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Neander
13.09.2010, 01:20
Im HRW-Club spielen neben dem Hobby "Comic/HRW/Roman" auch die Freizeitthemen "Kino/Spielfilm/DVD" eine immer größere Rolle. Deshalb freuen wir uns, dass unser Clubmitglied Volker Robrahn, Inhaber des Hamburger Comic-Ladens ELDORADO und in seinem "zweiten Leben" oft auch als Filmkritiker und Interviewer ungezählter Filmstars und -sternchen unterwegs, bereit ist, den neueingerichteten HRW-Filmclub zu moderieren."

ELDORADO
13.09.2010, 21:22
So ist das und ich werd dann mal schauen, was thematisch auch für Comicfreunde interessant sein könnte.

Ich denke da in erster Linie an Artikel zu Filmen aus dem SF/Fantasy- Genre, an Filme mit Comic-Bezug natürlich oder auch an die ein oder andere TV-Serie.

Wer Vorschläge oder Wünsche hat, einfach mal hier rein schreiben.
Vielleicht hab ich dazu was in meinem Archiv oder schreib dann sogar was ganz Neues. ;)

ELDORADO
13.09.2010, 21:37
Zum Auftakt meine Kritik zum gerade erst bei uns im Kino angelaufenen
"Kleinen Nick", der Verfilmung der vom unvergessenen Asterix- und Lucky Luke - Texter Rene Goscinny verfassten Kinderbücher.
Ein Film, der mich ziemlich begeistert hat, auch gerade wegen seines nostalgischen 50er/60er Jahre - Flairs.




http://www.filmszene.de/kino/k/kleinenick.jpg


Der kleine Nick
komödie, fra 2009
original
le petit nicolas
regie
laurent tirard
drehbuch
laurent tirard, gregoire vigneron
cast
maxime godart,
valerie lemercier,
kad merad,
sandrine kiberlain, u.a.
spielzeit
91 min.
kinostart
26.08.2010
homepage
www.derkleinenick.centralfilm.de (unter diesem Link gibt es übrigens den Trailer zu sehen)
bewertung
(9/10 augen)

http://www.filmszene.de/kino/k/kleinenickbande.jpg

Wenn es nach dem kleinen Nick (Maxime Godart) geht, müsste sich an seinem Leben im beschaulichen Frankreich der späten 50er Jahre eigentlich überhaupt nichts ändern. Für seine Eltern (Kad Merad, Valerie Lemercier) ist er ihr Ein und Alles, er hat ein paar tolle Freunde und selbst beim Lernen in der Schule ergeben sich genug Möglichkeiten für Späße, auch wenn diese die gutmütige Lehrerin (Sandrine Kiberlain) schon ab und zu leicht verzweifeln lassen. Dieses schöne Leben droht jedoch aus den Fugen zu geraten, als Nick plötzlich eindeutige Hinweise dafür zu erkennen glaubt, dass bei seinen Eltern ein weiteres Baby im Anmarsch ist. Aus den Berichten anderer Kinder, denen das Gleiche widerfuhr, weiß er bereits, dass die auf einmal dann nicht mehr im Mittelpunkt standen. Man munkelt sogar, dass der eine oder andere einfach ausgesetzt und zurückgelassen wurde. Um diesem grausamen Schicksal zu entgehen, müssen nun also fleißig Pläne geschmiedet werden.

Rene Goscinny war ein Genie. Der bereits 1977 im Alter von nur 51 Jahren verstorbene Autor besaß die seltene Gabe über ein Humorverständnis zu verfügen, welches wie bei kaum einem anderen so ambivalent Kinder und Erwachsene gleichzeitig begeistern konnte, da es auf mehreren Ebenen funktionierte. Je nach eigenem Alter und Entwicklungsstand des Lesers standen Goscinnys Schöpfungen wie "Asterix" oder "Lucky Luke" daher entweder für unbeschwerte, einfach nur witzige Unterhaltung oder eben auch für ein geistreiches, mit zahllosen Anspielungen gespicktes Spiel mit der Kulturgeschichte. In den rund 20 Jahren, in denen Goscinny sich auf dem Zenit seines Könnens befand, hat er diese Kultur daher selbst um unzählige unvergessliche Kleinodien bereichert.
Es ist jedoch bisher nie gelungen, diesen ganz speziellen Humor auch nur annähernd überzeugend auf das Medium Film zu übertragen. Ob nun als Zeichentrick- oder Realverfilmung, stets gingen entscheidende Teile verloren, so dass das Ergebnis dann halt im besten Falle nur noch ein netter, aber oberflächlicher Spaß und viel zu oft leider einfach eine furchtbar platte Klamotte war. Eine Tatsache, welche mit dem kürzlich bei uns auf DVD erschienenen und auch im TV ausgestrahlten, unsäglichen Realfilm zu seiner dritten großen Comic-Serie "Isnogud" gerade erst wieder überzeugend untermauert wurde
Es gibt aber noch ein weiteres, sehr erfolgreiches Goscinny-Werk, das als von Jean-Jaques Sempe illustrierte Kinderbuchreihe etwas aus dem Rahmen fällt, nichts desto trotz aber in Frankreich ebenfalls Millionen Exemplare verkaufte, nämlich den "Kleinen Nick". Und siehe da: Diesmal ist sie dann auch endlich gelungen, die Umsetzung in einen wundervollen Kinofilm.

http://www.filmszene.de/kino/k/kleinenickkarten.jpg

Es ist natürlich ein sehr künstlicher, in sich geschlossener autarker Kosmos, in dem diese Geschichten angesiedelt sind. Derart friedlich, harmlos und seltsam unberührt von Fernsehen, Radio oder gar Verbrechen, war diese Welt eigentlich schon zu ihrer Entstehungszeit hoffnungslos veraltet. Und doch verbreitet sie ein Flair und einen Zauber, bei dem sich wohl so ziemlich jeder einbildet, genau so eine Kindheit erlebt zu haben - oder sich das zumindest wünscht. Aus Kindersicht in eher einfachen Sätzen erzählt, registriert man nur als Erwachsener, was da meistens wirklich vor sich geht, während es an den ständig mit neuen Aufregungen beschäftigten Kindern mehr oder weniger vorbeiläuft.
Das gilt auch für den als Aufhänger gewählten Handlungsstrang um das angeblich bevorstehende zweite Baby, von dem wir als Zuschauer sehr schnell wissen, dass es dieses gar nicht gibt und es sich bei Vater und Mutter in Wahrheit gerade um ganz andere Dinge dreht. Dieses Element dient aber sowieso nur als dünner roter Faden, denn mit einer wirklichen Geschichte im Sinne eines Plots mit Anfang und Ende haben wir es hier eh nicht zu tun, viel mehr mit einem kurzen Einblick in eine sehr liebenswerte Welt, die für den äußeren Betrachter noch dazu wesentlich komischer und witziger daherkommt, als für die darin Involvierten. Es ist der feine, fast zurückhaltende Humor, der sich zudem fast nie über seine Figuren selbst lustig macht, der diese Goscinny-Adaption so wohltuend von allen bisherigen Versuchen unterscheidet.

Ohne eine auch in den Nebenrollen nahezu perfekt ausgewählte Besetzung hätte das alles aber nicht funktioniert, und so müssen auf jeden Fall auch über die Darsteller noch ein paar Worte verloren werden. Bei den - zugegebenermaßen meist auf nur eine herausragende Eigenschaft reduzierten - kindlichen Nebendarstellern war die Besetzung wohl noch am Einfachsten, bei der Hauptfigur Nick vermutlich schon weniger. Mit dem netten (aber nicht zu netten) und hübschen (aber nicht zu hübschen) zehnjährigen Debütanten Maxim Godart hat man aber eine gute Wahl getroffen, denn der legt seinen Nick zwar liebenswert, aber auch nicht zu süß und naseweis an. Bei den Erwachsenen ragen zwei Darsteller heraus: Der seit "Willkommen bei den Sch'tis" auch hierzulande recht bekannte Charakterkopf von Kad Merad als Nicks von den Mühen mit Familie und Beruf oft etwas überforderte Vater, und vor allem Sandrine Kiberlain als stets etwas verkrampfte und um Strenge bemühte Klassenlehrerin, die aber natürlich in Wahrheit alle ihre Schüler ins große Herz geschlossen hat.
Alle diese Gestalten tummeln sich dann in einer übersichtlichen, pittoresk anmutenden Kleinstadt, die das Ausstattungsteam mit viel Aufwand entworfen und stimmig umgesetzt hat, ohne die daraus zwangsläufig resultierende Künstlichkeit des Ganzen leugnen zu wollen. Diese stets vorhandene Liebe zum Detail zeigt sich auch in der Szene, in der Nicks Bande versucht an Geld zu kommen, indem sie den anderen Kindern einen angeblich superstark machenden Zaubertrank verkauft und somit einen augenzwinkernden Gruß in Richtung der Goscinny-Schöpfung "Asterix" schickt.

"Der kleine Nick" ist in der Tat derart bezaubernd, dass man dieses Adjektiv hier auch noch ein zweites Mal verwenden darf, und es ist einfach rundherum erfreulich, wenn eine Adaption tatsächlich mal so überzeugend gelingt. Es ist wohl kaum möglich, den Saal nach der Vorstellung nicht mit einem Lächeln auf dem Gesicht zu verlassen.

http://www.filmszene.de/kino/k/kleinenickmama.jpg

Bilder: Courtesy of Central Film, Copyright 2009

Zyklotrop
14.09.2010, 01:23
Auf den kleinen Nick freue ich mich ganz besonders, ich habe natürlich alle Bände im Regal. Bei uns in Wien startet der Film aber erst Ende des Monats, glaub ich. Die Kritik klingt ja sehr verheißungsvoll.

Der HRW-Filmclub ist jedenfalls eine schicke Idee, das wertet das Forum enorm auf. Kritiken von Comicverfilmungen wären auch im Magazin bestens aufgehoben, nicht wahr?

ELDORADO
14.09.2010, 13:02
Danke fürs erste Feedback.
Ich musste mich erst ein bisschen überzeugen lassen, da ich da auf Anhieb nicht so den Bezug zum Thema Hansrudi Wäscher gesehen habe.

Der ist auch eventuell gar nicht da, aber andererseits ist Wäscher ja tatsächlich nicht (oder nicht mehr) das alleinige Thema des Clubs
und auch der "Schirm,Charme und Melone"-Artikel im Magazin kam ja offenbar sehr gut an.

Ich denke zwar, dass alles was einen Comicbezug hat oder sich ganz allgemein mit nostalgischen Stoffen beschäftigt sicher am Interessantesten ist,
aber ich werde dann sicher auch mal den einen oder anderen Beitrag einstellen, der nicht direkt themenverwandt ist.
Ob das dann gefällt oder nicht - einfach hier mitteilen.

Poseidon
14.09.2010, 18:46
Hallo VR Hunter ! Die Idee finde ich toll ! Viele HRW Clubmitglieder sind auch Fans von Filmen, ob Western, Ritterspektakel oder Krimis. Meine Favoriten sind z.b. Clint Eastwood, John Wayne,Bud Spencer-Terenc Hill,Planet der Affen, Edgar Wallace (aber nur die S.W, Filme ) sowie die Tarzan-Filme mit Jonny Weismüller.

ZAQ
14.09.2010, 19:38
Hinweis: Ich war gestern im neuen Dany Levi-Film (der nix mit Comics zu tun hat, ausser dass Gottfried John mitspielt, der in nem Asterix-Film mal den Cäsar gegeben hat). Da gabs n Trailer zur Film-Biographie über Serge Gainsbourg ('Je t'aime'). Nun weiss ich nicht, ob das auf ner Comic-Vorlage beruht - oder wenn nicht, ob es noch n 'Comic zum Film' geben wird, aber ich hab nicht schlecht gestaunt als am Ende des Trailers kam: 'Une film de Joann Sfar'. Sollte man mal im Hinterkopf beobachten...

ELDORADO
14.09.2010, 20:00
(So, nicht wundern, der VR hunter ist Geschichte, ich heiß jetzt auch hier wie überall sonst "ELDORADO".)
Und da das hier auch eine kleine Bildershow werden soll - so schau ich aus:
http://sphotos.ak.fbcdn.net/hphotos-ak-ash2/hs117.ash2/39178_124036700975773_100001083314289_126208_11812 72_n.jpg

@Poseidon:
Na, zumindest zu den von Dir genannten Themen "Bud Spencer" und "Planet der Affen" kommt auf jeden Fall bald noch was!

@zaktuell:
Ja, Joann Sfar (Autor von Comics wie "Donjon", "Merlin", oder "Die Katze des Rabbiners") ist unter die Filmregisseure gegangen und hat eine Biographie über den alten französischen Charmeur Serge Gainsbourg gedreht.
Die beruht zwar nicht auf einem Comic, enthält aber wohl gewisse Stilmittel des Genres, denn die französische Zeitung "Le Monde" schreibt dazu:
"Eine verblüffende und fesselnde Erzählung, die uns dieses eine Mal glauben lässt, dass der Comic und das Kino sich etwas zu sagen haben.“

Und wie es aussieht werde ich wohl anläßlich des Hamburger Filmfestes auch ein Interview mit Herrn Sfar führen können.
Mit anderen Worten: Yup, das behalten wir im Hinterkopf ;)

ZAQ
14.09.2010, 20:08
Trailer sah auch gut aus. Verblüffend, dass auch für die weiblichen Rollen Schauspielerinnen gefunden wurden, die den Vorbildern recht ähnlich sehen (oder wurde da getrickst?). Auch gut sah der Trailer zu Mammuth aus, der hat aber ausser dem Obelix-Darsteller wohl auch keine weitere Verbindung zu Comics.

Poseidon
15.09.2010, 06:30
Hallo Eldorado ! Dann danke ich Dir schon mal im voraus für Deine Kommenden Berichte.

Geisterreiter
15.09.2010, 10:13
Ich finde es großartig, dass es nun auch noch eine Rubrik "HRW-Filmclub" gibt. Wäre riesig, wenn das Clubmagazin dieses Thema hin und wieder ebenfalls aufgreifen würde.

ELDORADO
15.09.2010, 13:24
http://www.filmszene.de/kino/0-9/12meter.jpg

Kein direktes Comicthema (obwohl es da auch entsprechende Adaptionen gibt), aber ein klassisches und natürlich besonders für uns Hamburger
immer wieder gern gesehenes ist das vom legendären Piraten Klaus Störtebeker.
Nachdem es vor ein paar Jahren einen actionreichen TV-Zweiteiler zu sehen gab, kam nun Ende letzten Jahres der Kinofilm "12 Meter ohne Kopf" heraus, der in diesen Tagen auch auf DVD erscheint.

Der neue Film konzentriert sich dabei hauptsächlich auf die Freundschaft zwischen dem eher besonnenen Klaus Störtebeker (Roland Zehrfeldt)
und seinem Kumpel, dem ungestümen Gödecke Michels (Matthias Schweighöfer). Es ist ein sehr atmosphärischer Film geworden, der sich viel Mühe mit einer möglichst realistischen
Abbildung der damaligen Zeit gibt, sich andererseits aber für seine "Rebellen gegen die bürgerliche Gesellschaft" einer sehr modernen und frechen Sprache bedient.

Im Kino war der Film leider kein großer Erfolg, was vielleicht daran liegt, dass er manchem zu wenig an handfester "Action" geboten hat,
lohnenswert für einen DVD-Abend ist er aber allemal.

Ich sprach zum Film mit Matthias Schweighöfer, der den "Gödecke Michels" spielt.

http://www.filmszene.de/kino/0-9/12meterfight.jpg


Matthias, in diesem Film darfst Du ja sehr temperamentvoll agieren und er spielt zum größten Teil draußen in der freien Natur. Waren das eher schwierige oder gar befreiende Dreharbeiten?

Matthias Schweighöfer: Dieser Dreh war sicher sehr anstrengend, hat aber auch deshalb so viel Spaß gemacht, weil man fast wie in einem Kindergarten herum toben konnte. Bestimmte Rollen spielt man ja nur einmal in seinem Leben und dazu gehört vermutlich auch dieser waschechte Piratenfilm. Man kann schon sagen, dass es auch für uns Schauspieler ein richtiges Abenteuer war. 20 Tage mit dem Schiff auf See, das war schon eine ganz besondere Bühne - aber doch sehr schön und wir hatten ja auch ziemliches Glück mit dem Wetter.

Klingt nach einer reinen Spaß-Geschichte, oder gab es da auch schwierigere, ernste Momente?

Na ja, es gab halt eher wenig "Rückzugsorte", wenn man auf so einem Boot mit 80 Leuten zusammen hockt. Aber ich bin da doch relativ unempfindlich und fühlte mich trotzdem ein bisschen wie in einem bezahlten Urlaub. Mit anderen Worten: Ich konnte mich wirklich nicht beschweren.

Deine Figur, der Gödeke Michels, ist eine sehr kraftvolle, fast "wilde" Rolle, während Klaus Störtebeker in dieser Version ein wenig introvertiert rüberkommt. War die Rollenverteilung denn von vornherein klar oder habt ihr auch mit dem Gedanken gespielt, Dich als Störtebeker zu besetzen?

Da wurde schon etwas länger drüber nachgedacht, aber so wie es jetzt ist gefällt mir die Konstellation doch sehr. Mit einem Fels wie Roland, der dann weint und Angst vorm Wasser hat, während ich kleiner Gnom einfach gleich jedem in die Fresse haue. Ich mag ja manchmal so kleine, bissige Dobermänner-Rollen ganz gerne. Ich kam zudem gerade von den Dreharbeiten zum Marcel Reich-Ranicki-Film und fand es schön, dann wieder etwas völlig anderes zu machen.

Merkt man Dir, wenn Du abends nach Hause kommst, denn an ob Du gerade Reich-Ranicki warst, der Rote Baron oder eben ein Pirat?

Als Schauspieler weiß ich es erstmal sehr zu schätzen, wenn praktisch jede Rolle komplett anders ist und das nicht so eine Art Brei aus immer gleichen Typen wird. Aber privat anmerken tut man mir die jeweilige Figur glaube ich nicht, denn ich hab mir mittlerweile ganz gut antrainiert, zuhause dann einfach abzuschalten und ich selbst zu sein. Auch wenn ich schon noch viel über die aktuelle Rolle nachdenke.

Hast Du dich denn in der Form auf "12 Meter ohne Kopf" vorbereitet, dass Du Dir gezielt ältere Piratenfilme angeschaut hast?

Nein, das hab ich sogar bewusst vermieden. Denn erstens können wir etwa mit einem Johnny Depp, der mit seinem Schiff aus dem Wasser bis an den Horizont fliegt und von 50 anderen Schiffen umlagert wird, sowieso nicht mithalten. Aber ich finde es wiederum auch eine Stärke unseres Films, dass wir wirklich eine deutsche Piratengeschichte erzählen. Da ist am Anfang dann halt auch nur ein Boot auf der Ostsee und Du siehst auch, dass es eben die Ostsee ist, wo auch nur ab und zu mal einer vorbeikommt, und nicht die Karibik. Und unsere Figuren wirken eher wie Typen, die das ganze mehr als einen Job sehen, den sie sich nun mal ausgesucht haben.

Mit einem etwas lockeren und modernen Touch, Stichwort "Fick die Hanse".

Das ist ein Aspekt, der jetzt recht viel diskutiert wird, ich habe darüber aber gar nicht weiter nachgedacht. Denn ich persönlich mag das total, weil diese moderne Sprache einen einfacheren Zugang zu einem eigentlich zeitlosen Thema ermöglicht und weil sie auch zu diesem schnellen und originellen Film passt. Es geht ja im Kern darum, sich zu entscheiden was man machen möchte im Leben und welchen Weg man schließlich wählt, den des freien Abenteurers ohne echtes Zuhause oder den des sesshaft werdenden Familienmenschen.

Was steht denn für Dich als Nächstes an, etwa noch mehr historische Figuren?

Erstmal bin ich natürlich wieder mit Til Schweiger in den "Zweiohrküken" zu sehen, der fast zeitgleich mit unserem "12 Meter" anlief, und dann drehe ich gerade mit Christian Tramitz die Komödie "3-faltig", in der Christian den heiligen Geist und ich Jesus Christus spiele, was mit Sicherheit sehr lustig wird. Und so gesehen ja, tatsächlich wieder eine historische Figur (lacht).


http://www.filmszene.de/kino/0-9/12meterint.JPG

ZAQ
15.09.2010, 20:47
In Talk-Shows hab ich den Eindruck, dass Schwaighöfer ein ganz Netter ist. Kannst Du das vom persönlichen Eindruck her bestätigen oder trügt der TV-Eindruck?

gerhard
16.09.2010, 10:39
HRW-Filmclub find ich super!!! wir alle sammeln ja nicht nur Comics denk ich sonder haben auch noch weitere Sammelthemen, wie Film, Spielzeug, Romane etc. das finde ich auch immer sehr spannend, von daher bin ich auch Gerhard Förster dankbar das er in der Sprechblase regelmässig solche Rubriken bringt.

is aber die Frage ob das Film generell wird oder sich auf Nostalgiefilme beschränkt??????

ich find ja beides gut, aber ich sehe das HRW-Magazin eher als NostalgieMagazin an. Was meint ihr denn ????

Neuverfilmungen von alten Stoffen kann ich mir auch gut vorstellen.... wie Planet der Affen....

na bin gespannt wie sich das entwickelt!!!

Gerhard

ELDORADO
16.09.2010, 13:46
@zaktuell:

Yup, der Schweighöfer (mit "e") ist ein sehr sympathischer und unkomplizierter Typ, so wie er sich auch sonst im Fernsehen gibt.

Was aber auch für die allermeisten Schauspieler oder Regissseure gilt,
die ich bisher getroffen habe.
Als ganz grobe Faustregel kann man sagen:
Die internationalen "Stars" sind ein Stück pflegeleichter (manche würden auch sagen professioneller und glatter) als die Deutschen.
Und bei den Nationalen erweisen sich dann ab und zu eher die Damen als ein wenig zickig.
Meine Erfahrungen mit Frau V. Ferres oder Y. Catterfeld waren jedenfalls durchaus zwiespältig....

Poseidon
16.09.2010, 14:43
Hallo Gerhard ! Vieleicht kann ich hier einmal Dein Thema Romane aufgreifen,die mich zu den Filmen ebenfalls intresieren (S.F. Krimis, Grusel ) um einige zu nennen.Vieleicht kann uns da Neander ein eigenes Thema eröffnen. Soviel auch zu der vielseitigkeit der HWR Mitglieder.;)

Poseidon
16.09.2010, 14:48
Ich meinte natürlich HRW. Ist mir im Eifer der Themen unterlaufen.:(

Zyklotrop
16.09.2010, 20:44
Hallo Gerhard ! Vieleicht kann ich hier einmal Dein Thema Romane aufgreifen,die mich zu den Filmen ebenfalls intresieren (S.F. Krimis, Grusel ) um einige zu nennen.Vieleicht kann uns da Neander ein eigenes Thema eröffnen. Soviel auch zu der vielseitigkeit der HWR Mitglieder.;)

Diesen Vorschlag unterstütze ich natürlich als eifriger Bücher - und Heftromansammler. Was meinst du genau mit "zu den Filmen"? Etwa so, wenn hier etwa z.B. von "Planet der Affen" die Rede ist, wir im Romanthema über die Romanvorlage von Pierre Boulle diskutieren? Auch keine üble Idee.

Poseidon
17.09.2010, 06:10
Ich meinte damit zu den Filmen,auch über einzelne Romanserien wie z.b. Perry Rhodan,D.Killer,Kommissar X, (von dem es auch 5 Filme gibt )Utopia u.s.w zu diskutieren. Getrennt oder gemeinsam.Hauptsache ist doch das wir viele Themen haben und uns nicht nur in eine Richtung bewegen. Ich wünsche einen schönen Arbeitsreichen Tag und hoffe auf viele intressante Dikusionen.

FrankDrake
17.09.2010, 12:28
Jawohl, lasst uns über den Perry Rhodan Film diskutieren. Ich habe nie verstanden warum dieser Streifen von allen als Trash bezeichnet wird und Raumschiff Orion Kultstatus geniesst.

ELDORADO
17.09.2010, 12:51
Vielleicht weil es bei "ORION" keine so bekannte und geliebte Vorlage gab, die man verhunzen und damit dann die Fans verärgern konnte?

Aber ich finde die Raumpatrouille ja tatsächlich auch heute noch sehr unterhaltsam ( als Kind fand ich sie sogar außerordentlich spannend) und dazu
mit witzigen und interessanten Charakteren ausgestattet.
Das "S.O.S. aus dem Weltall" von Perry war dafür zwar in Farbe, aber doch auch ziemlich zäh und ist heutzutage eigentlich erst recht unansehbar.
:baeh:

FrankDrake
17.09.2010, 13:09
Rede Du nur ;)

Ich finde den immer noch klasse, fast so gut wie "Time Tunnel". Hier habe ich mir gerade Vol. 1 auf DVD angesehen.
Junior ist der völlig Stargate Fan und hat am Anfang nur mitleidig zu mir geschaut aber dann doch alle Folgen gesehen :D

Der Reprint der Gold Key Ausgaben bei Hermes Press ist übrigens klasse und nur zu empfehlen.

Neander
17.09.2010, 13:10
.
@ gerhard & Poseidon & Zyklotrop & FrankDrake


HRW-Filmclub find ich super!!! wir alle sammeln ja nicht nur Comics denk ich sonder haben auch noch weitere Sammelthemen, wie Film, Spielzeug, Romane etc. das finde ich auch immer sehr spannend, von daher bin ich auch Gerhard Förster dankbar das er in der Sprechblase regelmässig solche Rubriken bringt.

Was meint ihr denn ????

na bin gespannt wie sich das entwickelt!!!

Gerhard


Hallo Gerhard ! Vielleicht kann ich hier einmal Dein Thema Romane aufgreifen,die mich zu den Filmen ebenfalls interessieren (S.F. Krimis, Grusel ) um einige zu nennen. Vielleicht kann uns da Neander ein eigenes Thema eröffnen. Soviel auch zu der Vielseitigkeit der HRW Mitglieder.;)



Diesen Vorschlag unterstütze ich natürlich als eifriger Bücher - und Heftromansammler. Was meinst du genau mit "zu den Filmen"? Etwa so, wenn hier etwa z.B. von "Planet der Affen" die Rede ist, wir im Romanthema über die Romanvorlage von Pierre Boulle diskutieren? Auch keine üble Idee.



Ich meinte damit zu den Filmen,auch über einzelne Romanserien wie z.b. Perry Rhodan,D.Killer,Kommissar X, (von dem es auch 5 Filme gibt )Utopia u.s.w zu diskutieren. Getrennt oder gemeinsam.Hauptsache ist doch das wir viele Themen haben und uns nicht nur in eine Richtung bewegen. Ich wünsche einen schönen Arbeitsreichen Tag und hoffe auf viele interessante Dikusionen.



Im HRW-Club spielen neben dem Hobby "Comic/HRW/Roman" auch die Freizeitthemen "Kino/Spielfilm/DVD" eine immer größere Rolle.

Aufgrund der zahlreichen - auch telefonischen - Wünsche und Anregungen zu einem Roman-Thema befindet sich der HRW-Romanclub bereits in der festen Planung. Da ja mittlerweile etliche Mitglieder auf diesem Gebiet einschlägig vorbelastet sind, wird über die Präsentation der Beiträge nachgedacht. Wahrscheinlich wird es zu diesem Thema, das sicher auch neue Sammlerkreise anspricht, zum Moderator den einen oder anderen Co-Moderator geben. Mehr darüber demnächst im dann neuen Thema!



Jawohl, lasst uns über den Perry Rhodan Film diskutieren. Ich habe nie verstanden warum dieser Streifen von allen als Trash bezeichnet wird und Raumschiff Orion Kultstatus geniesst.


Doch nun schnell zurück in Eldorados HRW-Filmclub zur von FrankDrake gewünschten Diskussion über den Perry Rhodan-Film "S.O.S aus dem Weltall".

.

ELDORADO
17.09.2010, 14:51
@Günther:
Ja, den "Time Tunnnel" mag ich auch sehr, insbesondere die Szenen am und um den schwarzweiß-geringelten Tunnel selbst.
Auch wenn ich heute weiß, dass da bei den Ausflügen in die Vergangenheit ja oft einfach nur Szenen aus anderen Kinofilmen einkopiert wurden -
als Kind hätte ich das nie bemerkt, bzw. wäre nie auf die Idee gekommen das sowas gemacht wird.

Aber die deutsche DVD-Veröffentlichung ist wohl eine der lieblosesten bzw. dreistesten die es gibt.
Gerade mal 30 Folgen werden auf 4 (!) einzelne Boxen verteilt,
die Bildqualität ist ziemlich schwach, die Neusynchronisation gewöhnungsbedürftig, der Originalton fehlt ganz und ein einzelnes Faltblatt als "Booklet" zu bezeichnen - nun ja.
:flop:

FrankDrake
17.09.2010, 15:52
Mit dem Originalton, dass stimmt so nicht, bei mir gibt es zwei Folgen bei denen der Ton wahllos von Deutsch zu Englisch wechselt. :D
Davon ab, die Box war nicht so teuer und ich kann mit der Qualität leben, warum manche Boxen als Zweitvermarktung um die 35€ kosten kann ich eh nicht nachvollziehen.
In Amiland kosten sie die Hälfte, gut ohne Synchronisation, und in Far East habe ich für die neuste Staffel Navy CIS ca. 4,50€ bezahlt. Aber das nur als Anmerkung, soll kein Beispiel sein da ja jeder etwas verdienen will, ich auch.

ELDORADO
17.09.2010, 21:53
Romanhelden?
Einer der langlebigsten wurd ja dieses Jahr "verfilmt", obwohl man das so eigentlich gar nicht nennen kann.
Denn was da vor ein paar Monaten unter dem Namen "Jerry Cotton" über unsere Kinos kam, war so ziemlich der schwächste deutsche Film, den ich seit langem gesehen habe.
Dass er praktisch nichts vom Geist der Romanvorlage an sich hatte ist die eine Sache,
aber auch als eigenständige Komödie funktionierte dieses Werk leider gar nicht,
trotz sonst eigentlich brauchbarer Leute wie den beiden Christians in den Hauptrollen.

Da müsst Ihr jetzt durch und versteht es bitte als Warnung (denn die DVD kommt ja auch bald ins Angebot):

http://www.filmszene.de/kino/j/jerrycotton.jpg


Jerry Cotton
krimikomödie, d 2010
regie: cyril boss & philipp stennert
cast: christian tramitz, christian ulmen, monica cruz, christiane paul,
heino ferch, moritz bleibtreu, u.a.
spielzeit: 100 min.
bewertung: 2/10

http://www.filmszene.de/kino/j/jerrycottongun.jpg


Auf der Suche nach zur Parodie geeigneten, teutonischen Popkulturbeiträgen mit Nostalgiefaktor wird es nun zunehmend abstruser. Während noch fast jeder irgendeine Beziehung zu den Karl May- und Edgar Wallace-Schinken der 60er Jahre hatte und somit deren moderne Hommagen zu gewaltigen ("Der Schuh des Manitu") oder zumindest achtbaren ("Der Wixxer") Erfolgen gerieten, ist das beim FBI-Agenten "Jerry Cotton" sicher nicht mehr der Fall. Zwar erscheint die Endlos-Romanvorlage auch heute noch wöchentlich im Bastei-Verlag, ihre Glanzzeiten mit Traumauflagen hat sie allerdings schon lange hinter sich. Und die Verfilmungen, immerhin stolze acht an der Zahl, die standen schon in ihrer Entstehungszeit immer im Schatten anderer Reihen, und sie nicht zu kennen gehört nicht zu den unverzeihlichen Bildungslücken eines Cineasten. Wer die "Schüsse aus dem Geigenkasten" oder das "Dynamit in grüner Seide" nie gesehen hat, dem entging nicht viel mehr als eine Handvoll heute eher unfreiwillig komischer B-Movies des kleinen Bruders von James Bond, die sich daher auch nicht allzu stark ins kollektive Bewusstsein der bundesdeutschen Seele eingegraben haben.
Was macht man daher aus einer Vorlage, die heute kaum noch einer wirklich kennt und bei der daher der Wiedererkennungswert der parodierten typischen Merkmale äußerst gering wäre und auf die gewohnte Weise nicht funktioniert? Nun, man wählt die Radikalkur und entwirft von vornherein eine völlig neue und eigene Krimikomödie, die sich zwar dennoch "Jerry Cotton" nennt, mit den Abenteuern des so genannten "G-Man" aber so gut wie gar nichts mehr gemein hat, außer seinem mittlerweile anachronistischen roten Jaguar und einer "Smith & Wesson"-Pistole.

Und das liest sich dann so: Der bis dato tadellose und keimfreie Star des New Yorker FBIs, Agent Jerry Cotton (Christian Tramitz) gerät plötzlich unter Mordverdacht. Hat er aus persönlichen Motiven den Gangsterboss Sammy Serrano (Moritz Bleibtreu) erschossen? Die Vorgesetzten glauben das jedenfalls und setzen daher seine ehemalige Partnerin Daryl D. Zanuck (Christiane Paul) auf den Abgetauchten an. Der muss in seiner Not nun sogar auf die Hilfe des ihm kurz zuvor neu zugeteilten Partners Phil Decker (Christian Ulmen) zurückgreifen, einem frisch von der Akademie gekommenen, völlig unerfahrenen und äußerst redseligen Anfänger.

http://www.filmszene.de/kino/j/jerrycottonpaul.jpg

Das wär's dann im Prinzip auch schon in Sachen Handlung und dieses Gerüst wird mit wechselnden Fronten und Loyalitäten auf sehr anstrengende 100 Minuten ausgewalzt, obwohl im Grunde bereits nach den ersten zehn davon klar ist, dass das hier nichts mehr werden kann. Während Christian Tramitz im ähnlich angelegten, im Vergleich aber ein ganzes Stück besser gelungenen "Mord ist mein Geschäft, Liebling" als überforderter bayerischer Auftragskiller noch durchaus amüsant war, darf er als Jerry Cotton nun lediglich betont cool und lässig, aber nicht wirklich witzig sein, und über den völlig überzogenen Auftritt von Christiane Paul als hammerharte Femme Fatale hüllen wir mal besser den Trenchcoat des Schweigens.
Dazu holte man sich die Cruz, allerdings die günstigere Version mit Vornamen Monica und ihres Zeichens Schwester der großen Penelope. Die ist ansonsten eigentlich kaum schauspielerisch tätig und behält diese Grundeinstellung der Einfachheit halber dann auch hier bei. Die Krone setzt dem ganzen aber zweifellos die Figur des Phil Decker auf. Denn wo der im Original einfach nur die etwas farblosere rechte Hand des Titelhelden war, macht man daraus nun die typische Christian Ulmen-Figur, sprich den gutmütigen, aber etwas unbeholfenen und linkischen Tollpatsch. Selbstredend kann Ulmen darin sehr gut und lustig sein, doch hat man das erstens mittlerweile einfach schon zu oft von ihm gesehen und ist es zweitens einfach eine Komplettvergewaltigung dieser ja doch irgendwo "literarischen" Figur, der man dann doch besser einfach einen anderen Namen gegeben hätte.

http://www.filmszene.de/kino/j/jerrycottoncruz.jpg

Nun könnte man ja diese völlige Loslösung vom Vorbild durchaus tolerieren, da es sicher fraglich wäre, bei dieser Produktion ausschließlich auf das überschaubare Grüppchen als Zielpublikum zu setzen, die heute noch ihren "Jerry Cotton" goutieren und sich ob der hier gebotenen respektlosen Persiflage natürlich mit Grauen abwenden werden. Wenn, ja wenn das Ganze denn auf seine eigene Art irgendwie unterhaltsam und lustig wäre. Ist es aber eben nicht, sondern im Gegenteil eine extrem zähe und bemühte Veranstaltung, bei der sich nach 20 Minuten die Handlungsmuster und Wendungen einfach nur noch ständig wiederholen und bei der man die halbwegs brauchbaren Gags mit der Lupe suchen muss. Das Autoren- und Regie-Duo Boss & Stennert bewegt sich dabei ungefähr auf dem Niveau seiner "Pro Sieben-Märchenstunde", und die einzigen, die hier ihren Spaß haben werden sind wohl diejenigen, die diesen Hinweis tatsächlich als Empfehlung verstehen.

Es passt leider alles nicht zusammen, angefangen bei der Behauptung ein "Jerry Cotton"-Film zu sein, über die furchtbar flaue Story bis hin zu den chancenlos chargierenden Darstellern in ihren auf üblen Klamauk angelegten Rollen. Als einzig gelungenes Stilmittel mag noch die Entscheidung angesehen werden, genau wie bei den alten Filmen statt an Originalschauplätzen zu drehen einfach verschiedene deutsche Städte New York doubeln zu lassen. Was damals eine reine Budgetfrage war ist es heute vermutlich ebenfalls, geht jetzt aber zur Not auch als bewusst gewähltes Stilmittel der Marke "wenn Deutsche versuchen, möglichst amerikanisch zu sein" durch.
Da weiß man dann immerhin was das soll, in sämtlichen anderen Bereichen muss man sich dagegen fragen, warum und für wen bitte dieser Film gemacht wurde. Wenn die im Presseheft gegebene Antwort, dass halt der Tramitz beim Fotoshooting zu "Neues vom Wixxer" mit Anzug und Wumme so toll aussah, tatsächlich die einzige ist, dann braucht man sich über das nun vorliegende Ergebnis auch nicht mehr zu wundern. Die Macher scheinen sich solche Sinnfragen übrigens nicht zu stellen, denn die planen mit "Dr. Mabuse" bereits die nächste Wiederbelebung eines klassischen deutschen Kinostoffes. Wir freuen uns schon sehr.

http://www.filmszene.de/kino/j/jerrycottonauto.jpg

Bilder: Courtesy of Constantin Film, Copyright 2010

Neander
18.09.2010, 10:59
Da müsst Ihr jetzt durch und versteht es bitte als Warnung (denn die DVD kommt ja auch bald ins Angebot):



Danke für die "Warnung". ;) Ein sehr unterhaltsamer Beitrag, wobei mir Deine
Rezension wesentlich interessanter als die Krimikomödie erscheint. http://www.comicforum.de/comicforum/images/icons/icon14.gif

FrankDrake
19.09.2010, 01:29
Ich mag Volkers Rezensionen :top:

Übrigens, es muß Revolver heißen, nicht Pistole.

Geisterreiter
19.09.2010, 08:39
2011 und 2012 kommen voraussichtlich mehrere Comicverfilmungen (z. B. The Green Hornet, Wonder Woman, Thor, The Avengers, The Flash, Ghost Rider 2, Spider-Man 4) in die deutschen Kinos. Es gibt hier also einiges zu berichten.

Den HRW-Filmclub finde ich gut!

FrankDrake
19.09.2010, 08:57
Kaum zu glauben, dass es vom Ghost Rider einen Teil 2 geben wird. Mensch, war der erste Teil schlecht.

ELDORADO
19.09.2010, 18:05
Übrigens, es muß Revolver heißen, nicht Pistole.

Tja, ich habe zugegeben nicht sehr viele "Jerry Cotton" gelesen....

Verrisse in denen man mal richtig schön schimpfen kann sind natürlich meist unterhaltsamer und machen auch tatsächlich genauso mindestens viel Spaß wie begeisterte Lobeshymnen.
Leider sind jedoch die meisten Filme keines von beiden sondern irgendwo im grauen Mittelfeld zwischen "geht so" und "ganz nett" angesiedelt.
Da fällt es dann oft schwer sich besonders inspiriert zu fühlen.

Hier noch ein TV-Tipp:
Heute abend läuft auf RTL die bisher letzte "Hulk"-Verfilmung mit Edward Norton und die kam ja allgemein doch ein wenig besser an als der Vorgänger von Ang Lee. Meine ganze Rezension stelle ich jetzt nicht hier ein, ist für Interessierte aber online bei der "Sächsischen Zeitung" zu finden:

http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=1877473

ELDORADO
21.09.2010, 20:46
http://www.filmszene.de/kino/spotlight/august01affen/affen1poster.jpg

"... und machten sich die Erde untertan" - die lange Geschichte vom "Planet der Affen" in Film & Comic


Fragt man heute nach den erfolgreichsten Science-Fiction-Kinoserien, fallen als erstes die Namen "Star Wars" und "Star Trek". Bevor jedoch George Lucas mit seinem Weltraummärchen einen neuen SF-Boom auslöste, ging dieses Prädikat an den "Planet der Affen": Fünf Kinofilme, zwei Fernsehserien sowie eine für die damalige Zeit beeindruckende Menge an Merchandising-Artikeln zeugen von der Popularität der Serie. In den letzten Jahren gerieten die Affen zwar etwas in den Hintergrund, doch mit Tim Burtons Neuverfilmung kehrte der "Planet der Affen" vor ein paar Jahren noch einmal zurück ins Bewußtsein der Öffentlichkeit. Für alle Neulinge in der Welt der Affen und für alle, die sich vielleicht nur noch dunkel erinnern, hier nun der umfassende Überblick über die Kinofilme und deren Folgen.

Am Anfang war: Nein, nicht der Mensch, sondern der Roman des Franzosen Pierre Boulle, der mit "Die Brücke am Kwai" schon einmal die Vorlage für einen sehr erfolgreichen Hollywoodfilm geliefert hatte. Bei seinem 1963 erschienenen "Planet der Affen" schien eine Verfilmung jedoch aus zwei Gründen eher unwahrscheinlich: Zum einen war es finanziell in den Sechziger Jahren nicht möglich, die im Roman hochtechnisierte Affenwelt adäquat umzusetzen, und zum anderen entpuppte sich Boulles Geschichte als sehr fantasievolles, aber auch leicht versponnenes Märchen. Und das ging folgendermaßen: Ein Pärchen schaukelt in einer Art Gondel durchs All und findet eine Flaschenpost, welche die Geschichte eines menschlichen Astronauten erzählt. Dieser wiederum landet auf einem Planeten, auf dem statt der Menschen die Affen regieren. Allerdings leben die Affen hier in modernen Städten, fahren Auto und trinken Champagner. Dem geschockten Menschen gelingt die Flucht zurück zu seiner Heimatwelt, wo er jedoch entsetzt feststellen muß, daß auch hier jetzt eine Kultur der Affen vorherrscht. Er flieht erneut, um endlich eine Welt zu finden, die noch "normal" ist und von Menschen dominiert wird. Damit endet die Flaschenpost und die beiden Finder der Nachricht schlagen sich lachend mit ihren Pfoten auf die haarige Brust. Wo hatte man denn je von intelligenten Menschen gehört?

http://www.filmszene.de/kino/spotlight/august01affen/affenmaske.jpg

Das klingt schon ein bißchen anders als im bekannten Film, nicht wahr? Aber wer die neue Version von Tim Burton kennt, hat jetzt vielleicht sein kleines Aha-Erlebnis. Im Kern war Pierre Boulles Roman jedoch eine Satire auf die moderne dekadente Gesellschaft und deren Verhaltensweisen. Durch den Rollentausch mit den Augen eines Außenstehenden betrachtet, sollte der Leser mit einem Schmunzeln auf die Merkwürdigkeiten des angeblich zivilisierten Lebens aufmerksam gemacht werden. Eine actionreiche Abenteuergeschichte war das weniger und auch nicht wirklich eine Parabel auf den Rassismus. Was den Hollywoodproduzenten Arthur P. Jacobs an dem Buch reizte, war auch hauptsächlich die Idee des Rollentausches von Affe und Mensch, suchte er doch nach einem Stoff "so ähnlich wie King Kong". Nun ja, die großen Studios winkten trotzdem reihenweise ab, hielten sie die Idee der sprechenden Affen doch für reichlich albern und wenig erfolgversprechend. Ein erster Drehbuchentwurf von "Twilight Zone"-Macher Rod Serling hätte gar ein Budget von rund 100 Millionen Dollar erfordert - eine für die damalige Zeit unvorstellbare Summe. Nachdem der Produzent Richard Zanuck sich bei Probeaufnahmen davon überzeugen ließ, daß die Affenmasken glaubwürdig aussahen und man sich nicht völlig lächerlich machen würde, gab seine Firma 20th Century Fox schließlich grünes Licht (interessanterweise war es rund zehn Jahre später erneut die Fox, die schließlich auch das "Star Wars"-Konzept von George Lucas akzeptierte. Für erfolgreiche Science-Fiction-Stoffe hatte man dort also das richtige Näschen). Das Budget wurde mit 7,5 Millionen Dollar veranschlagt, was zur Folge hatte, daß als erstes die Stadt der Affen im Film zu einer recht primitiven (=billigeren) Siedlung umgewandelt wurde.

