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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : ICOM Independent Comic Preis 2011



Mick Baxter
11.01.2011, 05:37
Der ICOM Independent Comic Preis 2011

Die Preisverleihung 2011 findet am 23. Juni um 20 Uhr in der Münchner Glockenbachwerkstatt statt.

Am 3. Juni 2010 wurde der ICOM-Preis auf dem Internationalen Comicsalon in Erlangen um 19 Uhr im Großen Rathaussaal zum bereits 17. Mal verliehen. Turnusgemäß findet in diesem Jahr die Preisverleihung in München auf dem Comic-Festival (23.–26. Juni 2011) statt.

Der ICOM Independent Comic Preis wird jeweils für den Zeitraum des zurückliegenden Kalenderjahres verliehen. Der Preis wird nur an Comics verliehen, die sich um den Preis beworben haben. Auf diesen Seiten unserer Website erfahren Sie alles über die Preisträger der vergangenen Jahre.


Zweck des Preises

Der Interessenverband Comic e.V. ICOM vergibt seit 1994 diesen Preis für die ungeheuer rege Verlags- und Zeichnerszene jenseits der etablierten, auf dem Abdruck aus dem Ausland importierter Comics basierenden Branchenriesen. Der Preis zeichnet Eigenproduktionen aus dem zurückliegenden Kalenderjahr aus.


Dotierung

Der ICOM-Preis ist mit insgesamt 2.000 € dotiert. Der Hauptpreis ist mit 500 €, die anderen fünf Kategorien sind mit jeweils 300 € dotiert.


Die Preiskategorien

Der ICOM vergibt alljährlich sechs Preise:

Kategorie 1
Bester Independent Comic

Kategorie 2
Bester Kurzcomic

Kategorie 3
Herausragendes Szenario

Kategorie 4
Herausragendes Artwork

Kategorie 5
Sonderpreis der Jury für eine bemerkenswerte Comicpublikation

Kategorie 6
Sonderpreis der Jury für eine besondere Leistung oder Publikation


Bewerbungen

Die Preise in den Kategorien 1–5 werden nur an Publikationen (keine Manuskripte) verliehen.
Alle Einsendungen mit 5 Exemplaren an

Interessenverband Comic e.V. ICOM
c/o Burkhard Ihme
Danneckerstraße 12
70182 Stuttgart.

Für Webcomics gibt es keine eigene Kategorie, sie können aber in den Kategorien 1–5 teilnehmen. Für eine Bewerbung bitte eine Mail mit Angaben zum Urheber, der URL zur veröffentlichenden Plattform und Deeplinks zu bis zu 10 Vorschlägen zum Reinschnuppern an icomic@aol.com schicken. Auch diese Beiträge müssen aus dem zurückliegenden Kalenderjahr stammen.


Einsendeschluß

für Publikationen aus dem Jahr 2010 ist der 15. April 2011.



Und die Bewerbungen 2011 sind (wenn es keine Nachzügler gibt):

Arne Schulenberg, Jens Sundheim, Markus Mielek: Union der Helden (http://www.unionderhelden.de/)
Jeff Chi:http://spinken.blog.de/
Kathinka Kaminski und Lars Vollertsen: Seth IO Erbeth (http://www.insane-comics.de/)
Ulf Salzmann: http://www.flausen.net
Sarah Burrini: Das Leben ist kein Ponyhof (http://www.sarahburrini.com/)
Adrian vom Baur: Hipsters (http://www.hipsters-comic.com/category/deutsch/)
David Füleki: Entoman vs- Aprilwetter (http://www.comicstars.de/channels/entoman/comics/Entoman%20vs.%20Aprilwetter_1)
David Füleki: Entoman: Serial Sausage Slaughter (http://www.comicstars.de/channels/entoman/comics/Entoman%3A+Serial+Sausage+Slaughter+1%3A+Code+Gelb _1)
David Füleki: Studieren mit Rind (http://animexx.onlinewelten.com/doujinshi/zeichner/62719/31179/)
Katrin Felder, Karsten Klintzsch, Sebastian Kempke, Stephan Probst, David Füleki, Mursch und Flauteboy: eComix No. 3 (http://www.undergroundcomix.de/index.php/comix/onlinecomics/ecomixmagazin/book/28-ecomix-no3/8-ecomix-magazin)
Markus Freise und Marc-Oliver-Schuster: Katze (http://www.katzecomic.de)
Marc Seestaedt: Lifestrips (http://www.lifestrips.de)
Oliver de Neidels: http://de-neidels.de
David Boller: Zampano (http://www.zampano-online.com/)

Ivo Kircheis und Mamei: Rocket Blues
Stephan Probst: Comic Killer
Ivo Kircheis: Papa, wann essen wir mal ein Pferd?
Eckart Breitschuh: Argstein – Albtraum unterm Berg
OMI 81 – Die Rentner
Rautie: Fitzgerald 1
Rautie: Familie Rappelrübe 1
Rautie: Coco Fisch 1
Rautie: Willy the Kid 1
Thorsten Kiecker: Ria – Same der Hoffnung
Andreas Michalke: Bigbeatland 2
Nicolas Mahler: Pornografie und Selbstmord
Sascha Hommer und Jan-Frederik Bandel: Im Museum – Archive des Zerfalls
Arne Bellstorf: Baby's in Black
Barbara Yelin und Peer Meter: Gift
Diverse: Le Monde Diplomatique
Ivo Kircheis und Mamei: Stripp * Strapp * Strull
Michael Feldmann: Hades-Syndrom 4
Robert Heracles und Ingo Schwedler: Noli me tangere
Robert Heracles und Ingo Schwedler: Son of the sun
Tomppa: Der Engel 2
JAZAM 5: Nachtleben
PANIK ELEKTRO 7
Lutz Anke: George Bähr und die Erfindung der Frauenkirche
PAPER THEATRE 7
BLÜTENTRÄUME 3
HUNGRY HEARTS 5
Lukas und Kilian Wilde: Königin der Lügen
ZIPP 4
Jähling: Monsterjägerin Conny van Ehlsing 2
Calle Claus: Die Schanzen Babes
David Füleki: Blutrotkäppchen
David Füleki: Roy und die Frauen
David Füleki: Tristesse, Beton und Menschlichkeit
Sophie Kaldinski und Jasmin Klier: Holy Blasphemy 1
COMICAZE: Wiesn G'schichtn
BAITO OH! 2
Schwarwel: SCHWEINEVOGEL 3
Schwarwel: Schweinevogel Total-o-rama
Christian Pick: Lily 3 – Der Spinnendämon
Haggi u.a.: Brett, der tapfere Raumpilot
SHOUNEN GO! GO! 6
Die Greta und Martin Rathscheck: Zehn Theorien derer zu erklähren das Phänomen Cosplay hyrmit ersuchet wird
LEMON LAW 3
Erik: Dédé – Sind Sie tot, Madame?
Dinter, Tauber, Krehl, Vogt, Strangmeyer: Die Toten 1
Dinter, Tauber, Völlinger, Felix, Bagatzky: Die Toten 2
Naomi Fearn: Zuckerfisch ... Mit Liebe gemacht
Aike Arndt: Die Zeit und Gott
Haggi: Der Hartmut hat euch alle lihb
Haggi: Der Hartmut finndet den Supperstahr
Moses, Jehrum, Der Bub: Die Abenteuer vom Lieben Gott 2
Stephan Hagenow: Kommissar Fröhlich – Schwarze Wittwe
Stephan Hagenow: Kommissar Fröhlich – Stumme Zeugen
Martin Frei: Kommissar Eisele 2
Bela Sobottke: König Kobra
Holger Hofmann: Die Kolkas 4
Stephan Hagenow: Einar 12–21
Stephan Hagenow: Tumba 2
Felix Mertikat und Benjamin Schreuder: Jakob

_____________________________________________

Mick Baxter
17.01.2011, 17:16
And the Winner is:

Webcomics: Sarah Burrini ("Das Leben ist kein Ponyhof")
Printcomic: Thorsten Kiecker: Ria – Saat der Hoffnung

Aber zunächst nur, wenn die ersten Einsendungen die einzigen bleiben. Dann muß die Jury erst gar nicht scharfrichten.

USa.
17.01.2011, 20:53
:special:

Jähling
18.01.2011, 12:08
Was genau ist eigentlich mit "bester Kurzcomic" gemeint? Beiträge in Anthologien und Fanzines? Und wenn ja, wie reicht man die ein, und wer? Weil, die Herausgeber der Anthologien werden ja eher das Gesamtprodukt einschicken.

Mick Baxter
18.01.2011, 22:21
Das die Juroren dann hoffentlich lesen und die Juwelen unter den Beiträgen erkennen.

Jähling
19.01.2011, 22:13
Deshalb die Frage. Man muss die also nicht zusätzlich einreichen?

Mick Baxter
20.01.2011, 06:15
Einmal reicht natürlich. Die Comics, die man dem ICOM schicken soll, sind ja keine Strafe oder ein Eintrittsgeld, sondern schlicht dazu da, daß die Juroren alle Comics lesen können. Wenn man allerdings einen garantierten Siegercomic in einem ansonsten grottigen Magazin veröffentlich hat und der Herausgeber will deshalb nichts einreichen, hat man natürlich Pech gehabt. Oder schickt selber was.

Wittek 0815
15.02.2011, 21:35
Ist der 2. Beitrag im Thema aktuell?

Mick Baxter
15.02.2011, 21:59
Nicht ganz. Reprodukt hat schon ein großes Paket geschickt, Weissblech ein ganz kleines.

MoritzStetter
08.03.2011, 17:06
ich hab auch was geschickt.
ist angekommen?

