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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Webcomic Kategorie beim ICOM Independent Preis



Laburrini
13.10.2010, 21:06
Hallo an alle!

Als wir Webcomic-Nominierten und der Herr Lapinot jüngst nach der Frankfurter Buchmesse zusammensassen, fragten wir uns, ob es nicht möglich sei, dass der ICOM eine neue Kategorie für Webcomics in seinem Independent Preis einräumt.

Denn, WENN was Independent ist in diesen Zeiten, dann der Webcomic.
Er ist jetzt auch langsam in Deutschland angekommen zu sein, es schiessen immer mehr Webcomics aus dem Boden (siehe Webcomicverzeichnis (http://www.webcomic-verzeichnis.de/)) und die Qualität muss sich nicht immer hinter den Printcomics verstecken (siehe Eriks Deae (http://www.eriks-deae.de)).

Ich fände es ein tolles Zeichen dafür, dass der ICOM auch im Jahre 2010 angekommen ist und finde wirklich auch, dass diese Kategorie eine passende Art der Nachwuchsförderung wäre.

Natürlich muss man über die Umsetzung grübeln und mir ist klar, dass so etwas nicht so ohne Weiteres eingeführt werden kann.
Ich würde vorschlagen, dass die Zeichner/Autoren ihren Comic genauso wie in den Printkategorien beim ICOM einreichen/anmelden sollen. Es gelten dann z.B. nur die veröffentlichten Comics im Jahr 2010 o.ä. Die meisten Webcomics sind ja mit einem sehr gut nachvollziehbaren Datierungssystem ausgestattet.

Einzig und allein für die Dotierung habe ich konstruktiv noch keine Vorschläge, weil man die Preisgelder dann ja noch unter einer Kategorie mehr verteilen müsste. Ich bin aber gerne bereit dazu noch mit zu überlegen.

Ich fände es toll, wenn wir hier mal gemeinsam darüber nachdenken und tüfteln könnten. :)

batida
13.10.2010, 21:39
Find ich gut. Der Webcomic hätte es jedenfalls verdient. Reicht es denn als Anforderung im passenden Jahr veröffentlich zu haben? Hätte man dann nicht unheimlich viele Bewerbungen (und somit viel mehr Arbeit als beim Print)? Im Grunde könnte sich dann ja jeder bewerben, oder? Oder verschätze ich mich gerade arg bei Menge der Webcomics in Deutschland? ;)

jas
14.10.2010, 04:04
Um es mal ganz vorsichtig zu formulieren:
Der ICOM-Preis gehört für mich zu den wichtigsten, bzw. zum "ehrlicheren" Preis, gegenüber dem M&M-Preis und dem Sondermann. Beim Sondermann
und M&M werde ich einfach das Gefühl nicht los, dass es hier irgendwie recht "seltsam" zugeht bzw abläuft und deshalb die beiden Preise nicht sehr ernst nehme.
Nun sollte man sehr aufpassen, dass mit dieser Kategorie "Webcomic"
nicht genauso der Fehler passiert, wie es gerade zum Web-Sondermann diskutiert wird:
http://www.comicforum.de/showthread.php?p=2971526#post2971526
http://www.comicforum.de/showthread.php?p=2971340#post2971340

Dieses Unbehagen führt meiner Meinung nach zu einem Preis, der dadurch sehr unglaubwürdig wirkt.
Was für mich im Vorfeld auch sehr verwirrend war, waren die Teilnahmebedingungen bei mycomics. Laut danach durfte der teilnehmende Beitrag nur im Web erscheinen und nicht als Print. Etwas fraglich war dann,
wieso der Beitrag "Flausen" nominiert war, wenn dieser gedruckt in COMIX erscheint?

Asher
14.10.2010, 09:15
@ jas: Die Gewinner des Sondermanns und des ICOM-Preises werden völlig unterschiedlich ermittelt, wodurch sich Deine Bedenken bereits erledigt haben:
Der Sondermann ist ein Publikumspreis, insofern wird (aus den bestverkauften Comics ihrer Kategorie/meistgewählten Webcomics) von den "Lesern" abgestimmt.
Der ICOM-Preis wird durch eine Jury vergeben.

Eine Kategorie "Webcomic" (oder ähnliches) wurde schon mal ganz kurz in Erlangen dieses Jahr angesprochen. Sie machen einen stetig wachsenden Teil der deutschsprachigen Comicszene aus - gerade im Independent-Bereich. Komplett ignoriert wurden sie nicht, so gewann Ulli Lust 2006 den "Sonderpreis der Jury für eine bemerkenswerte Comicpublikation" mit Electrocomics.

Wenn sich eine solche neue Kategorie tatsächlich ergeben sollte, müsste man sich allerdings einige Voraussetzungen zur Teilnahme überlegen. Sonst ergeben sich die Probleme, die batida bereits angesprochen hat.

Laburrini
14.10.2010, 09:27
Genau.
Man muss vorher genau festlegen welche Vorraussetzungen erfüllt werden müssen.
Wenn man nur die Comics aus einem Jahr zulässt, hat man maximal 365 Seiten. Immer noch weniger als ein Ulli Lust-Comic :D
Ich kenne aber auch keinen Webcomic, der wirklich täglich aktualisiert.
Vielleicht braucht man eine Extra-Jury für die neue Kategorie, die sich nur mit den Webcomics beschäftigt? Müssen ja nicht gleich 5 Leute sein.

Die Regelung bei MyComics, dass ein Comic NUR nominiert werden darf, wenn er ausschliesslich im Web erscheint, finde ich kontraproduktiv. Schliesslich ist es auch das Ziel vieler Webcomiczeichner ihren Comic als Printprodukt zu veröffentlichen. Wie wäre es stattdessen, dass die nominierten Comics ihren Ursprung im Web haben müssen oder bis dato dort regelmäßig veröffentlicht werden?

peter schaaff
14.10.2010, 09:50
Warum müssen Printcomics und Webcomics unterschiedlich bewertet werden? Warum tauchen Webcomics nicht in den schon bestehenden Kategorien des ICOMpreises auf? So spart man sich solch 'arme' Beschränkungen wie gedruckt/ nicht gedruckt, diverse neue Kategorien mit Verwirrpotential und einen höheren Verwaltungsaufwand beim Preisgelderverteilen.
Allein das Erscheinungsdatum der eingereichten Beiträge (das abgelaufene Jahr halt) sollte für die Jury erkennbar sein.

Eine einfache Welt, voller Liebe - und der ICOM macht sie möglich ...

charlie brown
14.10.2010, 10:53
...Wie wäre es stattdessen, dass die nominierten Comics ihren Ursprung im Web haben müssen oder bis dato dort regelmäßig veröffentlicht werden?

:cowboy: Halt! Stooop!
Als langjähriges Mitglied, das diesen Preis mit einem geldbringenden
Anteil unterstützt (wenn ich mich nicht irre), wäre es ja fatal, wenn ich
an der Teilnahme ausgegrenzt werde, weil meine Strips erst in den Zeitungen
erscheinen und dann den Weg ins Netz finden ;)

Laburrini
14.10.2010, 11:02
Peters Vorschlag hat natürlich was für sich.
Das wäre die ultimative Gerechtigkeit, oder? Oder nicht? Man müsste nur die Teilnahme von Webcomics zulassen, den Zeitraum begrenzen (Comics vom Vorjahr) und dann könnte man auch separat z.B. Artwork und Szenario bewerten.
Was meint Ihr dazu?

@Charlie Brown: Das war ja nur ein Vorschlag. Wie gesagt, Peters Idee find ich gar nicht mal so schlecht...

Unregistriert
14.10.2010, 12:19
Die Idee allgemein find' ich natürlich grundlegend dufte, natürlich müssten das auch die/ der Verantwortliche so sehen.

@Peter - Eine Welt voller Liebe und Gerechtigkeit. Leider bedeutet Gerechtigkeit für die Meisten das niemand mehr hat als man selber, also wird's schwierig. Aber ich bin auch ganz stark dafür! :-D

DS_Nadine
14.10.2010, 12:20
Die Idee allgemein find' ich natürlich grundlegend dufte, natürlich müssten das auch die/ der Verantwortliche so sehen.

