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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Anstand?



landbeer
15.06.2009, 16:09
Comicfestival München. Freitags ist auf der Signierbühne u.a. Mike Rote angekündigt, Zeichner der Simpsons.
Etwas eine Stunde vorher stehen die ersten an, ausnahmslos Kinder und Heranwachsende, erwartungsfroh Simpsons-Hefte in der Hand haltend. Insgesamt etwa 5-10 Leute. Kurz vor Beginn der Signierstunde dann folgendes: ein bekannter Skizzenjäger stellt sich an die Spitze der Schlange, einfach so, vor die Kinder. Und damit nicht genug. Als Rote kommt, gesellt sich seine Frau dazu. Beide greifen Skizzen und Unterschriften ab. Wen jucken schon die Kids…
Das ganze wurde auch von anderen beobachtet…. mit Kopfschütteln
Verhält man sich so? Was meint ihr?

Davon abgesehen: München war klasse. Danke an Organisatoren, Zeichner und Verlage!

Lola65
15.06.2009, 16:27
wieso machen die, die da schon stehen nich den mund auf und schicken diese falschen fuffziger nach hinten?? ich hätt es getan

anstand gibt es heute nicht mehr, erstmal kommt jeder zuerst dann irgendwann die anderen

Hermine
15.06.2009, 16:34
Oh man, zum Glück war ich nicht da und hab das beobachtet.... :tropf:

...ich denke darüber muss man noch nicht mal diskutieren. So etwas macht man einfach nicht.
VORALLEM wenn Kids mit strahlenden Augen in der Schlange stehen.

Im übrigen gebietet wirklich die gute Erziehung, dass man sich halt HINTEN anstellt bei einer Schlange...(ich mein, es passiert ja mal ausversehen aber bei solchen Dingen sind die Schlangenenden ja normalerweise klar)

Allerdings find ich es fast erschreckend, dass niemand diesen beiden mal 'nen Spruch gedrückt' hat. Mindestens ein peinlich berührt sein hätten sie verdient.
Da hilft Kopfschütteln halt nicht viel, wenn solche Leute dann damit durchkommen.
Desweiteren hätte ich wohl dem Zeichner die Lage erklärt und dann hätten das Päärchen am besten gar kein Autogramm bzw. ne Skizze bekommen, oder als aller allerletztes. :fies:

Bembelo
16.06.2009, 17:49
Leider ist mir der Vorfall auch nur zu Ohren gekommen und ich habe selbst nix davon mitgekriegt, sonst hätt' ich was gesagt.
Ich finde es ja schon unverschämt, wenn man probiert an den Ständen der Verlage, an denen aus Kostengründen einfach ein Kauf notwendig ist (damit z.B. der/die Zeichner "an Land gezogen" und während des Festivals "durchgefüttert" werden kann/können) diese Regelung zu umgehen. Hat die in der ersten Meldung erwähnte Ehefrau vom Skizzenjäger bei Salleck probiert und ich habe es verhindert. Es geht schon, man muss eben nur eingreifen. Das Ganze erstaunt mich umso mehr, da Rote normalerweise doch von einem "Bodyguard" begleitet wurde

Aber die Kinder verdrängen ist einfach Scheiße ! Als "Alter Herr" einer "Schlagenden" sollte man doch Begriffe wie "Ehre, Moral und Anstand", die man immer wieder mit viel Bier hochleben lässt, auch mit Inhalten füllen.

Da fällt mir doch glatt noch ein passender Spruch aus meiner Jugendzeit ein:

"Lieber ein Geschwür am After als ein deutscher Burschenschafter" :banana:

Ist zwar grammatikalisch nicht ganz so korrekt, aber immer noch sehr sehr gut

Laburrini
17.06.2009, 12:26
Tja, was soll man dazu sagen.
So sehr ich die Festivals liebe, ich kann jetzt nicht behaupten das das dortige an den Tag gelegte Sozialverhalten so rühmlich ist.
Vielleicht sollte man mal eine Liste an Do's and Don'ts in den Programmheften abdrucken... Ich plane in den nächsten Tagen noch so etwas auf meinen Blog zu stellen, weil ich auch das Gefühl habe, dass viele Zeichner/Besucher manche Dinge einfach so herunterschlucken...
Mit der Qualität des Festivals hat das, um das noch mal zu betonen, aber nichts zu tun.

Kollege Blech
17.06.2009, 13:42
Erinnert mich an die Sache am Splitterstand in Erlangen 2008. Alles steht artig an und ein Pärchen (dasselbe?) versucht dann vorzudrängeln und unberechtigterweise an Skizzen ranzukommen. Da gabs glücklicherweise genug Protest von allen Seiten und Horst hat die dann höflich aber bestimmt "entsorgt".

idur14
17.06.2009, 15:58
Ich glaube ich weiss, wen ihr meint. Seid ihr sicher,dass da nicht direkt vor dem Zeichner Koffer oder Tasche desjenigen standen. Das hat er nämlich mehrfach gemacht. Das fand ich wieder OK, weil er ja zuvor dort angestellt hat.

Ich persönlich war bei Salleck ziemlich sauer. War am Freitag schon da und wollte ein ganzes Portfolio Marquis kaufen. Da wurde mir geraten, das später zu machen, dann könnte ich mir von Hrn. Bonhomme eine Skizze holen. Am besten am Sonntag, weil da um 10.00 aufgemacht wird und man dann erst rein kann.

