
20.07.2011, 15:40
Das einzige, was mir jetzt wirklich leid tut ist, daß ich mit meiner Begeisterung für Cross Cult anscheinend übles CC-Bashing ausgelöst habe... :(

Kannst ja nix dafür, dass da jemand anscheinend jeden Tag mit dem falschen Fuß aufsteht und dem es nur gut geht, wenn er irgendwas runterputzen kann. :rolleyes:

ZAQ
20.07.2011, 19:09
Leute, die Diskussion läuft hier grad sehr aus dem Ruder und ist schon ziemlich weit und lang OT. Ich empfehle Verschiebung der letzten Beiträge ins CC-Forum...

idur14
21.07.2011, 07:47
Ich würde das auch zu CC verschieben. Und mir als Amigo schon auch Gedanken machen, ob hinter dem unmöglichen Stil teilweise richtiger Inhalt steckt. (Für mich trifft zumindestens eine der kritischen Aussagen zu und ich würde mindestens zwei der Aussagen von Amigo widersprechen, ist halt so).

Comic Report Süd
21.07.2011, 11:53
Diskussionen mäandern nun mal oder schweifen ab. Ist wie auf Parties, einer kommt, zwei gehen auf den Balkon. Wir bleiben locker. Wir (ver-)schieben nichts.

Cross Cult macht sehr gute Bücher. Produktionsfehler gibt es überall. Was mir an Cross Cult gefällt, ist die Tatsache, dass man gerade bei den US-Sachen immer versucht noch Bonusmaterial reinzupacken. Die Konkurrenz der Originalausgaben ist hier nämlich sehr gross. Gerade bei Titeln wie Chew und Walking Dead.

Die HC/SC-Diskussion ist meiner Meinung nach beim Allmächtigen! nicht unberechtigt. Ich gebe zu, dass mir das bei der Lektüre gar nicht aufgefallen ist, denn der Band ist sehr gut verarbeitet und bietet ein hohes Niveau, was das fertig gedruckte Ergebnis betrifft. Hier liegen wohl spezielle vermarktungstechnische Gründe im Zusamenhang mit der limitierten Hardcoverausgabe zu Grunde. Die normale Ausgabe als HC zu bringen, wäre nicht viel teuer gekommen.

Der Preis ist jedenfalls überhaupt nicht zu teuer, schon gar nicht, wenn man weiß, was alles bei dieser aufwändigen Produktion angefallen ist.

eis
21.07.2011, 12:33
Der Preis ist jedenfalls überhaupt nicht zu teuer, schon gar nicht, wenn man weiß, was alles bei dieser aufwändigen Produktion angefallen ist.

Was kostet denn so ein Preis? Aber Spaß beiseite. Warum war diese Produktion so bemerkenswert aufwändig? Es ist ein dickes Buch - das gibt es immer mal wieder. Das Argument verstehe ich nicht.

Bernd Glasstetter
21.07.2011, 13:22
Von Cross Cult Zeugs lasse ich generell die Finger: VerkleinertIst doch sehr Geschmackssache. Die Einen mögen dieses Format, die Anderen nicht. Zumal es nicht sehr viel kleiner als US-Hefte ist.

s/w wie bei Hellboy - der Teufelsjunge ist doch rot, oder täusche ich mich ?Hellboy wurde in den USA auch in s/w veröffentlicht. Warum sollte da Cross Cult colorieren?

oder ohne Titelbilder der enthaltenen Hefte (The Walking Dead).Ist ein Kritikpunkt, den ich nachvollziehen kann. Andererseits sind die Cover in Deutschland oft nicht enthalten. Zum Beispiel auch nicht bei Splitter. Ich persönlich finde die Originalcover nicht sehr wichtig.


Außerdem wimmeln die Bücher von orthografischen Fehlern. Das sind auch unedle Hardcover: Außen hui und innen pfui !So und zu den Fehlern hätte ich gerne Beweise, dass dem wirklich so ist. Klar hab ich auch schon Fehler entdeckt, aber lange nicht in dem Ausmaß, das Du hier beschreibst. Und wenn du keine Beweise für Deine Behauptung erbringen kannst, ist das meiner Meinung nach vollkommen unangebracht.

L.N. Muhr
21.07.2011, 13:33
Hellboy wurde in den USA auch in s/w veröffentlicht. Warum sollte da Cross ult colorieren?.

*hüstel* BIG FAIL, Bernd.

Zu den Covern:die CC-Bände folgen in dem Bereich dem Design der US-Paperbacks. Die Originalcover im Anhang fände ich allerdings ebenfalls ein schönes Extra.

Bei Splitter wüsste ich nicht, wo ein Cover fehlen soll.

Bernd Glasstetter
21.07.2011, 13:45
*hüstel* BIG FAIL, Bernd.Hab ich mich da in der Recherche vertan? Weil ich habe nur s/w gefunden. Ok, sorry, dann war das falsch.

B´dikkat
21.07.2011, 15:12
Hab ich mich da in der Recherche vertan? Weil ich habe nur s/w gefunden. Ok, sorry, dann war das falsch.

Haste nicht ...


[Erinnerungen hervorkram]
Usprünglich erschien Hellboy in den den Heften in schwarz/weiß und wurde dann für die Trades "nach"coloriert. Zumindestens war das bei den ersten Miniserien so. Ob es heute noch so ist kann ich nicht sagen, da ich aus Mangel an Interesse schon lange nicht mehr in die Hellboy Comics (egal ob US oder Dt.) geschaut habe :zwinker:

idur14
21.07.2011, 15:25
Zu CC:
gerade bei der Formatentscheidung stimme ich zu, dass das ein USP ist, aber es ist halt auch teilweise polarisierend. Man fällt damit als was besonderes auf manche (so wie ich) würden sich aber so ein Kleinbandformat nicht zulegen. Trotzdem würde ich das Format beibehalten weil man eben dafür berühmt ist. man muss sich dann aber auch den Stimmen stellen, denen das nicht gefällt und kann nicht sagen, dass man sich ja so bemüht hat, das bestmöhliche Format zu finden.
Dafür stört mich das mit den Covern oder mit der Farbe bei HB nicht so. Allerdings fällt auch letzterer bei mir wieder dem Format zum Opfer.