@Peter - Eine Welt voller Liebe und Gerechtigkeit. Leider bedeutet Gerechtigkeit für die Meisten das niemand mehr hat als man selber, also wird's schwierig. Aber ich bin auch ganz stark dafür! :-D

Argh, ich dachte ich wär' angemeldet. Der Beitrag ist von mir.

USa.
14.10.2010, 12:25
Man müsste nur die Teilnahme von Webcomics zulassen...

Wie schon gesagt, habe ich beim letzten ICOM-Preis einfach meinen Online-Comic eingereicht und er wurde auch zugelassen.

Laburrini
14.10.2010, 12:36
Tja, dann… :)

Eine offizielle Aussage dazu, dass Webcomics beim ICOM- Preis zugelassen sind seitens der Verantwortlichen wäre schön. Sonst kommt, glaub ich, eher selten ein Webcomicker darauf sich für den Preis zu bewerben.

arzach
15.10.2010, 10:46
Ich kenne aber auch keinen Webcomic, der wirklich täglich aktualisiert.


Hi Sarah,
ich habe mich 2006 und 2007 mit meinem damals noch täglichen Webcomic "Paralleluniversum" beworben. Genau wie du sagtest: alle Strips des jeweiligen Jahres auf eine CD gebrannt und in 7facher Ausführung an die Jury geschickt. War gar kein Problem.
Nun ja, gebracht hat's allerdings damals nix :rolleyes:, aber als ich 2008 den ersten gedruckten Paralleluniversum-Sammelband eingereicht habe, gab's auf Anhieb eine lobende Erwähnung (quasi für das selbe Material). :p

Es ist natürlich tatsächlich so, dass fürs Web konzipierte Einzelstrips für eine Jury nur sehr zeitraubend anzuschauen und somit auch zu beurteilen sind. Der Lesespaß beim durchklicken eines CD-Verzeichnisses hält sich nach meinem Geschmack arg in Grenzen. Den Comic direkt auf der jeweiligen Website zu beurteilen, halte ich für noch zeitaufwendiger, weil jeder die Archivierung ein wenig anders handhabt.
Tja, nicht umsonst ist das Printformat auch bei vielen Webcomicmachern das Ziel der Träume...

Laburrini
15.10.2010, 11:07
Ohne Frage. Jeder Webcomicmacher hätte auch gerne ein Printprodukt seiner Comics.

Aber es gibt doch auch Webcomic Preise und Awards z.B. im amerikanischen Raum, da kriegen es die Leute auch hin die Comics von einem Jahr durchzulesen.
Vielleicht macht es nicht so viel Spaß, ob es tatsächlich so viel zeitraubend ist, halte ich für ein Gerücht. Ich bekomme regelmäßig Nachrichten von Lesern, die schreiben "Hey, ich hab gerade den kompletten Comic von Anfang bis Ende durchgelesen".
Ich glaube eher, es ist das Gefühl eine Stunde am Rechner zu verbringen, das ungemütlicher ist als eine Stunde im Ohrensessel.
Aber wäre der Aufwand es nicht wert?
Wie gesagt, der Webcomic hat unübersehbar an Bedeutung gewonnen in Deutschland und ich fände es ein wichtigen Schritt für den ICOM Independent Preis diese Quelle für Independent Comics nicht zu ignorieren.

Also, anderswo klappen Web Awards ja auch und wenn man noch etwas rumüberlegt, kommt man sicher auf Wege die Arbeit für die Jury zu erleichtern.

Mich würde die Meinung vom ICOM selber hierzu mal interessieren. Wäre schön, wenn hier jemand dazu Stellung nehmen könnte.

Jähling
15.10.2010, 12:12
Was für mich im Vorfeld auch sehr verwirrend war, waren die Teilnahmebedingungen bei mycomics. Laut danach durfte der teilnehmende Beitrag nur im Web erscheinen und nicht als Print.

Das hat mich auch gestört, vor allem weil eine Print-Ausgabe für viele Webcomicmacher die beste Möglichkeit ist, doch noch Geld aus ihren Comics zu schlagen. Nein, vor allem, weil ich von meiner Conny Van Ehlsing gerade das zweite Album herausgebracht hatte... :rolleyes: Jedenfalls war das der Grund, weshalb ich nichts eingereicht habe.

Im Moment wird jeder Preis für Webcomics ähnliche Probleme herausfordern. Es muss Kriterien geben, und die bedeuten immer auch eine Definition, was Webcomics sind und was nicht - was, solange Webcomics noch nichts selbstverständliches sind, immer eine Menge Comics ausschließt. Wäre der Sondermann bei den Bedingungen ein internationaler Preis, hätten einige der erfolgreichsten Webcomics (Girl Genius, Gunnerkrigg Court) nicht mitmachen dürfen. Sarahs Definition schließt charlie browns Comic aus (finde ich aber trotzdem am besten, sorry, charlie, biste wieder mal der charlie brownste :D) usw.

Webcomics einfach in den üblichen Kategorien einzureichen geht natürlich (wenn man die offensichtlichen technischen Probleme außer acht lässt bzw. löst), aber das Lesen am Bildschirm hat einfach immer noch zu viele Gegner, auch in Comic-Jurys, da hat ein gedruckter Comic vielleicht schon deshalb die besseren Karten. Der Vergleich mit anderen Online-Lesestoffen ist da, denke ich, sinnvoller. Und es geht ja auch darum, dem Webcomic an sich mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen.

Kriterien für mich wären:

- Erstveröffentlichung im Netz;
- vollständige Verfügbarkeit im Netz;
- Und das auf Dauer, also auch nach Veröffentlichung einer Printausgabe.

Regelmäßig muss es m. E. nicht (gewesen) sein, denn das würde einmalige Comics ausschließen, darunter auch viele Infinite-Canvas-Comics, also gerade die, die wirklich nur online funktionieren.

arzach
15.10.2010, 12:22
Vielleicht macht es nicht so viel Spaß, ob es tatsächlich so viel zeitraubend ist, halte ich für ein Gerücht.

Mag sein, dass der Zeitfaktor letztlich nicht so entscheidend ist, aber es gibt zum Beispiel auch noch das Problem der Qualität.

Bis ein Printprodukt beim ICOM eingereicht werden kann, durchläuft es im Idealfall einen Werdegang fortlaufender Infragestellung und Optimierung hinsichtlich der Qualität. Nicht zuletzt, weil ein Buch Kosten verursacht, wird genau abgewogen, was und in welcher Form etwas überhaupt veröffentlichungswürdig geschweige denn preiswürdig ist. Bis auf Ausnahmen wird der größte Müll im Vorfeld bereits ausgesiebt.

Diese Vorinstanz fehlt bei Webcomics komplett. Nahezu jeder kann heute nahezu alles online stellen, und viele machen von dieser Möglichkeit eifrig Gebrauch. Gespür für das eigene Unvermögen oder Selbstkritik sind oft Fehlanzeige, Ergebnis: sieh dir den ganzen Schrott im Webcomicverzeichnis an... Schon deshalb kann man Webcomics beim ICOM-Preis nicht wie gedruckte Comics behandeln.
Wenn du den ICOM-Preis killen willst, dann lade alle Teilnehmer des Webcomicverzeichnisses dazu ein, ihre Machwerke einzureichen.

Laburrini
15.10.2010, 13:24
Dann lasst uns versuchen konstruktiv nach Lösungen für diese Probleme zu suchen.
Ich bin der Meinung, dass das nicht unmöglich ist.

Das was Du schreibst, arzach, stimmt auf jeden Fall, aber galt das nicht genauso für die FANZINE Kategorie, die es beim ICOM Preis mal gab?

Es müssten also ein paar Bedingungen für das Einreichen des Comics erfüllt werden, ebenso wie vielleicht eine Vorrunde, damit man vielleicht nicht den "ganzen Schrott" ,wie Du meinst, dabei hat.
Wie gesagt, nur eine Überlegung...

thirtyseven
15.10.2010, 14:58
Wenn ich es richtig gezählt habe, wurden im Printbereich dieses Jahr 54 Publikationen eingereicht. Ich bezweifle stark, dass im Webbereich – selbst wenn man eine Ankündigung im Webcomic-Verzeichnis machen würde – wesentlich mehr eingereicht würden.

Was den von arzach angesprochenen "Schrott" im Webcomic-Verzeichnis anbelangt – beim schnellen scrollen durch die komplette Liste habe ich wesentlich weniger davon entdeckt, als befürchtet.