Gesagt getan. Bin am Sonntag früher da gewesen und der 7. vor der Eingangstür. Geh hinauf und bin dann plötzlich der 11. 4 Leute sind irgendwioe vor der offiziellen Zeit hineingekommen. Vergeben wurden nur 9 Nummern. die Nachfrage half natürlich nichts. Ist mir auch egal.Pech für Salleck. So ist statt dem Marquis halt Zoo in meine Sammlung gewandert. Und um Salleck wird leider ein Bogen gemacht. Fand, dass Ultracomix für Carlsen das deutlich besser gemacht hat.

ZNS
17.06.2009, 16:29
Anstand ist von den oben geschilderten Leutchen zumindest in den von Gier beherrschten Zeiten der Festivals nicht zu erwarten. Das ist so und wird sich auch nicht ändern, wenn man sie nicht von Verlagsseite/Veranstalterseite oder als Betroffene immer wieder anspricht. Dieses Verhalten wird leider bei vielen Festivals im In- und Ausland von ihnen an den Tag gelegt. Aber sie stehen nicht alleine da. Bei anderen Spezialisten ist das ja auch zu sehen.
Das Abstellen von Koffern und Taschen ist meiner Meinung nach sehr kritisch zu sehen. Sehr sozial ist es nicht, sich über diese Methode in mehreren Schlangen zu tummeln. Denn darum geht es den Kofferabstellern.
Es ist schon lobenswert Regeln aufzustellen und zu veröffentlichen. Doch die Erfahrungen z.B. in Angouleme oder Contern zeigen, dass sich die ohnehin "Anständigen" dran halten, aber die "Assos" sich weiterhin einen Dreck drum scheren. Es müsste viel Personal an den Verlagsständen die "Decksarbeit" machen und die Einhaltung der Regeln einfordern. Wer soll denn die Kosten tragen?
Von Bembelo weiß ich, dass er von einem abgewiesenen Ticketinteressierten als" Dumme Sau" bezeichnet wurde. Ich mag mir gar nicht ausmalen, wie denn die nächste Stufe der Eskalation aussehen würde...
Aber Wehklage gibt es immer nach Festivals, insbesondere von enttäuschten Dédicacejägern. Die Verlage versuchen es allen Recht zu machen. Geht aber nie. Trotzdem haben sie sich auch in München die größte Mühe gegeben und viel Zeit und Nerven investiert. Vom Geld ganz zu schweigen. Vielen Dank!

Hinnerk
17.06.2009, 17:27
Wen jucken schon die Kids…
Das ganze wurde auch von anderen beobachtet…. mit Kopfschütteln
Verhält man sich so? Was meint ihr?


Nein, so verhält man sich nicht. Man geht hin und spricht den Betreffenden an. Diese Beobachtung Tage später im Internet zu posten nützt gar nichts.

mschweiz
17.06.2009, 18:02
Eigentlich sollte es keine Schlangen bei den Autoren geben, sondern nur bei der Nummernausgabe bei den Verlagen. Alles andere - wie es leider im franco-belgischen Raum gelebt wird - kostet einen doch viele, viele Stunden Warterei - nicht mit mir. Da gehe ich lieber zu Laburrini (Das Leben ist kein Ponyhof), halte ein nettes Schwätzchen und bekomme eine schöne Zeichnung noch obendrein!

Bernd Glasstetter
17.06.2009, 21:00
Der zentrale Signierort beim Comicfestival würde schon dazu beitragen Regeln zu etablieren. Von Seiten der Organisatoren könnte man da durchaus "Aufpasser" aufstellen, die die Einhaltung der Regeln überwachen. Aber dafür müsste man erst einmal Regeln formulieren. Ist das Abstellen von Platzhaltern in Ordnung? Was wird als Platzhalter definiert? Ist ein Koffer nicht in Ordnung, dafür aber ein Familienmitglied oder muss man sich wirklich selbst in die Schlange stellen?

Wir haben ja einige Tipps und Tricks für Signierstunden zusammen getragen und wiederholen die auch gerne vor bei jeder Messe wieder:
http://www.splashcomics.de/php/messen/berichte/567/signierstunden_und_was_zu_beachten_ist

Das sind dann aber nur Ratschläge und keine Regeln. Aber sie könnten Vorbild / Vorlage für Regeln sein. Aber wie schon jemand anderes gesagt hat: Die Assozialen werden sich um Regeln sowieso nicht kümmern und dennoch weiter machen, es sei denn, es gibt echte Strafen. Zum Beispiel den hochkanten Rausschmiss und Platzverweis in Bezug auf die Veranstaltung. Das könnte vielleicht helfen.

Dass die Assozialen nicht aussterben kenne ich leider nur zu gut. Die Familienparkplätze für Familien mit Kleinkindern bei unserem Supermarkt werden ständig durch solche Deppen belegt, die weder Kleinkinder noch Kindersitze an Bord haben. Nur gibt es da keine möglichen Strafen wie bei Behindertenparkplätzen gelten. Und selbst da gibt es die ewigen Deppen, die sich unberechtigt dort hin stellen.

