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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tolles Format - bitte mehr davon ;=)



robert 3000
10.06.2010, 20:07
Hallo

Hab jetzt mal ein paar der Hefte des GCT 2010 gelesen.
Junge das ist wirklich eine Super Aktion. Echt einwandfrei.

Tolle Arbeit und Kompliment an alle beteiligten Verlage.

Es wurde leider auch mein Bedürfnis nach solchen "billigen" (nicht
falsch verstehen) Comics geweckt. Das sind Hefte die man
getrost mal in die Badewanne zum lesen mitnehmen kann, bzw
an den Strand. Schade das es so etwas nicht auch von regulären
Serien für kleines Geld zu kaufen gibt.

Lola65
10.06.2010, 20:58
beim lesen Deiner Zeilen kriegen einige Herren hier einen Herzinfarkt :D :D

aber ich hätte auch nichts dagegen :)

Stingo
11.06.2010, 14:01
Auch dafür!

Mick Baxter
11.06.2010, 14:49
Mit den billigen Heften ist kein Geld zu verdienen. Die Gratis-Hefte müßten, rechnet man die Kosten und Gewinnmargen von Verlag, Vertrieb und Handel ein, 4–6 Euro kosten (je nach Umfang).

Und wenn es die "regulären Serien" für fast umsonst gibt, springen wohl fast genauso viele Leser bei den edlen Hardcovern ab, wie neue Leser geworben werden. Und bei Heften für 6 Euro teilen sich die bisherigen Leser einfach auf die beiden Ausgaben auf, ohne daß es nennenswerte Leserzuwächse gibt. Dann machen beide Ausgaben dramatische Defizite.

Lola65
11.06.2010, 14:52
und wenns HC mäßig immer teurer wird, die Leute immer weniger Geld haben (werden) springen auch dann immer mehr ab, weil sie sich ihr Hobby nicht mehr leisten können. Deshalb müßten, welches Format auch immer, die Comics billiger anstatt teurer werden.

nicht vergessen Mick, es gibt auch Leute, denen das Format egal ist, sie kaufen Comics um sie zu lesen.

hipgnosis
11.06.2010, 15:44
Irgendwie redet ihr hier über den Preis und nicht über das Format.

M.E. hat das Format überhaupt nix mit all dem zu tun - denn auch bei unseren Nachbarn hat sich z.b. das Albenformat bewährt, obwohl Heftformat immer "günstiger" zu produzieren wäre.


Deshalb müßten, welches Format auch immer, die Comics billiger anstatt teurer werden.
nicht vergessen Mick, es gibt auch Leute, denen das Format egal ist, sie kaufen Comics um sie zu lesen.

Das würde unserer Logik nach so sein müssen - da gebe ich dir Recht!

Allerdings muss man sich dann verwundert fragen, warum die Entwicklung der deutschen Comiclandschaft genau in die andere Richtung verlief.
Denn "günstige" - ja sogar "billige" Comics gab es seit ich denken kann - und dennoch hat sich der Markt ganz anders entwickelt.

Während immer mehr Comic-Magazine oder Heftchen am Kiosk oder gar Supermärkten (ja auch das gibt oder gab es schon bei uns) verschwinden, haben sich andere Segmente konsolidiert und sorgen für frischen Wind und Wachstum.

Lediglich Mangas haben eine Schneise geschlagen.

Also nur den Preis extrem nach unten stutzen, kann es auch irgendwie nicht sein, oder!?

Lola65
11.06.2010, 15:48
natürlich wundert mich das und die nächste Frage für mich ist, wie lange geht das noch?

und? wieviele Einsteiger ob alt oder jung kann man mit so einer Entwicklung gewinnen?

hipgnosis
11.06.2010, 16:00
natürlich wundert mich das und die nächste Frage für mich ist, wie lange geht das noch?

und? wieviele Einsteiger ob alt oder jung kann man mit so einer Entwicklung gewinnen?

Du solltest dich viel eher mal fragen - was ist in den letzten Jahren passiert ist!! :D

Dann hättest du nämlich gemerkt, daß durch einige "sehr skurile" Verlagsentscheidungen, der Markt fast gegen die Wand gefahren wurde.
Auch der Mangaboom - der ja eigentlich sehr zu begrüssen ist - hat manch' einen Verlag derart absurd handeln lassen, daß andere Genre sehr vernachlässigt wurden.

Das führte zu Serienabbrüchen, Heftsterben - gut laufende Serien wurden vernachlässigt usw.

Aber seit ein paar Jahren läuft es doch in manchen Bereichen wieder in die richtige Richtung.
Und auch wenn ich die erneute Preissteigerung einiger Verlage deutlich kritisiere (wofür ich an anderer Stelle übrigens schon mehrfach kritisiert wurde! :D) - kosten heute z.b. Alben nicht deutlich mehr als noch vor 10-15 Jahren.

Allerdings sind sie in Punkto Verarbeitungsqualität um ein Vielfaches besser.

Graphic Novels sind "angeblich" für starkes Wachstum im Buchhandel zuständig. (angeblich = weil mir bisher keine konkreten Zahlen vorliegen - ich sie aber z.b. von Comicalben teilweise kenne und weiss das sie ebenfalls enorm für Wachstum im Buchhandel sorgen!)