Dafür aber auch nicht all zu viele Beiträge, die ich, wenn ich in einer Jury sitzen würde, als wirklich und wahrhaftig preiswürdig ansehen würde. Viel ist ok/gut, einiges etwas besser, aber es gibt – in meinen Augen – nur einige wenige echte Perlen die einen Preis verdienen würden. (Und es gibt leider nach wie vor kaum längere und ernstere Geschichten. Cartoons und Funnies sind eindeutig in der Überzahl.)

Das von arzach angesprochene Gespühr dafür, ob ein Werk preiswürdig ist oder nicht – das fehlt mir bei einigen der eingereichten Print-Comics genauso. Manche Leute haben dieses Gespühr – und reichen ihre Arbeiten nicht ein, manche haben es nicht und schicken ihre Arbeiten halt.

Ich glaube aber auch, dass es für die Jury keine sonderlich lange Zeit erfordert, diese schwächeren Arbeiten auszusieben. (Wenn ich mich da an die Mappen-Sichtungen während meines Grafik-Design Studiums erinnere und wie schnell die Dozenten in der Lage waren, gute Mappen von schlechten zu trennen. – Ich glaube nicht, das eine Jury mit erfahrenen Comic-Lesern und Betrachtern da wesentlich länger braucht.)

Und daher wäre auch bei den Webcomics, wenn es sie als Kategorie geben würde – was ich übrigens sehr gut fände - eine Vorrunde unnötig: Ich wäre schon sehr überrascht, wenn bei einer Jury-Entscheidung am Ende eine Nulpe gewinnen würde.

Das passiert vielleicht bei einem Publikumspreis wie dem Sondermann (siehe Asterix), aber auch da gab es ja eine logische Erklärung (große Bekanntheit und Fangemeinde, welche bei dieser Wahl wohl eher das Gesamtwerk gewürdigt sehen wollte, als genau diesen – deutlich schwächeren – Einzelband).

arzach
15.10.2010, 15:54
Ich wäre schon sehr überrascht, wenn bei einer Jury-Entscheidung am Ende eine Nulpe gewinnen würde.

Meine Befürchtung ist nicht, dass eine Nulpe gewinnt, sondern dass die ICOM-Jury mit 0815-Kram zugeschüttet wird...

Wie gesagt, kann man Webcomics auch heute schon einreichen, aber die gewünschte Präsentationsform (7 CDs) kackt gegenüber einem schön gemachten Printerzeugnis eindeutig ab. Eine gerechte Bewertung eines Webcomics könnte m.E. eh nur über die entsprechende Original-Website erfolgen, das ist schließlich die "eigentliche Veröffentlichung".

By the way... mit dem Web-Sondermann ist doch grad ein (immerhin mit 1000 Euro dotierter) Preis für Webcomics eingeführt worden... Sehnt man sich jetzt etwa nach einer Jury- statt Publikumsentscheidung? ;)

Geier
15.10.2010, 16:52
Das mit den CDs hat den Vorteil das eben keine Flut an Nominierungen kommt, die Dinger zu brennen ist schonmal ne Hürde die Spaßnominierungen ausschließt. Beim Blick in die CD kann man ziemlich schnell aussondern und danach die Favoriten auf den jeweiligen Homepages ansehen.

Die Frage ist eher was man als Webcomic bezeichnet. Gehört da auch die Vorveröffentlichung dazu von denen ein Druck geplant ist wie zB bei Zampano?
Nachträglich ins Netz gestellt Sachen wie zB meine Pinguine die aber nicht (mehr)gedruckt zu haben sind? Sachen die sehr sporadisch erscheinen?

Ich sehe Webcomics ja mehr als Weiterentwicklung der handgemachten Fanzines mit anderen Mitteln, also gleichwertig mit Printprodukten. Von daher müßte man keine Trennung vornehmen. Eher zurück zu den Wurzeln, als eine gleichzeitige Nennung für M&M- und ICOM-Preis praktisch ausgeschloßen war.

Jähling
15.10.2010, 16:56
Vielleicht sehnt man sich nach einem Preis, auf den die Leute nicht zeigen und sagen: "Pfft, den hat ja sogar Asterix gekriegt..."

Laburrini
15.10.2010, 16:58
@arzach: Warum nicht einfach mal was AUSPROBIEREN und danach sagen, wie es war?
Ein bisschen Aktionismus und positives Denken würde der deutschen Comicszene sicher mal gut tun.
Dann wird man ja sehen, ob da wirklich so viel Müll auf die Jury zurollt. Ich glaube, der Nutzen würde dem "Schaden" sehr SEHR überwiegen.
Und, wie gesagt, bestimmt kann man das im Vorfeld bestimmt ein bisschen durch Bedingungen steuern.

Ja, der Sondermann war ja auch ein toller Preis und ein schöner Zuspruch für Webcomics. Beetlebums 1. Platz hätte auch vor einer Juryentscheidung sehr gut standgehalten, da bin ich mir sicher.
Meine Begründung, weshalb ich den Independent Preis für Webcomics für eine gute Idee halte, habe ich ja schon oben erläutert.

Was sagt denn Herr Baxter zu dem allen hier?

arzach
15.10.2010, 19:18
@arzach: Warum nicht einfach mal was AUSPROBIEREN und danach sagen, wie es war?
Ein bisschen Aktionismus und positives Denken würde der deutschen Comicszene sicher mal gut tun.

@Sarah: Ich weiß, was du meinst, aber es ist sicher nicht Aktionismus (http://de.wikipedia.org/wiki/Aktionismus) :D

Der Zusammenhang zwischen positivem Denken und einer weiteren ICOM-Preiskategorie erschließt sich mir leider nicht ganz... Für mich sind Webcomics auch nur "ganz normale Comics" und so sollten sie auch behandelt werden, statt sie mit vermutlich seitenlangen AGBs in eine extra Kategorie zu zwängen.
Allerdings benachteiligt die Pflicht zum Einreichen auf CDs (es waren übrigens 5, nicht 7) die Webcomics automatisch, weil diese aus ihrem Rezeptionsumfeld gerissen werden. Und wie gesagt, hundert oder zweihundert Dateien auf CD sind wenig sexy.

Aber vermutlich sollte sich wirklich jemand vom ICOM mit diesen Fragen beschäftigen...

Julius-Henry
15.10.2010, 20:37
Wie gesagt, kann man Webcomics auch heute schon einreichen, aber die gewünschte Präsentationsform (7 CDs) kackt gegenüber einem schön gemachten Printerzeugnis eindeutig ab. Eine gerechte Bewertung eines Webcomics könnte m.E. eh nur über die entsprechende Original-Website erfolgen, das ist schließlich die "eigentliche Veröffentlichung".

Ja, genau deswegen sollte die Bewertung/Beurteilung der Original-Website erfolgen, da stimme ich dir zu.

Was das "Zumüllen" der Jury angeht... man kann sich doch wirklich Gedanken über ein paar Kriterien machen, die eine Vorauswahl zulassen. Wie wär es denn zum Beispiel mit Veröffentlichungsdauer und -regelmäßigkeit zum Start?

Wenn die Jury beim Aufrufen der Webadresse gleich zwei, drei Strips sieht, die sie für Müll hält, klickt sie halt wieder weg. So ein Jurymitglied ein Buch/Graphicnovel/Sammelband in der Hand hält, welches ihm nach fünf Seiten nicht gefällt, liest es das doch auch nicht bis zum Ende, oder? ;)

Julius-Henry
15.10.2010, 20:41
Aber vermutlich sollte sich wirklich jemand vom ICOM mit diesen Fragen beschäftigen...

Aber vielleicht ist Mick ja auch im Urlaub. :D

Mick Baxter
15.10.2010, 21:09
Ich hab mich bisher zurückgehalten, weil erfahrungsgemäß danach die Diskussion beendet ist.