Comicfan 666
17.06.2009, 21:57
Sehr interessantes Thema ! Schlimm das niemand seinen Mund aufgemacht hat.
Leider erlebe ich dieses Verhalten immer wieder bei Signierstunden und es handelt sich immer wieder um "Die üblichen Verdächtigen". Diese "Figuren" machen es einem schwer den Spaß an seinem schönen Hobby zu behalten.
Den "Vorfall" 2008 in Erlangen habe ich auch mitbekommen. Horst vom Splitterverlag hat das damals perfekt gelöst, LEIDER ein Einzelfall von Seite der Verlage.

Bembelo
17.06.2009, 22:05
Also die Idee über Tipps oder Verhaltensregeln auf einem Festival zu diskutieren fände ich sehr angebracht. Gerade München hat mit dem Ausgangspunkt dieses Threads ja gezeigt, dass da ein gewisser Diskussionsbedarf ist. Also mal munter drautlos überlegen und vielleicht schaffen es die Veranstalter und die Verlage dann einen gemeinsamen Nenner zu finden, der auch von den Fans mitgetragen werden könnte (das wär ja mal echt was demokratisches).

@idur 14
Ich kann Deine Verärgerung durchaus verstehen, ginge mir an Deiner Stelle wahrscheinlich genauso - aber ich war einer der die meiste Zeit über hinter dem Stand gestanden hat und ich bin mir sicher, keine Lösung der Welt hätte alle Interessenten zufriedengestellt. Keiner von uns kannte den Zeichner, wusste wie er zeichnet, ob schnell oder langsam, ob detailliert oder skizzenhaft und deshalb war es uns auch nicht möglich allen eine Zeichnung zu ermöglichen. Samstag morgens um 1/2 10 (kurz vor dem vielgerühmten Knoppers :lol2:) wurde die Schlange für Bonhomme vor dem Salleckstand eröffnet. Dass da Leute über ihre guten Kontakte zu Verlagen oder ihrer regionalen Zeitung sich einen Wettbewerbsvorsprung gegenüber den "normalen" Fans verschaffen ist leider nicht zu ändern - aber da spiegelt die Comicszene nichts anderes wider als die normale Gesellschaft. Und ob würfeln bei Bonhomme viel mehr Menschen glücklich gemacht hätte, wage ich zu bezweifeln - aber gib uns bitte die Chance es vielleicht in Erlangen oder in München 2011 auf eine andere Art und Weise zu probieren. Vielleicht gibt es dann eine Lotterie und dann eben auch die Beschwerden. Und wenn Dir, wie ZNS richtig berichtet, irgendwann mal "Du blöde Sau" entgegengeworfen wird, dann bekommst Du sowie eine ziemlich dicke Haut. Fehler sollten gemacht werden dürfen um daraus zu lernen und allen gerecht zu werden ist leider nicht möglich.

Fanboy
17.06.2009, 22:11
ohne scheiss, ich hätte den schon angesprochen. das ist unterste schiene. genauso taschen oder ähnliches als platzhalter hinzustellen....

Clint Barton
17.06.2009, 22:30
Das erinnert mich an die leidige Sache mit den Liegen am Pool und den Scherzvögeln, die morgens um 5 aufstehen, das Handtuch plazieren, dann bis 11 knacken, frühstücken und "ihren Platz" einnehmen.
Auf Lanzarote hatten diese Asis da weniger Glück. Das "Reservieren" per Handtuch war verboten. Aber was so ein richtiger Asi ist, den juckt das ja nicht, Regeln gelten nur für andere. Also sammelt jemand vom Hotel die Handtücher auf und schmeisst sie auf eine grossen Haufen in der Rezeption. Wo die Asis dann wühlen dürfen, möchten sie ihr Handtuch wiederhaben.
Sollte man vielleicht auch hier mit Koffern machen - entweder aus der Schlange kicken oder halt von einem Ordner einsammeln lassen (damit Asi nicht angerannt kommt und "Dieb! Dieb!" ruft).

Aber solchen Arschgeigen würde ich tatsächlich mal einen Rohrbruch oder so an den Hals wünschen, damit das ganze über die Jahre angesammelte Zeug hinüber ist. :teufel:

Und, ja, Horst hatte das letztes Jahr erstklassig gelöst. Bestimmt, höflich, erfolgreich. :)

Asher
17.06.2009, 22:49
Könntet Ihr mal a) das anscheinend bekannte Pärchen und b) Horsts Umsetzung genauer erklären für die, die weder das eine noch das andere mitbekommen haben?

Kollege Blech
17.06.2009, 23:11
Menno, ist doch schon "lange" her, da soll man sich noch genau erinnern. :D

Es wurden von Splitter Karten (also die schönen Splitterkarten halt ) mit Nummern ausgegeben, für Keramidas und Floch. Das Pärchen hatte wohl welche von Keramidas (gefälscht? Also selber Nummer drauf geschrieben? Man weiß es nicht), mit denen sie sich in die Floch - Reihe drängeln wollten (angeblich hatten sie Nummern für Floch bekommen). Da sie das mit einer Selbstverständlichkeit taten, gab es kritische Blicke und Worte und Proteste in der Schlange, da wir ja alle "ordentliche" Nummern hatten. Horst hat das dann irgendwie geregelt, dass die beiden abzogen, da das nicht wirklich koscher war.