Zur Knigge Ausgabe:
Kann jetzt jemand die Preise auflisten? SC zu 50€, aber gibts da jetzt 2 HC oder wie oder nur eines, das mehr als 100€ kostet.

eis
21.07.2011, 15:34
Hellboy wurde in den USA auch in s/w veröffentlicht. Warum sollte da Cross Cult colorieren?.

Der Hellboy war bunt, bzw rot, wie vermutet. Zu Beginn übrigens fürchterlich überfärbt, zusammen mit den vielen schwarzen Flächen fast hässlich.

eis
21.07.2011, 15:36
Haste nicht ...


[Erinnerungen hervorkram]
Usprünglich erschien Hellboy in den den Heften in schwarz/weiß und wurde dann für die Trades "nach"coloriert. Zumindestens war das bei den ersten Miniserien so. Ob es heute noch so ist kann ich nicht sagen, da ich aus Mangel an Interesse schon lange nicht mehr in die Hellboy Comics (egal ob US oder Dt.) geschaut habe :zwinker:


Hat er doch. Ich hab die bunten Hefte hier.

L.N. Muhr
21.07.2011, 15:37
Haste nicht ...


[Erinnerungen hervorkram]
Usprünglich erschien Hellboy in den den Heften in schwarz/weiß und wurde dann für die Trades "nach"coloriert. Zumindestens war das bei den ersten Miniserien so.

Njet. Lediglich die Ashcans prä-"Seed of Destruction" waren schwarz-weiß. Von der ersten Miniserie an war Hellboy in den USA farbig. Nix mit "für die Trades nachkoloriert".

Aslak
21.07.2011, 15:42
Hat er doch. Ich hab die bunten Hefte hier.

Jein !

Die ersten VÖ's (z.B. SDCC Comics #2) waren tatsächlin in S/W, allerdings waren es mehr Promoseiten oder auch Teaser.

Ab der eigentlichen Hellboy Reihe bei Dark Horse (Start: Seed Of Destruction) war HB dann auch in Farbe, leider (noch) nicht von in denen von Dave Stewart.

So, jetzt kann sich jeder was raussuchen ! ;)

Gruß,
Nils

Amigo
21.07.2011, 15:47
Seufz, wir haben es schon so oft erklärt (ja, damit muss man rechnen, ich weiß): Ursprünglich waren die ersten Hellboy-Storys Schwarz-Weiß. Die Serie war von Mignola auch so konzipiert (nix mit Rot), wegen den Zwängen des US-Markts hat der Verlag aber verlangt, dass die Serie farbig als Heftserie laufen soll. Gewollt von Mignola war das nicht. Da wir diesen Zwängen nicht unterliegen haben wir die in unseren Augen bessere (und von Mignola ursprünglich so gewollte) Version herausgegeben. Mignola gefällt unsere Edition, dem US-Redakteur der Serie auch etc. mittlerweile veröffentlichte Dark Horse auch extra Bände in UNSEREM Format (Books of...-Reihe).

Klar ist das alles Geschmackssache, aber solche pauschalisierenden Postings wie die von Klassikfreund ("bei Cross Cult ist alles außen hui und innen pfui" ... "die Cross Cult Titel lesen Viele nicht sondern stellen sie nur ins Regal" ...) sind dann halt doch keine einfachen "Meinungsäußerungen" sondern schlichtweg unverschämt und vielleicht auch geschäftsschädigend. Muss das sein? So macht man die Foren hier kaputt. Sic! Wir stecken viel Arbeit in die Bände - vor allem im Dienste der Fans und Leser - da haben keine Lust hier solchen, Verzeihung, "Müll" zu lesen. Anscheinend sind unsere Bände alle fehlerhaft und eh im falschen Format und die verkauften Bände (immerhin über 'ne halbe Million) stehen überwiegend ungelesen in den Regalen. Tsss ...

eis
21.07.2011, 15:54
Wie schon geschrieben, die Seed of Destruction Hefte waren hässlich bunt. Hatte ich an anderer Stelle schon widerholt festgestellt: sie wirken ohne Farbe deutlich besser.

Hat aber nichts mit dem Werk des geläuterten Wäscher Lesers Knigge zu tun.

L.N. Muhr
21.07.2011, 16:10
Jein !

Die ersten VÖ's (z.B. SDCC Comics #2) waren tatsächlin in S/W, allerdings waren es mehr Promoseiten oder auch Teaser.

Siehe das Posting vor deinem. ;)

Manfred G
21.07.2011, 17:37
@Amigo : Ich habe ja in Eurem Forum auch das Format bemängelt ( war bei den Sleeper-Bänden),aber damit ist der Verlag ja auch bekannt geworden. Jetzt bringt ihr auch "normale" Formate (der Rocketeer-Band ist einfach klasse!). Vielleicht werdet ihr das in Zukunft ja öfters machen ( mit den Sin City kann ich in dem Format leider auch nichts anfangen, da gibt es ja im Ami-Land 2 schöne Gesamtausgaben....)
Gruß
Manfred

Clint Barton
21.07.2011, 17:39
Wenn Du in einem von mir übersetzten Comic (also etwa THE WALKING DEAD oder CHEW bei Cross Cult) einen Rechtschreibfehler findest, überweise ich Dir das Geld zurück.

Gilt dieses leicht von sich selbst überzeugte Angebot auch für Händler, denen du dann den Kaufpreis sämtlicher Bände zurückerstatten würdest? Dann würde sich das ja mal lohnen, da genau nachzuschauen. ;)


Sind das Leute, die die Bände bezahlen müssen oder kriegen sie die von Euch kostenlos zum darüber schreiben ?

In meinem Fall: Jemand, der dafür bezahlt.


Ist Hellboy rot, oder nicht ?

Kommunist ist er jedenfalls nicht.


Comichefte ohne Titelbilder in verkleinerten Sammelbänden zusammenzufassen, ist doch tiefstes deutsches Comic Mittelalter. Deine Schönfärberei ändert das nicht.