Arzach hat das Problem schon ziemlich gut umrissen. Ein Heft kann man in wenigen Sekunden durchblättern, um einen ersten Eindruck zu bekommen und grafische Highlights zu finden. Das ist bei digitalen Vorlagen erheblich aufwendiger. Das zweite Problem ist der zu bewertende Zeitraum. Wenn die zu beurteilenden Webcomics 4 bis 16 Monate alt sein (nämlich im zurückliegenden Kalenderjahr erschienen) MÜSSEN, kommt das dieser Form der Veröffentlichung nicht gerade entgegen. Zumindest sollten ja alle Preisträger aus einem identischen Zeitrahmen stammen. Das könnte man für Webcomics anders legen, da fiel aber ein Teil der Beiträge für andere Preiskategorien aus.
Der Wunsch nach einzureichenden CDs stammt noch aus der Zeit, als Flatrates keine Selbstverständlichkeit waren (wir können ja von den Juroren nicht erwarten, daß sie neben ihrer Zeit auch noch erhebliche Geldbeiträge opfern). Ein Link zu den im entsprechenden Zeitraum erschienenen Comics sollte mittlerweile reichen. Vielleicht sogar eine Vorschlagsliste der Einreicher, welche Beiträge vorrangig zu bewerten seien.

Der letztjährigen Jury waren "Das Leben ist kein Ponyhof" und "Deae ex machina" wärmstens ns Herz gelegt worden. Daß dann SPRING den am ehesten für Webcomics passenden Preis gewonnen hat, lag sicher an der Zusammenstellung der Jury (wird so nicht mehr passieren).

Die Finanzierung einer zusätzlichen Kategorie wäre leicht zu bewerkstelligen, wenn ein paar Leute aus der Comicblogger-Szene in den ICOM eintreten würden. Leider schauen immer mehr Leute danach, was ihnen eine Mitgliedschaft selber konkret nutzt, nicht, was damit für die Comicszene erreicht wird (z.B. COMIC!-Jahrbuch und ICOM-Preis).

peter schaaff
16.10.2010, 13:05
Über die wettbewerbstaugliche Präsentation eines Webcomics in Konkurrenz zu Printprodukten sollten sich die Macher Gedanken machen.
Als Mitglied einer früheren ICOM- Jury sage ich rückblickend ganz ehrlich: bei einem ganzen Umzugskarton (!!) an gedruckten Comics und CDs, den es zu sichten und zu bewerten galt, hatten Sachen, die beim Handling einen zusätzlichen Mehraufwand bedeuteten, bei Herrn Schaaff nicht gerade den besten Stand. Es gehört aber auch zu den Voraussetzungen einer gelungenen Bewerbung (egal ob für Job, Blind Date oder einen Comic- Preis), sich adäquat zu präsentieren, um Interesse zu wecken. ICOM- Preise sind Jurypreise und die Jurymitglieder wollen gewonnen werden. Verkaufs- und Auflagenzahlen oder Click Rates zählen da eher nicht.
Im Nachhinein kann ich sagen, daß mir damals keine 'Perle' entgangen ist. Die besten Einreichungen in meinen Augen wurden von mir auch als solche wahrgenommen bzw. ich wurde darauf im Austausch mit den anderen Jury- Mitgliedern aufmerksam gemacht.
Eine weitere Kategorie beim ICOM- Preis lehne ich wie geschrieben ab. Comics im Netz und auf Papier müssen der Jury gefallen, wenn sie gewinnen wollen. Punkt.

Zur Präsentation eines Webcomics würde ich, neben dem obligatorischen Link, einen Ausdruck diverser, repräsentativer Strips (als Appetitmacher) nahelegen.

charlie brown
17.10.2010, 10:40
Die Finanzierung einer zusätzlichen Kategorie wäre leicht zu bewerkstelligen, wenn ein paar Leute aus der Comicblogger-Szene in den ICOM eintreten würden. Leider schauen immer mehr Leute danach, was ihnen eine Mitgliedschaft selber konkret nutzt, nicht, was damit für die Comicszene erreicht wird (z.B. COMIC!-Jahrbuch und ICOM-Preis).

Würde Mick einfach mal zustimmen!

Generell find ich es interessant, die Webcomicler mit "ins Boot" zu nehmen, da zur Zeit die Webcomics regelrecht wie Pilze aus dem Boden sprießen, und manche ganz unterhaltsam sind.
Vielleicht ein paar ausgedruckte Screenshots der Webseite zur Bewerbung einschicken, mit einem kurzen Exposé bzw. der Webadresse, die bei Gefallen besucht werden kann.


Sarahs Definition schließt charlie browns Comic aus (finde ich aber trotzdem am besten, sorry, charlie, biste wieder mal der charlie brownste :D) usw.
Mist! ;)
Wobei ich dann stark über meine Mitgliedschaft grübeln muss :cool:

Laburrini
18.10.2010, 10:04
Nicht, dass Ihr denkt, dass ich hier erst das Thema eröffne und mich dann nicht mehr melde. Ich bin jetzt erst mal 2 Wochen nicht da und beteilige mich danach wieder an der Überlegung.
Bis denno!:)

thirtyseven
18.10.2010, 12:54
Ein Heft kann man in wenigen Sekunden durchblättern, um einen ersten Eindruck zu bekommen und grafische Highlights zu finden.
Wenn alle Webcomics sich wie folgt bewerben würden ginge die grobe Sichtung bei ihnen ähnlich schnell:
Bewerbung per Email, in der die Bewerber direkt Links auf a) Ihre Webseite, b) ihr Archiv und c) eine Auswahl ihrer besten Seiten setzen. Dann bräuchte man vom ICOM aus im Vorfeld nur einmal alle diese Bewerbungs-Links in eine Email kopieren und diese dann an die Jury verschicken.

Zusätzlicher Mehraufwand für die einzelnen Jurymitglieder (außer einmal seinen Rechner zu starten und sein Email-Postfach abzufragen) = 0.
Alle Webcomic-Bewerbungen sind direkt an einem Platz und das Durchklicken ginge (fast) genauso schnell wie das Durchblättern der gedruckten Werke.

L.N. Muhr
18.10.2010, 14:03
ICOM- Preise sind Jurypreise und die Jurymitglieder wollen gewonnen werden.

Das klingt wie ein Aufruf zur Bestechung. ;)

Auch wenn ich kein Juror bin: eine offline-Variante, reader- und notfalls auch druckertauglich, finde ich wichtig. Darüber hinaus sollten natürlich nur Comics erfasst werden, die im jeweiligen Zeitrahmen des Preises publiziert wurden. Also grade eben nicht das gesamte Archiv (das sich jeder einzelne Juror dann bei eventuellem Interesse ja noch extra ansehen kann).

Eine Sammlung Links halte ich eher für kontraproduktiv, und auch nicht fair denen gegenüber, die ihre Bücher einschicken. (Die können dann ja auch einfach einen Link zum PDF des Werkes schicken, reicht doch.)

Unversiert wie ich bin: ist es denn so schwer, ein offline laufendes Back-up der Seite zu brennen? Das wäre fraglos die dem Werk in seiner Originalintention am nächsten kommende Vervielfältigungsmethode.

Darüber hinaus, Version B: es kostet nicht die Welt, ein paar einfache Kopierheftchen mit den Strips zu machen, insbesondere so sie s/w sind, wie ja zuletzt bei Gesternnoch zu sehen war.

nil
18.10.2010, 14:23
Als nicht ICOM Mitglied und befangener Webcomic-Zeichner möchte ich nur mal kurz folgenden Senf dazu geben:

Webcomics (allg EComics) bieten Künstlern Möglichkeiten, die über die des Printcomics hinausgehen. All die Comics, die sich also nicht einfach ausdrucken lassen, würden also irgendwo benachteiligt. Das betrifft Comics, die in unüblichen Formaten gezeichnet werden, multilineare Storylines haben, über bestimmte Interaktionselemente mit den Lesern verfügen oder einfach mit multimedialen Inhalten (Animation, Sound) angereichert sind. Viele der Punkte werden (leider) zugegebenermaßen nur wenig bis selten benutzt, trotzdem hielte ich eine reine Druckversion zur Bewertung für anachronistisch.

Wenn sich eine Jury entscheidet, Webcomics einzubinden (was ich natürlich toll fände), sollte sie auch genauso bereit sein sich die Comics in ihrem natürlichen Habitat: dem Web, anzuschauen (Allein schon um obige Punkte in die Bewertung einfließen lassen zu können).