Also - reden wir von "hochpreisigen" Produkten, die dennoch einen "neuen" oder "verloren geglaubten" Markt zurückerobern.

Nur eben die hier angesprochenen Heftchen finden keine Renaissance.

L.N. Muhr
11.06.2010, 16:00
Irgendwie redet ihr hier über den Preis und nicht über das Format.

M.E. hat das Format überhaupt nix mit all dem zu tun - denn auch bei unseren Nachbarn hat sich z.b. das Albenformat bewährt, obwohl Heftformat immer "günstiger" zu produzieren wäre.



Das würde unserer Logik nach so sein müssen - da gebe ich dir Recht!

Allerdings muss man sich dann verwundert fragen, warum die Entwicklung der deutschen Comiclandschaft genau in die andere Richtung verlief.
Denn "günstige" - ja sogar "billige" Comics gab es seit ich denken kann - und dennoch hat sich der Markt ganz anders entwickelt.

Während immer mehr Comic-Magazine oder Heftchen am Kiosk oder gar Supermärkten (ja auch das gibt oder gab es schon bei uns) verschwinden, haben sich andere Segmente konsolidiert und sorgen für frischen Wind und Wachstum.

Lediglich Mangas haben eine Schneise geschlagen.

Also nur den Preis extrem nach unten stutzen, kann es auch irgendwie nicht sein, oder!?

Nein, natürlich nicht. Wenn es nicht genug Käufer gibt, ändert daran auch ein sinkender Preis nichts.

Der Preis muss immer die Kosten tragen.

Ich würde an dieser Stelle einfach schon mal vorwarnen, sich vor Verallgemeinerungen zu hüten. Manche Comics sind in der Lage, durch den niedrigeren Preis eine höhere Zielgruppe zu erreichen. Bei anderen Comics ist die Zielgruppe fix, egal was es kostet - das wird kein Kunde mehr durch Preissenkungen. Und dazwischen gibt es noch x andere Modelle.

Kurz gesagt: gäbe es einen Markt für massenhaft billige Comics, gäbe es billige Comics. (Es gibt sie ja auch, Disney, Asterix, Simpsons ... nicht zu vergessen Comix.) Wobei der GCT ja auch ein Schritt in die Richtung ist, diesen Markt zumindest ansatzweise aufzubauen resp. wiederzubeleben.

Ansonsten hast du recht: mit dem Format hat das hier nichts zu tun. Hier geht es offenbar um den Preis.

hipgnosis
11.06.2010, 16:03
@L.N.Muhr

Du bestätigst in deinem Statement eigentlich genau meine Ansicht!

Vermutlich hattest du einen Teil meiner Worte anders interpretiert, wie ich es meinte! ;)

Lola65
11.06.2010, 16:07
Das was ich sehe oder gesehen habe, ist das Comics immer besser und damit teurer werden für ne Gruppe von Comicsammlern, mit Geld im Tresor. Ob das im Sinne des Erfinders ist, vermag ich nicht zu beurteilen.

wenn Du Euro in DM umrechnen würdest, würdest Du sehen das sie inzwischen mehr kosten, das Problem ist ja, das unser Gehalt halbiert wurde und nettomäßig immer weiter sinkt (oder sinken soll). Nix gegen schöne gute, aufgemachte Comics. Sie müssen halt bezahlbar bleiben. Für alle. (Und was in Deutschland passiert, sollte die Comicszene nicht vergessen)

Lola65
11.06.2010, 16:10
Ansonsten hast du recht: mit dem Format hat das hier nichts zu tun. Hier geht es offenbar um den Preis.


ne es geht ums Format. Wenn die Verlage demnächst einige ihrer Serien in diesem Heftformat anstatt Alben zu kaufen, wäre ich dabei.

Bei einigen hat man das Gefühl es geht nicht mehr ums lesen, sondern um das Format, das immer besser, wertiger sein muß. Ein Sammelobjekt mit dem man vor vielen Leuten protzen kann, wie andere mit ihren Gemälden oder sonstwas, nur gucken, nicht anfassen

Mick Baxter
11.06.2010, 16:14
Du hast noch immer nicht kapiert, daß die Druckkosten ein relativ kleiner Posten bei Kalkulation sind. Die Hefte müßten trotzdem so teuer sein, daß die keiner will. Vor allem, wenn es vergleichbares umsonst gibt. So schön der GCT für die Werbung ist, er macht auch ein bißchen den Markt für dieses Heft-Format kaputt. Denn es ist nicht zu vermitteln, daß es Kioskcomics und GCT-Hefte soooo viel billiger gibt (die einen wegen deutlich höherer Auflage und enthaltener Fremdwerbung, die anderen wegen Sponsoring durch Verlage, Vertriebe und Händler).

hipgnosis
11.06.2010, 16:20
wenn Du Euro in DM umrechnen würdest, würdest Du sehen das sie inzwischen mehr kosten,

Aber doch nur marginal - schau dir doch bitte mal Alben-DM-Preise von einigen Verlagen an.
So hatte z.b. Splitter-Alt schon in den 90er Jahren das Preisniveau heutiger Alben.
Oder nimm Carlsen - da haben auch um den Jahrtausendwechsel SC-Alben 19,90 DM gekostet - sie waren bis vor kurzem (vor ihren Einstellungen) 10 Euro teuer.