Mick Baxter
11.03.2011, 06:47
Ist angekommen. Allerdings gehört das Gütersloher Verlagshaus zu Random House. Independent definieren wir anders.

MoritzStetter
13.03.2011, 15:53
Ach so, wie definiert "IHR" das denn?

und gibt es ne Möglichkeit, dass ich die Exemplare zurück bekomme?
Ich scheine zwar von heut auf morgen plötzlich "Mainstream" geworden zu sein,
aber 5x14Euro sind für mich irgendwie trotzdem immer noch ne Menge Geld.

Da hab ich mir ja was eingebrockt, als ich mir in 6 Monaten im Alleingang unter völliger künstlerischer Freiheit (voll independent ey) 100 Comicseiten aus den Rippen geleiert hab
und dann die Frechheit besaß diesen nicht bei einem kleinen Küchentischverlag rauszubringen.
Wo kommen wir denn da hin in Comic-kuschel-wirholenunsgegenseitigeinenrunter-Land?
Aber gut, bleibt mal schön unter euch (wen auch immer Burkhard da mit "wir" meint..),
ich schein ja irgendwie raus zu sein.

Lola65
13.03.2011, 19:04
It angekommen. Allerdings gehört das Gütersloher Verlagshaus zu Random House. Independent definieren wir anders.

blödsinn Burkhard, das hat doch mit dem Zeichner nix zu tun. Moritz ist ein Independent Zeichner.

Das hat doch nichts mit dem Verlag zu tun, der seinen Comic herausgebracht hat.

Hängt Independent davon ab welcher Verlag seine Comics herausbringt?

Und dieses Verlagshaus ist doch nur ein kleines Licht im Riesengroßen Random House Gebäude.

Scout
13.03.2011, 19:06
It angekommen. Allerdings gehört das Gütersloher Verlagshaus zu Random House. Independent definieren wir anders.

Ich bin echt sprachlos und verstehe dieses Argument überhaupt nicht. Mich würde auch mal interessieren, wie "independent" definiert wird. Denn diesen Begriff allein am Verlagshaus festzumachen, halte ich für engstirnig und am Thema vorbei "gepreist". Kommt es nicht darauf an, mit dem Preis Arbeiten zu schätzen, die über den Tellerrand blicken und sich an Themen heranwagen, die jenseits des Mainstream liegen? Geht es etwa nicht darum, Zeichner zu würdigen, die den Mut haben, originelle Geschichten in ungewöhnlichem Stil zu erzählen? Ich habe Moritz' Comic gelesen und genossen. Er liefert hier keinen Superhelden-Comic und keinen Tim-und-Struppi-Abklatsch, sondern erzählt die Geschichte Bonhoeffers. Es gibt Filme und Literatur über diesen außergewöhnlichen Theologen, aber meines Wissens nach noch keinen Comic. Und genau das macht doch einen Independent-Comic aus, dass er ebensolche Themen aufgreift.
Moritz vorzuwerfen, er habe bei einem Verlag publiziert, der zur Verlagsgruppe Random House gehört, ist heuchlerisch. Einerseits will doch der ICOM-Preis Independent-Comics würdigen und fördern. Andererseits wird hier einem Kandidaten vorgeworfen, er gehe zu einem Verlag, der es wagt, sich die Unterstützung einer Verlagsgruppe zu suchen, um ein größeres Publikum zu erreichen. Du meine Güte, was ist denn so schlimm daran? Ich dachte, es geht hier gerade auch darum, Independent-Zeichner zu ermutigen und zu fördern, damit sie weitermachen und noch mehr solcher Comics liefern. Aber im nächsten Atemzug wirft man ihnen vor, wenn sie versuchen, über einen Verlag, der nicht mal sonderlich bekannt ist, auch eine Leserschaft zu erreichen. Hallo, geht's noch? Was wollen wir denn? Dafür sorgen, dass sich neben dem üblichen Mainstream auch mal unkonventionelle und durchaus lesenswerte Comics etablieren oder wenigstens bekannter werden als bisher? Oder wollen wir uns auf ewig im "Wir-beweihräuchern-uns-selbst-Wolkenkuckucksheim" bebauchpinseln?

Mit freundlichen Grüßen,
die verwirrte und verärgerte Scout

Mick Baxter
13.03.2011, 21:45
Aber gut, bleibt mal schön unter euch (wen auch immer Burkhard da mit "wir" meint..),
ich schein ja irgendwie raus zu sein.
Zumindest aus dem COMIC!-Jahrbuch, wo ein Interview mit dir geplant war.
Und "wir" heißt in diesem Fall die Jury des ICOM-Preises.
Ansonsten verweise ich auf diese Diskussion (http://www.comicforum.de/comicforum/showthread.php?t=106843).
Im übrigen verleiht der ICOM den Preis seit 1994 und macht nicht wegen Moritz neue Regeln.

MoritzStetter
13.03.2011, 21:49
der deutsche Comic-Monarch Burkhard Ihme hat gesprochen.

Ich heul gleich.

MoritzStetter
13.03.2011, 23:04
wie von mir geschätzte Musiker es schon formulierten:

"Alles ist so wie es ist weil es so ist"

und

"The Times They Are A Changin`"

Die Musikszene übrigens ist es, in der der Begriff "Independent" längst ad absurdum geführt wurde.

Diskussionen wie "Was ist Independent" oder "Wie definiert man einen Comic" oder "Sind Comics Kunst" sind müßig.

Der Gütersloher Buchverlag ist ein kleiner Verlag, ziemlich autark von Random, und totaler Neuling auf dem Gebiet Comic.
Ein Comicpreis hätte ihn sicherlich darin bestärkt, weiterhin junge Comiczeichner aus Deutschland zu fördern.
Schade.

dann sahnt halt Reprodukt wieder alles ab
(nicht dass sie es nicht verdient hätten, das will ich damit auf keinen Fall sagen!)

Mick Baxter
14.03.2011, 01:29
blödsinn Burkhard, das hat doch mit dem Zeichner nix zu tun. Moritz ist ein Independent Zeichner.
Will hier wirklich jemand, daß die Jury darüber entscheidet, wer "Independent Zeichner" ist und wer nicht?


Mich würde auch mal interessieren, wie "independent" definiert wird. Denn diesen Begriff allein am Verlagshaus festzumachen, halte ich für engstirnig und am Thema vorbei "gepreist". Kommt es nicht darauf an, mit dem Preis Arbeiten zu schätzen, die über den Tellerrand blicken und sich an Themen heranwagen, die jenseits des Mainstream liegen? Geht es etwa nicht darum, Zeichner zu würdigen, die den Mut haben, originelle Geschichten in ungewöhnlichem Stil zu erzählen?
Nein, darum ging es nie. Das spielt für die Entscheidung der Jury eine Rolle (muß aber nicht. Warum sollte jeder preiswürdige Comic in einem ungewöhnlichen Stil gezeichnet sein?), nicht aber als Zulassungskriterien.

MoritzStetter
14.03.2011, 02:50
Nein, Burkhard, ich glaube, NIEMAND will,
dass ihr darüber entscheidet, wer oder was "independent" ist.

Schon allein deshalb nicht, weil der Begriff "Independent" zum Himmel stinkt,
eine Farce ist, eine Schwarz/Weiß Gut/Böse -Schablone für Alt-68er.

Die Situation des Comic in Deutschland hat sich in den letzten Monaten und Jahren massiv verändert,
und wenn dir dazu nur Vorschriften und Statuten von 1994 einfallen,
dann kann ich nur sagen:

Ich will euren Preis nicht
und ich will auch nicht von dir interviewt werden
und ich will ums Verrecken nicht "independent" sein.

(aber vogelfrei wohl,
jetzt wo ich dem Comic-Kaiser ans Bein gepinkelt hab)

Spong
14.03.2011, 07:44
Vielleicht alle mal kalt duschen und in Ruhe überdenken. Ansonsten kann das noch richtig witzig werden hier.

Wittek 0815
14.03.2011, 09:23
Sehe ich auch so, Spong.

s.dinter
14.03.2011, 10:22
eben. alle mal 'n bißchen marmelade auf die nase.

@moritz: erstens hat mick ja nicht gesagt, dass DU nicht indie bist, sondern der verlag. na. kann man ja sagen. carlsen und ehapa gehören egmont, sind also nicht indie. deswegen nicht in der einreichung. kann man ja mit random house auch so sehn. kann. und zweitens: mick ist nicht die jury, sitzt normalerweise nicht mal drin. und er wird ja wohl kaum eine vorauswahl aus den eingereichten comics für die jury treffen (tust du doch nicht, mick, oder? bitte sag mir, dass du das nicht tust). bevor du dir jetzt also nen milzriß aufregst, wart doch erst mal ab, wie die jury indie definiert. und reg dich dann auf. oder freu dich. je nach dem, wie die entscheidung ausfällt.

nur so'n tipp.

revoloser
14.03.2011, 10:30
alles wird gut, ihr sieger der herzen! ;)

MoritzStetter
14.03.2011, 12:05
von meiner seite ist alles gesagt.

Kalt duschen und Marmelade aufe Nase tupfen und Bälle flachhalten und n Plenum einrichten können andere machen.
Ich kümmer mich wieder um wichtigeres.

