PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sprechblase 218



Francis
09.07.2010, 15:07
Heft ist heute angekommen! Das erste Durchblättern war allerdings enttäuschend (Themen und Comics).

Der Hammer: unter Neuerscheinungen wird XIII Band 18 rezensiert - der Band ist vor 2 Jahren erschienen. Auch der Hinweis auf die neue "XIII mystery"-Serie entschuldigt hier nicht!

beatleswerner
09.07.2010, 18:45
Verdammt lang her Heiner, Was ihn dazu getrieben hat jetzt diese Rezi zu schreiben verstehe ich allerdings auch nicht.

beatleswerner
10.07.2010, 07:25
Gerhard Förster geht in Urlaub und bat mich vorher noch seine Stellungnahme hier ins Forum zu stellen:



Hallo Leute,

noch ist es nicht soweit, dass ich Zeit habe, mich Euren Postings zu widmen.
Sissy und ich fahren ab Sonntag eine Woche auf Urlaub an den Neusiedlersee und es gibt viele Vorbereitungen. Darum schau ich erst gar nicht rein, das würde mich sonst nur "hypnotisieren". Doch Werner hat mir von einem Kritikpunkt berichtet, auf den ich jetzt schon * mit seiner Unterstützung * eingehen will.

Ein gewisser Francis, der diesmal von der Sprechblase nicht sehr angetörnt ist (das muss ich akzeptieren), kritisiert, dass die Rezension von XIII, Band 18 ein Album betrifft, das schon vor zwei Jahren erschienen ist. Ich hab den Zeitraum nicht nachgeprüft, aber die Kritik ist sicher berechtigt.
Es ist leider so, dass wir den Band verschnarcht hatten * d.h. ich wußte zwar davon, vergaß aber mit der Zeit drauf. Doch wenn Jean Giraud ein XIII-Album zeichnet, so ist das eine durchaus bemerkenswerte Sache, und so wollte ich es nachholen. Wäre doch schade drum gewesen, oder?

Ich persönlich finde, dass man sich bei Rezensionen nicht immer so streng dem gnadenlosen Diktat der Zeit unterwerfen sollte. Es gibt immer wieder Perlen, die sonst unter den Tisch fallen würden. Allerdings sollte man diesen Bruch mit der Aktualität dann auch vermerken, entweder am Anfang der Rubrik oder innerhalb der Rezension. * Zufrieden?

Dann hoffe ich, dass die meisten von Euch die neue Sprechblase genießen können. Man kann immer was kritisieren, aber glaubt mir, auch diesmal steckt wieder sehr viel Engagement in dem Heft. Nachdem wir die Kinderkrankheiten nun hoffentlich überwunden haben, finde ich es (zumindest die meiste Zeit
über) wieder als den schönsten Job der Welt, die Sprechblase zu machen.

Und es sind tolle Dinge in Vorbereitung! Bleibt am Ball!

Salute

Gerhard Förster

Lola65
10.07.2010, 09:41
Der Hammer: unter Neuerscheinungen wird XIII Band 18 rezensiert - der Band ist vor 2 Jahren erschienen. Auch der Hinweis auf die neue "XIII mystery"-Serie entschuldigt hier nicht!

finde ich überhaupt nicht schlimm

Zyklotrop
11.07.2010, 01:22
Danke für den Hinweis. Ein kleiner Fehler hat sich allerdings auch bei der Rezension von O'Boys eingeschlichen: es sind drei komplette Bücher mit den Abenteuern von Tom und Huck erschienen: Adventures of Tom Sawyer, Adventures of Huckleberry Finn und ein dritter Band mit den beiden kürzeren Erzählungen Tom Sawyer abroad und Tom Sawyer, Detective. Es existieren darüber hinaus noch drei Fragmente von geplanten Erzählungen, darunter das erwähnte Huck and Tom among the Indians.
Ein weiterer (Schreib-)Fehler ist leider wiederum mir unterlaufen: Mary Roberts Rinehart heißt eben so und nicht "Rineheart".

Bad Company
11.07.2010, 10:45
Zwar für nahezu fast alle was dabei, dennoch aus rein persönlicher Sicht eine eher schwache Ausgabe.

Positiv: Roland
Negativ: Dietrich
Annehmbar: Lurchi in Fortsetzungen, somit kein Riesenartikel in EINEM Heft

Mal sehen was ca. Ende Oktober im Heft ist. PECOS BILL? J.MARTIN?

Donovan
11.07.2010, 12:23
Irgendwie im Artikel unklar:

S.65 Bildtext unten rechts: Das Lurchi-Artwork der fünf Vorkriegshefte wurde nach dem Krieg von unbekannter Hand nachgezeichnet.

Im Artikel steht dagegen, dass Schubel diese ab 1954 neu interpretiert hat.
Oder wurden diese Hefte als neue eingeständige Geschichten in die Serie eingegliedert...


Insgesamt ist die SB 218 wieder ein überdurchschnittliches Magazin geworden, obwohl kein (!) Spezialthema von mir dabei war. Ich lasse mich aber gerne auf neue Themenideen ein und habe diese sehr interessiert gelesen. In diesem Fall waren das Roland, Lurchi, Dietrich, der Erlangen-Bericht und die Beiträge über alte Western-TV-Serien wie High Chaparral und Big Valley. Aber auch die Rezis und News sowie der Comic-Teil waren sehr interessant.

beatleswerner
11.07.2010, 13:22
Lurchi Heft 1 - 5

1937 - 1939:

Die 5 Hefte wurden von einem bis heute nicht näher identifizierten Zeichner gestaltet. Diese Hefte bilden die sogenannte Vorkriegsausgabe.


1951- 1953

Die Hefte wurden abgepaust. Wer dies vornahm konnte bis heute ebenfalls nicht ermittelt werden. Diese Hefte bilden die erste Nachkriegsausgabe

1954 - 1960

In diesen Jahren gestaltet Heinz Schubel die Hefte neu, er interpretiert sie sozusagen. Diese Hefte bilden die zweite Nachkriegsausgabe. Diese Zeichnungen finden wir heute noch in den Sammelbänden von Esslinger.

NickusVulgaris
11.07.2010, 13:28
Prima, Sprechblase 218 hatte ich Samstag im Briefkasten und damit schönes und viel zu schmökern.
Auch die Infos zu alten Fernsehfilmen interessieren mich. Laramie(Am Fuß der blauen Berge) besorgte ich mir zwischenzeitlich.
Kombiniere ... zu fehlen scheint mir der von Gerhard Förster angekündigte Beitrag zum Meisterdetektiv NICK KNATTERTON.
>G.F.(10.4.2010)Kleinere Artikel sind u.a. zu den Serien AKIM und NICK KNATTERTON geplant (mit besonderen Abbildungen und Infos!!!), da beide Reihen einen runden Geburtstag feiern.<
Obwohl, was auf verschiedenen Web-Seiten zu finden ist, wird kaum zu toppen sein.

Beste Grüße

Lola65
11.07.2010, 13:31
er kann ja nicht alles in ein Heft packen - Nick Knatterton wird schon kommen :)

ZAQ
11.07.2010, 15:36
Big Valley, Lone Rager, High Chaparell: Frage mich, ob es nicht besser gewesen wäre, diese auf drei SBs zu verteilen. Dito für die zwei Roland-Kurzgeschichten (die natürlich auf zwei, statt drei Sbs, klar oder?! :D ). Und dann eben auch den Roland-Beitrag entsprechend teilen (Artikel jetzt, Checkliste (mit grösseren Cover-Abbildungen) mit zweiter Kurzgeschichte nächstes Mal).

Wie seht ihr das?

beatleswerner
11.07.2010, 16:19
Das sehe ich anders wie du Oliver. Mir hat es gefallen das die Checkliste und der Rolandartikel zusammen waren. Anders herum hätte es mich gestört. Auch die Verteilung von einzelnen Artikeln auf mehrere Sprechblase finde ich kontraproduktiv. Hier finde ich kompakte Artikel hilfreicher.

beatleswerner
11.07.2010, 16:34
Gab es eigentlich schon einmal einen Artikel über die Digedags und die Abrafaxe in der Sprechblase.

chillybongo
11.07.2010, 18:19
Ich finde grundsätzlich die "Verteilerei" von Themen auf zwe bis drei Hefte nicht gut. So wie der ROLAND diesmal abgehandelt wird, ist es voll und ganz in Ordnung. Da die SB oft als Nachschlagewerk herhalten muss, ist es nervig, wenn man nach einem Thema sucht und dann immer mehrere Hefte rauskramen muß.

Das Heft selber muss ich erst noch lesen. Meinung folgt.

beatleswerner
11.07.2010, 19:48
Für mich gehört eine Checkliste auch zum entsprechenden Artikel. Eine Liste ohne dazugehörigen Artikel kommt mir auch ziemlich verloren vor. Mir wäre es lieber, es würde weniger geteilt und dafür mehr kompakt berichtet. Die beiden Kurzgeschichten haben zusammen einen Umfang von 8 Seiten. Das ist als Comicanteil meines Erachtens nach durchaus vertretbar.

Zyklotrop
11.07.2010, 20:38
Andernorts nannte ich die aktuelle Ausgabe "die beste Sprechblase der neuen Ära"... leider muß ich das revidieren, weil danach -unmittelbar vor Redaktionsschluß- noch das hochinteressante Interview mit dem neuen Falk-Zeichner rausflog, worauf ich mich besonders gefreut hatte. Wir Wäscher-Fans werden einmal mehr vernachlässigt, eine Seite zum Akim-Jubiläum ist eindeutig zu wenig.
Trotzdem ist es für mich persönlich immer noch eine Spitzenausgabe, weil sie mir thematisch sehr entgegen kommt: Roland, Dietrich, Batman von Aparo etc. sind alles absolute Lieblingscomics von mir. Worauf ich verzichten könnte, sind diese *****-TV-Western... ich würde mir diese DVD-Boxen nie zulegen, ich bin noch ganz traumatisiert von den Bonanza-DVDs, die ich mir förster-gezwungenermaßen ansehen musste. Diese Cartwrights sind mir ja sowas von unsympathisch.

@Bad Company
Ja, Jacques Martin ist für die nächste SB vorgesehen.

Lola65
11.07.2010, 20:43
die Bonanza DVDs kannste mir schicken :D - dann biste Dein Trauma los :D

Zyklotrop
11.07.2010, 20:58
Die stammten aus den Beständen des Oberförsters und waren nur Leihgaben.

Francis
11.07.2010, 23:33
Zurück zum Thema!

Es wäre schön, wenn ab der nächsten Ausgabe ein konsequentes Drucken der Seitenzahlen AUF JEDER SEITE erfolgen könnte!

Francis
12.07.2010, 20:44
Jetzt meine Kritik noch mal etwas ausführlicher.

Vorwort - diesmal nicht zu lang
Ritter Ungestüm - Artikel und Checkliste informativ (bitte nicht auf 2 oder mehr Ausgaben teilen, Cover-Abbildungen ausreichend groß); die Interviews sind doch etwas auseinandergerissen; 2 Comics sind eher einer zuviel (da Grafik, Inhalt und Anspruch doch eher mittelmäßig)
Rezensionen - siehe oben, bitte keine zwei Jahre alten Ladenhüter; besser wäre hier z.B. eine Vorschau auf die kommende Andy Morgan-Ausgabe von Kult
News - informativ (und natürlich der Hinweis auf die Berücksichtigung der SB-Kritik an der Tanguy-GA ;))
Romanecke - Rubrik generell gut (wobei die Fledermaus mich nicht interessiert)
TV-Klassiker - unbedingt weitermachen (aber vielleicht auch mal unabhängig von irgendwelchen Kinowelt-Neuheiten); hier hätte z.B. noch "Die Leute von der Shilo-Ranch" dazugehört
Leserbriefe - gerne auch 1 - 1,5 Seiten
Dietrich von Bern - ganz klar der Tiefpunkt dieser Ausgabe! Und dann noch dieser überlange (!) Comic; schon merkwürdig, wieviele Wiechmann-Sachen hier vorgestellt werden (Thomas, der Trommler; Hombre)
Lurchi - der zweite Tiefpunkt (zum Glück nicht ganz so lang)
Fenrir - nicht meine Sache; aber der Fortsetzung und der Themen-Ausgeglichenheit wegen - einverstanden

Allgemein: mein Eindruck ist, dass der franko-belgische Bereich noch etwas zu kurz kommt
Schriftgröße: Dürfte ruhig noch etwas größer

Zukünftige Themen: Schon in SB 211 (März 2008) war ein Beitrag über Fliegercomics (Buck Danny, Dan Cooper ...) angekündigt - leider erschien bis heute nur in SB 215 die Vorstellung der Tanguy-GA (das auch noch ohne Checkliste)! Oder ist dieses komplexe Thema eine ganze Sonderausgabe wert (die es ja nicht mehr geben sollte)? Oder doch eher etwas für die Leute von Reddition?

Die Artikel-Reihe über Michel Vaillant hat natürlich Erwartungen geweckt, ebenso Der Rote Ritter, was nicht heißt, dass die anderen (alten) Themen zu kurz kommen müssen! Also Herr Waldbehüter - weiter anstrengen!