Ansonsten muss man sagen, dass es in der Schlange sehr lustig war und auch die Reihenfolge der Nummern nicht so die Rolle spielte. wer keine Zeit hatte, der wurde auch mal vorgelassen, nur Höflichkeit war gefragt.

idur14
18.06.2009, 08:33
Wenn ich mirs so im Endeffekt überlege, ist vielleicht wirklich Würfeln das beste. (müsste dann aber auch für die Bevorzugten gelten). So kann man diese professionellen Skizzenjäger ausschalten. Der Zufall regiert halt die Welt
Und wer halt nicht gut würfelt, der kriegt es immerhin noch signiert.

Ganz so traurig bin ich nicht, da ich ja von Uli Oesterle und von Frank Pe was bekommen habe.

Bernd Glasstetter
18.06.2009, 08:43
Stimmt das Würfeln bei Uli hat mir sehr gut gefallen.

Asher
18.06.2009, 09:45
Danke, Kollege Blech! Was sich Leute so alles einfallen lassen ...

Hm, das Würfeln ... An sich okay, aber die Leute stellen sich dann immer und immer wieder an.
So erzählt bekommen bei Émile Bravo, der wohl auch schon etwas genervt war, wenn Leute drei-, viermal vor einem stehen, dumpf würfeln und ohne was mit ihm zu sprechen grummelnd wieder nach hinten an's Schlangenende gehen.
Das war dann wohl auch weniger Fankontakt als Abgreifen.
Aber eine optimale Lösung gibt's wohl nicht.

idur14
18.06.2009, 11:46
Vielleicht macht man das Würfeln ja auch vorher, wo der Künstler noch gar nicht da ist. Bei den Nummern macht man es ja auch vorher.

Kollege Blech
18.06.2009, 12:08
Bei den großen Mangastars in Leipzig werden Nummern ausgegeben und dann gibt es ne Lotterie - Lose werden gezogen und die Gewinner erhalten ein Autogramm. Damit würde man vermeiden, dass sich Würfler mehrfach anstellen. Allerdings ist es ja auch nicht so, dass die Schlangen endlos sind. Das heißt, wenn die Anzahl der Glücklichen noch nicht erreicht worden ist, warum soll man nicht erneut sein Glück beim Würfeln versuchen dürfen? Das Würfeln treibt manchmal auch komische Blüten. Auf der CA 2007 (?) waren bei Panini in manchen Schlangen weniger Interessenten für Zeichnungen als Nummern da waren. Weil viele Fans erst einmal bei den bekannteren Künstlern anstanden. Trotzdem wurde teilweise gewürfelt - ich hätte diesen Fans ne Nummer gegeben, weil sie sich eben bewußt für den etwas unbekannteren Künstler entschieden haben (wurde dann teilweise an anderen Tagen auch so geregelt). Recht machen kann man es sowieso kaum jemanden.

Comicfan 666
18.06.2009, 21:18
Das Würfeln wäre auf jeden Fall die beste aller Möglichkeiten.
Der Vorschlag "herrenlose Koffer" aus der Warteschlange zu entfernen ist sehr gut, klappt aber leider in der Praxis seltsamerweise nicht. Letztes Jahr haben die Veranstalter in Contern es angedroht, passiert ist dann aber....... nichts. SCHADE.
Um noch einmal auf den Anstand zurück zu kommen. In den ganzen Jahren habe ich es NIE erlebt das sich Kinder oder Jugendliche versucht haben vorzudrängeln. Es waren immer die älteren Sammler die jeden Anstand bzw. Kinderstube über Bord geworfen haben. Tolles Beispiel für die jüngere Generation...............

Mick Baxter
19.06.2009, 00:34
Das Würfeln wäre auf jeden Fall die beste aller Möglichkeiten.
Ich wäre für eine Kombination. Ein Teil nach Nummer und Reihenfolge der Anmeldung, ein (kleinerer) Teil, der gelost wird.

eis
19.06.2009, 07:52
Anstand und das Alter. Ich berichtete im Rahmen des Comicsalon 2006 (glaube ich) über die Entgleisungen bei der Terminvergabe "Tardi" und wurde deswegen aus dem älteren Comicfreunde-Lager etwas angefeindet. Und ja, auch mir scheint es , als seinen jugendliche Comicfreunde mit der Idee "ruhig in der Schlange stehen und warten" vertrauter. Natürlich sind die nicht sozialen Vordrängler und "viele Koffer in vielen Schlangen"-Haber Ausnahmen und nicht die Regel.

hkluth
19.06.2009, 16:47
Auf Veranstaltungen mit vielen Zeichnern finde ich Nummern gut, dann kann man sich seine Nummer abholen und sich auch mal Ausstellungen angucken statt 3 Stunden in einer Schlange zu verharren und noch nicht mal zu wissen, ob der Zeichner nicht vorher abbricht.
Grundsätzlich ist auch bei Monster-Schlangen gegen Würfeln nichts einzuwenden, wobei ich die Panini-Lösung favorisiere: Würfeln bevor der Zeichner kommt. Bei Ultra hast Du gewürfelt, war die Nummer gut, kriegtest Du eine Zeichnung. Die Schlange hat derweil gewartet, dann der nächste und der nächste. Das nervt den Zeichner und Du stehst trotzdem lange an und kannst trotzdem leer ausgehen.

