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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Auf Splashcomics: Das Krankenhaus am Rande der Vernunft [Splashcomics - Rezensionen]



Bernd Glasstetter
04.12.2010, 23:20
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Fünf Jahre nach den beiden Klamkes gepflegte Welt-Büchern und einigen kleineren Cartoons veröffentlicht der Autor Bastian Klamke (in Zusammenarbeit mit Frank Schaberg) nun seine neue Produktion zum Thema Krankenhaus und Pflegedienst. Enthielten seine ersten beiden Comics lediglich kurze Funnies ohne Zusammenhang, so präsentiert Klamke dem Leser mit Das Krankenhaus am Rande der Vernunft eine 48-seitige wilde Story aus dem Alltag des St. Ursula Krankenhauses. Hier jagt ein Witz den nächsten und unglaubliche Dinge geschehen ohne Pause. Da will man hoffen, dass die hier geschilderten Situationen nicht auf Erfahrungen aus Klamkes Leben als Krankenpfleger basieren.

Die Handlung bietet eine Vielzahl von Situationen, die so ähnlich sicher in vielen Patientenköpfen herumgeistern, wenn sie ein Krankenhaus betreten. Sei es der Azubi, der komplizierte Pflegedienste durchführt, oder das Verwechseln von Patienten, all diese Dinge dürfte der Leser sicher aus Erzählungen kennen. Die Autoren erfinden die skurrilen Episoden rund um den Pflegedienst also nicht neu, sondern kombinieren die Vorurteile mit weiteren Pointen (Stichwort: vollgequalmter Pausenraum) und entwerfen somit eine chaotische Handlung mit vielen kleinen Lachern.


Leider sind diese eher von der leichten Kost. Tiefgründige Komik oder Ironie sucht der Leser hier vergebens. Die komischen Stellen sind vorhersehbar und viele Gags sind schnell wieder vergessen. Klamke und Schaberg hätten hier also ruhig eine etwas anspruchsvollere Handlung mit ausgefeilteren Funnies abliefern können. So ist der Comic leider sehr schnell durchgelesen und auch wieder vergessen.


In diesen wenigen Leseminuten bekommt der Leser dafür aber eine große Portion Spaß vorgesetzt, welche für den Moment absolut gelungen ist.

Die Autoren schaffen in dem Comic den Spagat zwischen Fachausdrücken und für Laien verständliche Handlungen. So setzen sie hier nicht auf Insider-Witze aus der Pflegebranche, welche Aussenstehende nicht verstehen würden, sondern beschreiben mit spitzer Feder alltägliche Situationen, die zwar so (hoffentlich) nie passieren werden, aber für jeden nachvollziehbar sind. Sicherheitshalber werden zu Beginn des Bandes noch einige medizinische Fachbegriffe erklärt.

Die Zeichnungen von Bastian Klamke sind typisch für Funnies und Cartoons. Die Knollennasen der Protagonisten, die unmöglichen Verrenkungen und die Reduzierung auf das Wesentliche, also ein Verzicht auf Details und ausgiebige Hintergründe, bilden den zeichnerischen Rahmen für dieses Album. Die Seiten sind sauber aufgeteilt und enthalten viele kleinformatige Panels, was zu einem anschaulichen Ergebnis führt.



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