Lustigsterweise hat ausgerechnet der Branchenführer Asterix - mit die höchsten Preiszuwächse seit 20 Jahren!

Keine Ahnungen - entweder sind die Lizenzen dort explodiert - oder reine Verkaufszahlen sind doch nicht für einen günstigeren Preis alleine verantwortlich - denn die Druckkosten sind heute nicht teurer als zur Zeit wo analoges Filmmaterial die Grundlage eines Comics waren.

Lola65
11.06.2010, 16:30
Du hast noch immer nicht kapiert, daß die Druckkosten ein relativ kleiner Posten bei Kalkulation sind. Die Hefte müßten trotzdem so teuer sein, daß die keiner will.


wenn Du recht hast, ist es nur traurig und die momentane "Blase" (Entwicklung) wird platzen, ist nur ne Frage der Zeit. Und richtig, den GCT können wir uns dann schenken.

robert 3000
11.06.2010, 16:39
Trotz allem war es wirklich mal was anderes eine Götterdämmerung
in der Badewanne zu lesen. War ein schönes Erlebnis. Werde das
aber auch noch mit der Luxusvariante (sprich dem normalen
Splitteralbum) nachholen.

Frage und Anregung von mir:

Man legt einem normalen Album eine "billige" Ausgabe (GCT-Format) für den
Strand oder die Badewanne bei? Wäre das nicht mal was Neues?

Das wäre so die Richtung der Diskussion die ich mir hier wünschen würde. :=))
Alles andere hatten wir ja eh schon an anderer Stelle. :D

Lola65
11.06.2010, 16:56
Die Hefte müßten trotzdem so teuer sein, daß die keiner will.

Das SC Format könnten die Verlagen dann ja auch gleich in die Tonne treten :D Soll ja auch fast genauso teuer sein in der Herstellung wie das HC Format.

L.N. Muhr
11.06.2010, 17:54
Frage und Anregung von mir:

Man legt einem normalen Album eine "billige" Ausgabe (GCT-Format) für den
Strand oder die Badewanne bei? Wäre das nicht mal was Neues?

Du wärst bereit, dann 20 Euro dafür zu zahlen? Und wichtiger: du - und wer noch, nur um den gleichen Comic doppelt zu haben?

Stingo
11.06.2010, 17:57
Ich vermute mal, das geht in diese Richtung: Wie ich hier http://www.comicforum.de/showthread.php?t=104868 geschrieben habe, gefällt mir das (geplante? zufällige?) Veröffentlichungskonzept von Salleck beim Spirit:
- GCT-Heft zum Kennenlernen.
- Preiswertes Paperback-Buch (The Spirit: Die besten Geschichten: 12,90€ für 192 Seiten) zum intensiven Hereinlesen.
- Teure HC-Komplettausgabe für Fans und Sammler (über 45€ pro Band).

Ich finde das Konzept sehr überzeugend. So kann Nachwuchs / neue Kundenschichten gefunden, gebunden und bei Gefallen auch abkassiert werden. ;-)
Bei mir steht jedenfalls das Paperback jetzt auf der Einkaufsliste.

Würde mich interessieren, ob dieses Konzept Erfolge zeigt und sich letztlich rechnet.

L.N. Muhr
11.06.2010, 18:06
Naja. Du vergisst, dass die HC zuerst da waren. Und zwar um Jahre zuerst. Und dass das TPB vor dem Heft kam. Das war kein Konzept, das ist eine genutzte (und hoffentlich erfolgreiche!) Chance.

Mick Baxter
11.06.2010, 18:10
Das SC Format könnten die Verlagen dann ja auch gleich in die Tonne treten :D Soll ja auch fast genauso teuer sein in der Herstellung wie das HC Format.
Richtig. Aber was du wieder nicht mitbekommen hast: Die Verlage geben die Hardcover im Vergleich zu den Softcovern zu billig ab, verzichten zum großen Teil auf die Refinanzierung der Mehrkosten.

Und auf die Kosten für ein Heft zurückzukommen:
Gehen wir mal davon aus, daß ein Softcover bei Carlsen für 10 € ausgewogen kalkuliert ist (billiger als die Alben mit niedrigerer Auflage, nicht defizitär für den Verlag). Dann könnte bei der Heftversion dieses Softcovers im Druck etwa 1 € gespart werden (das ist schon sehr hoch gegriffen). Da alle anderen Kosten gleich bleiben, müßte das Heft 7,50 € im Handel kosten. Wer zum Teufel würde das denn kaufen? Wirklich 50 oderr 100 % mehr als das Album, damit der Preis auf 6,50 € gesenkt werden könnte?