Und dass man bei langen Schlangen auch seine Tasche stehen lässt und ab und zu mal weggeht, ist denke ich auch OK, wenn man es nicht inflationär betreibt, 7 Taschen hat, 14 Kinder (welcher Vater schleppt seine Kinder überhaupt zum reinen Anstehen mit??), sondern den Großteil der Zeit neben seiner Tasche verbringt.

Generell war München wie ich fand sehr zivil, Du konntest mal aus der Schlange rausgehen und man hielt Plätze frei, keine großen Diskussionen à la "Ich war aber vorher da" usw. Was immer blöd ist, ist wenn Nummern direkt nach Eröffnung verteilt werden, weil dann Presse- und Standleute immer die ersten sind, lustigerweise auch immer die gleichen Leute. In Essen war das früher noch schlimmer. Da gabs Leute die mit der Türöffung zum Panini-Stand gerannt (!) sind und kaum waren sie dort nach Luft schnappend angekommen, standen dort bereits 10 Presseverteter.

Noch ne lustige Geschichte am rande zu Bonhomme: wenn ich das richtig mitbekommen habe, hat ein bekannter Sammler mit zweifelhaftem Krawatten-Geschmack am Sonntag morgen mit seinem Sohn draussen gewartet. Als dann klar war, dass nur die ersten 10 ne Nummer kriegen, wurde der Junge vorab in die heiligen Hallen gemogelt unter dem Vorwand, der kleine müsste mal dringend und ob man ihn nicht netterweise reinlassen könnte bevor den Marienplatz vollstrullt. Und wer stand dann um 10 h direkt bei Bonhomme statt an einem Pissoir? ...

Clint Barton
19.06.2009, 17:59
Ich finde es auch ein bißchen schade, daß manche Leute jedes Mal, jeden Tag beim gleichen Zeichner anstehen. Reicht nicht EINE Zeichnung und man lässt mal andere vor?
Klar hätte ich mich vor ein paar Jahren noch mal bei Camuncoli anstellen können, aber ich hatte schon eine wunderschöne Zeichnung vom Jahr davor. Das reicht doch.

Lola65
19.06.2009, 18:02
das erinnert mich an musikfans, die glauben, nur sie und niemand sonst darf in der ersten reihe vor ihrem star stehen :D :D und das in jedem ort der tournee :D

idur14
20.06.2009, 10:56
JA, das mit dem KRawattentypen stimmt. Sein Junge (ein blonder) ist dann wirklich da gesessen. Es haben sich auch einige aufgeregt, andere haben den Trottel (den Vater) einfach werken lassen.
Ich muss allerdings gestehen, dass er selbst bei der Eingangstür 3 Plätze vor mir war und auch ohne den Trick zu einer Nummer hätte kommen müssen.

John Helena
20.06.2009, 20:27
ich habe mir die Beiträge durchgelesen und muß euch in vielen Dingen wirklich recht geben. Ich bin selber ein Comic Fan und stelle mich auch gerne bei Zeichnern an.
Ich möchte aber klar stellen, das ich mich bei Zeichnern anstelle die mich wirklich interressieren und wo ich auch die Comic Bücher habe.

In München habe ich bei Rossi festgestellt, das kaum jemand band 1 und 2 von W.E.S.T dabei hatte, klar die beiden Bänden sind mittlerweile vergriffen, aber wenn man sich wirklich dafür interresiert hätte, hätten viel mehr Leute diese Bücher dabei gehabt. Das zeigte mir einfach, das einige "Spezialisten" nur auf Zeichnungen aus waren.

Ein Negativer Vorfall möchte ich hier aber auch noch zum Besten geben. So habe ich mitbekommen (Schade das ich meine Kamera nicht dabei hatte) wie ein "Spezialist" bei Frank Pe am Carlsen Stand die erste Zeichnung bekommen hat, und ca. 1 Stunde später beim Stand von Salleck der selbe "Spezialist" wieder an erster Stelle stand und seine zweite Zeichnung von Frank Pe abholte. Am Stand von Salleck teilte man mir lapidar mit, das fünf Nummern vergeben worden sind und das es keine weitere Zeichnung mehr geben würde. Darüber hab ich mich geärgert...weil diese fünf Nummern an die "gewissen" Leute verteilt worden sind. Wenn so etwas sogar noch von Verlegern unterstützt wird, dann wird sich nie etwas ändern. Und ich bin mir sicher, das sich diese Leute Verleger und Sammler sehr gut kennen.

Aber eins weiß ich jetzt, meine kamera werde ich nicht mehr vergessen....

Peter L. Opmann
20.06.2009, 21:32
Ach, in der Bundesliga ist doch der Videobeweis auch nicht zugelassen...

Bernd Glasstetter
20.06.2009, 22:05
Die Verleger sind sich der Probleme sicher auch bewusst. Eckart Schott hat sich dementsprechend mir gegenüber in München geäußert. Nur: Wie sollen sie sowas kontrollieren?

idur14
21.06.2009, 07:13
WIe gesagt, das Zufallsprinzip. Und Beendigung der offensichtlichen Bevorzugung. Da kann sich kein Verleger rausreden. Wenn am Sonntag die Schlange schon um 9.30 anfängt (wie mir mitgeteilt) und erst um 10.00 Einlass ist, dann läuft einfach was falsch. Das liegt dann schon an Salleck.