Du bist auch ein kleines verwöhntes Blag, oder? Ausserdem wäre als dein Nickname "Motzkoffer" oder wenigstens "Mecker-Schlumpf" wohl treffender gewesen...


Ich glaube, und bekomme es öfter im persönlichen Gespräch bestätigt, daß die Käufer Eurer Sachen sie gern ungelesen ins Regal stellen, weil sie gut aussehen.

Zum Glück geht die Mehrzahl der bei bei uns gekauften "Walking Dead"s offenbar an Leute, die diese auch mit Begeisterung lesen.
Sicherlich ist CC nicht perfekt, das ist kein Verlag, aber die Truppe um Andreas macht schon einen sehr guten Job.


Diskussionen mäandern nun mal oder schweifen ab. Ist wie auf Parties, einer kommt, zwei gehen auf den Balkon. Wir bleiben locker. Wir (ver-)schieben nichts.

DANKE!


Andererseits sind die Cover in Deutschland oft nicht enthalten. Zum Beispiel auch nicht bei Splitter.

Hä?


Ich persönlich finde die Originalcover nicht sehr wichtig.

Mir waren sie mal wichtig, aber da man mittlerweile oftmals ja nur noch generischen Schmodder vorgesetzt bekommt, sind die Dinger mir mittlerweile egal.
Bei einigen Verlagen (mit zig Variantencovern) wie Avatar, Dynamite, Boom! und IDW sucht man sich mittlerweile ja auch nicht mehr das hübscheste Cover raus, sondern das, das am wenigsten scheisse aussieht.


Wie schon geschrieben, die Seed of Destruction Hefte waren hässlich bunt. Hatte ich an anderer Stelle schon widerholt festgestellt: sie wirken ohne Farbe deutlich besser.

Hat Chiarello die dann noch mal bearbeitet? Denn in meiner Library-Edition sehen die durchaus gut und nicht viel schlechter als die von Stewart aus.

Marc-Oliver Frisch
21.07.2011, 18:37
Gilt dieses leicht von sich selbst überzeugte Angebot auch für Händler, denen du dann den Kaufpreis sämtlicher Bände zurückerstatten würdest? Dann würde sich das ja mal lohnen, da genau nachzuschauen. ;)

Ist natürlich ein einmaliges Angebot an den Klassikfreund, man soll's ja nicht übertreiben. Ich glaube, die Fehler zu kennen, die uns bei den etwa 15 Bänden, die ich für Cross Cult bisher übersetzt habe, durchgerutscht sind. Und an der Hand, die ich brauche, um sie abzuzählen, sind die meisten Finger noch frei. Ich bin da also recht entspannt. Wenn er einen findet, bin ich halt 20 Euro los. Einen so guten Stundenlohn wie er oben suggeriert, wird er jedenfalls nicht machen dabei.

Bad Company
21.07.2011, 18:47
Zur Knigge Ausgabe:
Kann jetzt jemand die Preise auflisten? SC zu 50€, aber gibts da jetzt 2 HC oder wie oder nur eines, das mehr als 100€ kostet.

Es gibt EINE auf 99 Exemplare limitierte HC-Ausgabe mit sig. Sonderdruck und Sondercover zum Preis von 119,90 €.
Und die "normale "Ausgabe zu 49,90 €.

Quelle: comics-etc.de

L.N. Muhr
21.07.2011, 20:06
Ist natürlich ein einmaliges Angebot an den Klassikfreund, man soll's ja nicht übertreiben. Ich glaube, die Fehler zu kennen, die uns bei den etwa 15 Bänden, die ich für Cross Cult bisher übersetzt habe, durchgerutscht sind. Und an der Hand, die ich brauche, um sie abzuzählen, sind die meisten Finger noch frei.

Vorsicht mit dem letzten Satz.

Mick Baxter
22.07.2011, 04:55
Warum war diese Produktion so bemerkenswert aufwändig? Es ist ein dickes Buch - das gibt es immer mal wieder. Das Argument verstehe ich nicht.
Es ist kein Comic und keine Lizenzausgabe, sondern ein Originalausgabe. Die 496 Seiten müssen also alle layoutet werden. Ein Grafiker verlangt normalerweise 60 € die Stunde aufwärts (und selbst wenn man nur 20 € ansetzt, kommt man auf etwa 5.000 €). Dazu kommt das Honorar von Knigge, der das ja nicht als Hobby betreibt, sondern sich mehrere Monate hingesetzt hat, um das Buch zu schreiben.

Kolbe
22.07.2011, 06:43
Es ist kein Comic und keine Lizenzausgabe, sondern ein Originalausgabe. Die 496 Seiten müssen also alle layoutet werden. Ein Grafiker verlangt normalerweise 60 € die Stunde aufwärts (und selbst wenn man nur 20 € ansetzt, kommt man auf etwa 5.000 €). Dazu kommt das Honorar von Knigge, der das ja nicht als Hobby betreibt, sondern sich mehrere Monate hingesetzt hat, um das Buch zu schreiben.

Genau so ist es. Ich hab mir die Softcover-Ausgabe von 'Allmächtiger' gekauft und muss sagen dass mir das Buch gefällt. Inhaltlich und auch von der Binde-Druck-Qualität her.
Es ist ein gutes Produkt für den Hardcore-Sammler und als solches eine prima Ergänzung zur Wäscher-Sammlerei.

eis
22.07.2011, 08:21
Es ist kein Comic und keine Lizenzausgabe, sondern ein Originalausgabe. Die 496 Seiten müssen also alle layoutet werden. Ein Grafiker verlangt normalerweise 60 € die Stunde aufwärts (und selbst wenn man nur 20 € ansetzt, kommt man auf etwa 5.000 €). Dazu kommt das Honorar von Knigge, der das ja nicht als Hobby betreibt, sondern sich mehrere Monate hingesetzt hat, um das Buch zu schreiben.