Mick Baxter
14.03.2011, 12:57
und zweitens: mick ist nicht die jury, sitzt normalerweise nicht mal drin. und er wird ja wohl kaum eine vorauswahl aus den eingereichten comics für die jury treffen (tust du doch nicht, mick, oder? bitte sag mir, dass du das nicht tust). bevor du dir jetzt also nen milzriß aufregst, wart doch erst mal ab, wie die jury indie definiert. und reg dich dann auf.
Ich überwache aber schon ein bißchen, ob die Vorgaben eingehalten werden. Und wenn ein Titel aus einem Verlag eingereicht wird, der offenbar nicht in unsere Kategorie paßt, spreche ich das mit der Jury ab, bevor die Bücher an die Juroren verteilt werden, denn dann ist eine Rücksendung nicht mehr möglich.
Bei Moritz' Comic kommt noch dazu, daß er kein wirklich "unabhängig entstandenes" Werk ist, sondern das Thema vom Verlag vorgegeben war.

Jähling
14.03.2011, 15:20
Ich würd's tatsächlich auch eher daran festmachen, wo und wie ein Comic verlegt wurde. Allerdings muss man vielleicht noch unterscheiden zwischen einem großen Comicverlag und einem großen Verlag, der sonst eigentlich nicht für Comics bekannt ist, deren einer Unterverlag oder wie das heißt jetzt erstmalig zwei Comics rausgebracht hat und der keinerlei Erfahrung mit dem Vertrieb von Comics hat. Ist das nicht genau die Art Mut, die wir von Independent-Verlagen erwarten?

Nur so als Anregung, falls nochmal ein Buchverlag anklopft.

Mick Baxter
14.03.2011, 16:03
Ich hab mal in Beitrag 1 (http://www.comicforum.de/comicforum/showthread.php?t=109732) die bisherigen Einreichungen aufgelistet.

eck@rt
14.03.2011, 20:15
Ich habe schon mal gesagt, dass ich "Independent" für ein schlechtes Kriterium halte. Ist Reprodukt, einer derzeitigen Aufsteiger, wirklich "independent"? Vielleicht in dem Sinne, dass kein Konzern seine Finger über Dirk Rehm hält, aber eigentlich ist der Verlag doch so gut am Markt plaziert, dass er sich weit von dem abhebt, was die Amis vor Jahrzehnten mal unter independent verstanden haben. Dennoch spielt es natürlich eine gewichtige Rolle, dass Reprodukt deutsche Zeichner und Autoren produziert. Die müssen beim "ICOM Preis" (ohne "independent") natürlich berücksichtigt werden. Genauso wie ein deutscher Zeichner, der das Glück hatte, bei einem Label von Random House zu landen.

eck:rolleyes:rt

Geier
15.03.2011, 07:23
Bei den bisher eingereichten Titeln beschleicht mich ein leichtes Deja vu, die üblichen Verdächtigen der letzten Jahre. Das kanns doch wohl nicht gewesen sein? :(

Spong
15.03.2011, 10:21
Och, ich fürchte ja, Geier, das kanns :--(((. Die Szene ist doch immer kleiner als man denkt :--) Was den Zwist betrifft, kann ich beide Standpunkte verstehen, allerdings würde ein bisschen, sangwama Geschmeidigkeit bei der Auslegung sicher nicht schaden. Der alte Liedermacher Burkhardt hätte sich sicher nicht träumen lassen, dass er mal als Bollwerk des Konservatismus dasteht ...

Wie jemand reagiert, wenn er mal nicht bekommt, was er will, spricht allerdings auch eine deutliche Sprache.

Und der Begriff Independent wäre in der Tat nochmal diskussionswürdig. Erfolglose, aber kommerziell ausgerichtete Produkte von Winzverlagen stehen relativ ambitionierten Produkten von Carlsen oder zB KiWi gegenüber. Denke allerdings auch, dass Burkhardt der letzte ist, der sich nicht auf eine Diskussion einlässt. Letztenendes wollen wir doch hier alle ein bisschen dasselbe, no?

wencotex
15.03.2011, 11:46
Bei den bisher eingereichten Titeln beschleicht mich ein leichtes Deja vu, die üblichen Verdächtigen der letzten Jahre. Das kanns doch wohl nicht gewesen sein? :(
Kann ich nicht ganz nachvollziehen. 2010 gab es doch z.B eine recht große Auswahl an nominierten Comics mit vielen Neuzugängen darunter:
http://www.comicforum.de/comicforum/showthread.php?t=105141

Geier
15.03.2011, 11:47
@spong
Ach Nö, die Diskussion hatten wir schon oft genug mit dem Ergebnis das sich viele Leute in die Haare gekriegt haben und auf keinen Nenner gekommen sind - und genau so würde es wieder ablaufen.

@wenco
Ich mein ja auch die aktuelle Liste, lauter alte Bekannte.

Laburrini
15.03.2011, 11:57
Ist ja noch Zeit bis Mitte April. Die meisten machen das doch eh auf den letzten Drücker, oder?
Was sind denn Eure Favoriten aus der bisherigen Liste (oder generell). Ich hab viel zu wenige gelesen davon...

Jähling
15.03.2011, 12:10
Ist ja noch Zeit bis Mitte April. Die meisten machen das doch eh auf den letzten Drücker, oder?

*guckt auf Comicstapel in der Ecke*

Öööh, genau.

MoritzStetter
15.03.2011, 12:23
Wie jemand reagiert, wenn er mal nicht bekommt, was er will, spricht allerdings auch eine deutliche Sprache.

Und der Begriff Independent wäre in der Tat nochmal diskussionswürdig.


Dann hätte ich ja bekommen, was ich will.

MoritzStetter
15.03.2011, 13:40
um das eine noch klarzustellen:
es geht hier nicht (nur) um mein Ego,
sondern um die Frage, inwieweit der icom und vor allem dieser Icom-Preis auf Entwicklungen auf dem deutschen Comicmarkt reagieren.
Ich kann nur hoffen, dass Burkhard daran interessiert ist, darüber zu diskutieren.

Andernfalls müssten sich manche Herren vielleicht den Vorwurf gefallen lassen,
sie seien gar nicht daran interessiert, dass der Comic in Germanio vorankommt,
damit sie weiterhin eine Ausrede dafür haben, dass bei ihnen nichts vorankommt.

Und wäre dieser Icom-Preis nicht die einzige Möglichkeit in Deutschland,
ein kleines bisschen Anerkennung für das Herzblut, das man in so ein Comicbüchlein steckt zu bekommen,
wäre mir diese ganze Diskussion keine einzige Satzzeile wert.

revoloser
15.03.2011, 13:41
ja, ob indie am stil oder am verlag gemessen wird, täte mich hier auch interessieren. kieckers "ria" ist ja vom stil allerdickster mainstream, jedenfalls die optik, aber im selbstverlag erschienen. wie zählt das? dagegen ein schräger sw-comic bei carlsen, reprodukt o.ä. ??? die erklärung macht mich neugierig.

:sauerei:

Klaus Schikowski
15.03.2011, 13:51
@ Eckart: Da das Independent im Preis ja gerade das Distinktionsmerkmal gegenüber den anderen Preisen in Deutschland ist, warum sollte man es dann entfernen?

***

In einem Plattenladen in Köln hing einstmals ein Schild draußen an der Tür, auf dem stand:
Independent ist KEINE Musikrichtung!

Analog dazu muss man in Comic-Deutschland wohl sagen:
Independent ist keine Stilrichtung!

Auch wir als Jury diskutieren selbstverständlich intern über die Kategorisierung von Independent. Will man nicht von einem ominösen Bauchgefühl ausgehen („das fühlt sich aber ... independent an“), dann zählt als Kriterium – wie auch in der Plattenindustrie – Major-Labels gegen Indie-Labels. Daher ist für uns das wichtigste Kriterium das Verlegen unter ökonomischer Unabhängigkeit.

Grob gefasst bedeutet das also: Als Major zählt demnach alles, was irgendwie mit einem Konzern zusammengehört, als unabhängig alles, was dem verlegerischen Do-it-yourself verbunden ist. Oder wie es ein Jurymitglied treffend formulierte: „Großverlage raus, Kleinverlage rein“. Die deutsche (Comic-)Wirklichkeit sieht also so aus: Carlsen, Ehapa und Panini über dem Strich – alle anderen Verlage darunter. Die Jury wird also alle Einreichungen von Comicverlagen unterm Strich bewerten.

Natürlich hat eine andere Qualität den deutschsprachigen Comic erreicht, die sich nicht nur in der Professionalisierung und Medienaufmerksamkeit einiger Kleinverlage ausdrückt, sondern auch in der Tatsache, dass bislang fachfremde Buchverlage Comics deutscher Zeichner verlegen. Auch bei diesen Verlagen wird dasselbe Kriterium angelegt wie bei den Comicverlagen. Sind sie Teil eines größeren Konsortiums, können sie leider nicht berücksichtigt werden.

Ebenfalls berücksichtigt werden eingereichte Webcomics, die im maßgeblichen Zeitraum entstanden sind.

Wir als Jury sehen auch die Wichtigkeit des Preises als Nachwuchspreis in Deutschland. Demnach werden wir bei der Urteilsbildung jedwede mediale Beeinflussung außen vor lassen und wollen versuchen, eine bestmögliche Entscheidung für den deutschsprachigen Comic zu treffen. Für uns im Vordergrund steht, die besten Kleinverlagspublikationen und –geschichten aus dem Jahr 2010 mit dem Preis zu prämieren.

Die ICOM Independent Preis Jury 2011:
Frauke Pfeiffer
Klaus Schikowski
Gerhard Schlegel
Wittek

eck@rt
15.03.2011, 14:16
@ Eckart: Da das Independent im Preis ja gerade das Distinktionsmerkmal gegenüber den anderen Preisen in Deutschland ist, warum sollte man es dann entfernen?