Wobei mir das bei Frank Pe schon komisch vorkommt. War es nicht so, dass alle die bei Carlsen/ultracomix nicht gekriegt haben, dann in der Reihenfolge am nächsten Tag bei Salleck drankamen.

Bembelo
21.06.2009, 08:15
Es kann da nur eine vernünftige Regelung geben, wenn sich die Verlage auf eine einheitliche Vorgehensweise einigen und sich da auch dran halten - und bereits da habe ich gelinde gesagt meine Zweifel.

@idur 14

Während wir aufgebaut haben, haben sich einige Leute auf die Stufen der Bühne gesetzt und uns gesagt, dass sie die Schlange für Bonhomme eröffnen. Was hätten wir tun sollen unter Einsatz eines SEK die Schlange auflösen lassen ?
die in der Schlange Wartenden wüst beschimpfen und beleidigen ?
14 Tage vorher über unsere Website Lose verkaufen und den Erlöse der Aktion "Comicsammler in Not" zukommen lassen ?

Es gibt da keine gerechte Lösung solange.....(sie oben)

Stell' Dich mal in Deiner Freizeit (und bei mir war es Freizeit und als Selbständiger habe ich noch nicht mal Anspruch auf bezahlten Urlaub) 4 Tage hinter den Salleck stand und lass die geballten Comicpsychos an Dir vorbeiziehen, aber hallo......
Aber wir sprechen hier von einer kleinen Gruppe von Hardcore-Sammlern, die kaum mehr als 50 Leute umfasst.

Die große Anzahl der Besucher und Fans sind nett und freundlich und legen nicht dieses egomanische Verhalten an den Tag und die müssen natürlich unter jenen Typen leiden, die wie ein Karnickel ihre Losung in Form von Mozartkugeln bei jedem Zeichner hinterlassen oder die sich an Kinderschlangen vorbei zum Zeichner drängen oder die ihren Sohn unter dem Vorwand des Toilettenbesuchs als Platzhalter vorschicken.

Also: Appell an die Verlage und die Veranstalter, sich da einige Gedanken zu machen.

abaddon
21.06.2009, 11:48
Was mich nur immer wiedr wundert: Wieso funktioniert das ganze bei Reprodukt so einfach? Keine Nummern, kein kaufzwang, eine gemütliche schlange, alle bekommen zeichnung alle sind zufrieden. War vor 2 jahren so war auch diesmal so. Da frage ich mich dann schon warum ich ein kleines vermögen bei salleck lassen muss um meine zeichnungen zu bekommen, oder auch nicht, und mich von einem dicken bamstel am sonntag morgen rumschubsen lassen musste um in die Bonhomme schlange zu kommen. Und liebe salleck leute: erklärt mir nicht dass es euch nicht aufgefallen wäre dass bei euch immer die gleichen leute zeichnungen bekommen haben!

fred
21.06.2009, 14:42
Der Kaufzwang eines Albums gegen eine Zeichnung bei einem Verlag wie Salleck ist existentiel wichtig und richtig. Daher vollkommen in Ordnung, gerechtfertigt und die logische Konsequenz.

Denn wie sollte Salleck sonst in der Lage sein, über Jahre hinweg auf allen wichtigen Comicfestivals und Börsen deutschlandweit vertreten zu sein. Unermüdlich europäische Comicgrößen zum signieren für die Fans organisieren, ohne einen Bruchteil der gesamten Kosten aus dem Erlös von direkt verkauften Alben zu finanzieren? Wären da nicht die größeren Verlage gefragt. Dessen Budget für Werbekosten andere Möglichkeiten bieten? Welcher Festivalbesucher unter uns möchte auf einer Messe neben Ausstellungen, Verlagsständen, Vorträgen, etc. auf internationale Comiczeichner verzichten?

ZNS
21.06.2009, 16:20
@abaddon: Was ist denn ein bamstel?
Der Unterschied zu Reprodukt liegt, was die Zeichner betrifft, wohl daran, dass viele Signaturjäger eher die populären francobelgischen Zeichner auf ihrem Radar haben. Und die hatte 2009 in München Salleck zu bieten. Zudem tummelten sich 2009 viel mehr Fans auf dem Festival als 2007.
Die wirtschaftliche Seite der Zeichnerpräsentation muss von den Verlegern beantwortet werden.
Ich hatte mich in früheren Jahren auch darüber geärgert, wenn ich ein Album kaufen musste um zu einer Zeichnung zu kommen. Durch das Internet ist aber doch schon früh zu sehen, welche Zeichner vor Ort sein werden (mal von den Abspringern abgesehen). Also plane ich den Kauf so, dass ich auf dem Festival das Album zum Hineinzeichnenlassen kaufe.

Lola65
21.06.2009, 16:25
anscheinend sind comickäufer/leser und zeinungssammler/jäger nicht die gleichen - ansonsten wäre es ja egal ob man das entsprechende album vor ort kaufen muß oder nicht, da es sowieso gekauft wird, kann es auch vor ort erstanden werden

SUBZERO 2000
21.06.2009, 17:44
Also ich kaufe ja mindestens vier Monate bevor ich auf eine Comicveranstaltung gehe keine neuen Comics. Enteder muss man die am Stand kaufen damit man eine Zeichnung bekommt - was ich ganz in Ordnung finde - oder man sieht sie an irgendeinem Stand billiger. Dann ärgert man sich wenn man mehr bezahlt hat.