Aber es war die Rede davon, dass es sich um eine besonders aufwendige Produktion handelte. Wer beim Grafiker layouten lässt hat halt das Geld dazu, ein Setzer macht das auch günstiger, und falls da noch die Schusterjungen usw. drin sein sollten, hat das keine Fachkraft gemacht. Und wenn du dem Layouter für zwei Seiten (wie in deiner Rechnung) eine Stunde Zeit lässt - für € 20,00 bin ich dein Mann.

Bleibt der Autor, der das Buch selbst geschrieben hat, aber auch das soll es immer mal wieder geben. Ich suche immer noch das "besonders aufwendige".

eis
22.07.2011, 08:26
Meine Frage soll nicht die Qualität des Buches schlechtreden oder gar dem geneigten Leser sein Vergnügen nehmen. Ich lese Wäschers Nick immer wieder mit großem Spaß. Und da Wäscher lange Zeit, wie auch von Knigge selbst so ähnlich gesagt, "nicht gesellschaftsfähig" war, ist jedes Lob für Wäscher imho willkommen. Vieleicht nicht für seine Gesellschaftskritik, aber für seine Fähigkeit, Abenteuer erlebbar zu machen.

Mick Baxter
22.07.2011, 09:00
Der Aufwand besteht im Verhältnis von Kosten zur Auflage, sprich jedes einzelne Exemplar muß einen großen Anteil an Fixkosten erwirtschaften. Das ist eben bei anderen zum Vergleich herangezogenen Büchern (wie z. B. die Difool-GA) nicht in dem Maße der Fall.

Comic Report Süd
22.07.2011, 11:36
Aber es war die Rede davon, dass es sich um eine besonders aufwendige Produktion handelte. Wer beim Grafiker layouten lässt hat halt das Geld dazu, ein Setzer macht das auch günstiger, und falls da noch die Schusterjungen usw. drin sein sollten, hat das keine Fachkraft gemacht. Und wenn du dem Layouter für zwei Seiten (wie in deiner Rechnung) eine Stunde Zeit lässt - für € 20,00 bin ich dein Mann.

Bleibt der Autor, der das Buch selbst geschrieben hat, aber auch das soll es immer mal wieder geben. Ich suche immer noch das "besonders aufwendige".

Mick hat im Prinzip schon alles gesagt. Und frag mal Hartmut Becker, wenn du ihn triffst, der wird es dir dann genau erklären was für ihn "aufwändig" heißt.

Man muss einfach die Verhältnisse sehen, dass ein Miniverlag hier Beachtliches geleistet bzw. in Auftrag gegeben hat, das eigentlich eine Nummer zu groß ist. Wo andere, vergleichbare Verlage das selber machen, hat comics etc. die grafische Gestaltung in Auftrag gegeben und sich das ordentlich was kosten lassen. Und man sieht auch, dass hier mit Liebe zum Detail gearbeitet wurde.

Vielleicht schaust du dir den Band einfach mal an, und dann fällt es Dir wie Schuppen aus den Haaren ... :)

s.dinter
22.07.2011, 16:43
das könnte bei kollege eis schwierig werden… :D

Klassikfreund
22.07.2011, 18:55
Zu meiner Kritik an den Cross Cult Bänden: Ich habe diese nur nebenbei erwähnt, weil die Diskussion in "edles Hardcover vs. schlichtes Softcover" abschweifte. Ich habe leider noch keinen CC HC Band gesehen, den ich für edel hielt.
Natürlich habe ich nicht 100% der Verlagsproduktion penibel auf Fehler überprüft, sondern die Exemplare aus meinen Sammelgebieten im Laden oder bei Sammlerfreunden angeschaut. Man kann über manche Kritikpunkte durchaus unterschiedlicher Auffassung sein: Ich empfinde eine Verkleinerung z.B. bei ANDRAX oder TORPEDO als absoluten Frevel. Darum kaufe ich die Bände dann nicht, obwohl sie als einzig erhältliche Gesamtausgaben eigentlich ohne Alternative sind.

Allerdings, und jetzt werde ich mal wieder deutlich: Es kann nicht sein, daß ein erläuternder Klappentext über Richard Corben faktische Fehler enthält oder daß ein optisch sehr schöner Band wie Baltimore mit zahlreichen orthografischen Fehlern gespickt ist.

Da muss ich einfach mal fragen: Zu geizig für einen Korrekturleser ?

Manx cat
22.07.2011, 19:03
Die sind im CC-Forum bestimmt erfreut über konstruktive Kritik.

eis
22.07.2011, 20:35
Mick hat im Prinzip schon alles gesagt. Und frag mal Hartmut Becker, wenn du ihn triffst, der wird es dir dann genau erklären was für ihn "aufwändig" heißt.

Man muss einfach die Verhältnisse sehen, dass ein Miniverlag hier Beachtliches geleistet bzw. in Auftrag gegeben hat, das eigentlich eine Nummer zu groß ist. Wo andere, vergleichbare Verlage das selber machen, hat comics etc. die grafische Gestaltung in Auftrag gegeben und sich das ordentlich was kosten lassen. Und man sieht auch, dass hier mit Liebe zum Detail gearbeitet wurde.

Vielleicht schaust du dir den Band einfach mal an, und dann fällt es Dir wie Schuppen aus den Haaren ... :)

Morgen bin ich bei meinem Comichändler und werde in den fertigen Band reinschauen. Ich bin gespannt, ob sich seit der mir bekannten Vorabversion so viel verändert hat. Hast du bestimmte Stellen, bei denen man die Liebe zum Detail besonders bemerkt?

Comic Report Süd
23.07.2011, 08:50
Morgen bin ich bei meinem Comichändler und werde in den fertigen Band reinschauen. Ich bin gespannt, ob sich seit der mir bekannten Vorabversion so viel verändert hat. Hast du bestimmte Stellen, bei denen man die Liebe zum Detail besonders bemerkt?

Ab Seite 177 beginnen die Einzelbetrachtungen der einzelnen Wäscher-Serien. Hier siehst Du oben rechts einen kleinen Sigurd-Kopf. Dieser Kopf ist auf jeder Seite zu finden. Der verändert sich mit jeder Serie und er wandert, wie eine Art Indikator, allmählich die Seite herunter bis er auf Seite 459 schließlich ganz unten ist (Nizar).