Bernd Glasstetter
12.07.2010, 20:56
Links außen seht Ihr jetzt das Inhaltsverzeichnis der Ausgabe 218. Hier noch einmal das Inhaltsverzeichnis:

INHALT
3 Vorwort, Abos, Impressum
4 Wechsel des Internet-Forums
5 ROLAND: Artikel & Comic
21 HARRY-Magazin: Comic Aktuell, News, Generation Lehning, AKIM (zu Renzis 87er), Romanecke: FLEDERMAUS, TV-Serien: HIGH CHAPARRAL, BIG VALLEY, LONE RANGER;
38 Erlangen-Bericht
40 Porträt: Jim Aparo
42 Leserbriefe
44 DIETRICH VON BERN: Artikel & Comic
63 Köln-Report
64 LURCHI
70 FENRIR

Und hier das Special auf Splashcomics:
http://splashcomics.de/php/specials/883/die_sprechblase_218___vorschau

silberpfeil
13.07.2010, 12:53
Hallo zusammen,

mir gefällt die SB218 sehr gut. Ich habe mich auf den Artikel von ROLAND gefreut.
War dann aber ein wenig entäuscht da gerade der Teil mit der Checkliste sehr klein (Covers)
und das ganze noch dazu sehr "eng" ausgefallen ist.
Aber eben, lieber ein kompaktes Heft. Es ist hier sehr schwierig auf einen gleichen Nenner
zu kommen aber ich schätze es wird irgendwann möglich sein, da hier alle sehr professionell
agieren und reagieren.
Gesunde Kritik ist wichtig wie auch das Lob!
Cover super gewählt, gefällt mir sehr gut. Die Rezessionen sehr gerne gesehen und gelesen,
weiter.... die Berichte ueber die Western DVD-Serien sind sowieso toll.

Aktuelle Aussichten sind sicher: GA Buck Danny, natürlich in einem Heft mit Cover!
Sollte man sich jetzt schon vormerken! Wird ein grosser Artikel mit GA Salleck, Alben Carlsen
und Gbü Bastei (Rex Danny), viel Vergnügen! Und GA Jerry Spring

Warte auch noch auf einiges wie: Fenrir, Silberpfeil, Die Indianer, Der Rote Korsar usw...
Schöne Grüsse aus der heissen Schweiz

Manfred G
15.07.2010, 11:52
XIII, Band 18 ein Album betrifft, das schon vor zwei Jahren erschienen ist.
Es ist leider so, dass wir den Band verschnarcht hatten * d.h. ich wußte zwar davon, vergaß aber mit der Zeit drauf. Doch wenn Jean Giraud ein XIII-Album zeichnet, so ist das eine durchaus bemerkenswerte Sache, und so wollte ich es nachholen. Wäre doch schade drum gewesen, oder?
Hallo Gerhard!
Ich halte auch nichts davon Comics Vorzustellen deren Erscheinen schon länger als 1 Jahr zurück liegt,zumal dieser Band in Sprechblase 213 Seite 19 rechts unten besprochen wurde......Besser wäre der aktuelle XIII Mystery La Mangouste gewesen.Ich war jedenfalls positiv überrascht von diesem Band,es gibt tatsächlich eine gute Story und zusätzliche Hintergründe zu der XIII-Serie.
Gruß
Manfred

Grünling
15.07.2010, 15:30
(...) zumal dieser Band in Sprechblase 213 Seite 19 rechts unten besprochen wurde...... (...)

Das ist wirklich ein Armutszeugnis.

hipgnosis
15.07.2010, 15:39
Das ist wirklich ein Armutszeugnis.

Oder vielleicht auch einfach nur ein Versehen! ;)

Zumal Gerhard weiter oben ja mitteilen liess das er es "verschnarchte" - da liegt es doch nahe, daß er es schlicht und einfach vergaß, daß diese Rezi schon mal in SB 213 abgedruckt wurde.

Würde das nicht so eng sehen - zumal er doch gar die Kritik akzeptiert hat!

Manfred G
15.07.2010, 15:53
Oder vielleicht auch einfach nur ein Versehen! ;)
Würde das nicht so eng sehen
Gerhard bringt schon ein sehr gutes Magazin raus,wollte einfach darauf Aufmerksam machen solche älteren Comics nicht zu Besprechen.Da besteht immer die Gefahr das es schon einmal gemacht wurde...In der 213 wurde der XIII-Band nicht von Gerhard sondern von einem H.L vorgestellt.
Oder wie bei Zack als Ganz tief aus dem Archiv

hipgnosis
15.07.2010, 17:07
Gerhard bringt schon ein sehr gutes Magazin raus,wollte einfach darauf Aufmerksam machen solche älteren Comics nicht zu Besprechen.Da besteht immer die Gefahr das es schon einmal gemacht wurde...In der 213 wurde der XIII-Band nicht von Gerhard sondern von einem H.L vorgestellt.
Oder wie bei Zack als Ganz tief aus dem Archiv

Du hattest es ja auch nicht als "Armutszeugnis" tituliert! ;)

Aber dein letzter Vorschlag geht genau in die Richtung die ich auch anmerken wollte.
Einfach auf der Reziseite noch eine kleine Ecke "aus dem Archiv" oder ähnlich integrieren - wo man von mal zu mal ein paar "ältere Highlights" vorstellen kann.

Ich finde so etwas sehr gut - ein kleines Beispiel:

Habe vor ca. 6-7 Jahren mal viele "alte" Knigge-Comixene-Magazine am Stück gelesen (hach waren die noch schön ;))
Jedenfalls - konnte ich aus den vielen Rezensionen, die natürlich seinerzeit "up-to-date" waren, unglaublich tolle Comics entdecken und mir antiquarisch nachkaufen.

Da waren wirklich Perlen dabei, die bei Erscheinen völlig an mir vorbeigingen - und ich bin schon recht gut informiert was den deutschen Comicmarkt betrifft.

Also kann solch ein kleiner Tipp auch eine wirkliche Bereicherung für den ein oder anderen Leser sein - nicht jeder kennt alle erschienenen Comics! :D

Zyklotrop
15.07.2010, 21:37
In Anbetracht dessen, daß das doppelte Rezensiönchen von 80 Seiten ein paar Zeilen einnimmt, ist die Aufregung doch stark übertrieben... :rolleyes:

Gerhard Förster
19.07.2010, 13:43
Hallo Gerhard!
Ich halte auch nichts davon Comics Vorzustellen deren Erscheinen schon länger als 1 Jahr zurück liegt,zumal dieser Band in Sprechblase 213 Seite 19 rechts unten besprochen wurde......Besser wäre der aktuelle XIII Mystery La Mangouste gewesen.Ich war jedenfalls positiv überrascht von diesem Band,es gibt tatsächlich eine gute Story und zusätzliche Hintergründe zu der XIII-Serie.
Gruß
Manfred

Hallo Leute, bin wieder aus dem urlaub zurück und voller Tatendrang!

Meine Güte, da ist mir ja ein schöner Schnitzer passiert: eine zwei Jahre alte Veröffentlichung und dann hatten wir sie auch schon in SB 213. Tja, ich kann´s leider nicht mehr ändern und mich bloß auf die Hitze ausreden. Mea Culpa.

Grundsätzlich sind solche Fehler immer mein Fehler, denn ich wähle die Rezensionen aus!

Gerhard Förster
19.07.2010, 13:55
Aber dein letzter Vorschlag geht genau in die Richtung die ich auch anmerken wollte.
Einfach auf der Reziseite noch eine kleine Ecke "aus dem Archiv" oder ähnlich integrieren - wo man von mal zu mal ein paar "ältere Highlights" vorstellen kann.
:D

Der Vorschlag gefällt mir. Mal sehen...

Gerhard Förster
19.07.2010, 14:10
Ausführliche Berichte über die Wäscher-Nachfolger inklusive Interviews (u.a. mit NICK-Autor Hajo F. Breuer) kommen auf jeden Fall, nach derzeitigem Stand der Dinge aber erst in der Nr. 219. Ich hoffe mal, die tollen "Neuen" wie Mitkov und Speh (wirklich großartige Künstler!) werden dann auch schon berücksichtigt.

In der nächsten Ausgabe wird nun endlich und tatsächlich der Interviewblock mit diversen Kreativen, die Wäscher-Serien weiterführen, erscheinen. Zum teil schiebe ich es schon (fertig layoutiert) seit SB 212 vor mich her. Doch für die 219 ist es ganz fest eingeplant (auch das Mitkov-Interview).

Gerhard Förster
19.07.2010, 14:47
Ja - bitte nicht zu viel des Guten! Nicht noch mehr von Nickel - denn so ein Meilenstein in der Comicgeschichte ist er doch wirklich nicht.

Ehrlich gesagt, ich persönlich finde schon, dass Nickel ein solcher Meilenstein ist, vielleicht nicht von der Bekanntheit her, aber von der Qualität. Doch da soviele andere Beiträge nachdrängen, habe ich es ohnehin schwer, das neue Interview unterzubringen. Im nächsten Heft ist kein platz mehr. Danach wird es vermutlich in zwei Teilen erscheinen.

Womit ich auch eine Gelegenheit habe, auf das Thema "mehrteilige Beiträge" einzugehen. Es ist schwierig: für die einen ist das kleinere Übel ein großer Beitrag im Heft, der andere Beiträge verdrängt, für die anderen ist es eine Fortsetzungsserie. Das Einfachste wäre natürlich, die Beiträge kurz zu halten, was andere Zeitschriften in- und außerhalb der Comics auch tun. Dabei ist natürlich der Haken, dass eine Menge interessante Details auf der Strecke bleiben müssen. Da ich Euch nicht mehr so einen dicken Brummer wie die Mecki-Strecke in der 215 zumuten will (auch wenn sich das Heft sehr gut verkaufte), lassen sich Mehrteiler nicht ganz vermeiden. Was ich allerdings versuche, ist, die Teile möglichst in sich abgeschlossen zu halten. Es wird wohl kaum jemand geahnt haben, dass zur "EC-Story" in SB 217 ein zweiter Teil geplant ist. Doch immer lassen sich die Themen nicht so gut portionieren. Auf jeden Fall gebe ich mir Mühe.

ZAQ
19.07.2010, 15:02
(...) Im nächsten Heft ist kein platz mehr. 219 voll? Na, dann kann die ja zügig in den Druck gehen! ;) :D
(...) Auf jeden Fall gebe ich mir Mühe.Mehr kann niemand verlangen. :)

Gerhard Förster
19.07.2010, 15:18
Ich hoffe mal, es wird nicht wieder eine Art Werbeheft zu den Anzeigen, wie die 216, in der für meinen Geschmack die Grenzen zwischen Werbung und Artikeln zu verwischt waren.

Ich finde es halt grundsätzlich bedenklich wenn Verleger oder Redakteure oder die Autoren selbst in Personalunion die Artikel in einem Fachmagazin zu ihren Produkten schreiben.

Ich hab mir die 216 aufgrund Deines Postings nochmal angesehen. Also ich finde schon, dass das Heft in erster Linie wirklich interessante Beiträge enthält – Beiträge in denen viel Arbeit steckt und von denen ich selbstbewusst behaupte, dass Ihr sie kennenlernen solltet (wenn ich nicht überzeugt gewesen wäre, hätte ich das Heft sicher nicht auf Euch los gelassen). Aber ich weiß, was Du meinst, man kann das bei einem Teil des Heftes so sehen (einen Beitrag würde ich heute tatsächlich nicht mehr reinnehmen, ich sag aber nicht welchen). In Zukunft will ich mehr drauf achten, dass der Werbeaspekt nicht überhand nimmt.

Oft ist auch so, dass ich selbst ein Produkt toll finde und in der Folge auf die Produzenten zugehe. In der Nr. 216 war das z.B. beim Interview mit Tacker Film so. Ich musste Euch diese schräge DVD-Produktion unbedingt vorstellen. Bei der neuen Sprechblase betrifft das vor allem den TV-Western-Artikel. Ich war hocherfreut, als ich erfuhr, dass Kinowelt HIGH CHAPARRAL, BIG VALLEY und THE LONE RANGER herausgibt und wollte einfach was drüber schreiben. Natürlich habe ich die Firma auch gefragt, ob sie eine Anzeige schalten, was sie dann auch taten.

Gerhard Förster
19.07.2010, 15:45
Bedenklich würde ich das finden, wenn eine solche Urheberschaft verschleiert würde. Solang das nicht passiert, seh ich kein Problem. Aber natürlich kommt dann dabei auch kein 'journalistisch-kritisch-hinterfragender Artikel' raus. Sondern eher 'eine Sicht aus erster Hand', 'ein Werkstattbericht', 'eine Insider-Reportage' o.Ä. heraus. Da Die Sprechblase nach ihrem Selbstverständnis aber auch eher ein 'Fan- und Sammler-Magazin' ist als ein 'kritisches Fach-Magazin', finde ich solche 'Innenansichten' dort auch durchaus gut aufgehoben.

