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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Auf Splashcomics: X-Men Sonderheft 28: Wolverine - SNIKT! [Splashcomics - Rezensionen]



Bernd Glasstetter
27.11.2010, 12:36
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Wolverine und kein Ende in Sicht. Der Adamantium bewehrte Mutant gilt seit jeher als Quotenbringer und so ist es nicht verwunderlich, dass Panini mit Storys rund um Wolverine wieder ein komplettes X-Men Sonderheft füllt. Die vier hier abgedruckten Geschichten stammen aus drei Oneshots und einem Wolverine Annual, welche in den Staaten zwischen September 2008 und Februar 2009 erschienen. Einen Bezug zu aktuellen Ereignissen rund um Wolverine, der X-Force oder den X-Men gibt es in diesen vier Storys nicht.


Die Autoren zeigen Logan, wie er bei vielen Fans in Erinnerung ist: Als mundfaulen Einzelgänger, der quer durch die Welt reist und an vielen Orten gegen die Kriminalität kämpft, und das stellenweise mit äußerst drastischen Mitteln. Ein gelungenes Beispiel für Wolverines Brutalität und Kampfeskraft zeigt der Oneshot Flies to a Spider, wo er eine ganze Bikergang hochnimmt, ohne ein Wort zu sagen. Erst am Ende des Comics, als das Oberhaupt der Road Dawgs sterbend vor ihm liegt, erfährt der Leser, weshalb Wolverine solch eine Blutorgie gefeiert hat. Hier stellt Starautor Gregg Hurwitz Wolverine wie einen modernen Robin Hood hin, der für die Schwachen kämpft und sich - in diesem Fall - für den Tod eines Mädchens rächt. In die gleiche Schiene greift auch die Story Dangerous Games von Rick Remender. Wolverine ist wieder in Asien unterwegs und beschützt die lokale Bevölkerung vor den organisierten Verbrechen. Was anfangs so aussieht, wie eine ruhige Story über einen zurück gezogen lebenden Logan entwickelt sich in ein kurzes, aber heftiges Gemetzel, dass die innere Ruhe, welche Logan hier suchte, ad absurdum führt.

Auch in den anderen beiden Storys Roar und Killing made simple wird in dieser Weise weiter verfahren, womit ein sehr actionreiches Comicheft vorliegt, dass dem Leser genau das bietet, was er von dem Hauptdarsteller erwartet: Viele Kämpfe, wenig Gerede und ein hohes Maß an Brutalität.

Mit den Zeichenstiften wird ebenfalls rangeklotzt. Mike Deodato Jr. bietet in der ersten Story Roar einen optisches Schmankerl in Sachen Zweikampf. Die Gegenüberstellung von Wolverine und dem werwolfartigen Kojote ist äußerst sehenswert und bietet mit vielen großen Splashpages viel Gelegenheit zum Staunen. Auch Jerome Opena überzeugt in den beiden Storys Flies to a Spider und Dangerous Games durch eine gute Darstellung der Zweikämpfe, wobei der Eisner Award-Träger sehr auf dynamische Bewegungsabläufe setzt. Der Leser bekommt hier beispielsweise in einem Panel Wolverine mehrmals zu Gesicht, was die Schnelligkeit des Mutanten verdeutlichen soll. Das passt.


Weniger gefallen die Zeichnungen von Steve Kurth. Wolverine wirkt in dem Antarktis-Abenteuer Killing made simple oftmals deformiert und falsch proportioniert. Der Mutant kommt hier etwas füllig rüber, was nun nicht gerade dem Idealbild eines Kämpfers entspricht. Dafür ist die Aufteilung der Panels aber durchweg gelungen, sodass im Endeffekt auch ein solides Ergebnis entstanden ist.



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