Eine Offlineversion dürfte für die meisten Webcomics schwierig werden, da sie über CM-Systeme veröffentlicht werden das nicht so einfach in einer normalen Betriebssystem-Umgebung läuft ;)

Asher
18.10.2010, 16:18
Als Mitglied der nächsten Jury kann ich gut damit leben, mir Webcomics im Internet anzuschauen. Mir gefallen thirtysevens Vorschläge gut, insbesondere die Idee mit - z. B. fünf - Links zu den besten/repräsentativsten Strips bzw. Seiten.
Da Webcomics weniger finanziellen Aufwand verursachen, fände ich es aus Gründern der Fairness gegenüber den Machern von gedruckten Comics okay, wenn das Preisgeld geringer ausfallen würde.

Der Erik
18.10.2010, 16:23
Bin (fast) der gleichen Meinung wie Sarah. Ein ICOM-Preis für Comics, die im Web erscheinen, wäre das höchste, was die Autoren (egal, ob verlagsab- oder unabhängig) im Land erreichen können. Zudem würde er die eigenbrödlerische Webcomic-Szene evtl. in die traditionelle integrieren (und Mick eine Schar neuer junger Mitglieder bringen).

Prinzipiell hat auch Beetlebum recht, ein Webcomic muss nicht in Print funktionieren, ganz im Gegenteil. Ich hab für mich selbst mal die Sprachregelung „Comic im Web” festgelegt für 95 % aller Arbeiten, die ich so kenne. Eine Jury, die auf sauber ausgedruckte Booklets wartet, sollte nicht zur Beurteilung von Webarbeiten zu Rate gezogen werden (sorry, Peter).

eComics kann man auch nicht von der Website trennen, in die sie eingebunden sind. Als ich die Deae als „Webcomic” geplant habe, ging es von Anfang an um eine möglichst erfolgreiche Website. Der Comic selbst macht nicht einmal die Hälfte aller Unterseiten aus. Es müsste also eine Jury her, die auch die Qualitäten der Website einordnen kann (wie Funktionalität, Usability und sogar die inhaltliche Qualität eines evtl. anhängenden Blogs). Das ist mit kurzem Durchblättern kaum machbar.

Trotzdem wäre eine ICOM-Auszeichnung für Webarbeiten ein richtiges Pfund zum Wuchern, da bisher nur die Extreme Elitärer Preis und Publikumspreis existieren. Ein Preis der Szene hätte eine ganz andere Kompetenz und Relevanz. Dafür muss sich die Jury leider auch die Zeit nehmen, zB einen ganzen Abend lang Union der Helden von Anfang bis zum Ende zu lesen (die schicken Flash-Effekte kommen ja erst ziemlich spät).

L.N. Muhr
18.10.2010, 16:38
Schick, wie du die Freizeit der Jury verplanst. Bei 100 Einsendern mit umfangreichem Archiv können wir den Preis dann gleich zweijährig machen. ;)

Hier müssen auf jeden Fall Hürden, Filter o.ä. eingebaut werden, um nicht wirklich früher oder später in Materialflut zu ersticken. Nur welche?

Weshalb nun "ein Preis der Szene" wichtiger sein solle als "Publikumspreis" sei mal dahingestellt.

Asher
18.10.2010, 17:15
Dafür muss sich die Jury leider auch die Zeit nehmen, zB einen ganzen Abend lang Union der Helden von Anfang bis zum Ende zu lesen (die schicken Flash-Effekte kommen ja erst ziemlich spät).
Sorry, Erik, das geht zeitlich wirklich nicht. Bei 30 Einreichungen wären wir ja schon einen Monat beschäftigt - vorausgesetzt, man ist *jeden* Abend dafür verfügbar. Wann sollen wir dann noch die Comics für die anderen Kategorien lesen?
Wenn irgendwo was Tolles eingebaut ist, dann soll das halt in die Linkempfehlungen mit rein.


Hier müssen auf jeden Fall Hürden, Filter o.ä. eingebaut werden, um nicht wirklich früher oder später in Materialflut zu ersticken. Nur welche?
Jepp, das könnte echt ein Problem werden. Über formale Hürden wie ein Mindestmaß an Seiten wurde hier ja schon gesprochen. Und eine Vorauswahl durch Ansicht von wenigen verlinkten Musterseiten traue ich der Jury durchaus zu. Das nimmt ja nicht so viel Zeit in Anspruch.

L.N. Muhr
18.10.2010, 17:22
... und dann müsstet ihr euch austauschen, welche Blogs gleich rausfallen, und das gibt Debatten und kostet auch wieder Zeit...

Der Erik
18.10.2010, 17:32
Klar verstehe ich das Zeitproblem für die Jury. Logisch, dass jeder Juror irgendeine Art von Vorauswahl treffen muss.
Aber ihr könnt doch auch kein Werk prämieren, ohne es gelesen zu haben? So richtig von Anfang bis zum Ende. Und wenn dann mal ein neuer Akira dabei ist...


Weshalb nun "ein Preis der Szene" wichtiger sein solle als "ein Preis der Szene" sei mal dahingestellt.
Öh, wie meinste?

L.N. Muhr
18.10.2010, 17:37
Fixed.

Und deswegen muss es eben Hürden geben. Grade weil man nicht alles lesen kann. Sonst erstickt die Jury in Webcomics und der Icom-Preis findet nur noch alle paar Jahre statt.

Der Erik
18.10.2010, 18:05
Ah, habs geschnallt! Wollte nicht den Publikumspreis runtermachen und den elitären auch nicht. Beide haben ihre Berechtigung und ihre Eigenheiten.

Ein ICOM-Preis für Webarbeiten hätte beides gewiss auch.

USa.
18.10.2010, 20:04
Fixed.

Und deswegen muss es eben Hürden geben. Grade weil man nicht alles lesen kann. Sonst erstickt die Jury in Webcomics und der Icom-Preis findet nur noch alle paar Jahre statt.

Vielleicht lässt man nur Comics zu, die schon ein bis zwei Jahre eine mehr oder weniger regelmäßige Erscheinungsform haben. Das filtert schonmal die Eintagsfliegen heraus ;) .

thirtyseven
19.10.2010, 00:26
Bei 100 Einsendern mit umfangreichem Archiv ...
100 Einsender mit umfangreichem Archiv?!? :surprise: Ich dachte wir sprechen hier von der deutschsprachigen Webcomic-Szene? Dann müssten ja quasi alle ihre Webcomics einreichen – und noch einige neu hinzukommen und jetzt ganz schnell umfangreiche Archive produzieren...


Hier müssen auf jeden Fall Hürden, Filter o.ä. eingebaut werden, um nicht wirklich früher oder später in Materialflut zu ersticken. Nur welche?
Wie wäre es hiermit:
Bedingung für die Teilnahme von Webcomics:
Seinen Webcomic einsenden darf nur wer:
• seit mindestens einem Jahr Seiten veröffentlicht
• schon mindestens 100 Seiten veröffentlicht hat. (Was bei einer regelmäßigen Montags-, Mittwochs-, Freitags-Veröffentlichungsweise innerhalb eines Jahres durchaus machbar wäre.)
und
• innerhalb des letzten Jahres mindestens 80 Seiten veröffentlicht hat. (Wehrt jene ab, die hoffnungsvoll gestartet sind und dann später zu Eintagsfliegen wurden! ;-))

Email-Bewerbung mit Links auf:
a) die Webseite,
b) das Archiv, startend an der Stelle von vor einem Jahr, so dass die Juroren wissen, dass es ab dort zeitlich gesehen zählt (plus/minus ein paar Seiten, falls wir uns dort gerade mitten in einer Storyline befnden, was zum Bewerten etwas blöd wäre, wenn sollte eine Geschichte auch komplett bewertet werden dürfen, wie im Print-Bereich auch) und
c) eine Auswahl der 5 (der Meinung der/des Comicschaffenden nach) besten Seiten dieses letzten Jahres.

Wer sich nicht dran hält, wird schon mal ausgefiltert. Anschließend brauchen die Jurymitglieder für Ihre grobe Sichtung nur die unter c) gelisteten Seiten durchgehen. Bei Nicht-Gefallen fällt der Bewerber durch. Bei Gefallen geht es mit einer Sichtung des Archivs ab Punkt b) weiter.

(Man kann zwar kein Werk prämieren, ohne es komplett gelesen zu haben – aber man kann durchaus prämierungsunwürdige Werke erkennen, wenn man sich nur wenige Seiten ansieht.)