Zum Thema würfeln muss ich sagen dass ich mich da nicht mal anstelle. Sorry, aber in der Regel stehe ich so 1 bis 2 Stunden in der Schlange und nur um dann zu würfeln und nichts zu bekommen ist das zu viel Aufwand.

Nummern finde ich ganz okay allerdings nur wenn die auch akurat umgesetzt werden. Zuallererst sollte man sich daran halten wann die Nummern ausgegeben werden und nicht erst 1 oder 2 Stunden später die Nummern ausgeben. Dann sollten die Verlautbarungen vom Vortag auch am nächsten Tag gelten. Es ist einfach zum Speien wenn einem versichert wird dass die Nummern die übriggeblieben sind am nächsten Tag gelten und zuerst drankommen........und wenn man dann am nächsten Tag kommt weiss keiner davon und man muss sich wieder neue Nummern besorgen. Das klingt jetzt pingelig aber wenn man drei Tage für denselben Zeichner ansteht, der nicht mehr als 10 Leute pro Tag schafft, und am dritten Tag von Platz 3 auf Platz 9 rutscht und dann wieder leer ausgeht....tja, das wurmt schon.

Was die Koffer angeht weiss ich nicht ganz was ihr meint. Ich hab auch schon mal geschlagene eineinhalb Stunden in einer Schlange gestanden und hab dann die Schlange verlassen um mir ein bisschen die Beine zu vertreten. Für die jungen Hüpfer ist das vielleicht kein Problem aber wenn man erst mal in ein gewisses Alter kommt hat man doch Probleme mit längerem Stehen. Aus diesem Grund hab ich mir jetzt ja auch einen Klappstuhl besorgt was übrigens zur Conventionstandardausrüstung gehören sollte. Auf jeden Fall musste ich mal kurz weg und hab meinen Koffer als Platzhalter dagelassen.

Und ihr fändet es echt in Ordnung wenn jemand meinen Koffer entfernt hätte während ich weg war und ich dann nochmal ganz hinten in die Schlange müsste ? Nach eineinhalb Stunden ? Ihr seid hart.

Frau Rotten
21.06.2009, 18:54
Den beschriebenen Vorfall habe ich nicht mitbekommen, aber muss sagen, dass es sich wirklich gemein anhört, besonders gegenüber Kindern.

Als absoluter Messeneuling war ich eh etwas entrüstet über das Verhalten einiger "Skizzenjäger".
Hatte mich zum ersten Mal in meinem Leben in eine Schlange eingereiht und bekam mit wie sich einige Herren schon zum dritten Mal anstellten und sich ziemlich über das Würfelsystem (in diesem Fall bei Émil Bravo) pikierten.
Ich finde das dies auch eine Schwachstelle des Würfelsystems ist, wenn sich die Leute einfach immer wieder anstellen können um erneut ihr Glück zu versuchen.
Positiv daran war, so wie ich es in meinem Fall erleben durfte, das Émil Bravo den Würfel nehmen konnte um ihn von einer 3 auf eine 5 zu drehen und somit ein bißchen Einfluss hatte, wer eine Zeichnung von ihm bekam.

Außerdem möchte ich sagen, dass man als Zeichner leider nicht immer mitbekommt, wer, wie lange, schon da vor einem steht, da man den Kopf ja meist über's Papier geneigt hat. Will damit sagen, dass ich mich persönlich schon ärgern würde, solchen Menschen etwas zu zeichnen.
(Wollte mich jetzt nicht mit Mike Rote oder Émil Bravo vergleichen. ^^ Schön wär's wenn es in Zukunft wie bei den Beiden laufen würde :) )

McSilent
21.06.2009, 19:48
Ich war nur einen Tag in München, dadurch habe ich es diesmal nicht so mitbekommen. Aber gewisse Probleme, gibt es ja schon länger

Zum Thema Kaufzwang: Ich mache es mittlerweile ähnlich wie mein Vorschreiber, dass ich von den angekündigten Künstlern die neu erschienen Titel nicht mehr vorher kaufe, sondern direkt auf der Messe. Ich habe jedoch die Erfahrung gemacht, wenn man höflich fragt und stattdessen etwas anderes beim Verlag kauft, weil man das entsprechende Werk bereits hat, ist das meist kein Problem.

Ich denke, eine generelle Lösung kann es nicht geben, aber jeweils eine für verschiedene Fälle.

Gibt es beispielsweise ein Künstlergespräch, sollten dort Nummern für die nächste Signierstunde auf der Messe ausgeteilt werden, natürlich mit dem Hinweis, dass man sich das entsprechende Werk am Stand kaufen muss. Wurde auf der Buchmesse schon mehrmals so gemacht. Wen der Künstler wirklich interessiert, der besucht auch das Gespräch.
Negativbeispiel war für mich Barbucci in Erlangen 2004, als sich die Schlange für die Signierstunde am Nachmittag während des Künstlergesprächs um 11 Uhr vormittags bildete. Carlsen gab natürlich dann Nummern für die Schlangestehenden aus, wer im Gespräch saß, ging leer aus.