Lola65
11.06.2010, 18:20
Du vergißt, würden die Verlage, die HC zu dem Preis verkaufen, der der richtige wäre, würden sie gar nix mehr verkaufen, denn wenn wieviel auch immer 20 oder noch mehr euro zum Normalpreis würde (also 40 DM und mehr), würden die Auflagenzahlen drastisch sinken.


wenn 6,50 euro der Preis wäre, würden garantiert viele zugreifen, ich auf jeden Fall, wenn mir der Inhalt zusagt. Die HC Hardcoresammler vielleicht nicht, aber diejenigen, die schon abwinken wenn der Preis über 10 Euro liegt.

hipgnosis
11.06.2010, 18:29
Du vergißt, würden die Verlage, die HC zu dem Preis verkaufen, der der richtige wäre, würden sie gar nix mehr verkaufen, denn wenn wieviel auch immer 20 oder noch mehr euro zum Normalpreis würde (also 40 DM und mehr), würden die Auflagenzahlen drastisch sinken.


wenn 6,50 euro der Preis wäre, würden garantiert viele zugreifen, ich auf jeden Fall, wenn mir der Inhalt zusagt. Die HC Hardcoresammler vielleicht nicht, aber diejenigen, die schon abwinken wenn der Preis über 10 Euro liegt.

Leider ist das eine völlig falsche Annahme von dir!

Denn gerade die "günstigen" HC-Alben verkaufen sich, gemessen zu den nicht viel billigeren SC-Alben sehr gut.
Gerade diese Qualität ist der Kunde gerne bereit auch gegen einen kleinen Aufpreis hinzunehmen.

Hier ist ein deutlicher Zuwachs erkennbar - teils in dreistelligen Zuwachsraten - wohingegen das SC stagniert - eher in den Auflagen und im Abverkauf ständig sinkt!

Desweiteren wollen dir L.N.Muhr und Mick Baxter (ich auch ;)) die ganze Zeit erklären, daß das Format nicht die grosse Rolle beim VK spielt - sondern die Höhe der Auflage.

Würdest du Heftchen in ähnlichen Auflagen fahren wie heutige Alben, dann wäre der VK keinesfalls viel geringer - das hatte dir Mick im letzten Posting erklären wollen.

Weil du jetzt sicherlich kontern möchtest - aber die würden sich ja auch viel besser verkaufen - so halte ich dir entgegen, daß wir hier von mittleren bis hohen fünfstelligen Auflagen reden, nicht von 3.000-5.000 Exemplaren mehr oder weniger.

Hättest du diese enorm hohen Mehrverkäufe, würde man auch die grossen Alben deutlich günstiger verkaufen.

Das geht aber nicht so einfach - da wie L.N. Muhr dir schon erklärte, die Nachfrage nach diesen Alben nicht automatisch mit dem sinkenden Preis einhergeht.

Sicherlich hättest du einen grösseren Abverkauf - aber es würde bei den meisten Comics nicht annähernd ausreichend sein, so eine Preisersparnis zu bekommen, wie manch einer sich das wünscht!

Stingo
11.06.2010, 18:37
Apropos Format: Ist es Zufall, dass die "Bild Comic-Bibliothek" exakt das gleiche Format hat wie die GCT-Hefte?
Fiel mir beim Vergleich der Spirou-Geschichten auf und hat mir sehr gut gefallen.

Lola65
11.06.2010, 18:40
:D und ich sach immer, die Auflagen müssen höher werden, sprich mehr Käufer, aber viele legen die nunmal wieder hin, wenn sie 48 seiten und den Preis sehen. und ich sage die Comics müssen "günstig" bleiben, bezahlbar für alle und mir ist das Format dabei egal. Wenn HC, SC und vielleicht ein Heftformat trotzdem fast das gleiche kosten würden, ist das traurig.

Wenn ein GCT dabei hilft, das neue Käufer generiert werden, so ist das ein richtiger Schritt. Aber sicher nicht der Einzige.

hipgnosis
11.06.2010, 18:48
Wenn HC, SC und vielleicht ein Heftformat trotzdem fast das gleiche kosten würden, ist das traurig.

Wenn ein GCT dabei hilft, das neue Käufer generiert werden, so ist das ein richtiger Schritt. Aber sicher nicht der Einzige.

Zu ersterem:

Du kannst nur dann mit einem Format richtig im Druck sparen, wenn du quasi auf die Papiergrösse, welche die Druckerei verwendet, durch eine z.b. Halbierung des Formats, auf einem Bogen das Doppelte gedruckt bekommst.

Ich kann dir nicht genau sagen ob das beim GCT-Format hingehehauen hat, aber ich denke eher nicht.
Beim Mangaformat passt das sicherlich!

Ansonsten kannst du natürlich extrem "billiges" Papier nehmen - aber bei hohen Auflagen würde auch "besseres" Papier günstig - sodaß die eventuell gesparten Kosten mit Sicherheit nicht mit dem gleichsam viel schlechteren Endprodukt zu begründen wäre.

Du kannst selbstverständlich alles in S/W drucken, dann rechnet sich vieles.

Auch hier wieder - würde es nicht hohe Lizenzforderungen bei Mangas geben, dürften dies wohl sehr produktionsgünstige Produkte sein.
Nun lese ich auch gerne Mangas - aber ich möchte wirklich nicht alle Comics auf diesem Printniveau


Und zum GCT - da hast du Recht - das kann nur ein erster Schritt sein - aber es ist ein "sehr grosser" in die richtige Richtung! ;)

L.N. Muhr
11.06.2010, 19:07
wenn 6,50 euro der Preis wäre, würden garantiert viele zugreifen, ich auf jeden Fall, wenn mir der Inhalt zusagt.