Für die Hauptrolle verpflichtete man Charlton Heston, der seine beste Zeit als Held zahlreicher Monumentalfilme der fünfziger Jahre ("Ben Hur", "El Cid") schon hinter sich zu haben schien. Für die Rolle des Dr. Zaius gewann man mit Edward G. Robinson einen weiteren Veteranen, der allerdings unter der Affenmaske eine so starke Klaustrophobie entwickelte, daß er durch Maurice Evans ersetzt werden mußte (Einige Jahre später spielte Robinson dann doch noch mit Heston in dem düsteren SF-Film "Soylent Green"). Der Film "Planet der Affen" erzählt die Geschichte des Astronauten Taylor, der mit seiner Crew auf einem unbekannten Planeten notlandet, auf dem die Affen die beherrschende Spezies sind und auf die verwilderten Menschen Jagd machen. Taylor wird zusammen mit der stummen Menschenfrau Nova gefangengenommen und verschleppt, seine Kollegen getötet. Als sprechender, intelligenter Mensch ist Taylor eine Bedrohung für das Weltbild der Affengesellschaft, und man versucht ihn auszuschalten, bevor er zuviel Unruhe verursacht. Die fortschrittlichen Forscher Dr. Zira und Cornelius helfen ihm jedoch zu fliehen. Gemeinsam erreichen sie die verbotene Zone, wo Taylor in der berühmten Schlußszene des Films erkennen muß, daß er die ganze Zeit auf der Erde war und nur in die Zukunft gereist ist. Mit den dramatischen Worten: "Ihr Wahnsinnigen. Ihr habt es tatsächlich getan! Ich verfluche euch alle!" und einem im Sand vor den Resten der Freiheitsstatue zusammenbrechenden Taylor endet der Film.

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ELDORADO
21.09.2010, 20:53
Die Kino-Fortsetzungen

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Der am 8. Februar 1968 gestartete "Planet der Affen" wurde vor allem in den USA und Kanada ein großer Erfolg, was neben der spannenden Handlung und den wirklich erstklassigen Affenmasken sicherlich auch auf die gelungene Schlußpointe zurückzuführen ist. Obwohl eine völlige Abkehr von der Romanvorlage, eröffnete die Enthüllung, daß es sich um eine zukünftige Erde handelte, einen riesigen Spielraum für weitere Gedankenspiele. Die Frage "Wie konnte es zu so einer Entwicklung kommen?" stand natürlich sofort im Raum. Selbst der Schriftsteller Pierre Boulle gab unumwunden sein Bedauern zu, daß ihm diese wunderbare Idee nicht selbst gekommen sei.

Der eher unerwartete Erfolg des Films ließ bei der Fox sofort den Wunsch nach einer Fortsetzung aufkommen, was damals bei weitem nicht so selbstverständlich war wie heute. Da das Zugpferd Charlton Heston jedoch nur mit Mühe zu einem Sequel zu bewegen war, ließ man ihn auch nur am Anfang und am Ende von "Rückkehr zum Planet der Affen" auftreten. Ansonsten erzählte man im Großen und Ganzen einfach die gleiche Geschichte noch einmal: Der Film handelt von dem Astronauten Brent, der losgeschickt wurde, um die erste Expedition zu suchen. Auch er landet in der gleichen Zeit wie Taylor, auch er muß vor den Affen fliehen. In den Ruinen von New York trifft er schießlich auf Taylor, aber auch auf eine Gruppe menschlicher Mutanten, Nachkommen der Überlebenden eines Atomkrieges. Diese beten eine Jahrhunderte alte Kobaltbombe an, die den ganzen Planeten vernichten könnte. Während einer Schlacht mit den Affen wird Taylors Gefährtin Nova getötet, woraufhin dieser - halb wahnsinnig - die Bombe zündet und damit tatsächlich auch die Erde zerstört. Womit man auch sieht, was passieren kann, wenn man dem Vorsitzenden der amerikanischen Waffen-Lobby NRA (National Rifles Association) eine zu mächtige Wumme in die Hand gibt.

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"Rückkehr zum Planet der Affen" gilt - vor allem aufgrund der Mutantenhandlung und des radikalen Endes - als der düsterste und pessimistischste Film der Serie, gleichzeitig aber auch als deren Schwachpunkt. Da ein Großteil der Handlung einfach eine bloße Wiederholung des ersten Teils darstellte und zudem die Auftritte von Charlton Heston recht unmotiviert wirkten, ist dieser Standpunkt wohl auch gerechtfertigt. Heston war es angeblich auch, der die Idee zur Zerstörung der Erde hatte. Er meinte wohl, damit definitiv der "Gefahr" einer weiteren Fortsetzung zu entgehen, wobei er allerdings den Einfallsreichtum der Drehbuchautoren stark unterschätzte.

Denn nur ein Jahr später kam schon "Flucht vom Planet der Affen" in die Kinos. Da auch der zweite Teil ordentlich Gewinn abgeworfen hatte, ließ man sich folgende raffinierte Lösung einfallen um die "Franchise" am Leben zu halten: Die drei Affen Dr. Zira, Cornelius und Milo fliehen kurz vor der Zündung der Kobaltbombe an Bord von Taylors Raumschiff (wie sie das aus dem Sumpf gezogen haben? Keine Ahnung). Sie fliegen zurück durch die Zeit und landen in unserer Gegenwart (in diesem Fall war das dann das Jahr 1971). Dort wiederholt sich dann das Spielchen aus dem ersten Film: Die intelligenten, sprechenden Schimpansen werden bestaunt, vor Gericht gestellt und finden sowohl Freunde als auch Feinde. Als Zira jedoch schwanger wird, kippt die öffentliche Stimmung. In dem Kind sehen viele Menschen eine Bedrohung und Zira und Cornelius werden auf der Flucht erschossen (Milo kam schon früher um), können jedoch zuvor das bereits geborene Baby unbemerkt in einem Zirkus unterbringen.

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Mit zahlreichen Gags und Sprüchen der sprechenden Affen ist der dritte Film sicher der leichteste und amüsanteste der Reihe. Mit der Verlagerung der Handlung in die damalige Gegenwart konnte man natürlich erhebliche Kosten sparen, und da auch die Affenmasken selbst mittlerweile sattsam bekannt waren, gab es eigentlich keine nennenswerten Spezialeffekte mehr. Im Gegensatz zu heutigen Fortsetzungen stand damals für jeden weiteren Film auch immer weniger Geld zur Verfügung. Trotzdem weiß "Flucht vom Planet der Affen" bestens zu unterhalten und diesmal schrie das offene Ende sogar regelrecht nach einer Fortsetzung.

Mit "Eroberung vom Planet der Affen" jedoch kam dann 1972 ein ganz anders gestricktes Werk auf das Publikum zu: Einige Jahre nach der Handlung von Teil 3 hat sich die USA zu einem faschistoiden Polizeistaat gewandelt. Nachdem eine aus dem All eingeschleppte Seuche alle Hunde und Katzen getötet hat, halten sich die Menschen Affen als Haustiere oder Sklaven, da diese durch die Seuche einen Intelligenzsprung gemacht haben. Caesar, das Kind von Zira und Cornelius, ist mittlerweile erwachsen und versucht zu Beginn noch seine Intelligenz vor den Menschen zu verbergen. In einer Art futuristischem Konzentrationslager wird Caesar jedoch schließlich zur Leitfigur eines ersten Aufstands der Affen gegen ihre Herren.

Keinerlei Niedlichkeit mehr und auch keine lustigen Wortspielereien. "Eroberung vom Planet der Affen" ist ein absolut ernsthafter Film mit einem ebenso ernsthaften Anliegen. Obwohl die Handlung fast durchgehend an einem Ort spielt, gelingt Kameramann Bruce Surtees der visuell beeindruckendste Film der ganzen Serie, nicht nur bei den Kampfszenen. Und auch, wenn der Verlauf der Revolution stellenweise etwas naiv anmutet, ist Caesars fast 15 Minuten langer Schlußmonolog ein beeindruckendes Plädoyer für ein friedliches Miteinander und gegen jegliche Unterdrückung. Noch einmal ein unerwartet großer Wurf aus der Affenschmiede.

http://www.filmszene.de/kino/spotlight/august01affen/affenkette.jpg

Der sich auch nicht mehr wiederholen ließ: Als 1973 mit "Schlacht um den Planet der Affen" der bereits fünfte Teil in die Kinos kam, schien die Luft doch langsam raus. Die im Titel angekündigte "Schlacht" war denn auch ein eher kläglicher Versuch einiger Menschen und Mutanten, noch einmal die Herrschaftsverhältnisse umzukehren. Zwischen den Filmen 4 und 5 hatte sich nämlich die Position der Menschen deutlich verschlechtert, die Affen haben bereits das Sagen. Eine Siedlung unter Caesars Führung hat einige Konflikte - vor allem mit den aggressiven Gorillas - auszutragen und am Ende erkennt Caesar, daß nur ein gleichberechtigtes Miteinander von Menschen und Affen eine friedliche Zukunft ermöglicht.

Der letzte Kinofilm schließt mit einem (für die gesamte Serie eher untypischen) optimistischen Tonfall und der Feststellung, daß die Zukunft nicht festgeschrieben sei. Womit dann ja noch Hoffnung bestünde, daß die Erde ihrem endgültigen Schicksal aus Teil Zwei doch noch entgeht. Mit der Einführung der Mutanten wird dann auch noch eine inhaltliche Brücke zum zweiten Film geschlagen, obwohl die direkten Anspielungen auf die berühmte Kobaltbombe aus der Endfassung wieder herausgeschnitten wurden, vielleicht um den genannten optimistischen Grundton des Films nicht zu zerstören.

ELDORADO
21.09.2010, 21:13
TV-Serien und Comics

Aber auch nach Abschluß der Kinoserie war noch lange nicht wirklich Schluß mit neuen Geschichten vom "Planet der Affen". Zwar waren die Einspielergebnisse stetig gesunken und mit dem Produzenten Arthur P. Jacobs verstarb die treibende Kraft hinter der Serie schon 1974. Als jedoch der amerikanische Fernsehsender CBS mit der Ausstrahlung der ersten drei Kinofilme hervorragende Einschaltquoten erzielte, reifte dort die Idee, eine Fernsehserie mit den Affen zu produzieren. Diese kam dann auch bereits 1974 auf den Bildschirm, war aber kein besonderer Erfolg. Nach nur 14 Folgen war damit auch schon wieder Schluß. Sicherlich auch deshalb, weil man in der Serie erneut die Story von in der Zukunft gestrandeten Astronauten auftischte und keine besonderen neuen Aspekte zur Gesamtgeschichte beisteuern konnte. Diese Serie kam unter dem Titel "Planet der Affen" erst mit mehrjähriger Verspätung ins Programm der damals noch jungen Privatsender Sat.1 und PRO 7 und wurde somit auch dem deutschen Publikum zugänglich gemacht.

http://ia.media-imdb.com/images/M/MV5BMTY1MzQ4ODc1M15BMl5BanBnXkFtZTcwMTU2NDkzMQ@@._ V1._SY314_CR3,0,214,314_.jpg

Was die Fernsehserie jedoch bewirkte, war eine für damalige Verhältnisse erstaunliche Palette an Merchandiseprodukten zur Serie: Von Actionfiguren über Sammelkarten bis zur Comicserie war bereits alles dabei. Wobei die 1975 von NBC gezeigte Zeichentrickserie "Return to the Planet of the Apes" eher zu vernachlässigen ist. Die in Deutschland nie gezeigte Reihe krankte vor allem an der damals vorherrschenden "Limited Animation" (wer die "Star Trek"-Zeichentrickserie kennt, weiß, was gemeint ist). Interessanter ist da schon die Comicfassung im Magazinformat aus dem Hause Marvel. Diese enthielt zwar einerseits eine (sehr gut gemachte) Adaption der Kinofilme, brachte aber auch gänzlich neue Geschichten. Obwohl aus Anlaß der Fernsehserie gestartet, wurde Marvel kurioserweise untersagt, Comics zu den Fernsehfolgen zu machen. Aus der Not machte man jedoch eine echte Tugend: Die neuen Geschichten wurden in den Jahrhunderten angesiedelt, die man in den Filmen noch nicht gesehen hatte. Eine Zeit, in der die Menschen noch nicht völlig degeneriert sind, sich mit ihrer Rolle der "Unterdrückten" aber schon weitgehend abgefunden haben. Unter dem Titel "Terror auf dem Planet der Affen" erschienen hier einige ausgezeichnete Geschichten, aus denen die Story "Alptraum der Evolution" herausragt (eine Art "Enemy Mine" zwischen Affe und Mensch).


Die Comicserie war anfangs sehr erfolgreich, aber nach dem schnellen Ende der Fernsehserie erlahmte das Interesse aufgrund der fehlenden medialen Unterstützung, so daß die Reihe nach 29 Ausgaben im Jahr 1977 eingestellt wurde. Überraschenderweise kam das "Planet der Affen"-Comicmagazin 1976 auch nach Deutschland. Überraschend deshalb, weil hierzulande die Kinofilme ja auch schon längst durch waren und die TV-Serie überhaupt nicht zu sehen war. Flugs wurden die Leser daher auch zu einer Unterschriftenaktion aufgefordert, mit dem Ziel, die Serie doch ins hiesige Programm zu bringen. Allerdings ohne Erfolg, und daher brachte es die deutsche Ausgabe auch nur auf 13 Hefte. Diese sind allerdings dem Affen-Fan wärmstens zu empfehlen, enthalten sie doch neben den Comics noch zahlreiche interessante Artikel und Hintergrundberichte zu den Filmen, Schauspielern und Make-Up Künstlern. Herausragend dabei die Fleißarbeit einer vollständigen (und sogar fast widerspruchsfreien) Chronik der Ereignisse vom Start der ersten Astronauten bis zum vermeintlichen Ende der Erde.

In den frühen Neunzigern gab es doch noch einen recht schwachen Wiederbelebungsversuch in Comicform des amerikanischen Kleinverlages Adventure und eine schöne Trading Card-Serie mit Motiven der alten Filme. Ansonsten wurde es die letzten zwei Jahrzehnte ruhig um den "Planet der Affen".

http://i136.photobucket.com/albums/q166/iagainstcomics/apseydoozie/posingspeech.jpg

Der Einfluß dieser Science-Fiction Serie sollte allerdings nicht unterschätzt werden. Mit den "Planet der Affen"-Filmen begann die Reihe der Dystopien im Kino der siebziger Jahre. Mehr noch als der fast zeitgleich angelaufene "2001 - Odyssee im Weltraum" von Stanley Kubrick, begründeten die Affenfilme - bei allem Unterhaltungswert - die pessimistische Sicht der Zukunft im Science-Fiction-Kino. Filme wie "Lautlos im Weltraum", "Der Omega-Mann" oder der schon erwähnte "Soylent Green" (die letzten beiden übrigens ebenfalls mit Charlton Heston) führten diese Entwicklung fort und hatten dann gar nichts mehr mit den naiven Invasionsfilmen der früheren Jahre zu tun. Die eindeutige Position der Affenfilme gegen jegliche Form von Rassismus, Haß und Unterdrückung und die immer wiederkehrenden Appelle an ein friedliches Miteinander spiegeln deutlich die Ereignisse ihrer Entstehungszeit wieder: Vietnamkrieg und Rassenunruhen, die Morde an Robert Kennedy und dem stets den friedlichen Widerstand fordernden Martin Luther King. Insbesondere der vierte Teil "Eroberung vom Planet der Affen" ist eine ganz bewußte Anlehnung an die tatsächlichen Unruhen innerhalb der USA zu jener Zeit. Erst mit George Lucas erstem "Star Wars"-Film von 1977 sollte im Genre wieder eine Kehrtwende zur bunten, unterhaltsamen Space-Opera vollzogen werden mit strahlenden Helden und finsteren Bösewichten. Wobei ausgerechnet Lucas selbst ja mit seinem Erstling "THX 1138" einen der bedrückendsten SF-Filme der siebziger Jahre geschaffen hatte.

Mit der Neufassung von Kinomagier Tim Burton rückten die Affen dann 2001 noch einmal ins Zentrum des Interesses, der eher konventionelle und gerade für einen Kinomagier wie Burton wenig inspiriert wirkende Film war jedoch nur ein kurzfristiger Kassenerfolg und übte bei weitem nicht den Einfluß aus wie die Adaption von 1968.

Die ganz große Zeit der Affenherrschaft scheint also vorbei,
aber wer weiß vielleicht kehren sie ja doch noch einmal mit einem Paukenschlag zurück. Ob nun im Kino, Fernsehen oder Comic.

http://www.poster.net/planet-of-the-apes/planet-of-the-apes-2001-regular-german-edtion-3700286.jpg

Bilder: Courtesy of 20th Century Fox, Copyright 1968-2001,
& Marvel Comics 1974

Zyklotrop
22.09.2010, 01:48
Superbly nice! Das lässt ja an Informationsdichte wirklich keine Wünsche mehr offen. Wie es der Zufall will, habe ich mir erst kürzlich alle fünf alten "Planet der Affen"-Filme angesehen und war begeistert. Den neuen Film mit Mark Wahlberg fand ich gar nicht mal so übel... es ist vielleicht derjenige, der der Romanvorlage am nächsten kommt. Denn da ist der "Planet der Affen" tatsächlich nicht die Erde.

Was Jerry Cotton angeht: Bastei hätte nie die Erlaubnis geben dürfen, daß der Originalname für diese schlechte Parodie verwendet wird. Besser wäre gewesen, wie bei den Wallace- und May-Parodien auf verballhornte Namen zurückzugreifen. Statt der erhofften Werbung für die Romanreihe war das wohl ein echter Knieschuß - jeder Nicht-Cotton-Leser muß ja denken, die Romane wären genau so doof wie der Film.

Meine Wunschkandidaten für weitere Besprechungen: Die Legende von Aang (Shyamalan hat's meiner Ansicht nach wieder einmal komplett vergeigt) und mit Adele und das Geheimnis des Pharaos steht uns ja dieser Tage eine weitere Comicverfilmung ins Haus. Erwartet Tardi-Fans Verzückung oder Nervenzusammenbruch?

gerhard
22.09.2010, 09:42
Toller Bericht über "den Planet der Affen"!!!!!!! Danke, fand ich sehr interessant, mal zusammenfassend zu lesen.

zu den Comics noch: Die sind wirklich gut, beide, die Filmadaptionen (in Farbe) und die neuen Episoden. Diese neuen sind die Besten Arbeiten von Mike Ploog, allein desshalb sollte sich jeder die Serie zulegen. Ploog war ein Schüler von Will Eisner, wenn man das weiss, dann fällt es einen auf, das er eine ähnliche Technik benutzt. Die US-SW Magazine sind relativ selten bei uns zu bekommen, vo allem die die nicht auf deutsch erschienen sind... aber die Williams Mags sind recht preiswert bei ebay!

Neander
22.09.2010, 21:34
.
Hallo Volker,

vielen Dank für Deine "affengeile" Runduminformation, die fast nichts an Fragen offen lässt!


Mit der Neufassung von Kinomagier Tim Burton rückten die Affen dann 2001 noch einmal ins Zentrum des Interesses, der eher konventionelle und gerade für einen Kinomagier wie Burton wenig inspiriert wirkende Film war jedoch nur ein kurzfristiger Kassenerfolg und übte bei weitem nicht den Einfluß aus wie die Adaption von 1968.


http://www.poster.net/planet-of-the-apes/planet-of-the-apes-2001-regular-german-edtion-3700286.jpg

Bilder: Courtesy of 20th Century Fox, Copyright 1968-2001,
& Marvel Comics 1974


Eine Frage/Bitte hätte ich dann doch noch:

Auch wenn den "Burton-Affen" nur ein kurzfristiger Kassenerfolg zuteil wurde - wäre es Dir möglich, und sei es nur aus Komplettierungsgründen, u. U. auch zu der Neufassung eine etwas ausführlichere Film-Rezension zu bringen?
.

ELDORADO
23.09.2010, 21:44
Och nö, eher nicht. :D
Ich hab zwar damals eine ausführliche Rezension zum neuen "Planet der Affen" geschrieben,
aber die möchte ich hier eigentlich nicht einstellen.
Ich hab den Film da eigentlich noch viel zu gut bewertet (6/10) und sehe das heute kritischer.

Vielleicht hat ja Zyklotrop Lust?

Übrigens hält selbst Hauptdarsteller Mark Wahlberg nicht allzu viel vom eigenen Film.
Hier ein Zitat aus einem Interview, dass ich mit ihm 2008 geführt hatte:



Ich habe allerdings auch schon Filme gemacht, nur um mit einem bestimmten Regisseur arbeiten zu können, auch wenn ich da gar keine besondere Verbindung zu meiner Figur aufbauen konnte und der fertige Film dann auch nicht so gelungen war, wie z.B. bei Tim Burton und dem "Planet der Affen". Aber ich habe diese Entscheidungen deshalb trotzdem nicht bereut, denn ich konnte mit großartigen Filmemachern zusammen arbeiten und habe dabei ja jede Menge gelernt. Ich lerne immer, auch wenn der Film dann am Ende "Scheiße" ist (Mark benutzt das deutsche Wort und lacht).

Zyklotrop
23.09.2010, 21:58
Vielleicht hat ja Zyklotrop Lust?

Danke für das Angebot, aber ich habe den Film seinerzeit im Kino gesehen und die Details nicht mehr wirklich im Kopf. Vielleicht kann man ja Deine Rezension verlinken? Wirklich gut fand ich ihn auch nicht, aber im Vergleich mit dem, was Hollywood sonst so absondert... er ist zumindest unterhaltsam, und das ist schon mehr als man von vielen anderen vergleichbaren Filmen sagen kann.
Remakes von Kultklassikern können in der Regel nur in die Hose gehen.

RazorDuck
24.09.2010, 11:27
An welcher Stelle taucht dann eigentlich der HRW-Fanclub oder der Meister selbst im Affenplanetfilm auf? Irgendwie versteh ich sonst die Verbindung zu Hansrudi und diesem Thema nicht.

ELDORADO
24.09.2010, 14:00
Und in welcher Folge von "Mit Schirm, Charme und Melone" spielt der Meister mit? :D

Trotzdem scheint der entsprechende Artikel ja den Lesern des Magazins größtenteils gefallen zu haben, oder?
Auch für den Klaus Dill-Bericht oder den über die Fernsehbücher des Engelbert-Verlages könntest Du sonst genau genommen die Frage nach der Existenzberechtigung stellen.

Eigentlich sollten aber Sinn und Zweck dieses Unterforums doch aus den ersten Beitragen auf Seite 1 hervorgehen....

Poseidon
24.09.2010, 15:54
Da hast Du volkommen recht Eldorado.Damit wollen wir doch unsere Bereitschaft erklären,das wir uns auch für andere Themen Intressieren.:)

ELDORADO
26.09.2010, 19:37
Gibt es hier wohl Freunde der alten schwarzweißen Monsterfilme von Universal?
Als noch Boris Karloff das Frankenstein-Monster, Bela Lugosi den Dracula oder eben ein gewisser Lon Chaney jr. den Wolfsmenschen spielte?


Dann könnte der neue Film "Wolfman" etwas für Euch sein, der gerade auf DVD erschienen ist und der sich bemüht inhaltlich und atmosphärisch den Ton der Klassiker nachzuempfinden.
Was meiner Meinung nach auch ziemlich gut gelungen ist: Englische Schlösser und Moorlandschaften, nebelverhangene Wälder und Fackeln tragende Dorfbewohner, das alles jedoch zeitgemäß ergänzt mit einigen harten Splattereffekten,
in denen auch mal ein paar Köpfe abgebissen und durch die Gegend geschleudert werden.
Hauptverantwortlich für diese Mixtur ist nicht nur vor der Kamera sondern auch als treibende Kraft im Hintergrund Benicio del Toro. Der sonst eher für komplexe und anspruchsvolle Dramen bekannte Oscar-Preisträger erfüllt sich als Fan der alten Universal-Monsterfilme hier einen Jugendtraum, wie er mir Anfang des Jahres im Interview erzählte:

http://media.monstersandcritics.com/galleries/2080312_32808/0200499655085.jpg


Benicio, was kann im wirklichen Leben dafür sorgen, dass Sie zu einem zornigen Biest mutieren?

Benicio del Toro: Was mir dazu als Erstes einfällt ist: Wenn Menschen lügen. Oder noch schlimmer: Wenn ich mich selbst belüge. Was ich tunlichst versuche zu vermeiden, aber ich bin halt auch nur ein menschliches Wesen.

Und wie fühlten Sie sich, als Sie sich dann zum ersten Mal als Monster auf der Leinwand gesehen haben?

Da ging mein erster Gedanke an Rick Baker und meine Wertschätzung für seine Arbeit. Ich mag es sehr, wie der "Wolfman" aussieht. Und das war enorm wichtig für die Art Film, die wir machen wollten. Denn dies ist eine Hommage an die alten Universal Monster-Filme und auch da war das Aussehen des Monsters ganz entscheidend für den Erfolg. Man nehme nur mal den "Frankenstein"-Film von 1932. Selbst wer den nie gesehen hat, hat trotzdem eine Vorstellung vom Monster, wie Boris Karloff es darstellte. Dieses Bild ist zu einer Ikone geworden und das gilt in einem etwas geringeren Maße auch für Lon Chaneys "Wolf Man". Ich denke, darin liegt eine große Verantwortung und ich bin überzeugt, dass Rick Baker dieser gerecht geworden ist.

Rick Baker soll ja gerüchteweise gesagt haben, dass er gar nicht so viel zu machen brauchte, da Sie eh schon wie ein Wolfsmensch aussehen. Ist das ein Kompliment?

Ich hoffe doch, dass es so gemeint war! Man sagt mir ja auch gerne nach, dass ich etwas "animalisches" hätte (lacht).

Also offensichtlich eine logische Wahl für die Besetzung. Aber war es nicht tatsächlich so, dass man den Charakterdarsteller Benicio del Toro nicht erst davon überzeugen musste, sondern dass Sie von Beginn an selbst dieses Projekt vorangetrieben haben?

Ja, ich habe mich selbst "typbesetzt" in diesem Fall, ich wollte unbedingt das Tier sein. Der erste Film, der mich als Kind wirklich erschreckt hatte, war der Original-Dracula mit Bela Lugosi, vor allem die Art und Weise wie er gesprochen hat. Ich habe dann praktisch alle dieser alten Klassiker im Fernsehen aufgesogen, das war für mich das absolut Größte, bis dann irgendwann im Kino "Der weiße Hai" kam. Aber es stimmt, ich habe die Idee selbst zu Universal gebracht, denn die haben ja die Rechte an den Klassikern. Und erfreulicherweise war man der Idee eines "Wolfman"-Remakes dort nicht abgeneigt.

Wie viele Stunden im Make-Up-Stuhl hat Sie diese Entscheidung gekostet? Und was macht man eigentlich, während man dort sitzt?

Das dauerte 3-5 Stunden an schlechten Tagen. Und dann höre ich Musik und ab und zu bin ich auch einfach eingeschlafen, wofür ich aber etwas Übung brauchte. Nichts Spektakuläres also. Aber selbst diese Stunden in der Maske waren für mich immer noch eine Art Erholung nach der Arbeit an "Che". Denn das war das Härteste was ich bisher gemacht habe - in jeder Richtung, vom Anfang der Reise bis zum Ende.

http://www.filmszene.de/kino/w/wolfmandeltoro.jpg

Fühlten Sie denn einen großen Druck oder Verantwortung, sich dem Vergleich mit den Klassikern zu stellen?

"Druck" würde ich nicht direkt sagen. Aber meine größte Befürchtung war es, einfach albern auszusehen in der Monstermaske. Das wollte ich doch unbedingt vermeiden und war die größte Motivation - ich wollte wirklich nicht albern oder lächerlich wirken.

Gibt es etwas was Ihnen "Angst" macht in Bezug auf Hollywood?

Mir persönlich nicht, aber das liegt wohl daran, dass ich bereits alt genug war als sich bei mir der Erfolg einstellte. Alt genug, um nicht Dinge zu ernst zu nehmen, von denen dir Leute einreden wollen, dass sie wahnsinnig wichtig seien. Nicht immer zu glauben wie "großartig" man doch sei. Das geschieht dort natürlich ständig und es kann vor allem für junge Menschen schon sehr verführerisch sein - und sicher auch gefährlich. Ich hatte ja meine Lektion schon gelernt, denn nach meiner frühen Nebenrolle in einem James Bond-Film ("Lizenz zum Töten"), dachte ich zunächst, das würde jetzt problemlos so weitergehen, aber dann kamen einige harte Jahre.

Hat der Oscar für "Traffic" da vieles verändert?

Doch, das hat er definitiv. Und sei es nur, dass ich einem Studio die Idee vom "Wolfman" vorschlage und die das tatsächlich gut finden. Solche Auszeichnungen sollten nicht das Wichtigste sein, aber sie sind einfach ein nettes Kompliment. So etwas zeigt, dass die Leute auch registrieren was man so macht.

Wie schätzen Sie dabei das kommerzielle Potenzial eines ja fast altmodischen Horrorfilms wie Ihrem "Wolfman" ein? Das junge Publikum ist da heute doch anderes gewöhnt...

Ich habe natürlich keine Kontrolle über das, was nach dem Ende der Dreharbeiten geschieht. Aber es haben eine Menge talentierter Leute dran mitgewirkt und es ist eine mit Leidenschaft und Herzblut inszenierte Hommage an die klassischen Horrorfilme. Es ist ein Schritt zurück zu den Wurzeln des Genres, mit Make-Up statt Computer-Effekten silbernen Kugeln und einer gewissen Tragik in der Geschichte. Aber eben auch modern, mit den Gore-Effekten zum Beispiel. Ich hoffe natürlich, dass der Film "klick" macht beim Publikum und den Leuten genauso gefällt wie mir.

http://www.filmszene.de/kino/w/wolfman.jpg

gerhard
27.09.2010, 10:28
ach ich glaub das Thema "Planet der Affen" könnte man tatsächlich abschließen.
Zum Burton Film hat ja ELDORADO geschrieben das er wenig inspirierend war. Mehr muß man dazu auch nicht sagen, ich war damals sehr entäuscht von dem Machwerk und von Burton!

Neander
27.09.2010, 15:44
Dann könnte der neue Film "Wolfman" etwas für Euch sein, der gerade auf DVD erschienen ist und der sich bemüht inhaltlich und atmosphärisch den Ton der Klassiker nachzuempfinden.



http://www.filmszene.de/kino/w/wolfman.jpg


Dann schon mal ein Dankeschön für den guten Geburtstagstipp zur rechten Zeit. Ich bin bei einem Gruselfan eingeladen, der, wie mir seine Angetraute heute Nachmittag mitteilte, diesen Film noch nicht in seiner Sammlung hat. :)

FrankDrake
29.09.2010, 01:49
Ich bin ein Robin Hood Fan und liebe vor allem die Filme. Auch wenn "König der Diebe" als längstes Musikvideo der Geschichte verspottet wird, ich mag den Film.
Deshalb war ich auch etwas skeptisch als ich den Handlungsbogen der neusten Verfilmung mit Russell Crowe gelesen habe. Kann das gutgehen, Robin als Sohn eines Steinmetzes? König Richard ein plumper, von Gier getriebener Mörder der Frauen und Kinder hinschlachtet? Dazu wird Crowe ja auch nicht gerade jünger.
Gestern Abend habe ich mir das 2 Stündige Werk angeschaut und es trifft genau meinen Geschmack. Crowe spielt das richtig gut, nach Gladiator endlich mal wieder eine Rolle die passt. Die Handlung ist zwar anders aber genau das richtige für jemand der auf Schlachtgetümmel steht und Braveheart auch am Heiligabend schaut.

Würde ich es wie Volker machen, bekäme der Film 8 / 10 Augen

ELDORADO
29.09.2010, 22:49
Ich fand den neuen Film ebenfalls recht gut (sagen wir mal 7/10),
aber er erzählt ja im Grunde eine völlig andere Geschichte, die sich kaum mit den bisherigen Verfilmungen vergleichen lässt.

Soll heißen: Für mich eigentlich nur dem Namen nach ein "Robin Hood".

Und wenn ich meinen persönlichen Lieblings "Robin Hood"-Film nennen sollte,
dann wäre das (bitte nicht lachen) tatsächlich der Disney-Zeichentrickfim aus den 70er Jahren. :p

Poseidon
30.09.2010, 07:42
Also meine Lieblingsversion ist der Film mit Erol Flynn als Robin Hood,seh ich mir immer wieder mal an.

ELDORADO
30.09.2010, 20:59
Und hier nun mal ganz frisches Futter,
nämlich meine Kritik zu einer Comicverfilmung die heute in unseren Kinos gestartet ist.
Es handelt sich um die ungewöhnlichen Abenteuer einer gewissen Adele
oder auch um ein Werk mit dem diskussionswürdigen deutschen Titel:

Adèle und das Geheimnis des Pharaos

fantasy-abenteuer, fra 2009
original: les aventures extraordinaires d'adèle blanc-sec
regie & drehbuch: luc besson
cast: louise bourgoin, mathieu almaric, gilles lelouche, nicolas giraud, u.a.
spielzeit: 107 min.
kinostart: 30.09.2010
bewertung: 6/10

http://www.filmszene.de/kino/a/adele.jpg

Unruhe im feinen Paris des Jahres 1912: Aus einem Ei im Naturkunde-Museum schlüpft doch tatsächlich ein echter Pterodactylus und treibt fortan in der Stadt sein Unwesen. Verantwortlich für diesen Vorgang sind die mentalen Experimente des greisen Professor Esperandieu, der den prähistorischen Flugsaurier zum Leben erweckte. Da trifft es sich gut, dass die bekannte Reporterin Adèle Blanc-Sec (Louise Bourgoin) soeben von einem Abenteuer in Ägypten zurückkehrt, wo sie zwar einen Kampf mit ihrem alten Widersacher Dieuleveult (Mathieu Amalric) auszufechten hatte, dafür aber auch eine wertvolle Beute mit nach Hause bringen konnte, nämlich die Mumie von Patmosis, dem legendären Leibarzt Ramses II. Adèle ist der festen Überzeugung, dass nur dieses medizinisches Genie ihrer seit Langem im Wachkoma vor sich hin vegetierenden Schwester helfen kann. Zu diesem Zweck muss der Gute allerdings erstmal zum Leben erweckt werden, und das kann natürlich nur einer tun und das ist, genau: Professor Esperandieu. Dem droht allerdings aktuell gerade die Guillotine und die Zeit wird knapp für Adèle und ihren neuen Helfer, den jungen Biologen Andrej (Nicolas Giraud). Denn der mit der Ermittlung der merkwürdigen Vorkommnisse beauftragte Inspektor Caponi ist zwar weder besonders talentiert noch überhaupt motiviert, stolpert aber nichtsdestotrotz immer näher an die Schlüsselfiguren heran.

http://www.filmszene.de/kino/a/adelezeig.jpg

Vorsicht Etikettenschwindel: Der deutsche Filmtitel wie auch der Schnitt des hiesigen Trailers sollen dem unbedarften Publikum offensichtlich eine Art familienfreundliches und actionreiches Abenteuer im Indiana Jones-Stil suggerieren. Was nicht so ganz korrekt ist, denn weder eignen sich die verschrobenen und äußerst verschachtelten Geschichten des Autors und Zeichners Jaques Tardi als unbeschwerte Jugendlektüre, noch besitzen sie irgendwelche Ähnlichkeiten mit den Erlebnissen des unverwüstlichen Abenteurers mit Hut und Peitsche. Gerade mal elf (auf deutsch bei Carlsen und der Edition Moderne verlegte) Alben in 35 Jahren hat Tardi von seiner einzigen Serienfigur produziert und lebt darin vor allem seine Vorliebe für die Dekors des frühen 20. Jahrhunderts aus, räumt aber auch freimütig ein, selbst mitunter nicht so genau zu wissen, wo denn seine immer unübersichtlicher werdende Geschichte letztendlich noch hinführen soll.
Für die Filmadaption hat sich der Tardi- und Adéle-Freund Luc Besson zwei frühe Alben der Reihe vorgenommen und daraus eine neue, aber doch recht nah an der Vorlage bleibende Geschichte gebastelt. Das einzige, was wirklich in den Bereich "komplette Neuschöpfung" fällt, ist dabei die eher kurze Ägypten-Episode und ausgerechnet die bildet nun also den Kern der bundesdeutschen Vermarktungsstrategie.
Aber wir wollen nicht ungerecht sein, denn einfach ist es sicher nicht, diesen doch sehr französischen und zudem ziemlich schrägen Stoff anderen Kulturen schmackhaft zu machen, und man darf sich allemal freuen, dass er es überhaupt auf unsere Leinwände geschafft hat. Ausschlaggebend dürfte dafür der Name Luc Besson gewesen sein, beschränkt sich doch der wohl aktuell bekannteste französische Filmemacher diesmal nicht nur auf die seit Jahren gepflegte Produzentenrolle im Hintergrund, sondern schwingt sich aus lauter Begeisterung über die Vorlage sogar endlich mal wieder höchstpersönlich auf den Regiestuhl.

http://www.filmszene.de/kino/a/adeleduo.jpg

Herausgekommen ist dabei ein ordentlicher Spaß mit einigen netten Ideen, der aber die schmale Grenze zwischen gelungener Komik und etwas zu überdrehter Albernheit doch gelegentlich überschreitet. Zudem sind die gern und reichlich eingesetzten Spezialeffekte von sehr wechselhafter Qualität, denn während z.B. der Pterodactylus bei seinen alleinigen Flug- und Bewegungsszenen sehr überzeugend wirkt, ist die später auf seinem Rücken sitzende Adèle doch sehr deutlich als simple Puppe zu erkennen. Auch die Animation der im Verlauf immer zahlreicher werdenden Mumien ist, sagen wir mal "gewöhnungsbedürftig", doch letztlich kann man auch das bei diesem überdrehten und nicht wirklich ernstzunehmenden Spaß noch akzeptieren. Allerdings schrumpft eben dieser Spaß im letzten Drittel dann doch ein wenig zusammen, wenn die Geschichte im Gegensatz dazu immer weiter ausufert - und dann ist da ja noch die Sache mit der oben erwähnten "Grenzüberschreitung".

http://www.filmszene.de/kino/a/adelesand.jpg

Einen guten Griff und ebenso feines Gespür hat Besson aber ohne Frage bei der Besetzung bewiesen, mit einer Ausnahme allerdings. Denn während der aus dem letzten Bond-Film bekannte Matthieu Amalric unter seiner Gesichtsmaske als Dieuleveult nahezu unkenntlich und blass bleibt und so nur ein Quantum Aufmerksamkeit erhaschen kann, überzeugen die übrigen, sehr genau im Stil der Comics gehaltenen amüsanten Nebencharaktere wie der planlose Inspektor Caponi und der angeberische Großwildjäger Saint Hubert voll und ganz. Was auch für Louise Bourgoin in der Titelrolle gilt, obwohl ihre äußerst quirlige und abenteuerlustige Adèle nicht unbedingt ein Ebenbild der doch eher passiv agierenden Vorlage darstellt. Die Persönlichkeit der in ihrem Heimatland als Wetterfee, Moderatorin und Skandalnudel bereits zu einiger Berühmtheit gelangten Mademoiselle Bourgoin ist allerdings für ein derartiges Filmprojekt schlichtweg ergiebiger und daher bestens geeignet.
Und so raucht, flucht und schimpft sich diese Adèle Blanc-Sec also jetzt durch ihr erstes großes Kinoabenteuer, weiß dabei leidlich zu unterhalten und könnte somit tatsächlich in Serie gehen - auch wenn die finale Szene des Films da leider noch ein klitzekleines Hindernis andeutet.

http://www.filmszene.de/kino/a/adelebad.jpg

Bilder: Courtesy of Universum Film, Copyright 2009

Lola65
30.09.2010, 21:11
wars in der süddeutschen? jedenfalls schrieb der eine, das der Film in Frankreich gefloppt ist, was weitere Filme wohl verhindert

im Hamburger Abendblatt schrieb einer, das Besson sich schon wieder einen Comic ausgesucht hatte, (meinte mit vorher aber diese Minimoys Teile) - Michael Banzer - die ja keine Comicverfilmung waren

Mick Baxter
01.10.2010, 09:22
Vielleicht retten die Chinesen den Film.


Bruttoeinnahmen
$328.406 (Belgien) (16. Mai 2010)
$241.775 (Belgien) (2. Mai 2010)
$176.745 (Belgien) (25. April 2010)
$112.174 (Belgien) (18. April 2010)
CNY 28.000.000 (China) (8. August 2010)
$13.331.416 (Frankreich) (23. Mai 2010)
$12.879.585 (Frankreich) (16. Mai 2010)
$11.689.132 (Frankreich) (9. Mai 2010)
$10.203.734 (Frankreich) (2. Mai 2010)
$8.076.422 (Frankreich) (25. April 2010)
$4.607.170 (Frankreich) (18. April 2010)
$4.689.840 (Japan) (25. Juli 2010)
$3.157.175 (Japan) (11. Juli 2010)
$1.217.150 (Japan) (4. Juli 2010)
$1.265.990 (Russia) (1. August 2010)
$76.889 (Taiwan) (8. August 2010)

Wochenendbruttoeinnahmen
$49.060 (Belgien) (25. April 2010) (24 Kopien)
$112.174 (Belgien) (18. April 2010) (25 Kopien)
$2.400.178 (Frankreich) (25. April 2010) (636 Kopien)
$4.607.170 (Frankreich) (18. April 2010) (636 Kopien)

Eintritte
938.652 (China) (8. August 2010)
1.510.904 (Frankreich) (16. Mai 2010)
1.386.796 (Frankreich) (6. Mai 2010)
1.221.367 (Frankreich) (2. Mai 2010)
964.832 (Frankreich) (25. April 2010)
642.629 (Frankreich) (18. April 2010)
21.380 (Schweiz) (9. Mai 2010)
17.452 (Schweiz) (2. Mai 2010)
11.067 (Schweiz) (25. April 2010)
6.391 (Schweiz) (18. April 2010)
http://www.imdb.de/title/tt1179025/business

ELDORADO
01.10.2010, 11:27
1,5 Millionen Besucher in Frankreich machen zwar keinen Superhit,
aber ja auch keinen Flop.

Rund 1 Million Eintritttskarten kaufende Chinesen sind aber in der Tat bemerkenswert.

Die Quelle der Zahlen ist vermutlich IMDB (International Movie DataBase)?

HerrHase
01.10.2010, 11:50
Hab den Film gestern gesehen, außer mir saßen noch sechs andere Leutchen im Multiplex-Saal. Also, ein Kassenschlager wird das in Deutschland sicher nicht, das kann ich jetzt schon mal voraussagen.

Abgesehen davon funktioniert der Film mMn auf keiner Ebene. Als Abenteuerfilm nicht, weil es Besson an keiner Stelle gelingt, Spannung aufzubauen. Das ist eher eine Nummernrevue, wo eine Station nach der anderen abgehandelt wird, ohne dass man sich jemals gespannt fragt, wie es wohl weitergehen mag. Als Komödie ist der Film viel zu klamottig. Ich hab nie verstanden, warum Regisseure bei Comicverfilmungen immer meinen, die Schauspieler komische Grimassen schneiden lassen zu müssen. Während der Humor bei Tardi eher in kleinen Dosen und subtil daherkommt, setzt der Film auf Slapstick und platteste Witze am laufenden Band. Und eine emotionale Nähe zu den Figuren entsteht auch nicht, dafür bleiben die Schicksale viel zu oberflächlich.

Insgesamt ein höchst belangloser, ziemlich zäher Abenteuer-Fantasy-Historien-Komödien-Mischmasch, der mit der Vorlage, was Stimmung, Tonfall und Charakterzeichnung angeht, nicht mehr viel zu tun hat. Bei solchen Filmen bin ich dann doch froh, dass die meisten meiner französischen Lieblingscomics nicht verfilmt wurden.

ELDORADO
01.10.2010, 16:56
Bei solchen Filmen bin ich dann doch froh, dass die meisten meiner französischen Lieblingscomics nicht verfilmt wurden.

Richtig gewünscht hätte ich mir das vor allem beim "Blueberry"-Realfilm.
Den empfand ich wirklich als Zumutung
(obwohl der ganze mystische Schamenen-Quark Herrn Giraud/Möbius ja angeblich gefallen hat).

HerrHase
02.10.2010, 10:56
Richtig gewünscht hätte ich mir das vor allem beim "Blueberry"-Realfilm.
Den empfand ich wirklich als Zumutung
(obwohl der ganze mystische Schamenen-Quark Herrn Giraud/Möbius ja angeblich gefallen hat).

Wobei ich den irgendwie noch ganz gut fand. Hatte natürlich mit Blueberry nicht allzu viel zu tun, aber die Verbindung mit der mystischen moebiusesken Welt empfand ich als durchaus passend.