Danke für das Verständnis. Ich möchte was Grundsätzliches dazu sagen. Ohne Werbung geht´s nicht, wenn wir das Heft nicht in s/w produzieren oder um die halbe Seitenzahl reduzieren wollen. Natürlich ist es so – wie Ihr Euch sicher vorstellen könnt – dass es für die Anzeigenkunden erfreulich ist, wenn ein Artikel im Heft mit ihrem Produkt in irgendeiner Form zu tun hat. Das heißt nicht, dass man nicht kritisch sein darf und kann (Ich sag den Kunden manchmal auch, dass eine reine Hofberichterstattung bloß unglaubwürdig sein würde), aber ich gebe zu, dass es bisweilen eine Gradwanderung in Sachen Diplomatie ist. Ich versuche auf jeden Fall so zu schreiben, dass ich mich ohne flaues Gefühl im Spiegel betrachten kann. Übrigens ist es auch mir ein Bedürfnis, dass eine Anzeige in einem Umfeld erscheint, die dem Kunden etwas bringt. Ich will den Leuten ja nicht bloß das Geld abknöpfen (das komplett zur Finanzierung der SB verwendet wird).

Gerhard Förster
19.07.2010, 16:02
Ich nenn aus der von mir kritisierten Nr.216 nur noch mal 2 Beispiele:

1. 20 Jahre ECC. Ich glaube nicht, das dieser Artikel irgendwem neue Wahrheiten eröffnet hat, oder Hintergründe aus der "Macherwerkstatt" offenbart hat. Da wirds dann in vielen Teilen zweckeuphorisch, etwa im Abschnitt über das Fleetway-Engagement. Er fällt umso mehr ab, als das davor abgedruckte Berner-Interview zeigt, wie man es machen sollte.

2. S.14 Comickatalog 2010. Eben ohne eindeutige Autorenangabe, oder klare Kennzeichnung ob es nun ein Artikel, oder bezahlte Werbung ist. Inhaltlich würd ich persönlich ihn unter Werbung abharken, da er aber in der Inhaltsangabe auftaucht ist er wohl redaktioneller Artikel.

Was den ECC-Artikel betrifft, geb ich Dir teilweise recht. Was den Comickatalog-Beitrag angeht, so ist er entstanden, weil ich ausgewogen sein wollte. Schließlich habe ich dem Katalog vom Comicguide in der 215 gratis eine Seite zur Verfügung gestellt, in der die Macher dafür werben konnten. Eine ohne meinen Einfluß gestaltete Seite wollte ich deshalb auch für Pollands Katalog in der 216 bereit stellen, zumal ich den Verleger im Interview in der 213 mit vielen kritischen Fragen konfrontierete (die er gut beantwortet hatte).

Gerhard Förster
19.07.2010, 16:13
Das stimmt Oliver, mir ist auch zuviel vorveröffentlicht worden, erst Wiechmann, dann die Sachen in der Radioshow.

Zu den Vorveröffentlichungen in Online-Medien: In meinem Selbstverständnis sind das kleine Happen, die neugierig machen sollen. Aber bitte, wenn soviele (?) meinen, dass die Happen zu groß sind, kann ich sie in Zukunft natürlich auch noch kleiner machen. Ich hab damit kein Problem.

ZAQ
19.07.2010, 16:17
Im Falle Wiechmann/Dietrich war der 'kleine Happen' der komplette Artikel - nur ohne die Comic-Strecke...

Zudem ist es nicht (nur) Menge und Umfang, sondern vor allem der Zeitpunkt: Lass doch ERSTMAL die Leute, das Heft kaufen und begutachten, die es auch ohne 'Appetit-Happen' bekommen (Abonennten, zB). Wenn die die Inhalte ERSTMAL exklusiv (= Mehrwert) haben, ist es zum 'Anfüttern' für weitere potenzielle(!) Kunden immer noch früh genug. Und für die, die das Heft bereits vorab bezahlt(!) haben (Abo), KANN es ärgerlich sein, Inhalte anderweitig für lau veröffentlicht zu sehen, BEVOR sie sie als Gegenwert für ihre Vorab-Zahlung zu Gesicht bekommen haben.

Gerhard Förster
19.07.2010, 16:41
Kann man davon ausgehen, dass die Präsenz der Sprechblase (Print + Internet) jetzt genau so ist, wie Gerhard Förster das immer haben wollte?

Was ich "haben wollte" ist ein tolles Heft. Ich bin nicht aus der Internetgeneration. So wie "Bares nur Wahres" sein soll, sind für mich Artikel mehr oder weniger nur "echt", wenn sie gedruckt sind. Aber ich versuche mich natürlich auf die neue Zeit einzustellen und in Sachen Eigenwerbung das zu tun, was heute nötig ist und mir meine spärliche Zeit erlaubt.

Noch ein Wort zum Anspruch auf ein "tolles Heft": In irgendeinem Posting wurde gesagt, dass der Michel Vaillant-Beitrag die Latte so hoch gelegt hatte und nun alles dran gemessen wird. Bitte bedenkt, dass ich für unsere ersten beiden Nummern (211 und 212) je sechs Monate brauchte und für die nächsten drei Ausgaben vier oder viereinhalb Monate. Auch wenn die Qualität sehr geschätzt wurde, damals gab es auch ständig massive Proteste gegen die Verspätungen!

Inzwischen habe ich die Arbeit zum Glück soweit rationalisiert, dass ich den dreimonatigen Erscheinungstermin halbwegs schaffe. Mein innerer Qualitätsstandard ist glaube ich immer noch gleich hoch, die Begeisterung ebenfalls, aber soooo aufwendig recherchierte Beiträge wie den über Michel Vaillant und Graton sind zeitlich kaum noch möglich – auch wenn andere Leute die Artikel schreiben, denn das Redigieren und Optimieren ist ebenfalls sehr aufwendig. Ich leide selbst am meisten daran. Vor allem denke ich an den in unseren ersten Heften angekündigten Beitrag über Pecos Bill, in den ich schon viel Energie (und Geld) investiert habe, der aber immer noch auf sich warten lässt. Die Fertigstellung ist leider sehr aufwendig.

Gerhard Förster
19.07.2010, 17:14
Im Falle Wiechmann/Dietrich war der 'kleine Happen' der komplette Artikel - nur ohne die Comic-Strecke...

Zudem ist es nicht (nur) Menge und Umfang, sondern vor allem der Zeitpunkt: Lass doch ERSTMAL die Leute, das Heft kaufen und begutachten, die es auch ohne 'Appetit-Happen' bekommen (Abonennten, zB). Wenn die die Inhalte ERSTMAL exklusiv (= Mehrwert) haben, ist es zum 'Anfüttern' für weitere potenzielle(!) Kunden immer noch früh genug. Und für die, die das Heft bereits vorab bezahlt(!) haben (Abo), KANN es ärgerlich sein, Inhalte anderweitig für lau veröffentlicht zu sehen, BEVOR sie sie als Gegenwert für ihre Vorab-Zahlung zu Gesicht bekommen haben.

Dietrich ist ein Sonderfall. Wiechmann wollte das so und ich dachte: Was ist schon dabei. In Zukunft werde ich so etwas möglichst vermeiden. Ich dachte nicht, dass das ein Drama wäre, da für mich als Konsument so eine Internetveröffentlichung keine besondere Bedeutung hat.

Was die Sache mit dem Zeitpunkt betrifft, so verstehe ich das nicht. Ist doch völlig egal, wann der kleine Happen erscheint.

Mr.Hyde
19.07.2010, 18:55
Einfach mal vielen Dank an GF für seine Antworten und Kommentare hier.

So macht ein Forum nicht nur Spaß, sondern kann sich auch konstruktiv entwickeln.

Gerhard Förster
19.07.2010, 20:00
er kann ja nicht alles in ein Heft packen - Nick Knatterton wird schon kommen :)

Jawohl! Ich hab bloß das übliche Platzproblem. Konkret geht es um einen netten Beitrag mit Nick Knatterton-Kuriositäten.

Ganz allgemein gesagt, ist es mir immer unangenehm, Artikel zu verschieben – vor allem wegen der Autoren, die ich manchmal ziemlich lange vertrösten muss. Ich sag dann immer (und es entspricht auch der Wahrheit), dass der am meisten vertröstete Autor ich selbst bin. Da ich mich ja schlecht bei mir selbst beschweren kann, ergibt es sich dann fast automatisch, dass Beiträge von mir dann auf der Wartebank landen – z.T. schon fertig layoutet, manche sogar mit recht großem Umfang.

Lola65
19.07.2010, 20:17
am Ende des Jahres kommt dann das GF SB Special 2010 Heft :D nur mit Beiträgen von Gerhard Förster :)

Zyklotrop
20.07.2010, 05:32
Der Vorschlag gefällt mir. Mal sehen...

In manchen Superhelden-Heften aus dem Dino-Verlag fand sich auf der Leserbriefseite ein Kasten mit einer Rezension eines besonders sammelwürdigen "klassischen" Titels. Das fand ich damals schon klasse.... eine solche Archiv-Rubrik ist eine schicke Idee.

Grünling
20.07.2010, 06:14
am Ende des Jahres kommt dann das GF SB Special 2010 Heft :D nur mit Beiträgen von Gerhard Förster :)

Auch eine schicke Idee. Das Sonderheft heißt dann 'Försters VON MIR, jetzt mit Sprechblase' ? :weissnix:

hipgnosis
20.07.2010, 09:03
Was die Sache mit dem Zeitpunkt betrifft, so verstehe ich das nicht. Ist doch völlig egal, wann der kleine Happen erscheint.


Moin Gerhard,

auch von mir erstmal grossen Dank für deine rege Kommunikation - da merkt man gleich wie gut dich dein Urlaub erholt hat und wie nötig du diesen hattest! :D


Zu obigem Zitat:

Ganz im Gegenteil empfinde ich persönlich es sehr wichtig, daß man nicht vorab oder parallel zur Print-Veröffentlichung "komplexe" Auszüge ausselbiger im Internet oder sonstwo nachlesen kann.

"Kleine Happen" ist das richtige Stichwort - es sollten max. "Appetizer" sein, die man zwecks Preview dem interessierten Leser anbietet - alles detaillierte sollte man erst lange nach Veröffentlichung irgendwo als eine Art "Archiv" oder meinetwegen "Wissensdatenbank á Wikipedia usw." nachlesen können.


Ich kann es am besten am Beispiel Film erklären. Jeder kennt diese langen und teilweise mit allen sehenswerten Szenen bestückten Film-Vorschauen im Kino.
Ich persönlich habe mir schon angewöhnt bei Filmen die mich interessieren die Augen zu schliessen :D - denn es gibt nix nervigeres, als in so einer Vorschau schon die relevantesten Storyelemente gezeigt zu bekommen - im schlimmsten Falle so zurechtgeschnitten, daß im Prinzip der ganze Film erzählt wurde.

Es nimmt einem soviel an Vorfreude und damit auch Spannung - wenn es im Extremfall Überhand nehmen würde, sehe ich gar die Exklusivität des Originals stark gefährdet.

Wie gesagt - das mag jeder ein wenig anders sehen - aber ich könnte mir schon vorstellen, daß eine nicht zu vernachlässigte Grössenordnung an Lesern ähnlich empfinden.

Allerdings limitert sich zugegebenermassen auch der Kreis - denn viele Stammkunden der Sprechblase werden wahrscheinlich nur wenig im Internet sein, bzw. nicht so extrem wie wir informiert sein - daher darf man das Ganze auch nicht "zu hoch" aufhängen. ;)

Derma R. Shell
20.07.2010, 11:35
Ritter Ungestüm - Artikel und Checkliste informativ (bitte nicht auf 2 oder mehr Ausgaben teilen, Cover-Abbildungen ausreichend groß); die Interviews sind doch etwas auseinandergerissen; 2 Comics sind eher einer zuviel (da Grafik, Inhalt und Anspruch doch eher mittelmäßig)

Da ist er mal wieder, die Unterschied der Geschmäcker:
Mich haben die beiden Kurzgeschichten nämlich begeistert! Klar mag das durch die Nostalgie verklärt sein, aber auf welcher Insel befinden wir uns denn hier? ;)
Heiners doppelte Rezi finde ich gar nicht so schlimm, nur halt die Namensvertauschung bei Erwähnung des ersten XIII-Mystery-Bandes :o
Ein Prosit auf die Hitze - und eine für mich wieder mal rundum gelungene SB-Ausgabe :D

ELDORADO
21.07.2010, 00:19
Schön, dass Gerhard das Zustandekommen des Western-DVD-Artikels mal erläutert hat.

Denn der war mir schon ein wenig aufgestossen, da im comicfremden Teil nun zum wiederholten Male Kinowelt-Produkte besprochen wurden und wenn die Firma dann auch noch prominent auf Seite 2 eine große Anzeige schaltet, könnte da schon der Eindruck eines Gefälligkeitsartikels entstehen, was es angesichts der ständig angesprochenen Platzprobleme nun wirklich nicht geben sollte.
Grundsätzlich traue ich das GF aber auch nicht zu, bzw. nur in "moralisch" vertretbaren Maßen.

Dass auch ein anzeigenschaltender Kunde keine kritiklose Lobhudelei erwarten kann sollte aber sowieso klar sein und wird auch keine halbwegs seriöse Firma einfordern.
Wenn ich von den Filmverleihern zu Pressevorführungen eingeladen oder mit Rezensionsexemplaren bedacht werde, ist denen auch ganz selbstverständlich klar, dass dabei ab und zu als "Dank" und Gegenleistung leider nur ein Verriß bei herauskommt.