Eine Sammlung Links halte ich eher für kontraproduktiv, und auch nicht fair denen gegenüber, die ihre Bücher einschicken. (Die können dann ja auch einfach einen Link zum PDF des Werkes schicken, reicht doch.)
Da muss ich widersprechen: Es ist – meiner Meinung nach – absolut fair der Print-Fraktion gegenüber!
Bei Webcomics besucht man die Webseite, bewundert im Idealfall deren Gestaltung und klickt sich mit der Maus durch die Geschichte
Gedruckte Comics nimmt man in die Hand, bewundert im Idealfall die Druckqualität, erfreut sich an der Prägung im Hardcover etc. und blättert sie durch. In beiden Fallen ist es jeweils das von den Produzenten gewünschte Leseerlebnis für den Leser. In beiden Fällen wäre das Durchklicken einer pdf-Datei jeweils nicht das gewünschte Leseerlebnis.


Da Webcomics weniger finanziellen Aufwand verursachen, fände ich es aus Gründern der Fairness gegenüber den Machern von gedruckten Comics okay, wenn das Preisgeld geringer ausfallen würde.
Dem würde ich nur zustimmen, wenn es einen getrennten Preis für Webcomics geben würde. Wobei ich persönlich aber gleichzeitig auch noch jede Wette mithalten würde, dass es Webcomics gibt, deren Kosten mit denen von gedruckten Comics durchaus mithalten können... (*hust*hust*...)

L.N. Muhr
19.10.2010, 01:15
100 Einsender mit umfangreichem Archiv?!? :surprise: Ich dachte wir sprechen hier von der deutschsprachigen Webcomic-Szene? Dann müssten ja quasi alle ihre Webcomics einreichen – und noch einige neu hinzukommen und jetzt ganz schnell umfangreiche Archive produzieren...

Was ist z.B. mit den nur auf Mycomics vertretenen Leuten?

Und dann können wir ja davon ausgehen, dass es beständig mehr Comicbblogger etc. werden - Erlangen und Frankfurt haben da eindeutige Signale ausgestrahlt, die die Szene so oder so beleben dürften.

Insofern halte ich die Zahl 100 mittelfristig für realistisch.


Wie wäre es hiermit:
Bedingung für die Teilnahme von Webcomics:
Seinen Webcomic einsenden darf nur wer:
• seit mindestens einem Jahr Seiten veröffentlicht
• schon mindestens 100 Seiten veröffentlicht hat. (Was bei einer regelmäßigen Montags-, Mittwochs-, Freitags-Veröffentlichungsweise innerhalb eines Jahres durchaus machbar wäre.)
und
• innerhalb des letzten Jahres mindestens 80 Seiten veröffentlicht hat. (Wehrt jene ab, die hoffnungsvoll gestartet sind und dann später zu Eintagsfliegen wurden! ;-))

Irgendwer muss das dann aber alles auszählen und nachgucken. Und dann müsste man drüber reden, ob 100 Strips = 100 Seiten sind, oder wie oder was? So oder so: Zeitfresser. (Ich gehe jetzt mal davon aus, dass v.a. selbsthoffnungsvolle Eintagsfliegen die postulierten Regeln eher ungenau nehmen, und eben doch diverse Bewerbungen mit deutlich kleinerem Archiv reinflattern.)

Zuguterletzt natürlich die Frage der Fairness: wer beim ICOM einen Print-Comic einreicht, muss auch nicht nachweisen, dass er mehr als die 12, 20, 48 oder so Seiten je produziert hat. (Spontan fielen mir "Red Button Boy" und "Jakob" als absolut perfekte Indie-Comics von Leuten ein, die vorher noch nie einen Comic gemacht haben.) Wie fair oder unfair ist es, von Webbern etwas zu verlangen, was die Printleute nicht bieten müssen?

Mick Baxter
19.10.2010, 04:09
Bedingung für die Teilnahme von Webcomics:
Seinen Webcomic einsenden darf nur wer:
• seit mindestens einem Jahr Seiten veröffentlicht
• schon mindestens 100 Seiten veröffentlicht hat. (Was bei einer regelmäßigen Montags-, Mittwochs-, Freitags-Veröffentlichungsweise innerhalb eines Jahres durchaus machbar wäre.)
und
• innerhalb des letzten Jahres mindestens 80 Seiten veröffentlicht hat. (Wehrt jene ab, die hoffnungsvoll gestartet sind und dann später zu Eintagsfliegen wurden!
Wäre es für die Jury nicht viel einfacher, wenn nur Leute mitmachen dürfen, die noch nicht mehr als 10 Strips gezeichnet haben?

Wichtiger erscheint mir die Frage, ob ein Preis extra für Webcomics gewünscht wird (die dann aber von den restlichen Preiskategorien ausgeschlossen sind, weil z. B. möglichst aktuell und keine 16 Monate alt), oder einfach nur geklärt werden soll, in welcher Form Webcomics zu den regulären Kategorien eingereicht werden können.

Der Erik
19.10.2010, 07:48
Ich bin für einen Extrapreis, damit es auch garantiert einen Preisträger gibt.
Muss Web Print ausschließen? Für mich nicht. Wenn Sandra & Woo als schönes dickes Buch erscheint, bleibt es vom Ursprung doch ein eComic.
Und könnte theoretisch in zwei Kategorien antreten.


Wäre es für die Jury nicht viel einfacher, wenn nur Leute mitmachen dürfen, die noch nicht mehr als 10 Strips gezeichnet haben?

Ich verstehe den Gedanken, aber das wird dann eher ein Nachwuchs-Preis und muss nicht am Web festgemacht sein – noch ne Kategorie?

arzach
19.10.2010, 08:28
Wie wäre es hiermit:
Bedingung für die Teilnahme von Webcomics:
Seinen Webcomic einsenden darf nur wer:
• seit mindestens einem Jahr Seiten veröffentlicht
• schon mindestens 100 Seiten veröffentlicht hat. (Was bei einer regelmäßigen Montags-, Mittwochs-, Freitags-Veröffentlichungsweise innerhalb eines Jahres durchaus machbar wäre.)
und
• innerhalb des letzten Jahres mindestens 80 Seiten veröffentlicht hat. (Wehrt jene ab, die hoffnungsvoll gestartet sind und dann später zu Eintagsfliegen wurden! ;-))

Email-Bewerbung mit Links auf:
a) die Webseite,
b) das Archiv, startend an der Stelle von vor einem Jahr, so dass die Juroren wissen, dass es ab dort zeitlich gesehen zählt (plus/minus ein paar Seiten, falls wir uns dort gerade mitten in einer Storyline befnden, was zum Bewerten etwas blöd wäre, wenn sollte eine Geschichte auch komplett bewertet werden dürfen, wie im Print-Bereich auch) und
c) eine Auswahl der 5 (der Meinung der/des Comicschaffenden nach) besten Seiten dieses letzten Jahres.

Wer sich nicht dran hält, wird schon mal ausgefiltert. Anschließend brauchen die Jurymitglieder für Ihre grobe Sichtung nur die unter c) gelisteten Seiten durchgehen. Bei Nicht-Gefallen fällt der Bewerber durch. Bei Gefallen geht es mit einer Sichtung des Archivs ab Punkt b) weiter.


Genau das meinte ich weiter vorn mit den "seitenlangen AGBs", um Webcomics in eine eigene Kategorie zu zwängen... :rolleyes:

Ich würd's nicht machen, schon weil selbst extrem unterschiedliche Printprodukte auch nicht jeweils in eigene Kategorien eingeteilt werden (Fanzines, Hardcoverbände, Sekundärmagazine, Comicstripsammlungen, Comicalben mit durchgehender Geschichte, Comics mit 32 Seiten, Comics mit 200 Seiten etc. etc.). Die Veröffentlichung im Web als hinreichende Bedingung für die Aufnahme in eine neue Kategorie halte ich für zu reglementierungsbedürftig und bin deshalb dagegen.

Es sei denn, es kriegen in Zukunft auch "Comics" und "Graphic Novels" je eine eigene Kategorie. :D

Geier
19.10.2010, 08:43
Ein Web-Comic sollte zumindest regelmässig erscheinen, egal ob nun 1,2 oder mehr Seiten die Woche.
Den vermuteten Zeitaufwand zum ansehen schätze ich nicht so hoch ein, bei den Meisten ist doch schon nach ein paar Klicks klar ob es taugt oder nicht.

Wie Mick schon sagte: Braucht es einen extra Web-Preis oder kann man nicht einfach Web-Comics in die anderen Kategorien integrieren?