Ansonsten ist für mich wohl "Immortal" die bisher beste Realverfilmung eines frankobelgischen Comics, obwohl der auch nur halbwegs gelungen ist und lange nicht an die Vorlage ran reicht.

Eine ausführlichere Begründung meiner negativen Meinung zum Adèle-Film könnt ihr bei Interesse jetzt übrigens auf meinem SPEKTAKEL-Magazin (http://www.spektakel-magazin.de/article/121)nachlesen.

ELDORADO
02.10.2010, 18:17
Habs gelesen. :)
Kann man so sehen, aber ich finde Dich hier doch ein wenig zu streng.
Kleiner Hinweis: Es sind eigentlich nicht die ersten beiden Alben (Band 2 war "Der Dämon vom Eifelturm") sondern Band 1 und 4 ("Aufstand der Mumien)" die für den Film verwurstet wurden

ELDORADO
05.10.2010, 23:18
http://ecx.images-amazon.com/images/I/51Ot0B1punL._SL500_AA300_.jpg "Der Tag an dem die Erde still stand"

http://www.filmszene.de/kino/t/tagerde.jpg Alt und Neu - ein Vergleich

Es folgt ein Ausflug ins klassische Science Fiction-Invasionskino.
Das hatte seinen ersten großen Höhepunkt in der 50er Jahren mit einem
für die damalige Zeit und das Genre erstaunlich seriösen und ernsthaften Film
namens "Der Tag, an dem die Erde still stand".
Auf mich wirkten der mächtige Roboter Klaatu und die pazifistische Grundeinstellung des Films
jedenfalls auch bei einer Fernsehausstrahlung in den späten 70ern noch ziemlich beeindruckend,
obwohl es sich ja "nur" um einen Schwarzweiß-Film handelte.

http://www.filmjunk.com/images/weblog/earthstoodstillscript.jpg

"Den muss man doch nun wahrlich nicht neu verfilmen" mag sich so mancher gedacht haben, als er zum ersten Mal von der neuen Version hörte. Muss man sicher nicht, kann man aber sehr wohl. Denn ihre Existenzberechtigung bezieht die neue Version nicht nur aus der Erkenntnis, dass sie Vieles ganz anders macht als der Vorgänger - sie aktualisiert zudem die Ausgangsgeschichte absolut zeitgemäß.

Die größte Skepsis verfliegt schon nach wenigen Minuten: Da führt man das Publikum zunächst geschickt auf eine falsche Fährte, doch der vermeintlich auf die Erde stürzende Asteroid entpuppt sich als eine Art Raumschiff aus dem ein Wesen steigt, das langsam menschliche Gestalt annimmt (und zwar die von Keanu Reeves). Von übereifrigen Militärs verletzt und inhaftiert, wird dem Besucher, der sich "Klaatu" nennt, auch eine gewünschte Rede vor den Vereinten Nationen verweigert. Als es darum geht, den Fremden endgültig zu kontrollieren oder ihn seine Mission erfüllen zu lassen, trifft die Wissenschaftlerin Helen (Jennifer Connelly) eine riskante Entscheidung, die vielleicht das Ende der Welt bedeuten könnte.

Solch klassischen, reinen Science-Fiction-Stoff sieht man ja doch eher selten heutzutage und es macht schon Spaß, bei einer Bedrohung mal wieder eilfertig das Militär aufmarschieren und völlig vergeblich aktiv werden zu sehen, ganz so wie es in jedem Invasionsfilm Jahrzehnte lang gute Sitte war. Aber abgesehen von der Freude über die reinrassige Genrekost darf man den Machern auch zu einigen guten Ideen gratulieren. Der äußerst spannende Auftakt gehört dazu, genauso wie die "Menschwerdung" des Besuchers eine wesentlich plausiblere Erklärung für dessen Erscheinungsbild darstellt als es noch im Original der Fall war. Dort gab sich der von Michael Rennie verkörperte Klaatu auch insgesamt wesentlich umgänglicher und betätigte sich im etwas leichteren Mittelteil des Films sogar als Mitglied einer amerikanischen Durchschnittsfamilie. Nicht so hier, wo die angespannte und düstere Atmosphäre durchgehend beibehalten wird und der "Besucher" dabei stets distanziert und fremd bleibt.

http://www.filmszene.de/kino/t/tagerderaus.jpg

Und da es halt einfach gar keinen Sinn machen würde, verzichtet man sogar auf das in einem großen Hollywwoodfilm doch quasi Unverzichtbare, nämlich die Liebesgeschichte zwischen den beiden Hauptfiguren.
Beides trägt zum Realismus bei, um den sich der Film redlich bemüht und ihn auch tatsächlich erreicht - jedenfalls in stärkerem Maße als sein Vorgänger und soweit es eben in diesen Gefilden überhaupt möglich ist. Dabei verweist man trotzdem gerne auf das eigene Vorbild, übernimmt einige Szenen (die Verletzung Klaatus, die von ihm fertig gestellte mathematische Formel) ziemlich getreu und erweist auch beim Design des den Fremden begleitenden Roboters dem Original seine Referenz.

Allerdings kann der besagte Roboter "Gort" dann diesmal doch etwas mehr als bedrohlich in der Gegend herum zu stehen, und mit einem übergroßen Schauspieler im Roboterkostüm kommt man heute auch nicht mehr aus. Stattdessen gibt dieses CGI-Wesen dann sogar den Startschuss für eine kleine Special Effects-Orgie, die allerdings recht überschaubar bleibt und somit nicht das Hauptverkaufsargument des Films darstellt.
Das bleiben Atmosphäre und Geschichte, wobei es letzterer aber leider nicht gelingt zu einem befriedigenden Abschluss zu kommen. Für die von Klaatu abverlangte Entscheidung zum Schicksal der Menschheit müssen schließlich ein verstörter Junge (leicht nervig gespielt von Will Smiths Sohn Jaden) und ein tragisches Einzelschicksal herhalten, ohne dabei wirklich schlüssig und überzeugend zu wirken, und dann geht's am Ende irgendwie auch ganz schnell. Zu schnell und mit einigen offenen Fragen jedenfalls, die den Zuschauer doch etwas unbefriedigt zurücklassen.

Aber trotz dieses, den Gesamteindruck etwas schmälernden Finals stellt sich die Frage nach der Existenzberechtigung des neuen "Tags" nach Betrachten des Films nicht mehr ernsthaft. Denn die aktuelle Situation um Klimakatastrophen und den Raubbau an unserem Planeten bildet allemal einen genauso passenden Hintergrund für die Handlung wie es damals die Entwicklung der Atomraketen tat.

http://www.filmszene.de/kino/t/tagerdesphere.jpg

Bilder: Courtesy of 20th Century Fox, Copyright 2008

ELDORADO
05.10.2010, 23:34
Die Neuverfilmung ist ziemlich umstritten,
aber man kann nicht behaupten, dass sich Hauptdarsteller Keanu Reeves nicht mit der Aussage seines eigenen
und den Unterschieden zum Originalfilm beschäftigt hätte
Hier mein Interview mit dem Schauspieler vom Dezember 2008

http://www.filmszene.de/kino/t/tagerdekeanu.jpg

Keanu, mussten Sie sich bei diesem Film erstma darauf vorzubereiten wie man ein Alien spielt?

Ich sehe mir immer zuerst das Skript an, dann die Geschichte und dann die betreffende Rolle. Ich spiele nun also einen Außerirdischen namens Klaatu, der in anderer Form zur Erde kommt und dann eine "Wiedergeburt" als Mensch erfährt. Ich musste also erstmal damit anfangen, mich ein wenig von meinem Körper zu entfremden, da mein Charakter eben erst lernen muss mit Dingen wie Blut, Wasser, Essen umzugehen. Er wird ja an einer Stelle gefragt, ob er denn Schmerzen empfinde und er antwortet: "Mein Körper empfindet welche". Außerdem durchläuft die Figur auch eine Wandlung, die ihn immer menschlicher werden lässt. Aber das war alles im Drehbuch so genau vorgegeben, dass ich dann einfach nur noch eine gute Performance abliefern musste.

Sind Sie vertraut mit dem Original des Films?

Ja, das hatte mich von vornherein sehr interessiert, denn als mir diese Rolle angeboten wurde, wollte ich schon einen überzeugenden Grund dafür haben, diesen Film zu machen. Das Original ist ein Kind seiner Zeit, und der Regisseur und Autor Scott Derrickson hatte eine sehr genaue Vorstellung davon, wie er die Geschichte unserer Zeit anpassen und für die heutige Zeit relevant machen wollte. So eine Vorstellung sollte man auch haben, wenn man ein Remake macht und mich davon überzeugen möchte. Die Geschichte selbst ist dabei gar nicht so viel anders, aber meine Figur unterscheidet sich doch sehr von Michael Rennies Darstellung im alten Film. Sein Klaatu war wesentlich umgänglicher und freundlicher als meine doch deutlich finsterere Interpretation der Rolle. Man kennt jetzt Klaatus Kräfte und Fähigkeiten nicht so genau und der Charakter ist viel mysteriöser. Aber jetzt auch wieder nicht so finster und emotional, als das ich dann abends in meinem Trailer vor mich hin geweint hätte, wie hart das alles ist (lacht).

Sie wirken heutzutage allgemein sehr entspannt und jedenfalls nicht wie ein Mensch, der große Probleme damit hat, in der Öffentlichkeit oder besonders unter Druck zu stehen.

Da hat sich nach den "Matrix"-Filmen sicher auch bei mir Einiges verändert. Das war natürlich eine Menge Arbeit, aber eben auch ein Riesenerfolg und hat mir viele neue Möglichkeiten eröffnet. Und glauben Sie es oder nicht, aber in Los Angeles lebe ich ein ziemlich normales Leben. Natürlich folgt mir auch mal jemand und macht ein paar Bilder, aber die meiste Zeit ist das nicht der Fall. Wie ein "Alien" fühle ich mich also sicher nicht.

http://www.filmszene.de/kino/t/tagerdeduo.jpg

Ihr aktueller Film hat ja durchaus eine Art "Message" und weist darauf hin, mit den Ressourcen unseres Planeten verantwortungsvoller umzugehen. Ist das auch ein persönliches Anliegen?

Als Kanadier ist man da vielleicht von Haus aus etwas sensibler als unsere Nachbarn etwas weiter südlich. Und was mich persönlich betrifft, so halte ich mich in Bereichen wie Umweltschutz oder Recycling schon für sehr sensibel, zumal das Ökosystem auch bei meiner Erziehung in den 70ern immer ein Thema war. Aber die Dinge haben sich schon sehr verändert, kaum einer nimmt in den USA noch Papiertüten und ich habe mal gelesen, dass jede Stunde siebzehn verschiedene Arten aussterben. Es sind im Moment tatsächlich die Handlungen der Menschen, die bestimmen was mit der Erde geschehen wird.

Sind Sie jemand der seine Leistungen als Schauspieler stark reflektiert oder lassen Sie die einzelnen Projekte eher schnell hinter sich?

Ich habe ja nun schon Einiges an Erfahrung gesammelt und damit kommt auch ein gewisses Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Die Momente in denen ich hinterher damit hadere was ich vielleicht hätte anders machen sollen, werden also weniger. Aber ich überprüfe schon noch meine Arbeit, sowohl im Bezug auf das was ich selbst gemacht habe, als auch darauf was dann andere damit anstellen, also wie die Szenen geschnitten und was genommen oder weggelassen wird. Man versucht natürlich weiterhin immer besser zu werden.

Sie waren zuletzt auch in einer sehr starken und emotionalen Rolle gesehen, nämlich in der James Ellroy-Verfilmung "Street Kings". Das war ein eher kleiner Film, der leider auch nicht allzu viel Aufmerksamkeit bekam. Sind es aber vielleicht trotzdem solche Rollen die dann besonders interessant sind?

Das war in der Tat eine großartige Figur und es hat mir sehr viel Freude gemacht, sie zu spielen. Das war eine echte Independent-Produktion, was "Der Tag, an dem die Erde still stand" natürlich nicht ist. Ich versuche aber schon eine gewisse Breite in meiner Rollenauswahl zu haben, unterschiedliche Geschichten, unterschiedliche Genres. Was nun die "Blockbuster" betrifft: Der Film über den wir jetzt reden, ist für mich einer der eine gewisse Größe und auch viele Special Effects hat, aber doch auch einer mit einem Anliegen und viel Herz und Seele, was die Beziehungen der Personen untereinander angeht. Er bietet genug Stoff um sich anschließend darüber zu unterhalten und diese Kombination ist es auch, die mir am besten gefällt.

http://www.filmszene.de/kino/t/tagerdeintkeanu.jpg

ELDORADO
06.10.2010, 14:51
Der deutsche Kinostart einer wirklich tollen Comicverfilmung wurde übrigens gerade vorverlegt:

Nachdem Universal "Scott Pilgrim vs. The World" zunächst erst am 6.Januar 2011 bei uns ins Rennen schicken wollte,
startet der sehr witzige Film von Edgar Wright ("Shawn of the Dead") nun doch schon am 21.10.

:top:

chillybongo
09.10.2010, 22:05
Der Film war ursprünglich schon immer für Oktober vorgesehen, wurde aber aus unerfindlichen Gründen in den Januar verschoben.
Jetzt wurd er wieder vorgezogen ... der Film scheint aber nah am Comic zu sein, und er ist gut.

ELDORADO
13.10.2010, 18:11
Na, wenn so eine Meldung nicht in den noch frischen Wäscher-Filmclub gehört, wohin dann? ;)




Constantin erwirbt Rechte an "Sigurd" und Co.

Constantin Film AG hat sich die Verfilmungsrechte an diversen Abenteuer-Comic-Reihen von Hansrudi Wäscher gesichert. Der preisgekrönte und ungemein produktiove Zeichner und Autor war in den 50er- und 60er-Jahren insbesondere mit den Reihen "Sigurd", "Tibor" und "Falk" erfolgreich. "Sigurd" und "Falk" sind blonde Ritter ohne Furcht und Tadel, "Tibor" ist ein an "Tarzan" angelehnter Held im Dschungel. In welcher Form die populären Vorlagen umgesetzt werden sollen, ist noch offen.



Quellen daür sind u.a. mediabiz.de, spielfilm.de, phantanews.de

Gut, dass heißt erstmal noch nicht viel, denn auch die Rechte für z.B. Perry Rhodan oder Raumpatrouille wurden ja schon vor Jahren vergeben ohne dass deshalb bis heute etwas draus geworden ist.
Aber die Wahrscheinlichkeit, dass es doch noch zu professionellen und vielleicht auch recht aufwändigen Verfilmungen kommt, ist damit auf jeden Fall gestiegen.

"Nick" scheint aber im Rechtepaket nicht dabei zu sein, wäre vermutlich ja auch die teuerste Umsetzung.

Neander
13.10.2010, 20:57
Danke für Deine Aufmerksamkeit, Volker - aktueller geht´s wirklich nicht!

Nachdem der von ELDORADO moderierte HRW-Filmclub schon länger vielen HRW-Fans und Nicht-Fans sehr positiv aufgefallen ist und teilweise angefragt wurde, was HRW eigentlich mit dem HRW-Film-Club zu tun hat, hat der inspirierte Wäscher-Rechtevertreter Hartmut Becker postwendend die Antwort geliefert und gewissermaßen noch "eins draufgesetzt". Bescheiden lehnte er zur Abendessenszeit Glückwünsche jeglicher Art zu einer möglichen Filmkarriere der Wäscherhelden ab und verwies lediglich auf die offizielle Pressemitteilung der Constantin Film, über die ELDORADO im vorhergehenden Beitrag berichtet hat.

Für Filmclubfans, die mit HRW nicht so vertraut sind, zur Information, und für HRW-Fans zum Genießen hier der genaue Wortlaut der Constantin Film-Pressemeldung:

Sigurd, Tibor und Falk

Constantin Film sichert sich Filmrechte an Comic-Reihen von Hansrudi Wäscher

(Pressemitteilung) Constantin Film hat sich die Verfilmungsrechte an den Comic-Reihen Sigurd, Tibor und Falk von Autor und Zeichner Hansrudi Wäscher gesichert. Das Rechtepaket umfasst die deutschen Comic-Klassiker Sigurd, Tibor und Falk. Mit seiner ersten, in den 50er Jahren entstandenen Comicfigur SIGURD schuf Hansrudi Wäscher nicht nur einen mutigen und tollkühnen Ritter, der an der Seite seiner Freunde Bodo und Cassim für Gerechtigkeit kämpft, sondern auch eine bis heute unsterbliche und populäre Kultfigur. Auch TIBOR zog eine ganze Generation Jugendlicher in seinen Bann: Erzählt wird die Heldengeschichte des Millionärs Gary Swanson alias TIBOR, der über dem Dschungel abstürzt und fortan mit dem Gorilla Kerak und den beiden Äffchen Pip und Pop zahlreiche Abenteuer besteht. Mit FALK kehrte Wäscher wieder zum Ritterabenteuer zurück. Der Ritter ohne Furcht und Tadel begeisterte die Jugend der 60er Jahre und entführte seine jugendlichen Leser auf phantastische Reisen in eine mittelalterliche Welt.

Der 1928 in St. Gallen geborene Comic-Pionier Hansrudi Wäscher startete seine Karriere als Plakatmaler, studierte Gebrauchsgrafik und finanzierte sich sein Studium als Illustrator für Zeitschriften. Von 1952 bis 1968 zählte Wäscher zu den produktivsten Comiczeichnern des Walter Lehning Verlags, Hannover und entwickelte, zeichnete und verfasste die Abenteuer seiner erfolgreichen Comic-Helden SIGURD, TIBOR sowie FALK.

Hansrudi Wäscher wurde mehrfach für seine Leistungen ausgezeichnet und erhielt unter anderem den Künstlerpreis "Golden Pen" (1994), den "Deutschen Fantasypreis" (1999), den "PENG"-Preis auf dem Comicfestival München für sein Lebenswerk (2009) sowie zuletzt die Auszeichnung "Ritter der Neunten Kunst" für sein Lebenswerk auf der Intercomic - Messe Köln (2010).

gerhard
13.10.2010, 22:19
als Realfilme kann ich mir Wäschercharaktere nicht vorstellen, aber ich glaube das sie als Trickfilme toll funktionieren würden. Wenn die Autoren schlau wären, würden sie einfach die Geschichten von Wäscher direkt umsetzen, das wäre toll. Vor allem würden wieder Kinder die Wäschergeschichten sehen und vielleicht dann auch ein paar zu den Comics finden.... na ich bin gespannt! Denke jetzt wird erstmal nichts passieren, aber mal sehen :)

ELDORADO
14.10.2010, 14:22
Immerhin ist diese Pressemitteilung der Constantin für mich zumindest auf den ersten Blick frei von Fehlern hinsichtlich der Daten zu Wäscher und der Beschreibung seiner Werke.
Das interpretiere ich als gutes, professionelles Zeichen, denn da ist man ja sonst bei "artfremden" Medien und Artikeln doch leider anderes gewohnt...

FrankDrake
14.10.2010, 14:30
Solange Michael Herbig und seine Freunde nicht als Sigurd, Tibor, Falk & Co. auftreten ist alles gut.

Poseidon
14.10.2010, 15:07
Da bin ich derselben Meinung wie Gerhard.Zeichentrickfilm ja, aber als Realfilm ? Es hat mir schon Asterix und Obelix gereicht,da konnte ich überhaupt nichts damit anfangen.Aber warten wir es doch einfach einmal ab.

cassim
14.10.2010, 17:42
Ich meine auch, dass keine Parodie dabei rauskommen sollte.

Bei einem Realfilm habe ich auch meine Bedenken, weil normalerweise solche Verfilmungen nicht mit den Comicvorlagen vergleichbar sind. Die großen Hollywood-Verfilmungen der letzten Jahre sind zwar nicht schlecht, aber ich fürchte, dass der Aufwand wohl kaum für Wäscherhelden gemacht werden wird. Also bleibt nur Zeichentrick/Animation...

Ich hoffe das Beste, vor allem, dass sich die Gewalt wie in den Heftchen in engsten Grenzen hält.

Hinnerk
14.10.2010, 20:42
..., hat der inspirierte Wäscher-Rechtevertreter Hartmut Becker posthum die Antwort geliefert

Gibt es traurige Nachrichten?

Neander
14.10.2010, 22:53
Die Verfilmungsrechte der Wäscherreihe "Nick" waren anscheinend nicht im Rechtepaket enthalten. :(

ELDORADO
14.10.2010, 23:30
Die Verfilmungsrechte der Wäscherreihe "Nick" waren anscheinend nicht im Rechtepaket enthalten. :(

Was dann übrigens doch eher auf Realfilme hindeutet.
Denn als Zeichentrick- oder rein computeranimierter Film wären die Weltraumwelten eines "Nick" ja auch nicht schwieriger und teurer umzusetzen, als Realfilm dagegen schon. Deshalb hat man wohl von vornherein darauf verzichtet.
Zudem werden eigentlich zur Zeit nur noch sehr wenige klassische Zeichentrickfilme fürs Kino produziert, allgemein und auch bei uns.
Und bei Constantin erwarte ich schon Kinofilme und keine Fernsehserien.

zwilling
15.10.2010, 07:49
Gibt es traurige Nachrichten?


http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/0,1518,332973,00.html


Entwarnung :D Er klang gestern recht munter!

gerhard
15.10.2010, 11:17
na wahrscheinlich wird aus der Verfilmung mal eh wieder nichts, aber im ernst, ich fänds am besten es würden Trickserien fürs Fernsehen gemacht.
Egal wie billig!!!! Hauptsache die heutigen Kinder lernen die Figuren und Geschichten kennen und lieben.... und würden dann auch Comics dazu kaufen.
Vielleicht wäre es dann auch möglich Wäschers Helden in einem neueren Style als Comic zu bringen, sowas wie Batman Animated von Bruce Timm!!!!!
Wäschers Helden wurden für Kinder gemacht und funktioneren bei denen auch am besten, wir Sammler lesen es ja eher aus Nostalgie.

Also her mit Sigurd-Animated!!!

(immer wieder hoffnungsvoll!)

FrankDrake
15.10.2010, 14:33
Jawohl, Sigurd-Animated im Fernsehen zusammen mit der 2-mal wöchentlich erscheinenden Falk Manga Reihe in jedem Lottoladen der Republik.
Sorry, Gerhard aber mir reicht es schon wenn ich den von dir gelobten Batman Kram am Samstag morgen im TV schauen muss, mein Sohn ist 14 und wohl hoffentlich bald aus dem Alter raus.
Man möge mir diese Ironie bitte verzeihen aber die ja nicht immer so tollen Storys HRW müssen bitte nicht der Lächerlichkeit preisgegeben werden, denn nichts anderes wäre einen Zeichentrickserie direkt neben der Biene Maja.

Geisterreiter
17.10.2010, 13:10
Für HRW-Fans sicherlich eine interessante Info. Dennoch kein Grund, um in Euphorie auszubrechen. Man sollte jetzt erst einmal abwarten, was sich in der Sache (Zeichentrick- oder Realfilm) so tun wird. Die ironischen Kommentare von "FrankDrake und Co." sind allerdings wirklich deplatziert. Was soll die Nörgelei?

FrankDrake
17.10.2010, 15:36
Sorry mein lieber Geisterreiter, aber auf die Forderung nach einer Zeichentrickserie, egal wie billig kann ich nicht anders antworten. Um die Kids heutzutage hinter dem Ofen vorzulocken und sie für Animation im Fernsehen zu begeistern muss schon ein Kaliber wie die Simpsons kommen und die kosten mal eben 1 Million $ Dollar pro Folge. Was glaubst Du denn wie das Echo auf eine Billigproduktion von Sigurd, Falk und Co. ausfallen würde? Sicher nicht mehr Fans als vorher.

ELDORADO
17.10.2010, 21:57
Na, immerhin hat die CONSTANTIN jetzt ja schon mal etwas Geld für die Rechte investiert,
also darf man wohl verhalten optimistisch sein, dass da dann auch was mit passiert.

Frank Drakes Standpunkt, dass man es ja vielleicht nicht mit aller Gewalt und unter der Gefahr einer völligen Verfremdung
darauf anlegen muss, die klassischen Wäscher-Figuren für die heutige Jugend irgendwie interessant zu machen,
ist aber sicher auch legitim und nachdenkenswert.

Denn mir macht z.B. als jahrzehntelanger Liebhaber der Serie "Valerian" so etwas hier nicht wirklich Freude:

http://www.youtube.com/watch?v=u9lpviZOdVM

Mick Baxter
18.10.2010, 15:43
Der Trailer kaschiert doch sehr gut, wie erbärmlich die Filme vermutlich in Wahrheit sind. Einen kurzen Eindruck vermittelt die Szene mit der rennenden Laureline – das erinnert schon stark an diese Fußballfilme (da rennen die Spieler ja auch immer erst 500 m in Endlosschleifen, bevor sie aufs Tor schießen).

gerhard
18.10.2010, 20:56
ah was ich meiner Euphorie für HRW-Animated oder Real-Filme noch hinzufügen muß:
ich liebe die Comics, aber falls da was verfilmt wird werde ich mir das vermutlich gar nicht ansehen, interessiert mich einfach nicht!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Vor allem bin ich mir sicher das die Filme Schrott wären, genauso wie die meistn US-Comicverfilmungen.

Was ich aber toll an dem Gedanken HRW-Filme finde ist, das eben Kinder die Serien wieder kennen lernen und eine neue Generation an Nick, Sigurd, Falk und Tibor Lesern heranwächst. Genau das fand ich auch an der Manga Welle toll, ich hab mir auch nicht Sailer Moon angesehen!!!! aber die Manga Leserinen und Leser sind älter geworden und laut den Verkäufern von Deutschlands größten Comicshop (Ultra Comix Nünberg) fangen diese im ERwachsenalter an auch westliche Comics zu lesen.

Und die billige Trickserien sind eben für Kinder doch toll! Als Kind hab ich Dieter Hallavorden geliebt, als erwachsener merke ich aber wie lausig schlecht er eigentlich war und ist. Also her mit den HRW-Serien!

Lola65
18.10.2010, 21:02
Was ich aber toll an dem Gedanken HRW-Filme finde ist, das eben Kinder die Serien wieder kennen lernen und eine neue Generation an Nick, Sigurd, Falk und Tibor Lesern heranwächst.

da gibt es dann ein Problem!!!

Sigurd, Falk und Nick gibt es nunmal nicht im Kiosk und Bahnhofsbuchhandel, Buchhandel sowieso nicht.

Da müßten dann eben die Comics so verkauft werden, das die Kinogänger anschließend auch an die Comics herankommen

ELDORADO
18.10.2010, 23:05
aber die Manga Leserinen und Leser sind älter geworden und laut den Verkäufern von Deutschlands größten Comicshop (Ultra Comix Nünberg) fangen diese im ERwachsenalter an auch westliche Comics zu lesen.


Das ist für mich nach wie vor eine Wunschvorstellung, die ich mit meinen eigenen Erfahrungen als Händler leider nicht bestätigen kann.

Mick Baxter
19.10.2010, 06:41
Du hast auch nicht das Angebot von Ultra Comix.

Geisterreiter
19.10.2010, 09:18
Den HRW-Filmclub finde ich gut. Die rege Beteiligung zeigt doch, dass Wäscher-Fans auch anderweitig sehr aktiv sind. Und gerade diese Vielseitigkeit ist bei vielen HRW-Clubmitgliedern vorhanden.

Ein großes Lob an ELDORADO - er ist wirklich eine Bereicherung für den Club. Sachlich und informativ, aber auch kritisch, sind seine Filmbeiträge. Für Kino-Freaks immer eine lesenswerte Lektüre.

ELDORADO
19.10.2010, 14:03
Danke, aber die reine Sachlichkeit kann ich nicht immer versprechen. :zwinker:

Hartmut Becker geht es übrigens wirklich "gut", er kam am Samstag bei mir im Laden vorbei und war doch ein wenig überrascht, dass die Pressemitteilung schon so schnell bekannt war und bereits angeregt über die Wäscher-Filmrechte diskutiert wird. Tja, so ist das halt im Internet-Zeitalter....


Du hast auch nicht das Angebot von Ultra Comix.

Nö. Und natürlich auch deutlich weniger Kunden.
Unter denen allerdings viele Manga-Fans sind,
so dass ich da doch auch einen gewissen Erfahrungschatz ins Feld werfe.

Man kann die Aussage sicherlich dahingehend relativieren,
dass nicht die Manga-Leser allgemein zu den westlichen Comics wechseln sondern immerhin ein paar davon.

FrankDrake
19.10.2010, 15:06
Man kann die Aussage sicherlich dahingehend relativieren,
dass nicht die Manga-Leser allgemein zu den westlichen Comics wechseln sondern immerhin ein paar davon.

Und wenn die dann noch ´ne Eisbombe kaufen sind alle zufrieden.

ELDORADO
20.10.2010, 23:35
Und hier was ganz aktuelles, denn erst vor wenigen Tagen lief der Film über die
französische Ikone, den Lebemann Serge Gainsbourg in den Kinos an
(in den Beiträgen 7-9 dieses Themas hatten wir schon mal kurz drüber gesprochen).

Ich halte den Film zwar nicht für durchgehend gelungen, aber auf jeden Fall ist
der Stil des Regisseurs interessant und ein ganz eigener - und das liegt einfach daran,
dass es sich bei Joann Sfar hauptberuflich um einen Comic-Zeichner und - Autoren handelt.

http://www.filmszene.de/kino/g/gainsbourg.jpg

Er ist mit mehr als 100 Alben in nur wenigen Jahren einer der produktivsten und mittlerweile auch erfolgreichsten französischen Comicmacher. Auch bei uns erfreuen sich das mit anderen Künstlern gemeinsam geschaffene Fantasy-Universum des "Donjon" oder die bereits mehrfach nachgedruckte "Katze des Rabbiners" einer steigenden Beliebtheit. Nicht nur in der letztgenannten Reihe spielt Joann Sfar dabei auf sehr lockere und geistreiche Art mit den theoretischen und praktischen Aspekten des modernen Judentums. Mit dem Film über die französische Ikone Serge Gainsbourg wechselt er nun das Medium und liefert seine erste Regiearbeit ab, allerdings nicht ohne darin einige Comic-hafte und surreale Momente zu integrieren. "Gainsbourg" eröffnete auch das diesjährige Filmfest Hamburg und ich sprach am Tag nach der Vorführung mit Joann Sfar. (Dass er auf dem Bild etwas mürrisch schaut, täuscht übrigens.
Der Herr ist vielmehr ein sehr angenehmer Gesprächspartner, der zwischendurch viel lacht).

http://www.filmszene.de/kino/g/gainsbourgint.JPG


Joann, fühlten Sie sich denn wohl bei Ihrer ersten Arbeit im Filmgeschäft, die sich doch sicher stark von der im Atelier am Zeichentisch unterscheidet?

Joann Sfar: Es war sehr, sehr aufregend. Mit einer Crew von rund 400 Leuten, die man im Prinzip Stück für Stück von jeder einzelnen Idee erst überzeugen muss. Man gibt und bekommt einiges zurück, aber eben während der Arbeit und nicht wie sonst, wo ich ein Album allein fertig stelle und erst nach der Veröffentlichung eine Reaktion erhalte. Das war sehr interessant für mich und es hat mich auch gezwungen sich ordentlich zu benehmen gegenüber all diesen Menschen. Das war neu für mich, denn sonst sitze ich ja allein zu Hause und trete nur gelegentlich meinen Hund, wenn mir was nicht passt. Nein, das tue ich natürlich nicht.

Was aus Ihrer Comic-Erfahrung konnten Sie denn bei den Filmarbeiten einbringen?

Das Schreiben hat mir da nicht so viel genutzt, denn ein Filmdrehbuch wird ganz anders geschrieben als ein Comicalbum. Aber das Zeichnen war sehr hilfreich, denn indem ich viele Zeichnungen für die Crew angefertigt habe, konnte ich damit viel besser und einfacher erklären wie ich mir bestimmte Szenen vorstellte.

Hat auch der Einsatz der verschiedenen Puppen etwas mit ihrer Comic-Herkunft zu tun?

Das hatte eher den Grund, dass ich unbedingt einmal mit Puppen arbeiten wollte. Und da ich ja nicht wusste, ob der Film ein Erfolg wird und es nicht eventuell sowohl mein erster als auch mein letzter sein wird, habe ich das eben sofort gemacht. Ich hatte dabei das große Glück praktisch das gesamte Team von Guillermo del Toro aus Spanien zu bekommen, inklusive Doug Jones als Darsteller, der ja ebenfalls in "Pan's Labyrinth" dabei war. Ich konnte diese Leute damit motivieren, dass sie auch mal etwas erschaffen konnten was kein angsteinflößendes Monster ist. Und sie waren, glaube ich, erstaunt, dass soviel Kreativität bei einem französischen Film möglich ist.

http://3.bp.blogspot.com/_pWrzquaX7tw/TGk5WG-HHxI/AAAAAAAAARg/Qk4dmxBp_6w/s1600/gainsbourg+%26+alter+ego.jpg


Für diesen Film ist sicher Ihre jahrelange eigene Faszination für das Thema "Serge Gainsbourg" verantwortlich. Aber bedeutet dass denn, dass es das nun auch schon war und Sie nur diesen einen Film machen wollten. Oder haben Sie nun Blut geleckt und möchten in dem Bereich weitermachen?

Sagen wir mal so: Ich fühle mich zwar nicht direkt "berufen" Filme zu machen, denn dieses Gefühl, dass es meine Bestimmung ist, habe ich nur bei den Comics und das ist es was ich sicher immer tun werde. Aber trotzdem möchte ich auch gerne noch weiter Filme machen und der nächste ist ja auch schon in Produktion. Das wird allerdings kein Realfilm, sondern eine animierte Fassung von der "Katze des Rabbiners". Ganz klassischer Zeichentrick nach Disney-Tradition, aber wir machen es mit einem 3D-Panorama-Effekt. Auch Realfilme möchte ich noch drehen, aber dafür muss vieles stimmen, das Geld, die Zeit, das Thema. Wenn alles passt - wunderbar, aber wenn es nicht zustande kommt ist das auch nicht weiter schlimm für mich. Denn ich "muss" das nicht machen, ich muss nur zeichnen. Dass meine Alben mittlerweile zum Teil Auflagen von 200.000 Exemplaren erreichen, verschafft mir dabei natürlich auch eine gewisse wirtschaftliche Unabhängkeit



Ihre Geschichten, auch im Fall "Gainsbourg" handeln oft von jüdischer Kultur und Religion.

Ja, denn ich komme aus einer tief-religiösen jüdischen Familie, bin aber selbst nicht gläubig, sondern eher ein Agnostiker und Provokateur, der auch gerne sexuelle Inhalte in seine Geschichten mit einbaut. Einerseits, denn daneben mache ich ja auch viele Sachen für Kinder, mit Vampiren, Monstern und so weiter. Aber es kommen in der Tat sehr viele jüdische Charaktere darin vor und das führe ich auf den Einfluss von Leuten wie Philip Roth oder Woody Allen zurück.

Auch "Gainsbourg" ist in gewisser Weise ein Märchen, denn der Film spult nicht nur die Fakten runter wie viele andere Biopictures, sondern enthält auch diverse surreale Fantasy-Momente. War es für Sie von Beginn an klar, dass ein Joann Sfar-Film auch so etwas enthalten muss?

Für mich, ja. Aber wie Sie sich denken können, hat man natürlich von Produzentenseite versucht mir Sachen wie die große Puppe auszureden. Aber ich liebe die Filme von Del Toro, Terry Gilliam oder Tim Burton und so etwas wollte ich machen, das ist auch mein Stil und meine Art von Film. Und eines war klar: Wenn man meine Ideen und Vorschläge nicht akzeptiert hätte, hätte ich auch den Film nicht gemacht, denn ich muss das nicht tun, ich habe ja meine Comics. Aber der Film wird nun von Universal mitfinanziert und ist deshalb auch zum Teil ein amerikanischer und dort mochte man meine Ideen. Für mich ist es eher eine Art Musical oder zumindest eine "Arbeit mit Musik" als eine klassische Biographie. Mein Vorbild war da ein wenig "Ein Amerikaner in Paris".

http://www.filmszene.de/kino/g/gainsbourgbirkin2.jpg


Wie groß war das Risiko sich an eine Ikone wie Serge Gainsbourg zu wagen, der ja in Frankreich einen ganz besonderen Status genießt?

Weil das so ist, kann mein Film nie DIE Wahrheit über Serge Gainsbourg sein, sondern natürlich nur eine und zwar meine ganz persönliche Version davon. Denn wenn ich zeige, wie Gainsbourg und die Bardot sich küssen, lieben und gemeinsam Musik machen, dann spiele ich da mit der kollektiven Erinnerung des französischen Volkes. Ich finde das aber großartig, einfach mal zu schauen was WIR dann mit diesen Nationalhelden anstellen können. Es ist übrigens auffällig, dass so gut wie alle Erinnerungen von Außenstehenden an prägende französische Stars sich auf die 60er Jahre beziehen. Offensichtlich haben wir seit dem nichts Bedeutendes mehr produziert. Bardot, Belmondo, Delon - es sind immer noch die gleichen alten Namen die einem zuerst einfallen. Das ist eine der Fragen, die ich mir stelle: Warum haben wir in Frankreich seit Jahrzehnten nichts so Ikonenhaftes mehr hervorgebracht?
Bei den Comics sieht es etwas anders aus und ich bin zu der Erkenntnis gelangt, dass sich französische Comics offensichtlich besser im Rest der Welt verbreiten lassen als unsere Filme.

So wird ja auch alle paar Jahre eine "neue" Brigitte Bardot ausgerufen, ein Schicksal welches auch Laetitia Casta widerfuhr, die sich nun aber sogar traut die Bardot zu spielen. Ist das mutig?

Das ist es, absolut. Denn Laetitia sieht BB ja schon ein wenig ähnlich und wird oft mit ihr verglichen. Daher war es schon gefährlich für ihre Karriere, sich diesem Vergleich nun so direkt zu stellen, denn natürlich könnten die Leute sagen "Wie kannst Du es wagen?". In meinen Augen liefert sie aber eine ganz wundervolle und großartige Performance ab.

In Deutschland ist Gainsbourg allerdings nicht so bekannt, viele kennen höchstens "Je t'aime". Es könnte also sein, dass Ihr Bild von ihm nun hier und in anderen Ländern prägend wirkt.

Das wäre doch gar nicht so schlecht, oder? Aber für mich ist die Reaktion des internationalen Publikums sehr interessant. Der Film war zwar in Frankreich durchaus erfolgreich, aber das könnte eben auch allein an dem Namen "Gainsbourg" gelegen haben, der die Leute dort ganz von selbst anzieht. Wenn die Leute in anderen Ländern den Film aber ebenfalls mögen, dann hat das ja vielleicht sogar etwas mehr mit meiner Arbeit zu tun. Und es würde mich freuen, wenn man dort vielleicht auch diese schöne Musik entdeckt.

http://www.filmszene.de/kino/g/gainsbourgbardot2.jpg


Bilder: Courtesy of Prokino, Copyright 2010

ELDORADO
04.11.2010, 22:30
Kleines Lebenszeichen zwischendurch: :waving:

Zur Zeit gibt es zu viel Anderes zu tun (nicht zuletzt steht ja eine Reise nach Köln an),
aber danach geht es hier dann mit einem Überblick über aktuelle Comic-Verfilmungen weiter,
als da wären:

R.E.D.
Tamara Drewe
Scott Pilgrim

und "Megamind" der zwar nicht auf einem Comic beruht, aber sehr stark mit den Elementen einer typischen Superheldenstory spielt.

Man liest sich!

ELDORADO
08.11.2010, 21:55
http://www.filmszene.de/kino/r/red1.jpg


Plakat und Comic-Cover von R.E.D. sind sich zwar ziemlich ähnlich,
ansonsten dürfte dieser neue Action-Film mit Bruce Willis aber als die Film-Adaption der letzten Jahre betrachtet werden, die wohl am wenigsten ihrer Vorlage treu geblieben ist.
Denn wo der Comic von Warren Ellis (auf deutsch bei Panini erschienen) auf nicht mehr als 64 Seiten recht humorlos, kurz und knackig die Rachegeschichte eines einzelnen, sich eigentlich im Ruhestand befindlichen CIA-Agenten erzählt, da dichtet der Film nicht nur eine große Verschwörung dazu. Nein, er macht aus der einsamen Hauptfigur gleich mal ein Quartett an etwas in die Jahre gekommenen, aber sehr pfiffigen Ex-Agenten, die sich mit Spaß, Einfallsreichtum und kreativen Waffen ihren Weg freikämpfen.
Das ist durchgehend ziemlich sinnfrei und völlig überzogen, aber doch auch sehr unterhaltsam. Und es macht schon Spaß solche Schauspielgrößen wie Morgan Freeman, John Malkovich und vor allem Helen "The Queen" Mirren mal ein bisschen rumalbern zu sehen.
"R.E.D." ist daher auch einer der besseren und erfolgreicheren Bruce Willis-Filme der letzten Zeit, aber als Verfilmung des gleichnamigen Comics kann man ihn eigentlich nicht wirklich bezeichnen.

Meine Wertung: 6/10

http://www.comicbookmovie.com/images/users/uploads/7601/Red%20Comic.jpg

ELDORADO
08.11.2010, 22:26
http://2.bp.blogspot.com/_lO-D3VXwveQ/TFd1yMzYgAI/AAAAAAAAACU/tDfmeXyk-YQ/s400/Tamara+Drewe+Poster.jpg

Okay, eigentlich heißt die Adaption von Posy Simmonds Graphic Novel bei uns im Kino jetzt "Immer Drama um Tamara".
Aber diesen recht albernen und eher eine Slapstick-Klamotte versprechenden Titel möchte ich dann doch lieber ignorieren.

Der umstrittene Begriff "Graphic Novel" passt aber wirklich selten mal so gut wie hier, handelt es sich doch um einen Comic, bei dem kaum eine Seite genauso aufgebaut ist wie die andere und sich auch zwischendurch immer wieder mal längere Prosa-Stücke zwischen die Sprechblasen drängen.

Das Setting in dörflicher englischer Landschaft, wohin sich eine Handvoll intellektueller Schriftsteller zur Inspiration zurückzieht ist nicht nur die Neuinterpretation des britischen Literaturklasiskers "Far from the Madding Crowd" von Thomas Hardy, es ist auch ein sehr origineller und ungewohnter Schauplatz für eine Comicgeschichte. Lakonisch und mit viel Witz werden dabei die unterschiedlich stark ausgeprägten Neurosen der einzelnen Figuren seziert und das gilt sowohl für die Comicvorlage, als auch für den Film von Stephen Frears (Gefährliche Liebschaften, The Queen), der die Geschichte zwar notwendigerweise etwas strafft, viele Szenen und Dialoge aber auch wortwörtlich übernimmt.

Der Trumpf der Kinoversion ist aber zweifellos die unwiderstehliche Gemma Atterton als fleischgewordener Männertraum Tamara Drewe, die eines Tages wieder am Ort ihrer Kindheit auftaucht und dort sofort sämtlichen Männern den Kopf verdreht und diese mehr oder weniger ungewollt zu völlig irrwitzigen Aktionen verleitet.
Nachdem Miss Atterton bisher vorwiegend als hübscher Schmuck für die männlichen Helden aus "Ein Quantum Trost", Kampf der Titanen" oder "Prince of Persia" diente, steht sie nun endlich selbst mal im Mittelpunkt und liefert eine eindrucksvolle Performance ab, auch wenn ihre Figur keineswegs nur mit sympathischen Zügen gezeichnet wird.
Auch aufgrund der zahlreichen witzig-schlagfertigen Dialoge entpuppt sich "Tamara Drewe" als ein großes Vergnügen für alle, die es auch mal etwas anspruchsvoller mögen. Dass eine derart geistreiche Komödie tatsächlich auf einem "Comic" beruht, mochten daher viele Kollegen bei der Pressevorführung auch erst gar nicht glauben. Mit dem Comic unterm Arm konnte ich aber umgehend den entsprechenden Beweis antreten :-)

Meine Wertung: 8/10

http://static.ulike.net/img/02_Tamara_Drewe.jpg


Bilder Copyright : Sony Pictures, Reprodukt

ELDORADO
23.11.2010, 23:38
Moin. Moin!

Bevor ich mich demnächst wieder einem klassischen Thema widmen möchte,
hier zunächst noch meine ausführliche Kritik zum Animatonsspaß "Megamind",
bei dem ich zu Beginn eher skeptisch im Kinosessel saß, der mich dann jedoch
von Minute zu Minute mehr überzeugte.

Obwohl keine "echte" Comic-Adaption, lebt der Film doch stark von
seinen zahlreichen Bezügen auf die uns gut bekannten typischen Superhelden-
Elemente, vor allem natürlich auf den Übervater des Genres "Superman".