Zu einem Punkt möchte ich mich noch äußern, auch wenn ich fürchte da angesichts der erklärten "Sissi"-Fans vielleicht eher alleine dazustehen. Auch ich hab natürlich überhaupt nichts gegen die Dame persönlich, aber ich bin doch der Meinung, dass die ständige Erwähnung der Lebensgefährtin und deren Kommentare zu diesem und jenen vielleicht noch ins persönliche Vorwort passen, jedoch nicht in die Artikel gehören.

Andere mögen es als liebenswerte persönliche Note betrachten, ich finde das dagegen eher unprofessionell und der ja oft betonten hohen Qualitätsmeßlatte etwas abträglich.
Ich weiß jetzt also, dass "die Försters" nach "Schirm, Charme und Melone" nun diverse Western-Serien zum gemeinsamen Frühstück goutieren, ich weiß aber auch, dass ich solche Mitteilungen in einem Artikel der Comixene oder Reddition oder überhaupt sonstwo nicht finden würde.

Es ist sicher Geschmackssache und manche mögen gerade in solchen Dingen den besonderen "Charme" der Sprechblase sehen, ich halt nicht. Nur mal so als eventueller Diskussionsansatz.

Sonst hab ich am aktuellen Heft aber nix weiter zu meckern und meine Kunden bisher auch nicht. ;)

Zyklotrop
21.07.2010, 04:43
ich weiß aber auch, dass ich solche Mitteilungen in einem Artikel der Comixene oder Reddition oder überhaupt sonstwo nicht finden würde.

Eben. ;) Gerade diese Dinge geben der Sprechblase eine unverwechselbare Persönlichkeit. Und dem Leser, der die Macher vielleicht gar nicht persönlich kennt, das Gefühl, er würde sie eben doch sehr gut kennen. Es ist in alter Hethke-Tradition nicht nur ein Fachmagazin, sondern auch ein Unterhaltungsmagazin mit hohem Comicanteil. Und "hohe Qualitätsmeßlatte" und Humor müssen keineswegs ein Widerspruch sein, ganz im Gegenteil. Gerade ein Heft wie die Sprechblase sollte die Freude an unserem schönen Hobby und damit Lebensfreude vermitteln - und meines Erachtens schafft das keiner so gut wie Gerhard.

Was diese TV-Artikel angeht... ich könnte ja sehr gut darauf verzichten, aber (leider) scheinen sie ja doch recht beliebt zu sein. Ich selbst habe ja nie eine Folge von Big Valley gesehen, aber ich hab gehört, Emmanuelle Arsan soll in einer Folge mitspielen?

Gerhard Förster
21.07.2010, 22:17
Denn der war mir schon ein wenig aufgestossen, da im comicfremden Teil nun zum wiederholten Male Kinowelt-Produkte besprochen wurden und wenn die Firma dann auch noch prominent auf Seite 2 eine große Anzeige schaltet, könnte da schon der Eindruck eines Gefälligkeitsartikels entstehen, was es angesichts der ständig angesprochenen Platzprobleme nun wirklich nicht geben sollte.

Zu einem Punkt möchte ich mich noch äußern, auch wenn ich fürchte da angesichts der erklärten "Sissi"-Fans vielleicht eher alleine dazustehen. Auch ich hab natürlich überhaupt nichts gegen die Dame persönlich, aber ich bin doch der Meinung, dass die ständige Erwähnung der Lebensgefährtin und deren Kommentare zu diesem und jenen vielleicht noch ins persönliche Vorwort passen, jedoch nicht in die Artikel gehören.

Uuuhhh... da sprichst Du einen wunden Punkt an. als ich im fertig gedruckten Heft den TV-Western-Artikel, bei dem ich mir besonders viel Mühe gab, nochmals durchgelesen habe, fiel mir auf, dass da ja ständig von Kinowelt die Rede ist. Das war mir peinlich und ich hoffte sehr, dass es nicht auffällt. Doch Volker und sicher noch einige andere haben es bemerkt. Sorry, da ist es mit mir durchgegangen... So etwas darf nicht mehr vorkommen. Gerade WEIL ich bei dem Artikel so auf korrekte Info und sogar Tiefgang achtete (ich machte es mir keineswegs leicht), schmerzt es sehr, dass durch diese vielen Kinowelt-Erwähnungen die Seriosität beeinträchtigt wurde.

Allgemein gesprochen möchte ich nochmals betonen, dass ich es voll berechtigt finde, wenn die Produkte einer Anzeige im Heft auch rezensiert werden. Natürlich soll man dabei sein kritisches Bewusstsein nicht auf der Strecke lassen. Auch wenn man manchmal etwas vielleicht diplomatisch formulieren muss, ist mein Anspruch, auch in solchen Fällen, Kritikpunkte wenn nötig aufzuzeigen. Doch in diesem Fall ist die Begeisterung halt mit mir durchgegangen. Auch darauf sollte ein seriöser Journalist achten, was ich künftig auch verstärkt tun möchte. Noch eines möchte ich erwähnen: kleine Werbeartikel oder Newsmeldungen, die manchmal auch vom Kunden beigesteuert werden (das geschieht meistens aus Zeitgründen. Ich sag´: "Du kennst Dich am besten aus. Schreib doch selber was und ich korrigiere es dann."), kann es auch in Zukunft geben. Doch bei den großen, aufwendigen Beiträgen, will ich mir Volkers Kritik im Hinterkopf bewahren.

Was Sissy betrifft, hab ich im letzten Heft vielleicht ein bisschen übertrieben (danke, dass Du mich drauf aufmerksam gemacht hast). Dennoch ist die "persönliche Note" etwas, das ich beibehalten möchte. Und vielen gefällt das ja auch.

Gerhard Förster
21.07.2010, 22:26
Ganz im Gegenteil empfinde ich persönlich es sehr wichtig, daß man nicht vorab oder parallel zur Print-Veröffentlichung "komplexe" Auszüge aus selbiger im Internet oder sonstwo nachlesen kann.

Es nimmt einem soviel an Vorfreude und damit auch Spannung - wenn es im Extremfall Überhand nehmen würde, sehe ich gar die Exklusivität des Originals stark gefährdet.

Also, ich kann das schwer nachvollziehen, sorry! Das sagte ich auch Oliver, doch da die Kritik von mehreren Seiten geübt wurde, habe ich vor, die nächsten SB-Previews etwas weniger üppig auszustatten.

Gerhard Förster
21.07.2010, 22:38
Eben. ;) Gerade diese Dinge geben der Sprechblase eine unverwechselbare Persönlichkeit. Und dem Leser, der die Macher vielleicht gar nicht persönlich kennt, das Gefühl, er würde sie eben doch sehr gut kennen. Es ist in alter Hethke-Tradition nicht nur ein Fachmagazin, sondern auch ein Unterhaltungsmagazin mit hohem Comicanteil. Und "hohe Qualitätsmeßlatte" und Humor müssen keineswegs ein Widerspruch sein, ganz im Gegenteil.

Auch wenn ich jetzt Klischees dresche, ich bin halt ein Österreicher. Und Stefan auch. Gerade heute haben wir beide ein kleines Späßchen für die nächste Ausgabe besprochen. Inmitten von schwerwiegenden Alltagsproblemen, kam da gleich gute Laune auf. Für mich ist die Kombination aus fundierter Information und ein bisschen persönlicher Note, auch wenn´s schräg ist, legitim. Und bitte bedenkt, dass wir uns hier nicht mit der Erforschung des Urknalls oder der Beseitigung der Ölpest beschäftigen, sondern mit einer der schönsten Nebensachen der Welt, wenn ich die Comics so bezeichnen darf.

ZAQ
21.07.2010, 22:57
(...) Das sagte ich auch Oliver, doch da die Kritik von mehreren Seiten geübt wurde, habe ich vor, die nächsten SB-Previews etwas weniger üppig auszustatten.
Es ging (mir) weniger um das Quantum ('üppig'), als um den ZEITPUNKT, um's VORAB-Veröffentlichen. Magazin-Inhalte sollten ZUERST den Abonnenten IM HEFT begegnen, denn die haben das Heft VORAB bezahlt.
VORAB kann man ÜBER Inhalte schreiben, aber nicht die Inhalte selbst drei Wochen vor Abo-Versand bereits online.

Gerhard Förster
21.07.2010, 23:35
Da ist er mal wieder, die Unterschied der Geschmäcker:
Mich haben die beiden Kurzgeschichten nämlich begeistert! Klar mag das durch die Nostalgie verklärt sein, aber auf welcher Insel befinden wir uns denn hier?

Das freut mich, danke! Und jetzt sag ich etwas, das ich eigentlich gar nicht erwähnen wollte. Es ist vermutlich nur die Eitelkeit, die mich dazu treibt: Vor allem die erste Roland-Kurzgeschichte hat im Original ein nicht zu unterschätzendes Maß an Unlogik. Vielleicht ist sie unter großer Hektik entstanden (die Kolorierung ist ja auch nicht gerade der Überwahnsinn). Auf jeden Fall war guter Rat teuer, als mir die Übersetzung vorlag. Ich wollte mit dem Abdruck der Story der Roland-Reihe, die ich für einen der besten Rittercomics überhaupt halte, keinesfalls einen schlechten Dienst erweisen, der SB natürlich auch nicht. Ohne Bearbeitung konnte man sie einfach nicht abdrucken. Und so strengte ich meinen Kopf an und versuchte durch kleine Änderungen die Logikfehler zu beseitigen. Es sieht so aus, als ob das gelungen ist.

Wie weit darf ein Redakteur gehen? Manchmal bin ich schon ein bisschen unverschämt. Vor vielen Jahren brachte ich im Verlag Hutterer und Föster das erste Bessy-Album heraus (danach übergaben wir die Serie Hethke). Dass die erste Bessy-Episode "Die Pioniere" nun erstmals auf Deutsch erscheinen konnte, war für mich ein feierliches Ereignis. Ich habe sie liebevoll koloriert und gelettert. Doch leider war Vandersteen beim ersten Abenteuer noch nicht perfekt und so ist der Band eigentlich vor allem eine Aneinanderreihung von Actionszenen. Doch diese Geschichte hat gefälligst etwas Besonderes zu sein! Deshalb hatte ich auch hier inhaltlich eingegriffen. Erinnern tu ich mich nur mehr daran, dass am Schluss irgendein Geheimnis um ein böses Halbblut aufgeklärt wurde. Dieses Geheimnis existiert im Original gar nicht. Ich hab´s einfach hinzuerfunden.

Puhh... das habe ich noch kaum jemanden erzählt und es nirgendwo öffentlich gemacht. Bin ich verrückt, dass ich das ausplaudere? Wird mich jetzt der Bannfluch der Szene treffen? Zu meiner Verteidigung möchte ich sagen, dass Änderungen früher Gang und Gäbe waren. Denkt nur an Erika Fuchs, mit der ich mich natürlich nicht vergleichen kann. Oder an Kauka-Übersetzungen. Ich persönlich fand Kaukas lustige Lucky Luke-Übersetzungen viel besser, als die originaltreuen aber etwas Uninspierierten von Ehapa (ich rede jetzt von den frühen Jahrgängen, die Späteren hab ich kaum verfolgt).

Heute ist Originaltreue ein hohes Gut und das soll auch so sein. Dennoch finde ich, dass auch eine freie Bearbeitung legitim ist, wenn sie gekonnt und mit Einfühlungsvermögen in das Werk gemcht wird (das gilt natürlich nicht für anspruchsvolle Autorencomics und ähnliches). Doch wer will das entscheiden? Das kann nur jeder für sich selber tun. Ich glaube, es war Moliere der sagte: "Man darf alles, nur nicht langweilig sein." (so ähnlich) Soweit will ich jetzt nicht gehen, aber ich will eine kleine Lanze für die "bösen Verfälscher" brechen.

ELDORADO
22.07.2010, 14:19
Hm, bei der "Roland"-Geschichte scheint der Eingriff in der Tat sinnvoll gewesen und auch gelungen zu sein, denn mir erschien die (ansonsten nicht besonders doll gezeichnete)
Geschichte schlüssig.

Aber das war dann ja im Prinzip die Korrigierung eines "Fehlers". Das erste "Bessy"-Abenteuer, das ja eben auch von historisch-nostalgischem Interesse ist inhaltlich "aufzupeppen" finde ich aber doch eher fragwürdig. Zumal ich davon ausgehe, dass die inhaltliche Qualität der Geschichte für die meisten Interessenten eher zweitrangig ist, welche das Teil wohl in erster Linie haben und betrachten wollen.

Sprich: Sowas ist da eigentlich nicht nötig und würde wohl auch keinem anderen Übersetzer (oder sollten wie jetzt besser "Bearbeiter" sagen) als dem bekannt detailverliebten Gerhard Förster in den Sinn kommen. ;)

Gerhard Förster
22.07.2010, 19:01
Das erste "Bessy"-Abenteuer, das ja eben auch von historisch-nostalgischem Interesse ist inhaltlich "aufzupeppen" finde ich aber doch eher fragwürdig.

Das kannst Du mir aber ruhig verzeihen, Volker, das ist EWIG her. So radikal wie früher bin ich heute nicht mehr.

ELDORADO
22.07.2010, 22:36
Och, mich brauchst Du da gar nicht um "Verzeihung" bitten,
ich gehör nicht zur Kern-Zielgruppe und habs auch nie gelesen.