Oder:

Auf der gleichen Seite 177 steht auch die Kapitel-Überschrift zur Serie Sigurd. Diese ist wie alle anderen mit dem Original-Logo betitelt. Für jede Serie wurde, ob Gert oder Buffalo Bill, das Original-Logo herausgesucht und verwendet. Das hätte man locker einfacher machen und sich sparen können und die "normale" Schrift der anderen Überschriften (wie z.B. auf Seite 55) nehmen können. Aber man hat sich die Mühe en detail gemacht.

Die restlichen Details kannst Du locker selber herausfinden. Ich bin mir sicher, Du schaffst das. ;)

eis
24.07.2011, 09:22
Es fällt mir schwer, besonders weil wir so völlig andere Bedeutungen hinter den Begriffen haben. Mit Liebe bis ins Detail ist für mich etwas anderes, als ein Logo auf einer Musterseite eines Layoutprogramms zu platzieren - was übrigens keinen Pfennig oder Cent mehr kostet. "Mit Liebe bis ins Detail " würde vielleicht anfangen bei einer Daumenkino-Animation der Figur. Oder wenn man Wäschers Anekdoten mit passenden Panels aus seinen Comics kommentiert hätte, wenn man ein Interview mit Wäscher als CD mit ins Buch gepackt hätte. All das wären keine neuen Erfindungen gewesen, kann man sich beim Madman-Trade oder bei der Barks Zusammenstellung "Die Ducks auf hoher See" abschauen.

Werbetexte in allen Ehren, aber wenn man das Tollste vom Tollen anpreist, dann wird aus Gut schnell Nicht-So-Toll. Das ist schade, und ein Buch über Wäscher und seine Serien hat so was nicht verdient. Wenn der Autor seine Historie überdenkt und für ein ordentliches Honorar einen guten Text abliefert, dann ist das Gut. Wenn sich ein Kleinverleger laut deiner Einschätzung übernimmt und dann doch ein gutes Buch dabei rauskommt - super! Wenn man durch den Verkauf einer hochpreisigen HC Version solch ein Projekt zu einem finanziellen Erfolg werden lassen kann - gut!

Liebe zum Detail ist für mich ein Comic über eine Kneipenszene, auf dessen Titel ein Bierdeckel klebt, ein aufwändig produziertes Buch überrascht mit Aufklappseiten, Sonderfarben oder Effektpapieren, mit Liebe ist ein Comic gemacht, dessen letzten Seiten von Künstlerkollegen des zu früh verstorbenen Zeichners vollendetet wurden. Wie du siehst, haben wir so völlig unterschiedliche Konzepte hinter den Begriffen, dass wir in diesem Fall zu keiner gemeinsamen Beurteilung kommen können. Es wird mir nichts aus den Haaren fallen, und auch dein "das schaffst du schon" will nichts helfen. Dieses Buch bleibt eine ordentliche Leistung. Für Wäscher Fans vielleicht auch zu einem ordentliches Preis/Leistungsverhältnis. Die Entscheidung für das Hardcover mit Extras und Limitierung (imho limitiert der Preis alleine die Zielgruppe) so deutlich mehr zu verlangen und das bei Ausschaltung der üblichen Mitverdiener wie Vertrieb und Einzelhandel lässt mich zumindest kritisch hinterfragen.

L.N. Muhr
24.07.2011, 12:18
Was du meinst, fällt doch eher unter "charmante Skurrilitäten". "Liebe zum Detail" ist es nur bedingt, die zeigt sich beim Buch zuallererst an dessen Inhalt und nicht an diversen Gimmicks (die manchmal auch einfach nur nerven, siehe das beigepappte LSD-Tütchen bei "Dirt Girl", das bei mir schon lange den Weg aller Pfitzelsachen gegangen ist, es ist verschollen).

eis
24.07.2011, 12:44
Ich würde das auch gleichsetzten. Den Ausweis aus der Bücherei der Stadt Xoth! habe ich immer noch. Wenn die Gimmicks dann auch noch zum Inhalt passen, finde ich das charmant und liebevoll, gerne auch skurril - ich mag das. Ich hatte ja um Beispiele für die Liebe zum Detail in dem Buch über Wäscher gebeten und Comic Report Süd hatte Äußerlichkeiten als Beleg dafür genannt. Über den Inhalt hatte er da nichts geschrieben. Den Inhalt, den Teil über Wäscher finde ich auch gut, würde ihn aber nicht so bewerten wie Comic Report Süd. Und die grafische Qualität des Bandes finde ich auch gut. Aber für Comic Report Süd ist es besonders, was er noch nicht so an Beispielen benennen konnte. Die Logos auf den Seiten scheinen es für dich nicht zu sein, für mich auf jeden Fall nicht.

eis
24.07.2011, 12:47
Wenigstens sind wir wieder beim Thema. Und Wäschers Nick ist toll! Klassische SF wie sie damals war, Zigarren-Raumer, fleigende Autos - toll. Wäschers Auftritt in Erlangen war beeindruckend: trocken, auf den Punkt - einfach beeindruckend.

Manx cat
24.07.2011, 12:58
Was mich am Buch "Allmächtiger" stört, ist die Nachvollziehbarkeit der Zitate. Wenn Wäscher zitiert wird, dann bleibt oft unklar, ob er es 1970, 1984 oder erst kürzlich gesagt hat.

Wäschers Lehning-Comics mag ich eigentlich generell, aber Sigurds komischer Ketten-Strampelanzug war für mich schon immer ein Abturner.

MarthaWashington
25.07.2011, 06:14
Ich würde das auch gleichsetzten. Den Ausweis aus der Bücherei der Stadt Xoth! habe ich immer noch. Wenn die Gimmicks dann auch noch zum Inhalt passen, finde ich das charmant und liebevoll, gerne auch skurril - ich mag das. Ich hatte ja um Beispiele für die Liebe zum Detail in dem Buch über Wäscher gebeten und Comic Report Süd hatte Äußerlichkeiten als Beleg dafür genannt. Über den Inhalt hatte er da nichts geschrieben. Den Inhalt, den Teil über Wäscher finde ich auch gut, würde ihn aber nicht so bewerten wie Comic Report Süd. Und die grafische Qualität des Bandes finde ich auch gut. Aber für Comic Report Süd ist es besonders, was er noch nicht so an Beispielen benennen konnte. Die Logos auf den Seiten scheinen es für dich nicht zu sein, für mich auf jeden Fall nicht.


