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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Auf Splashcomics: L. Frank 10: Die Apokalypse [Splashcomics - Rezensionen]



Bernd Glasstetter
01.01.2011, 01:10
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Nach längerer Pause gibt es bei Kult Editionen Neues aus der Serie L. Frank. Gleich zwei Hardcover sind auf einen Schlag erschienen. Zum einen der Reprint der Geschichte Warnung vor der Zukunft als Die Apokalpyse, zum anderen der Folgeband 11 (Das Ziel) als deutsche Erstveröffentlichung.

Die Fans der Serie wird es freuen, dass nun die ersten dreizehn Bände in einer einheitlichen Aufmachung vorliegen. Band 10 in der Carlsen-Version ist auf dem Sammlermarkt in gutem Zustand nur sehr teuer zu bekommen.

L. Frank gehört zusammen mit dem Hauptwerk Alix zu den wichtigsten Serien des Altmeisters Jacques Martin, der 2010 verstorben ist. Die Geschichten des Reporters Luc Frank glänzen durch eine Mischung aus Krimi- und Abenteuerelementen, die hin und wieder mit etwas Science Fiction erweitert wird. Besonders das aktuell nachgedruckte Album Die Apokalypse hat sehr starke Science Fiction-Einflüsse, wie man schon dem Covermotiv entnehmen kann.

Die Serie hat ihre Ursprünge in den 1950er Jahren, wo sie erstmals in Tintin abgedruckt wurde. Martin zeichnete nur die ersten drei Geschichten. Da er sehr mit anderen Serien beansprucht war, gab er in den Siebzigern die Zeichnungen ab. Band 4 zeichnete Bob de Moor, ab Band 5 übernahm Gilles Chaillet (Vasco, Vinci). Wie bei Jacques Martin stehen auch die Zeichnungen von Chaillet eindeutig in der Tradition der klassischen Ligne Claire.

Die Apokalypse stammt aus den 80ern - und das merkt man auch. Die Geschichte entbehrt nicht eines gewissen Reizes, wenn man sich Gedanken zum übergeordneten Thema der Story macht. Der Plot um den Verein Pro Mundia, eine dubiose Geheimorganisation, die halblegale Mittel anwendet, um ausgewählte Mitbürger auf die Gefahren der Zukunft hinzuweisen, ist interessant genug, um den Leser bei der Stange zu halten. Das Drumherum ist leider etwas arg an den Haaren herbeigezogen. Luc Frank lässt sich sehr leicht "einfangen". Die Filme und Visionen, die in dem Alpenressort auf die Insassen einprasseln, damit sie geläutert werden, sind mehr oder weniger wirr zusammengestellt. Das größte Problem dürfte für eingefleischte L. Frank-Fans die Tatsache sein, dass Erzfeind Axel Borg in dieser Geschichte mit dem blonden Helden fast schon eine Freundschaft schließt. Von dem abrupten Schluss ganz zu schweigen.

Dennoch ist Die Apokalypse ein faszinierendes Kapitel in der Serie, das trotz aller erzähltechnischer Schwächen zu gefallen weiß. Die alte Carlsen-Ausgabe hat hiermit ausgedient. Wer Band 10 noch benötigt, der kann beruhigt zum preiswerten Hardcover von Kult Editionen greifen. Es bleibt zu hoffen, dass 2011 weitere Bände von L. Frank erscheinen.




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