Aber wenn Du es jetzt schon "rauslässt" und erzählst, willst Du ja bestimmt auch doch etwas Feedback dazu haben.
Und ein Lob :tatschel: wollte ich für diese "Jugendsünde" dann doch nicht verteilen. :grumpy:

Neander
23.07.2010, 00:45
Mir als zur Peripherie der Zielgruppe Gehörendem war dieses "radikale Sakrileg" damals gar nicht aufgefallen und ich fand die Geschichte auch als "Getäuschter" nicht schlecht. Ich kann damit leben und erteile dem offensichtlich inzwischen "halbwegs Geläuterten", sofern er denn nichts dagegen hat, nachträglich meine Absolution. ;)

rubr0710
23.07.2010, 16:20
Das kannst Du mir aber ruhig verzeihen, Volker, das ist EWIG her. So radikal wie früher bin ich heute nicht mehr.

Jetzt muss ich den Band endlich ein Mal lesen. War ein prima Anschub.

Gerhard Förster
24.07.2010, 08:04
Ich würde Euch gerne eine Originalseite der ersten Bessy-Story zeigen, zum Vergleich, aber ich kann sie leider nicht finden. Das war damals so eine Art Wunscherfüllung, da es für mich um etwas "Großes" ging: die erste Bessy-Story (meine Bearbeitungen der nächsten Bessy-Episoden waren ganz normale Übersetzungen). Wie bei sehr vielen Comics ist der Serienbeginn noch nicht so berauschend (wobei Bessy eh schon ziemlich akzeptabel beginnt). Ich erwähnte bereits, dass ich damals radikaler dachte als heute. Mit den Jahren wird man behutsamer. Doch auch damals war mir sehr wichtig, dass eine Textänderung so gut wie möglich zum Stil des Comics passt.

Über die Philosophie des Übersetzens habe ich früher mit Ulrich Wick debattiert, als es um seine Bessy-Übersetzungen ging, die er für Hethke anfertigte. Ihm war Originaltreue wichtiger als mir. Mir ging es mehr darum, dass der Stil der Bastei-Version getroffen wurde. Ich denke, dass das Ergebnis, das letztlich dabei herausgekommen ist, ein gutes war (über Ulrichs Leistungen braucht man ja nicht viel zu sagen. Ohne ihn würde der Szene sehr viel fehlen!!!).

Was mir damals auffiehl, ist, dass der Stil der Bastei-Bessy viel mit Karl May zu tun hatte. Das trifft natürlich auch auf etliche andere Westerncomics zu. Karl May war damals allumfassend, der hat etliche Generationen geprägt. Einflüsse gab es natürlich auch durch den damals noch sehr präsenten Westernfilm. Wenn jemand heute einen Western schreibt oder übersetzt, ist das Ergebnis vermutlich ein völlig anderes als in jenen Tagen. Da ist eine große Tradition abgerissen.

Die Gesellschaft pendelt oft von einem Extrem ins andere. Das ist auch bei den Comics so. Nachdem Originaltreue für die Verlage früher überhaupt keinen Wert dargestellt hatte und die Comicfans später draufkamen, dass ihre Lieblinge in den Originalfassungen meistens viel besser daherkamen, wurde Originaltreue völlig zurecht ein sehr wichtiges Gut. In der Folge wurde das was früher zum täglichen Job eines Redakteurs dazugehörte – eine gewisse Kreativität bei der Übernahme von ausländischen Comics zu beweisen – zum Tabu. Das ist grundsätzlich gut so (und beruhigend). Dennoch finde ich es auch okay, wenn sich der Redakteur bei Übersetzungen traut, offensichtliche Schwachpunkte auszumerzen. Man muss die Fehler des Originals, die vielleicht in der Hektik entstanden sind, nicht bis in alle Ewigkeit adaptieren. Doch ich gebe zu, dass ein Risiko damit verbunden ist. Nicht jeder Redakteur verfügt über das nötige Fingerspitzengefühl.

Mit diesen Ausführungen möchte ich die Leser animieren, dieses Forum doch auch öfter auch für Diskussionen um heiße Eisen oder andere interessante Themen zu nützen. Wäre natürlich schön, wenn sie irgendwie mit der SB in Verbindung stehen.

Poseidon
24.07.2010, 13:05
Hallo Gerhard ! Ich habe mir heute die neue Sprechblase gekauft und nach dem ersten durchblättern, muss ich dir ein Lob ausprechen. Meiner Meinung nach mal wieder gut gelungen. Weiter so

falkbingo
24.07.2010, 14:02
Dietrich von Bern - ganz klar der Tiefpunkt dieser Ausgabe! Und dann noch dieser überlange (!) Comic; schon merkwürdig, wieviele Wiechmann-Sachen hier vorgestellt werden (Thomas, der Trommler; Hombre)


Hallo Francis,
Du sprichst mir aus dem Herzen. Dietrich von Bern ist die schlechteste aller Ritter Serien. (Wie eigentlich alle Comics von Wiechmann) Der kann's einfach nicht. Hat aber seltsamer Weise eine große Lobby. Was er aber meiner Meinung nach richtig gut kann, ist Comic Serien vor die Wand zu fahren. (Siehe Lupo modern und Zack.)

Zur Sprechblase 218.
Für mich war eigentlich nur "Fenrir" und "High Chaparral" interessant. Das ist mir auf Dauer aber zu wenig. :(

FrankDrake
24.07.2010, 15:04
@Rudi

bringe doch Deine Meinung etwas moderater zum Ausdruck, dass stösst dann nicht jeden vor den Kopf.
Peter Wiechmannns Arbeit kann man mögen oder nicht, er ist nun mal aus der Deutschen Comic-Szene nicht wegzudenken und seinen Andrax finde ich noch immer klasse.

Zyklotrop
24.07.2010, 21:10
Dietrich von Bern von Mendez/Wiechmann ist eine meiner absoluten Lieblings-Ritterserien, eine kongeniale Adaption der Sage. Auch Gerhard schätzt sie sehr, er hat sich sogar die Folgen aus den FF-Taschenbüchern als Buch eingebunden. Nur die Farbgebung war etwas mau, deshalb freue ich mich sehr auf die Cross Cult-Ausgabe nach den Originalvorlagen.

Was Bessy angeht: ich habe Bd.1 nur in der Albumfassung von Hutterer & Förster, kam diese Textfassung auch im Heftreprint bei Hethke unverändert zum Einsatz?

Gerhard Förster
24.07.2010, 21:29
Was Bessy angeht: ich habe Bd.1 nur in der Albumfassung von Hutterer & Förster, kam diese Textfassung auch im Heftreprint bei Hethke unverändert zum Einsatz?

Ja, der Text wurde unverändert übernommen. Aber lassen wir diese uralten Hüte, die ich da ausgegraben habe, doch besser wieder sein. Das hat ja auch gar nichts mit der Sprechblase zu tun.

Zyklotrop
24.07.2010, 22:52
Och, Bessy ist als eine der beliebtesten klassischen Serien ja immer wieder Sprechblase-Thema, und derlei amüsante Insider-Berichte werten das Forum ungemein auf.

ELDORADO
25.07.2010, 02:49
Ich bin bekanntermaßen auch kein Wiechmann-Fan, stelle seinen Platz in der deutschen Comic-Historie aber nicht in Frage und auch nicht, dass über seine Werke berichtet wird.

Bei der Sprechblase stimmt allerdings irgendwie die Verhältnismäßigkeit nicht mehr,
denn da wird ja nun wirklich jede einzelne Neu-Veröffentlichung groß begleitet ( 3 x innerhalb von nur 8 Ausgaben) und die schiere Seitenanzahl für den"Dietrich" ist eigentlich schon mehr als grenzwertig.
Da hätten sich die Meisten doch wohl deutlich mehr über 1-2 der verschobenen Artikel gefreut.

Immerhin: Nachdem Wiechmann mit seiner Artikelreihe ja bereits die letzten Jahre der Hethke-Sprechblase dominierte, ist da dann also eine gewisse bruchlose Kontinuität erkennbar.
Wenn auch eine frag- und diskussionswürdige, wie ich finde.

Gerhard Förster
25.07.2010, 04:50
Bei der Sprechblase stimmt allerdings irgendwie die Verhältnismäßigkeit nicht mehr,denn da wird ja nun wirklich jede einzelne Neu-Veröffentlichung groß begleitet ( 3 x innerhalb von nur 8 Ausgaben) und die schiere Seitenanzahl für den"Dietrich" ist eigentlich schon mehr als grenzwertig.

Okay, okay... jetzt wird sich die Sprechblase wieder anderen Autoren zuwenden, versprochen! Aber Wiechmann hat seine Fans und seine Bevorzugung hat auch mit einer von Teilen der Leserschaft erwarteten Kontinuität zu tun. Zugegeben, was den Dietrich betrifft, war das eine ganz persönliche Vorliebe von mir. Ich merkte aber auch schon zu Hethkes Zeiten, aufgrund von Anfragen bei mir (auch wenn ich die falsche Anlaufstelle war), dass bei den Lesern Interesse an dem Dietrich-Comic besteht (vielleicht auch wegen der Ritter-Thematik). Über einen weiteren Grund für den "dicken Brummer" schrieb ich im Vorwort zur 218: Ich brauchte mal Zeit, um private Angelegenheiten zu regeln. Da Comics in aller Regel viel weniger Arbeit verursachen als Artikel, hoffte ich durch den hohen Comicanteil die benötigte Zeit zu finden. Das ist mir zwar leider nur ziemlich begrenzt gelungen, doch eine Zeitersparnis sind Comics allemal und sie lockern ein Heft auch auf. Aber keine Sorge, die Wiechmann-Strecke dürfte erstmal für längere Zeit abgeschlossen sein! Wenn ich so blättere in der Planung für die nächsten Ausgaben, denke ich, dass Du/Ihr schon zufrieden sein werdet!

Grünling
25.07.2010, 11:35
Da Comics in aller Regel viel weniger Arbeit verursachen als Artikel, hoffte ich durch den hohen Comicanteil die benötigte Zeit zu finden. Das ist mir zwar leider nur ziemlich begrenzt gelungen, doch eine Zeitersparnis sind Comics allemal und sie lockern ein Heft auch auf.

Wenn ich ein gutes Comic-Magazin lesen will, kaufe ich mir aber lieber ein ZACK. :cool: Ist auch kostengünstiger als deine Sprechblase.

Donovan
25.07.2010, 13:01
[QUOTE=Gerhard Förster;2950721] Über einen weiteren Grund für den "dicken Brummer" schrieb ich im Vorwort zur 218: Ich brauchte mal Zeit, um private Angelegenheiten zu regeln.


Und das finde ich o.K. so. Die Ausgabe ist trotzdem richtig gut geworden ... ;)

Neander
25.07.2010, 13:36
Wenn ich ein gutes Comic-Magazin lesen will, kaufe ich mir aber lieber ein ZACK. :cool: Ist auch kostengünstiger als deine Sprechblase.

Das bleibt Jedem unbenommen. Dafür habe ich ZACK in der Regel auch wesentlich "schneller durch". Nach kurzer Themendurchsicht habe ich mir die 218 schon mal als Lesevergügen der besonderen Art für meinen anstehenden Urlaub "Sonne, Strand, Tauchen und Sprechblasen" vorgemerkt. :cool:

FrankDrake
25.07.2010, 14:20
Solange der hohe Comicanteil die Ausnahme bleibt ist das OK. Stell doch mal ein Foto ein wie Du beim tauchen die Sprechblase liest, ist Deine Ausgabe hydrophob ausgerüstet?

ELDORADO
25.07.2010, 14:53
Okay, das Argument mit dem "etwas Zeit gewinnen" aus dem Vorwort hatte ich nicht bedacht.
Ist ein akzeptabler Grund und dann war es wohl wirklich eine Ausnahme mit dem langen Comicteil.

Aber sind die Artikel, die Du schon seit einigen Ausgaben aus Platzgründen verschiebst, denn nicht auch bereits fix und fertig gestaltet?

Neander
25.07.2010, 17:45
Stell doch mal ein Foto ein wie Du beim tauchen die Sprechblase liest, ist Deine Ausgabe hydrophob ausgerüstet?

Och, das ist vollkommen unspektakulär und kein besonderes Foto wert. Ich bringe Familie und Gepäck zum Strand, lege mich auf die Vorderseite und lasse mir von meinen beiden Frauen die Rückseite einölen. Dann tauche ich, ohne dass SB 218 dazu hydrophob ausgerüstet werden müsste, sonnenbebrillt in die wunderbare Welt der klassischen Comics ein, nur unterbrochen von regelmäßigem Brustkraulen, Rückenschwimmen, Ballspielen und zwischenzeitlicher Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme. :D

Grünling
25.07.2010, 19:46
Dafür habe ich ZACK in der Regel auch wesentlich "schneller durch".

Der Comic-Seiten-Anteil bei einem Fachmagazin sollte ein Drittel der Gesamtseitenzahl nicht überschreiten, sonst ist es eigentlich kein Fachmagazin mehr, sondern eben ein Comic-Magazin. Was erschwerend für die Sprechblase hinzu kommt, ZACK hat einen prima aktuellen Rezi + News-Teil und kommt monatlich.


Aber sind die Artikel, die Du schon seit einigen Ausgaben aus Platzgründen verschiebst, denn nicht auch bereits fix und fertig gestaltet?