Hab ich da nicht grade eben weiter oben was zu geschrieben? Und schwupps kommst du mit genau so einer völlig unsinnigen Pauschalaussage.

Nicht immer von sich auf andere schliessen. "Viele", das ist so herrlich schwammig. Tät die gern mal sehen, die vielen. Bei deiner Behauptung müsste die Alben-Backlist auf Börsen ja flutschen, wo die meisten Alben 2 Euro kosten. In Wirklichkeit geht da kaum was. Weil eben doch nicht nur der Preis zählt, und weil eben doch das Internet nicht die wahre Welt ist und weil eben doch die Fans hier kein, gar kein Indikator für eine Marktverträglichkeit eines Titels sind. Auch wenn viele Fans glauben, sie stünden für eine Masse, muss ich mal wieder ganz klat fest stellen: nein, tun sie nicht. Sie stehen für eine Minderheit.

L.N. Muhr
11.06.2010, 19:09
Apropos Format: Ist es Zufall, dass die "Bild Comic-Bibliothek" exakt das gleiche Format hat wie die GCT-Hefte?
Fiel mir beim Vergleich der Spirou-Geschichten auf und hat mir sehr gut gefallen.

Ist halt ein Standardformat. Und kleineres Format bedeutet nicht nur weniger Druckkosten, sondern auch weniger Vertriebskosten.

Aber das ist dennoch ein totes Beispiel, denn die BILD-Edition scheint sich nicht gerechnet zu haben, sonst wäre da mehr gekommen. Außerdem taugen solche Editionen nur für Nachdrucke, nicht dafür, neue Titel am Markt zu lancieren.

Fr4nk
11.06.2010, 19:47
Man legt einem normalen Album eine "billige" Ausgabe (GCT-Format) für den
Strand oder die Badewanne bei? Wäre das nicht mal was Neues?



In der Musikbranche gibts schon was ähnliches:
Kaufst Du eine Platte (Vinyl) bekommst Du gratis noch das MP3 (oder einen Link) dazu. Vinyl ist heute wieder im Aufwind, selbst im Mediamarkt gibts heute wieder Platten. Ev. könnte man das sogar mit der Renaissance der Comic-Alben vergleichen. Beides, hochwertige Comicalben und Vinylalben richten sich an Leute, die das zu schätzen wissen und auch gerne ein paar EUR dafür ausgeben. Damit der Plattenliebhaber aber auch im Auto sein Dub hören kann, gibst das MP3 dann eben gleich gratis dazu. CDs brauch dann keiner mehr. Ev. kommt es mit Comics mal irgendwann so, wenn badewannenfeste ;) eBookreader etabliert sind. Ev. gibst dann zum HC Album gleich noch das eBook gratis dazu.

Bis dahin empfehle ich gelbe Quietscheentchen.

robert 3000
11.06.2010, 21:27
@bluetoons

Genau so ne Idee schwebt mir auch fürs Comic vor.

Wäre einfach schön nicht immer auf den HC-Prachtband
aufpassen zu müssen. Mal ehrlich, wer nimmt sich
5 HC-Splitterbände mit an den Strand oder ins Hallenbad
zum Lesen mit?

Mick Baxter
11.06.2010, 21:55
Apropos Format: Ist es Zufall, dass die "Bild Comic-Bibliothek" exakt das gleiche Format hat wie die GCT-Hefte?
Ja und nein. Beide haben eben das kostenmäßig günstigste Format gewählt. Und das hängt von den Druckmaschinen ab.


:D und ich sach immer, die Auflagen müssen höher werden, sprich mehr Käufe
Aber gerade das funktioniert mit Heften nicht (außer, man geht an den Kiosk, und da wurde ja schon zigmal erläutert, warum das für die meisten Comics nicht in Frage kommt). Splitter hat gerade bewiesen, daß man mit hochwertigen Hardcoveralben den Buchhandel erreichen und damit die Verkäufe steigern kann. Hefte werden aber im Buchhandel grundsätzlich nicht angeboten. Die Hefte würden also nur in den etwa 200 Comicladen und einigen Bahnhofsbuchhandlungen angeboten. Damit sind Verkäufe über 10.000 Exemplaren nicht möglich. Und erst da wird es ja auflagenmäßig interessent.

Fr4nk
11.06.2010, 22:23
Aber gerade das funktioniert mit Heften nicht

Wobei man aus dem enormen Andrang beim GCT ja schon ableiten kann, dass da ein großes Interesse der Leserschaft besteht, aber offenbar der Preis doch eine Rolle spielt.

Stingo
11.06.2010, 23:46
Ja und nein. Beide haben eben das kostenmäßig günstigste Format gewählt. Und das hängt von den Druckmaschinen ab.
Ist der Preisunterschied zu den großen Alben denn relevant?

Das Format (Zugegeben, ich bin diese Größenordnung vom Mosaik jahrzehntelang gewohnt) hat m.E. einige weitere Vorteile:
- Buchregalfreundlich (Hey, diese Übergrößenalben sind echt schwer unterzubringen!)
- Lesefreundlicheres, bücherähnliches Format.