"Mega Mind" startet am 2.12. in den deutschen Kinos


http://www.filmszene.de/kino/m/megamind.jpg


Megamind
animations-komödie, usa 2010
regie: tom mcgrath
drehbuch: alan j. schoolcraft, brent simons
sprecher: bastian pastewka, oliver kalkofe, oliver welke, u.a.
spielzeit: 96 min.
bewertung: (8/10 augen)


Schon kurz nachdem ihn seine Eltern in einer Rakete Richtung Erde geschossen haben, kam ihm zum ersten Mal dieses gut aussehende und leider ein wenig stärkere Konkurrenz-Baby in die Quere. Die gemeinsame Schulzeit war dann für den blauhäutigen Gnom eine einzige Tortur, während natürlich alle den muskulösen Rivalen anhimmelten. Was blieb also anderes übrig, als dem bald als "Metro Man" für Recht und Gerechtigkeit sorgenden Strahlemann fortan als böser Superschurke "Megamind" gegenüber zu treten. Doch nach zahllosen unvermeidlichen Niederlagen geschieht eines Tages das Unfassbare: Unser ewiger Verlierer besiegt den vermeintlich unbezwingbaren Helden und tötet ihn. Damit ist der Weg also frei zu Macht, Reichtum und einem Leben als grausame Nemesis der Bevölkerung. Wenn dieses nur nicht so schnell völlig langweilig und reizlos werden würde. Das kann es doch irgendwie auch nicht sein und bei der Suche nach einer neuen Herausforderung kommt Megamind die vermeintlich rettende Idee: Ein neuer Held als Gegner muss her, und wenn er ihn erst selbst erschaffen muss.

http://www.filmszene.de/kino/m/megamindheld.jpg

Ein computeranimierter Trickfilm ist nun wahrlich nichts Besonderes mehr, auch nicht wenn er technisch gut gemacht ist und zusätzlich in 3D angeboten wird. So konnten die ersten Eindrücke von "Megamind", dem neuen Projekt von "Madagaskar"-Regisseur Tom McGrath auch noch nicht so recht begeistern. Dem Superhelden-Thema hatte sich bereits Pixar mit den "Unglaublichen" auf ziemlich intelligente Weise gewidmet, und wie sich zwei ehrgeizige Genies gegenseitig bekämpfen konnten wir ja erst kürzlich im amüsanten "Ich - Einfach unverbesserlich" betrachten. Dazu ein irgendwie nicht wirklich witziger Trailer, der eher den Eindruck vermittelte, es handele sich hier womöglich um einen sehr durchschnittlichen und verzichtbaren Beitrag zum Genre.
Wenn Bastian Pastewka in seiner Funktion als deutscher Sprecher der Hauptfigur dann zum Auftakt erstmal die vom großen Superman übernommene Ursprungsgeschichte mit dem auf die Erde geschickten Superbaby erzählt, weiß man auch noch nicht so recht was das nun werden soll, wird doch die typische Superheld/Superschurke-Story mal eben in knapp 10 Minuten abgehandelt ohne besonders begeistern zu können.
Aber offensichtlich war genau das der Plan, denn mit dem unerwarteten Tod des Helden "Metroman" und dem daraus resultierenden Triumph des vermeintlichen Dauerverlierers werden plötzlich doch neue und ziemlich interessante Pfade betreten. War vorher selbst der Lois Lane-Verschnitt in Person der Reporterin Roxy von ihrer erneuten Entführung sichtbar gelangweilt ("Bitte auf meiner Bonuskarte eintragen"), so stehen nach dem Dahinscheiden des vorher Unbesiegbaren nun alle mit offenen Mündern da und müssen sehen, was sie aus der neuen Situation machen. Wobei der arme "Megamind" übrigens nur deshalb ein Schurke geworden ist, weil er halt mit dem populären "Metroman" nicht konkurrieren konnte. Im Grunde ist er aber ein ziemlich gutmütiger Zeitgenosse, der zudem ebenfalls eine Schwäche für die aparte (und wirklich sehr sexy animierte) Roxy hat.

http://www.filmszene.de/kino/m/megamindduo.jpg

Aus dieser interessanten neuen Ausgangssituation entwickelt sich eine erstaunlich starke Geschichte, die nicht nur an Witz gewinnt, sondern zeitweilig sogar eine bemerkenswerte emotionale Tiefe aufweist, mit der man nun zu Beginn wirklich nicht rechnen konnte. Und so haben wir es hier mit dem eher seltenen aber erfreulichen Fall eines Films zu tun, der tatsächlich von Minute zu Minute immer besser wird.
Ein Kompliment daher vor allem an die beiden Drehbuchautoren namens Alan J. Schoolcraft und Brent Simons, die hier ihr erstes Filmskript umgesetzt sehen und die sich dabei auch einen großen Spaß daraus machen, aus der Historie des Superheldenstoffs in Film und Comic zu zitieren. War die Eröffnungssequenz mit den außerirdischen Babys in der Rakete noch etwas plump, so wird es bei der Namensgebung schon deutlich subtiler, wenn etwa der von Megamind neu geschaffene Held "Titan" den bürgerlichen Namen "Hal Stewart" trägt, der sich aus gleich zwei verschiedenen Inkarnationen des nächstes Jahr ebenfalls im Kino zu bestaunenden "Green Lantern" zusammensetzt. Brüllend komisch ist aber vor allem die für diesen eher fragwürdigen Helden als Lehrer geschaffene weißhaarige Figur des "Space Dad", die nichts anderes darstellt als eine bedeutungsschwanger und mit völligem Overacting agierende Reinkarnation des seligen Marlon Brando in seiner damaligen Paycheck-Rolle als Vater von "Superman".

http://www.filmszene.de/kino/m/megamindpaar.jpg

Doch doch, "Megamind" macht schon eine Menge Spaß im weiteren Verlauf der Geschichte und zaubert mehr als einmal ein Lächeln ins Gesicht des Betrachters. War sonst noch was? Ach ja, 3D-Effekte und so. Ein paar gelungene sind zwar dabei, aber in dieser Hinsicht fällt das Produkt doch eher in die Kategorie "funktioniert auch genauso gut ohne". Das ist aber auch nicht das Entscheidende hier, stattdessen sprechen wir die Empfehlung aus für einen wilden, witzigen und mitunter warmherzigen Film.

http://www.filmszene.de/kino/m/megamindbunt.jpg

Bilder: Courtesy of Paramount Pictures, Copyright 2010

Neander
29.11.2010, 19:48
Hallo Freunde,

unser Neumitglied und "HRW-Filmclub"-Fan Stephan Hagenow mailt mir gerade folgende "Avengers"-Info ins Haus, die ich für Interessierte einfach mal so weitergebe:




Aufgepasst, Freunde von "Mit Schirm, Charme und Melone"!

Nach 50 Jahren kommen nun erstmals die allerersten 54 Folgen von "Mit Schirm, Charme und Melone" in deutscher Erstausstrahlung !

Ab nächste Woche (Nikolaus) immer montags - freitags 18.05 - 19.00 auf Arte!

Die Serie startete Anfang der 60er und hatte ja schon 3 Staffeln vorzuweisen, "bevor" Emma Peel auftauchte und die Serie zum Kult machte!

Emma Peels Vorgängerin war da noch "Honor Blackman" (auch in Lack + Leder!) und auch bekannt als Pussy Galore in dem 007-Reisser Goldfinger!

Leider ist die Serie neu synchronisiert ...

Originalsprache mit Untertiteln wär sicherlich passender gewesen ...
aber egal, lassen wir uns überraschen ...

denn Honor Blackman war in den Fights auch nicht grad zimperlich ....

hat zumindest bei einigen Szenen ihre Gegner tatsächlich (aus Versehen!) ausgenockt ...wenn man den Gerüchten Glauben schenken darf.
.

Soweit Stephan Hagenow, Autor und Zeichner des 512seitigen Raumschiff Titan-Comics "Killertornados über Germania" und der wohl Kult werdenden Krimiserie "Kommissar Fröhlich", bei dem ich mich für diese interessante Info herzlich bedanke.

Weitere Informationen zu diesem Thema gibt es sowohl in Sprechblase 216 und als auch in den HRW-Magazinen Nr. 33 und Nr. 34. http://www.comicforum.de/showpost.php?p=2951549&postcount=5
.

ELDORADO
30.11.2010, 16:43
Das ist doch eine gute Nachricht und auch die deutsche Synchronisierung finde ich dabei nicht schlimm,
denn es ist ja keine Neu- sondern vielmehr eine Erst-Synchronisierung.

Ganz genau genommen sind es dann aber nicht die "allerersten 54 Folgen",
da ja von der 1. Staffel mit Steeds männlichen Partner fast nichts mehr erhalten geblieben ist
(wir wir in den Magazin-Artikeln gelesen haben).

Aber auch mit einer deutschen Auswertung der Honor Blackman-Episoden hätte ich bisher nicht unbedingt gerechnet.

Nette Sache, das ;)

Geisterreiter
02.12.2010, 09:14
Habe soeben bei der ComicsBox.de zwei interessante News (Datum: 02.12.2010) zu "Mit Schirm, Charme und Melone" bzw. zu "Rapunzel - Neu verföhnt" gelesen.
Hier der entsprechende Link: http://www.comicsbox.de/News/news.html.

Geisterreiter
02.12.2010, 10:45
Und noch ein weiterer Hinweis: Am 13. Januar 2011 kommt die Comicverfilmung "The Green Hornet" in die deutschen Kinos.
Mehr Infos (http://www.comicsbox.de/Kino/KinoNews/KinoNews1/KinoNews2/KinoNews4/KinoNews5/KinoNews6/kinonews6.html)

Lola65
05.12.2010, 16:07
am 23.12. soll im Kino "Yogi-Bär" starten

da war doch was? :) ist auch eine Comicverfilmung, auch wenn es die Comics bei uns schon lange nicht mehr gibt

ELDORADO
05.12.2010, 18:53
am 23.12. soll im Kino "Yogi-Bär" starten
.... ist auch eine Comicverfilmung

Nicht wirklich.
Der "Yogi Bär" ist ja zuallererst mal eine Cartoonfigur aus den Hanna-Barbera Studios, die Comics waren da nur ein Nebenprodukt.

ELDORADO
05.12.2010, 19:09
Und noch ein weiterer Hinweis: Am 13. Januar 2011 kommt die Comicverfilmung "The Green Hornet" in die deutschen Kinos.


Auch da gilt im Prinzip das Gleiche, erst kamen ja die Radio-Serials und die TV-Serie, dann auch Comics.

Diese Reihe aus den 60ern dürfte aber trotzdem für die Meisten hier recht interessant und zum Teil nostalgische Erinnerung sein.

Um da aber gleich alle Illusionen zu nehmen:
Die Macher des neuen Kinofilms sehen die Marke eher als eine leicht Obskure, die heute kaum noch jemand kennt und mit der man daher auch machen kann was man will, ohne allzuviele Altfans zu verärgern.

Ich habe den Film bereits gesehen. Ist eine recht aufwändige und amüsante 3D-Produktion, die aber mit der Vorlage kaum noch was gemein hat.
Trotzdem werde ich dazu hier auch was bringen, denn ich habe dafür am Freitag in Berlin Interiews mit allen vier Hauptdarstellern (Seth Rogen, Jay Chou, Cameron Diaz und "unserem" Oscar-Gewinner Christoph Waltz) sowie dem Regisseur Michel Gondry geführt.
Dafür und auch für die Veröffentlichug der Filmkritik gilt aktuell allerdings noch eine Sperrfrist bis Anfang Januar.
:(

ELDORADO
15.12.2010, 12:35
Zum von mir etwas weiter oben besprochenen Film "Megamind" gibt es jetzt auch einen Online-Comic in deutscher Sprache:

http://www.megamindfilm.de/comic/

Neander
21.12.2010, 23:15
.



http://www.comicforum.de/photopost/data/699/Weih_2010_HRWFB_Re-700.jpg
... was bei den derzeitigen Wetterbedingungen kein Problem sein dürfte. ;)


Neander i.V. des HRW-Clubvorstandes und des Moderatorenteams

.

ELDORADO
26.12.2010, 22:42
Zu Weihnachten stell ich mal ein kleines "Geschenk" hier ein,
zumindest hab ich es damals als ein solches empfunden.
Denn das Interview und Treffen mit Bud Spencer war für mich tatsächlich
so etwas wie die Erfüllung eines Kindertraums, sind doch meine allerersten Kinoerinnerungen
untrennbar mit diesem Namen verbunden.

Als Anfang 2009 das Angebot für Interviews zur deutschen Krimikomödie "Mord ist mein Geschäft, Liebling"
eintrudelte, schien das zunächst einmal nicht allzu spannend zu sein, denn einen Rick Kavanian oder Christian Tramitz
hatte ich schon das eine oder andere Mal gesprochen. Doch hatte ich das richtig gelesen?
Auch der fast 80jährige Bud Spencer würde zur Promotion des Films nach Berlin kommen?
Da durchzuckte mich plötzlich große Aufregung und ich habe natürlich sofort mit "Hier, ich!" geantwortet.
Und als es dann soweit war und ich gemeinsam mit den Kollegen wartete bis ich dran war, stellte sich heraus,
dass es nicht nur mir sondern auch den anderen so ging - sie waren eigentlich alle nur wegen Bud Spencer da.

Am Vorabend war er noch in der Show von Stefan Raab aufgetreten und die schon dort tätige Übersetzerin war dann
auch bei mir dabei, das heißt sie übersetzte die Fragen ins italienische und die Antworten wieder zurück.
Zwar war Bud Spencers Aussage "ich habe leider mein ganzes Deutsch vergessen" etwas übertrieben, denn er streute
zwischendurch immer mal wieder ein paar deutsche Sätze ein, aber ein komplett auf Deutsch geführtes Interview wäre
für ihn einfach zu anstrengend gewesen.
Es war auf jeden Fall ein tolles Erlebnis mit einem echten Idol und hier kommt mein daraus entstandener Text:


http://www.filmszene.de/kino/m/mordistbud.jpg


Bud Spencer, wie fühlt es sich an wieder mit einem größeren Film in den deutschen Kinos vertreten zu sein?

Bud Spencer: Es ist ja nicht so, dass ich raus war aus dem Geschäft. Hier in Deutschland ist längere Zeit kein neuer Film mit mir im Kino gelaufen, das ist richtig und das finde ich auch etwas schade. Aber ich habe in den letzten Jahren Filme fast überall auf der Welt gedreht, etwa in Australien, Südafrika oder Mexiko.

Ich stelle immer wieder fest, dass Sie jede Menge sehr junger Fans haben, die ihre Filme damals gar nicht im Kino gesehen haben, sondern erst später im Fernsehen. Überrascht Sie das?

Ich bekomme das schon mit und es freut mich auch sehr. Aber man muss da natürlich unterscheiden. Diese Leute lieben ja nicht mich als Person sondern die Kunstfigur "Bud Spencer". Und dieser Bud Spencer ist ein Charakter, der etwas repräsentiert. Er steht für Spaß, Gemütlichkeit und eine bestimmte Form von Gerechtigkeit und ist damit sicher eine Art "Alter Ego" oder Wunschfigur für viele. Das ist auch völlig in Ordnung so und anscheinend ist es auch auf eine gewisse Art zeitlos. Ich bin schon sehr glücklich, dass ich damit gleich mehreren Generationen Freude machen konnte.

Das klingt so, als ob Sie doch mittlerweile auch eine gewisse Distanz zu dieser Figur "Bud Spencer" aufgebaut haben.

Diese Distanz hatte ich schon immer. Aber bitte nicht falsch verstehen: Ich stehe absolut zu dem was ich als Bud Spencer gemacht habe und das ist ein großer Teil meines Lebens. Aber eben doch nur ein Teil und meine Zeit als Sportler und Schwimmer für das italienische Olympiateam oder als Anwalt und gelegentlicher Erfinder ist da nicht weniger wichtig. Aber die Zeit als Bud Spencer hat mir natürlich dann das große Publikum gebracht.

War es denn für die deutschen Comedians sehr schwer Sie zur Mitwirkung an diesem Film zu bewegen oder was hat Sie daran gereizt, hier dabei sein zu wollen?

Abgesehen davon, dass es mir wirklich sehr viel Spaß gemacht hat bei diesem Film dabei zu sein, gibt es auch noch einen anderen Grund. Wir haben ja damals vor vielen Jahren mit den so genannten "Spagetti-Western" ein völlig neues Genre erfunden, nämlich den komischen Western. Welche Folgen unsere Filme haben würden, haben wir zwar damals gar nicht so direkt bemerkt, aber ich würde das schon als einen bedeutenden Moment der Filmhistorie bezeichnen. Und das ist vielleicht jetzt genauso wieder der Fall, denn so eine Mischung aus romantischer Komödie und komischem Thriller wie "Mord ist mein Geschäft, Liebling" gab es meiner Meinung nach bisher noch nicht. Und wo etwas Neues gemacht wird, da muss ich natürlich dabei sein (lacht). Dass ich dabei einen Blinden spiele, der als eine Art Lehrmeister für einen jungen Killer fungiert, das finde ich zudem persönlich sehr komisch.

http://www.filmszene.de/kino/m/mordistspencer.jpg


Sie haben den Spaß erwähnt, aber ist die Schauspielerei nicht auch harte Arbeit? Für Sie heutzutage vielleicht noch etwas mehr als früher?

Nein, so empfinde ich das nicht. Ich hatte bisher nie ernsthafte Probleme gehabt auf den Sets und bei diesem Film sogar noch weniger als sonst. Denn es war eine große Freude mit diesen jungen Filmemachern zu arbeiten und mit einem Regisseur, der mit solch einer Begeisterung seine Arbeit macht. Mehr kann man sich gar nicht wünschen.

Es ist wohl ganz natürlich, dass man in Verbindung mit dem Namen Bud Spencer auch sofort an Terence Hill denkt. Haben Sie noch Kontakt zueinander und wie oft sehen Sie sich?

Terence ist vor gerade mal drei Tagen bei mir zum Spagetti-Essen gewesen. Ich denke, das beantwortet Ihre Frage nach dem "Kontakt" (lacht).

Es gibt ja auch immer mal wieder Gerüchte über einen neuen gemeinsamen Film. Ist da wirklich etwas dran?

Ach wissen sie, natürlich hätte ich da grundsätzlich große Lust zu. Aber was für ein Film sollte das denn werden? Terence ist zwar elf Jahre jünger als ich und sieht das vielleicht noch anders, aber ich denke, wir müssen da einfach der Realität ins Auge sehen. Ich fühle mich vom Kopf her zwar noch immer wie 25, aber der Körper sieht das doch etwas anders. Die Art Filme, die wir früher gemacht haben, die können wir einfach jetzt nicht mehr machen. Und das ist es ja was die Leute von uns sehen möchten, Nein, damit haben wir vor rund fünfzehn Jahren aufgehört und ich denke, das war schon ganz richtig so.

Aber ich bin sicher, dass ein Bud Spencer trotzdem bereits weitere Pläne für die Zukunft hat.

Oh ja, die gibt es. Aktuell stehe ich für das italienische Fernsehen die Serie "Die Fälles des Kochs" in der ich als eigentlich pensionierter Polizist und Inhaber eines Restaurants weiterhin Kriminalfälle löse. Und ich verspreche hiermit allen Fans, dass ich in meinem nächsten Film auf deutsch spielen werde. Ich habe ja sogar mal Deutsch studiert, doch leider fast alles vergessen. Aber das habe ich mir fest vorgenommen.

Darauf freuen wir uns wirklich und wünschen Ihnen für die Zukunft alles Gute.


http://budspencermovie.files.wordpress.com/2010/02/bud-spencer_shadowbox.jpg?w=300&h=199

Poseidon
27.12.2010, 14:13
Hallo Eldorado! Tolles Interview ! Da werde ich fast ein wenig neidisch - Bud Spencer - im Interview ! Manch einer wäre da bestimmt gerne dabeigewesen ( Ich zum Beispiel ) .Weiter so Eldorado

ELDORADO
13.01.2011, 02:35
Kurz vor Weihnachten schon erwähnt und angekündigt, hier nun meine Kritik zu "Green Hornet",
der heute in den deutschen Kinos startet.

Es ist genau genommen ja keine Comic-Verfilmung,
aber die Meisten betrachten es einfach als eine. ;)

The Green Hornet
action-komödie, usa 2010

regie
michel gondry
drehbuch
seth rogen, evan goldberg
cast
seth rogen,
jay chou,
christoph waltz,
cameron diaz, u.a.
spielzeit
119 min.
kinostart
13.01.2011
bewertung
(8/10 augen)

http://www.filmszene.de/kino/g/greenhornet.jpg


Er ist der Erbe eines Zeitungs-Imperiums, doch für Britt Reid (Seth Rogen) empfindet trotzdem niemand Respekt. Schon sein Vater war stets enttäuscht vom planlosen Party-Lebensstil seines Sohnes, und auch nach Vaters Tod scheint sich daran zunächst wenig zu ändern. Doch als Britt sich mit Kato (Jay Chou), dem Chauffeur des Hauses anfreundet, ändert sich die Lage gründlich. Denn Kato entpuppt sich als technisches Genie und nahezu unbesiegbare Kampfmaschine. Da kann Britt zwar nicht so ganz mithalten, doch er ist es immerhin, der die Idee entwickelt fortan als kostümiertes Duo undercover auf Verbrecherjagd zu gehen. Sein Kampfname lautet "Green Hornet" und dieser neue Mitspieler beschäftigt bald nicht nur die Presse von Los Angeles, sondern vor allem auch den bisher unangefochten herrschenden Gangsterboss Chudnofsky (Christoph Waltz). Der ist nur bedingt amüsiert, dass ihm da wer ins Handwerk pfuscht, und beginnt mit der Jagd auf den lästigen Kontrahenten. Als Anfänger in Heldengeschäft sind Britt und Kato nun zwar eigentlich leicht überfordert, aber nicht zuletzt dank der Hilfe ihrer smarten Sekretärin Lenore (Cameron Diaz) entgehen sie zunächst jeder bösen Falle.

http://www.filmszene.de/kino/g/greenhornettrio.jpg

Nein, echte "Superkräfte" besitzt die grüne Hornisse nicht, denn diese Figur ist schließlich sogar schon ein paar Jahr älter als der gute "Superman". Bereits in den 1930er Jahren trat der Held das erste Mal in Radio-Hörspielen in Erscheinung, und in den 60ern war es dann die "Green Hornet"-TV-Serie, an deren Hauptdarsteller sich heute zwar kein Mensch mehr erinnert, die aber immerhin für den jungen Bruce Lee in der Rolle des Kato den Durchbruch bedeutete und ihn dann in den 70ern zum ungekrönten König des Hongkong-Actionkinos machen sollte.
Die also heutzutage nur noch wenig bekannte Vorlage dürfte daher von allein kaum ein allzu großes Publikum anlocken, und auch bei der Besetzung der Titelfigur setzt das produzierende Sony-Studio auf Risiko, denn den leicht prolligen Pfundskerl Seth Rogen ("Beim ersten Mal", "Ananas Express") konnten sich bisher wohl die wenigsten als Helden vorstellen. Doch die vermeintliche Fehlbesetzung entpuppt sich als einer der Trümpfe des Films, denn klugerweise versucht man gar nicht erst seinem Britt Reid allzu unglaubwürdige Fähigkeiten anzudichten, sondern überlässt alles Superheldenhafte dem gewitzten Kato, während Rogen hier im Grunde einfach nur wieder sich selbst spielen darf, sprich: das unreife Kind im Manne, stets auf der Jagd nach ein wenig Spaß und Nervenkitzel. Die ständigen Reibereien (und sogar Prügeleien) der beiden Egomanen um den Platz im Rampenlicht und die Gunst der schönen Lenore ("Danken Sie nicht ihm, er hat nichts getan") sind dabei für das Genre zwar höchst ungewöhnlich, aber eben auch so herrlich albern, dass man sich ihrem Witz und Charme kaum entziehen kann.

http://www.filmszene.de/kino/g/greenhornetduo.jpg

Wie überhaupt vieles überraschend gut funktioniert in dieser Beinahe-Parodie auf den modernen Comic- und Superheldenfilm. Denn wirklich lustig macht sich der Film nicht über seine Helden, sondern vor allem über den Bösewicht. Dieser leicht reizbare Herr mit dem schwergängigen Namen "Chudnofsky" ist nun also die erste Hollywood-Rolle für "unseren" Oscar-Gewinner Christoph Waltz nach den phänomenalen "Inglourious Basterds". Und obwohl man bei diesem zunächst wie eine typische Schurkenfigur wirkenden Part durchaus skeptisch sein durfte, ob das denn nun so eine kluge Wahl war, so bleibt nach Betrachten des fertigen Films festzustellen: Jeder einzelne Auftritt von Waltz ist erneut ein Genuss, denn der in dieser Rolle erstaunlicherweise um sein Charisma besorgte Darsteller reißt jede seiner Szenen an sich und sorgt auch für einige der größten Lacher.
Und zu lachen gibt es viel, denn trotz einiger ordentlicher Actionsequenzen überzeugt "The Green Hornet" zuallererst als durchgehend witzige Komödie. Dabei muss man konstatieren, dass dieses Ergebnis erkennbar auf die Arbeit von Seth Rogen zurückzuführen ist, das von ihm mitgeschriebene Drehbuch ähnelt in Art und Ton des Humors nämlich sehr Rogens bisherigen Werken als Autor. Deutlich weniger ist dagegen vom persönlichen Stil eines Michel Gondry zu entdecken, denn genau dieser Fachmann für sonst gern etwas skurrile und vertrackte Geschichten der Marke "Vergiss mein nicht" oder "Science of Sleep" zeichnet hier als Regisseur verantwortlich (die Überraschungen reißen gar nicht mehr ab), was man bei Kenntnis seines bisherigen Schaffens angesichts dieses Films nie vermuten würde. Aber dafür tritt Gondry dann eben mal kurz den Beweis an, dass er also auch recht souverän aufwändiges Blockbuster-Kino abliefern kann.

http://www.filmszene.de/kino/g/greenhornetwaltz.jpg

Wobei das mit dem potentiellen "Blockbuster" ja im Moment noch offen und fraglich ist, denn die Zahl der zweifelnden Stimmen ist nach wie vor groß. Keine Frage, hätte man sich tatsächlich für eine bierernste Neuauflage der stark angestaubten Vorlage entschieden, hätte daraus kaum etwas Brauchbares entstehen können. Doch das ist eben nicht der Fall und so entpuppt sich "Green Hornet" als ein unkonventioneller und harmloser Spaß, dem man höchstens vorwerfen kann, dass er den Schwung und Witz vom Anfang nicht ganz über die volle Distanz halten kann und sich daher im letzten Drittel dann doch noch in etwas zu lang gezogenen Actionszenen verliert. Den außerordentlich erfreulichen Gesamteindruck vermag das aber kaum zu trüben, und so ist dieser Hornisse der Erfolg beim Publikum eigentlich nur zu wünschen.

http://www.filmszene.de/kino/g/greenhornetauto.jpg

Bilder: Courtesy of Sony Pictures Releasing, Copyright 2010

ELDORADO
13.01.2011, 02:47
Zusätzlich hab ich im Dezember auch noch Interviews mit den vier Hauptdarstellern geführt,
wobei das mit dem Taiwanesen Jay Chou nicht allzu ergiebig war (er spricht kaum Englisch und
benötigte einen Dolmetscher).

Ich stelle hier daher mal einen Teil meines Gesprächs mit Seth "Green Hornet" Rogen und Cameron Diaz ein,
die gemeinsam am Tisch saßen und dabei ziemlich rumgelbödelt haben, sowie die Aussagen vom frisch
gebackenen Oscarpreisträger Christoph Waltz, die sich auf sein Verhältnis zu Comics beziehen.

http://www.filmszene.de/kino/g/greenhornetrogen.jpg

Seth, wie schwer war es denn die Produzenten davon zu überzeugen, Dich nicht nur das Skript schreiben sondern auch gleich die Titelfigur spielen zu lassen?

Seth Rogen: Gar nicht so schwer wie einige vielleicht glauben. Obwohl ich im Film ständig das Gegenteil behaupte, ist natürlich in Wahrheit Kato der Held und ich nur der "Sidekick", noch dazu ein ziemlich inkompetenter. Weil auch mir klar war, dass ich nicht die Art Superheld spielen kann wie man sie einem etwa, sagen wir mal, "anders gebauten" Schauspieler zutrauen würde. Und da ich von vornherein das Konzept auch so präsentiert habe, kamen wir dann auch recht schnell damit durch.

Cameron Diaz: Es gibt zwar sicher eine kleine Fanbasis für "Green Hornet", aber die junge Generation von heute weiß vermutlich eher nichts über die Serie. Daher konnte man es dann auch wagen das ganze Konzept einfach auf den Kopf zu stellen und die Figurenkonstellation umzudrehen. Dadurch kann Seth dann das machen was er am Besten kann, nämlich die Leute zum Lachen zu bringen. Ich halte das für eine ziemlich clevere Herangehensweise.


Seth, Du bist sicher ein großer Comic- und Popkultur-Fan. Aber die "Green Hornet" ist doch trotzdem eine recht obskure und schon fast vergessene Figur. Wie bist Du ausgerechnet darauf gekommen?

Seth Rogen: Sehr obskur, nicht nur hier in Europa, sondern vermutlich überall. Aber weißt Du, wenn man so ein gewaltiger Nerd ist wie ich es bin, dann kennt man solche Sachen natürlich trotzdem. Und ich hab auch fast alle Folgen der alten Fernsehserie gesehen, war ein großer Kung Fu- und Bruce Lee-Fan. Aber dieser Status der Figur als etwas heute eher Unbekanntes hat uns natürlich gerade den Raum gelassen, möglichst viel an eigener Interpretation und Neu-Erfindung dazu zu geben. Ganz einfach, weil es nicht so viele erwartungsvolle Fans gibt, die eine ganz bestimmte Vorstellung davon haben und die wir sonst womöglich verschreckt hätten. Das hätte man mit "Batman" oder "Spider-Man" natürlich nicht machen können. Was nicht heißt, dass wir für die Kenner nicht auch Einiges bereit halten, denn unser Film enthält eine Menge Referenzen an das Original - nicht zuletzt das Auto.


Cameron, was hat Dich dazu gebracht bei diesem Film mitzuspielen?

Cameron Diaz: Ich hab ja schon bei vergleichbaren Filmen wie "3 Engel für Charlie" mitgemacht und habe nichts gegen leichte Actionfilme. Hier war ich nicht von Anfang an überzeugt, aber das Drehbuch von Seth durchlief dann noch mehrere Änderungen, bis mir meine Rolle auch wirklich gefiel. Wobei mir beim Lesen und auch beim Drehen noch gar nicht so bewusst war, was für eine Menge an kraftvoller Action da am Ende wirklich drin steckt, denn das sieht man erst im fertigen Film. Ich jedenfalls, da ich ja bei diesen ganzen Actionszenen gar nicht mit dabei bin.


Du wechselst in den letzten Jahren recht regelmäßig zwischen ernsten Dramen und leichten Komödien oder Actionfilmen. Ergibt sich das immer zufällig oder steckt ein Plan dahinter?

Cameron Diaz: Kein Plan! Das passiert und ergibt sich in diesem Geschäft einfach immer so, ehrlich gesagt. Diesen Film hatte ich zum Beispiel überhaupt nicht geplant, denn nach "Knight & Day" wollte ich ursprünglich etwas kürzer treten und längere Zeit mit meiner Familie verbringen. Aber dann kam der Anruf von Seth und mit ihm zusammenzuarbeiten war für mich genauso reizvoll wie davor mit Tom Cruise. Da steckt wenig Strategie dahinter, denn ich liebe es nach wie vor, Filme zu machen und mit den unterschiedlichsten Leuten zu arbeiten. Und wenn sich eine interessante Möglichkeit ergibt greife ich zu, ganz unabhängig vom Genre. Als Nächstes kommt von mir dann "Bad Teacher" und das wird wieder eine Komödie.

http://www.filmszene.de/kino/g/greenhornetdiaz.jpg


Herr Waltz, der Film "Green Hornet" ist ja eine Art augenzwinkernde Hommage an die Welt der Groschenromane und auch der Comics. Haben Sie dazu einen persönlichen Bezug?

Christoph Waltz: Überhaupt nicht, nein. Aber ich habe auch keine Verachtung dafür, sondern eben lediglich bisher keine Berührung, da man sich eben nicht mit allem beschäftigen kann. Anfangs dachte ich, das könnte hier vielleicht ein Defizit sein, habe es dann aber kurzerhand zum Vorteil erklärt, dass ich keinerlei Ahnung habe von der Comic-Welt. Und möglicherweise war es das auch, denn so lässt man sich nicht zu Oberflächlichkeiten oder Ungenauigkeiten verführen, nur weil man meint man weiß schon alles. Bei mir hat es dann aber eher die Aufmerksamkeit erhöht und ich muss wirklich kein Comic-Spezialist sein, um in so einer Verfilmung mitzuspielen.

Warum haben sie die Rolle angenommen?

Gereizt hat mich die Kombination verschiedener Dinge. Die Verbindung eines Comic-Themas mit dem Regisseur Michel Gondry etwa oder auch die Tatsache, dass die Heldenfigur von einem etwas knuddeligen und sozial fragwürdig agierenden Comedian dargestellt wird. Insgesamt betrachtet enthält dieser Film einiges an ungewöhnlichen Konstellationen.

Sie haben mir vor rund einem Jahr erzählt, dass Ihnen völlig klar sei, dass es so schnell keine weitere Rolle geben wird, die der aus "Ingloruious Basterds" standhalten kann. Sind Sie denn trotzdem halbwegs zufrieden mit dem, was nun an Angeboten gekommen ist?

Ja, ich bin sogar sehr, sehr zufrieden. Ich habe allein in diesem einen Jahr interessantere Dinge gemacht als in zehn Jahren hier. Es braucht halt immer diesen Auslöser, völlig klar. Was mir dabei wohltut - und das im wahren Sinne des Wortes - ist, dass ich das Gefühl habe in Amerika sind die Menschen einfach an "Möglichkeiten" interessiert. Nicht nur den Möglichkeiten, die schon zur Verfügung stehen, sondern eben auch an denen, die sich eventuell schaffen lassen. Dabei wird aus den meisten Projekten gar nichts, aber trotzdem sind alle ständig damit beschäftigt neue zu entwickeln und vielleicht doch die Möglichkeiten dafür zu schaffen. Wahnsinnig umtriebig, irrsinnig fleißig und gewissenhaft. Was übrigens total der Vorstellung und dem Klischee widerspricht, dass wir hier von Amerika haben. Ganz im Gegenteil, da ist nichts mit oberflächlich arbeiten und mit Kohle um sich schmeißen.

Wenn Leute sagen, sie kennen niemanden, der gleichzeitig so furchterregend und so komisch ist wie Sie - empfinden Sie das dann als Kompliment?

Ja. Vielleicht nicht, wenn man mich dauerhaft darauf reduziert, aber zur Zeit verstehe ich das absolut als Kompliment.


http://www.filmszene.de/kino/g/greenhornetwaltz2.jpg

Neander
22.01.2011, 22:48
The Green Hornet

Action-Komödie, USA 2010

Bewertung (8/10 augen)

http://www.filmszene.de/kino/g/greenhornet.jpg



... Bereits in den 1930er Jahren trat der Held das erste Mal in Radio-Hörspielen in Erscheinung, und in den 60ern war es dann die "Green Hornet"-TV-Serie, an deren Hauptdarsteller sich heute zwar kein Mensch mehr erinnert, die aber immerhin für den jungen Bruce Lee in der Rolle des Kato den Durchbruch bedeutete und ihn dann in den 70ern zum ungekrönten König des Hongkong-Actionkinos machen sollte.

... und auch bei der Besetzung der Titelfigur setzt das produzierende Sony-Studio auf Risiko, denn den leicht prolligen Pfundskerl Seth Rogen ("Beim ersten Mal", "Ananas Express") konnten sich bisher wohl die wenigsten als Helden vorstellen. Doch die vermeintliche Fehlbesetzung entpuppt sich als einer der Trümpfe des Films, denn klugerweise versucht man gar nicht erst seinem Britt Reid allzu unglaubwürdige Fähigkeiten anzudichten, sondern überlässt alles Superheldenhafte dem gewitzten Kato, während Rogen hier im Grunde einfach nur wieder sich selbst spielen darf, sprich: das unreife Kind im Manne, stets auf der Jagd nach ein wenig Spaß und Nervenkitzel. Die ständigen Reibereien (und sogar Prügeleien) der beiden Egomanen um den Platz im Rampenlicht und die Gunst der schönen Lenore ("Danken Sie nicht ihm, er hat nichts getan") sind dabei für das Genre zwar höchst ungewöhnlich, aber eben auch so herrlich albern, dass man sich ihrem Witz und Charme kaum entziehen kann.

Und zu lachen gibt es viel, denn trotz einiger ordentlicher Actionsequenzen überzeugt "The Green Hornet" zuallererst als durchgehend witzige Komödie.

Bild: Courtesy of Sony Pictures Releasing, Copyright 2010

Ich habe mir am heutigen Samstagabend, bestens motiviert durch Deine interessante und ausführliche Filmkritik, die "Comic-Verfilmung" The Green Hornet angeschaut und mich dabei im Kino zwei Stunden lang köstlich amüsiert! Du hattest nicht zuviel versprochen. Meine Bewertung: (ebenfalls 8/10 Augen)

Besten Dank für den schönen Abend, ELDORADO!

Mit freundlichem Gruß
Neander

ELDORADO
25.01.2011, 13:35
Nicht mit direktem Comic-Bezug, aber für die Science-Fiction - Freunde unter uns sicher interessant ist "Tron:Legacy",
die extrem teure und aufwändige Fortsetzung der Disney-Produktion aus den 80ern.
Kein Fest fürs Hirn, aber ganz siche für die Sinne. ;)


Tron: Legacy
science-fiction, usa 2010
regie: josseph kosinski
cast: jeff bridges,
garrett hedlund,
olivia wilde,
bruce boxleitner,
michael sheen, u.a.
spielzeit: 140 min.
kinostart
27.01.2011

http://www.filmszene.de/kino/t/tron.jpg


Der Film "Tron" war im jahr 1982 zwar entgegen weit verbreiteter Meinung kein kommerzieller Flop, zu viel mehr als einem moderaten Erfolg und einem überschaubaren Kultfaktor reichte es allerdings trotzdem nicht, jedenfalls nicht beim Publikum. Innerhalb der Branche selbst hatte "Tron" jedoch schon immer einen ganz anderen Stellenwert, denn viele der heutigen Effektzauberer haben oder sehen ihre Wurzeln in diesem Film. Die Idee einen neuen "Tron" zu entwerfen, der natürlich wiederum den jetzt aktuellen und gültigen Stand der visuellen Möglichkeiten zeigen soll, geisterte daher schon länger in den inneren Zirkeln Hollywoods umher, wurde nun nach gut zehn Jahren Vorbereitungszeit umgesetzt und recht passend "Tron: Legacy" betitelt. Und tatsächlich liefert auch der neue Film dem Betrachter genau das Gleiche wie sein Vorgänger vor nunmehr 28 Jahren: Phantastische Bildwelten und eine ziemlich absurde Story.

http://www.filmszene.de/kino/t/tronjung.jpg

Beim ersten Mal kehrte der geniale Spieleentwickler Kevin Flynn (Jeff Bridges) noch unbeschadet aus der virtuellen Realität auf dem "Spieleraster" zurück, doch im Jahr 1989 verschwand er (wie wir nun erfahren) dann spurlos und vermutlich endgültig darin und ließ seinen verstörten kleinen Sohn Sam zurück. Gut 20 Jahre später gefällt sich eben dieser Sam (Garrett Hedlund) in seiner Rolle als Online-Guerilla im Kampf gegen die Praktiken der ehemaligen Firma seines Vaters. Doch als dessen alter Weggefährte Alan (wieder gespielt von Bruce Boxleitner) eine Nachricht aus der längst stillgelegten alten Spielhalle seines Vaters empfängt, lässt die Neugier den jungen Mann dort nachforschen. Er gerät in eine Falle, die ihn unvermittelt in ein virtuelles Parallel-Universum zieht. Dort muss sich Sam als Spielfigur in einer mörderischen Arena verdingen, entschließt sich jedoch bald zur Flucht. Groß ist aber seine Überraschung als er dabei gleich zwei Versionen seines Vaters begegnet: Dem tatsächlichen, gealterten Kevin Flynn sowie dem von diesem selbst geschaffenen Master-Programm, das sich jedoch gegen seinen Schöpfer gewendet hat und nichts Geringeres als die Invasion unserer realen Welt plant. Zusammen mit der attraktiven Kämpferin Quorra (Olivia Wilde) stellen sich Vater und Sohn dem fehlgeleiteten "Wesen" in den Weg.

http://www.filmszene.de/kino/t/tronbikes.jpg

Das klingt nicht nur simpel, sondern ist es auch. Dies aber sicher mit voller Absicht und ohne dass man das bereitliegende Opfer nun unbedingt annehmen und aus Kritikersicht ausschlachten muss. Denn natürlich befinden wir uns hier in "Avatar-Terrotorium", wo es in erster Linie darum geht das Publikum mit den Bildern einer so noch nicht gesehenen Welt zu beeindrucken und die Geschichte selbst letztlich nur ein notwendiges Mittel zum Zweck darstellt, das zumindest halbwegs funktionieren sollte. In diesem Punkt fällt "Legacy" zwar deutlich hinter den vor ziemlich genau einem Jahr über uns gekommenen Geniestreich von James Cameron zurück, doch darf das auch hier eigentlich nur diejenigen wirklich stören, die mit ziemlich falschen, zumindest aber diskussionswürdigen Vorstellungen in den Film gehen.
Mehr als bei "Avatar" könnte das aber diesmal auch auf einen großen Teil des "Mainstream"-Publikums zutreffen, denn eine hübsche allgemeinverträgliche Liebesgeschichte gibt es hier nur in Ansätzen. Stattdessen ist "Tron: Legacy" lupenreines Genrekino und daher vor allem für SF- und Action-Fans ein großes Fest. Die Dimensionen und Animationen in dieser virtuellen Welt sind schlicht gigantisch und ihre Architekten hinter der Kamera und an den Rechnern halten sich kein Stück zurück, sondern präsentieren voller Stolz was sie da geschaffen haben.
Der erst nach dem Wechsel von Sam in die digitale Welt einsetzende 3D-Effekt wird erwartungsgemäß ebenfalls weit stärker und besser ausgereizt als in den allermeisten Produktionen, die dafür heutzutage einen Aufpreis verlangen. Als Reminiszenz an den Vorgänger spiegeln zudem die ersten Erlebnisse des menschlichen Neuankömmlings fast exakt diejenigen seines Vaters viele Jahre zuvor, wenn Sam sich zunächst als Spielfigur in diversen Kämpfen durchsetzen muss und danach auf seinem virtuellen Motorrad die berühmten Tron-Linien nachziehen darf (so wie es der Autor dieses Textes damals auf seinem Commodore 64 tat). Die Gestaltung dieser vollständig neu geschaffenen Welt erinnert dabei im Look sicher nicht unbeabsichtigt an das düstere und deprimierende Los Angeles aus "Blade Runner", was durch den hypnotischen Synthie-Soundtrack des französischen Elektronik-Duos Daft Punk nur noch verstärkt wird.

http://www.filmszene.de/kino/t/trongirl.jpg

Dass die Handlung dabei aber selbstverständlich nie auch nur ansatzweise die philosophische Komplexität von Ridley Scotts Klassiker erreicht, dürfte eigentlich keinen überraschen. Denn Gut und Böse sind hier klar benannt und im Grunde geht es um nicht viel mehr als von A nach B zu kommen, das aber auf die spektakulärst mögliche Art und Weise. Innerhalb derartiger Effektgewitter herrscht üblicherweise nur bedingt Bedarf an tief gehenden Charakteren und bleibt eh entsprechend wenig Raum für ausgereifte Schauspielerleistungen. So ereilt dann auch die relativen Newcomer Garrett Hedlund und Olivia Wilde das Schicksal einer jeweils auf reine Funktionalität ausgerichteten Figur, welches beide aber ordentlich meistern (und ertragen).
Aber da ist dann ja doch noch einer, der ein wenig "Old School"-Glanz in die ganze ultramoderne Chose bringt, und das ist natürlich der große Jeff Bridges. Frisch mit einem Oscar geadelt und vermutlich nur kurz vor der Nominierung für den nächsten ("True Grit" von den Coen-Brüdern startet in wenigen Wochen), steht der mittlerweile 61-jährige im Zenit seiner Karriere als Charakterdarsteller und schiebt mal eben kurz großes Blockbuster- und Popcorn-Kino dazwischen. Auch dabei verdient sich Bridges allerdings ein paar Superlative, denn das erneute Verkörpern ein und derselben Filmrolle nach einer Pause von 28 Jahren ist ja an sich schon mal rekordverdächtig. Zur Krönung des Ganzen erleben wir ihn dann aber auch noch gleich zweimal, in der real gealterten und in der zwanzig Jahre jüngeren Version seines Alter Egos. Dessen digital erstellter Kopf ist ebenfalls sehr überzeugend gelungen (weit besser als in den bisherigen "Motion Capture"-Versuchen eines Robert Zemeckis jedenfalls) und lässt zum ersten Mal das Gefühl aufkommen, dass es wohl doch bald möglich sein könnte, einen Schauspieler unabhängig von seinem tatsächlichen Alter und von den begrenzten Möglichkeiten eines Maskenbildners zu besetzen.