Jähling
19.10.2010, 09:16
Wie wäre es hiermit:
• innerhalb des letzten Jahres mindestens 80 Seiten veröffentlicht hat. (Wehrt jene ab, die hoffnungsvoll gestartet sind und dann später zu Eintagsfliegen wurden! ;-))

Damit wären auch alle wöchentlich erscheinenden Webcomics abgewehrt. Die bringen es nämlich nur auf 52 Seiten.

Ich würde auch nicht die Regelmäßigkeit überbetonen, denn wie gesagt, es gibt auch Comics, die online als einmaliges Gesamtwerk erscheinen. Viele HTML- und Infinite-Canvas-Comics gehen diesen Weg, weil da eine Teilveröfffentlichung nichts bringt. Ich habe auch meinen ersten 24-Stunden-Comic en bloc veröffentlicht, weil ich das Ding aktuell halten wollte. Und die meisten Beiträge bei MyComics.de und Comicstars.de erscheinen auch "gruppiert" - und wo nicht, lässt es sich nur schwer nachvollziehen.


c) eine Auswahl der 5 (der Meinung der/des Comicschaffenden nach) besten Seiten dieses letzten Jahres.
Das würde dann die Gag-a-Day-Strips bevorzugen, denn da kann man leicht mal eine Seite rausnehmen, ohne dass die jeweilige Seite an Wirkung verliert. Ein fortlaufender Comic müsste zwischen fünf fortlaufenden Seiten und fünf verteilten, aber unzusammenhängenden Einstiegspunkten wählen. Beides nicht ideal.

Wenn man schon Sachen ausschließen muss, dann sollte man nicht Anfängerprojekte von professionellen oder langfristige von kurzlebigen trennen, sondern Online-Leseproben von richtigen Webcomics. Die Trennung beim Sondermann - keine Comics, die es auch gedruckt gibt - zielte wohl in diese Richtung, war aber schlecht ausgeführt, weil viele Webcomics über kurz oder lang gedruckt erscheinen, deshalb aber nicht aufhören, Webcomics zu sein (siehe Eriks letzten Beitrag). Deshalb finde ich es als Kriterium wichtig, dass der Comic vollständig und dauerhaft online zu finden ist.

Übrigens unabhängig davon, ob wir hier über einen Extrapreis reden oder über Bedingungen für Webcomics in den herkömmlichen Kategorien.

Geier
19.10.2010, 12:27
Naja, Leseproben sind Werbung und scheiden somit automatisch aus.
Ob es nun Gag-Strips sind oder durchgehende Geschichten, beides sind Webcomics. Bei dem Einen sollte, wie gesagt eine gewisse Regelmässigkeit in der Veröffentlichung sein und nicht nur ein Dutzend Strips+fertig. Und durchgehenden Geschichten auch ein (Kapitel)Ende haben wie in Heftveröffentlichungen. Man nominiert ja auch keine halbfertigen Sachen im Printbereich. Print oder Web? Da muß sich der Urheber halt entscheiden was ersies einreicht, beides zusammen würde ich ausschließen.

Generell sollte man die Definitionen und Vorgaben aber nicht so eng sehen, dafür gibt es zuviele Variationen und immer würde wer durch den Raster fallen.

Der Erik
19.10.2010, 12:56
Hey Geier, ich würde beides zulassen.
Independent (verflixt, schon wieder kein deutsches Wort erhältlich!) bedeutet für mich eine Eigeninitiative von derdiedas Autoren jenseits von Verlagswelten und ihren Zwängen. Wenn dann irgendwann auch eine Verlagspublikation draus wird, ändert das nichts am Kern oder Ursprung der Arbeit.
Ich würds auch nicht an aus dem Printbereich gelernten periodischen Erscheinungsweisen festmachen.
Wenn einer von Null auf Hundert ein Monsterwerk ins Netz stellt und danach wieder für zehn Jahre abtaucht, warum nicht?
Am Ende gehts doch um die Qualität einer Arbeit, von der die Juroren überzeugt sind oder nicht. Wozu all die Beschränkungen drumrum oder der Zwang, kontinuierlich zu publizieren?

Kurz: Bin mit deinem letzten Satz mehr als d’accord.

Geier
19.10.2010, 13:35
eric
Darauf bezog sich doch der letzte Satz, man kann immer zu allem ein "Ja aber..." anführen, so kommt man nie auf einen Nenner, aber ohne Rahmenbedingungen gehts nunmal nicht, und die sollte man dann eben flexibel handhaben können, im Zweifel für den Angeklagten.

Mir ist auch nicht ganz klar warum man so strikt Web von Print trennen soll, bis auf das Trägermedium sehe ich da keinen eklatanten Unterschied. Eigentlich kenne ich fast keinen Webcomic der nur im Web funktioniert - es sind eher so wenige das sich für die mehr der Sonderpreis anbietet und keine Extrakategorie.

thirtyseven
19.10.2010, 13:38
@Mick: Es würde diesen Thread nicht geben, wenn die Webcomic-Macher sich nicht entweder einen eigenen ICOM Preis oder zumindest eine klare Ansage des ICOM über die Bedingungen für Webcomics im Rahmen des normalen ICOM Preises wünschen würden. Egal ob eigenständiger Preis oder nicht – in beiden Fällen werden irgendwelche Arten von Regelung nötig sein um die – nach erfolgen der klaren Ansage – von arzach und L.N. Muhr gefürchtete Vielzahl von Einsendungen an Webcomics einzudämmen. Insofern habe ich – als momentan noch Nicht-ICOM-Mitglied – schon mal angefangen Vorschläge für diese Regelung zu posten.

@arzach: Bei meinem Vorschlag ging es nicht darum, Webcomics in eine eigene Kategorie zu stemmen, sondern darum, dass die Jury nicht am Ende – wie Du so schön schriebst – "mit 0815-Kram zugeschüttet wird". Bei 14 Zeilen Text von "Seitenlangen AGBs" zu sprechen finde ich zwar schon ein wenig irritierend... – aber ich bin mir sicher, dass man es auch noch ein wenig runter kürzen kann. Ginge das dann in Ordnung? ;-)

@L.N. Muhr: Mittelfristig gebe ich Dir mit Deiner Zahl 100 recht. Mir ging es hier auch eher um eine kurzfristige Lösung für den nächsten ICOM-Preis (egal ob mit eigenständiger Web-Kategorie oder nicht). Mittelfristig könnte man diese Lösung dann ja entsprechend umformulieren.

@Jähling: Eine Auswahl zu treffen ist niemals ideal (egal ob bei Gag-a-Day-Strips oder einer langen Geschichte). Aber ich denke, wer 5 gut gemachte Auswahlseiten präsentiert, hat genauso große Chancen, die Jury davon zu überzeugen sich das gesamte Werk anzusehen, wie jemand der 5 gute Gags präsentiert.

thirtyseven
19.10.2010, 13:39
Ausgehend von den neuen Einwänden hier mein neuer – und vorerst letzter – Vorschlag:

Bedingung für die Teilnahme von Webcomics (Version 3):
Seinen Webcomic einsenden darf nur wer:
• seit mindestens einem Jahr veröffentlicht
• schon um die 100 Seiten/Strips/Updates veröffentlicht hat
• innerhalb des letzten Jahres mindestens 50 Seiten/Strips/Updates veröffentlicht hat. oder
• ein einmaliges Gesamtwerk (24-Stunden-/HTML-/Infinite-Canvas-Comic o.ä.) einreicht.

Email-Bewerbung mit Links auf:
a) die eigene Webseite oder einen entsprechenden User-Acount bei mycomics, comicstars oder einem anderen Portal,
b) das Archiv, zeitlich startend an einer Stelle (x) von vor einem Jahr (plus/minus ein paar Seiten, falls wir uns dort gerade mitten in einer Storyline befinden) sowie
eine Auswahl der 5 (der Meinung der/des Comicschaffenden nach) besten Seiten/Strips/Updates dieses letzten Jahres. oder
c) den Beginn der Geschichte, wenn es sich um ein einmaliges Gesamtwerk handelt.