Ich stand in München auf dem Festival eine Zeit lang am Stand von Comics etc. Dort ist das Wort „aufwendig“ ein paar Mal gefallen, als die Besucher den Band in die Hand nahmen und durchblätterten. Becker erklärte ebenfalls jedem wie aufwendig das Buch für ihn war. Also Aufwand in jeder Hinsicht.

Ich weiß nicht, was du für ein Problem hast und deine Meinung sei dir unbenommen. Wenn Du unter aufwendigen Details eher Firefanz im Stil von Yps-Gimmicks meinst, okay. Das ist hier aber wohl nicht gemeint. Ich jedenfalls kann nachvollziehen, wenn man meint, der Band wäre aufwendig gewesen.

Ich glaube, du hast dich da vielleicht in was verrannt. Und dein Verständnis von „aufwendig“ erscheint mir auch etwas eigenwillig.

Es haben doch schon mehrere Leute hier erklärt, warum der Band aufwendig ist. Einmal die Produktion an sich, die in dieser Art als Originalausgabe eines Comic-Sekundärwerks sehr selten vorkommt, und als Du Details wissen wolltest, wurden auch Beispiele gebracht. Die Verwendung der Logos finde ich übrigens ein nettes Detail. So einfach ist die Einbindung dann doch nicht. Hier merkt man gut, dass du „Ahnung“ hast, denn du glaubst, dass diese Logos schon in der Layout-Software hinterlegt sind. Aber es muss erstmal einer diese einscannen oder auftreiben, damit sie hinterlegt werden können.

Ich hätte den Band aber wie andere lieber als HC gehabt. Die limitierte Ausgabe ist mir auch viel zu teuer. Ich bin mal gespannt, ob die sich verkauft, auch wenn sie mit 99 Exemplaren sehr niedrig ist. Der Preis ist einfach pervers hoch.

eis
25.07.2011, 08:11
Es haben doch schon mehrere Leute hier erklärt, warum der Band aufwendig ist. Einmal die Produktion an sich, die in dieser Art als Originalausgabe eines Comic-Sekundärwerks sehr selten vorkommt, und als Du Details wissen wolltest, wurden auch Beispiele gebracht.

Mit den Beispielen sieht es aber eher mager aus, und wenn die sich dann auf die Kategorie Schnörkel (den ich, seltsam wie ich bin, ja eigentlich liebe) beschränken - schade. Ich möchte den Band und vor allem Wäscher Bedeutung in keinster Weise schlecht machen. Aber es gibt immer wieder gut gemachte Sekundärliteratur. Knesebeck mit "Comic Art Now" und "Erotische Comics ", "1000 Jahre Manga" bei Flammarion. Das ist hoffentlich bald Standard.



Die Verwendung der Logos finde ich übrigens ein nettes Detail. So einfach ist die Einbindung dann doch nicht. Hier merkt man gut, dass du „Ahnung“ hast, denn du glaubst, dass diese Logos schon in der Layout-Software hinterlegt sind. Aber es muss erstmal einer diese einscannen oder auftreiben, damit sie hinterlegt werden können.

Doch, das Einbinden, sogar das Scannen und Freistellen ist so einfach.

Aber jetzt habe ich genug Werbung für den Band gemacht und hole den anderen oppulenten Schinken mit dem Titel "Allmächtiger" raus. War auch Sekundärliteratur, auch beeindruckend in seiner Erscheinung und handelte über Perry Rhodan. Seltsam die Ähnlichkeiten beider Bände. Beide hochpreisig, beide von den Fans vergöttert und beide nicht ohne Anlässe zur Kritik.

L.N. Muhr
25.07.2011, 12:22
Kneesebecks Erotika-Bücher fallen nun ausgerechnet nicht in die Kategorie "liebevoll". Dazu ist Übersetzung und/ oder Lektorat viel zu schlunzig. Die "Liebe zum Detail" zeigt sich zu allererst an den Inhalten, nicht an irgendwelchen Gimmicks, da hat dein Vorredner schlicht recht. "Gaston" ist nicht deshalb ein mit Liebe zum Detail gestalteter Comic, weil ihm ein Vertrag der Firma Bruchmüller beiliegt.

Der andere "Allmächtige" z.B. war hübsch zum Gucken, aber zieht man die Bilder ab, bleiben fast nur noch Listen sowie zum Teil um mehr als zwanzig Jahre (zum Erscheinungszeitpunkt) veraltete Portraits. Textlich gesehen reißt dir dieses Buch jeder Autor runter, der Wiki nutzen kann.

eis
25.07.2011, 12:41
Kneesebecks Erotika-Bücher fallen nun ausgerechnet nicht in die Kategorie "liebevoll". .

Da hatte ich sie auch nicht gesehen. Die sind aufwändig produziert, wenn ich die Begrifflichkeit nun nach den diversen Beiträgen hier richtig verstanden habe.

Ich bemerke schuldbewusst: das habe ich leider nur gedacht, nicht geschrieben. Ich schrieb "gut gemacht" und meinte bunt, seitenstark und in guter Verarbeitung. Auch das Art Now fand ich inhaltlich nicht überzeugend, aber es ist ein schöner Bildband, imho inhaltlich am Thema vorbei.

Es ist ein Argument gegen die These, das Sekundärliteratur in hochwertiger Verarbeitung selten wäre.


Die "Liebe zum Detail" zeigt sich zu allererst an den Inhalten, nicht an irgendwelchen Gimmicks, da hat dein Vorredner schlicht recht.

Einen Hinweis auf den Inhalt finde ich nicht bei #201 von MarthaWashington (meinem Vorredner) nicht. Oder meintest du einen anderen Beitrag? Das ist die Wiederholung von deinem Post - oder?