Der "Wow"-Effekt stellt sich also mehrmals ein bei "Tron: Legacy", und das ist weit mehr als man bei den meisten Kinobesuchen geboten bekommt. Die etwas übertriebenen 140 Minuten könnten allerdings von all denen, die sich halt nicht ganz so stark für phantasievolle Science-Fiction-Welten begeistern können, auch als etwas anstrengend und banal empfunden werden. Das wäre zweifellos ebenfalls ein akzeptabler Standpunkt, aber um noch einmal eine Parallele zu "Avatar" zu ziehen: Man kann sich ja auch einfach mal von etwas so noch nicht Gesehenem berauschen lassen.

Volker Robrahn

http://www.filmszene.de/kino/t/tronjeff.jpg

Bilder: Courtesy of Walt Disney Pictures, Copyright 2010

Neander
26.01.2011, 00:05
.
Deutschlands größter Filmproduzent Bernd Eichinger überraschend gestorben!

Filmproduzent Bernd Eichinger ist am 24. Januar 2011 im Alter von 61 Jahren überraschend gestorben. Das teilte Just Publicity, PR-Agentur für die Produktionsfirma Constantin Film, mit. Demnach starb Eichinger in Los Angeles am Montagabend während eines Essens im Familienkreis an einem Herzinfarkt.

Der verstorbene deutsche Produzent Bernd Eichinger war in praktisch allen Kino-Sparten zu Hause. In den 1970er Jahren produzierte er Autorenfilme von Regisseuren wie Wim Wenders („Falsche Bewegung“) oder Alexander Kluge („Der starke Ferdinand“), später gab es kaum eine deutsche Groß-Produktion, für die er nicht verantwortlich zeichnete.

Darüber hinaus war er mit Filmen wie „Die unendliche Geschichte“, „Der Name der Rose“, „Das Geisterhaus“ oder „Das Parfum“ auch international höchst erfolgreich.

Den ersten großen Erfolg feierte Eichinger mit der Verfilmung von „Christiane F. - Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ (Regie: Uli Edel). Es folgten vorwiegend deutsche Produktionen wie „Werner - Beinhart !“, „Manta, Manta“, „Der bewegte Mann“, „Das Superweib“, „Nirgendwo in Afrika“, „Der Untergang“ oder „Der Baader Meinhof Komplex“ sowie internationale Arbeiten wie „Der Zementgarten“, „Fräulein Smillas Gespür für Schnee“, „Resident Evil“ oder „Fantastic Four“. Zuletzt kam sein Film über den deutschen Rapper Bushido, „Zeiten ändern dich“, in die Kinos.

Eichinger führte auch selbst Regie, etwa bei Filmen wie „Das Mädchen Rosemarie“ und „Der große Bagarozy“, oder schrieb Drehbücher („Untergang“, „Das Parfum“, „Der Baader Meinhof Komplex“, u.a.). Im Alter von 30 Jahren übernahm er 1979 die damals finanziell angeschlagene Verleihfirma Constantin Film und sanierte sie innerhalb weniger Jahre. Erst 2006 gab er seine Anteile ab.

Die Nachricht vom plötzlichen Tod des Erfolgsproduzenten hat die Münchner Promi-Szene am Dienstagabend geschockt. Viele langjährige Weggefährten und Kollegen erfuhren vom Tod Eichingers bei der Verleihung des Medien-Preises „Diva“ im Bayerischen Hof.

„Der Bernd war ein ganz Großer“, sagte ein bewegter Ralph Siegel, der auf dem roten Teppich vom Tod des Produzenten erfuhr. „Es tut mir wahnsinnig Leid.“ Martin Krug, der Ex-Mann von Veronica Ferres, sagte, Eichinger habe Filmgeschichte geschrieben. „Er war einer der Größten in Deutschland.“

(OÖNachrichten/Just Publicity, PR-Agentur für die Produktionsfirma Constantin Film)


Leben, Filmografie und Auszeichnungen
http://de.wikipedia.org/wiki/Bernd_Eichinger#Filmografie_.28Auswahl.29

Neben der Resident Evil-Trilogie produzierte Bernd Eichinger mit Fantastic Four und Fantastic Four: Rise of the Silver Surfer sowie dem Zeichentrickfilm Werner - Beinhart! auch einige Erfolgsfilme mit Comic-Bezug.
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ELDORADO
26.01.2011, 14:38
..übernahm er 1979 die damals finanziell angeschlagene Verleihfirma Constantin Film und sanierte sie innerhalb weniger Jahre. Erst 2006 gab er seine Anteile ab.

Für alle, die sich nun fragen was mit den gerade erst von Constantin-Film erworbenen Rechten an den Wäscher-Helden geschieht, ist dies der entscheidende Satz.

Berne Eichinger hat zwar bis zuletzt mit der Firma bei seinen eigenen Produktionen zusammengearbeitet, er hatte aber seit ein paar Jahren keine Anteile mehr daran und daher auch nichts mit den geplanten Wäscher-Verfilmungen zu tun.

Ich selbst hab leider nie ein Interview mit ihm geführt, ein einziges kurzes Treffen ereignete sich bei der Premiere des ersten "Fantastic Four"-Films im Hamburger Hafen, wo ich ihm mein Mikro für ein kleines Statement hinhalten durfte.

Diese "Roter Teppich"-Geschichten hat Eichinger ja immer sehr gerne und gut gelaunt mitgemacht, während er sein sonstiges Privatleben doch recht gut von der Öffentlichkeit abschirmen konnte.

Neander
29.01.2011, 19:55
Nicht mit direktem Comic-Bezug, aber für die Science-Fiction - Freunde unter uns sicher interessant ist "Tron:Legacy",
die extrem teure und aufwändige Fortsetzung der Disney-Produktion aus den 80ern. ... ;)

Tron: Legacy
science-fiction, usa 2010

spielzeit: 140 min.

kinostart
27.01.2011

http://www.filmszene.de/kino/t/tron.jpg

Bilder: Courtesy of Walt Disney Pictures, Copyright 2010


Einen kleinen Comic-Bezug zum Film "Tron: Legacy" gibt es mit dem Hardcover von ECC ... ;)

http://www.comicforum.de/photopost/data/699/978-3-7704-3433-6.jpg
Bilder: Courtesy of Walt Disney Pictures, Copyright 2010

Disney: Tron Legacy
Der Comic zum Film
HC, 80 Seiten, 9,95

Originaltitel: Disney: Tron Legacy
ISBN: 978-3-7704-3433-6


Wer mehr wissen will:
http://www.youtube.com/watch?v=SinChlesle4

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Lola65
29.01.2011, 20:02
laut U-Bahnfernsehen ist Tron in den 80ern gefloppt - wieso wird ein gefloppter Film fortgesetzt? - Wenn das Schule macht, weil genügend Zeit vergangen ist, können ja noch mehr Flops aus den 80ern fortgesetzt werden :D

Neander
29.01.2011, 21:25
So ist das eben: Nicht nur die U-Bahnen sind in fast 30 Jahren etwas moderner geworden, auch die filmtechnischen Möglichkeiten für U-Bahnfahrer/Benutzer und Kinogänger haben sich in nahezu fast drei Jahrzehnten rasant weiterentwickelt bzw. in manchen Bereichen verbessert! :D

Lehnen wir uns einfach entspannt zurück und warten ab, was uns in der Zukunft auf dem Filmsektor im Remake-/Fortsetzungsbereich noch so alles an Tops oder Flops angeboten wird. ;)

ELDORADO
30.01.2011, 02:23
@Kai Falke:
Nein, das ist ein weit verbreiteter Unsinn,
den dann halt auch das "U-Bahn-Fernsehen" nachgeplappert hat.

Der erste "Tron" - Film spielte 1982 bei Herstellungskosten von 17 Millionen Dollar
allein an den US-Kinokassen 26 Millionen Dollar ein.
In Deutschland hatte er etwas mehr als eine halbe Million Zuschauer.

Das ist zwar kein Superhit, aber eben auch definitiv kein "Flop".

Diese Richtigstellung findet sich übrigens auch schon im ersten Absatz meiner Kritik weiter oben.

Denn merke:
Wer die echten Fakten sucht, der schaut hier in den Filmclub. :zwinker:

FrankDrake
30.01.2011, 14:59
Denn merke:
Wer die echten Fakten sucht, der schaut hier in den Filmclub. :zwinker:

Ich schaue dafür direkt auf Eure Seite, die immer einen Besuch wert ist. Aber, Du hast schon recht, hier ist der einzige Bereich unseres Cbubforums wo sich wirklich etwas tut.

Lola65
30.01.2011, 21:57
Diese Richtigstellung findet sich übrigens auch schon im ersten Absatz meiner Kritik weiter oben.

Denn merke:
Wer die echten Fakten sucht, der schaut hier in den Filmclub. :zwinker:

da mich der Film nicht interessiert, hab ich auch Deinen Artikel dazu nicht gelesen.

ELDORADO
10.02.2011, 22:52
Heute in den Kinos angelaufen: Die familienfreundliche Neuverfilmung von "Gullivers Reisen".

Der Comic-Bezug? - Äh ja, es gab da mal einen "Illustrierten Klassiker"
und eine Heftreihe von Bastei ;)


Gullivers Reisen
fantasy-komödie, usa 2010
original: gulliver's travels
regie: rob letterman
cast: jack black, emily blunt, jason segel, chris o'dowd, u.a.
spielzeit: 87 min.
kinostart: 10.02.2011
homepage: www.gulliversreisen-derfilm.de

http://www.filmszene.de/kino/g/gulliver.jpg

Lemuel Gulliver (Jack Black) ist ein kleiner, unzufriedener Angestellter in der Poststelle einer New Yorker Zeitung und hat seit Jahren nicht ernsthaft versucht, daran etwas zu ändern. Auch seine Schwärmerei für die hübsche Redakteurin Darcy (Amanda Peet) ist eher eine heimliche, bis sich für ihn plötzlich doch eine unverhoffte Chance ergibt: Er soll für die Zeitung eine Reisereportage übers Bermuda-Dreieck machen und macht sich sogleich auf den Weg. Ein gewaltiger Sturm spült ihn jedoch an den Strand des bisher vom Rest der Menschheit unentdeckten Landes Lilliput und dort ist der unbedeutende Mann plötzlich ein ganz Großer - im wahrsten Sinne des Wortes. Bewundert und verehrt von den Einheimischen prahlt er bald mit seinen Heldentaten als "Präsident von Manhattan" und verhilft ganz nebenbei dem einfachen Bürger Horatio (Jason Segel) zur Liebschaft mit der bezaubernden Prinzessin Mary (Emily Blunt). Was allerdings zur Folge hat, dass er sich dessen Nebenbuhler, den ehrgeizigen General Edward (Chris O'Dowd) zum Feind macht und der sorgt bald dafür, dass Gullivers Schwindeleien auffliegen. Wird er eine zweite Chance bekommen das Vertrauen seiner neuen Freunde zurückzugewinnen?

http://www.filmszene.de/kino/g/gulliverfessel.jpg

Die Interpretation des Gulliver aus Jonathan Swifts berühmtem Roman als angeberischer Nerd ist nach längerer Zeit natürlich mal wieder eine Paraderolle für Jack Black, die förmlich maßgeschneidert scheint für die Stärken des Komikers. Schon frühere Adaptionen kümmerten sich wenig um die in der Romanvorlage enthaltene satirische Gesellschaftskritik, und das darf man auch von dieser neuen Version nicht erwarten. Man hat sich stattdessen für die Variante "familientaugliche Komödie" entschieden und lässt dabei seinen Hauptdarsteller durchgehend von der Leine, so dass Black vor allem auch seine physische Komik einbringen kann.
Der heimliche Trumpf des Films ist aber die Riege der Nebendarsteller, die erfreulicherweise auch die eine oder andere Szene stehlen darf. Das gilt insbesondere für Emily Blunt als von den Hofritualen und den im Wochenrhythmus erfolgenden Entführungen ihrer Person entsetzlich angeödete Prinzessin, und noch ein Stückchen mehr für Chris O'Dowd (aus der brillanten englischen Comedy-Serie "The IT Crowd") als steifen und komplett humorlosen General Edward. Allein das aufgesetzte Shakespeare-Englisch, dessen die Figuren selbst überdrüssig sind und sich irgendwann auch laut fragen, warum sie das eigentlich ständig machen müssen, ist (zumindest in der Originalfassung) überaus köstlich anzuhören. Ebenso für Schmunzeln sorgen die zahlreichen popkulturellen Anspielungen, denn Gulliver garniert seine erfundenen Heldentaten gerne mit den Figuren, die er halt kennt, und so erfahren die Lilliputaner also, dass er einst den mächtigen Darth Vader besiegte und fortan mit seinem Vizepräsidenten Yoda die restliche Welt regierte.

http://www.filmszene.de/kino/g/gulliverpaar.jpg

Klingt doch nicht schlecht bis hierhin und tatsächlich entpuppt sich "Gullivers Reisen" auch als durchgehend amüsante und in vielen Details einfallsreiche Komödie. Aber etwas Anderes stimmt leider ganz und gar nicht mit diesem Film, und das ist der Erzählrhythmus. Schon mit der Charaktereinführung hat man es furchtbar eilig und so dauert es keine 15 Minuten, bis wir das deprimierende Leben Gullivers kennengelernt und abgehakt haben, er die Sympathien von Darcy gewonnen hat, sich auf seine Reise begibt und schließlich gefesselt am Strand aufwacht - was für ein Tempo in Sachen Exposition. Ebenso blitzschnell überzeugt der Neuankömmling die Bewohner Lilliputs dann davon, doch ein Freund und Helfer zu sein - wir sind jetzt ziemlich genau bei Minute 18.
Von da an nimmt man sich aber plötzlich Zeit, stellt die Figuren samt ihren Eigenarten ausführlich vor und räumt dabei der verwickelten Dreiecks-Liebesgeschichte (an der die Hauptfigur noch nicht einmal beteiligt ist) viel zu viel Raum ein. Bekanntlich erlebt Gulliver seine Abenteuer in der Roman-Vorlage nicht nur in Lilliput, sondern hält sich auch genauso lange im Land der Riesen auf, und man durfte doch etwas verwundert sein, dass davon im Trailer rein gar nichts zu sehen war. Nun, die Welt der Riesen kommt tatsächlich vor, wird allerdings in nicht mal fünf Minuten abgehandelt und passt mit ihrer leicht Horror-angehauchten Atmosphäre auch überhaupt nicht zum Rest des Films. Fast überflüssig zu erwähnen, dass auch der finale Konflikt dann in wenigen Minuten zum fröhlichen Ende geführt wird.

http://www.filmszene.de/kino/g/gulliverbig.jpg

Nein, irgendetwas stimmt hier nicht und man darf spekulieren, dass der Film aus welchen Gründen auch immer offensichtlich mit aller Gewalt auf die nun vorliegenden 90 Minuten zusammengestaucht werden sollte. Was man natürlich machen kann, aber wenn dann beim Schnitt so dilettantisch vorgegangen wird, dass es auch dem unbedarften Zuschauer auffällt, dann muss man sich doch etwas wundern. So ist dieser "Gulliver" daher irgendwie nur ein halbes Vergnügen und hinterlässt gemischte Gefühle. Einerseits überraschend witzig und ideenreich, andererseits aber eben auf eine gewisse Art "unfertig" wirkend - so was erlebt man aus Hollywood ja auch nicht alle Tage, ist aber trotzdem nur bedingt sympathisch.

Volker Robrahn

Bilder: Courtesy of 20th Century Fox, Copyright 2010

ELDORADO
10.02.2011, 23:09
Wer meine Rezension jetzt gelesen hat, der weiß was mich irgendwie gestört hat an dem Film,
nämlich die Kürze, der Schnitt und das Gefühl, es würde irgendwas fehlen.
Kritischer und investigativer Journalist der ich nunmal bin (*hüstel*),
habe ich daher das Interview mit Jack Black dazu genutzt, da auch mal direkt nachzufragen.
Der hatte zwar zunächst versucht mich mit seinem knalligen Hawaii-Hemd zu schockieren,
war aber dann doch recht auskunftsfreudig. ;)


http://www.filmszene.de/kino/g/gulliverint.jpg


Jack, "Gullivers Reisen" ist ein Film, in dem es massenhaft computergenerierte Effekte gibt und Du vermutlich ständig in einer ziemlich leeren Kulisse spielen musstest. Wie funktionierte das?

Jack Black: Wir haben uns tatsächlich fast nie gesehen, jedenfalls konnte ich kaum mal meinem Gegenüber in die Augen schauen. Aber weil das wirklich recht schwierig und mit der Zeit frustrierend ist, haben wir für den Film eine ganz neue Technik entwickelt und die sieht so aus: Während die Kollegen etwa vor der realen Palastkulisse spielten, stand ich ein paar Meter dahinter vor der Miniaturkulisse. Und da wir ein simultan arbeitendes und sich bewegendes Kamera-System hatten, konnten wir also unsere Szenen gleichzeitig spielen und durchaus aufeinander reagieren. Das macht es für uns Schauspieler angenehmer und man erzielt meiner Meinung nach auch einen realistischeren Effekt als bei den rein am Computer zusammen geschnittenen Szenen. Vor allem auch, weil wir so das exakt gleiche Sonnenlicht teilten. Schreib bitte, dass ich dieses tolle System mitentwickelt habe.[/B]

Hast Du Dir damit vielleicht sogar eine Art Kindheitstraum verwirklicht, mal einfach mit allem herumspielen und es zur Not auch kaputtmachen zu dürfen?

Definitiv, ja. Abgesehen davon vielleicht, das ich auch in ein buntes Röckchen gesteckt wurde. Aber ja, als Riese in dieser Miniaturwelt war ich diesmal praktisch der "King Kong", nicht wie vor ein paar Jahren, als ich noch vor dem weglaufen musste.

Wie vertraut warst Du vorher mit der Geschichte von "Gullivers Reisen"?

Die Bücher hatte ich nicht gelesen, es sind ja insgesamt vier. Wie die meisten kannte ich nur die Geschichte über seine Reise nach Lilliput und zu den Riesen. Als dann vor drei Jahren die Anfrage von 20th Century Fox kam, ein Remake zu machen, hab ich es aber natürlich gleich gelesen und mochte es sehr. Das Faszinierende daran ist, dass das vor fast 300 Jahren geschrieben wurde und der Humor heute noch funktioniert. Das geht mir nämlich bei meinen Lieblingsfilmen von vor 20 oder 30 Jahren nicht so, die finde ich heute oft überhaupt nicht mehr witzig. Aber den wenigen Meisterwerken der Literatur gelingt sowas eben.

Deine Interpretation des Gulliver unterscheidet sich ja aber stark von der Vorlage. Warum ist das so und was hat Dich an der Figur gereizt?

Wir haben uns natürlich bei der Adaption unsere Freiheiten genommen, klar. Einmal natürlich um die Rolle auf mich und meine Art von Humor zuzuschneiden. Ich wollte dabei ein bisschen mit gesellschaftlichen Themen herumspielen, dem oft schon krankhaften Wunsch der Menschen, berühmt und beliebt zu sein. Der Vorstellung eben, unbedingt eine "große Nummer" sein zu wollen. Ich konnte mir von Anfang an gut vorstellen, solche Themen in diese Fantasy-Geschichte mit einzubauen. Und ich mag natürlich grundsätzlich diese Art von Abenteuerfilmen.

Gibt es da eine gewisse Identifikation mit dem zunächst nicht besonders respektierten Gulliver? Hast Du in der Schule oder zu Beginn Deiner Karriere aufgrund von Figur und Äußerlichkeiten ähnliche Erfahrungen gemacht?

Ja, ich teilte da früher schon einiges von Gullivers Unsicherheit und Schüchternheit - vor allem was die Mädchen anging. Die Antwort auf all diese Probleme war dann für mich unbedingt im Fernsehen auftreten zu wollen, so dass alle meine Freunde mich sehen könnten. Nicht "anonym" zu sein, denn das war damals meine größte Angst. Heute ist es aber ganz unterschiedlich, ob ich mich auf der Leinwand sehen mag. Wenn ich mit meiner Performance oder dem Film nicht so zufrieden bin, dann mag ich das auch nicht gerne anschauen, dann möchte ich sicher kein "Riese" sein, sondern lieber schrumpfen. Aber in diesem Film schaue ich mir sehr gerne selbst zu.

Der Film ist ja auch wirklich lustig und er ist sehr rasant. Er ist aber auch erstaunlich kurz und man hat manchmal das Gefühl, da fehlt sogar etwas. Warum wurde das so gemacht und wird es dann eine Art "Director's Cut" erst auf der DVD geben?

Hm, wenn es nach mir allein gegangen wäre, dann wäre der Film tatsächlich etwas länger geworden, ich hätte wohl ein paar Dinge drin gelassen, die ihn dann auf über 100 Minuten gebracht hätten. Aber obwohl ich auch einer der ausführenden Produzenten bin, hatte ich das letztlich nicht zu entscheiden. Doch es gab eben auch gute Gründe und auch die Hinweise aus Testvorführungen, das Ganze doch besser knapp und konzentriert zu halten, die richtige Balance zwischen den lustigen und etwas nachdenklicheren Momenten zu finden. Für den allgemeinen "Fluss" des Films mussten wir dann leider Einiges opfern, aber das ist halt so. Einen "Director's Cut" wird es da wohl tatsächlich später geben.

Was dürfen wir sonst als nächstes von Dir erwarten?

Meine Stimme hört ihr bald in "Kung Fu Panda 2", danach kommt "The Big Year", eine Komödie mit Steve Martin und Owen Wilson, und dann habe ich noch einen kleinen, verrückten Film mit meinem Freund Richard Linklater namens "Birdie" gemacht. Und natürlich habe ich noch ein neues Album mit meiner Band "Tenacious D" aufgenommen. Ich warte ja immer noch darauf, auch mal eine "Goldene Schallplatte" in Deutschland zu bekommen. Vielleicht brauche ich dafür dann einen Cameo-Auftritt von David Hasselhoff. Wie macht der das bloß bei euch?

Interview: Volker Robrahn

Mick Baxter
11.02.2011, 01:12
Der erste "Tron" - Film spielte 1982 bei Herstellungskosten von 17 Millionen Dollar
allein an den US-Kinokassen 26 Millionen Dollar ein.
In Deutschland hatte er etwas mehr als eine halbe Million Zuschauer.
Laut Box Office Mojo spielte der Film weltweit 33 Mio. Dollar ein – 7 Millionen außerhalb der USA sind in der Tat nicht sehr viel und vermutlich ein Nullsummenspiel.

ELDORADO
11.02.2011, 23:39
Vermutlich, und beim neuen "Tron" könnte es ähnlich enden.

Auch der ist wieder nur ein mittlerer Erfolg, dessen Einnahmen knapp über den Kosten liegen,
heute natürlich in einer anderen Dimension als damals.

Es ist einfach so, dass der alte "Tron" für viele Filmschaffende ein großer Einfluß war und daher in der Branche selbst eine große Begeisterung für das Thema und den neuen Film herrschte.
Er ist sozusagen eine Spielerei und Demonstration der heutigen Möglichkeiten.
Wenn auch eine ziemlich kostspielige....

ELDORADO
25.02.2011, 14:14
http://static.letsbuyit.com/filer/images/de/products/original/114/33/der-marshall-11433671.jpeg

True Grit - Schneidige Männer aus echtem Schrot und Korn

Nebenan im gerade neueröffneten Romanclub hat Stefan Meduna bereits den Roman "True Grit" vorgestellt, der als Vorlage sowohl für die Verfilmung mit John Wayne (bei uns als "Der Marshall" gelaufen) als auch für den neuen Film der Coen-Brüder diente. Der läuft diese Woche in den deutschen Kinos an und könnte am Sonntag dann durchaus ein paar Oscars abräumen (was ja auch dem "Duke" damals gelang).

Hier folgt nun ein Vergleich der beiden Filme, diesmal aber nicht von mir verfaßt sondern von meinem Freund und Kollegen Simon Staake, seines Zeichens ein ausgesprochener Western-Freund und - Fachmann.

http://www.filmszene.de/kino/t/truegrit.jpg


Die 14-jährige Mattie Ross (Hailee Steinfeld) kommt nach Fort Smith, Arkansas, um zwei Dinge zu finden: Den Leichnam ihres Vaters, der in die Heimat zurückgeschickt wird, und dann einen Gesetzeshüter mit echtem Mumm in den Knochen ("true grit"), der den Killer ihres Vaters jagt und zur Strecke bringt. Der härteste, aber auch kontroverseste (da - wenn es die Situation gebietet - dem feigen Schuss in den Rücken nicht abgeneigte) Marshall in der Gegend ist Reuben, genannt "Rooster", Cogburn (Jeff Bridges). Oder er ist es zumindest dann, wenn er nicht gerade seinen Rausch ausschläft, was angesichts von Roosters Trinksucht sehr häufig vorkommt. Auch sonst ist der missmutige Cogburn nicht unbedingt so, wie man sich einen gewieften Kopfgeldjäger im ersten Moment vorstellt: übergewichtig und einäugig. Aber Mattie wird im Verlaufe der Jagd auf Tom Chaney (Josh Brolin), den Mörder ihres Vaters, feststellen, dass Cogburn mehr Fähigkeiten hat, als man ihm auf den ersten Blick zuschreibt. Ebenfalls auf der Fährte von Chaney befindet sich Texas Ranger LaBoeuf (Matt Damon), der Chaney lebend fangen will, um eine Belohnung zu kassieren. Es geht das Gerücht um, Chaney sei ins Indianergebiet geflohen und habe sich dort der Outlawbande von 'Lucky' Ned Pepper (Barry Pepper) angeschlossen. Eine gefährliche Reise wartet also auf die drei ungleichen Jäger, in deren Verlauf sich zeigen wird, wer hier wirklich Mumm in den Knochen hat...

http://www.filmszene.de/kino/t/truegritduo.jpg

Für die wenigsten Remakes, mit denen Hollywood uns jedes Jahr bewirft, gibt es eine gute Daseinsberechtigung. Die meisten schaffen nur eins: daran zu erinnern, wie sehr viel besser das Original doch war. Manche Filme allerdings laden durchaus zu einer erfolgreichen Neuauflage ein, nämlich die Filme, die Schwächen aufweisen, die ein Remake im besten Falle ausmerzt. Und "True Grit" ist so ein Fall. Das Original aus dem Jahr 1969 - hierzulande bekannt als "Der Marshall" - ist genau genommen kein sonderlich guter Film, sondern blieb hauptsächlich in Erinnerung als der Streifen, der John Wayne einen (heftig diskutierten) Oscar als bester Hauptdarsteller einbrachte. Klar, der Duke und seine Augenklappe machen schon Laune, aber "Der Marshall" hat bei einer Laufzeit von zwei Stunden ziemlich viel Leerlauf und mit Popstar Glen Campbell als Texas Ranger LaBoeuf eine wirklich schlimme Fehlbesetzung (und dazu darf Campbell auch noch den Titelsong singen, eine wirklich grausame Schnulze). Kein schlechter Film, aber eindeutig kein Klassiker, bei dem man eine Neuverfilmung automatisch verteufelt.
Wobei die Coen-Brüder darauf bestehen, dass ihr "True Grit" kein Remake des früheren Films ist, sondern vielmehr eine neue und authentischere Adaptation des zu Grunde liegenden Romans von Charles Portis. Und tatsächlich: Selbst wer den Wayne-Film auswendig kennt, wird hier in der Tat erstaunt sein, wie sehr sich die neue Version von der alten unterscheidet.
Klar, die Grundpfeiler der Story sind gleich, oftmals auch einzelne Szenen. Wichtigste Addition der Coens ist ein aus dem Roman stammender Epilog, auf den das Original hinsichtlich eines "Feelgood"-Endes verzichtet hat. Aber vor allem eines ist anders beim Betrachten von "True Grit": Das Gefühl, man habe es wirklich mit dem Westen zu tun. Bei "Der Marshall" sieht der Western noch aus wie in den 1950ern: Die Kostüme ein bisschen zu bunt und die durchaus beeindruckenden, typisch pittoresken Außenaufnahmen aus den Rocky Mountains nicht wirklich mit dem Schauplatz in Arkansas zu vereinbaren. Dies hat sich hier nun grundlegend geändert. In "True Grit" ist alles "grittier", sprich: schmutziger, härter, realistischer.

http://www.monstersandcritics.de/downloads/downloads/articles4/186746/article_images/True-Grit-Der-Marshall-Blu-ray_image4.jpg

Dazu trägt vor allem das Ensemble bei, in dem alle drei Hauptfiguren überzeugender sind als im vorherigen Film. John Wayne war nicht der subtilste Schauspieler und Jeff Bridges ist hier im Vergleich seinem Vorgänger in der Rolle klar überlegen. Wo Wayne chargierend hinter seiner Augenklappe eher eine Reihe von Stereotypen darstellte, ist Bridges' Oscar-nominiertes Porträt kompletter und zeigt die Menschlichkeit hinter Cogburns schlechter Laune und wüsten Sprüchen. Die typische Knorrigkeit, mit der Bridges zunehmend seine Rollen bestreitet, funktioniert hier wunderbar und seine Interpretation des Rooster Cogburn geht über die Karikatur hinaus, weil sich in ihr halbbetrunkene Kaspereien mit Szenen abwechseln, in denen die tödlichen Fähigkeiten und Attitüden durchscheinen, die ihm seinen Job überhaupt erst eingebracht haben.
Wie Bridges ebenfalls völlig zurecht mit einer Oscarnominierung bedacht ist die junge Hailee Steinfeld als Mattie Ross. Sie ist allein schon aus offensichtlicher Realitätsnähe besser als Kim Darby in "Der Marshall". Wo Darby über 20 war und ziemlich vergeblich versuchte, eine 14-jährige zu spielen, war Steinfeld erst 13 während der Dreharbeiten. Umso beeindruckender ihre Leistung, die über Darbys Lausbubigkeit hinaus geht und der so jungen Mattie eine alte Seele einhaucht. Wie sie beim Ponyverkauf den windigen Colonel Stonehill mit ihrem eisernen Willen so sehr entnervt, dass er sich geschlagen gibt - das sorgt wie in "Der Marshall" für ein frühes Highlight des Films. Auch das erste Rededuell mit Laboeuf hat sich gewaschen und endet aufgrund Steinfelds knallharten Repliken gegenüber dem Erwachsenen mit einem tollen Lacher auf Kosten von Matt Damons Figur. Steinfeld lässt dann, sobald die Gewalt sich steigert, auch Furcht und Unsicherheit durchblicken und gibt ihrer Figur damit die nötige Balance. "True Grit" ist damit in gewissem Sinne auch eine Variation des Bildungsromans, in der ein junges Mädchen lernt, was es heißt, sich in einer harten, Männer-dominierten Welt zu behaupten. Durch den hier im Gegensatz zu "Der Marshall" vorhandenen Epilog wird dies noch betont.
Das Triumvirat der exzellenten Darsteller vervollständigt Matt Damon, dessen Darstellung des Texas Rangers Laboeuf (den auch hier jeder "LaBeef" nennt) die größte Verbesserung zum "Marshall" darstellt. Während dort der unerfahrene Campbell ziemlich fürchterlich spielte, macht Damon mindestens so viel Spaß wie Bridges. Sein LaBoeuf ist wie Rooster Cogburn ein Mann der Widersprüche: auf der einen Seite ein aufgeblasener Geck, der mit seinem Lateinwissen und vornehmem Redestil protzt, auf der anderen aber auch ein mutiger Mann, der sich selbst ausweglosen Situationen stellt. Das ausgerechnet Damon nicht für einen Oscar nominiert ist, ist eigentlich ungerecht, denn während Bridges letztlich doch wieder eine Variation seiner bekannten Leinwandfiguren der letzten Jahre gibt, verschwindet Damon komplett unter der Eigenwilligkeit seiner Figur.
Abgerundet wird das Ensemble von einem Josh Brolin, der wenig zu tun bekommt, und einem kaum wiederzuerkennenden Barry Pepper als Namensvetter "Lucky" Ned Pepper, dessen Frisur und Bart eine kaum zu verhehlende Hommage an Dennis Hopper (der in "Der Marshall" den jungen Moon spielte) darstellt.

http://www.filmszene.de/kino/t/truegritbridges.jpg

Eine Klasse für sich - und sehr viel besser als die Arbeit in "Der Marshall" - sind die technischen Aspekte des Films. Der Stammkameramann der Coens, Roger Deakins, zaubert wieder einmal grandiose Bilder auf die Leinwand, und man kann nur hoffen, dass ihm dafür endlich einmal der längst überfällige Oscar verliehen wird. Auch Carter Burwell - ebenfalls seit Jahren Kollaborateur der Coens - erschafft wieder einen bemerkenswerten Filmscore, der im Gegensatz zu der pompösen Westernheroik von Jerry Goldsmiths Orchestermusik im Originalfilm sehr viel zurückgenommener, auch trauriger daherkommt. Burwell hat sich bei den meisten Stücken von Kirchenhymnen aus der dargestellten Zeit inspirieren lassen, die dem Film neben sehr einprägsamer Musik auch noch ein Stück mehr Authentizität verleihen.
Von den Kostümen bis hin zu Barry Peppers fauligen Zähnen ist Authentizität hier sowieso Trumpf und insgesamt zeichnet "True Grit" ein sehr viel realistischeres Bild des Westens als der naive "Marshall". So gibt es hier Sklaven zu sehen und Cogburn und LaBoeuf streiten sich in einem der starken Wortduelle zwischen Bridges und Damon über die sehr subjektiven Meriten von William Quantrill und ihre eigenen Errungenschaften im amerikanischen Bürgerkrieg.
Somit ist "True Grit" ein intelligenter Augen- und Ohrenschmaus geworden, den sich Cineasten auch bei Genre-Aversion allein deswegen anschauen müssen, weil es derart wunderbar umgesetztes Kinohandwerk nicht sehr häufig zu sehen gibt.

http://moviesection.de/v3/img/datenbank/marshall4.gif

Angesichts des Ergebnisses erscheint auch die Entscheidung der Coen-Brüder für diesen Stoff im Nachhinein absolut logisch. Nicht wenige hatten sich ja gewundert, warum die Coens sich nun ausgerechnet eines Westernremakes annehmen, aber den Look des Westerns haben sie ja zuletzt im Oscar-prämierten "No Country For Old Men" schon erfolgreich ausprobiert, und auch ein Film wie ihr Erstling "Blood Simple" hatte ja schon viel mit dem Western und seinen Mythen gemein. Zudem haben die Coens aus dem anderen Teil ihrer Filmographie, den absurden Komödien, einiges hier mit herübergerettet.
Das Ergebnis ist eine Art "Best of Coen" mit Cowboyhut, ein Western der zwar realistisch und brutal ist, gleichzeitig aber auch einen hohen Humorgehalt hat. Es ist eigentlich erstaunlich, wie oft und laut man hier lacht, wenn man denn grundsätzlich mit dem Humor der Coens etwas anfangen kann. Das fängt bei Bridges' konstant murmelnder Performance an und intensiviert sich, wenn er erstmal anfängt, aus dem Nähkästchen über die Exfrauen zu plaudern. Auch das Wettschießen zwischen Cogburn und Laboeuf sorgt für beste Laune. Eine Westernkomödie ist "True Grit" zwar wirklich nicht geworden, aber eine einzigartige Mischung zwischen ernstem Realismus und Humor, die so wohl nur aus der Feder der Coens stammen kann.

http://www.filmszene.de/kino/t/truegritschuss.jpg

"True Grit" ist vielleicht kein Meisterwerk und will dies auch gar nicht sein. Der Film will schlicht gut unterhalten und dies gelingt ihm famos. Es ist außerdem der Beweis, dass "Remake" manchmal kein Schimpfwort sein muss. Angesichts dieser wunderbar umgesetzten Adaption eines ungewöhnlichen Westernromans, der in genau den richtigen Händen gelandet ist, kann man sich nur wünschen, dass derart erfolgreiche Neuauflagen öfter daherkommen. Auch wenn die Chance darauf etwa so groß ist wie die auf einen Rooster Cogburn, der länger als zwei Tage ohne Alkohol auskommt.

Simon Staake


Bilder: Courtesy of Paramount Pictures, Copyright 1969 & 2010

ELDORADO
27.02.2011, 15:31
Dann kümmere ich mich auch noch kurz um den zweiten "Rooster Cogburn"-Film, der im Original auch genauso heißt,
bei uns aber den albernen Titel "Mit Dynamit und frommen Sprüchen" verpasst bekam.


http://www.hps4u.net/userdaten/shirelady/bilder/Mit_Dynamit_und.....jpg


1975 schlüpfte John Wayne nämlich noch ein zweites Mal in die Erfolgsrolle des einäugigen Marshalls, die ihm den langersehnten Oscar eingebracht hatte.

Er tat dies auf Wunsch des Produzenten Hal Wallis, der auch gleich seine eigene Ehefrau das Drehbuch verfassen ließ.
Dieses war jedoch so schwach, dass "True Grit"-Regisseur Henry Hathaway dankend abwinkte und stattdessen der unerfahrene Stuart Millar auf dem Registuhl Platz nahm, mit dem sich der "Duke" dann auch prompt und mehrfach anlegte.

Ein Clou war jedoch zweifelsohne die Verpflichtung von Katherine Hepburn als Partnerin für Wayne.
Die beiden Altstars hatten noch nie zuvor zusammen gespielt, mochten sich aber und entwickelten auch eine recht gute Chemie auf der Leinwand.

In der neuen Geschichte tun sich Rooster Cogburn (Wayne) und die bibelfeste Missionarin Eula Goodnight (Hepburn) zusammen,
um den Mörder von Eulas Vater zu finden und die Tat zu rächen. Aus der anfänglichen Abneigung entwickelt sich dabei im Verlauf der Handlung eine herzliche Beziehung.

http://images2.cinema.de/imedia/7342/1877342,cco3qxjLvMXjAo3gDnzRhOFI61LbD0zPjeNoyonQG0 hWzrFdR2AzwGTJ3VXcxKazkESlftbhGFUSmywVJIPKgw==.jpg

Das ist nicht sehr originell und im Grunde lediglich die Wiederholung der vorherigen Geschichte, denn wieder hilft der rauhbeinige Rooster zunächst nur widerwillig einer Frau dabei, den Mörder ihres Vaters zu finden, nur dass die diesmal etwa älter ist und sich daher zusätzlich noch eine kleine Liebesgeschichte entwickeln kann. Und bei Katherine Hepburn als "bibelfester Missionarin" denkt man natürlich sofort an den Klassiker "African Queen", in dem sie eine ganz ähnliche Figur als Kontrast zum lebensfreudigen Humphrey Bogart spielte.

An den Witz und die Klasse von "African Queen" kommt "Mit Dynamit und frommen Sprüchen" jedoch genauso wenig heran, wie an die Qualität des "Marshalls". Der Film ist mitunter amüsant, die meiste Zeit aber schlicht langatmig und bemüht, und auch die eingebauten Gags zünden meist nicht richtig.
In der Spätphase der Produktion wurde daher auch noch Charles Portis, der Autor der "True Grit"-Romanvorlage hinzugezogen, aber auch der konnte letztlich nicht mehr viel retten.

Obwohl zunächst sogar noch ein dritter "Rooster Cogburn" - Film geplant war, sollte es dazu nicht mehr kommen.
Das lag einerseits an den mäßigen Einspielergebnisen des zweiten Films, aber auch am Gesundheitszustand des Duke,
der sich zusehends verschlechterte. Dies war sein vorletzter Film, bevor er dann in "Der Scharfschütze" praktisch sich
selbst spielen durfte - einen vom Krebs zerfressenen, alternden Revolvehelden. Nicht wenige meinen, John Wayne hätte für diesen Schwanengesang sogar eher den Oscar verdient gehabt, den er aber bereits für den "Marshall" bekommen hatte.

http://ecx.images-amazon.com/images/I/51V8DJG0YRL._SL500_AA240_.jpg


Bilder: Courtesy of Universal Pictures, 1975

ELDORADO
06.03.2011, 18:16
Wo wir gerade dabei sind, hier mal die Liste meiner persönlichen John Wayne-Favoriten.

Der "Duke" steht ja allgemein eher für die Verkörperung eines bestimmten Typus und zwar den des
aufrechten, mutigen und für eine (aus seiner Sicht) gerechte Sache kämpfenden Amerikaners und er hat natürlich
auch viel Durschschnitts- und Massenware gedreht.
Es gibt aber in seiner Filmographie doch einige Bespiele für wirklich herausragenden schauspielerische Leistungen,
die nicht immer entsprechend gewürdigt werden, gerade von denjenigen, die Wayne aufgrund seiner politischen Haltung und
Ansichten grundsätzlich eher kritisch gegenüberstehen.



Meine Top 10:
(Kommentare und Widerspruch durchaus erwünscht ;) )

http://www.poster.net/wayne-john/wayne-john-the-searchers-9966872.jpg


1. "The Searchers" ("Der Schwarze Falke") - 1956
Das ist, zugegeben, keine besonders originelle Wahl, taucht dieser Film doch in nahezu allen Bestenlisten auf,
aber es nützt ja nix. Der vielleicht kraftvollste Western überhaupt, grandios inszeniert von John Ford, mit einem von Trauer, Wut und Haß zerfressenen John Wayne
als Ethan Edwards, ein Mann der keine Heimat mehr hat und sich in einer Zeit und Welt bewegt, in der für Menschen wie ihn kein Platz mehr ist.


2. "Rio Bravo" - 1959
Die Antwort von Wayne und Howard Hawks auf " 12 Uhr Mittags" und Gary Cooper. Motto: Ein Sheriff jammert nicht und bettelt um Hilfe sondern stellt sich der Situation. Meisterhaft im dramaturgischen Aufbau und mit einem gehörigen Schuß Humor. Die mittlerweile klassische 4er-Konstellation aus dem Helden, seinem trunkenen Helfer, einem alten Schlitzohr und einer hübschen Herzdame wurde nicht nur von Wayne und Hawks noch zwei weitere Male variiert ("Eldorado" und "Rio Lobo") sondern diente auch als Vorlage für das berühmte Blueberry-Comicalbum "Der Sheriff" bzw. "Der Mann mit dem Silberstern".


3. "Der Mann, der Liberty Valance erschoß" - 1962
Ein später Schwarzweiß-Film, aber ein recht früher Abgesang auf das klassische Western-Genre. Wayne spielt hier zwar nur die zweite Geige nach Jimmy Stewart, aber die Story ist sehr unkonventionell und stellt die fast schon philosophische Frage, was denn wichtiger und richtiger ist: Die reine Wahrheit oder eine gute und nützliche Legende.


4. "She wore a Yellow Ribbon" ("Der Teufelshauptmann") - 1949
Der beste der drei "Kavallerie-Western des Gespanns Ford/Wayne. Letzterer bietet als zwanzig Jahre älter geschminnkter Hauptmann kurz vor der Pensionierung die erste schauspielerisch anspruchsvolle Leistung seiner Karriere.


5. "The Quiet Man" ("Der Sieger") - 1952
Irreführender deutscher Titel für meinen persönlichen Favoriten unter den "Nicht-Western" von John Wayne. Der gibt hier einen Boxer auf Brautschau in Irland und liefert sich herrliche Duelle mit seiner widerspenstigen Lieblingspartnerin Maureen O'Hara.

http://www.filmsite.org/posters/quie2.gif


6. "Stagecoach ("Ringo" / "Höllenfahrt nach Santa Fé") - 1939
Der große Durchbruch für John Wayne, nach vielen Jahren billig runtergekurbelter Serials und Fließbandwestern. Die Szene in der er als Ringo die Postkutsche anhält ist die vielleicht imposanteste Einführung einer großen Filmfigur überhaupt. Die Geschichte mit der bunt zusammengewürfelten Postkutschengesellschaft wurde später übrigens im Lucky Luke-Album "Die Postkutsche" herrlich parodiert.


