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Bernd Glasstetter
29.12.2010, 04:30
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Der zweite Band setzt da an, wo Band 1 aufgehört hat. Das gilt leider nicht nur für die Vorzüge von Die Bruderschaft der Krabbe, sondern auch für die weniger guten Eigenschaften.


Auf der Plus-Seite haben wir die wunderschönen Zeichnungen von Jean-Baptiste Andreae, der es beeindruckend versteht, mit seiner Direktkolorierung eine Stimmung zu schaffen, die Ihresgleichen sucht. Da gerät die Frankenstein-Hommage zum optischen Leckerbissen, wenn es blitzt und donnert und die elektrische Energie knisternd vom Himmel über eine Apparatur in das kleine Mädchen gelenkt wird. Und der dargestellte Friedhof voller Zombies verstrahlt diese unheimliche Gruselromantik, die man aus den Klassikern der Schauerliteratur kennt.

Auf der anderen Seite, nennen wir sie einmal die weniger gute, ist da dieser Plot, der eher wirkt wie eine Aneinanderreihung von unausgegorenen Ideen, die allesamt nur eins bezwecken sollen, und zwar den Leser völlig im Dunkeln umher tappen zu lassen. Wie bei einem Computer- oder Rollenspiel werden die Kinder durch die Story gescheucht. Oftmals ist der Auslöser ein Zufall oder ein Loch in der Handlung. Sie reimen sich etwas zusammen, nämlich, dass irgendwer irgendwo "Es" aus Krabbenteilen zusammensetzt, "das ultimative Monstrum, das die Welt zerstören wird", und stolpern mehr oder weniger freiwillig durch düstere Gänge, modrige Gruften oder gruselige Friedhöfe.

Es scheint alles ein endloser Albtraum zu sein, der die Kinder plagt und der zeigt, dass die Künstler Fans der alten Gruselmonster der Schwarzweiß-Kinematographie sind. Wie schon in Band 1 sehen wir Graf Orlok, der wie Max Schreck aussieht. Diesmal kommt Viktor von Frankenstein (samt Helferlein Fritz) dazu, der aussieht wie Colin Clive in James Whales Universal-Klassiker aus dem Jahre 1931. Und wo Vampire, Werwölfe und Mad Scientists sind, da darf auch die Mumie nicht fehlen (Imhotep, alias Boris Karloff).

Bei all dem gruseltechnischen Allerlei bleibt glücklicherweise die Grundspannung erhalten. Man kann sich nicht ausrechnen was als nächstes passiert. Das Rätsel um die Krabbe und die Suche nach dem roten Faden bleiben interessant genug, dass man bis zum Schluss dabeibleiben will. Die Auflösung erfolgt im abschließenden dritten Band, der im Februar 2011 erscheinen wird.







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