Wer sich nicht dran hält, wird schon mal ausgefiltert. Anschließend brauchen die Jurymitglieder für Ihre grobe Sichtung nur die 5 gelisteten Seiten, bzw. das einmalige Gesamtwerk durchgehen. Bei Nicht-Gefallen fällt der Bewerber durch. Bei Gefallen der 5 gelisteten Seiten geht es mit einer Sichtung des Archivs ab Punkt (x) weiter.

Der Erik
19.10.2010, 18:47
Mir ist auch nicht ganz klar warum man so strikt Web von Print trennen soll, bis auf das Trägermedium sehe ich da keinen eklatanten Unterschied. Eigentlich kenne ich fast keinen Webcomic der nur im Web funktioniert - es sind eher so wenige das sich für die mehr der Sonderpreis anbietet und keine Extrakategorie.Noch mehr d’accord, comic-medial hat das Web bisher kaum etwas geändert.
Aber einerseits hab ich die Hoffnung, dass sich irgendwann mal endlich einer mit den Möglichkeiten des Comics im Web beschäftigt; und andererseits wäre ich sehr froh, wenn ICOM ganz unten an den Wurzeln der nächsten Generationen von freigeistigen Comic-Nerds rumwurschtelt. Und die publizieren eher im Web als bei den kleinen oder großen Verlagen.
Man muss ja nicht gleich ne Bewässerungsanlage hinstellen, aber ein bisschen Gießen und Pflegen und Heimeln und Hingucken und Drübersprechen wäre schon toll.
Die Mühe wird bestimmt belohnt. Nicht morgen, aber vielleicht überübermorgen.

@ 37: Ich glaub mittlerweile, das ist alles zu kompliziert gedacht. Eine kompetente Jury braucht nur eine Kategorie, aber keine DIN-Normen dafür. Das Ausfiltern kann doch nicht so wichtig sein, dass seine Regeln schlimmstenfalls gute Arbeiten ausschließen.

Dann lieber à la Geier: Zur Teilnahme am Sonderpreis (öh, nicht zu verwechseln mit den Sondermännern und -frauen) sind besonders Webcomic-Schaffende aufgerufen. Nur der Erscheinungszeitraum zählt, alle weiteren Regeln macht jeder Juror mit sich selbst aus.

PS: Bisschen extrem, ok, ich war ja auch noch nie Juror...

L.N. Muhr
19.10.2010, 19:28
Eben.

Da redet sich's dann leicht über den Arbeitsaufwand, den man nicht hat. ;) Es ging hier nicht darum, irgendwelche Webcomicer aus elitären Gründen auszuschliessen oder weil elitäre Clubs so geil sind. Es war ganz pragmatisch gedacht: irgendwer muss das alles sichten und, wenn man fair sein will, sogar lesen.

Yabba
21.10.2010, 12:32
@Mick: Es würde diesen Thread nicht geben, wenn die Webcomic-Macher sich nicht entweder einen eigenen ICOM Preis oder zumindest eine klare Ansage des ICOM über die Bedingungen für Webcomics im Rahmen des normalen ICOM Preises wünschen würden.

Hmm, sprichst du von den 5 oder 6 Webcomic-Machern, die hier im Comicforum aktiv sind? ;)
Ich denke nicht, dass man mit einer Flut von Webcomic-Einreichungen rechnen müsste. Dafür müssten alle deutschen Webcomic-Macher aktiv sein und dazu den ICOM-Preis kennen. Abgesehen davon werden bestimmt alle Webcomics, die Cartoons sind, mal wieder ausgeschlossen und damit fallen bestimmt 50 bis 60% aller deutschen Webcomics eh schon raus :D

Also ich würde Webcomics einfach in den normalen ICOM-Preis einbinden und das vielleicht fürs nächste Mal deutlich betonen, so dass Interessierte es mitbekommen. Dann abwarten, wie die Reaktionen sind bzw wieviele Webcomics eingereicht werden und danach kann man ja schauen, ob sich eine eigene Rubrik für die Folgejahre lohnen würde.

Wenn immer nur 5 bis 10 Webcomics von immer denselben 5 bis 10 Webcomickern eingereicht werden sollten, würde sich eine Extra-Kategorie nun wirklich nicht lohnen, oder? ;)

arzach
21.10.2010, 16:50
Hmm, sprichst du von den 5 oder 6 Webcomic-Machern, die hier im Comicforum aktiv sind? ;)
Ich denke nicht, dass man mit einer Flut von Webcomic-Einreichungen rechnen müsste. Dafür müssten alle deutschen Webcomic-Macher aktiv sein und dazu den ICOM-Preis kennen.

Das mag im Moment so sein, aber wer sagt dir, dass das in den nächsten Jahren so bleibt? Wenn eine E-Mail mit ein paar Links alles ist, was ich für eine Bewerbung tun muss, kann man doch eigentlich gar nichts falsch machen. Das dürfte sich recht schnell herumsprechen... (Ein paar Comics muss man vorher allerdings zeichnen :D).

Bei Printprodukten überlegt man sich schon aus finanziellen Gründen, ob die Einreichung von 5 Exemplaren irgendwie erfolgversprechend ist.

USa.
21.10.2010, 20:27
Wenn immer nur 5 bis 10 Webcomics von immer denselben 5 bis 10 Webcomickern eingereicht werden sollten, ... ;)

Bei den Printcomics ist es "gefühlt" ganz genauso ;) .

Ach Mensch, diese ganze Diskussion... Habt Spaß am Comix machen. Wenn die Sachen einen Nerv treffen, dann gibt es einen ICOM-Preis (auch ohne extra Kategorie). Und wenn nicht, geht die Welt auch nicht unter. Hauptsache man findet sich selbst, bei dem was man macht.

L.N. Muhr
21.10.2010, 21:56
Bei den Printcomics ist es "gefühlt" ganz genauso ;) .


Nein, nein, es gewinnen nur immer die gleichen. ;)

USa.
21.10.2010, 22:03
Nein, nein, es gewinnen nur immer die gleichen. ;)

Ich vergaß :foto:.

charlie brown
22.10.2010, 09:56
Wobei man wieder Mal erkennen kann, wie
klein und überschaubar gemütlich unsere
hiesige Comicszene doch ist :baden:

Buffo
30.10.2010, 09:29
Wenn immer nur 5 bis 10 Webcomics von immer denselben 5 bis 10 Webcomickern eingereicht werden sollten, würde sich eine Extra-Kategorie nun wirklich nicht lohnen, oder? ;)

Oh, aber natürlich! Weil: Spätestens nach 5-10 Jahren gewinne ich dann auch mal 'nen Preis! ;)

Nein, ernsthaft, mir ist diese Diskussion bisher völlig entgangen, und als Unbeteiligter (soll heißen: Zwar Webcomicker, aber mit Sicherheit kein Preisträger) finde ich Arnes, pardon, thirtysevens Ausführungen wirklich produktiv und auch realistisch.

Eine "Sonderkategorie" bräuchte man m.E. gar nicht, aber eben nur sofern die eingereichten Webcomics auch wirklich gleichwertig gegenüber den Printcomics angesehen werden, zumindest, was die Rezeption angeht. Dass die zeichnerische Qualität oftmals - nicht immer - eine ganz andere Sache ist, wissen wir ja vermutlich alle.

Aber da sich die Webcomic-"Szene" größtenteils selbst genauso exklusiv einordnet wie die traditionellen Oldschool-Albenkünstler, wird das wohl eine schwierige Sache. Zumindest habe ich immer wieder diesen Eindruck.

Mick Baxter
11.01.2011, 03:45
Ich hab die betreffende Passage zur Einreichung von Webcomics mal so formuliert:



Bewerbungen

Die Preise in den Kategorien 1–5 werden nur an Publikationen (keine Manuskripte) verliehen.
Alle Einsendungen mit 5 Exemplaren an

Interessenverband Comic e.V. ICOM
c/o Burkhard Ihme
Danneckerstraße 12
70182 Stuttgart.

Für Webcomics gibt es keine eigene Kategorie, sie können aber in den Kategorien 1–5 teilnehmen. Für eine Bewerbung bitte eine Mail mit Angaben zum Urheber, der URL zur veröffentlichenden Plattform und Deeplinks zu bis zu 10 Vorschlägen zum Reinschnuppern an icomic@aol.com schicken. Auch diese Beiträge müssen aus dem zurückliegenden Kalenderjahr stammen.


Einsendeschluß

für Publikationen aus dem Jahr 2010 ist der 15. April 2011.