7. "The Shootoist - der letzte Scharfschütze" - 1976
John Waynes letzter Film ist mit der Darstellung eines alten, vom Krebs zerfressenen Revolverhelden, der in Würde abtreten will, ziemlich nah an dessen realer Situation zu diesem Zeitpunkt. Ein schöner, leiser Film und eine perfekter Abschied.


8. "Sands of Iwo Jima" ("Todeskommando") - 1949
Der bei uns kaum bekannte, wohl beste Kriegsfilm von John Wayne, mit einer frühen Aufrabeitung der berühmten Schlacht von Iwo Jima. Dabei ist der Film (jedenfalls für damalige Verhältnisse) erstaunlich glaubwürdig und realistisch. Einer der wenigen Filme, in denen Waynes Filmfigur am Ende stibrt und das noch nicht mal heroisch sondern unspektakulär und hinterrücks durch einen Heckenschützen.
Erste Oscarnominierung für Wayne.


9. Red River (Panik am roten Fluß) - 1948
Ein großartiges Schauspieler-Duell zwischen John Wayne und Montgomery Clift,mit dem der Duke aufgrund von Clifts Homesexualität auch persönliche Probeme hatte. Lediglich das versöhnende Happy-End wirkt hier etwas aufgesetzt.


10. "Angel and the Badman" ("Der schwarze Reiter") - 1947
Mein Geheimtipp. Der erste von Wayne selbst produzierte Film ist eine erstaunlich leise und feine Geschichte. Die Geschichte vom Zeugen eines Bankraubs, der sich bei einer etwas weltfremden Quäker-Familie versteckt wurde 1985 leicht abgewandelt als "Der einzige Zeuge" mit Harrison Ford neu verfilmt.

http://cache2.allpostersimages.com/p/LRG/40/4026/O9PWF00Z/poster/angel-the-badman-1947.jpg


Aber auch die größten Fehlgriffe sollen nicht verschwiegen werden,
hier meine Flop 3:

http://deadwrite.files.wordpress.com/2011/01/the-conqueror.jpg


1. "Der Eroberer" - 1956
Gleich in mehrfacher Hinsicht eine Tragödie. John Wayne ist als "Dschingis Khan völlig felhbesetzt und der Film voller lachhafter unfreiwillig komischer Dialoge.
In der deutschen Fassung fällt immerhin das merkwürdige, archaische Englisch der Filmfiguren nicht so auf.
Auf lange Sicht viel schlimmer ist aber, dass dieser wirklich grottenschlechte Film fast die Hälfte der daran Beteiligten vermutlich Jahre später das Leben kostete. Denn 90 von 220 Mitwirkenden starben an Krebs, darunter auch Regisseur Powell und sämtliche drei Hauptdatsteller. einschließlich John Wayne.
Der Drehort in der Wüste war radioaktiv verseucht, da sich der Fallout von vorher in der Nähe veranstalteten Atombombentests dorthin verlagert hatte,
ohne dass das den Beteiligten bewusst war.


2. "Circus-Welt" - 1964
Wenn John Wayne seine gewohnte Western-Umgebung verließ, ging das oft nicht besonders gut. Das gilt auch für diesen überlangen und ziemlich konfusen Film, aus dem Frank Capra und David Niven noch rechtzeitig ausstiegen, während Wayne dabei blieb und später feststellen musste: "Ich habe den schlechtesten Zirkus-Film aller Zeiten gedreht".

3. "Rio Lobo" - 1970
"El Dorado" war bereits eine ziemlich dreiste Kopie von "Rio Bravo" (und das sagt jemand mit meinem Forums-Namen), aber zumindest noch leidlich unterhaltsam. Auf "Rio Lobo", den dritten und diesmal wirklich nur noch müden Aufguß der gleichen Geschichte trifft das aber nicht mehr zu und diesmal blieb sogar das Publikum fern. Zu recht.

http://www.movieposterclassics.com/images/BigRioLoboYugo.jpg

Lola65
06.03.2011, 18:23
also Rio Grande wäre bei mir an Top 1 !!

alleine schon wegen der Unterrichtsstunden :) auf einem Pferd und zwei Pferden!!

Neander
07.03.2011, 20:50
Wo wir gerade dabei sind, hier mal die Liste meiner persönlichen John Wayne-Favoriten.

Meine Top 10:

1. "The Searchers" ("Der Schwarze Falke") - 1956

2. "Rio Bravo" - 1959

3. "Der Mann, der Liberty Valance erschoß" - 1962

4. "She wore a Yellow Ribbon" ("Der Teufelshauptmann") - 1949

5. "The Quiet Man" ("Der Sieger") - 1952

6. "Stagecoach ("Ringo" / "Höllenfahrt nach Santa Fé") - 1939

7. "The Shootoist - der letzte Scharfschütze" - 1976

8. "Sands of Iwo Jima" ("Todeskommando") - 1949

9. Red River (Panik am roten Fluß) - 1948

10. "Angel and the Badman" ("Der schwarze Reiter") - 1947

(Kommentare und Widerspruch durchaus erwünscht ;) )



Hallo ELDORADO,

erst einmal herzlichen Dank für Dein tolles Engagement und dafür, dass Du jetzt auch "den John Wayne aufarbeitest". Habe diesbezüglich auch mal in meinen nostalgischen Erinnerungen "gekramt". Ohne dass ich jetzt den Ehrgeiz entwickele, hierfür eine "Top Ten" zu erstellen, fallen mir ad hoc die untenstehenden vier Titel ein, die mir seinerzeit sehr gut gefallen haben. Ob "Rio Bravo" von 1959 oder das Remake "El Dorado" (1966) der bessere Film ist, darüber könnte man streiten - will ich nicht. Während ich mich 1959 als Vierjähriger noch nicht für John Wayne-Western interessierte, lernte ich "El Dorado" im Alter von elf Jahren kennen und verbinde deshalb mit dem Remake doch mehr Erinnerungen als mit dem "Vorgänger".

Rio Bravo (Rio Bravo, 1959)
http://www.imdb.com/video/screenplay/vi762249241/

Alamo (The Alamo, 1960)
http://www.imdb.com/video/screenplay/vi3886286105/

Die vier Söhne der Katie Elder (The Sons of Katie Elder, 1965)
http://www.imdb.com/video/screenplay/vi157745177/

El Dorado (El Dorado, 1966)
http://www.imdb.com/video/screenplay/vi3499950617/
http://www.imdb.com/video/screenplay/vi3751608857/
http://www.imdb.com/video/screenplay/vi3533505049/

Parallel zu diesen Filmen begann ich mich relativ schnell sehr für Clint Eastwood zu interessieren, dessen Film "Für eine Handvoll Dollar" (1964) der erste "richtige" Kino-Western war, den ich mit meinem Großvater als Kontrastprogramm zu den Karl-May-Filmen sehen durfte. Auch die beiden Fortsetzungsfilme "Für ein paar Dollar mehr" (1965) und "Zwei glorreiche Halunken" (1966), die - jeweils mit Clint Eastwood und Lee Van Cleef - die sogenannte "Dollar-Trilogie" bildeten, habe ich als "Prototypen" des italienischen "Spaghetti-Western" - auch "Euro-Western" genannt - damals sehr gerne gesehen.

Für eine Handvoll Dollar (1964)
http://www.zuguide.com/#A-Fistful-of-Dollars

Für ein paar Dollar mehr (1965)
http://www.alltrailers.net/for-a-few-dollars-more.html

Zwei glorreiche Halunken (1966)
http://www.imdb.com/video/screenplay/vi2789278233/

Falls nach John Wayne auch die "sehr breite Palette" der Filme mit und von Clint Eastwood - bei weitem nicht nur Western - behandelt werden könnte, würde mich dies ebenfalls sehr freuen.

.

ELDORADO
09.03.2011, 15:42
Klar, Clint Eastwood ist auch bei mir noch ein ganzes Stück höher angesiedelt als John Wayne, gerade was seine Entwicklung und Vielseitigkeit angeht.
Leider gibt der Mann ja schon seit Jahren so gut wie keine Interviews mehr. :(

Filmtechnisch knöpf ich mir den aber sicher bei Gelegenheit auch noch vor.
;)

Manx cat
09.03.2011, 18:17
Aber auch die größten Fehlgriffe sollen nicht verschwiegen werden,
hier meine Flop 3:



1. "Der Eroberer" - 1956
Gleich in mehrfacher Hinsicht eine Tragödie. John Wayne ist als "Dschingis Khan völlig felhbesetzt und der Film voller lachhafter unfreiwillig komischer Dialoge.
In der deutschen Fassung fällt immerhin das merkwürdige, archaische Englisch der Filmfiguren nicht so auf.
Auf lange Sicht viel schlimmer ist aber, dass dieser wirklich grottenschlechte Film fast die Hälfte der daran Beteiligten vermutlich Jahre später das Leben kostete. Denn 90 von 220 Mitwirkenden starben an Krebs, darunter auch Regisseur Powell und sämtliche drei Hauptdatsteller. einschließlich John Wayne.
Der Drehort in der Wüste war radioaktiv verseucht, da sich der Fallout von vorher in der Nähe veranstalteten Atombombentests dorthin verlagert hatte,
ohne dass das den Beteiligten bewusst war.



Bittere Ironie. John Wayne war sicher ein Fan der Atombombentests.

Wo ordnest du eigentlich die "Green Berets" ein?

ELDORADO
10.03.2011, 20:47
Tja, die berüchtigten "Grünen Teufel".

Die waren zunächst zwar auch ein Kandidat für meine "Flop 3",
aber das hab ich dann aus zwei Gründen wieder verworfen:

1. Es wäre ein zu offensichtliches und "billiges" Opfer.
Es gehört ja unter Journalisten praktisch zum guten Ton, bei der Erwähnung dieses Films reflexartig zusammen zu zucken
und sofort die Keule mit dem "revanchistischen Machwerk" rauszuholen.
Was aber wohl weniger am eigentlichen Film liegt, als an der offensiven und lauten Art und Weise mit der John Wayne damals
seinen Beitrag zum Vietnam-Krieg als dringend notwendige, patriotische Truppen-Unterstützung anpries.

2. Der Film selbst ist nicht besonders gut, viel zu lang und mit David "Dr. Kimble" Janssen in der zweiten Hauptrolle
als eingebetteter Journalist meiner Meinung nach fehlbesetzt.
Aber da gibt es Schlimmerers und eigentlich ist das Werk die große Aufregung nicht wert (zumindest aus heutiger Sicht nicht).

FrankDrake
11.03.2011, 14:03
Ich habe mir eben noch den Titelsong von "Rio Bravo" angehört. Das Dean Martin, der alte Suffkopp, den Text immer noch so auf die Reihe gebracht hat ist schon ein kleines Wunder.
Ansonsten, einer der wenigen John Wayne Filme in meiner DVD Sammlung. Er war mir, genau wie Charlton Heston, Politisch immer zu weit rechts.

FrankDrake
11.03.2011, 14:08
Tja, die berüchtigten "Grünen Teufel".

Aber da gibt es Schlimmerers und eigentlich ist das Werk die große Aufregung nicht wert (zumindest aus heutiger Sicht nicht).


Genau, es gab übrigens mal eine Zeit da fand ich "Red Dawn" total klasse. Wenn ich den heute sehe, um Gottes willen.

Manx cat
11.03.2011, 14:20
Seufz. Charlton Heston, bester action-Darsteller ever.
Ich halt's da mit Ralf König. Heston war immer in der ersten Hälfte seiner Filme gut, bevor die religiöse Erleuchtung kam und er sich körperlich gehen ließ (Moses, Fusselbart).

Manx cat
11.03.2011, 14:21
Genau, es gab übrigens mal eine Zeit da fand ich "Red Dawn" total klasse. Wenn ich den heute sehe, um Gottes willen.

Ich bin früher voll auf "Iron Eagle" abgefahren. Ich hab den bestimmt 20 mal auf VHS angesehen.

FrankDrake
11.03.2011, 15:15
VHS? 600 Cassetten im Keller, jedesmal wenn ich sie wegschmeissen will überkommt mich das bekannte Messie Syndrom, vielleicht will ich mir die Dirty Harry Box ja doch noch einmal in dieser schlechten Qualität anschauen.

Neander
08.04.2011, 23:40
Klar, Clint Eastwood ist auch bei mir noch ein ganzes Stück höher angesiedelt als John Wayne, gerade was seine Entwicklung und Vielseitigkeit angeht.
Leider gibt der Mann ja schon seit Jahren so gut wie keine Interviews mehr. :(

Filmtechnisch knöpf ich mir den aber sicher bei Gelegenheit auch noch vor.
;)

Wenn die Gelegenheit kommen sollte, knöpf´ Dir Clint aber nur vor und versuche nicht, ihn aufzuknüpfen, sonst ...

http://www.moviepilot.de/movies/haengt-ihn-hoeher

Nach Sergio Leones drei Italo-Western der sogenannten "Dollar"-Serie war Ted Posts "Hängt ihn höher" 1968 der erste Western mit Clint Eastwood in der Hauptrolle, der in Amerika produziert wurde.

Stichwort "Amerika" als aktueller Anlass zum Themenwechsel: Gegen außerirdische Invasoren tobt dort gerade die Entscheidungsschlacht um Los Angeles, deren Ausläufer in den nächsten Wochen wohl auch in den deutschen Lichtspielhäusern zu spüren sein werden. Wird "World Invasion: Battle Los Angeles" auch hier im Filmclub ein Thema sein?
.

FrankDrake
08.04.2011, 23:50
Die Besprechung zur Schlacht um LA gibt es auf Filmszene. de

http://www.filmszene.de/


unten rechts.

ELDORADO
09.04.2011, 13:10
Eher nicht, denn den "Battle: Los Angeles" hab ich zwar gesehen, aber das ist doch ein fast reiner Action- und Kriegsfilm der Marke "Black Hawk Down" und
die Aliens dienen eigentlich nur als Staffage.

Spätestens zu "Thor" werde ich aber natürlich wieder was schreiben.
Den bekomme ich am 20.4. zu sehen,, also gut eine Woche vor dem offiziellen Kinostart.
Ist ja nicht mehr lang...

ELDORADO
23.04.2011, 19:26
Es steht an:
Die Verfilmung der Marvel Comic-Version des Donnergottes "Thor",
nach dem bei uns und im englischen Sprachraum immerhin ein Wochentag benannt ist
und der mich nun auch schon seit 1975 als Comicfigur begleitet.

Thor
regie: kenneth branagh
drehbuch: ashley edward miller, zack stentz, don payne
cast: chris hemsworth, natalie portman, anthony hopkins, tom hiddleston u.a.
spielzeit: 115 min.
kinostart: 28.04.2011
homepage: www.thor-film.de

http://www.filmszene.de/kino/t/thor.jpg

Mit dem Donnergott "Thor" findet eine der letzten großen Marvel-Comicfiguren nach knapp 50 Jahren nun endlich ihren Weg auf die große Leinwand. Denn solange ist es bereits her, dass Stan Lee während seiner produktivsten Phase auch eine eigene Version der bekannten Figur aus der nordischen Mythologie kreierte, dabei gleich die gesamte Götterwelt von Asgard mit einband und weiter ausschmückte. Inmitten all der einfachen Menschen, die meist durch ein außergewöhnliches Ereignis zu besonderen Kräften kommen und sich dann ein Superheldenkostüm überstreifen, war diese "göttliche" Figur immer eine Ausnahmeerscheinung, was sich durch die ihm von Lee in den Mund gelegte, leicht abgehobene und verschwurbelte Sprechweise noch verstärkte.
Es ist aber kein Wunder, dass es so lange mit einer Kinoadaption gedauert hat, denn selbst in den 80er oder 90er Jahren wäre eine tricktechnisch adäquate Umsetzung des Stoffes kaum machbar gewesen. Die Gefahr, dass der Hammerschwingende Held mitsamt seinem goldenen Helm und bunten Umhang dabei ins Lächerliche abgeglitten wäre, war durchaus gegeben. Im Zeitalter der nahezu unbegrenzten Computermöglichkeiten sieht das nun natürlich anders aus und um es gleich vorwegzunehmen: Dieser "Thor" ist bild- und effekttechnisch ein wahrer Augenschmaus und schon alleine dadurch mehr als nur ein weiterer, notwendiger Baustein für Marvels großes "Avengers"-Projekt. Aber auch die zweite Klippe, nämlich die des überzogenen und eventuell leicht peinlichen Pathos, umschiffen Regisseur Kenneth Branagh und sein Team hier erstaunlich souverän.

http://www.filmszene.de/kino/t/thorduo.jpg

Familienzwist bei den mächtigen Göttern in ihrer prächtigen Heimatstadt Asgard: Eigentlich schon als Thronerbe vorgesehen, hat es sich der junge Thor (Chris Hemsworth) dank seiner Arroganz und einem auf eigene Faust angetretenen Kreuzzug gegen die verfeindeten Frostgiganten gründlich mit seinem Vater, dem allmächtigen Odin (Anthony Hopkins) verdorben. Um ihn endlich Demut und Vernunft lernen zu lassen, verbannt der zornige Papa den ungehörigen Sohn kurzerhand nach Midgard, wie unsere gute alte Erde in göttlichen Kreisen genannt wird. Und so landet Thor also unsanft in der Wüste von New Mexico und macht umgehend Bekanntschaft mit dem Forscherteam um die junge Wissenschaftlerin Jane Foster (Natalie Portman). Seiner göttlichen Kräfte beraubt, muss er jedoch feststellen, hier nicht mehr als ein einfacher Mann zu sein und die erstrebte Rückkehr nach Asgard scheint eine Sache der Unmöglichkeit. Dabei wäre sie dringend vonnöten, nutzt doch Thors bisher stets im Schatten agierender Bruder Loki (Tom Hiddleston) die Situation, um im Reich der Götter nach der Macht zu greifen.

http://www.filmszene.de/kino/t/thorhalle.jpg

Wer sich im Vorfeld noch verwundert die Augen rieb als er den Namen von Kenneth Branagh als Regisseur einer Superhelden-Comicverfilmung lesen durfte, dem wird beim genaueren Hinsehen aber vielleicht schon etwas aufgefallen sein: So weit sind nämlich die Konstellationen, Schlachten und Familienkonflikte innerhalb dieser Götterwelt gar nicht entfernt von denen Shakespeare'scher Königsdramen, mit deren Adaption sich der Brite ja einst mal einen Namen gemacht hat. Und böse Zungen würden vielleicht sogar behaupten, dass der Name Branagh doch absolut naheliegend ist, wenn es um die Inszenierung von leicht schwülstigem Pathos geht.
Im Endeffekt ist es aber so, dass der Filmemacher (der nach eigener Aussage in seiner Kindheit die "Thor"-Comics geradezu verschlungen hat) hier weniger durch einen besonders eigenwilligen Regiestil auffällt, sondern ganz einfach eine grundsolide Leistung abgeliefert hat. Bei der sich zuerst einmal alle mit der Comic-Vorlage Vertrauten freuen und ihrem innerlichen Nerd etwas Ausgang gewähren dürfen. Bemerkenswert viel hat man nämlich von Marvels Comic-Version übernommen, denn neben dem instabilen Familiendreieck aus Thor, Odin und Loki geben sich auch Nebencharaktere wie die drei Kampfgefährten Hogun, Fandral und Volstagg ein Stelldichein und sogar Heimdall, der Wächter der legendären Regenbogenbrücke, gibt sich in Person des äußerst coolen Idris Elba die Ehre.
Lediglich bei den irdischen Abenteuern des Donnergottes entfernt man sich von der klassischen Vorlage, baut dafür aber ein paar Elemente der modernen "Thor"-Comics von J. Michael Straczynski ein, der auch gleich als Berater an der Story des Films mitwirkte. Vor allem die erste halbe Stunde, die komplett in Asgard spielt, ist dabei ein visuelles Fest in 3D, über das man durchaus ein paar Minuten ins Staunen geraten kann. Das sieht alles schlicht großartig aus und selbst Thors Hammer Mjolnir (so mächtig, dass er einen eigenen Namen tragen darf) wird sehr effektiv eingesetzt. Was auch für die später hinzukommende Kampfmaschine "Destroyer" gilt, die dann auf der Erde mit ihrem Vernichtungsstrahl eine beeindruckende Schneise der Verwüstung schlägt.Der Preis für das beste am Computer generierte und von den Helden zu bekämpfende Ungetüm wäre vermutlich recht sicher, wenn es ihn denn gäbe.
Hilfreich und äußerst angenehm auch, dass das ganze Spektakel zumindest im auf der Erde spielenden Teil eher unernst und humorvoll dargeboten wird. Hier kann Newcomer Chris Hemsworth, der bisher eigentlich nur mit einem kleinen Part als Vater von James T. Kirk im letzten "Star Trek"-Film aufgefallen ist, dann nicht nur etwas mehr Persönlichkeit und Charme zeigen, sondern zusätzlich auch ein wenig komisches Talent, welches vor allem aus den Problemen resultiert, die der unerfahrene Thor im Umgang mit den ihm wenig vertrauten Menschen zeigt.

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Während Anthony Hopkins eine für ihn doch recht typische Rolle souverän abarbeitet und es auch für Hollywoods immer gern gesehenen Standard-Skandinavier Stellan Skarsgard ("Illuminati") hier nicht allzu viel zu tun gibt, besteht bei dem ebenfalls noch recht unbekannten Tom Hiddleston als Loki sogar die Gefahr, dass dieser dem Titelhelden ein wenig die Show stiehlt. Zumindest in schauspielerischer Hinsicht hinterlässt er mit seiner Darstellung des ambivalent angelegten Bösewichts jedenfalls einen starken Eindruck. Woran bei einer Natalie Portman ja von vornherein niemand zweifelt, trotzdem bleibt es doch bei einer gewissen Verwunderung darüber, dass die kürzlich mit dem Oscar ausgezeichnete Schauspielerin dieses gelungene Popcorn-Filmchen mit ihrer Präsenz in einer nicht allzu großen oder fordernden Rolle adelt. Denn für die unvermeidliche Annäherung zwischen ihrer Jane und dem gefallenen Gott bleibt leider wenig Zeit und so geht dann auch dessen Entwicklung vom selbstherrlichen Schnösel zum bekehrten Gutmenschen (oder heißt es hier Gut-Gott?) ein wenig schnell und plötzlich vonstatten, wird im Prinzip mehr behauptet als schlüssig vermittelt.
Was aber doch eher eine nicht wirklich wichtige Marginalie darstellt in einem Werk, das man ansonsten auf jeden Fall im oberen Drittel der gelungenen Comicverfilmungen ansiedeln kann. Was uns dann auch irgendwie das Recht gibt, doch noch das unvermeidliche und in diesem Fall einfach so entsetzlich naheliegende Wortspiel einzuwerfen: Jawohl, dieser "Thor" ist ein echter Hammer!

Volker Robrahn

http://www.filmszene.de/kino/t/thorblau.jpg

Bilder: Courtesy Paramount Pictures 2011

Neander
27.04.2011, 02:29
Nachdem ich gerade den "Battle: Los Angeles" - in Sachen Erwartungen entsprechend vorinformiert - "abgearbeitet" habe, freue ich mich nun, bei nächster Gelegenheit "Thor" als bild- und effekttechnischen Augenschmaus genießen zu können.

ELDORADO
27.04.2011, 23:56
Ich rechne ja durchaus damit,
dass es Gegenstimmen gibt, die den "Thor" für weit weniger gelungen halten als ich.
Die dürfen sich dann auch ruhig melden. ;)

ELDORADO
04.05.2011, 22:43
Wer am Samstag auf der Kölner Comic-Börse unterwegs ist, findet mich übrigens im großen Saal in der ersten Reihe,
direkt unterhalb der Bühne (Tische 7 und 8).

Und da ich wieder eine Assistentin dabei habe, wird sicher auch Zeit für den einen oder anderen kleinen Plausch bleiben - ob nun über Comics oder Filme. ;)

Neander
05.05.2011, 23:22
Dann sitzen wir ja beide in der ersten Reihe (Tische 15 und 16). Da auch ich wieder eine Assistentin dabei habe, bleibt vielleicht tatsächlich etwas Zeit zum Plauschen und Tauschen. ;)

Neander
17.05.2011, 01:49
Marvels Donnergott THOR ein filmischer Augenschmaus!

Nachdem ich bei meinen häufigen Besuchen im Siegburger Krankenhaus stets am dortigen Cineplex-Kino neben dem Bahnhof vorbei komme, habe ich mir am Montagabend mal die 3D-Version von Marvels Donnergott THOR genehmigt. http://thor.marvel.com/intl/de/

Sowohl Insidern als auch Nicht-Comicfachleuten kann ich "THOR" guten Gewissens empfehlen, es handelt sich wie von Volker in seiner Filmrezension geschildert bild- und effekttechnisch um einen wahren Augenschmaus und ich fühlte mich 115 Minuten bestens unterhalten.

http://www.comicforum.de/showpost.php?p=3020684&postcount=133

ELDORADO
18.05.2011, 19:30
Die Meinungen gehen bei THOR recht weit auseinander,
wir scheinen hier den seltenen Fall zu haben
dass ein Superheldenfilm den Kritikern sogar besser gefällt als dem Publikum. :kratz:

ELDORADO
05.06.2011, 21:04
Und hier meine ausführliche Kritik zu
"X-Men: Erste Entscheidung" - einer Comicverfilmung,
von der ich nicht viel erwartet hatte und die mich dann richtig begeistert hat.


http://www.filmszene.de/kino/x/xmenfirst.jpg


Die Voraussetzungen waren wahrlich nicht die Besten: Aus der "X-Men"-Franchise war nach dem durchwachsen aufgenommenen dritten Teil erstmal die Luft raus und der erste Ableger mit dem beliebten "Wolverine" sorgte zwar für eine ordentliche Einnahme, aber ob seiner dünnen Geschichte auch für einige enttäuschte Gesichter unter den Fans. Wenn sich die Produktionsfirma dann entschließt als nächstes ein Werk aus der Kategorie "Prequel" aufs Publikum loszulassen, riecht das daher zunächst mal nach dem üblichen gnadenlosen Ausquetschen einer eingeführten Marke, ohne größere Ambitionen in Sachen Originalität. Da man bei so einer Vorgeschichte zudem bequem auf die prominenten Darsteller der Vorgängerfilme verzichten kann, gesellte sich dazu dann auch gleich noch ein weiterer unangenehmer Geruch, nämlich der nach einem möglichst kostengünstigen Werk das im Grunde nur den bekannten Markennamen für sich nutzt.
Allesamt Befürchtungen also, die aufgrund jahrelanger Erfahrungen mit der Art und Weise wie in Hollywood Entscheidungen getroffen werden zweifelsohne ihre Berechtigung haben. Und so gehörte dieser kleine neue "X-Men"-Film sicher zu den Comicverfilmungen des aktuellen Jahrgangs, bei dem man eher geringe Erwartungen hegen durfte. Wie schön ist es deshalb, dass "Erste Entscheidung" sich nun aber als unglaublich liebevolles, wohldurchdachtes und nahezu makelloses Genre-Meisterstück entpuppt. Wie schön und wie verblüffend.

http://www.filmszene.de/kino/x/xmenfirstgang.jpg

Freude bereitet bereits die allererste Szene, denn die geht ganz zurück an den Anfang des ersten "X-Men"-Films, der vor mehr als zehn Jahren die Welle der modernen Superhelden-Verfilmungen einleitete: Der junge Erik Lehnsherr wird im deutschen Konzentrationslager wütend und verbiegt nur mit Gedankenkraft ein Eisentor. Und nun erfahren wir, wie es damals weiterging, denn natürlich versuchten die Nazis prompt aus der ungewöhnlichen Begabung des Jungen Kapital zu schlagen, mit ganz und gar nicht freundlichen Mitteln. Rund 15 Jahre später befindet sich der erwachsene Erik (Michael Fassbender) auf der Jagd nach seinem Peiniger von damals, der sich mittlerweile Sebastian Shaw (Kevin Bacon) nennt und in seinem mysteriösen "Hellfire Club" weitere Menschen mit besonderen Fähigkeiten um sich sammelt. Sein Ziel ist ein globaler Krieg, aus dem die Mutanten als neue herrschende Rasse hervorgehen sollen. Aber auch die Gegenseite in Form einer kleinen Spezialabteilung des CIA ist auf Shaws Umtriebe aufmerksam geworden und die Agentin Moira MacTaggert (Rose Byrne) sichert sich dafür die Hilfe des jungen Spezialisten Charles Xavier (James McAvoy), der ebenfalls Mutantenkräfte besitzt und zudem von der Gestaltwandlerin Raven alias "Mystique" (Jennifer Lawrence) begleitet wird. Es kommt zum ersten Einsatz und der Begegnung zwischen Charles und Erik, die schnell Freundschaft schließen und fortan genau wie ihr Gegenspieler nach anderen Mutanten Ausschau halten, um diese auszubilden. Doch der Hass und die Gewalttätigkeit, von denen Erik dabei getrieben wird, entpuppen sich bald als genauso großes Problem wie der neueste Plan des rücksichtslosen Shaw, der mitten im kalten Krieg die russischen Militärs davon überzeugt ein paar Raketen auf Kuba zu stationieren.

http://www.filmszene.de/kino/x/xmenfirstduo.jpg

Man höre und staune: Endlich erfahren wir also die wahren Hintergründe der legendären Kubakrise, deren Geschichte demnach ganz neu geschrieben werden muss. Im Ernst: Die Einbindung der Mutanten ins historische Zeitgeschehen der 60er Jahre ist nicht nur eine hübsche Idee, sondern genauso clever und gelungen umgesetzt wie der gesamte Rest dieser erstaunlich runden Geschichte. Was ja nun keine einfache Aufgabe war, angesichts des vorgegebenen Rahmens aus den bereits vorhandenen drei Filmen, in den sich hier alles möglichst passgenau einzufügen hat. Und das tut es ganz hervorragend, sofern man nicht bei jedem einzelnen der Charaktere haargenau das Lebensalter und die Jahreszahlen nachrechnet und auf Plausibilität prüft.
Aber sonst: Selten wurde wohl das Zerbrechen einer innigen Freundschaft im Popcorn-Kino (denn darum handelt es sich natürlich immer noch) so überzeugend entwickelt und präsentiert wie hier. Wozu die beiden herausragenden Darsteller ihren gehörigen Anteil beitragen, denn James McAvoy (nach "Wanted" nun zum zweiten Mal im Action-Kino präsent) legt seinen Charles Xavier zwar sehr lakonisch und ein ganzes Stück lockerer als in der Version von Patrick Stewart an, was aber durch die persönliche Entwicklung der Figur problemlos erklärbar ist. Noch mehr Eindruck hinterlässt allerdings Michael Fassbender, und das nicht nur weil der in Heidelberg geborene Schauspieler in den in der Originalfassung des Films deutsch gesprochenen Szenen natürlich besonders gut aufgehoben ist. Nach einer kleinen Rolle in "Inglourious Basterds" und einem beeindruckenden Auftritt im britischen Drama "Fish Tank", dürfte der Part als von seinem Zorn zerfressener und zwischen den Polen Gut und Böse hin- und hergerissener Erik Lehnsherr, aus dem schließlich der Menschenfeind "Magneto" wird, wohl den endgültigen Durchbruch für Fassbender bedeuten.
Aber damit nicht genug, denn das Ensemble beinhaltet schließlich auch die bei Drehbeginn noch weitgehend unbekannte, mittlerweile aber durch ihre Oscar-Nominierung für "Winter's Bone" ins Blickfeld getretene Jennifer Lawrence als "Mystic", eine junge Frau, die ihre besondere Fähigkeit eher als Fluch empfindet und der Lawrence auch hier eine unglaubliche Attraktivität und Ausstrahlung verleiht. Apropos Attraktivität: Das auffälligste Futter für die Augen stellt natürlich die kurvenreiche Helferin des Bösewichts mit Namen "Emma Frost" dar, und wer hätte gedacht, dass die einstige "American Pie"-Nebendarstellerin January Jones (zur Zeit auch in der TV-Serie "Mad Men" aktiv) ein Jahrzehnt später so dick im Geschäft sein würde.
Aber es geht noch munter weiter: Veteran Kevin Bacon hat zwar fast noch die eindimensionalste Figur abbekommen, versprüht aber sichtlich Spaß als Oberschurke Sebastian Shaw, und selbst die diversen Nachwuchsmutanten sind so gut besetzt, dass es ihren Darstellern gelingt in der relativen Kürze ihrer Leinwandzeit eine beachtliche Tiefe und Glaubwürdigkeit zu entwickeln, allen voran Nicholas Hoult als Hank "Beast" McCoy und Caleb Landry Jones als "Banshee". Ein wirklich perfekter Cast bis in die Nebenrollen, und gerade dort gibt es dann noch haufenweise kleine Bonbons für die Kenner der Comicvorlage zu entdecken, sowie einen prominenten Cameo-Auftritt, der derart gelungen ist, dass er das eine oder andere Kino zum Beben bringen dürfte.
Obwohl der Haupthandlung diesmal keine konkrete Comicstory zugrunde liegt, sondern lediglich unzählige Versatzstücke aus den unterschiedlichsten Vorlagen verwendet wurden, ist dies mit soviel Herzblut und Fachkenntnis geschehen, dass es für versierte Comic-Fans die reine Freude ist und einen sogar davon überzeugen kann, dass die insgesamt sechs (!) Drehbuchautoren hier wirklich für etwas gut gewesen sind.

http://www.filmszene.de/kino/x/xmenfirstblau.jpg

Tja, so ist das: Da verspürt man bei so einem für die große Masse konstruierten "X-Men"-Abenteuer doch tatsächlich einen kleinen Kloß im Hals, weil sich darin alles so wunderbar zusammenfügt und auch die emotionale Seite ganz hervorragend funktioniert. Denn genau so und nicht anders inszeniert man packend und überzeugend eine Vorgeschichte, deren Ausgang bereits bekannt ist (ja, das geht an Dich, George Lucas!).
Wer hätte es gedacht, aber das Einzige was an "X-Men: Erste Entscheidung" nicht stimmt, ist der deutsche Titel. Der Rest ist ein praktisch perfektes Beispiel für die Neubelebung und gleichzeitige Erweiterung einer bereits bekannten Marke. Ein großes Vergnügen für Jeden und für den überzeugten Comic-Fan im Besonderen.

Volker Robrahn

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Bilder courtesy of 20th Century Fox Films Germany

FrankDrake
06.06.2011, 06:46
Nachdem ich gerade den "Battle: Los Angeles" - in Sachen Erwartungen entsprechend vorinformiert - "abgearbeitet" habe, freue ich mich nun, bei nächster Gelegenheit "Thor" als bild- und effekttechnischen Augenschmaus genießen zu können.


Gestern Abend habe ich mir "Battle: Los Angeles" angeschaut. Werbefilme für das United States Marine Corps sollten im Deutschen Kino doch wenigstens mit verbilligtem Eintritt angeboten werden.
Wieso der Film es überhaupt in die Lichtspielhäuser geschafft hat ist mir völlig unverständlich.

Neander
06.06.2011, 21:45
Da gebe ich Dir vollkommen recht, deswegen habe ich in meinem Beitrag auch "In Sachen Erwartungen entsprechend vorinformiert" und "abgearbeitet" geschrieben.

Vielleicht schaffte es "Battle: Los Angeles" deswegen in´s Kino, weil durch den plagiatsverdächtigen "Invasions-Vorfolger" namens "Skyline", der kurz vorher in den Lichtspielhäusern floppte und von den Kritikern zerrissen wurde, die Messlatte in einer derartigen "Höhe" hing, dass man annahm, es könne beim "Original" nur noch besser werden. ;)

ELDORADO
06.06.2011, 23:58
Jede Hollywood-Produktion von der Größe eines "Battle: Los Angeles" kommt in unsere Kinos.
Ich glaube aber nicht, dass allzuvielen Leuten die Verbindung zu "Skyline" bewusst bzw. dieser Film überhaupt bekannt war.

Neander
03.07.2011, 20:55
Um 22:05 Uhr läuft heute am Sonntagabend auf PRO 7 die Comicverfilmung "Watchmen - Die Wächter" (KAN/GB/USA, 2009):

http://www.tvmovie.de/Watchmen-Die-Waechter.84.0.html?&detail=17379144

ELDORADO
27.07.2011, 23:34
So, ich denke auf eine ausführliche Besprechung der "Schlümpfe" verzichte ich an dieser Stelle mal (obwohl der Film nicht so schlimm war wie erwartet und in
einigen Szenen sogar Peyo und dessen Originalalben seine Reminiszenz erweist).

Aber ein weiterer Superheld hat seinen Weg auf die Leinwand gefunden und ausnahmsweise ist es keine weitere Marvel-Figur sondern endlich mal ein DC-Charakter
den man dort noch nicht gesehen hat. Allerdings sehe ich nach Betrachten des Werkes doch ziemlich schwarz für eine Fortsetzung oder gar eine ganze Serie von
"Green Lantern"-Filmen.

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Green Lantern
regie: martin campbell
besetzung: ryan reynolds, blake lively,
peter sarsgaard, tim robbins u.a.
spielzeit: 114 min.
kinostart: 28.07.2011

http://www.filmszene.de/kino/g/greenlanternevil.jpg


Die beiden Comic-Verlagshäuser DC und Marvel duellieren sich seit Jahrzehnten um die Vorherrschaft im Superhelden-Universum, und während DC einst mit den Ikonen "Superman" und "Batman" das Genre praktisch erfand, gelang es Marvel später mit seinen gebrochenen, vielschichtigeren Charakteren wie "Spider-Man" und den "X-Men" der Konkurrenz den Rang abzulaufen. Während die Marktführerschaft bei den bunten Heften seitdem immer mal wieder wechselt, ist das zum Warner-Konzern gehörende DC bei der lukrativen Kinoverwertung seiner Figuren seit nun mehr einer ganzen Dekade hoffnungslos ins Hintertreffen geraten. Denn während Marvel mittlerweile ein ganzes Dutzend Helden auf die Leinwand gebracht hat, hält für DC einzig Christopher Nolans Batman-Reihe die Fackel hoch.
Für mehr Licht in dieser Richtung sollte nun aber die "Grüne Laterne" sorgen, die unter diesem Namen zumindest deutschen Comiclesern immerhin auch schon seit den 60er Jahren geläufig ist. Doch nach einem äußerst mäßigen Start im für diese Art Film immer noch wichtigsten Kernland USA, muss dieser Aufbruch in neue schöne Franchise-Welten im Grunde bereits jetzt als gescheitert angesehen werden. Denn von den vier großen Superhelden-Filmen dieses Jahres entpuppte sich ausgerechnet das Prestigeprojekt "Green Lantern" als das am wenigsten populäre. Das ist bitter und ein wenig überraschend, es ist aber leider auch absolut gerechtfertigt.

http://www.filmszene.de/kino/g/greenlanternduo.jpg

Dabei bildet die Geschichte des Hal Jordan eigentlich die Basis für das ganz große Abenteuer. Der extrem talentierte aber auch großspurige und verantwortungslose Testpilot bekommt eines Tages völlig unverhofft eine gewaltige Macht und Aufgabe. Von einem sterbenden Außerirdischen erhält er einen Kraftring und eine Batterie, die ihn zum Mitglied des universell agierenden "Green Lantern Corps" macht, einer kosmischen Wächter- und Eingreiftruppe. Diese eilt vom geheimnisvollen Wächterplaneten Oa aus stets heldenhaft zu den Brennpunkten der Galaxis, sieht sich aktuell jedoch einer gewaltigen, vermeintlich unbesiegbaren Bedrohung namens "Parallax" gegenüber. Und es ist nun an Hal Jordan, den Wächtern, seinen neuen "Kollegen", seiner Angebeteten und vor allem sich selbst zu beweisen, dass er dieser großen Verantwortung gerecht werden kann.

"Bis zur Unendlichkeit und noch viel weiter" geht es bei den Wächtern des Universums, denn "Green Lantern" war schon immer die große Science-Fiction-Serie im komplexen DC-Universum, in dem es von Multidimensionen und Parallelwelten nur so wimmelt. Es war aber in gewisser Hinsicht lange Zeit auch eine der kindischsten Reihen, in der schon deshalb alles möglich war, weil der Held mit Hilfe seines Kraftringes praktisch alles erschaffen konnte, was er in der Lage war sich vorzustellen, und sei es auch nur für wenige Sekunden. Das hat man für die Adaption beibehalten und so bekommen wir nun also Kämpfe zu sehen, in denen sich Hal in Sekundenschnelle irgendwelche Waffen oder aberwitzige Konstruktionen verschafft, die sich dann nur wenige Augenblicke später wieder in Luft auflösen. Dies sind aber, zusammen mit den genauso hübschen wie knallbunten Weltraumbildern, noch die unterhaltsamsten und gelungensten Szenen des Films, der seine visuelle Pracht als stärksten Trumpf ausspielt.
Und als einzigen, denn ansonsten stimmt hier bedauerlicherweise nämlich so gut wie gar nichts. Das fängt schon bei der fragwürdigen Entscheidung an, den Zuschauer die an sich schon faszinierende Welt der Wächter und des Lantern Corps nicht Stück für Stück gemeinsam mit der Hauptfigur entdecken und bestaunen zu lassen. Stattdessen wird man gleich zu Beginn und vor dem ersten Auftritt der eigentlichen Identifikationsfigur in einem recht lieblosen Schnellkurs von einer Erzählstimme über die Gegebenheiten und die aktuelle Krisensituation in unserer Lieblingsgalaxis informiert. Aber auch Hal Jordan gewöhnt sich anschließend recht schnell an die neue Situation und hüpft munter zwischen der Erde und dem einige Fantastilliarden Kilometer entfernten Wächterplaneten hin und her. In ähnlichem Tempo wechselt unser Held zwischen den Aggregatzuständen "Interessiert mich nicht die Bohne und außerdem kann ich das nicht" und "Ich geh jetzt mal das Universum retten".

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Die Dialoge, welche der zwar engagierte aber irgendwie auch hoffnungslos überfordert wirkende Ryan Reynolds dabei führen muss, schwanken ebenfalls und zwar zwischen debil und unfreiwillig komisch. Immerhin: Als der arrogante Recke tatsächlich meint, ein winziger Schlitz von Maske über den Augen würde seine langjährige Freundin davon abhalten ihn zu erkennen, lacht diese sich darüber halbtot - ein seltener Moment wirklich freiwilliger Komik in einem ansonsten oft bierernst vorgetragenen Popcorn-Märchen.
Welches dann am düstersten wird, wenn es sich dem Handlungsstrang um den soziopathischen Wissenschaftler Hector Hammond widmet, der durch den Kontakt mit der "bösen" Parallax-Energie zu einem noch viel unangenehmeren Etwas mutiert und sich dabei grotesk verformt. Diese von einem kaum zu erkennenden Peter Sarsgard im wahrsten Sinne des Wortes "verkörperte" Figur ist vermutlich eine der furchtbarsten der jüngeren Filmgeschichte - und das leider nicht nur äußerlich. Sie ist eher dazu geeignet, haufenweise Zuschauer zu verschrecken als anzulocken, und der negative Höhepunkt einer ganzen Reihe fader und unausgereifter Charaktere, zu denen auch die kurzen Gastrollen von Angela Bassett und Tim Robbins gehören. Und dann ist da halt noch "Parallax", der komplett animierte Endstufengegner, der ungefähr so aussieht als wenn jemand dem Rauchmonster aus "Lost" einen Kopf aufgesetzt hätte - was aber auch dort keine gute Idee gewesen wäre.

Das intergalaktische Urteil fällt daher ziemlich unbarmherzig aus: "Green Lantern" ist ein außerordentlich alberner Mumpitz, der zudem in seiner Kühle und dem anstrengenden Gigantismus an eine weitere misslungene DC-Comicverfilmung erinnert, nämlich an "Superman Returns". Wie dort dürfte auch hier nun die eigentlich schon fest eingeplante (und am Schluss auch recht konkret angedeutete) Fortsetzung ausbleiben - und bei den Kollegen im Hause Marvel zündet man sich vermutlich gerade genüsslich eine weitere Zigarette an und lehnt sich ganz entspannt zurück.

Volker Robrahn

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Bilder: Courtesy of Warner Entertainment 2011

Neander
28.07.2011, 13:25
... Diese eilt vom geheimnisvollen Wächterplaneten Oa aus stets heldenhaft zu den Brennpunkten der Galaxis, sieht sich aktuell jedoch einer gewaltigen, vermeintlich unbesiegbaren Bedrohung namens "Parallax" gegenüber.

... "Parallax", der komplett animierte Endstufengegner, der ungefähr so aussieht als wenn jemand dem Rauchmonster aus "Lost" einen Kopf aufgesetzt hätte - was aber auch dort keine gute Idee gewesen wäre.

Spielt die Handlung zum Teil in der jüngeren (Comic-) Vergangenheit von Green Lantern oder hat der "Film-Parallax" mit dem "Comic-Parallax" eher nichts zu tun?