Ich hätte ja gerne die inhaltlichen Highlights dieses Bandes genannt bekommen, es wurden bisher nur Äußerlichkeiten aufgeführt.

Und bei deiner Einschätzung zum Perry Allmächtigen - da hast du Recht. Aufwändig produziert, tolle Bilder, einige imho liebevolle Highlights wie das erste Expose, insgesamt aber nicht wirklich begeisternd.

Was ich bemerkenswert finde ist die Emotionalität, die hier vorherrscht. Vieleicht eine Eigenart des Internets und von Foren. Argumentationen sind schwer, zu leicht hat man seine eigene Vorstellung von dem, was der andere schreibt. Da fehlt das sich in die Augen sehen, schnell erklären können. Ich nehme mich da absolut nich aus, meinen faux pas erwähnte ich bereits. Ich fragte nach Belegen für "liebevoll bis ins Deatil" und "aufwändig produziert" und bekomme als Antwort "Logos auf jeder Seite" und "das haben viele gesagt", und das die Präsentation selten ist. Ich habe Beispeile gegeben, das es mit der Seltenheit nicht so gegeben ist und ich weiß, das die grafische Gestaltung nicht so aufwändig ist, wie sie bisher hier dargestellt wird.

Zudem gönne ich jedem seinen Spaß mit so ziemlich allem, was ihm Spaß macht. Ich mag liebevoll ausgesuchte Gimmicks und Schnörkel, andere mögen gut recherchierte Texte. Ich mag keine Wertungen wie "Und man sieht auch, dass hier mit Liebe zum Detail gearbeitet wurde" ohne
Beispiele. Das sind Aussagen und fertig. Da hätte ich gerne - ich wiederhole mich leider - ein Beispiel. Wurde ja auch gegeben- das passende Serien-Logo bei den Serienvorstellungen. Das ist in Muhrs Augen nur Schnörkel und in meinen nicht aufwändig und nicht liebevoll. Ich mag keine geheimnisvollen Aussagen wie "Der Preis ist jedenfalls überhaupt nicht zu teuer, schon gar nicht, wenn man weiß, was alles bei dieser aufwändigen Produktion angefallen ist". Wenn ich die Hintergründe nicht kenne, sehe ich auch sicher nicht den Aufwand. Warum kann der Hintergrund, der zu dieser Wertung (seinen Preis wert weil aufwändig produziert) führt, nicht gleich benannt werden? Das hat was von Verkäufer-Rethorik, man denkt, man hört etwas substanzielles, aber es ist nur eine unbelegte Meinung. Und beim Nachfragen ist man schnell als Schlechtmacher in Verruf.

Ich glaube, ich mache "Diskussionskultur im Wandel durch das Fehlen von nonverbalen Mitteilungen und zeitlicher Entkopplung" zu einem Thema einer mal zu schreibenden Haus- oder was auch immer Arbeit.

Und ich weiß, meine Antwort ist zu lang für das Internet. Als Fazit des Threads werde ich ein paar Tage warten und dann den Band unter Berücksichtigung aller noch zu nennenden Highlights noch mal lesen. Es ist ja schade, das meist negative Kritik geäußert wird. Schreibt doch mal, was euch als Leser besonders am Band gefallen hat. Sei es, das ihr hier erstmalig von einem interessanten Wäscher-Comic gelesen habt, sei es die Stelle als Wäschers Arbeit auf Messers Schneide stand, sei es einfach die Tatsache, das ein vermeidlicher Wäscher-Bäscher zum Wäscher Chronisten wurde. Das würde generell eine positive Werbung für den Band sein und die Kritiker belehren, das dieses Buch Spaß machen kann - auch inhaltlich. Und ich werde am Inhalt neue Seiten kennenlernen. Da ich nichts schlechtes am Buch fand weiß ich nicht warum ich widerlegt werden muss, ich bitte darum, überzeugt zu werden.

Kaschi
25.07.2011, 12:54
"Gaston" ist nicht deshalb ein mit Liebe zum Detail gestalteter Comic, weil ihm ein Vertrag der Firma Bruchmüller beiliegt.
Ist das ein fiktives Beispiel oder gibt es dieses Gimmick tatsächlich?

L.N. Muhr
25.07.2011, 13:10
Da hatte ich sie auch nicht gesehen. Die sind aufwändig produziert, wenn ich die Begrifflichkeit nun nach den diversen Beiträgen hier richtig verstanden habe.

Nein, da die deutsche Textgestaltung lieblos ist.

Und dass die Textgestaltung eine Rolle spielt, wurde hier bereits mehrfach gesagt.

@Kaschi: Leider hat sich Carlsen außerstande gesehen, diesen Vertrag beizulegen, weil dieser dusselige Bürobote... na, du weisst schon.

Mick Baxter
25.07.2011, 14:37
Da der Aufwand als Argument für den Preis genannt wurde, kann man ihn auch nicht absolut definieren. "Greatest Of All Time - Eine Hommage an Muhammad Ali" ist aufwendig produziert, kostet in der auf 9.000 Exemplare limitierten Sammler-Edition allerdings auch 3.000 €. Die Normalausgabe von 2010 kostet nur noch 99 €, trotzdem steckt da natürlich noch viel von dem ursprünglich betriebenen Aufwand drin. Und Aufwand ist eben nicht nur die Unterschrift von Muhammed Ali. Bei "Allmächtig!" stoßen hohe Produktionskosten auf eine kleine Auflage, was einen hohen Preis ergibt. Und da können die Kosten an Positionen auftreten, die dem Leser gar nicht zu vermitteln sind (Telefongebühren, Versicherungen, Transportkosten – denk dir irgendwas aus).

Comic Report Süd
25.07.2011, 16:10
So ist das mit den Internetforen. Für jeden Satz, den man schreibt, kommt möglicherweise einer und korrigiert ihn. Oftmals sicher auch mit Recht.