??? Nicht das einzige. Wichtiger ist doch, dass hier nicht Asterix und Naruto, sondern deutsche Eigenproduktionen ausgezeichnet werden. Und "independent" ist nun mal nicht konkreter als "graphic novel".

eck:)rt

Christian Maiwald
15.03.2011, 14:28
Eckart: Ist es das nicht seit dem Beitrag, auf den Du Dich beziehst?

(Also zumindest im Hinblick auf die ICOM-Preise)

eck@rt
15.03.2011, 15:19
Das verstehe ich nicht, Christian.

eck:)rt

Christian Maiwald
15.03.2011, 15:52
Im Post der ICOM-Jury wurde deren Definition von "independent" im Rahmen der Teilnahmebedingung für die ICOM-Independent-Preise konkretisiert. Das meine ich und darum geht es ja hier. Ich finde die knappe Darlegung oben nachvollziehbar und zielführend.

MoritzStetter
15.03.2011, 16:15
@ Eckart: Da das Independent im Preis ja gerade das Distinktionsmerkmal gegenüber den anderen Preisen in Deutschland ist, warum sollte man es dann entfernen?


Das macht mich nun aber neugierig..

Von welchen anderen Preisen (abgesehen vom noch ominöseren Max&Moritz) distinktiert(?) sich der Icompreis denn da?

Klaus Schikowski
15.03.2011, 16:44
@Eckart: aber der ICOM-Preis für deutsche Eigenproduktionen (IPfdE) würde doch auch die anderen Eigenproduktionen aus den großen Verlagshäusern mit einbeziehen? Und diesen Preis gibt es doch schon bei den Max-und-Moritz-Kategorien.
Aber Dir geht es tatsächlich nur um den Namen, dessen Unkonkretheit ihn Popularität kostet. Verstehe ich das richtig so?

@Moritz: Bei der riesigen Anzahl deutscher Comicpreise bleiben ja noch der Peng und der Sondermann. Die Abgrenzung des ICOM-Preises bezog sich damals auf das Vorhaben den Nachwuchs zu fördern - glaube ich ... Mittlerweile vergibt man ja auch beim Sondermann einen Nachwuchspreis. Dort spielt es aber keine Rolle, wo jemand veröffentlicht.

charlie brown
15.03.2011, 16:53
Jetzt will ich mich auch mal in die Diskussion
einwerfen...
Mein Sammelband (Popel-Bin Da!) habe ich bewusst nicht
eingereicht, weil ich nicht genau weiß, wie weit ich den
Begriff "independent" definieren soll. Das Buch habe ich
(wie schön es Moritz sagte: am Küchentisch) im Eigenverlag
herausgebracht, also kein Verlagshaus. Jetzt läuft die Serie regelmäßig
aber in einigen Tageszeitungen und laut Mediadaten habe ich damit eine
Reichweite bis knapp 1 Mio. Leser. Wie soll hier die Messlatte gesetzt sein?

MoritzStetter
15.03.2011, 16:57
@coccobill:
okay, von denen hab ich noch nicht gehört..
das macht die Diskussion für mich absolet.

Den Begriff "Independent" finde ich weiterhin hohl
und von Seiten des ICOM herrscht da auf jeden Fall Aufklärungsbedarf, was sie eigentlich wollen
(nicht nur hier in diesem Forum).
Mir jedenfalls wurde in den letzten Monaten von allen Ecken der deutschen Comicszene geraten,
uuunbedingt meinen Comic zum Icom-Preis einzureichen.

Und damit verabschiede ich mich nun wirklich endgültig von meinem kleinen "Flame"(?)-Ausflug.

eck@rt
15.03.2011, 18:40
Im Post der ICOM-Jury wurde deren Definition von "independent" im Rahmen der Teilnahmebedingung für die ICOM-Independent-Preise konkretisiert. Das meine ich und darum geht es ja hier. Ich finde die knappe Darlegung oben nachvollziehbar und zielführend.

Dazu Posting 1 von Burkhard:


Der Interessenverband Comic e.V. ICOM vergibt seit 1994 diesen Preis für die ungeheuer rege Verlags- und Zeichnerszene jenseits der etablierten, auf dem Abdruck aus dem Ausland importierter Comics basierenden Branchenriesen. Der Preis zeichnet Eigenproduktionen aus dem zurückliegenden Kalenderjahr aus.

Es geht um die Abgrenzung zu importierten Comics. Was kann ein beliebiger deutscher Zeichner XYZ dazu, wenn er zuerst bei Carlsen veröffentlicht wird?

eck:prt

Dirk Rehm
15.03.2011, 21:23
Tja, einfach ist "Independent" schon lange nicht mehr. Fil beispielsweise macht bei "Didi & Stulle" mit Sicherheit auch, was er will. Seit die "Zitty" aber 1999 den Besitzer gewechselt hat, wird er dafür von Holtzbrinck bezahlt - 2008 hat er den ICOM Independent-Preis für "Didi & Stulle" bekommen.

dinter3
16.03.2011, 07:56
Andernfalls müssten sich manche Herren vielleicht den Vorwurf gefallen lassen,
sie seien gar nicht daran interessiert, dass der Comic in Germanio vorankommt,
damit sie weiterhin eine Ausrede dafür haben, dass bei ihnen nichts vorankommt.
Bei der Koketterie mit der Nische geht es nicht darum, dass bei irgendwem etwas nicht vorankommt, Moritz, sondern um die dt. Comicszene, die nicht vorankommen darf, weil sie sonst nicht mehr exklusiv wäre und ihre Fachidioten sich nicht mehr mit ihr schmücken könnten.
Dem ICOM kann man das aber nicht pauschal vorwerfen, denn immerhin 'wagt' er es, einen independent Preis zu vergeben und macht ja allein schon dadurch einen Schritt in die richtige Richtung.

Klaus Schikowski
16.03.2011, 08:21
Fil beispielsweise macht bei "Didi & Stulle" mit Sicherheit auch, was er will. Seit die "Zitty" aber 1999 den Besitzer gewechselt hat, wird er dafür von Holtzbrinck bezahlt - 2008 hat er den ICOM Independent-Preis für "Didi & Stulle" bekommen.

Ja, lieber Dirk, diese infame Täuschung ist ja damals auch durch alle Blogs gegangen, das war schon ein richtiger Skandal, ebenso als herauskam, dass der ICOM Preisträger 2007, das Zeichner-Seminar Erlangen ja gar keine Nachwuchsförderung betreibt, sondern ganz im Gegenteil den Nachwuchs auch noch zahlen lässt ... Da riefen ja auch die Fans: "Stoppt die Infamosung!" :p

Bei FiL war es jedoch so, dass er ja beim Verlag mit den "schlecht gezeichneten Comics" (Literaturen) erschienen ist, die ihm eine größere Aufmerksamkeit bescherten. Denn auch wenn du es als Berliner nicht hören willst, aber außerhalb der Stadtmauern liest keene Sau die Zitty, das ist so wie die Bläck Fööss, die sind auch nur in Kölle weltberühmt!

Aber damit gibst du natürlich auch eine Steilvorlage für Thorsten Trantows "Popel", der ja auch von Zeitungen bezahlt wird, dessen Comic aber im Selbstverlag erscheint. Nicht nur Zwerchfell, bei denen "Zuckerfisch" erscheint, wird in diesem Fall rufen: Verlagsort Indiehausen.

Es wird nicht einfacher, da hast du recht ...

MoritzStetter
17.03.2011, 02:43
Bei der Koketterie mit der Nische geht es nicht darum, dass bei irgendwem etwas nicht vorankommt, Moritz, sondern um die dt. Comicszene, die nicht vorankommen darf, weil sie sonst nicht mehr exklusiv wäre und ihre Fachidioten sich nicht mehr mit ihr schmücken könnten.
Dem ICOM kann man das aber nicht pauschal vorwerfen, denn immerhin 'wagt' er es, einen independent Preis zu vergeben und macht ja allein schon dadurch einen Schritt in die richtige Richtung.

ja, das klingt plausibel.
Wie gesagt, ich hatte da den etwas falschen Eindruck, dass der Icom-Preis mehr oder weniger der einzige deutsche Comicpreis sei, bis auf den M&M, dem mein Comic auf der anderen Seite wahrscheinlich wiederum nicht massenwirksam genug ist.

(auch wenn die beiden genannten Alternativ-Preise Peng und Sondermann wohl keine eigene Homepage haben und ich keinen Plan hab, wie man an ihnen teilnimmt,.. aber dafür kann der icom nun wirklich nüscht)

wencotex
17.03.2011, 12:00
(auch wenn die beiden genannten Alternativ-Preise Peng und Sondermann wohl keine eigene Homepage haben und ich keinen Plan hab, wie man an ihnen teilnimmt,.. aber dafür kann der icom nun wirklich nüscht)

Der Peng wird im Rahmen des Comicfestivals München verliehen. Letztes Mal liefen die Nominierungsvorschläge und die Abstimmung übers Comicforum. Keine Ahnung, wie das dieses Jahr geregelt wird.
http://www.comicforum.de/comicforum/showthread.php?t=101351

Für den Sondermann werden nur die meistverkauften Titel in den verschiedenen Kategorien nominiert.
http://www.spiegel.de/thema/sondermann/

Spong
18.03.2011, 07:36
Anret Thema, wieso eigentlich nicht die Aligatorfarm als Nominéé für den Sonderpreis? Es war / ist eine bemerkenswerte Initiative, aus und bei der viele Zeichner enorm viel gelernt haben ...

USa.
18.03.2011, 10:07
Am Rande bemerkt:

In diesem Jahr werden erstmalig die

"Lebensfenster - Der Kurt Schalker-Preis für grafisches Blogen"

vergeben.