... ich denke auf eine ausführliche Besprechung der "Schlümpfe" verzichte ich an dieser Stelle mal ...

Schade, darauf hatte ich mich schon ganz besonders gefreut! ;)

Gibt´s statt dessen dafür vielleicht ´ne "Ersatz-Filmbesprechung" zu "Planet der Affen: Prevolution", der im August anlaufen soll?

ELDORADO
28.07.2011, 15:38
- ja, der "Parallax" aus dem Film hat mit dem "bösen" Hal Jordan aus den Comics nur den Namen gemein.

- Der neue "Planet der Affen" ist hier wohl ein "Muss", nachdem ich ja bereits ein Special zum Thema gemacht habe.
Den sehe ich allerdings auch erst ganz kurz vorm offiziellen Start.

ELDORADO
14.08.2011, 21:37
Da war doch noch was?

Genau, der "Planet der Affen" ist wieder da und da wir uns dem hier ja schon sehr ausführlich gewidmet hatten
(nachzulesen in den Beiträgen 34-39),
geh ich jetzt natürlich auch auf den neuen Filn ein, zumal der überaschend gelungen ist.


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Planet der Affen: Prevolution
scifi-thriller, usa 2011
original: rise of the planet of the apes
regie: rupert wyatt
cast: james franco, andy serkis, john lithgow, freida pinto, tom felton, brian cox, u.a.
spielzeit: 105 min.
kinostart: 11.08.2011

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Vor nunmehr 45 Jahren bescherte ein kleiner Science-Fiction-Film namens "Planet der Affen" dem Studio 20th Century Fox etwas, was es bis dahin eigentlich noch gar nicht gab: Eine echte "Franchise", eine Marke mit der sich über Jahre dank vier Kino-Fortsetzungen, einer TV-Serie und diversen Merchandise-Produkten viel Geld verdienen ließ. Erst ein Jahrzehnt später war die Luft raus aus dem Thema und dasselbe Filmstudio brach mit George Lucas' "Star Wars"-Filmen zu neuen, noch viel lukrativeren Ufern auf.
Wie so ziemlich jeder Erfolg erfuhr zwar auch der "Planet der Affen" eine Neuauflage, doch erwies sich die Version von Tim Burton als ein unerwartet konventionelles und eher fades Vergnügen, welches von der Fangemeinde entsprechend zurückhaltend aufgenommen wurde. Auch das ist nun aber bereits wieder gute zehn Jahre her und sämtliche seitdem angekündigten Wiederbelebungsversuche verliefen schnell im Sande. Selbst nach der offiziellen Ankündigung eines neuen Films vor knapp zwei Jahren überwog allgemein die Skepsis, sowohl im Hinblick auf eine brauchbare Geschichte als auch hinsichtlich des noch vorhandenen kommerziellen Potentials des Themas. Bis kurz vor Start des Films wusste eigentlich niemand, worum es denn diesmal überhaupt gehen sollte, was hauptsächlich daran lag, dass es kaum jemanden interessierte. Umso gelungener nun aber die Überraschung: Die Affen sind wieder da und zwar mit Macht!

Zu Beginn der in unserer Gegenwart angesiedelten Geschichte dienen sie allerdings als Versuchstiere für einen gutartigen Virus, den der Wissenschaftler Will Rodman (James Franco) zu entwickeln versucht um zerstörtes Gehirngewebe wiederherzustellen und damit Alzheimer heilen zu können, eine Krankheit an der auch sein Vater Charles (John Lithgow) leidet. Doch eine erste Demonstration geht katastrophal schief und sorgt dafür, dass das gesamte Programm gestoppt wird. Übrig bleibt lediglich Caesar ("Gollum" Andy Serkis) das Baby einer mit dem Mittel behandelten Schimpansin, welches Will mit nach Hause nimmt und fortan großzieht. Schon bald zeigt sich jedoch, dass dieser Affe nicht nur weit intelligenter ist als sämtliche Artgenossen, seine Fähigkeiten übersteigen sogar die von gleichaltrigen Menschenkindern. Der von Will entwickelte Stoff scheint also tatsächlich zu wirken und könnte somit auch Menschen helfen. Doch als Caesar weiter heranwächst, wird er immer schwerer kontrollierbar und sorgt zudem für Unruhe in der Nachbarschaft. Es bleibt Will und seiner Freundin Caroline (Freida Pinto) schließlich nichts anderes übrig als ihn in ein abgeschlossenes Affenreservat zu bringen. Dass es sich bei den Betreibern dieses vorgeblichen "Schutzgebiets" in Wahrheit um rücksichtslose Geschäftemacher handelt, ist den Beiden dabei nicht bewusst. Caesar jedoch erkennt sehr schnell wie schlecht seine Artgenossen hier behandelt werden und in ihm wächst die Wut. Zwar sind die anderen Affen nicht intelligent genug um sich erfolgreich gegen ihre Schinder auflehnen zu können - aber das lässt sich ja ändern….

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Nun wissen wir also Bescheid: "Reboot" ist der korrekte Begriff für diesen neuen Beitrag und nicht etwa "Prequel". Denn als Vorgeschichte zu den Filmen der Originalreihe taugt er nicht, da er insbesondere deren dritten und vierten Teil widerspricht. Im Grunde erzählt "Rise of the Planet the Apes" (das von der höchst kreativen deutschen Marketing-Abteilung geschaffene Kunstwort "Prevolution" strafen wir hier einfach mal mit Missachtung) eine ähnliche Geschichte wie der damalige vierte Film "Eroberung vom Planet der Affen", in dem ebenfalls ein Schimpanse namens Caesar als zunächst einzig intelligenter Affe seine Artgenossen zum Aufstand gegen die Menschen führte. Doch war jener Caesar kein genetisch verändertes Wesen, sondern das Kind zweier hochentwickelter Affen aus der Zukunft und damit das Ergebnis eines oft und gern diskutierten Zeitreiseparadoxons. Der aktuelle Film jedoch steht praktisch für sich, hat keinerlei direkte Bezüge zu anderen Werken der Serie und ist somit auch problemlos ohne jegliche Vorkenntnisse zu genießen.
Und da es sich um ein extrem unterhaltsames und aufregendes Stück Kino handelt, welches den Machern um den noch recht unerfahrenen Regisseur Rupert Wyatt völlig unerwartet gelungen ist, sollte sich dafür doch ein neues großes Publikum finden lassen. Obwohl sicher im weitesten Sinne noch "Science Fiction", muss man keinesfalls ein Fan dieses Genres sein um von den Erlebnissen des geschundenen Affen gefesselt zu sein. Denn auch wenn ein James Franco offiziell die Darstellerriege anführt, so ist es doch Caesar, durch dessen Augen wir den Großteil der Handlung erleben und der uns mit seinen Blicken und Gesten emotional bewegt.
Dass dies gelingt, ist eine herausragende und kaum hoch genug zu bewertende Leistung, mit der die Latte für das, was bei computeranmierten Charakteren möglich ist, wieder ein Stückchen höher gelegt wird. Ob daran nun in erster Linie die weiter fortschreitende Technik oder das Spiel des seit "Gollum" für diese Rollen prädestinierten Darstellers Andy Serkis verantwortlich ist, lässt sich kaum sagen, da beides für den Betrachter nicht mehr erkennbar zu trennen ist. Das Ergebnis ist aber ein erneuter klarer Beweis für die folgende Feststellung: Das auch hier genutzte "Performance Capture"-Verfahren macht vor allem dann Sinn, wenn es lediglich als Element innerhalb einer ansonsten natürlichen Umgebung benutzt wird. Und wenn es nicht dazu dient real existierende Schauspieler in andere Menschengestalt zu verfremden, sondern stattdessen für sonst so nicht darstellbare Phantasie- oder Tierwesen eingesetzt wird (wer "Polarexpress" oder "Beowulf" vom Kollegen Zemeckis gesehen hat, weiß was damit gemeint ist).
Kurzum: Die Präsentation der Identifikationsfigur Caesar ist nicht weniger als perfekt gelungen. Und der wird dann in den furiosen Action- und Massenszenen des letzten Filmdrittels noch von einer ganzen Horde weiterer mehr oder weniger mutierter Affen begleitet, deren Animation sich ebenfalls sehen lassen kann - ein absoluter Genuss für jeden der nicht gerade unter einer Affenphobie leidet.

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Was neben den Bildern ebenfalls begeistert ist die hervorragende Spannungskurve der Geschichte, die kaum Längen zulässt und dabei von der auffallenden und oft hypnotischen Musik des Komponisten Patrick Doyle begleitet wird. Dass die Handlung selbst dabei im Grunde nicht besonders originell oder komplex ist, fällt somit kaum auf. Unübersehbar aber, dass für die menschlichen Darsteller in diesem Film lediglich bessere Nebenfiguren übrig bleiben und somit sowohl James Franco als auch seine Partnerin Freida Pinto ("Slumdog Millionär") nur wenig glänzen können.
Was aber nicht weiter tragisch ist, denn es ist einfach nicht deren Show hier, muss und soll es ja auch gar nicht sein. Es ist jedoch das überraschend starke Comeback einer eigentlich bereits tot geglaubten Kinoserie, welches zudem jede Menge Möglichkeiten bietet die Saga weiter fortzuspinnen. Obwohl man da dann (doch nicht etwa aufgrund der Zweifel am eigenen Erfolg?) einen kleinen Schönheitsfehler begangen hat und im grundsätzlich ja sehr nett gestalteten Nachspann praktisch schon den Großteil der Handlung einer möglichen Fortsetzung vorwegnimmt. Aber das sollte andererseits gerade beim "Planet der Affen" auch wieder nicht das Problem sein, war man da doch in dieser Hinsicht schon immer sehr kreativ. So endete bekanntlich der zweite Film der klassischen Reihe mit der Vernichtung der Erde, die in einem atomaren Feuerball explodierte - und es folgten trotzdem noch drei weitere Fortsetzungen. Na dann....

V. Robrahn

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Bilder courtesy of 20th Century Fox Productions

ELDORADO
16.08.2011, 14:13
Comic-Verfilmungen belegten am letzten Wochenende die ersten beide Plätze der deutschen Kino-Charts:

Während "Die Schlümpfe" mit 350.000 Besuchern auf Platz 2 die Gesamtzuschauerzahl von 1 Million Zuschauern durchbrachen,
nahm der neue "Planet der Affen"- Film den ersten Platz ein und lockte erfreuliche 440.000 Zuschauer an.

"Green Lantern" dagegen läuft auch hierzulande nicht doll,
steht ebenfalls bei rund 400.000 Besuchern, braucht dafür aber bereits 3 Wochen.

Neander
26.08.2011, 23:45
Ich habe mir diese Woche sowohl "Planet der Affen - Prevolution" als auch "Captain America" angeschaut, wobei mir beide Filme - jeder auf seine Art - recht gut gefallen haben. Wenn man bei beiden Streifen beim Abspann etwas ausharrt, bekommt man in der Tat erste Hinweise darauf geliefert, wie die Handlung zukünftig weitergehen könnte.

Neander
27.08.2011, 22:20
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PERRY RHODAN - UNSER MANN IM ALL IN KÖLN!


http://www.comicforum.de/photopost/data/699/4e2d713aaa4ae.jpg



Buch Hartmut Kasper, Claudia E. Kraszkiewicz, Regie André Schäfer, Redaktion Martin Pieper (ZDF/ARTE) und Birgit Keller-Reddemann (WDR) KINO | DF/ARTE | WDR Planet Schule Herbst 2011 | 90 | 52 | 30 Minuten Förderung Filmstiftung Nordrhein-Westfalen, Deutscher Filmförderfonds, Kinostart 1. September 2011, Pressemitteilungen und Veranstaltung der Kinofilm-Vorpremiere am 31. August 2011 um 20 Uhr im Filmforum des Kölner Museums Ludwig, Bischofsgarten 1, 50667 Köln durch die Florianfilm GmbH.
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PERRY RHODAN — UNSER MANN IM ALL



Was früher der Wilde Westen war, ist heute der Weltraum. In seine unendlichen Weiten werden Traumbilder projiziert, die keinen rechten Platz mehr haben auf der rundum entdeckten Erde.

Die deutsche Science Fiction hat ihren eigenen Botschafter im All: Perry Rhodan, den Titelhelden der legendären Heftromanserie, die im September 2011 ein halbes Jahrhundert alt wird. Am 8. September 1961 erschien Heft Nummer 1 von „Perry Rhodan. Der Erbe des Universums“ und schlug in Deutschland ein wie ein Komet. Zum Preis von 70 Pfennigen und mit einer Auflage von 35.000 Exemplaren war das Heft schnell milchstraßenweit ausverkauft.

50 Jahre Perry Rhodan sind auch geeignet, ein anderes Deutschlandbild mitzuerzählen – schließlich hat die Serie alle wichtigen politischen und gesellschaftlichen Ereignisse in der Bundesrepublik und in Europa aufgegriffen und in die Sprache des Intergalaktischen übersetzt.

Die zahlreichen kulturgeschichtlichen Querverbindungen werden durch seltenes Archivmaterial illustriert: Zeitgleich mit Perry Rhodan hob auch das ostdeutsche Sandmännchen zur Eroberung des Kosmos ab, und in einem Monitor Beitrag aus dem Jahr 1969 wirft Zukunftsforscher Robert Jungk der Serie faschistoide Tendenzen vor.

Der Film portraitiert die Macher, die Leser und das faszinierende Drumherum der Serie: Heidrun Scheer gewährt Einblicke in das berühmte Arbeitszimmer ihres verstorbenen Mannes und Seriengründers Karl-Herbert Scheer. In Interviews mit Inge Mahn (Witwe der Autoren William Voltz und Kurt Mahr), Bonnie Bruck (Witwe des Titelbildzeichners Johnny Bruck) und Robert Ernsting (Sohn des Seriengründers Walter Ernsting) begibt sich der Film auf eine Spurensuche nach den Anfängen der Saga.

Auch die aktuellen Autoren und ihre Leser kommen nicht zu kurz: Oliver Scholl, seines Zeichens Production Designer für Filme wie „Independence Day“ und „Godzilla“, ist langjähriger Perry Rhodan Fan – und lässt sich die Hefte wöchentlich zu seinem Wohnsitz in Los Angeles schicken. Im Essener Stadthafen macht sich die aktuelle Autorenriege auf eine intergalaktische Reise in einem Raketenkarussell und erzählt von ihrer Arbeit im Bann des Perryversum.

An außergewöhnlichen Drehorten zeichnet der Film die Verbindungen des Fantastischen mit dem Realen nach:

Er verfolgt die Spuren Perry Rhodans auf einem Flugzeugfriedhof in der kalifornischen Mojave-Wüste, sowie auf der tief verschneiten Zugspitze und lüftet das Geheimnis um die Verbindung zwischen Perry Rhodan und der Vorhaut Jesu am weltberühmten Benediktinerkloster in Andechs. Selbst der Mond ist nicht zu weit – zumindest sein Zwilling, der für diesen Film in Köln nachgebaut wurde. Die Europäische Weltraumorganisation ESA in Darmstadt und das Kennedy Space Center der NASA in Florida bieten einen Einblick in die Realität bemannter Raumfahrt.




PERRY RHODAN ENDLICH IM KINO

Sowohl die PERRY RHODAN-Redaktion als auch die Autoren und Fans fiebern dem offiziellen Kinostart des Dokufilms »Perry Rhodan - Unser Mann im All« am 1. September 2011 entgegen. Nähere Infos zum Film gibt es auch auch unter http://www.perry-rhodan.net/aktuell/news/2011080801.html

Wie auf der offiziellen Website http://www.perry-rhodan-doku.de/ zu sehen ist, stehen bereits mehr als ein Dutzend Städte fest, in denen der Film auf die Leinwand kommt. In den nächsten Wochen sollen laut »Edition Salzgeber« weitere Städte hinzukommen. Der PERRY RHODAN-Kinofilm gilt gewissermaßen als Ouvertüre zum 50jährigen Serien-Jubiläum der größten Science Fiction-Romanheftserie der Welt!

Hintergrund-Informationen zu Florianfilm und den Machern des Films

Die Arbeiten an dem Projekt liefen schon seit etlichen Monaten, jetzt sind alle Filmmeter »im Kasten«: »Perry Rhodan - Unser Mann im All« heißt der 90-minütige Dokumentarfilm, den die Firma Florianfilm GmbH aus Köln für das Kino, den Westdeutschen Rundfunk (WDR) und für ZDF/ARTE produziert hat.

Gefördert wird das Projekt von der Filmstiftung Nordrhein-Westfalen, dem Deutschen Filmförderfonds und der Zürcher Filmstiftung. Regie führt bei dem Film, der im Herbst 2010 im Verleih der Edition Salzgeber in die Kinos kommen wird, der Kölner Filmemacher André Schäfer. Schäfers Kinofilm »Lenin kam nur bis Lüdenscheid« war im letzten Jahr für den deutschen Filmpreis nominiert. Das Buch schrieben Hartmut Kasper, Claudia Kraszkiewicz und Perry Rhodan-Autor Wim Vandemaan.

»Perry Rhodan - Unser Mann im All« erzählt die 50-jährige Geschichte der deutschen Science-Fiction-Saga PERRY RHODAN, portraitiert die Macher, die Leser und das faszinierende Drumherum der Serie: Heidrun Scheer gewährt Einblicke in das berühmte Arbeitszimmer ihres verstorbenen Mannes und Seriengründers Karl Herbert Scheer. Der PERRY RHODAN-Fan Denis Scheck kocht Götterspeise nach dem Seriengeheimrezept; Erich von Däniken weist in seine ufologischen Betrachtungen ein.

In Interviews mit Inge Mahn (Witwe der Autoren Wiliam Voltz und Kurt Mahr), Bonnie Bruck (Witwe des Titelbildzeichners Johnny Bruck) und Robert Ernsting (Sohn des Seriengründers Walter Ernsting alias Clark Darlton) und vielen Weggefährten der Heftromanserie begibt sich der Film auf eine Spurensuche nach den Ursprüngen des Perryversums.

An außergewöhnlichen Drehorten zeichnet der Film die Verbindungen des Fantastischen mit dem Realen nach. Er verfolgt die Spuren Perry Rhodans in der kalifornischen Mojave-Wüste auf einem Flugzeugfriedhof und auf der tief verschneiten Zugspitze, lüftet das Geheimnis um die Verbindung zwischen Perry Rhodan und der Vorhaut Jesu am weltberühmten Benediktinerkloster in Andechs und wagt atemberaubende Blicke von der höchsten Hängebrücke der Schweiz. Selbst der Mond ist nicht zu weit - zumindest sein Zwilling, der für diesen Film in Köln nachgebaut wurde.

Die Europäische Weltraumorganisation ESA in Darmstadt und das Kennedy Space Center der NASA in Florida bieten einen Einblick in die Realität bemannter Raumfahrt. Und weil einer der aktuellen PERRY RHODAN-Autoren nicht nur Schweizer Banker, sondern zudem Taucher ist, wird auch in der Schweiz und vor der Küste Gran Canarias gedreht: Das Drehen unter Wasser kommt daher, weil Marc A. Herren die Tauchgänge zur Beschreibung des Weltraums inspirieren, während die Dreharbeiten in Zürich den Grund haben, weil dort Marc A. Herren aus dem Zürichsee auftauchen wird und im Café Central schon Lenin und Einstein Billard gespielt haben. Zudem liegt in einem Zürcher Banksafe ein Backup des gesamten Universums (siehe PERRY RHODAN-Band 2425).

Für die filmische Umsetzung zeichnet der Berliner Kameramann Andy Lehmann verantwortlich, der für den Dokumentarfilm »Der große Ausverkauf« den Adolf-Grimme Preis erhielt. Für den richtigen Ton sorgt Thorsten Czart aus Köln. Josef Tratnik, Theaterschauspieler und Sprecher der PERRY RHODAN Hörbücher, für die die Eins A Medien GmbH http://www.einsamedien.de/ in Köln verantwortlich zeichnet, leiht dem Film seine Stimme.

Die Florianfilm GmbH http://florianfilm.de/ selbst ist eine junge Produktionsfirma mit Sitz in Köln. Ein Team von Autoren, Regisseuren und Producern realisiert Dokumentarfilme fürs Kino und fürs Fernsehen, Reportagen, Features, Sendereihen und Magazinbeiträge für die öffentlich-rechtlichen und privaten Fernsehsender Deutschlands.

Schwerpunkt vieler Florianfilm-Filme ist der »erweiterte Kulturbegriff«: von James Dean über den Mythos Porsche bis hin zum Kinodokumentarfilm »Lenin kam nur bis Lüdenscheid«. Zuletzt verwirklichte Florianfilm einen Einblick in das Leben und Werk des Hollywood-Schauspielers Rock Hudson. »Rock Hudson - Dark And Handsome Stranger« hatte auf der Berlinale 2010 Premiere. Weitere Filme liefen in den letzten Jahren auf international renommierten Festivals wie den Internationalen Filmfestspielen in Berlin und gewannen Preise auf den New York Festivals 2007 oder dem International Film and Videofestival in Los Angeles.

Kontaktaufnahme unter post@florianfilm.de, jonas.niewianda@florianfilm.de und info@salzgeber.de
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Neander
27.08.2011, 22:50
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PERRY RHODAN - Unser Mann im All in Köln!


http://www.comicforum.de/photopost/data/699/4e2d713aaa4ae.jpg


PERRY RHODAN - UNSER MANN IM ALL ZU GAST IN KÖLN

Am Mittwoch, dem 31. August 2011 findet um 20 Uhr im Filmforum des Kölner Museums Ludwig, Bischofsgarten 1, 50667 Köln, unter der Regie der Florianfilm GmbH die exklusive Film-Vorpremiere zu PERRY RHODAN - UNSER MANN IM ALL statt. Dieser Film leitet gewissermaßen das 50jährige Jubiläum der größten SF-Romanserie der Welt ein, dessen Höhepunkt dann Ende September der PERRY RHODAN WELTCON http://www.weltcon2011.de/ sein wird. Auch auf der INTERCOMIC in Köln am 5. November 2011 werden einige PERRY RHODAN-Autoren vertreten sein.

Zur Kinofilm-Vorpremiere wird ebenfalls Film- und PERRY RHODAN-Prominenz erscheinen, auch der Regisseur André Schäfer und die Autoren Hartmut Kasper und Claudia Kraszkiewicz werden anwesend sein. Da einige "Macher" und Produzenten aus dem Umfeld der PERRY RHODAN-Serie auch als Mitglieder im Hansrudi Wäscher-Club vertreten sind, werden zum Event am Mittwochabend unter den vielen PERRY RHODAN-Fans auch etliche HRW-Clubmitglieder erwartet.


PERRY RHODAN - UNSER MANN IM ALL ZU GAST IN HAMBURG

Außerdem gibt es einen Tag später noch eine Vorpremiere der TV-Version als arte-Preview im Literaturhaus Hamburg, Schwanenwik 38, 22087 Hamburg, am Donnerstag, dem 1. September, um 19.00 Uhr. Dort werden anwesend sein: Regisseur André Schäfer, PERRY RHODAN-Chefredakteur Klaus N. Frick, Gisbert Haefs als prominenter Gastautor der Serie und PERRY RHODAN-Autor Wim Vandemaan. http://www.literaturhaus-hamburg.de/lit/schedule/5314/perryrhodan%EF%BF%BDunsermannimall.html
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Neander
28.08.2011, 23:05
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Phantastischer Abend mit PERRY RHODAN in Hamburg

Im Anschluss an das um 19 Uhr beginnende ARTE-Preview der Fernsehfassung des PERRY RHODAN-Films folgt um 20 Uhr ein phantastischer Abend.

Auf der Hamburger Bühne diskutieren der Filmemacher André Schäfer, der (Drehbuch-)Autor Hartmut Kasper, der PERRY RHODAN-Chefredakteur Klaus N. Frick und der bekannte Übersetzer und Autor Gisbert Haefs („Hannibal”, „Beowulf”), der vor einigen Jahren als Gastautor ein PERRY RHODAN-Heft – Band 2289 – verantworten durfte.
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Neander
29.08.2011, 18:15
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PERRY RHODAN-Prominenz trifft FILM-Prominenz in Köln

Neben dem Filmregisseur André Schäfer und den Autoren Claudia Kraszkiewicz und Hartmut Kasper werden zur Vorpremiere am 31.08.2011 auch die PERRY RHODAN-Autoren Christian Montillon ("Dark Star"-Preisträger 2010) und Marc A. Herren, der, von Klaus Bollhoefener unterstützt, für die Organisation des PERRY RHODAN-WELTCONS http://www.weltcon2011.de/ mit verantwortlich ist, anwesend sein. Hartmut Kasper alias Wim Vandemaan ist dabei gleich in Mehrfachfunktion anwesend, nämlich nicht "nur" als PERRY RHODAN-Autor, sondern auch gleich als Hauptdarsteller des Films. Auch Uwe Anton, als Autor für die Exposé-Erstellung der PERRY RHODAN-Heftserie zuständig, wird am Premiereabend im Filmforum des Museum Ludwig anzutreffen sein.

Aus der PERRY RHODAN-Redaktion und dem Marketing-Umfeld werden Sabine Kropp und Heidrun Imo in Köln erwartet. Auch Eckhard Schwettmann, der Ex-Verlagsleiter des Pabel-Moewig Verlages, gibt sich die Ehre.

Hans Greis, als Geschäftsführer der Kölner Eins A Medien GmbH http://www.einsamedien.de/ für die PERRY RHODAN-Hörbücher, Silber Editionen und Downloads verantwortlich,wird ebenfalls mit einem Großteil seines Teams die Filmpremiere um 20 Uhr besuchen.
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Neander
30.08.2011, 15:10
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Deutscher Kinostart für "PERRY RHODAN - Unser Mann im All":

Am Donnerstag, den 1. September ist es soweit. PERRY RHODAN - UNSER MANN IM ALL kommt in die deutschen Kinos.

Folgende Kinos stehen bereits fest:

Bamberg, Lichtspiel (ab 8.9.2011)
Berlin, Cinemaxx Potsdamer Platz (ab 1.9.2011)
Berlin, Eiszeit Kino (ab 1.9.2011)
Berlin, Tilsiter Lichtspiele (ab 1.9.2011)
Bochum, Metropolis (ab 1.9.2011)
Dresden, Kid - Kino im Dach (ab 8.9.2011)
Leipzig, Schaubühne Lindenfels (ab 1.9.2011)
Darmstadt, Rex (Preview am 20.09; ab 22.9.2011 im Kino)
Dortmund, Sweet Sixteen Kino (1.-14.9.)
Düsseldorf, Metropol (ab 1.9.2011)
Karlsruhe, Schauburg (ab 8.9.2011, in Anwesenheit von Autoren und Chefredaktion von Perry Rhodan)
Köln, Filmpalette (ab 1.9.2011)
Münster, Cinema Filmtheater (ab 3.10.)
Hamburg, 3001 Kino (ab 1.9.2011)
Nürnberg, Meisengeige (ab 1.9.2011)
Saarbrücken, Kino im Filmhaus (ab 8.9.2011)

Die Premiere findet am Mittwoch, den 31. August in Köln im Filmforum des Museum Ludwig um 20 Uhr statt.

Weitere Infos auch unter: www.salzgeber.de/presse

Kontakt zum Verleih kann hier aufgenommen werden:

Jürgen Pohl pohl@salzgeber.de
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Neander
29.09.2011, 22:53
Am Freitag, dem 30. September 2011, startete anlässlich des 50jährigen Jubiläums der größten SF-Romanheftserie der Welt der PERRY RHODAN WELTCON, der bis Sonntag, den 2. Oktober, andauerte. http://www.weltcon2011.de/

Eine Ouvertüre zum WeltCon gab es bereits am 31. August 2011 mit der exklusiven Kinofilm-Vorpremiere des Dokumentarfilms "PERRY RHODAN - Unser Mann im All" im Filmforum des Museum LUDWIG in Köln. Gelegentlich bringen wir zu einem späteren Zeitpunkt noch eine nachträgliche Bildergalerie zur PERRY RHODAN-Filmparty in der Domstadt.

ELDORADO
17.10.2011, 18:17
So, nach eine kleinen Pause geht es hier jetzt wieder weiter und das auch gleich mit einem echten Knaller,
dem langerwarteten (oder befürchteten?) "Tim & Struppi" - Kinofilm aus Hollywood.

Auch ich war vorher etwas skeptisch, aber mir hat er dann doch sehr gut gefallen:

http://drupal.filmszene.de/sites/default/files/filme/timstruppi.jpg?1319626372

Die Abenteuer von Tim und Struppi - Das Geheimnis der Einhorn
animations-komödie , usa 2011
original: the adventures of tintin
regie: steven spielberg
drehbuch: steven spielberg, edgar wright, steven moffat
sprecher (originalfassung): jamie bell, andy serkis, daniel craig, simon pegg, nick frost, u.a.
spielzeit: 110 Minuten
kinostart: 27. Oktober 2011
homepage: http://www.tim-und-struppi-film.de
bewertung: 8 von 10 Augen



Es war eine verdammt schwere Geburt. Schon seit Jahrzehnten hält der große Filmemacher Steven Spielberg die Filmrechte am Comic-Klassiker „Tim und Struppi“, der erklärten Lieblingsserie seiner Kinder, doch schob er das Projekt immer wieder vor sich her. Im Jahr 2003 fragten wir ihn bei einer Pressekonferenz nach dem aktuellen Stand und trotz der erneuten Versicherung den Film immer noch unbedingt machen zu wollen, glaubten da bereits viele nicht mehr so richtig dran. Vor gut zwei Jahren erzählte uns dann „Avatar“-Produzent Jon Landau im Interview, dass erst ein Besuch von Spielberg und seinem Partner Peter Jackson auf dem Set des bahnbrechenden SF-Films für den definitiven Startschuss der Produktion sorgte – die von James Cameron verwendete Technik und Kamera hatte die Beiden davon überzeugt, dass sie damit nun auch „Tim und Struppi“ adäquat würden umsetzen können. Nun funktionierte jedoch das „Motion Capture“-Verfahren, bei dem die echten Schauspieler später digital verfremdet werden längst nicht immer, besitzt zahlreiche Kritiker und sorgte bereits für diverse kommerzielle Misserfolge, was ein Robert „Beowulf“ Zemeckis genauso bestätigen kann wie der leidgeprüfte Disney-Konzern (wie, von der 150 Millionen Dollar Disney-Produktion „Milo und Mars“ überhaupt nichts mitbekommen? - Eben!). Dass nun also die von vielen hochgeschätzten und zum Teil kultisch verehrten Comic-Geschichten aus der Feder des Belgiers Hergé dieser Prozedur ausgesetzt und womöglich Opfer einer völlig veränderten Hollywood-Adaption werden sollten, wurde daher vor allem im alten Europa mit einer gehörigen Portion Skepsis betrachtet. Nun aber ist die Stunde der Wahrheit gekommen und es darf Entwarnung gegeben werden: Spielberg und Jackson haben einen liebenswerten und verspielten Familienfilm geschaffen, der wirklich toll anzusehen ist.

http://www.filmszene.de/sites/default/files/filme/t/Szenenbild_08%28700x393%29_0.jpg

Die ersten Pluspunkte sammelt das Werk dabei bereits während der Vorspanns, der so angenehm nett und zurückhaltend geraten ist, dass man sich wünscht es würde doch so weitergehen. Ein Wunsch, der gleich mit der Folgeszene erfüllt wird, in der ein nur von hinten zu erkennender Herr eine „Tim“-Zeichnung im bekannten Hergé – Stil anfertigt und ob dieser gelungenen Hommage für noch stärkeres Wohlbefinden beim Zuschauer sorgt. Dann geht's aber los mit der eigentlichen Handlung, die zu fast gleich großen Teilen aus den beiden Comic-Alben „Die Krabbe mit den goldenen Scheren“ und „Das Geheimnis der Einhorn“ zusammengesetzt ist und dabei diverse Szenen der Vorlage nahezu bild – und wortgetreu übernimmt. Daher haben wir es hier mit der Jagd auf eine in mehreren Schiffsmodellen versteckte Schatzkarte zu tun, hinter der gleich mehrere Parteien her sind. Der bekannte und mutige Reporter wird zusammen mit seinem treuen Hund Struppi in die Geschichte verwickelt, als er eines dieser Schiffsmodelle auf einem Flohmarkt erwirbt und dadurch ins Fadenkreuz einiger zwielichtiger Gestalten gerät. Gekidnappt und auf einen Frachter verschleppt, macht Tim dort die Bekanntschaft des gutmütigen, aber meist leider nicht besonders nüchternen Kapitän Haddock. Auch dieser hat Einiges mit dem Geheimnis der Einhorn zu tun, ohne dies jedoch zunächst zu wissen. Es entwickelt sich eine aufregende Hatz durch verschiedene Länder, bei der Tim und seine Freunde nicht nur einmal in Lebensgefahr geraten.

http://www.filmszene.de/sites/default/files/filme/t/Szenenbild_17%28700x393%29_0.jpg

Denn die Bedrohungen sind durchaus ernst, es wird geschossen und auch mal gestorben in dieser Geschichte, womit also auch diese „Weichspülgefahr“ gebannt wäre. Trotzdem kommt das alles eher harmlos und ein wenig altmodisch daher, hat Georges Remi alias Hergé diese Abenteuergeschichten im Stil der von ihm definierten „Ligne Claire“ doch bereits vor mehr als einem halben Jahrhundert kreiert. Wenn man das Ganze also nicht einer Modernisierung mit dem Holzhammer unterziehen will (und das hat man erfreulicherweise nicht getan), dann wirken Ambiente und Humor daher fast zwangsläufig etwas betulich und altbacken. Demzufolge sind viele Momente zwar amüsant, aber nicht gerade brüllend komisch geraten, reizen oft mehr zum Schmunzeln als zum lauten Lachen, wobei die witzigsten Gags bemerkenswerterweise meist im Zusammenhang mit dem Alkoholkonsum von Haddock stehen. Den Slapstick-Gehalt der Vorlage hat man dabei klugerweise zurückgefahren und lässt ihn lediglich noch bei den Auftritten der vertrottelten Detektive Schulze und Schultze von der Leine. Dem Charme des Filmes tut das aber nur gut, genauso wie das fast schon pittoreske Ambiente ohne Handys oder moderne Automobile und die zwar zahlreichen, aber bezüglich der Wortwahl doch ebenfalls eher harmlosen Flüche des leicht reizbaren Kapitäns. Wie „zeitlos“ diese Welt nun tatsächlich ist und ob ihr auch das Kinopublikum rund um die Welt erliegen wird bleibt abzuwarten, ganz ohne Risiko ist die Vermarktung eines solch leicht antiquierten Stoffes sicher nicht.

http://www.filmszene.de/sites/default/files/filme/t/Szenenbild_02%28700x393%29.jpg

Und wie wirkt nun das berüchtigte „Motion Capture“ - Verfahren? Nun, das überzeugt ja vorwiegend dann wenn es eben nicht versucht hyperrealistisch zu sein und echte Menschen darzustellen und ist daher in dieser von vornherein eher künstlichen und leicht verfremdeten Welt genau richtig eingesetzt. Das cartoonhafte wird dabei sogar durch Elemente wie die, im Vergleich zur Vorlage, durchgehend etwas zu groß geratenen Nasen noch verstärkt - was ein recht cleverer Schachzug ist um den Betrachter gar nicht erst auf die Idee kommen zu lassen eine Vergleich zu „echten“ menschlichen Darstellern zu ziehen. Denn wie schwierig bis unmöglich es ist, einen im Funny-Stil gezeichneten Comic als realen Film umzusetzen haben schließlich schon „Asterix“ und „Lucky Luke“ erfahren müssen (von den beiden obskuren und zu Recht fast vergessenen „Tim & Struppi“ - Realfilmen der sechziger Jahre ganz zu schweigen).So gesehen ist die nun angewandte Technik also tatsächlich eher ein Segen. Und das die dann bei einer Produktion mit den Namen Spielberg & Jackson als Hauptverantwortlichen technisch und visuell auch voll und ganz überzeugt, dürfte wohl niemanden ernsthaft überraschen. Da setzt man dann sogar den 3D-Effekt sinnvoll und gewinnbringend ein, schleudert dem Publikum nicht nur alle möglichen Dinge ins Gesicht sondern nutzt die zusätzliche Dimension vor allem um Stürme oder auch einen Windstoß wirkungsvoll zu inszenieren. Als herausragend erweist sich dabei eine Verfolgungsjagd, bei der das Objekt der Begierde mehrfach die Hände wechselt und dabei von einer sich stets bewegenden und die Perspektive wechselnden Kamera begleitet und eingefangen wird.

Im Grunde ist der nach so langer Vorbereitungszeit und von einem gewaltigen Mediengewitter begleitete große „Tim & Struppi“ - Kinofilm im Endeffekt gar nicht viel mehr als ein netter, harmloser Kinderfilm. Ein außerordentlich hübsch anzuschauender und sehr sympathischer allerdings. Ob das nun mehr oder doch eher etwas weniger ist als man erwarten durfte? Es ist auf jeden Fall eine ganze Menge und vielleicht sogar das Optimum das hier zu erreichen war.

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Bilder: Copyright Sony Pictures

Manx cat
08.01.2012, 10:53
Für einen Falk-Film hätte ich eine Traumbesetzung:

Christian Tramitz als Falk
Jürgen Tarrach als Bingo

Und Bully Herbig wäre vielleicht ein guter Regiesseur. Dem würde ich zutrauen, die richtige Balance zwischen Werktreue und zeitgemäßer Darstellung zu finden.

Manx cat
08.01.2012, 13:09
Für Tibor:

Günther Kaufmann als Kerak.

Zyklotrop
08.01.2012, 14:29
Ich fürchte, es mangelt Dir am nötigen Ernst. :( Schlimm genug, daß Tramitz Schmach über Jerry Cotton gebracht hat.
Die Realität ist aber furchtbarer als alle Phantasie: für den anno dazumal geplanten Sigurd-Film mit Hardy Krüger jr. war allen Ernstes Claude-Oliver Rudolph für die Rolle des Bodo vorgesehen. Genau so stelle ich mir einen jungen, schlanken & ranken Edelmann vor.

Lola65
08.01.2012, 15:06
Für einen Falk-Film hätte ich eine Traumbesetzung:

Und Bully Herbig wäre vielleicht ein guter Regiesseur. Dem würde ich zutrauen, die richtige Balance zwischen Werktreue und zeitgemäßer Darstellung zu finden.

dagegen, da kommt nur wieder so ein bully/traumschiff suprise mist heraus.

Manfred G
08.01.2012, 16:46
dagegen, da kommt nur wieder so ein bully/traumschiff suprise mist heraus.

Stimmt,finde ich auch (wäre ein fürchterlicher Film :( ).
zwar könnte da schon ein wenig Humor drin vorkommen (z.B. durch Cassim).ansonsten würde ich doch eine ernsthafte Handlung vorziehen!
Schauspieler ? Keine Ahnung,fallen mir so direkt keine ein...
Gruß
Manfred

Manx cat
08.01.2012, 17:24
"Traumschiff Surprise" ist wirklich Mist, aber ich muss mich ernsthaft als "Schuh des Manitu"-Fan outen. Das trifft die Optik von den Karl May-Filmen ja wohl perfekt. Aber der Klamauk muss reduziert sein, aber nicht völlig.

Und sprechende Affen und Günther Kaufmann? Behutsam mit Computer nachbearbeitet? Wäre doch prima.

DER LETZTE APACHE
08.01.2012, 18:54
@Manx Cat,

Du scheinst wohl nicht richtig nachgedacht zu haben, bzw. die Falk-Geschichten nicht zu kennen.
Die HRWäscher-Einführung der Falkstory lässt erkennen, das Falk 17 Jahre alt war, als seine Abenteuer begannen.....Christian Tramitz ist Mitte 50. Schauspieler sehe ich auf weiter Front keine.

Nee, nee. Nur einen gutgemachten Zeichentrick würde ich akzeptieren. Gilt auch für alle anderen Wäscherhelden. ;)

Manx cat
09.01.2012, 11:48
Hmm. Bin zwar schon wäscherbewandert, aber daran hab ich nicht gedacht.

Neander
13.01.2012, 22:15
Falls Manx cat keine berechtigten Einwände hat, schiebe ich dieses HRW-Film-Thema gelegentlich in den ebenfalls dafür vorgesehenen "HRW-Filmclub"-Thread, der auch für alle anderen Neuigkeiten, Nachrichten und Postings bzgl. möglicher Wäscher-Helden-Verfilmungen vorgesehen ist.

Freundlicher Gruß
Neander :)

Manx cat
14.01.2012, 08:22
Gerne. :)

Neander
14.01.2012, 13:50
Ich erledige dann noch kurz die technische Seite:

Beiträge #158 bis #167 verschoben in´s HRW-Filmclub-Thema

Freundlicher Gruß
Neander :)

FrankDrake
16.01.2012, 12:41
Wann lesen wir denn mal wieder eine von ELDORADO´s wirklich guten Filmbesprechungen?

Neander
19.02.2012, 22:00
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Nachdem ELDORADO zwei Jahre lang unseren HRW-Filmclub mit tollen Rezensionen und Kommentaren nahezu im Alleingang mit Leben erfüllt hat, wofür wir uns bei Volker im Namen des Clubvorstandes und der Leserschaft noch einmal ganz herzlich bedanken möchten, wird diese Aufgabe demnächst auf zartere Schultern verteilt werden. Näheres dazu folgt in Kürze. ;)

Neander
20.02.2012, 15:30
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Liebe Filmfans und Freunde des Hansrudi Wäscher-Clubs,

nachdem ELDORADO innerhalb zweier Jahre den HRW-Filmclub zu einem der beliebtesten Themen im HRW-Forum gemacht hat und nun kürzer tritt, möchte ich Volker im Namen aller hier Mitlesenden und Postenden noch einmal herzlich für seinen exzellente Moderation danken. Nachdem man sich nun eine Weile auf dem "Markt" umgeschaut hat, glaubt die Clubvorstandschaft mit der sympathischen Praktikantin Holly R. Wood die wohl richtige Moderatorin gefunden zu haben, die auch als "Forenfrischling" in der Lage ist, den HRW-Filmclub zu beleben und nebenbei auch noch die Frauenqoute in diesem Clubforum zu erhöhen.

Zu ihren Interessen gehören im Filmbereich Kino, TV-Serien und DVDs, im Audiobereich Hörspiele und Hörbücher, und in Sachen Comics haben es Holly besonders die Superhelden angetan. In den technischen Bereichen werde ich Holly unterstützen, sofern sie das wünscht, ansonsten kann sie schalten und walten, wie sie will.

Liebe Holly, im Namen des HRW-Clubs wünsche ich Dir einen guten Start, viel Glück und Erfolg!

Freundliche Grüße
Neander :)
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Holly R. Wood
20.02.2012, 15:50
Hallo Neander,

ich danke Dir für Deine netten einführenden Worte und versuche, diesen gerecht zu werden.


Liebe HRW- und Kino-Fans,

inzwischen habe ich mich durch die ganzen Film-Rezis meines prominenten Vorgängers gewühlt. ELDORADO war in meinen Augen der beste Mann für diesen Job und es dürfte mir wohl kaum möglich sein, ihn als solchen zu ersetzen. Was er nicht hat, habe ich zu bieten: Weiblichen Instinkt und zum Thema passende Initialien. ;) Ich hoffe mal, es gelingt mir, nicht nur aufgrund meines Namens dafür zu sorgen, dass der "HRW-Filmclub" den seinigen zu Recht trägt. Um den vielen Worten nun Taten folgen zu lassen, starte ich meine Mission mit dem Film "Mission: Impossible - Phantom-Protokoll".

Allerbeste Grüße
Holly R. Wood :)

Holly R. Wood
20.02.2012, 16:01
Mission: Impossible – Phantom Protokoll

Bereits die Anfangsminuten des Films zeigen, dass diese Mission anders ist, als die drei Einsätze zuvor. Ethan Hunt (Tom Cruise) sitzt in einem russischen Gefängnis. Das will die IMF natürlich nicht auf sich sitzen lassen, also sorgen Technikexperte Benji Dunn (Simon Pegg) und die talentierte Jane Carter (Paula Patton) für einen reibungslosen Ausbruch. Nun müssen sie versuchen die Scherben der letzten gescheiterten IMF-Mission zu kitten. Nachdem Agent Hallaway (Josh Holloway) getötet wurde, fielen einige Atomwaffencodes in die Hände von Bösewicht Cobolt (Michael Nyqvist). Die erste Spur zu dem Verbrecher führt Hunt und sein neues Team direkt in den Kreml, wo sie eine heikle Infiltration starten. Doch Cobolt lässt die verdeckte Operation auffliegen und jagt den Kreml in die Luft. Die Schuldigen sind auch schnell ausgemacht: Hunt und sein Team stehen im Fadenkreuz und die Beziehungen zwischen den USA und Russland liegen auf Eis, was dazu führt, dass der Präsident das IMF schließen lässt. Hunt bleibt nicht viel Zeit seinen Namen rein zu waschen – er muss die wahren Drahtzieher hinter dem Bombenanschlag finden.

