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Epiklord
29.12.2010, 16:47
Zu meinem Text "Lebensexkursion" möchte ich Folgendes anmerken:

(Untergrabene Gänge von Gedanken und Gedankengänge)

Freude, Lust, Unlust bestimmen unsere Lebensereignisse gleichermaßen, wir fragen nach dem Sinn des Daseins. Am Ende meiner Exkursion fehlt denn auch nicht die Hinwendung an den Mitmenschen. Man sagt ja auch „Geteiltes Leid ist halbes Leid“ oder „Geteilte Freude ist doppelte Freude“. Es ist uns ein tiefes Bedürfnis und so habe ich es integriert. Ich schildere hier einen Gedankenrundgang und damit verbundene Erinnerungen, wie es jeder Mensch wohl mal irgendwann unternimmt, vielleicht eher wenn er gerade eine schlechte Phase erlebt. Und man muss nicht unbedingt mit der Geburt anfangen. Es ist eigentlich egal, es gibt keine aufsteigende Entwicklung in der Chronologie, es sind immer Einzelerfahrungen, mal glückliche und wieder weniger erbauliche. Und am Ende meines Textes steht der Halbsatz, „als wenn ich mich daran erwärmen könnte“. Klingt etwas fremdbestimmt und soll es auch, denn Unlust, Lust untergraben laufend den eigentlichen Willen. Ich habe auch mal nachgefragt bei meinen Verwandten; wie hat mein verstorbener Urgroßvater gelebt, was für ein Leben hat dieser oder jener geführt und wie mögen deren Exkursionen in ihr Innerstes verlaufen sein, welche Bereiche haben sie wohl abgeklappert – es werden bei allen die gleichen gewesen sein und ohne aufsteigende Entwicklungen, wie aus den Lebensverläufen und deren Ereignissen zu schließen wäre. Ein aristotelisches „Werde, der du bist“ – fraglich, Selbstbetrug?. So war es ratsam aus diesem Thema keine KG zu formen, in der ja eine Entwicklung stattfindet, denn dies wäre dem Erzählgegenstand nicht gerecht geworden und so musste ich gleichfalls auf einen geradlinigen Spannungsverlauf verzichten. Da habe ich ein Geflecht von teils metaphorischen „Anekdoten“ angelegt, deren Lesen Schritt für Schritt Lust bereiten sollte. Form und Inhalt meines Textes ergeben eine Einheit.
Jeder Satz ist bewusst formuliert und gesetzt. Z. B. sagt der Erzähler ein Stück vorm Ende, dass er den Sinn nicht mit Vernunft ergründen konnte und es zukünftig also mit Nonsens probiert; und genau das ist ja am Textende die Frage an den User Dimitrippi nach dessen Vorstellung von der Wahrheit. Denn die wird dieser auch nicht wissen können. Und wir begegnen dem Zirkelschluss, wie er am Anfang angekündigt wird. Die anderen, unsere Kultur und deren Wissen tragen ja zu unserer individuellen Weltsicht bei. So spiegeln wir uns. Haben aber vermeintlich gleichzeitig der Einsamkeit ein Schnippchen geschlagen. So gesehen ist es dann doch sinnvoll und wir können uns dran erwärmen. Ist im Text natürlich offen, denkanregend, und die Entscheidung so jeden überlassen.