Wenn man Gerhard Försters Einträge genau liest, dann ist doch generell nix fix, weil doch sein Qualitätsanspruch Fremd-Autoren gegenüber so exorbitant hoch ist.

Zyklotrop
25.07.2010, 22:01
@Neander
Beim Tauchen sind Luftblasen deutlich wichtiger als Sprechblasen. ;) "deine beiden Frauen"?! :surprise: Du Wüstling.

Die Sprechblase hat traditionell einen hohen Comicanteil, man denke an das "Golden Age" des Magazins mit mindestens drei ständigen (genialen) Serien wie Storm, Fenrir und Savage Sword of Conan.
Aber der hohe Comicanteil wird wohl schon deshalb eine Ausnahme bleiben, weil das auf Dauer zu teuer käme.

Derma R. Shell
26.07.2010, 16:31
Einer muss die unangenehme Frage ja stellen.
Nachdem der Vorabdruckstart des ROTE RITTER-Jubiläumsabenteuers ( Original Band 223 ) nun für die SB 219 angekündigt wurde, inwieweit wird diese Aussage von den neuesten Entwicklungen bei WICK-COMICS berührt?

Lola65
26.07.2010, 17:33
was für neueste Entwicklungen?

B´dikkat
26.07.2010, 17:47
:heul:

kannst du Alles Nebenan im Wick-Forum nachlesen ...

Troll40
26.07.2010, 17:49
Ulrich Wick hat gestern leider im Comicguide Forum mitgeteilt das die Serien "Der Rote Ritter" und "Der Rote Ritter Silber Edition" eingestellt werden.
"Silberpfeil" könnte eventuell SW weitergeführt werden, wenn genug Interesse besteht - laut Wick Forum.

ZAQ
26.07.2010, 17:57
(...) ZACK hat einen prima aktuellen Rezi + News-Teil (...)
Na, wie 'prima' der Teil ist, hängt vom Anspruch ab. Wenn ich zB ne Überschrift 'attraktiv = günstig' (oder so ähnlich) lese, im Text dann von 'attraktivem Preis' lese, aber NICHT erfahre, WIE der Preis (in Heller und Pfennig, bzw. Euro und Cent) denn nun eigentlich ist, dann kann ich das nicht 'prima' finden sondern fühl mich verar***t. Oder ich les von nem Signier-Ding der Vaillant-Leute bei irgendnem Rennen und bekomm als Illustration dazu ein Vaillant-ZACK-Cover statt n Foto vom Geschehen oder zumindest nem Plakat der Veranstaltung. Überhaupt, die Illus in der News-Rubrik: Bilder ohne Bildunterschrift, zudem lässt sich zuweilen nur erahnen, was ausgerechnet diese Illu mit ausgrechnet dieser News zu tun hat... - Gehört aber eigentlich alles nicht hierher...

Mr.Hyde
26.07.2010, 19:26
Wenn nun Wick den roten Ritter wegen Erfolgslosigkeit einstellt, sollte auch das Sprechblaseteam überlegen, ob die Serie fürs Magazin eine wirklich gute Wahl ist. Ich war nie ein Freund der Serie.

Mein Gegenvorschlag: Pratt's Sandokan!

Ist zwar nicht umsonst, wie es der Ritter wahrscheinlich war, würd aber hervorragend in die Sprechblase passen. Kann man tolle Artikel zu schreiben, hat ne überschaubare Länge...und irgendwie scheint sich ja sonst kein deutscher Verlag ran zu trauen.

Gerhard Förster
26.07.2010, 20:43
Wenn nun Wick den roten Ritter wegen Erfolgslosigkeit einstellt, sollte auch das Sprechblaseteam überlegen, ob die Serie fürs Magazin eine wirklich gute Wahl ist. Ich war nie ein Freund der Serie.

Mein Gegenvorschlag: Pratt's Sandokan!

Immerhin hat der Rote Ritter in Deutschland 59 klassische Ausgaben und 11 Bände der Silber-Edition durchgehalten. Das muss Ulrich Wick erstmal jemand nachmachen. Und in seinem Heimatland ist der Rote Ritter ja seit Jahrzehnten überaus erfolgreich. Die für die Sprechblase angekündigte Jubiläumsgeschichte der Serie ist fertig übersetzt und gelettert. Auch die Lizenzgebühr wurde längst bezahlt. Da ich die Serie großartig finde, stehe ich voll dahinter. Da sie auch bei den Lesern glaube ich gut ankommt (den Lesermails nach zu schließen), steht einem Abdruck nichts im Wege. Im Gegenteil: Vermutlich wird dies die letzte Rote Ritter-Story sein, die jemals auf Deutsch erscheinen wird und die einzige, die nicht mehr in der Albenreihe herauskommt. Der Abschied von dieser Reihe, die ich liebe und für die ich mich seit ihrem deutschen Beginn einsetzte (die deutsche Ausgabe entstand auch in Folge eines meiner Artikel), erfüllt mich mit Wehmut.

Zu Hugo Pratts Sandokan: Ich wusste nichts von dem Comic und hab mir deshalb, nachdem ich Dein Posting las, Abbildungen im Internet angesehen. Toll! Das ist genau die Phase in Pratts Schaffen, die ich für seine allerbeste halte. Ich würde den Comic sehr gern bringen, aber 1.) würde das noch eine Zeit dauern. Jetzt ist erstmal der Rote Ritter dran. Und 2.) scheint der Comic in s/w zu sein. Nichts gegen s/w-Comics (Pratt wirkt am besten in s/w), aber ich würde mir bloß Beschwerden einhandeln, denn die Leser haben nun mal das Recht, von uns 80 Seiten in Farbe für Ihr Geld zu verlangen. Gegen eine s/w-Seite ab und zu ist nichts einzuwenden, aber hier handelt es sich um eine umfangreiche Geschichte.

Zyklotrop
26.07.2010, 22:16
Ich war nie ein Freund der Serie. Mein Gegenvorschlag: Pratt's Sandokan!

Da geht's Dir wie mir. Ich mag die Frühphase des Roten Ritters im Vandersteen-Stil sehr viel lieber als die zeitgenössischen Abenteuer. Was ich wahnsinnig gerne von Vandersteen in deutscher Sprache sehen würde: De Geuzen.
Als Salgari-Fan giere auch ich seit längerer Zeit nach Pratts Sandokan-Adaption. Aber Pratt ist bei uns (leider) ein absolutes Minderheitenprogramm.

Mein absoluter Top-Favorit wäre: Eric de Noorman (http://www.dagjeweg.nl/img/dagjeweg/eric-de-noorman-4767.JPG) von Hans Kresse. Herrlich nostalgisch!
Oje, uns fallen großteils nur s/w-Serien ein... ;)

Derma R. Shell
27.07.2010, 09:14
Immerhin hat der Rote Ritter in Deutschland 59 klassische Ausgaben und 11 Bände der Silber-Edition durchgehalten. Das muss Ulrich Wick erstmal jemand nachmachen. Und in seinem Heimatland ist der Rote Ritter ja seit Jahrzehnten überaus erfolgreich. Die für die Sprechblase angekündigte Jubiläumsgeschichte der Serie ist fertig übersetzt und gelettert. Auch die Lizenzgebühr wurde längst bezahlt. Da ich die Serie großartig finde, stehe ich voll dahinter. Da sie auch bei den Lesern glaube ich gut ankommt (den Lesermails nach zu schließen), steht einem Abdruck nichts im Wege.
Sehr schön, vielen Dank!
Zwar hole ich mir schon seit einiger Zeit die belgischen Originalausgaben v. Claus & Martin Lodewijk, freue mich aber immer wieder, die übersetzten Geschichten zu lesen.
Ulrich hat da eine tolle Arbeit geleistet, vor allem seine fundierten redaktionellen Beiträge auf den Coverinnenseiten seiner RR-Ausgaben waren allein schon den "relativ hohen" Preis wert. Hoffen wir mal, daß er - wie auch immer - überraschend doch noch zu GELD kommt und die Reihe fortsetzen kann. Keinem anderen Verlag traue ich derzeit so eine liebevolle Arbeit an der Serie zu ( "Abenteuer pur" ausgenommen ;) )

Mr. Brown
27.07.2010, 10:32
..."Abenteuer pur" ausgenommen ;) ...

Will da jemand dem guten Gerhard noch mehr Arbeit auf's Auge drücken...;):D

Derma R. Shell
27.07.2010, 13:20
Will da jemand dem guten Gerhard noch mehr Arbeit auf's Auge drücken...;):D
Naja, wenn ihm das Kolorieren der Silberpfeil-Hefte in Zukunft doch erspart bleibt :( :( :(

Mr. Brown
27.07.2010, 13:39
Ach, schau her. Sowas macht macht er (Gerhard) auch noch nebenher. Tja, man lernt nie aus...;)

beatleswerner
27.07.2010, 13:51
Mir wäre es am liebsten wenn zukünftig in der Sprechblase verstärkt Kurzgeschichten veröffentlicht würden, die ansonsten in Deutschland keine Chance haben das Licht der Öffentlichkeit zu sehen, ich denke da im speziellen an die beiden Alixkurzgeschichten aus den Odyseebänden, die ein oder andere Kurzgeschichte aus dem Spirouuniversum usw.

ZAQ
27.07.2010, 14:12
Bei Kurzgeschichten denk ich ZUERST an die letzte auf dt. noch unveröffentlichte Vaillant-Geschichte...

Mick Baxter
27.07.2010, 14:44
Naja, wenn ihm das Kolorieren der Silberpfeil-Hefte in Zukunft doch erspart bleibt :( :( :(
Kleiner Denkfehler, Monsieur! Wenn er die Reihe selber veröffentlichen würde, bliebe ihm das Kolorieren ja nicht erspart.

Derma R. Shell
27.07.2010, 15:38
Kleiner Denkfehler, Monsieur! Wenn er die Reihe selber veröffentlichen würde, bliebe ihm das Kolorieren ja nicht erspart.

Ich hatte eigentlich nur auf die neueren RR-ALben geschielt. Und diesbezüglich selbstverständlich auf eine Zusammenarbeit zwischen Gerhard und Ulrich gehofft ;)
Hätte aber nichts dagegen, den Kiowa auch weiterhin in Farbe sehen zu dürfen. :o

Gerhard Förster
27.07.2010, 20:44
Ulrich hat da eine tolle Arbeit geleistet, vor allem seine fundierten redaktionellen Beiträge auf den Coverinnenseiten seiner RR-Ausgaben waren allein schon den "relativ hohen" Preis wert. Hoffen wir mal, daß er - wie auch immer - überraschend doch noch zu GELD kommt und die Reihe fortsetzen kann.

Vielleicht sollte Ulrich wieder einmal beim Günther Jauch spielen. Da hatte er ja schon einmal abkassiert.

Ja, Ulrichs redaktionelle Beiträge waren toll und wurden im Laufe der Jahre sogar noch besser. Beim Roten Ritter steuerte er zuletzt zu fast jedem Band der Silber Edition detaillierte Berichte über historische Hintergründe bei. Im Zuge des Abdrucks der kommenden Roten Ritter-Story in der Sprechblase werde ich Ulrich so gut es geht mit Werbung für seine Backlist unterstützen. Bei der Gelegenheit möchte ich auch gleich ein Statement von Ulrich weiterleiten:

"Ach ja, noch was Wichtiges für alle, die jetzt auf die großen Schnäppchen hoffen: Vergesst es! Es wird definitiv keine Ramschaktionen geben, denn ich bin nicht darauf angewiesen, nun alles möglichst schnell zu Geld zu machen. Alle lieferbaren Hefte werden auch regulär weiter verkauft, und bei größeren Posten lasse ich - wie bisher - auch durchaus mit mir reden. Aber um billig an die Hefte zu kommen, müsste man schon in mein Lager einbrechen, was ich zu verhindern wissen werde.

Ausverkauft sind inzwischen Band 1 (auch die Zweitauflage) und 5 von KARL MAY sowie Band 1 der SILBER-EDITION des ROTEN RITTERS. Von Band 3 habe ich per heute noch ein Exemplar übrig, von Band 2 etwas über zehn Stück."

Alles Gute, Ulrich!!!!!

ZAQ
27.07.2010, 20:46
Wer einmal bei Jauch war, darf kein zweites Mal mehr. (Nur manchmal gibts ne Sondersendung, wo welche ne zweite Chance kriegen, die es mal auf den Stuhl geschafft haben, aber auf Null Euro abgestürzt sind...)

chillybongo
28.07.2010, 11:57
Ich hoffe, dass Ulrich Wick hier mitliest. Seine Arbeit mit Der ROTER RITTER kann nicht genug gelobt werden. Wie Gerhard schon schreibt, die ganzen Zusatzbeiträge, einfach das Gesamtpaket, sind wirklich immer toll ausgefallen. Da hat er eine Menge Erfahrung angesammelt, wäre schade, wenn das nun nicht mehr genutzt wird.

Vielleicht tut sich nächstes Jahr ein Verlegerkollektiv zusammen und man versucht einen neuen Anlauf? Vielleicht war es auch ungünstig, immer die neuen Nummern in Paketen und Intervallen zu veröffentlichen. Das hat beim Leser immer auf einen Schlag viel Geld gekostet.

