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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Auf Splashcomics: Spiral - Gefährliche Wahrheit 8 [Splashcomics - Rezensionen]



Bernd Glasstetter
05.12.2010, 23:40
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Nahtlos knüpft die Handlung von Spiral - Gefährliche Wahrheit Band 8 an die Geschehnisse im Vorgängerband an. Um auch nur ansatzweise zu verstehen, worum es geht, sollte man die Serie von Beginn an verfolgen. Was als relativ harmloser Krimi, der im Schüler-Milieu spielt, anfing, hat sich zu einem komplexen Mystery-Thriller entwickelt, in dem längst nicht mehr einzelne Fälle gelöst werden, sondern die Geheimnisse der Blade-Children als Ganzes enthüllt werden müssen, da sie der Schlüssel zu all den seltsamen und tragischen Vorkommnissen seit Kiyotakas Verschwinden sind.

Dies geschieht jedoch nur häppchenweise. Der Leser weiß nicht viel mehr als die Hauptfigur Ayumu, und je mehr man erfährt, umso größer wird das Rätsel. Kiyotaka, der als Drahtzieher gilt, ist noch immer nicht persönlich in Erscheinung getreten. Er hält die Fäden seiner Marionetten fest in den Händen, und selbst wenn es den Anschein hat, als hätten diese die eine oder andere Strippe durchtrennen können, müssen sie am Schluss doch enttäuscht feststellen, dass ihr Handeln vorhergesehen wurde und sie genau das taten, was Kiyotaka von ihnen verlangt hatte.

Er beziehungsweise die Blade-Children fordern Ayumu immer wieder heraus, testen seine Grenzen aus, zwingen ihn, Risiken einzugehen und stärker zu werden. Ayumu will an dem bösen Spiel nicht teilnehmen, hat aber keine andere Wahl, möchte er am Leben bleiben, andere beschützen und herausfinden, wer die Blade-Children sind und warum Kiyotaka solche Gräuel inszeniert. In erster Linie ist es ein geistiges Kräftemessen, das in seiner Dramatik dem Duell von L und Light aus Death Note in nichts nachsteht.

Dabei verhält sich Ayumu trotz allem wie ein Jugendlicher mit nachvollziehbaren Ängsten und Hemmschwellen, die im Kontrast zur Selbstsicherheit und Skrupellosigkeit seiner Gegner stehen. Obwohl er regelmäßig über sich hinaus wächst, mutiert er nicht zum Superhelden, sondern bleibt ein "normaler" Junge, der sich von der Situation überfordert fühlt. Allerdings erweisen sich auch die Blade-Children zunehmend als vielschichtiger und nicht als absolut böse, wenngleich man ihre Morde nicht durch Kiyotakas geschickte Manipulationen entschuldigen kann. Man wird die nächsten Bände abwarten müssen, möchte man wissen, welchen Sinn das Ganze hat, wer die Guten und wer die Bösen sind.

Kyo Shirodaira und Eita Mizuno verstehen es, in Wort und Bild eine überaus spannende Geschichte zu erzählen, die Leser und Leserinnen ab 14 Jahren zu fesseln vermag. Nichts ist so, wie es auf den ersten Blick hin scheint, mit jeder Antwort werden wenigstens zwei neue Fragen aufgeworfen, die Charaktere sind ungewöhnlich und interessant. Kleine Höhepunkte in jedem Tankobon und ein Cliffhanger am Ende lassen die Spannungskurve immer wieder nach oben schnellen und machen neugierig auf das Kommende.




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