So wie Splitter zum CGT angeblich ein Album auf das kleine Format "umgeschnitten" haben soll, könnten das ja auch andere ohne Abstriche an die Größe einzelner Bilder machen.
So lange es nicht auf den optischen Eindruck des FAZ-Corto-Album herauskommt (das war leider einfach viel zu klein), bin ich ein Anhänger des CGT-Formates.

Fr4nk
12.06.2010, 07:52
So wie Splitter zum CGT angeblich ein Album auf das kleine Format "umgeschnitten" haben soll, könnten das ja auch andere ohne Abstriche an die Größe einzelner Bilder machen.


Bei ganz vielen Comics geht das aber nicht oder nur schwierig, da die Seiten komplex gestaltet sind, also nicht mit einem umbrechbaren Panelraster. Viele Seiten haben ein eigenes "Seitenartwork" (große/schräge/runde Panels, panelübergreifende Zeichnungen). Teilweise ist die Kolorierung pro Seite in einem bestimmten Ton gehalten, oder bestimmte Bestandteile der Handlung sind auf eine Seite oder Doppelseite gelegt etc.pp..

Beispiel: Storm. Carlsen hat damals mal in dieser Pocket-Reihe den ersten Storm im Mini-Format veröffentlicht. Lesen kann man den zwar schon, aber es geht viel Artwork verloren.

Da bliebe oft nur die Verkleinerung (und da funktionierts eben auch nicht immer). Interessant wäre es für Comics, die gleich für das Format gezeichnet werden.

L.N. Muhr
12.06.2010, 11:34
In der Musikbranche gibts schon was ähnliches:
Kaufst Du eine Platte (Vinyl) bekommst Du gratis noch das MP3 (oder einen Link) dazu.

MP3 hat aber auch keine Produktions- und minimale Distributionskosten. Das Pendant wäre das E-Comic, und da höre ich doch shcon den Aufschrei ...

Gedruckt würde so ein Projekt mindestens einen fünfzigprozentigen Preisaufschlag bedeuten. Die Kunden, die da mitmachen, kannste aber an einer Hand abzählen.

robert 3000
12.06.2010, 15:25
MP3 hat aber auch keine Produktions- und minimale Distributionskosten. Das Pendant wäre das E-Comic, und da höre ich doch shcon den Aufschrei ...

Die gibts ja eh schon in Massen, zwar nicht legal aber sie sind da.
Da hat man den Markt eh schon verschlafen, genau wie die
Musikindustrie damals bei den Mp3.



Gedruckt würde so ein Projekt mindestens einen fünfzigprozentigen Preisaufschlag bedeuten.

Sorry aber die Rechnung versteh ich so überhaupt nicht. Das scheint
mir doch zu hoch gegriffen zu sein. Ich meine das HC und billige Ausgabe
ein (eingeschweißtes) Produkt bilden.

L.N. Muhr
12.06.2010, 15:43
Deine erste Anmerkung ist für die Debatte, scheint mir, komplett irrelevant - jedenfalls sehe ich keinen Zusammenhang.

Und zum zweiten: so what? Hergestellt werden muss es. Vertrieben werden muss es. Von den Verträgen ganz zu schweigen. Kostet alles Geld. Und letztlich musst du für jeden Cent in der Produktion zehn Cent an der Kasse nehmen.

Davon abgesehen gehe ich immer noch davon aus, dass du mit deinem Wunsch sehr allein auf weiter Flur stehst. Ich denke, sofern jetzt nicht Massen von Lesern mit diesem Wunsch auftauchen, muss man das gar nicht weiter durchkalkulieren. Erstmal sollte man doch fragen, ob überhaupt ein Marktbedürfnis dafür da ist, Comics doppelt zu kaufen. Ich habe dieses Bedürfnis noch nie verspürt.

Kasimir Kapuste
12.06.2010, 16:30
Die Hefte würden also nur in den etwa 200 Comicladen und einigen Bahnhofsbuchhandlungen angeboten. Damit sind Verkäufe über 10.000 Exemplaren nicht möglich. Und erst da wird es ja auflagenmäßig interessent.

Wie schafft es dann Martin Jurgeit, über genau diese Schiene ein 80-Seiten-Magazin (http://www.comicforum.de/showthread.php?t=105956) für schlappe 2 Euro anzubieten?

hipgnosis
12.06.2010, 16:45
Wie schafft es dann Martin Jurgeit, über genau diese Schiene ein 80-Seiten-Magazin (http://www.comicforum.de/showthread.php?t=105956) für schlappe 2 Euro anzubieten?

ohne das Magazin bisher persönlich gelesen zu haben (werde ich aber nachholen ;)):

1. muss er ja auch erstmal die gedruckten Exemplare alle verkaufen!

2. war die Auflage ca. 20.000 Exemplare (wenn ich mich dunkel erinnere?)

3. kommt eventuell bezahlte Werbung darin vor

4. hat er m.W. bisher keine ausländischen Lizenzkosten zu stemmen

5. dürften auch die Beiträge der deutschen Künstler verglichen günstig ausfallen

6. ist die Aufmachung doch nicht annähernd mit der Qualität eines Comicalbums z.b. zu vergleichen


Reichen dir diese möglichen Aspekte! :D

Ich finde das Zeitungsheft-Konzept ist echt einen Versuch wert - bin gespannt wie sich das real verkaufen lässt - sehr spannend!