Netter Weise darf die Preisübergabe im Rahmen der ICOM-Preisverleihung auf dem Comicfest München stattfinden.

Mehr Informationen dazu in diesem Thread: http://www.comicforum.de/showthread.php?t=110842

Vorstand TheNextArt
20.03.2011, 12:14
Die Diskussion "Independent" flammt ja immer mal wieder auf. Ist uns auf jeden Fall egal, wir halten uns für "independent", also unabhängig. Wir machen, was wir wollen, verlegen alles selbst, bezahlen alles selbst, vertreiben weitgehend alles selbst und nehmen alles selbst ein (oder besser noch, zahlen selbst drauf). Das verstehen wir unter "independent". Unsere Definition beinhaltet also das "alles selbermachen". Damit wäre dann ein am Markt etablierter Verlag rauß. Sonst könnten wir Mark Millar und Steve McNiven mit "Nemesis" auch als "independent" bezeichnen. Kam zwar bei Marvel rauß, war aber völlig das Baby von den beiden Künstlern. Völlig unabhängig und alle Rechte bei ihnen. Aber was wissen wir schon über eine solche Definition. Wie gesagt, egal! Unsere Hefte im US-Stil sind wohl zu "mainstream". Gewonnen haben wir noch nie. Unser Triumph in 2011 ist Tompaa (Der Engel) mit seinem Gewinn beim Wettbewerb der Stan Lee Foundation. Er trifft dieses in San Diego Stan Lee und Todd McFarlane persönlich.



Unsere Beiträge dieses Jahr wieder völlig "independent":

Hades-Syndrom Teil 4 (im 4. Jahr)
Der Engel Teil 2
Noli Me Tangere
Son of the Sun
Alles Hefte im US-Format, farbig und daher bestimmt nicht "independent" genug. Oder einfach nicht mit genug Anspruch für die erlesene Leserschaft. Und das gebe ich gerne zu, kann wirklich sein. Aber muss "Independent" immer den Anspruch hoher Literatur verfolgen, oder nicht eben nur ein Comic wie ein Comic sein? Diese Frage stelle ich mir oft und betrachte dann meine Sammlung von Comics. Da gibt es Anspruch und eben auch Zeugs, was nur Spaß macht und gut aussieht.

Egal, wir freuen uns auf den Wettbewerb und freuen uns für jeden Gewinner im Jahr 2011.

Hinnerk
20.03.2011, 23:55
Es gibt Filme und Literatur über diesen außergewöhnlichen Theologen, aber meines Wissens nach noch keinen Comic. Und genau das macht doch einen Independent-Comic aus, dass er ebensolche Themen aufgreift.


Meines Wissens schon, aber ich teile ja gerne: http://www.weltbild.de/3/15938662-1/buch/gestalten-des-protestantismus-in-wort-und-bild.html

MoritzStetter
21.03.2011, 13:15
@Hinnerk: auf diesen vermeintlichen "Comic" bin ich hier schon mal kurz eingegangen:

http://greta-vs-moritz.blogspot.com/2010/05/moritz.html

Marc-Oliver Frisch
30.03.2011, 11:07
Der ICOM sollte mit gutem Beispiel vorangehen und Übersetzer auszeichnen - die Inker unter den Autoren. (Wir sind auch meistens richtig independent.)

L.N. Muhr
30.03.2011, 12:08
Wenn schon, dann Lektoren und Korrektoren - die übersetzen immerhin vom Deutschen ins Deutsche.

Michael Vogt
30.03.2011, 13:04
Die ICOM sollte mit gutem Beispiel vorangehen und die Inker auszeichnen - die Übersetzer unter den Zeichnern. (Die sind meistens auch richtig independent.)



;)

Spong
31.03.2011, 12:50
Der ICOM sollte mit gutem Beispiel vorangehen und Übersetzer auszeichnen

F*ck Yeah :--)

Ich finde auch, es sollte einen Durchhalte-Preis geben, für Leute, die trotz der Widrigkeiten der Branche - keine Kohle, keine Beachtung, grenzenlose Selbstausbeuting - bei der Stange geblieben sind :--)

Jähling
31.03.2011, 13:22
Fänd' ich gut. Geht das dann nach der Zahl der Jahre oder nach der Zahl der Widrigkeiten?

Hinnerk
31.03.2011, 13:54
Nach dem Mangel an Beachtung von diesen Dingsda, äh ... wer noch mal?

Marc-Oliver Frisch
31.03.2011, 14:09
Nach dem Mangel an Beachtung von diesen Dingsda, äh ... wer noch mal?

Wenn Du das nächste Mal einen schlecht übersetzten Comic liest, wird's Dir wieder einfallen. (Bei gut übersetzten Comics eher nicht - da hat Frank Miller dann einen richtig guten Job gemacht mit seinen Texten.)

Mick Baxter
06.04.2011, 08:04
Ich hab noch ein paar Einreichungen nachgetragen (http://www.comicforum.de/comicforum/showpost.php?p=2996691&postcount=1). Es fehlen aber immer noch Verlage, die bisher traditionell teilgenommen haben.
Zur Erinnerung: Einsendeschluß ist der 15. April 2011.

Jähling
06.04.2011, 11:42
Ich hab' meinen Beitrag gestern abgeschickt. Allerdings weiß ich nicht, ob ich zu den "traditionell teilgenommen haben"den zähle.

Mick Baxter
09.04.2011, 05:45
Mittlerweile sind wir bei 34 eingereichten Printcomics und 13 Webcomics.

Def
09.04.2011, 15:08
Coolio, mein Zeug is angekommen! :-]

Aber bei meinen Print-Einreichungen steht statt David "Daniel" ...
Das is ein Fluch, der mir wohl bis auf meinen Grabstein folgen wird. Aber, da dass mittlerweile ein gängiger Insider-Gag is, kannste auch "Daniel" stehen lassen. :-]

Is eigentlich auch kein schlechter Name. Höchstens biss´l lang.

Mick Baxter
11.04.2011, 15:20
Die letzte Woche läuft. Also nicht vergessen!

Red Kite
16.04.2011, 09:47
Wenn alles glatt gegangen ist, sollten ja die Woche noch das eine oder andere Manga-Projekt eingetrudelt sein. Damit der Def auch mal ein bisschen Konkurrenz hat, sollte der ICOm seine Manga-Allergie tatsächlich überwunden haben. Danke noch an Frauke fürs Vermitteln!

Aber irgendwie ist mir diese Independent-Debatte einwenig rätselhaft. Independent heißt doch unabhängig (von dahinter stehenden Konzernen, wenn man mal die Auffassung aus der Filmbranche übernimmt). Demnach wäre Tokyopop ja zum Beispiel auch Independent, im Gegensatz zu Carlsen, EMA und Planet Manga.

Bei euch klingt das aber irgendwie so, als wäre man Independent, wenn man auch ja kein Geld verdient. Und irgendwie kann das ja nicht Sinn der Sache sein, etwas zu fördern, was programmatisch einzig auf Selbstausbeutung ausgelegt ist. Ich meine, sollen sich die Indies in Zukunft dadurch noch besser selbst ausbeuten, oder was wäre dann das Ziel dieses Preises?

Mick Baxter
17.04.2011, 02:41
Bei euch klingt das aber irgendwie so, als wäre man Independent, wenn man auch ja kein Geld verdient. Und irgendwie kann das ja nicht Sinn der Sache sein, etwas zu fördern, was programmatisch einzig auf Selbstausbeutung ausgelegt ist. Ich meine, sollen sich die Indies in Zukunft dadurch noch besser selbst ausbeuten, oder was wäre dann das Ziel dieses Preises?
Verwechselst du da nicht den Auslober des Preises (also den ICOM) mit den Leuten, die hier sehr unterschiedliche, zum Teil widersprüchliche Thesen vertreten?

peter schaaff
17.04.2011, 10:48
bezüglich 'Manga- Allergie':
>Gebetsmühle/ ein<
Der ICOM als Verband ist nicht manga- feindlich. Viele seiner Mitglieder haben halt wenig oder keinen Bezug zur deutschen Manga- Szene und damit auch zu den deutschen Mangas.
Der ICOM als Verband steht Jedem offen - auch deutschen Mangakas und allen, die sich für Mangas interessieren. Die können dann ja Einfluss nehmen ...
>Gebetsmühle/ aus<
siehe auch Diskussion hier: 'Ist der ICOM sich für Mangas zu fein?' (http://www.comicforum.de/showthread.php?t=75482)

Parallel zur Debatte hier diskutiert der ICOM das Thema 'Independent' und 'ICOM Preis' verbandsintern.

Def
17.04.2011, 13:09
Ich denk/hoff mal, solang die "Mangas" gut sind, isses egal, welche kulturellen Einflüsse da einfließen. Die Jury wird das schon deichseln.

Was ich mir aber (irgendwann mal) viel mehr wünsch als so was wie ´ne Kategorie à la "Bestes Manga-artiges Werk" is so was wie "Bestes Heftchen". Irgendwie kommt man sich da immer so arm und studentenmäßig vor, wenn man in erster Linie mit selbstgetackerten Heften an den Start geht und andere Verlage ihre prunkvollen Hardcover-Alben einreichen - handgesponnen aus dem Haupthaar einer schwedischen Jungfrau. :-]


Aber diese Indie-Frage is schon echt happig. Meine Auffassung von Indie is schlichtweg, dass sich der Autor und/oder Zeichner nicht von Konzernen hat beeinflussen lassen, die eine Werbung für ihre Cola oder ihren VW im Comic drucken lassen wollen.
Und ob ´ne derartige Beeinflussung stattgefunden hat, is irgendwie letztlich immer ´ne subjektive Frage.