Zunächst einmal möchte ich mich wiederholen und auf meinen Post #136 von vor ein paar Tagen hinweisen:
http://www.comicforum.de/showpost.php?p=3043529&postcount=136

Trotzdem fragt mich „eis“ fast schon im Stile eines Stalkers renitent nach Details. Wer es genau nimmt, der sollte halt auch genau lesen.
Ergo: Da ist ein längerer Text seit einiger Zeit in der Mache für CRON und ich werde hier sicher nicht alles vorweg nehmen.

Aber von allem abgesehen: Wenn ich (oder ein x-beliebiger anderer) Knigges HRW-Buch (oder ein x-beliebiges anderes Buch) für aufwändig halte, dann ist das doch nichts schlimmes.
Wenn „eis“ meint, dass das Buch „Allmächtiger!“ nicht aufwändig wäre, ob jetzt äußerlich oder innerlich, dann kann er das auch behaupten. Was das über sein Bezugssystem sagt, kann sich jeder selber ausrechnen.

Mit seinen Beispielen hat er sich natürlich selber mit dem Rücken an die Wand argumentiert. Zum Beispiel: „Comic Art Now“ ist nichts besonderes. Das ist eine simple Lizenz, die zudem inhaltlich unausgewogen ist. „Erotische Comics“ ist auch eine ziemlich komplette Übernahme aus dem Ausland. Da hat Knesebeck nicht viel ins Drumherum investieren müssen. Außerdem ist der Münchner Verlag für Bildbände bzw. „Das besondere Buch“ bekannt und kennt sich damit bestens aus. Das „All-mächtige“-Perry-Buch geht zwar in die richtige Richtung, da aber „eis“ sich nie klar ist, ob er Äußerliches oder Inhaltliches meint, ist es trotzdem ein schlechtes Beispiel, da es, wie L.N. Muhr berechtigt einbringt, vom Gehalt eher „Kaffeesatz“ ist.

Außerdem unterstellt er mir eine „Verkäufer-Rhetorik“, als ob ich das Ding lektoriert hätte. Da musste ich schon schmunzeln. Jetzt gerade wieder. :D

Aber mal im Ernst: Man muss schon richtig mit der Lupe suchen, bis man ein originär deutsches Sekundärwerk findet, bei dem so stark in Optik, Layout, Inhalt, etc. investiert wurde. Ein Buch wie Alexander Brauns Meisterleistung über Zeitungs-Strips wäre so ein Beispiel, was ich in jeder Hinsicht aufwändig finde. (Kennt ihr das?) Aber der Band ist „eis“ sicher auch zu popelig. Es fehlt ja der beiliegende Krazy Kat-Teebeutel … und das Plastikhufeisen von Prinz Eisenherzens Pferd. ;)

PS: Glaubt‘s oder glaubt’s nicht: Eckard Sackmanns Jahrbücher der „Deutschen ComicForschung“ finde ich auch aufwändig. Auf den ersten Blick ist das nicht so einfach zu erkennen, aber alleine die Zusammenstellung des seltenen Bildmaterials und die saumäßige Recherchearbeit, die in vielen Beiträgen steckt, ist mit Geld nicht zu bezahlen.

eis
25.07.2011, 17:34
Okay, das Buch Allmächtiger ist ultimativ aufwändig und liebevoll. Ich muss es einsehen. Ich vermisse Teebeutel und liebe Schnörkel, habe keinen Plan von Satz und Layout und ergebe mich denen, die es besser wissen. Es ist voll okay, das Comic Report Süd mir alles mögliche unterstellt. Aber wo habe ich das Buch eigentlich bewertet? Egal. Kauft das Buch.

Und jetzt ganz ohne Ironie:
Kauft vor allem Wäschers Comics - der hat es sich verdient. Und Sackmanns Herzblut, seine Liebe zum Detail, bemerkt man wirklich ohne Lupe. Das Comic Report Süd als Repräsentant des Comic Reports hier so, imho als Betroffener, fast schon beleidigend wird - das hat für mich natürlich mehr als nur ein Geschmäckle.

Comic Report Süd
25.07.2011, 18:01
Ich glaub mein Schwein pfeift. Wo habe ich dich beleidigt?

Ich schrieb doch, dass Du mir meine Meinung lassen sollst, und ich lass Dir Deine. Das war doch ein Patt.
Mir ist's ehrlich gesagt völlig wurscht wie Du das Buch findest. Lass mich es einfach "aufwändig" finden.
Du musst es nicht aufwändig finden.

Und überhaupt: Du hast das Buch in ZACK kritisiert wegen Äußerlichkeiten, obwohl du genau gewußt hast, dass Du nur eine Vorab-Version bekommen hast, die nicht mit dem Endprodukt übereinstimmt. Das hat auch ein Geschmäckle von ganz anderen Dimensionen. Lass mir bitte das Glashaus stehen, und lass mich auch eine Meinung haben, ob ich jetzt "Comic Report Süd" heiße oder "Comic Report Reilingen". Ich muss nicht neutral sein. Wenn ich etwas interessant, beachtlich, gut oder scheiße finde, dann muss mir erlaubt sein, dies zu schreiben.

Peace.

Clint Barton
25.07.2011, 20:11
:bopcorn:

ZAQ
19.12.2011, 02:15
Was ist eigentlich daraus geworden:
(...) Ich arbeite dran, dass alle Beteiligten Ende Juni in München händchenhaltend mit Gänseblümchen im Haar fröhliche Lieder singend im Kreis tanzen können.
?
Und wenn das geklappt hat: Gibt es davon Film- oder Foto-Dokumente?
:D

Zyklotrop
26.04.2012, 00:30
Und auch das "Lustige Taschenbuch" nur noch als HC bitteschön, einhergehend mit der Umbenennung in "Lustiges Buch" natürlich.

Neben zaktuells "YPS für alternde Erwachsene" hat sich auch dieser fromme Wunsch dieser Tage erfüllt.

ZAQ
31.12.2013, 23:58
Doch, genau 1 x, etwas Eigenwerbung, 1985 in der ZDF Drehscheibe, da wurde er interviewt, wenn ich mich genau erinnere, war das damals ein Beitrag zur "Comicolympiade", ich habe das noch irgendwo auf einer Videokassette.Kannste das mal digitalisieren, bei youtube reinstellen und hier den Link posten? Oder so?