Aber wie man das hier als Vergleich in die Thematik stellen kann - oder auch nur darüber nachdenkt - ist mir echt ein Rätsel. :kratz:

Übrigens gibt es hier auch eine parallele Vermarktung - zu gleichen Verkaufspreisen!!

Comix-Hannover
12.06.2010, 17:58
Wie schafft es dann Martin Jurgeit, über genau diese Schiene ein 80-Seiten-Magazin (http://www.comicforum.de/showthread.php?t=105956) für schlappe 2 Euro anzubieten?
wir verkaufen seit Erlangen Alben ohne Ende--vom Magazin "Comix"(dabei hat es so einen tollen Namen) haben wir bisher 5, vor allem an Neugierige verkauft, also 10 Euro Umsatz :)

Mick Baxter
12.06.2010, 17:58
3. kommt eventuell bezahlte Werbung darin vor
Ich hab zumindest Reprodukt, Panini, Comicsalon, Schwarzer Turm, Zampano und Freibeutershop entdeckt, das meiste wird Austausch oder Gegenleistung für Comics sein.

Kasimir Kapuste
12.06.2010, 18:15
Reichen dir diese möglichen Aspekte! :D

Danke. ;)


Aber wie man das hier als Vergleich in die Thematik stellen kann - oder auch nur darüber nachdenkt - ist mir echt ein Rätsel. :kratz:

Wieso? Weiter oben war die Rede davon, daß man ein Comicheft nicht billiger als ca. 7,50 Euro anbieten könne, wenn es nicht gelingt, die Auflage zu vervielfachen.

Ob nun Heftversion eines abgeschlossenen Albums oder Gemischtwarencomic wie das JNK-Teil, ist da doch erst mal zweitrangig.

hipgnosis
12.06.2010, 20:09
Ob nun Heftversion eines abgeschlossenen Albums oder Gemischtwarencomic wie das JNK-Teil, ist da doch erst mal zweitrangig.


Bitte - das müssen wir doch nicht wirklich zur Grundlage dieser Diskussion machen, oder? ;)

Kasimir Kapuste
12.06.2010, 22:33
Bitte - das müssen wir doch nicht wirklich zur Grundlage dieser Diskussion machen, oder? ;)

Sorry, hipgnosis, ich steh immer noch auf dem Schlauch. :weissnix: Was mach ich hier zur Grundlage und was ist daran so abartig?

Mick Baxter
13.06.2010, 01:25
Wieso? Weiter oben war die Rede davon, daß man ein Comicheft nicht billiger als ca. 7,50 Euro anbieten könne, wenn es nicht gelingt, die Auflage zu vervielfachen.
Es geht nicht darum, die Auflage zu vervielfachen. Das ist nicht schwer. Aber die Verkäufe zu vervielfachen, das ist praktisch unmöglich. Darf ich nur mal an Carlsens letztes Kioskprojekt erinnern: Da wurden 100.000 Hefte gedruckt, aber nur 10.000 verkauft.


Ob nun Heftversion eines abgeschlossenen Albums oder Gemischtwarencomic wie das JNK-Teil, ist da doch erst mal zweitrangig.
Wir können getrost mal davon ausgehen, daß COMIX im JNK Verlag anders kalkuliert ist als ein Album von Carlsen, selbst wenn man die Druckkosten rausrechnet. So enthalten Carlsen-Alben keine Fremdwerbung, und die Lizenzgeber lassen sich auch nicht mit Anzeigen entlohnen. Und drittens sind die Verlagskosten von JNK deutlich geringer als die von Carlsen.

idur14
13.06.2010, 09:01
Wobei ich nach wie vor der Meinung bin, dass ein Verlag eine gesunde Mischung aus Luxus- und Billigprodukten machen sollte.
Also Billigprodukte als Lockangebot um über CRoss SElling Premium Produkte zu vertreiben.
WEnn das aufgrund der hohen Mindestkosten nicht über verkaufbare Billigcomics geht, dann ist wohl der einmalige (Pro Jahr) GCT hier ein optimales Instrument, um diese Billigschiene zu bedienen.

hipgnosis
13.06.2010, 10:44
WEnn das aufgrund der hohen Mindestkosten nicht über verkaufbare Billigcomics geht, dann ist wohl der einmalige (Pro Jahr) GCT hier ein optimales Instrument, um diese Billigschiene zu bedienen.

Einmal das! ;) - und andererseits spielt da einfach kein Lizenzgeber mit, wenn man ihm auf "Zeitungspapier" für kleinsten Preis, die "teuren" Lizenzen entlocken will.

@Kasimir Kapuste

Verstehst du das - Mick Baxter und ich versuchen dir die ganze Zeit zu erklären das COMIX ein völlig anderes Comickonzept ist - und auch Martin weiss nur zu gut, daß er nur ganz geringe Chancen haben dürfte irgendwelche z.b. frankobelgischen Lizenzen dafür zu erhalten.

Wenn es nur um "billig" geht - dann kann ich doch gleich "umsonst" machen - das gibt es doch längst!!

MOGAMOBO - dieses Magazin hat nun schon weit über 100 kostenlosen Ausgaben hinter sich - immer mit viel Comicmaterial!!

