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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Auf Splashcomics: Zorro 1: Gnadenlose Jagd [Splashcomics - Rezensionen]



Bernd Glasstetter
04.01.2011, 23:10
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Nach dem Einzelband Zorro Vs. Dracula (http://www.splashcomics.de/php/rezensionen/rezension/12008), der im Sommer 2010 erschien, setzte der Lehmann Verlag Classic Heroes seine Zorro Edition fort und legte Ende des gleichen Jahres einen zweiten Zorro-Band vor. Diesmal ist es der Start einer neuen Reihe, in welcher die Hefte der Topps-Serie aus dem Jahr 1994 nach und nach auf Deutsch veröffentlicht werden.

Anders als Zorro Vs. Dracula wird diese neue Serie als Hardcoverausgabe aufgelegt. Da man diesmal auch für eine Beschriftung der Rücken gesorgt hat, sieht das gedruckte Ergebnis gleich viel edler aus. Ähnlich wie beim Einzelband gibt es von Gnadenlose Jagd zwei Ausgaben: eine reguläre Ausgabe und eine limitierte Version mit Cover-Variant (http://www.splashpages.de/php/images/imagemanager_comics/rezensionen/zorro1a.jpg), die ein Motiv der seltenen Wizard Ace Exklusive Edition #5 ziert. Das Cover der regulären Ausgabe stammt aus der Feder von keinem geringeren als Frank Miller.

Die Figur des Don Diego de la Vega, bekannt als Zorro, erfand Johnston McCulley für das US-Magazin All-Story Weekly, wo sie 1919 erstmals packende Abenteuer erlebte. Zorro ist einer dieser Helden aus der Pulp-Ära, die bis heute eine treue Anhängerschaft haben. McCulley ist kein Robert E. Howard oder Edgar Rice Burroughs und sein Held kein Conan oder Tarzan, aber sein Zorro kann vom Popularitätsgrad durchaus mit Doc Savage oder The Shadow mithalten, die ebenfalls nie ganz in der Versenkung verschwunden sind.

Diese Comics aus den 1990er Jahren nehmen den klassischen Pulp-Heldenstoff auf und ergänzen ihn durch neue Episoden. Neue Bösewichter wie Lucien Machete werden eingeführt, ebenso schillernde Schönheiten wie Lady Rawhide, die in den USA bei den Comic-Fans in relativ kurzer Zeit so populär wurde, dass man ihre eine eigene Serie widmete.

Während Szenarist Don McGregor die Atmosphäre einer guten Zorro-Story durchaus trifft, sind seine Geschichten gewohnt textlastig. Wo andere sich zurückhalten und die Bilder sprechen lassen, gibt es reichlich erzählende Wortkästen, die sich auf die Lektüre etwas zäh auswirken. Die Sprache ist sehr prosaisch und wäre in einer reinen Kurzgeschichte, ohne Comic, besser aufgehoben.

Die Zeichnungen von Mike Mayhew sind dagegen sehr gut. Mayhews Stern ging in jener Zeit auf, als er ebendiese Zorro-Comics zeichnete. Er punktet mit einem ausgereiften, dynamischen Stil und glänzt besonders durch seine Darstellung von schönen Frauen und Männern. Besonders seine Titelbilder, auf die er sich in Folgejahren stark konzentriert hat, beeindrucken auf ganzer Linie. Leider ist ihm bis heute der große Durchbruch verwehrt geblieben. Bei Gnadenlose Jagd zeigt er, dass er nicht nur eine sexy Lady Rawhide, sondern auch Reiter-Action oder Kämpfe mit Schwert, Degen oder Peitsche mitreißend umsetzen kann.




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