Wenn der Comic aber bei so ´nem Verlag wie Carlsen oder Panini erschienen ist, ist das zumindest schon mal ´n handfestes Indiz dafür, dass derartige kommerzielle Teufelein den Indie-Geist des Werks zumindest stückweise vertrieben haben.

...
Nee, ich halt mich da mal raus.

Mick Baxter
17.04.2011, 14:29
Was ich mir aber (irgendwann mal) viel mehr wünsch als so was wie ´ne Kategorie à la "Bestes Manga-artiges Werk" is so was wie "Bestes Heftchen".
Eine Manga-Kategorie wird es beim ICOM-Preis garantiert nie geben. Stilistische Kategorien sind völlig außerhalb der Diskussion. Sowohl "Bester Comic im US-Stil", "Bester Comic in frankobelgischer Anmutung" oder eben "Bestes Manga-artiges Werk" müßte ja eigentlich die besondere Nähe zu den Originalen auszeichnen. Unselbständigkeit darf aber kein Kriterium für Preiswürdigkeit sein. Und wenn man Manga als Herkunft des Comics definiert, fällt das ja sowieso raus.
Kategorien wie "Fanzine" oder "Heftchen" sind zu sehr von der Anzahl der Einreichungen abhängig. Jahrelang gab es gar keine Fanzines, Heftchen (vor allem im Kleinformat) feiern erst in den letzten Jahren Wiederauferstehung. Es ist halt doof, wenn die Jury praktisch keine Auswahl hat.

Def
17.04.2011, 15:38
Ja, das is nachvollziehbar.

Aber das klingt schon mal interessant, dass das wieder im Kommen is.
Grad auf´m Comicsalon seh ich auch von Mal zu Mal wieder biss´l mehr im Bereich Fanzine. Teilweise auch echt edel gemacht, aber schon mit so´m schicken Nostalgie-Flair.

Und wie is´n das da beim ICOM-Preis: Kann man da was dazu sagen, wie sich der Fanzine-Anteil prozentual im Vergleich zu den Gesamt-Einreichungen entwickelt hat?

Peter L. Opmann
17.04.2011, 16:36
Warum keine Fanzines prämiert werden, ist aber eine Henne-oder-Ei-Frage.

Kann schon sein, daß man keine Fanzines prämieren kann, wenn keine eingereicht werden. Als ich in der Jury war (90er Jahre), wurden viele Fanzines eingereicht, und ich habe mich auch bemüht, daß die bei der Preiszuerkennung nicht von vorneherein unter den Tisch fielen, wie das andere Jurymitglieder durchaus gern taten. Ich habe den ICOM-Preis als Förderpreis angesehen.

Ich habe aber auch schon ziemlich oft von Fanzinemachern gehört: Mein Fanzine brauche ich gar nicht einzureichen - da kommen eh' nur Hochglanzmagazine in die engere Wahl. Und dann fällt vom Glanz auf den ICOM halt auch was ab.

Mick Baxter
17.04.2011, 17:08
Darüber, was eingereicht wurde, habe ich wohl den besseren Überblick als du.
Und die Förderung hat halt Grenzen. Wenn "Anja und Joys Hochzeitsfanzine " und "Morgen ist der letzte Tag vom Rest deines Lebens" eingereicht werden, und das Fanzine gewinnt, macht sich der ICOM einfach lächerlich.
Auch eine Kategorie für Nachwuchszeichner ist kein Ausweg aus dem Dilemma, denn ein großer Teil der avant- und Reprodukt-Comics sind Studentenarbeiten. Dagegen ist "Brett" des jünfzigjährigen Haggi Independent wie es independer nicht sein kann.

peter schaaff
17.04.2011, 17:52
Über die Sinn- oder Unsinnhaftigkeit der Teilnahme am ICOM Preis haben sich schon viele Comics- Macher ausgelassen (meine Person eingeschlossen, die sich über die komplette Nichtbeachtung meiner eingereichten Werke jahrelang schwerst mokiert und bei Kollegen ausgeheult hat). Gewinnen können halt immer nur ein paar ...

Dabei bleibt festzuhalten, daß ICOM Preise wiederholt an (handgetackerte) Fanzines und Produkte von Kleinverlagen gingen (zumal es dafür ja sogar eine eigene Kategorie hat!) - darunter auch Mangas. Irgendwie scheint hier niemand weder die Preisausschreibung (siehe erster Beitrag) und die Historie des ICOM Preises (http://www.comic-i.com/aaa-icom/docs/preise_indie_home.html) zu lesen ...

Red Kite
17.04.2011, 22:13
bezüglich 'Manga- Allergie':
Der ICOM als Verband ist nicht manga- feindlich. Viele seiner Mitglieder haben halt wenig oder keinen Bezug zur deutschen Manga- Szene und damit auch zu den deutschen Mangas.


Naja, "keinen Bezug zu etwas haben" und "links liegen lassen" sind für mich jetzt schon Synonyme. Wie gesagt: Frauke hat dieses Jahr aktiv versucht, auch Veröffentlichungen aus dem Manga-Bereich für den ICOM zu interessieren. Das ist so bisher noch nicht vorher passiert. Dieses "steht allen offen" ist ja als Formulierung totaler Quatsch. Wenn man sich nicht kümmert, passiert natürlich auch nichts. Ich würde sagen, 99% der Mangaszene wissen nicht einmal, dass es den ICOM gibt, weil dieser selbst nichts dafür getan hat, sich dort überhaupt einmal bekannt zu machen. Wie genau sollen sie euch denn dann bitte die Türen einrennen? Genau diese Argumentationen sind es ja, weswegen der ICOM in Mangakreisen lange als ziemlich suspekt wahrgenommen wurde.

Mir geht es ja auch überhaupt nicht darum, ob dieses Image jetzt berechtigt ist oder nicht. Fakt ist, der ICOM hat in dieser Hinsicht seinen Ruf weg, und da müsste man eben ansetzen, wenn man wirklich so weltoffen ist, wie da gerne immer betont wird. Wenn man sich dann aber nicht auch mal von selbst aus um die Bereiche kümmert, zu denen man "keinen Bezug" hat, wirkt das von außen eben so, als will man eh nichts damit zu tun haben.

Wie gesagt, dieses Jahr hat sich mal eine Person gekümmert, und schon sieht die Sache ganz anders aus. Eine Newsmeldung bei Animexx (möglichst mehr als zwei Wochen vor Einsendeschluss), welche übrigens kostenlos ist, könnte man sich für nächstes Jahr ja zum Beispiel mal auf die To-Do-Liste schreiben, wenn der ICOM sich vielleicht auch mal von sich aus ein wenig externalisieren will und nicht nur dabei bleibt, dass die Leute ja von selbst angekrochen kommen können.

Kim Kong
18.04.2011, 07:54
Ich hab da vielleicht was überlesen. Die Diskussion entspann ich doch über das eingereichte Werk von Moritz Stetter. Welche eingereichten Beiräge für den ICOM-Preis werden denn nun zukünftig berücksichtigt? Wer entscheidet darüber? Wo kann man das nachlesen?

Mick Baxter
18.04.2011, 13:12
Der "Fall Moritz Stetter" hat nicht das geringste mit dem üblichen Vorgehen zu tun, denn in diesem Fall hat nicht der Verlag sich beworben, sondern Moritz hat privat fünf Exemplare eingereicht. Da nach dem Versand an die Jury keine Rücksendung möglich ist, wurde im Vorfeld abgeklärt, ob der Titel und vor allem der Verlag überhaupt unter "Independent" fällt. Der übliche Weg ist: Die Jury entscheidet, wer gewinnt. Und wenn ein Titel aus formalen Gründen nicht in Frage kommt, kriegt er halt keinen Preis, ohne daß das forenweit diskutiert wird, so wie auch über die meisten anderen leerausgegangenen Comics keine Rechenschaft abgelegt wird.



Naja, "keinen Bezug zu etwas haben" und "links liegen lassen" sind für mich jetzt schon Synonyme. Wie gesagt: Frauke hat dieses Jahr aktiv versucht, auch Veröffentlichungen aus dem Manga-Bereich für den ICOM zu interessieren. Das ist so bisher noch nicht vorher passiert. Dieses "steht allen offen" ist ja als Formulierung totaler Quatsch. Wenn man sich nicht kümmert, passiert natürlich auch nichts. Ich würde sagen, 99% der Mangaszene wissen nicht einmal, dass es den ICOM gibt, weil dieser selbst nichts dafür getan hat, sich dort überhaupt einmal bekannt zu machen. Wie genau sollen sie euch denn dann bitte die Türen einrennen? Genau diese Argumentationen sind es ja, weswegen der ICOM in Mangakreisen lange als ziemlich suspekt wahrgenommen wurde.

Mir geht es ja auch überhaupt nicht darum, ob dieses Image jetzt berechtigt ist oder nicht. Fakt ist, der ICOM hat in dieser Hinsicht seinen Ruf weg, und da müsste man eben ansetzen, wenn man wirklich so weltoffen ist, wie da gerne immer betont wird. Wenn man sich dann aber nicht auch mal von selbst aus um die Bereiche kümmert, zu denen man "keinen Bezug" hat, wirkt das von außen eben so, als will man eh nichts damit zu tun haben.