Aber die finanzieren sich eben auch nur über Werbung und mit Unterstützung des Göthe-Instituts.


Weisst du was ich damit auszudrücken versuche?

Es ist ein völlig anderes Konzept - damit bekommst du aber vermutlich z.b. keine einzige Albenlizenz.
Auch Mangas dürfte sehr schwierig werden, wenn ich die Kollegen höre was man dort für Lizenzauflagen vorgesetzt bekommt.


Es geht einfach hier auch um Business - Geld muss verdient werden - sonst kannst du eben nur auf eigenes deutsches Material zurückgreifen.

Daher kann man das hier nicht als Diskussionsgrundlage machen - ausser man akzeptiert, das man in Deutschland sogut wie keine internationalen Comics mehr lesen möchte. ;)

Mick Baxter
13.06.2010, 14:07
Und deutsches Material ist nur billiger, weil deutsche Zeichner aus diversen Gründen immer wieder mal auf ihre Bezahlung verzichten. Würden die angemessen bezahlt, wären auch COMIX und MOGAMOBO nicht möglich.

horst
13.06.2010, 14:38
Daher kann man das hier nicht als Diskussionsgrundlage machen - ausser man akzeptiert, das man in Deutschland sogut wie keine internationalen Comics mehr lesen möchte. ;)

Und selbst das wäre (falls es das vorrangige Konzept von
"comix" sein sollte) kritisch zu hinterfragen, denn wieso
sollten einheimische Künstler - die eh nicht zu den Gewinnern
gehören - weniger Geld bekommen, als die lizenzgebenden
Ausländer?

@ all

Alles in allem wurden hier viele Wünsche geäußert, die
- für sich genommen verständlich und im engen Rahmen auch
eine richtige Marschrichtung vorgeben - aber die Durchsetzbarkeit
und einen "wirklichen" Vorteil (im Sinne von einem gesunden
des Marktes) bekommt man damit so einfach nicht hin.

Richtig ist auch, das die Comics in Masse wirklich nicht mehr
teurer werden dürfen. Nicht richtig ist, dass "Billigkonzepte"
"automatisch" einen positiven Aspekt haben. Nicht für den
Markt und nicht für den einzelnen Kunden.

Tatsächlich ist es so, dass die Veredelung der Comic-Produkte
eine originäre Nachfrage auf Seiten der Kunden darstellt.
Splitter zum Beispiel hat sich alleine aus dieser Situation heraus
zu dem Shooting-Star in der Szene gemausert. Dahinter
stand (entgegen vieler Gerüchtestimmen) keinerlei großes
Kapital oder gar die Absicht dem Kunden/dem Markt eine ideologische
Richtung vorzugeben - also irgendwie zu manipulieren (so
etwas wäre dann schon eher Sache der wirklich "großen" Verlags-
häuser).

Richtig ist natürlich, dass Splitter einem gar keine Wahl lässt,
denn alle unserer Bücher sind in HC! Aber genauso richtig ist dann
auch, dass alle unsere Bücher mit Extras sich besser verkaufen,
als die Standard-Ausgaben. Ganz klare Ansage: großformatige
Hardcover sind "absolut in" und haben mit die (oder vielleicht sogar
in absoluten Zahlen) die größten Steigerungsraten im Verkauf.

Soll heißen: die Sache ist so komplex, dass es nicht die "eine
Wahrheit" und somit auch nicht die "eine Richtung" gibt. Es gibt
Felder da funktioniert der Markt "fabelhaft gut" und es gibt Felder,
da klappt fast gar nichts mehr. Jedes Feld müsste für sich
selbst beurteilt und dafür die passende Lösung gefunden werden!

Ich selbst bin der Meinung (kann aber auch falsch liegen), dass
z. B. die Funny-Alben, die sich mehr durch Bild- und Wortwitz,
denn durch opulente Bildbgewaltigkeit verkaufen, somit eher
als günstiges Softcover erscheinen sollten - und die REALISTICS
dem HC zuzuordnen sind. Leider haben wir aktuell tendentiell eine
Funny-Lücke und können das weniger verallgemeinern. Ich mag
da auch falsch liegen.

Nicht falsch liege ich (bzw. wir bei Splitter), wenn wir hochwertige
Bücher zu bezahlbaren Preisen herausbringen. Die Mischung machts
und die Marktentwicklung gibt dem Gedanken weiteren Aufschub.

Und jetzt ganz wichtig in der Beurteilung: der Abstand HC zu SC in
den Herstellungskosten ist die letzten Jahre geschrumpft und es ist
durchaus möglich, dass ich mich in der Zukunft von meinem jahrelang
verinnerlichten Funnie-Gefühl (diese besser in Softcover) sogar
verabschieden muss.

Warum? Weil der Abstand im Verkauf nur noch wenige hundert Exemplare
braucht, um den Preisvorteil zu egalisieren und "falls" der Kunde
diese "neue Chance" für günstigere HCs bekommt, er dann diese vielleicht
auch im Funnie-Segment bevorzugt wahrnimmt. So, wie er es im
Realistic-Bereich (bzw. in unserem Realistic-Bereich) mittlerweile schon
getan hat.



Oder in Kurzfrom: der Kunde lenkt aktiver die Geschicke der Verlage, als
dies hier angenommen wird. :)