Ich fand die neueren Abenteuer von Scholz für diese Art von Comics sehr gelungen. Vandersteen hatte bei anderen Serien seine besseren Tage.

msteets
28.07.2010, 14:22
Immerhin hat der Rote Ritter in Deutschland 59 klassische Ausgaben und 11 Bände der Silber-Edition durchgehalten. Das muss Ulrich Wick erstmal jemand nachmachen. Und in seinem Heimatland ist der Rote Ritter ja seit Jahrzehnten überaus erfolgreich. Die für die Sprechblase angekündigte Jubiläumsgeschichte der Serie ist fertig übersetzt und gelettert. Auch die Lizenzgebühr wurde längst bezahlt. Da ich die Serie großartig finde, stehe ich voll dahinter. Da sie auch bei den Lesern glaube ich gut ankommt (den Lesermails nach zu schließen), steht einem Abdruck nichts im Wege. Im Gegenteil: Vermutlich wird dies die letzte Rote Ritter-Story sein, die jemals auf Deutsch erscheinen wird und die einzige, die nicht mehr in der Albenreihe herauskommt. Der Abschied von dieser Reihe, die ich liebe und für die ich mich seit ihrem deutschen Beginn einsetzte (die deutsche Ausgabe entstand auch in Folge eines meiner Artikel), erfüllt mich mit Wehmut.

Zu Hugo Pratts Sandokan: Ich wusste nichts von dem Comic und hab mir deshalb, nachdem ich Dein Posting las, Abbildungen im Internet angesehen. Toll! Das ist genau die Phase in Pratts Schaffen, die ich für seine allerbeste halte. Ich würde den Comic sehr gern bringen, aber 1.) würde das noch eine Zeit dauern. Jetzt ist erstmal der Rote Ritter dran. Und 2.) scheint der Comic in s/w zu sein. Nichts gegen s/w-Comics (Pratt wirkt am besten in s/w), aber ich würde mir bloß Beschwerden einhandeln, denn die Leser haben nun mal das Recht, von uns 80 Seiten in Farbe für Ihr Geld zu verlangen. Gegen eine s/w-Seite ab und zu ist nichts einzuwenden, aber hier handelt es sich um eine umfangreiche Geschichte.
Also, für schöne Schwarzweiß-Serien wie eine alte Serie von Pratt (in Farbe funktioniert er eigentlich nur bei seinen Aquarellen) würde ich gerne auf den (vermeintlichen) Farb-Anspruch verzichten. Lieber gut und SW als mäßig und bunt, Farbe um der farbe willen ist mir sowas von sch... egal.. Und apropos schwarz-weiß: gerne würde ich mal etwas mehr über die ganzen britischen Zeitungscomicserien in SW lesen: z.B. die ganzen James-Bond-Alben, von John McClusky und anderen, die bei Titan rauskommen oder auch die seit Jahrzehnten erscheinenden Modesty Blaise (von denen in Deutschland ja leider nur dievon Jim Holdaway gezeichneten Abenteuer und die paar als "Jessie Fox" in diesen "X9-"-Bänden verbratenen Romero-Versionen herauskamen. Ganz abgesehen von der traurigen Geschichte der MB-Buchveröffentlichungen in Deutschland. Die Serie ist bis heute nicht komplett erschienen... :-(
Aber ich schweife ab: Gerhard, Du machst das schon richtig! Auch wenn mal Fehler passieren oder jemandem das eine oder andere nicht gefällt: die Sprechblase ist ein sehr individuelles und persönliches Magazin, das ist mir allemal lieber als ein als Fachmagazin getarntes Werbeblatt...

Gerhard Förster
28.07.2010, 21:07
Also, für schöne Schwarzweiß-Serien wie eine alte Serie von Pratt (in Farbe funktioniert er eigentlich nur bei seinen Aquarellen) würde ich gerne auf den (vermeintlichen) Farb-Anspruch verzichten. Lieber gut und SW als mäßig und bunt, Farbe um der farbe willen ist mir sowas von sch... egal.. Und apropos schwarz-weiß: gerne würde ich mal etwas mehr über die ganzen britischen Zeitungscomicserien in SW lesen: z.B. die ganzen James-Bond-Alben, von John McClusky und anderen, die bei Titan rauskommen oder auch die seit Jahrzehnten erscheinenden Modesty Blaise (von denen in Deutschland ja leider nur dievon Jim Holdaway gezeichneten Abenteuer und die paar als "Jessie Fox" in diesen "X9-"-Bänden verbratenen Romero-Versionen herauskamen. Ganz abgesehen von der traurigen Geschichte der MB-Buchveröffentlichungen in Deutschland. Die Serie ist bis heute nicht komplett erschienen... :-(
Aber ich schweife ab: Gerhard, Du machst das schon richtig! Auch wenn mal Fehler passieren oder jemandem das eine oder andere nicht gefällt: die Sprechblase ist ein sehr individuelles und persönliches Magazin, das ist mir allemal lieber als ein als Fachmagazin getarntes Werbeblatt...

Das ist für mich eine paradoxe Situation: In der Vergangenheit hab ich immer wieder über die blöden Leser gewettert, die sich für Comics nicht interessieren, bloß weil sie in s/w sind. Als erklärter Bonelli-Fan (Dylan Dog etc.) und Liebhaber des klassischen Hugo Pratt-Stils ist mir das völlig unverständlich. Bei vielen Comics kommt das Artwork erst in s/w so richtig zur Geltung (siehe z.B. den s/w-Abdruck der alten Marvels in den amerikanischen "Essentials"-Bänden oder in den Hit Comics von bsv). Trotzdem bin ich jetzt in der Situation, dass ich bei der SB Farbcomics den Vorzug geben MUSS. Was Artikel betrifft, gilt das natürlich nicht. Es wird Dich freuen, zu erfahren, dass eine regelmäßige Kolumne über Zeitungsstrips in Vorbereitung ist. Was Modesty Blaise betrifft, hab ich übrigens vor etwa einem Jahr beschwörend versucht, einen Verleger aus dem Ruhestand zu holen, um die "tödliche Lady" neu herauszugeben. Leider ist es mir nicht gelungen. Aber ich geb nicht auf.
Freut mich, dass Du die Individualität der SB zu schätzen weißt! Das Heft wird von mir immer mit Herzblut und einer persönlichen Note gemacht werden, denn so bin ich nun mal, aber an der Werbung kommen wir natürlich auch nicht vorbei (doch darüber ist ja schon debattiert worden).

chillybongo
28.07.2010, 22:18
Es wird Dich freuen, zu erfahren, dass eine regelmäßige Kolumne über Zeitungsstrips in Vorbereitung ist.


Tolle Nachricht! Ein viel zu stark vernachlässigtes Gebiet! In den USA kommen seit einigen Jahren viele Klassiker in Gesamtausgaben auf den Markt. Da sind einige Perlen drunter.

msteets
04.08.2010, 15:33
Das ist für mich eine paradoxe Situation: In der Vergangenheit hab ich immer wieder über die blöden Leser gewettert, die sich für Comics nicht interessieren, bloß weil sie in s/w sind. Als erklärter Bonelli-Fan (Dylan Dog etc.) und Liebhaber des klassischen Hugo Pratt-Stils ist mir das völlig unverständlich. Bei vielen Comics kommt das Artwork erst in s/w so richtig zur Geltung (siehe z.B. den s/w-Abdruck der alten Marvels in den amerikanischen "Essentials"-Bänden oder in den Hit Comics von bsv). Trotzdem bin ich jetzt in der Situation, dass ich bei der SB Farbcomics den Vorzug geben MUSS. Was Artikel betrifft, gilt das natürlich nicht. Es wird Dich freuen, zu erfahren, dass eine regelmäßige Kolumne über Zeitungsstrips in Vorbereitung ist. Was Modesty Blaise betrifft, hab ich übrigens vor etwa einem Jahr beschwörend versucht, einen Verleger aus dem Ruhestand zu holen, um die "tödliche Lady" neu herauszugeben. Leider ist es mir nicht gelungen. Aber ich geb nicht auf.
Freut mich, dass Du die Individualität der SB zu schätzen weißt! Das Heft wird von mir immer mit Herzblut und einer persönlichen Note gemacht werden, denn so bin ich nun mal, aber an der Werbung kommen wir natürlich auch nicht vorbei (doch darüber ist ja schon debattiert worden).
Die MB-Neuauflage ist ja leider nach vier oder fünf Bänden gescheitert. Der Unionsverlag (2005 -2007) hat es leider nicht geschafft, dauerhaft in die großen Buchhandelsketten zu kommen. Meiner Meinung nach lag es auch daran, dass die Veröffentlichungsfrequenz zu gering war. Was bei der Meyerschen, Thalia und den anderen, die Fußgängerzonen bestimmenden Buchandelsgiganten nach ein paar Monaten nicht verkauft wird, wird gnadenlos ausgelistet, das ist so (und sollte einem Verlag bekannt sein). Ein veröffentlicher Band pro Halbjahr ist da Tod mit Ansage. Außerdem ist natürlich speziell bei MB das Problem, dass man die alten Ausgaben jederzeit leicht über ebay und Co besorgen kann. So liegt leider der einzige nicht in deutsch veröffentliche Band ("Cobra trap") immer noch nicht in deutsch vor. Zumal auch die Pläne von Q. Tarantino bzgl. Fernsehserie es nie über den (Pilot)Fernsehfilm "My name is Modesty" hinaus geschafft haben (das hätte vielleicht was gebracht). Aber ich schweife ab.

die USA und GB sind da in der tat weiter, wenn ich da allein an die ganzen HC-Ausgaben von IDW denke. Terry and the pirates, die Batman dailies, oder jetzt recht aktuell: Rip Kirby von Alex Raymond... Oder die vielen Sachen von Titan.

Aber leider auch : SW ist weniger für den schnellen Konsum geeignet, es ist einfach per definitionem sperriger zu lesen (man vergleiche nur mal die Südseeballade in SW und in koloriert oder die kolorierte Fassung alter laurel-and-Hardy-Filme): Viele Leser sind halt nicht auf dem Kunsttrip, sondern haben einfach andere (neuere) Sehgewohnheiten. Sind eben nicht alle mit dem Schwarzweißfernseher aufgewachsen...

felix da cat
04.08.2010, 20:48
Wie man den Farbfundamentalist im Nullkommanix zu Schwarz/Weiß bekehrt:

1.
Man schlage das Pollischansky-Farbalbum Flash Gordon-Der Film als Comic (http://www.comicguide.de/php/bild_large.php?id=18008&c=0) auf;

2.
Man vergleiche jede Seite aus genanntem Album mit deren S/W-Entsprechung, nachgedruckt in diesem Band (http://fleskpublications.com/blog/blog-art/Flash-Cover-Blog.jpg).

3.
Fertig! Der Fundamentalist kapituliert!

(ich kenne keinen Comic, der durch Kolorierung auch nur annährend verschandelt wurde; wer meint Pratt wäre übel mitgespielt worden, der sollte sich mal ansehen, was Al Williamson hier angetan wurde)

msteets
05.08.2010, 07:44
Wie man den Farbfundamentalist im Nullkommanix zu Schwarz/Weiß bekehrt:

1.
Man schlage das Pollischansky-Farbalbum Flash Gordon-Der Film als Comic (http://www.comicguide.de/php/bild_large.php?id=18008&c=0) auf;

2.
Man vergleiche jede Seite aus genanntem Album mit deren S/W-Entsprechung, nachgedruckt in diesem Band (http://fleskpublications.com/blog/blog-art/Flash-Cover-Blog.jpg).

3.
Fertig! Der Fundamentalist kapituliert!

(ich kenne keinen Comic, der durch Kolorierung auch nur annährend verschandelt wurde; wer meint Pratt wäre übel mitgespielt worden, der sollte sich mal ansehen, was Al Williamson hier angetan wurde)
naja, "übel mitgespielt" würde ich die Farbversionen von Corto Maltese auch nicht nennen. Immehin hat Pratt die Colorierung selber gemacht. Ich denke eher, es war sein Tribut an veränderte Sehgewohnheiten (also letztlich: Tribut an seine Tantiemen). SW läuft heutzutage immer entweder unter "Kunst" oder unter "Independent" (was nicht zwingend einen Erfolg verhindert, siehe "Bone" oder "Cerebus"). Aber das Produkt hats halt schwerer am Markt. Ich könnte mir den Erfolg eines "Werner"-Comics so heute nicht mehr vorstellen...

Die beiden Flash-Gordon-Ausgaben hab ich jetzt nicht zur Hand, aber man muss zugeben, dass Ornella Muti in SW nicht so geil käme (ich muss mal wieder den Film rauskramen)... ;-)

ZAQ
05.08.2010, 07:59
'Veränderte Sehgewohnheiten'? Grade drum wird doch s/w wieder interessant, eben WEIL eine Generation herangewachsen ist, für die Farbe das Gewohnte ist. Dass da Farbe kein unabdingbares 'must' ist, sondern man grade (auch) durch s/w auffallen kann, hat doch zB die SinCity-Verfilmung gezeigt, die man zwar durchaus mit 'Kunst' oder 'Independent' bestempeln könnte, die aber trotzdem auch ein Erfolg beim breiten Publikum war.