Wie gesagt, dieses Jahr hat sich mal eine Person gekümmert, und schon sieht die Sache ganz anders aus. Eine Newsmeldung bei Animexx (möglichst mehr als zwei Wochen vor Einsendeschluss), welche übrigens kostenlos ist, könnte man sich für nächstes Jahr ja zum Beispiel mal auf die To-Do-Liste schreiben, wenn der ICOM sich vielleicht auch mal von sich aus ein wenig externalisieren will und nicht nur dabei bleibt, dass die Leute ja von selbst angekrochen kommen können.
Tja, was soll man da sagen? Der ICOM ist kein Verband, der irgendwelche stilistischen Ausrichtungen hat, denn es geht ihm ausschließlich um die berufliche Bedingungen der Kreativen. Und solange Manga-Zeichner nicht anerkennen, daß Manga eben doch Comics sind, sind Vorwürfe wie oben aufschlußreich, aber nicht wirklich hilfreich.

Mick Baxter
18.04.2011, 15:48
Die Liste der Einreichungen (http://www.comicforum.de/comicforum/showpost.php?p=2996691&postcount=1)sollte jetzt komplett sein, wenn da nicht noch was bei der Post hängt.

Wenn man die 10 "Einar" einzeln zählt, sind das 68 Print- und 14 Webcomic-Bewerbungen. Und auf zampano.de gibt es ja mehrere Serien ... Da ist diesmal also einiges zusammengekommen.

Kim Kong
19.04.2011, 07:10
Die Jury entscheidet, wer gewinnt, klar. Aber die Jury entscheidet nicht, was eingereicht werden darf und was nicht. Ich verstehe immer noch nicht, warum Bonhoeffer von vorne herein abgelehnt wurde. Die Begründung, Moritz hätte es direkt eingereicht und nicht der Verlag, finde ich zu dürftig. Es ist doch bekannt, dass man als Autor selbst bei großen Verlagen ohne Eigeninitiative nicht sehr weit kommt, darum ist seine Engagement nachvollziehbar.

s.dinter
19.04.2011, 08:17
@kim: wg. "bonhoeffer" beantwortest du die deine frage fast selbst. "dass man als Autor selbst bei großen Verlagen ohne Eigeninitiative nicht sehr weit kommt" (vorhebung von mir) schreibst du. also hat moritz independent, nämlich unabhängig vom verlag, eingereicht. der verlag aber gehört zu einer internationalen verlagsgruppe (nicht independent) und hat "bonhoeffer" in auftrag gegeben. moritz ist nicht mit dem projekt zu dem verlag gegangen. und der verlag wäre sicher auch nicht auf die idee gekommen, sich bei einem preis, der "independent" im titel führt, zu bewerben. ebensowenig wie ehapa oder carlsen. das sind alles hinweise darauf, dass es sich hier nicht um einen independent comic handelt. natürlich ist moritz' engagement nachvollziehbar, nur wären ihm in dieser konstellation seine belegexemplare abhanden gekommen, ohne dass er aussicht auf einen preis gehabt hätte.

Kim Kong
21.04.2011, 07:37
Moritz hatte das Glück, seinen Erstling bei einem großen Verlag platzieren zu können und gleichzeitig das Pech, darum beim ICOM-Preis nicht berücksichtigt zu werden. Sein Werk, im Auftrag entstanden oder nicht, ist doch eine künstlerische Eigenleistung. Er ist freier Autor, also independent. Ich kann diese Einteilung nach Verlagen daher nicht mehr nachvollziehen. Preis hin oder her, ich finde, der ICOM sollte sein altbackenes Verständnis von independent mal grundsätzlich überdenken.
Es gibt da doch den Vorschlag, aus dem ICOM-Preis einen Preis für deutschsprachige Zeichner und Autoren zu machen (im Gegensatz zum Maxundmoritzpreis, der ja alle Autoren weltweit berücksichtigt). Das fände ich besser.

Klaus Schikowski
21.04.2011, 08:35
hallo king kong, der icom steht allen comic-schaffenden offen, da kann man beitreten, dann intern diskutieren und somit dinge vorantreiben, aber ich möchte nun nicht noch einmal den max-und-moritz-preis erklären, sorry, das lässt sich mit einfacher recherche sehr schnell anstellen.

riff-raff
21.04.2011, 13:40
Der Max & Moritz Preis bleibt mir nach zugegeben kurzer Internet Recherche auch etwas Rätselhaft aber den ICOM Preis, um den es hier ja geht, glaube ich zumindest Ansatzweise begriffen zu haben. Der ICOM Preis ist doch ausschließlich deutschen Veröffentlichungen zugänglich. Aber eben independent. Wenn der ICOM sein Verständnis von independent überdenken sollte, dann doch bitte nicht dahingehend, dass von nun an Major Verlage für den Preis berücksichtigt werden. Ich fände es eher wünschenswert die Kategorie "Bestes Fanzine" wieder ins Leben zu rufen. Vielleicht mit dem Zusatz, dass nur noch 2-3 Exemplare eingerecht werden müssen (ich weiss, für die Jury erschwert es das Prozedere). Ich weiss von verschiedenen Fanzine Produzenten, die einfach nicht so viele Exemplare erübrigen können/wollen. Der Verlust von fünf Fanzines, fernab von preiswert kopierten Heften in Richtung aufwändiges Siebdruckbuch lässt sich eben nicht so leicht verschmerzen. Alternative: man bekommt seine Belegexemplare zurück. Ich bin im übrigen froh über das Echo, welches die oben genannte Berthelsmann Veröffentlichung hier erntet. Der ICOM sollte eher an Zeichner ausgerichtet sein, die sich selbst ihr Honorar zahlen müssen, egal wie gering das jetzt bei Bonhoeffer ausgefallen sen mag. M. Stetter hätte doch außerdem zahlreiche, passendere Veröffentlichungen zur Auswahl gehabt. Mit Reprodukt und Avant verhält es sich schon Grenzwertig. Es werden ja aber nur Eigenproduktionen eingereicht und es handelt sich einfach nach wie vor um Independent Verlage auf hohem Niveau. Das sollte dann eher ein Anreiz sein, sich diesem anzunähern, anstatt zu nach Disqualifizierung zu fordern.

s.dinter
21.04.2011, 21:24
ich sach ma nix.

ICOM
22.04.2011, 01:15
Du bist aber gerne dazu eingeladen. ICOM-Preisträger (1996 für "Knurf") finden sicher ein offenes Ohr.

Der ICOM Independent Comic Preis wurde (nachdem 1993 auf dem Comicsalon in Hamburg im Rahmen des Max-und-Moritzpreises ein von den beteiligten Verlage gespendeter Fanzine-Preis an "Artige Zeiten" vergeben wurde, von dem der damalige ICOM-Vorsitzende behauptet, er habe ihn initiiert) erstmals 1994 vergeben und zwar auf dem ersten Comic-Salon, nach dem das Kulturamt Erlangen 1992 den ICOM ohne Rücksprache als Mitveranstalter aus dem Impressum gestrichen hatte (der erste Salon 1984 war vom ICOM praktisch im Alleingang organisiert worden). Wenn schon damals der ICOM dem von ihm erfundenen Max-und-Moritz-Preis aus gekränktem Stolz keinen gleich ausgerichteten Preis entgegensetzte (sondern eben einen für die damals gar nicht berücksichtigten Fanzines), besteht nun heute gar kein Anlaß, in Konkurrenz mit ihm zu treten. Wer behauptet, beim Max-und-Moritz-Preis würden deutsche Zeichner nicht gewürdigt, hat sich nicht mit dem Thema beschäftigt.

Was nun "independent" ist oder nicht, wurde in der Regel recht praktisch entschieden: Wenn ein Verlag seine Comics einreichte, definierte er sich selber als independent. Und mit wenigen Ausnahmen (z.B. Achterbahnverlag, damals eine von Lappan gerade aufgekaufte Aktiengesellschaft, heute nur noch ein Spekulationsobjekt durchgeknallter Börsianer) wurde das so akzeptiert. Das Güterslohher Verlagshaus hat aber gar keine Comics eingereicht und sich somit auch nicht selber zum Independent Verlag erklärt (was dann von der Jury immer noch hinterfragt worden wäre).

Zu erwarten, der ICOM würde verbindliche, alle Eventualitäten gerecht regelnde Teilnahmebedingungen formulieren (nach denen z. B. Reprodukt teilnehmen darf, Edition Moderne aber nicht, oder Edition 52 ja, Reprodukt nein, oder was man sich da alles vorstellen kann), ist einfach an der Realität vorbeigedacht. Und praktikabel muß das ganze auch noch sein (Rücksendung von eingereichten Comics ist schon eine ziemliche Zumutung an die Juroren).

Und den ICOM-Preis nach 18 Jahren für alle Publikationen, egal in welcher Form, bei welchem Verlag und welcher kreativen Eigenleistung (ich denke dabei z. B. an "Mecki" und die "Abrafaxe"), ob Werbung, Graphic Nobel oder Gratis-Comic, zu öffnen, wird nur geschehen, wenn es dafür wirklich gute Argumente gibt und nicht nur so ein verschwommenes Gerechtigkeitsgefühl.

s.dinter
22.04.2011, 06:38
eben.

Jähling
22.04.2011, 11:45
Ich hätte einen Vorschlag: Wie wär's mit einer zusätzlichen Kategorie für besondere Verdienste für Indie, aber von außen? Also für Comics, die irgendwie den Indie-Gedanken voranbringen (bewusst schwammig formuliert), aber eben doch von großen Verlagen kommen? Gerne auch undotiert, damit's nicht auf Kosten der vom Gesparten abknapsenden Selbstverleger geht?

Red Kite
02.05.2011, 13:48
Und solange Manga-Zeichner nicht anerkennen, daß Manga eben doch Comics sind (...)

Mal abgesehen davon, dass dies mehr über den defizitären Kenntnisstand des Verfassers als über die eigentliche Mangaszene aussagt: Was genau soll das jetzt mit irgendwas zu tun haben?