Eine völlig neue Tonart, die sich durch den gesamten Film zieht. Hunt ist nach wie vor ein ernster Vollprofi, doch dieses Mal mit weit weniger Glück gesegnet. Futuristische Hightech-Gadgets geben im Einsatz ihren Dienst auf. Feindliche Wachen agieren anders als geplant, Informanten tauchen zu früh auf und waghalsige Sprünge sind plötzlich viel zu hoch. Oder es kommt ein Sandsturm auf.

Fazit:
Die vierte IMF-Mission ist ein mitreißender Actionfilm. Tom Cruise präsentiert sich in Bestform und zeigt genau das, was man von ihm erwartet: Spektakuläre Einbruchssequenzen, Spionage mit modernster Hightech und gut gemachte Action. Super-Stunts am Burj Khalifa, dem höchsten Gebäude der Welt. Der Film übertrifft die ersten drei Teile in jeder Hinsicht. Waren die ersten drei Filme durchweg ernst, kommt im vierten Teil auch der Spaß nicht zu kurz. Insgesamt solides Action-Kino, das den Zuschauer bis zur letzten Minute fesselt.

Kinostart war am 15. Dezember 2011
USA 2011 / 133 Minuten / FSK ab 12
Alle Fotos: © Paramount Pictures



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Ethan Hunt (Tom Cruise) behält die Ruhe.



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Im 120. Stock aus einem Fenster des Burj Khalifa zu klettern ist eine Sache, aber
eine umso packendere, wenn dann die Ausrüstung nicht einwandfrei funktioniert.



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Die IMF-Agenten auf Augenhöhe: Tom Cruise und Jeremy Renner.



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Simon Pegg glänzt als genialer Computer-Hacker.



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Paula Patton, eine Frau, die mit Waffen umgehen kann.



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Es wird immer brenzliger … die Mission droht zu scheitern.



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Immer perfekt gekleidet. (Alle Fotos: © Paramount Pictures)

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Manfred G
21.02.2012, 08:25
Hallo und Willkommen!
Wünsche Dir viel Spaß beim Erstellen von Film-Rezis (das soll ja immer das wichtigste sein,Spaß beim Hobby).
Ich bin froh das Du das Thema jetzt wieder aufgreifst,den 4.ten Mission Impossible habe ich noch gar nicht gesehen,werde das jetzt aber machen.
Gruß
Manfred

Geisterreiter
21.02.2012, 09:38
Hallo Holly,

ein gelungener Einstand! Freue mich schon jetzt auf den nächsten Beitrag.

Schöne Grüße vom
Geisterreiter

DER LETZTE APACHE
21.02.2012, 11:30
Aha,
ich bin angenehm überrascht. Eine Filmkolumnistin.

Holly hieß doch die ( Film ) Ehefrau von ihr wißt schon, Stirb Langsam.
Wood errinnert mich an Nathalie.
Sei herzlich willkommen.

Was den 120. Stock des Burj Khalifa betrifft:

Wenn man fällt, ist die Höhe ist gar nicht mal so entscheidend. Aber der plötzliche Stopp ist das, was einem den ganzen Tag versauen kann. :D

Neander
21.02.2012, 12:40
Aha,
ich bin angenehm überrascht. Eine Filmkolumnistin.

Ahnte ich es doch, dass einem Apachen-Häuptling eine "Nscho-tschi" gefällt ... :D




Was den 120. Stock des Burj Khalifa betrifft:

Wenn man fällt, ist die Höhe ist gar nicht mal so entscheidend. Aber der plötzliche Stopp ist das, was einem den ganzen Tag versauen kann. :D

Für die "Sauerei am Boden" ist bei einem Fall aus der 120. Etage die Höhe schon eher relevant ... :scared:

Holly R. Wood
06.03.2012, 18:48
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John Carter – Zwischen zwei Welten



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© 2011 Disney / John Carter Erb Inc.



Edgar Rice Burroughs' John Carter - Zwischen zwei Welten

Visionär Andrew Stanton (Oscar-Preisträger für die Regie WALL-E und FINDET NEMO) und sein herausragendes, preisgekröntes Team erzählen in JOHN CARTER mit überwältigenden Bildern, Humor und viel Einfallsreichtum das Abenteuer eines Mannes, der in einer anderen Welt seine Bestimmung findet. Die Figur John Carters, erschaffen von "Tarzan"-Schöpfer Edgar Rice Burroughs, hat bereits viele Filmemacher inspiriert, nicht zuletzt George Lucas zu KRIEG DER STERNE und James Cameron zu AVATAR – AUFBRUCH NACH PANDORA. Jetzt endlich kann man auch Burroughs fantastische Welt, Vorbild für alle späteren Weltraumhelden-Geschichten, im Kino bestaunen! In den Hauptrollen glänzen Taylor Kitsch (John Carter) und Lynn Collins (Dejah Thoris), beide Entdeckungen aus X-MEN ORIGINS: WOLVERINE, gut unterstützt von prominenten Charakterdarstellern wie Samantha Morton (MINORITY REPORT), Mark Strong (SHERLOCK HOLMES), Ciarán Hinds (HARRY POTTER UND DIE HEILIGTÜMER DES TODES – TEIL 2) und Willem Dafoe (SPIDER-MAN). Selbst Autor Edgar Rice Burroughs hat in einer Rahmenhandlung "seinen Auftritt" als Neffe der Hauptfigur John Carter. Da Burroughs weitere spannende Mars-Romane geschrieben hat, sind Fortsetzungen durchaus möglich.

John Carter (TAYLOR KITSCH) glaubt, alles schon erlebt, alles schon gesehen zu haben. Doch dann gerät der ehemalige Offizier, der nicht mehr kämpfen will, in einen Konflikt, der alle Vorstellungskraft sprengt. Auf für ihn unerklärliche Weise findet er sich auf der Flucht vor den Apachen plötzlich auf einem geheimnisvollen Planeten wieder, den die Bewohner Barsoom nennen. Aufgrund der geringeren Schwerkraft des Mars hat John Carter dort übermenschliche Kräfte. Exotische Geschöpfe bevölkern diese Welt, aber auch fremdartige Stämme und Kulturen, die sich bekriegen und damit ihren eigenen Untergang heraufbeschwören. Auf seiner abenteuerlichen Odyssee durch eine fremde Welt, die am Abgrund steht, begegnet John Carter dem charismatischen Anführer Tars Tarkas (WILLEM DAFOE) und verliebt sich in die bezaubernde, selbstbewusste Prinzessin Dejah Thoris (LYNN COLLINS). Von unbekannten Gefahren bedroht und unglaublichen Eindrücken überwältigt, entdeckt Carter wieder, was er verloren zu haben glaubte – seine Menschlichkeit. Schließlich erkennt er, dass die Zukunft des Planeten und das Überleben seiner Bewohner in seinen Händen liegt.

John Carter – Zwischen zwei Welten – auch in Disney Digital 3D – USA 2012
Originaltitel: John Carter, Genre:Action, Abenteuer, Fantasy, Science Fiction
Regie:Andrew Stanton
Darsteller:Taylor Kitsch, Lynn Collins, Willem Dafoe, Mark Strong, Samantha Morton, Ciarán Hinds u. a.
Verleih:Walt Disney Studios Motion Pictures Germany
Filmlänge: 132 Minuten, FSK: ab 12, D-Kinostart: 8. März 2012
Alle Abbildungen: © 2011 Disney / John Carter Erb Inc.




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Dejah Thoris (Lynn Collins) und John Carter (Taylor Kitsch)



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John Carter (Taylor Kitsch) kämpft gegen die weißen Riesenaffen



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Die Tharks beschießen die Luftschiffe der Roten Menschen



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John Carter (Taylor Kitsch) bei den Tharks



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John Carter mit Reptilienhund Woola, seinem zehnbeinigen Freund und Helfer



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Carter "auf dem Sprung" (Copyright aller Abbildungen: © 2011 Disney / John Carter Erb Inc.)



http://www.imdb.com/video/imdb/vi2340397337/

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Manfred G
08.03.2012, 16:41
Hallo!
Danke für die Vorstellung von John Carter.Habe mir letzte Woche "Die Reise zur vergessenen Insel" angesehen und schon die Vorschau für den Film gesehen!Den werde ich mir vielleicht auch ansehen...
Bei dem 3D-Film :Reise zur vergessenen Insel konnte man wieder sehr gut sehen was den Unterschied zwischem einen richtigen 3D-Film und einen nachträglichen (Titanic, Star Wars Episode 1) ausmacht!Die 3D Effekte waren hier sehr gut,bei dem Titanic (Vorschau) sind wir wieder zum Schluss gekommen das dies reine Geldmacherei ist...
Gruß
Manfred

Neander
11.08.2013, 22:25
Nach Zwillingen 2012 und im Hinblick auf ein weiteres bevorstehendes erfreuliches Ereignis Anfang 2014 sind wir nach Rücksprache mit Holly zu dem Entschluss gekommen, diese bis auf weiteres von ihren Filmclubpflichten zu entbinden. Holly bedauert, zukünftig noch weniger Zeit für Kinofilme zu haben und läßt mich auf diesem Wege herzliche Grüße an ihre leider nur kurzzeitigen Filmclubfans ausrichten. Wir wünschen Holly für die Zukunft alles Gute!

Den HRW-Filmclub werden demnächst einige HRW-Clubmitglieder aus der befreundeten www.comicsbox.de - Fraktion betreuen, wofür ich mich im Namen der HRW-Filmclubfans schon jetzt bedanke.

Freundliche Grüße
Neander :)

Neander
11.08.2013, 23:00
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LONE RANGER - Eine Legende kehrt zurück



http://www.comicforum.de/photopost/data/699/LoneRangerA.jpg.... http://www.comicforum.de/photopost/data/699/LoneRangerB.jpg
Fotos / Abbildung: © Disney Enterprises, Inc. and Jerry Bruckheimer Inc. All Rights Reserved.

Für LONE RANGER haben sich erneut Erfolgsproduzent Jerry Bruckheimer und Regisseur Gore Verbinski, die Schöpfer der PIRATES OF THE CARIBBEAN-Abenteuer zusammengetan und ein einzigartiges Kino-Abenteuer geschaffen. In den Hauptrollen spielen Johnny Depp als gewitzter Indianer Tonto und Newcomer Armie Hammer als sagenhafter maskierter Rächer Lone Ranger das ungleiche Duo wider Willen... Mehr unter http://www.comicsbox.de/Kino/KinoNews/KinoNews1/KinoNews2/KinoNews4/KinoNews5/KinoNews6/KinoNews7/KinoNews8/kinonews13.html



Pläne für einen Superman-Batman-Film
Comic-Freunde aufgepasst, jetzt kommt etwas ganz Großes: Der US-Regisseur Zack Snyder will die beiden Comic-Helden Superman und Batman in „Man of Steel II“ vereinen. Auf dem „Comic Con 2013“ in San Diego (Kalifornien) kündigte er diesen cineastischen Knüller an. Zum Inhalt des Films wurde allerdings noch nichts bekannt gegeben. Bereits im kommenden Jahr sollen die Dreharbeiten beginnen – der Filmstart ist für den Sommer 2015 geplant.

Der britische Schauspieler Henry Cavill, der zuletzt den Stählernen in „Man of Steel“ verkörperte, hat bereits für die Superman-Rolle zugesagt. Für die Batman-Rolle muss noch ein Darsteller gefunden werden, da Christian Bale nach der Batman-Trilogie sein Fledermauskostüm an den Nagel gehängt hat. Spannend bleibt auch, inwieweit die beiden Superhelden miteinander agieren.

Der gemeinsame Film-Auftritt von Superman und Batman könnte laut „Experten“ mehr als eine Milliarde Euro einspielen. Aber auch ein „Superflop“ ist durchaus möglich.



Die TERMINATOR-Filmreihe wird fortgesetzt
Mit dem Abspann von „TERMINATOR: Die Erlösung“ (2009) endete die uns bekannte Geschichte vom Cyborg aus der Zukunft. Die Saga soll nun mit einem „Neustart“ fortgesetzt werden. Das US-Filmstudio Paramount will eine neue TERMINATOR-Trilogie in die Kinos bringen, bevor die Rechte am TERMINATOR wieder an ihren Erfinder James Cameron zurückfallen. Der erste Film soll schon Ende Juni 2015 anlaufen. Kein Wort verliert Paramount allerdings darüber, welche Rolle Arnold Schwarzenegger in der Neuauflage spielen wird. Der 65-Jährige selbst hatte kürzlich erklärt, dass er beim fünften TERMINATOR-Streifen dabei sein werde. Schwarzenegger spielte die Hauptrolle in den ersten drei TERMINATOR-Filmen (1984, 1991 und 2003), die zusammen weltweit mehr als 770 Millionen Euro einspielten.

Weitere Infos unter http://www.comicsbox.de/News/news.html . Der HRW-Filmclub bedankt sich bei www.comicsbox.de und Rainer Scherr.
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Neander
21.09.2013, 21:40
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THOR: THE DARK KINGDOM


http://www.comicforum.de/photopost/data/699/THOR2_Plakat_RenPB424-PH600-D300.jpg


Ab 31.10.2013 im Kino in 3D



THOR: THE DARK KINGDOM – ab 31.10.2013 im Kino in 3D
Mit einem gewaltigen Donnerschlag kehrt Thor (Chris Hemsworth) als schlagkräftiger Göttersohn auf die große Leinwand zurück. Denn nicht nur die Erde, sondern alle Neun Reiche werden von einem dunklen Feind bedroht, ein unheimlicher Gegner, der älter ist als das Universum selbst: Malekith, der Verfluchte (Christopher Eccleston)! Der unerbittliche Herrscher der dunklen Elfen setzt alles daran, das Universum zu zerstören. Nicht einmal Thors Vater Odin (Anthony Hopkins), König von Asgard, vermag es, ihn aufzuhalten. Um Malekith zu besiegen und die Kräfte des Kosmos wieder in Einklang zu bringen, tritt Thor seine gefährlichste Reise an. Diese wird ihn nicht nur mit seiner großen Liebe Jane Foster (Natalie Portman) wiedervereinen, sondern zwingt ihn auch zu einer sehr riskanten Allianz mit seinem Adoptivbruder Loki (Tom Hiddleston). Trailer: http://www.imdb.com/title/tt1981115/?ref_=rvi_tt

In einer genialen Neubesetzung übernahm Alan Taylor, der durch TV-Serien wie „Game of Thrones – Das Lied von Eis und Feuer“, „Mad Men“, „Die Sopranos“ Kultstatus genießt, die Regie der heiß erwarteten Fortsetzung des göttlichen Blockbusters. Neben geballter Kraft, einem extrem schlagfertigen Humor sowie vielen bildgewaltigen und adrenalintreibenden Actionszenen wartet THOR: THE DARK KINGDOM auch mit einem einmaligen Starensemble auf. Als neuer, verflucht böser Gegenspieler Thors begeistert Christopher Eccleston. Fotos und Plakat: "Marvel's Thor: The Dark World" / Thor (Chris Hemsworth), © 2013 MVLFFLLC. TM & © 2013 Marvel. All Rights Reserved.

Weitere Infos unter http://www.comicsbox.de/News/news.html . Der HRW-Filmclub bedankt sich bei www.comicsbox.de und Rainer Scherr.




http://www.comicforum.de/photopost/data/699/THOR2_Foto2_Ren-P600-D300.jpg

Chris Hemsworth zeigt als Thor, wo der Hammer hängt.


http://www.comicforum.de/photopost/data/699/THOR2_Foto1_Ren-P600-D300.jpg

Der Nächste, bitte ...

Neander
03.04.2014, 16:15
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THE RETURN OF THE FIRST AVENGER

Captain America: The Winter Soldier


http://www.comicforum.de/photopost/data/699/A-1A-Avenger-Poster_800_399jpg.jpg


Seit 27.03.2014 im Kino in 3D



THE RETURN OF THE FIRST AVENGER - ab 27.03.2014 in 3D im Kino

Auf den Event-Blockbuster MARVEL’S THE AVENGERS folgt nun THE RETURN OF THE FIRST AVENGER, der an die Geschehnisse in New York anknüpft: Steve Rogers alias Captain America entscheidet sich, seine erfolgreiche Zusammenarbeit mit S.H.I.E.L.D. und Natasha Romanoff alias Black Widow im Hier und Heute fortzusetzen. Er lebt zurückgezogen in Washington und tut sein Bestes, sich an die moderne Welt zu gewöhnen. Doch als ein S.H.I.E.L.D.-Agent unter Beschuss gerät, wird Steve in ein Netz von Intrigen verwickelt, das eine Gefahr für die ganze Welt darstellen könnte. Mit Black Widow an seiner Seite versucht Captain America verzweifelt, die sich immer weiter verdichtende Verschwörung aufzudecken. Dabei muss er sich immer wieder gegen professionelle Attentäter wehren, die ihn zum Schweigen bringen sollen. Als sich die gesamte Tragweite des teuflischen Plans zu offenbaren beginnt, finden Captain America und Black Widow in Falcon einen neuen Verbündeten. Gemeinsam sehen sie sich schon bald einem so unerwarteten wie gefährlichen Gegner gegenüber – dem Winter Soldier. Einen ausführlichen und recht informativen Trailer gibt es unter diesem Link zu finden: http://www.kino.de/kinofilm/the-return-of-the-first-avenger/143390

Weitere Infos:http://www.comicsbox.de/Kino/KinoNews/KinoNews1/KinoNews2/KinoNews4/KinoNews5/KinoNews6/KinoNews7/KinoNews8/kinonews14.html. Der HRW-Filmclub dankt www.comicsbox.de und Rainer Scherr.

Heinz Mohlberg
01.08.2014, 18:01
Gestern erreichte mich die Frage eines Sammlers aus den Niederlanden - kann da jemand Auskunft geben!?! Vielen Jahrren her, gab es ein Video tape mit darauf ein Film uber Walter Lehning. Die filme hat auch Bilder von Walter Lehning's Besuch an Amsterdam.

DER LETZTE APACHE
01.08.2014, 19:41
Ich habe das Teil. Worum geht es denn?

Heinz Mohlberg
01.08.2014, 20:05
Der Lehning-Sammler hätte gerne eine Kopie davon...

DER LETZTE APACHE
03.08.2014, 16:19
Das wird dauern...

Komme erst in der letzten Augustwoche aus Obamas Emiraten zurueck. Danach steht mir ein Umzug, weil Hauskauf bevor.
Ich werde das Teil also erst irgendwann im September in den Haenden halten.
Aber ab u. an taucht es auch bei ebay auf. Kann auch sein, das Comicladen Kollektiv Hamburg es ( noch? ) im Angebot hat.

Heinz Mohlberg
03.08.2014, 18:35
Danke für den Hinweis, werde mal suchen bzw. nachfragen. Und wenn ich dich dann noch als Reserve habe, würde sich der Sammler bestimmt sehr freuen...

Neander
04.08.2014, 18:05
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Gut, auch ich bedanke mich und "lege" den Letzten Apachen, dem ich noch einen schönen Resturlaub und ein "sehr gutes Händchen" beim Hauskauf wünsche, b.a.w. "auf Termin" und schiebe hiermit das Thema "Walter Lehning Moviestar" erst einmal in den "HRW-Filmclub", wo es meiner Meinung nach bestens hinpasst...:)

DER LETZTE APACHE
04.08.2014, 18:59
Ich weiss nicht, wie lange ich das Teil besitze. Wohl ca. 15 Jahre.
Die Super 8 Filme bekam damals Fred Decker von Bernd Lehning ausgehaendigt. Er liess dann ( angeblich ) 300 Kopien auf VHS anfertigen.
Wermutstropfen: Die Originalfilme waren mit Ton. Dieser fehlt dann bei den VHS Kopien. Man darf also nicht zu viel erwarten.

Heinz Mohlberg
04.08.2014, 22:28
Ich weiss nicht, wie lange ich das Teil besitze. Wohl ca. 15 Jahre. Die Super 8 Filme bekam damals Fred Decker von Bernd Lehning ausgehaendigt. Er liess dann ( angeblich ) 300 Kopien auf VHS anfertigen. Wermutstropfen: Die Originalfilme waren mit Ton. Dieser fehlt dann bei den VHS Kopien. Man darf also nicht zu viel erwarten. Werde dies dem Sammler mal so mitteilen; waas er dann daraus macht werden wir ja sehen...

Neander
02.01.2015, 02:05
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TV-Tipp zum Jahresauftakt: "Die Mannschaft" - Eine Dokumentation für die Fans unserer Nationalelf

Diejenigen Millionen Fußballfans, die noch einmal ihre WM-Sommergefühle wiederbeleben oder gar Erinnerungslücken schließen möchten, die damals vielleicht der Siegesrausch gerissen hat, sollten sich für den heutigen Freitag, den 2.1.2015, von 20:15 bis 21:45 Uhr im heimischen Wohnzimmer einen Platz in der ersten Reihe reservieren. In insgesamt 90 Minuten wird unter dem Titel Die Mannschaft im Ersten Deutschen Fernsehen noch einmal ausführlich dokumentiert, wie und warum die "Joginauten", die nicht alle Experten unbedingt als Weltmeister auf ihrer Rechnung hatten, letztendlich doch noch zu den gefeierten "Jogiganten" wurden .

Es gibt alle deutschen Tore zu sehen, garniert mit großem Gefühlskino und jeder Menge Albernheiten, "aufgepeppt" von der Schlitzohrigkeit eines Thomas Müller. Dazu gibt es jede Menge Jubel und einige großartige Impressionen. Zum Beispiel die zitternden Finger einer Anhängerin, die beim Spiel gegen Ghana einen Deutschland-Schal umklammert. Auch am Einsatz von Zeitlupen als dramaturgischem Mittel ist keinesfalls gespart worden.

Diejenigen, die am 2. Januar 2015 verhindert sind oder sich das Ganze noch einmal anschauen möchten, sollten sich auf jeden Fall auch den Wiederholungstermin - ebenfalls im Ersten Deutschen Fernsehen - am 4. Januar 2015 um 13:30 Uhr merken.

Bekanntermaßen lief der Film über unsere Fußball-Nationalmannschaft seit 13. November 2014 auch schon in den Lichtspielhäusern unserer Republik. Für die Interessierten folgt hier unter nachstehendem Link von Kino.de noch ein Trailer zum Film "Die Mannschaft" sowie eine Kritik dazu: http://www.kino.de/kinofilm/die-mannschaft/157294



Deutschland ist Fußball-Weltmeister 2014!


http://www.comicforum.de/photopost/data/699/AA-5-Siegerehrung1.jpg

Die Mannschaft, ARD: 2.1., 20:15, Wdh.: 4.1.15, 13:30 - Wie in Brasilien Joginauten zu Jogiganten wurden © dpa, nic

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frank1960
26.04.2015, 16:38
Was nicht jedem Karl-May-Fan bekannt ist: Bevor Lex Barker und Ralf Wolter 1964 in "Der Schut" als Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar "sicher machten", hatten diese Rolle bereits 1959 Viktor Staal und Georg Thomalla im Karl-May-Film "Die Sklavenkarawane" inne.


Hatte Ich im HRW-Forum mal erwähnt, es kamen aber keine Reaktionen. Also entweder wissen das mehr, als man so annehmen könnte oder es hat niemanden interessiert.

Neander
26.04.2015, 17:45
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.... von Filmen abgedruckt, die beispielsweise noch vor der "Lex-Barker-Ära" gedreht wurden. Weitere Infos werden in Kürze folgen.


Viktor Staal als Kara Ben Nemsi und Georg Thomalla als Hadschi Halef Omar: Hab Ich noch auf VHS.

Ich kann mich entsinnen - obenstehend zitiert noch einmal Dein damaliges entsprechendes interessantes Posting. Hatte allerdings nichts mit Desinteresse zu tun, ist mir seinerzeit nur im tagesaktuellen Stress durchgegangen. :)

"Die Sklavenkarawane" mit Viktor Staal als Kara Ben Nemsi und Georg Thomalla als Hadschi Halef Omar war der einzige Karl-May-Film, der in "Bild und Funk" ohne Lex Barker und Ralf Wolter stattfand. In allen anderen Orientfilmen kam dort immer die "modernere" Kombination namens "Lex Barker/Ralf Wolter" zum Einsatz.

Neander
08.06.2015, 02:20
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Samstag, 06. Juni 2015

Der wahre Winnetou
Pierre Brice gestorben

http://www.comicforum.de/photopost/data/699/PB-solo--SW-P600-D300.jpg

Er prägte das Bild Winnetous wie kein anderer. Am 6.6.2015 ist Pierre Brice im Alter
von 86 Jahren in den Armen seiner Frau Hella gestorben. ..© Foto: Karl-May-Verlag


Der französische Schauspieler und Winnetou-Darsteller Pierre Brice ist am 6. Juni 2015 verstorben

Er prägte das Bild des edlen Apachen wie kein anderer. Nun ist der Winnetou-Darsteller Pierre Brice im Alter von 86 Jahren
in den Armen seiner Frau gestorben.

Der französische Schauspieler Pierre Brice ist tot. Der Winnetou-Darsteller starb am vorgestrigen Samstag in den Armen seiner deutschen Frau Hella in einem Krankenhaus bei Paris. Dies teilten das Management und der Anwalt des 86-jährigen Schauspielers mit. Brice starb an den Folgen einer Lungenentzündung.

Pierre Brice wurde in Deutschland vor allem durch die Karl-May-Verfilmungen der 1960er Jahre berühmt. Beim Stichwort "Winnetou" haben Film-Fans bis heute sofort Pierre Brice vor Augen. Der heute 85-Jährige verkörperte den edlen Apachen-Häuptling nicht nur in der kultigen Filmreihe der 1960er, sondern auch in TV-Produktionen Anfang der 80er und sogar noch Ende der 90er.

Pierre Brice spielte in insgesamt elf Filmen den Apachen-Häuptling Winnetou. Seinen ersten Winnetou-Auftritt hatte der in Brest geborene Schauspieler 1962 im "Schatz im Silbersee". Für Millionen Karl-May-Filmfans ist die Rolle des Apachen-Häuptlings inzwischen identisch mit dem beliebten französischen Schauspieler.

Sein Filmtod als Winnetou verursachte 1965 eine bis dahin ungekannte Protestwelle in der deutschen Kinogeschichte. Daraufhin durfte der Indianer für kurze Zeit wieder auferstehen. Die Filmreihe endete 1968. Außerdem trat Brice zwischen 1976 bis 1980 sowie 1982 bis 1986 bei den Karl-May-Festspielen in Elspe als Apachen-Häuptling auf.

In seiner Autobiographie schrieb Brice: "Winnetou war ein wichtiger Teil meines Lebens und ich habe ihm viel zu verdanken. Doch neben Winnetou haben noch viele andere Menschen und Situationen eine wichtige und prägende Rolle in meinem Leben gespielt." Als "Winnetou" öffneten sich Pierre Brice die Türen zum ganz großen Erfolg. Der stets ruhig und bescheiden auftretende französische Schauspieler wurde schon bald zum Idol für Millionen.

Pierre Brice trat in zahlreichen weiteren Filmen auf. In der Komödie "Die Puppe des Gangsters" spielte er unter anderem an der Seite von Marcello Mastroianni und Sophia Loren. Der Franzose ließ sich auch für Fernsehproduktionen wie "Ein Schloss am Wörthersee" oder "Das Traumschiff" engagieren. Auf der Bühne war er ebenfalls als Schauspieler zu sehen, als Sänger nahm er mehrere Musiktitel auf.

Pierre Brice wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Unter anderem erhielt er 1992 das Bundesverdienstkreuz erster Klasse für sein Lebenswerk. Außerdem wurde er Ritter der Ehrenlegion für seine Verdienste um die deutsch-französische Freundschaft und das europäische Kino.

Als Schauspieler spielte der sympathische Franzose ab und zu mit seinem "Indianer-Image". So kündigte er auch dereinst an, "Meine ewigen Jagdgründe liegen in Deutschland", und ließ sich alternativ zu seinem Jagdschloss in der Nähe von Paris als Lebensabend-Ruhesitz für seine Frau Hella eine Villa in Garmisch-Partenkirchen bauen. In den Herzen unzähliger Winnetou-Fans existieren nun "gefühlt" zwei Todesversionen von Winnetou. Während der echte Winnetou laut Karl May am 2. September 1874 im Alter von 34 Jahren in den Armen von Old Shatterhand starb, ist für Millionen Filmfans der wahre Winnetou Pierre Brice 86 Jahre alt geworden und in den Armen seiner Frau Hella gestorben.

Quellen: n-tv http://www.n-tv.de/leute/Pierre-Brice-gestorben-article15246486.html, Kölnische Rundschau, Karl-May-Verlag



Für die Karl-May-Filmfans nun auch im Tode wieder vereint:

Pierre Brice und Lex Barker bleiben Winnetou und Old Shatterhand!


http://www.comicforum.de/photopost/data/699/PB_u_LB-SW-P600-D300.jpg

Pierre Brice und Lex Barker als Winnetou und Old Shatterhand..... © Foto: Karl-May-Verlag


In den Augen der "ewig jung gebliebenen" Karl-May-(Film-) Fans werden die Schauspieler Pierre Brice und Lex Barker als Blutsbrüder Winnetou und Old Shatterhand unsterblich bleiben. Mit dem gerade erst im "HRW-Romanclub" vorgestellten zufällig vor einem Monat erschienenen "Karl-May-Filmbildgeschichten-Buch" wurde den beiden größten Karl-May-Leinwandhelden der bisherigen Filmgeschichte zumindest filmbuchmäßig bereits ein erinnerungswertes Denkmal gesetzt: http://www.comicforum.de/showthread.php?110303-HRW-Romanclub-(Romanhefte-B%FCcher-H%F6rb%FCcher-eBooks-Filmb%FCcher-etc-)&p=4967144&viewfull=1#post4967144

Neander
25.12.2016, 14:35
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RTL bringt uns heute Winnetou und Old Shatterhand als Trilogie frei nach Karl May zurück

Wer den Edelsten aller Apachen seit dem Tode von Pierre Brice (6.6.2015) vermisst hat, der kann heute am 1. Weihnachtsfeiertag ab 20:15 Uhr vielleicht - zumindest etwas - getröstet werden. Auch wenn das Charisma des neuen Winnetou-Darstellers Nik Xhelilaj ein ganz anderes als das des "alten Winnetous" Pierre Brice sein wird, sollte man der frei nach Karl May abgedrehten (wahrscheinlich realeren) RTL-Winnetou-Trilogie auch eine Chance geben. Auch die Film-Welt hat sich bekanntlich weiter gedreht und vielleicht rekrutieren sich durch die "moderne" Version neue Karl-May-Fans, die die alten nostalgisch-romantischen Winnetou-Filme bisher eher als "Folklore-Western" empfanden.

Ich glaube nicht, dass die "RTL-Frei-nach-Karl-May"-Version bei den Winnetou-Fans einen so großen "Kultur-Schock" auslösen wird wie die Präsentation der "Förster-/Frei-Version" des "Wäscher-Sigurds" bei den HRW-Hardcore-Fans ... ;)



http://www.comicforum.de/photopost/data/699/1_Winnetou-und-Old-Shatterhand-P630-D072.jpg

Nik Xhelilaj und Wotan Wilke Möhring als Winnetou und Old Shatterhand © RTL / Nikola Predovic




Die RTL-Neufassung der Winnetou-Trilogie ist an folgenden drei Tagen zu sehen:
RTL startet seine Winnetou-Trilogie am heutigen Sonntag, dem 25. Dezember 2016, um 20:15 Uhr mit dem Film "Eine neue Welt". Der zweite Teil "Das Geheimnis vom Silbersee" läuft zwei Tage später, am Dienstag, dem 27. Dezember 2016 ab 20:15 Uhr. Der dritte und letzte Teil der neuen Winnetou-Trilogie "Der letzte Kampf" wird am Donnerstag, dem 29. Dezember 2016, ebenfalls ab 20:15 Uhr ausgestrahlt.

Untenstehend sind schon einmal ein paar Sequenzen zur Einstimmung auf die kommenden Winnetou-Abende zu sehen:

http://winnetou2016.rtl.de/#!/trailer/trailer1, http://winnetou2016.rtl.de/#!/trailer/trailer3,
http://winnetou2016.rtl.de/#!/trailer/trailer2 - Bonus: http://winnetou2016.rtl.de/#!/trailer

fischerin
26.12.2016, 17:09
Habe mir gestern den 1 Teil angeschaut. Ich war sehr (!) positiv überrascht und fand eigentlich alles gelungen. Mal davon abgesehen, dass da keine (ethnologisch gesehen) Apachen waren, konnte man Verweise auf "Der mit dem Wolf tanzt" und den "Blueberry"-Film feststellen. Komplexe Tiefenstrukturen durchaus vorhanden: Schoko-Sammelbilder, die das Jahr 2000 zeigen, fiktive biographische Details für Karl May - Boxclub Saxonia, Abiturzeugnis, Vater als Aufrührer, Humor vor dem Indianerangriff (vgl. Little Big Man), schaminstische Praktiken usw. Sehr schöne Kameraarbeit, tolle Landschaftsaufnahmen, dezente Böttcher-Verweismusik. Na, da kann man noch vieles sagen - aber nochmals: Kompliment, hätte ich RTL nicht zugetraut.

Neander
26.12.2016, 19:15
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Wie ich erwartet hatte: Ein Mix mit ein wenig mehr Realismus, etwas weniger romantischer Folklore und insgesamt ein wenig mehr an ein "erwachseneres" Publikum gerichtet. Ob sich hier unter Umständen etwas anbahnt, das weitere Karl-May-Neuverfilmungen in den Bereich des Möglichen bringt, lässt sich vielleicht eher nach dem Betrachten der beiden Fortsetzungen und der Resonanz auf die gesamte Trilogie sagen. Der erste Teil hat mir persönlich recht gut gefallen.

Zyklotrop
26.12.2016, 19:24
Laut der Produzenten-Facebookseite sind im Erfolgsfalle weitere Filme mit dem neuen Heldengespann durchaus im Bereich des Möglichen. :)

Neander
27.12.2016, 18:55
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Das Geheimnis vom Silbersee - Das große Abenteuer geht weiter


http://www.comicforum.de/photopost/data/699/1_W2-DGDSS-P800-D300.jpg

Winnetou (Nik Xhelilaj), Sam Hawkens (Milan Peschel), Old Shatterhand (Wotan Wilke Möhring) © RTL / Nikola Predovic

Nach dem Auftakt "Winnetou - Eine neue Welt" am Sonntag, dem 25. Dezember 2016, bestreiten Nik Xhelilaj und Wotan Wilke Möhring als Winnetou und Old Shatterhand am heutigen Dienstagabend, dem 27.12.16 um 20:15 Uhr in "Winnetou - Das Geheimnis vom Silbersee" den zweiten Teil der Trilogie, die am 29.12.2016 ab 20:15 Uhr mit "Winnetou - Der letzte Kampf" endet. Wie nach dem ersten Teil wird es auch diese Nacht wieder - diesmal um 00:40 Uhr - eine Wiederholung geben. Eine weitere Einstimmung zur neuen Winnetou-Trilogie gibt es hier: http://winnetou2016.rtl.de/#!/mythos

Neander
29.12.2016, 14:50
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Finale für Winnetou - Der letzte Kampf


http://www.comicforum.de/photopost/data/699/1_W3-DLK-600-P096.jpg

Shatterhand, Winnetou, Hawkens und Nscho-tschi im letzten Kampf © RTL/Nikola Predovic


Mit "Winnetou - Der letzte Kampf" endet am heutigen Donnerstag, dem 29. Dezember 2016 ab 20:15 die vielbeachtete neue RTL-Winnetou-Trilogie, in der Winnetou (Nik Xhelilaj), Old Shatterhand (Wotan Wilke Möhring) und Nscho-tschi (Iazua Larios) ihren Teil III namensgebenden letzten gemeinsamen Kampf bestreiten: http://winnetou2016.rtl.de/#!/dreiteiler/der-letzte-kampf. Anschließend folgt im Rahmen einer großen Winnetou-Nacht ab 22:50 sowie ab 00:40 Uhr - nur unterbrochen durch das RTL-Nachtjournal - das zweiteilige Doku-Special "Winnetou – Eine Legende wird zum Leben erweckt". Nach der nächtlichen Wiederholung des Abendfilmes "Winnetou - Der letzte Kampf" (ab 01:40 Uhr) folgt mit "Mythos Winnetou" von 03:45 bis 05:00 Uhr noch die vom Schauspieler Mario Adorf moderierte große Winnetou-Dokumentation.

Wer alle drei Filme der Winnetou-Trilogie gern noch einmal an einem Stück genießen will, dem macht RTL am Neujahrstag auch diese Freude: http://winnetou2016.rtl.de/#!/trailer. Der sonntägliche Winnetou-Nachmittag beginnt um 12:15 Uhr und schließt letztendlich um 18:45 Uhr.

FrankDrake
30.12.2016, 13:08
Die Einschaltquoten, unter 3 Millionen bei Teil 3, waren für RTL sicher ernüchternd.

Samide
30.12.2016, 14:12
Selbst gehöre ich dann auch nicht zur unter-3-Mio.-Zahl.
Aber Neander hat ja oben die div. Wiederholungen schon aufgezählt, da wird dann entsprechend schon noch mal ein Pfund draufgesattelt werden.
Und angesichts der massiv-massenhaften Überfremdung, wo "deutsch" nur kaum oder überhaupt nicht stattfindet u. somit auch kein dt.-sprachiges Material verkostet wird, unter´m Strich vielleicht gar nicht so übel ...

Aber da wir gerade bei den "Teilern" sind, persönlich bin ich voll des Lobes für den Vierer "Mordtal zu Pregau" (also im Ober-Förster-Gelände spielend), zwar dampfend-trivial bis zum Abwinken, aber ein Quentin hätte eine Verfilmung, freigeg. ab 16 J. auch nicht überzeugender abdrehen können!!
Allein dafür hatte sich das diesjährige X-Mas also schon mal gelohnt gehabt ... (auch wenn unter´m Baum trotz angestrengter Suche kein Neugebauer-Winnetou aufzugabeln war ...!).
Anstatt sich nochmals dem "Sigurd" in eigenartig bis befremdlicher Art + Weise zu nähern, könnte Mr. Frei sich an eine Comic-Fassung von "Pregau" heranpirschen.
Das hätte dann wirklich was! Für jeden!! Für uns alle, feinster Stoff in Comic-Form, und für ihn kommendes, allseits zugesprochenes Künstler-Renommee ohne Ende ... bei wohl künftig, annähernd 2,5 Mio. Lesern (und "drauf" hat er ja letztlich was, keine Frage - nur bitte Finger weg von Wäscher-Helden, was im Übrigen für alle "Nachfahren" gelten sollte)!!!
Nicht zu vergessen, all die möglichen "Pregau"-Fortsetzungen innerhalb der SB! ! ! !
In diesem Sinne ...

FrankDrake
30.12.2016, 15:38
Und angesichts der massiv-massenhaften Überfremdung, wo "deutsch" nur kaum oder überhaupt nicht stattfindet u. somit auch kein dt.-sprachiges Material verkostet wird, unter´m Strich vielleicht gar nicht so übel ...

Völliger Unsinn, Tagessieger war mit fast 6 Millionen Zusschauern die Soko aus Wien. Es wäre mir sehr neu, wenn Worte wie "Überfremdung" im HRW Fan Club vorkommen, vor allem nicht mit dem Unterton.

Samide
30.12.2016, 15:51
Wenn du irgendwelche Untertöne zu vernehmen pflegst, ist das dein privater Krug Überschäumendes.
Und wer schrieb hier von irgendeiner Soko, Tagesschau ... oder sonst einem Abspann ... (die Welt voller Freaks eben!)

Neander
30.12.2016, 22:45
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Gemach, gemach - nicht alles, was man in diesen "heiligen Hallen" aus dem Wald heraus schallen zu hören meint, ist so hinein gerufen worden. Wir haben doch gerade das "Fest der Liebe" hinter uns :kiss: und den Neujahrs-Umtrunk noch vor uns, bleibt nett zueinander. :beerchug:




... Aber da wir gerade bei den "Teilern" sind, persönlich bin ich voll des Lobes für den Vierer "Mordtal zu Pregau" (also im Ober-Förster-Gelände spielend), zwar dampfend-trivial bis zum Abwinken, aber ein Quentin hätte eine Verfilmung, freigeg. ab 16 J. auch nicht überzeugender abdrehen können!!
Allein dafür hatte sich das diesjährige X-Mas also schon mal gelohnt gehabt ... (auch wenn unter´m Baum trotz angestrengter Suche kein Neugebauer-Winnetou aufzugabeln war ...!).
Anstatt sich nochmals dem "Sigurd" in eigenartig bis befremdlicher Art + Weise zu nähern, könnte Mr. Frei sich an eine Comic-Fassung von "Pregau" heranpirschen.
Das hätte dann wirklich was! Für jeden!! Für uns alle, feinster Stoff in Comic-Form, und für ihn kommendes, allseits zugesprochenes Künstler-Renommee ohne Ende ... bei wohl künftig, annähernd 2,5 Mio. Lesern (und "drauf" hat er ja letztlich was, keine Frage - nur bitte Finger weg von Wäscher-Helden, was im Übrigen für alle "Nachfahren" gelten sollte)!!!
Nicht zu vergessen, all die möglichen "Pregau"-Fortsetzungen innerhalb der SB! ! ! !
In diesem Sinne ...

Sowohl bei Winnetou als auch bei Sigurd, egal ob in nostalgischer oder "moderner" Form, ist und bleibt es eine reine Geschmackssache, was man gut oder besser findet. Es steht jedem "frei", den "Frei-Sigurd" zu lesen oder nicht, bzw. entweder "seinen" Pierre Brice oder vielleicht doch lieber Nik Xhelilaj als seinen "Lieblings-Winnetou" starschnittmäßig "an die Wand zu nageln". Es isst oder trinkt ja schließlich auch nicht jeder alles, was auf den Tisch kommt.

Ich finde, Sams Vorschläge haben trotzdem etwas für sich. Der "Pregau"-Stoff ist tatsächlich gut und Martin Frei (u. a. auch der Zeichner von Kommissar Eisele für Gringo Comics) hat die Kriminalistik ja erwiesenermaßen schon im Zeichnerblut. Seine bekannteste kriminalistische Comic-Umsetzung war 1997 die des "Schimanskis" in "Tatort - Zweierlei Blut" (Schimanski-Krimi-Comic) von dem Autoren-Gespann Huby und Breinersdorfer. Dass Gerhard Förster die SB seinem Kumpel Martin Frei als Test-Spielwiese für "Pregau" hergeben würde, halte ich zumindest für wahrscheinlicher als ein Debüt von "Kommissar Eisele" oder "Schimanski" im HRW-Clubmagazin. Wetten, dass..? ;)



Von Frei gezeichnet: Schimanski-Tatort-Album von 1997 und Sigurd-Album von 2016


http://www.comicforum.de/photopost/data/699/1-Schi-Frei-Neu-P364-D300.jpg..... http://www.comicforum.de/photopost/data/699/1_Sigurd_Album_A-_PB339-PH479-D300.jpg

© Tatort - Zweierlei Blut: Ehapa Comic Collection, Martin Frei - © Sigurd: Hansrudi Wäscher/becker-illustrators



Am 29. Dezember 1991 flog Schimanski einfach aus dem Bildschirm davon. Die Serie TATORT musste fürderhin ohne ihren raufenden Bullen auskommen....

In der ECC fand die Krimi-Legende kurzfristig in ihr vertrautes Revier zurück: Zweierlei Blut, einer der besten Fälle der Serie aus der Feder der ausgepichten Krimispezialisten Felix Huby und Fred Breinersdorfer, konfrontiert Schimanski in Duisburg mit Ausländerhass und einem Mord.

Der von Martin Frei realistisch und brillant in Szene gesetzte TATORT stellte seinen Einstieg in die neue Reihe "Ehapa Thriller" dar, die eine Plattform für herausragende grafische Adaptionen von Medienereignissen in der Interpretation von Comic-Künstlern schaffen sollte.

Quelle: © tatort-fundus 1997 - 2016 - http://www.tatort-fundus.de/web/medien/buecher/nachschlagewerke/horst-schimanski/zweierlei-blut.html

DER LETZTE APACHE
31.12.2016, 16:50
Winnetou (https://web.de/magazine/unterhaltung/tv-film/winnetou-3-letzte-kampf-wuerdiges-finale-neuverfilmung-32092456)