Letztlich halte ich es für eine verlegerische Fehleinschätzung, dass die Frage 'Farbe oder s/w?' ein AUSSCHLAGGEBENDES Kriterium für Erfolg oder Misserfolg ist. Und wenn sich zB Corto in Farbe besser verkauft, als in s/w (was noch zu belegen wäre), dann könnte das zB schlicht daran liegen, dass zusätzlich zu den Neukäufern, die einfach die aktuelle Ausgabe kaufen, auch noch Alt-Fans zugreifen, die beide Versionen haben möchten, was die Zielgruppe natürlich vergrössert und somit auch zu nem Mehrverkauf führt.

msteets
05.08.2010, 08:57
Aber Sin City war trotz der fehlenden Farbe nur deshalb ein Erfolg, weil a) Frank Miller in Kreisen der (zahlreichen) Comic-Nerds einen gewissen Ruf geniesst und b) der Film sein Publikum ja nicht über SinCity-Fans rekrutiert hat (ich glaube, die sind im Vergleich zu den Fans seiner Batman- oder Daredevil-Arbeiten eine Minderheit), sondern unter den Fans von Gewalt. IN farbe wären vermutlich noch mehr reingegangen.
Schon die ebenfalls mehr oder weniger schwarzweisse Sprit-Version ist ja eher gefloppt.

ZAQ
05.08.2010, 09:19
Dass Sin City TROTZ der Farbe ein Erfolg war (und MIT Farbe ein grösserer Erfolg gewesen wäre), ist ne reine Mutmassung Deinerseits, die ich ebenso bezweifel, wie die Aussage, dass der Film 'sein Publikum' aus 'Gewalt-Fans' rekrutiert hat. Natürlich hab ich nicht alle Sin-City-Besucher interviewt und nach ihren Motiven befragt, aber eine solche Aussage wird mMn weder dem Film, noch 'seinem Publikum' gerecht. Ich denke, der Film war einfach GUT (und zwar AUCH wegen s/w und nicht trotzdessen) und nach allem, was ich bisher gesehen hab, die beste Comic-Verfilmung der Filmgeschichte. Und ich denke, es kommt vor, dass Qualität auch durch Erfolg honoriert wird. Auch Schindlers Liste hat nun nicht grade gefloppt. Dass es auch gefloppte s/w-Filme gibt (Sprit?) beweist mMn nur, dass s/w kein Garant für Erfolg ist. Aber Sin City und Schindlers Liste zeigen eben auch, dass s/w kein Hinderungsgrund für Erfolg ist. Das ist es, was ich meine, wenn ich sage, 's/w oder Farbe' ist kein AUSSCHLAGGEBENDES Kriterium für Erfolg (Qualität aber eben leider auch nicht... ;) ).

felix da cat
05.08.2010, 09:50
Zitat von msteets:
naja, "übel mitgespielt" würde ich die Farbversionen von Corto Maltese auch nicht nennen

Ich auch nicht ... ich habe hier die Kritik Anderer aufgenommen. Bin kein S/W-Fetischist.


Zitat von msteets:
Die beiden Flash-Gordon-Ausgaben hab ich jetzt nicht zur Hand, aber man muss zugeben, dass Ornella Muti in SW nicht so geil käme (ich muss mal wieder den Film rauskramen)... ;-)

Deine Vorliebe für Frau Muti in Ehren, aber die beiden Versionen trennen Welten.
Williamson ist einer der vollkommensten S/W-Künstler und arbeitet natürlich viel mit Schraffuren, Benday usw., kurz: allem, was in Farbe ohnehin schlecht bis gar nicht rüberkommt. Seine feine Linienführung ist unter klobig angesetzten Farben quasi nonexistent.

"Sein" Farb-Flash Gordon gehörte für mich zu seinen schlechten Arbeiten bis ich die S/W-Version gesehen habe. Der Unterschied ist schlichtweg überwältigend. Gehofft hatte ich das bereits, aber wie heißt's so schön: "Seeing is believing".
(Ich erinnere mich, dass sich die Comixene alt bei Erscheinen der Pollischansky-Ausgabe ähnlich hart über den Unterschied ausließ, damals haben mir leider die Vergleichsmöglichkeiten gefehlt)

Ansonsten:
Komisch, aber den Manga-Fans scheint das viele S/W in ihren Lieblingsheften und -büchern nichts auszumachen, obwohl die sicher ausnahmslos mit Farbfernseher, bunten Zeitschriften und (Lehr-)Büchern aufgewachsen sind ...

msteets
05.08.2010, 10:13
ich weiss, dass Williamson ein klassischer SW-Künstler ist, aber ich hab jetzt den vergleich nicht vor Augen. Ich versuch mir auch gerade einen Milton Caniff in bunt vorzustellen (*schauder*). Wobei das Beispiel bei anderen (Hal Foster!) dann doch wieder hinkt, da funktioniert beides.
Grundsätzlich kommt natürlich eine grafik in sw immer besser rüber, das ist auch bei neueren Dingen so. Vergleich mal Pittje-Pit in bunt oder in SW. Nichtsdestotrotz wird er in bunt verkauft.

Um noch mal auf Sin City zurückzukommen: ich bezweifle stark, dass die ca. 170 Mio $ Umsatz mit einem SW-Film zusammengekommen wären, wenn nicht der Name Frank Miller und dessen Image dahintergestanden hätte, obwohl ich den Film auch gut fand. Nichtsdestotrotz ist der film formal eher für ein Minderheitenpublikum und ich bezweifle stark, dass die Horden in den Multiplexen alle Frank Miller kennen. Die orientieren sich über Werbekampagnen und diese lief ganz klar über die Gewalt. Ich zitiere mal kurz:

"... Millers ultrabrutaler Studie über archaische Gefühle wie Hass, Ehre und Leidenschaft .." (cinema)

"Die volle Härte, schwarzweiß (mit ein paar monochrom flackernden Farbmomenten), in brutalen, die Zeit zerfetzenden Einstellungen. Morituri total, eine grandiose Mischung aus Sadismus und Masochismus, dazu Spuren der Perversion, von Kannibalismus bis Pädophilie.[5]“ Süddeutsche Zeitung

„Handwerklich und ästhetisch ohne Zweifel die brillanteste, innovativste Comic-Adaption, die bisher im Kino zu sehen war, taucht der Film hinab in die düsteren Schluchten von Basin City, einer schwarzweißen, verregneten Hölle, bevölkert von kannibalistischen Psychopathen, korrupten Polizisten, pädophilen Politikersöhnen, schießwütigen Latex-****** und hartgesottenen Kerlen, die auch die dichtesten Bleikugel-Hagelstürme überleben. […] Die eigene Phantasie hatte jedenfalls 123 Minuten keine Chance, was ein akutes Schädel-Vakuum zur Folge hatte. Menschen ohne Comic-Affinität könnten das Ganze auch albern nennen.[4]“ Stern


Um keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen: ein verfilmter SW-Comic wie SinCity hätte in Farbe nicht besser, eher schlechter funktioniert (in Farbe würde die Gewalt oft _zu_ krass wirken, bestes Beispiel ist der gefloppte letzte Punisher-Film, der die Vorlage eher in Garth-Ennis-Manier umsetzt), aber wenn diese Kommentare nicht auf das einschlägige Publikum zielen, weiss ich's nicht. Man sollte nicht vergessen, dass ein Gutteil der jüngeren Zuschauer sich nicht unbedingt im Vorfeld ausführlich mit einem Film beschäftigt, sondern kurzfristig für einen Film entscheidet, manchmal erst an der Kasse der Multiplexe. Oft genug die Diskussionen in der Kassenschlange erlebt (meistens direkt vor mir :-( ).

PS: ich wollte hier keine Lanze für Frau Muti brechen, sondern lediglich andeuten, dass der Pulp-Charakter der Vorlage auch in ihrer Figur ausgezeichnet zur Geltung kam. Denn bei aller Brillanz der Grafik ist Flash Gordon doch in allen Versionen von Raymond bis Williamson inhaltlich eher unterhaltsamer Schrott.

ELDORADO
05.08.2010, 19:01
'.. eben WEIL eine Generation herangewachsen ist, für die Farbe das Gewohnte ist.

Eben nicht.
Denn gerade die junge Generation liest Manga und damit fast ausschließlich s/w.
Was dann zu den relativ günstigen Produkten führt, die von den älteren Comicfans immer wieder gefordert werden um Nachwuchs hernanzuziehen.
Dass diese jungen Leser sich aber grundsätzlich nicht für francobelgisches Albenmaterial interessieren liegt größtenteils an den Themen und der im Vergleich als unglaublich behäbig empfundenen Erzählweise.



und nach allem, was ich bisher gesehen hab, die beste Comic-Verfilmung der Filmgeschichte.

SIN CITY war sicher die werkgetreueste, genaueste quasi "Wort für Wort"-Adaption bisher.
Deshalb auch die Beste? - Würde ich persönlich nicht sagen.






- Um noch mal auf Sin City zurückzukommen: ich bezweifle stark, dass die ca. 170 Mio $ Umsatz mit einem SW-Film zusammengekommen wären, wenn nicht der Name Frank Miller und dessen Image dahintergestanden hätte....

- und ich bezweifle stark, dass die Horden in den Multiplexen alle Frank Miller kennen.

Ja, wat denn nu?
Lags am Namen Frank Miller oder nicht?

Nein, lag es sicher nicht, denn auch wenn der Herr ein großer Name innerhalb der Comic-Szene ist, genügt dass nicht annähernd um ausreichend Publilum für eine auch nur mittelgroße Hollywood-Produktion zu generieren.
Entscheidend für den Erfolg war einfach die Machart und der Look des Films, der auch die "Unwissenden" vom ersten Trailer an neugierig machte.
Schließlich hat der Name Frank Miller nicht mal die Comic-Geeks dazu gebracht sich "Robocop 2" oder den "Spirit" anzutun (der übrigens nicht s/w ist).

felix da cat
05.08.2010, 19:54
Zitat von VRHunter:
Nein, lag es sicher nicht, denn auch wenn der Herr ein großer Name innerhalb der Comic-Szene ist, genügt dass nicht annähernd um ausreichend Publilum für eine auch nur mittelgroße Hollywood-Produktion zu generieren.
Entscheidend für den Erfolg war einfach die Machart und der Look des Films, der auch die "Unwissenden" vom ersten Trailer an neugierig machte.


... nicht zu vergessen die allgegenwärtige Promotion sowie die nicht ganz unpopulären Mitwirkenden.


Niemals zu unterschätzen: Die Synchronisation.
Die Verfilmung von "300" hätte sicher mehr Zuschauer in die Kinos gelockt, wäre man mit dieser etwas mutiger verfahren und hätte sich für diese Version (http://www.youtube.com/watch?v=tBWqp5cuQ0s) entschieden.

ZAQ
06.08.2010, 03:08
(...) Deshalb auch die Beste? - Würde ich persönlich nicht sagen. (...)

Sondern? (Ich wette, jetzt kommt als Antwort einer, den ich nicht gesehen hab und daher nicht beurteilen kann ;) )

ELDORADO
06.08.2010, 16:10
Ja, ich könnte jetzt auch mit kleinen Independent-Filmchen um mich schlagen und nenne
da auch gleich mal zwei: "Ghost World" und "American Splendor".

Aber auch im Bereich des Mainstream-Kinos und der Superhelden gibt es Einiges was für mich zumindest mit
"Sin City" gleichauf ist ("The Dark Knight" oder der erste "Iron Man") und die Höchstwertung und die Krone
für eine einfach in allen Aspekten perfekte Comic-Verfilmung bleibt für mich der zweite "Spider-Man"-Film.

Warum das so ist konnte ich zumindest vor ein paar Jahren auch ausführlich erklären:
http://www.filmszene.de/kino/s/spider2.html

Ansonsten hab ich nach wie vor ein weiches Herz für den ersten großen Superman-Film von 1979, aber da spielen dann natürlich nostalgische Gründe eine nicht unwesentliche Rolle.
Hach, war das damals alles groß und aufregend..

ZAQ
08.08.2010, 11:03
Dacht' ichs doch: Hab ich ALLE nich gesehn. Teilweise DESHALB nich gesehen, weil ich schon von den Trailern etc. nich angetan war oder ich habs ausschnittweise im TV gesehn und es hat mich nich so überzeugt, dran zu bleiben. Aber da ich eh nich so sehr auf Superhelden-Comics steh', is Batman, Spiderman etc. auch eh nich so wirklich was, was ich unter dem Kriterium 'is das Feeling getroffen' beurteilen kann. Den ersten Spiderman (von den neueren jetzt) fand ich aber zB ganz okay, da hat mich aber dann die 'Modernisierung' des Kobolds (gold statt grün) gestört, und dass die (technischen) Spinnen-düsen an den Handgelenken zu (organischen) Spinnen-drüsen mutierten. Bei den Batmans mag ich das Kostüm nicht, das mir zu steif, zu sehr Rüstung ist, statt 'hautenger' Anzug, aber das ist vielleicht auch ne Frage, wie man da die Comics empfunden hat...

ELDORADO
09.08.2010, 18:50
Und dabei hab ich Dir jetzt doch wirklich ein paar sehr populäre und bekannte Brocken hingeworfen. :weissnix:

Vor allem ein Film wie "The Dark Knight" bietet auf verschiedenen Ebenen aber so viel, dass man die Seh-Entscheidung da wirklich nicht von Faktoren wie dem Kostüm abhängig mache sollte. Sach ich mal so....