Und während sich das klärt, recken wir in der Zwischenzeit einfach brav weiter die Nase in den Himmel, glauben fest daran, dass der ICOM schon von ganz alleine die deutsche Comicszene repräsentiert (wer nicht von selbst angekrochen kommt, will ja offensichtlich nicht repräsentiert werden) und warten, ob sich der Berg nicht vielleicht doch noch zum Propheten schiebt, ja?

Anscheinend waren meine neu erwachten Hoffnungen in den ICOM doch ein wenig voreilig ...

Spong
03.05.2011, 08:08
Na, da sind wir ja nochmal richtig emotional geworden, RED KITE. Der flammende Ton erinnert mich fast ein wenig an einen anderen Autor in diesem Thread. Schrieb nicht Scott McCloud, dass Manga das japanische Wort für Comic sei? Und ich erlebe Dutzende von Zeichnerinnen mit Mangahintergrund, die inzwischen im Storytelling wie in der Ästhetik die Brücke zur europäischen Comickultur schlagen. PAPER THEATRE kann für die Comicszene genauso wichtig sein wie JAZAM o.ä.

Ansonsten ärgere ich mich sehr über diese WIR ODER IHR-Haltung, als ob der ICOM ein totalitärer Staat wäre, der in allem seine Meinung durchdrücken will. Ich denke, die ICOM-Leute lassen gerne mit sich reden und nehmen Anregungen gerne auf; und wer die Institution an sich verändern will, kann doch einfach Mitglied werden. No?

Def
21.05.2011, 08:40
Ja, das fänd ich sogar ganz interessant, wenn der Red Kite ICOM-Mitglied werden würde.
Mach´ ma!

Aber noch mal zu der Manga vs. Comic-Frage, die ja fast schon so ´ne Art Running Gag der deutschen Comic-Szene im Allgemeinen geworden is: Was positiv auffällt, is, dass es die Hardliner, die ganz konsequent in Diskussionsrunden argumentativ in eine Richtung hin polarisieren ("Ich les nur Manga, weil Comics scheiße sind!", "Ich les nur Comics, weil Manga die kleinen Baby-Robben töten!"), anscheinend nur noch online zu finden sind.

Das Bild, was sich mir auf den analogen Messen und Conventions zeigt, is nämlich glücklicherweise schon ´n ganz anderes; da hat die Wiedervereinigung schon weitgehend stattgefunden.
Wär auch noch mal ´n schönes Statement für diese neue Coca Cola-Werbung, die statistisch so schön Gut gegen Böse abwägt.

Mick Baxter
20.06.2011, 18:09
Die Preisverleihung 2011 findet am 23. Juni um 20 Uhr in der Münchner Glockenbachwerkstatt (http://www.glockenbachwerkstatt.de/) statt.
Zumindest die Jury gedenkt komplett zu erscheinen. Von den ehemaligen und künftigen Preisträgern erhoffen wir uns das natürlich auch.

Außerdem wird im Rahmen der Preisverleihung auch der "Kurt Schalker-Preis für graphisches Blogen" vergeben (der Höhepunkt der Veranstaltung wie aus dem KSK – Kurt Schalker Komitee (http://www.comicgate.de/content/view/1790/1/) – zu vernehmen war).

thirtyseven
20.06.2011, 22:30
Stehen die Preisträger mittlerweile eigentlich schon fest?

Mick Baxter
22.06.2011, 08:44
Die werden ganz spontan auf der Preisverleihung durch Zuruf der Juroren und der Ordnungspolizei ermittelt ...

Mick Baxter
23.06.2011, 00:09
Die Preisträger samt Laudationes der Juroren kann man hier (http://www.comic-i.com/aaa-icom/docs/icp2011/preise_indie_home.html) sehen (man muß allerdings warten, bis die Seite freigeschaltet ist, im Moment greift da noch die 404-Weiterleiung). Und wer nicht selber kommen kann, wird sicher irgendwann den Mitschnitt der wackeren Splashpages-Crew besichtigen können.

Red Kite
23.06.2011, 20:26
Ja, das fänd ich sogar ganz interessant, wenn der Red Kite ICOM-Mitglied werden würde.
Mach´ ma!


Ich hab leider nicht das Geld dafür übrig, und dann Jahr und Tag gegen Windmühlen ankämpfen zu dürfen ist jetzt irgendwie auch kein wirklicher Zahlungsanreiz. Aber wenn du mich sponsern möchtest, lass ich mir das gerne nochmal durch den Kopf gehen.



Na, da sind wir ja nochmal richtig emotional geworden, RED KITE. Der flammende Ton erinnert mich fast ein wenig an einen anderen Autor in diesem Thread. Schrieb nicht Scott McCloud, dass Manga das japanische Wort für Comic sei? Und ich erlebe Dutzende von Zeichnerinnen mit Mangahintergrund, die inzwischen im Storytelling wie in der Ästhetik die Brücke zur europäischen Comickultur schlagen. PAPER THEATRE kann für die Comicszene genauso wichtig sein wie JAZAM o.ä.

Meine Aussage über den Kenntnisstand der Mangaszene eines gewissen Herren bezog sich eher auf dessen Unterstellung bezüglich der Anerkennungsbefähigung jener, welche, vorsichtlich ausgedrückt, totaler Stuss ist. Und aus solchen Hypothesen folgert man dann eben, dass man es nicht nötig hat, sich in einem an Umfang und Präsenz eigentlich unmöglich ignorierbaren Bereich der deutschen Comickultur überhaupt bekannt zu machen, weil man einfach mal ins Blaue voraussetzt, dass "die anderen" ja gar nicht dazugehören wollen. Womit wir wieder bei der Sache mit dem Berg und dem Propheten sind. Vom Berg aus ist der Prophet nämlich gar nicht gut zu sehen, gerade bei diesigem Wetter, da kann er sich noch so toll rausgeputzt und für wichtig befunden haben.

Und apropos Stuss: Das kann man übrigens auch über zahlreiche leider kanonisch gewordene Aussagen des Apostels McCloud sagen, weshalb sich mir da immer der Kopf schief legt, wenn zur Untermauerung der eigenen Vorurteile aus dem Evangelium nach McCloud zitiert wird. Und nein, Manga ist nicht das japanische Wort für Comic. Er hat nur aus einer historischen Entwicklung heraus eine ähnliche Anwendung erlangt, Aber die Bedeutung des Begriffs bezieht sich eher auf eine Bildtradition, wohingegen "Comic" oder auch "Graphic Novel" sich deutlicher in eine Erzähltradition stellen. Und das erklärt trotz überdeutlicher Schnittmenge auch eine durchaus unterschiedliche Rezeptionshaltung gegenüber beider Bereiche, die aus der Comicecke oftmals etwas wegideologisiert wird.

In den Feuilletons beispielsweise landen ausschließlich die Manga, die sich eng genug an westliche Verständnisse von Erzähltradition anbiedern und dann als Graphic Novels durchgewunken werden können. Über Bildlichkeit wird da ja auch allgemein beim Thema Comic wenig geredet. Bei uns geht eben auch weiterhin nichts über die Heiligkeit des Wortes, was zwangsläufig zu einer, wie ich finde, defizitären Sichtweise auf Comics und speziell Manga führt. Das erklärt übrigens auch, warum sich im Westen der skandalös medienignorante Terminus "Graphic Novel" etablieren konnte, während man im vergleichbaren japanischen Begriff "gekiga" weiterhin das Bild (-ga) als zentralen Begriffsbestandteil aufrecht erhält und, wenn schon medienexternalisierend, sich eher in Richtung Film orientiert.

Gut, ich schweife ab. Was ich damit nur sagen wollte, ist, dass sich im klassischen Comicbereich weiter tapfer diverse eingeschriebene Vorurteile über Manga und deren Anhänger aufrecht erhalten, wie Burkhard leider auch in diesem Thread wieder anschaulich illustriert hat, was den ICOM (vom Berg aus mit Fernrohr betrachtet) eben nicht unbedingt zusätzliche Attraktivität verleiht.

Das es auch anders geht, hat mir zumindest die Frauke bewiesen, die eben besonders aus der Comicgate-Erfahrung heraus da schon mal gerne den ersten Schritt macht. Und dann streckt man, eine wenig neugierig geworden, mal seine unvorsichtiges Näschen ins Comicforum und bekommt aus der ICOM-Vorstandsecke gleich derartige Sentenzen vor den Latz geballert, dass man sein Interesse gleich wieder ein bisschen bereut.

Na egal. Wann gehen den in etwa die Preisträger durch den Äther?

Mick Baxter
26.06.2011, 06:44
Die waren ab Donnerstag ca. 22.00 auf unserer Webseite zu sehen.

Jähling
26.06.2011, 12:58
Über Bildlichkeit wird da ja auch allgemein beim Thema Comic wenig geredet. Bei uns geht eben auch weiterhin nichts über die Heiligkeit des Wortes, was zwangsläufig zu einer, wie ich finde, defizitären Sichtweise auf Comics und speziell Manga führt. Das erklärt übrigens auch, warum sich im Westen der skandalös medienignorante Terminus "Graphic Novel" etablieren konnte, während man im vergleichbaren japanischen Begriff "gekiga" weiterhin das Bild (-ga) als zentralen Begriffsbestandteil aufrecht erhält und, wenn schon medienexternalisierend, sich eher in Richtung Film orientiert.

Bin ja nicht gerade als Verteidiger des Graphic-Novel-Begriffs bekannt, will aber doch darauf aufmerksam machen, dass das Wort "Graphic" sich schon irgendwie auf den Bildgehalt beziehen lässt.