Kein Künstlergespräch, aber absehbar, dass ein großer Andrang herrscht? Nicht nur eine Uhrzeit für die Signierstunde, sondern auch gleich für die Nummernausgabe angeben. Hierbei dann Personen durchzählen, bekannt geben wieviele Zeichnungen der Künstler geben wird und anschließend würfeln lassen oder losen.

Auch nervt es, wenn man die Halle betritt, draußen relativ weit vorne in der Schlange stand und sich beim Künstler bereits vor der Öffnung eine laaange Schlange gebildet hat. Sorgt durchaus für Unmut, vor allem, wenn man von den ersten Personen in der Schlange stolz darauf hingewiesen wird, man stehe hier ja schon ne halbe Stunde. Hier ebenfalls losen oder würfeln, bevor der Künstler da ist.

Ach ja, nochmal Barbucci: Positiv war dann dagegen, dass man von Seitens Carlsen am nächsten Tag erst mal nur Nummern für Barbucci ausgab, wer eine Eintrittskarte vorweisen konnte. Personen die lediglich ihr "Umhängeschildchen" hatten, mussten sich hinten anstellen.

Wurden Nummern ausgegeben, dann bitte auch auf der Übersichtstafel mit den Signierzeiten vermerken. Vor allem, wenn diese vom Vortag stammen.

Gibt es hingegen eine Schlange, die eventuell auch schon "geschlossen" wurde, sprich, es soll sich keiner mehr anstellen, dies auch den Letzten in der Schlange sagen, so dass sie eventuelle Neuankömmlinge darauf hinweisen können.

Prinzipiell habe ich nichts gegen das Schlange stehen, die interessantesten Gespräche entwickeln sich in dieser, man zeigt sich gegenseitig die Mappen, gibt Tipps für Neuerscheinungen von den Kleinverlagen usw. Meist ist es auch kein großes Problem, dass mal jemand kurz weg muss und wieder kommt, dafür braucht man auch keinen Koffer.

Koffer, die also nur abgestellt werden, und am Besten die anderen Personen in der Schlange nicht mal wissen, wer dem jetzt gehört - entfernen, das Verhalten des Besitzers ist unhöflich und wenn er sich beschwert - könnte ja 'ne Bombe drin sein :D


Mein absolutes Negativbeispiel war jedoch in Erlangen letztes Jahr. Die Edition Moderne gibt Nummern für David B. aus - der Herr, der seine vor mir erhielt, fragte mich anschließend, für wen denn die Nummer sei und was derjenige gezeichnet hätte. :rolleyes:

Achja, kleiner Verbesserungsvorschlag für die Signierbühne in München: evtl. die Namensschilder auf einer Leiste über den Signierenden anbringen. Hilft bei der Identifikation der Schlange :)

idur14
22.06.2009, 10:33
Also mir positiv aufgefallen sind in München Reprodukt und auch Carlsen (Ultracomix). Da hat das ohne irgendein Drumherum funktioniert. Auch bei Panini wars ganz gut. Vor allem Ultracomix muss ich hier mal besonders loben, weil mir die eigentlich immer freundlich erschienen sind und sich auch von den biersaufenden Grölern am Freitag Abend vor deren Stand nicht aus der Ruhe haben bringen lassen.

Das mit dem Kaufen finde ich auch OK, schließlich soll der Verlag was davon haben. (es sei denn das letzte Album des Künstlers liegt lange zurück). Aber auch da kann man abhelfen. Habe zB bei Uli Oesterle erlebt, dass er selbst gesagt hat, dass er gerne was macht, wenn die Leute irgendwas anderes bei Ultracomix (Carlsen/Splitter Vertreter) gekauft haben. Super so.

Ich glaube auch, dass es keine Allgemeinregelung für die Skizzen gibt und man die situationsbezogen wählen muss. Der erwähnte bamstl ist mir auch aufgefallen. Fand den teilweise etwas übermotiviert.
Das mit den professionellen Skizzenjägern und deren Büchern war mir bisher nicht so bewusst. Das ist teilweise wirklich arg. Vor allem auch noch wenn die unfreundlich sind, was mir witzigerweise bei Frank Pe so bei einer älteren Dame etwas erschienen ist. Es ist anscheinend deren Lebenszweck und wenn sie nur das haben, OK.

Ich weiss nicht wie das andere sehen, aber für mich bedeutet so ein Festival und auch die eingeladenen Künstler schon irgendwie eine Vorabauswahl, was man kauft. Es gibt aktuell sowieso so viel, dass man nicht alles haben kann.
So hab ich mich eben für Hector Umbra, Zoo, DMZ, Auto Bio usw. entschieden.
Mein Geldbörsl kann eigentlich fast froh ein, dass ich bei Salleck nicht zum Zug gekommen bin. Das wären nochmals 65€ gewesen. Irgendwie wirds aber dann wohl in der Zukunft doch noch dazu kommen (müssen).;)

Kollege Blech
22.06.2009, 13:17
Was die Koffer angeht weiss ich nicht ganz was ihr meint. Ich hab auch schon mal geschlagene eineinhalb Stunden in einer Schlange gestanden und hab dann die Schlange verlassen um mir ein bisschen die Beine zu vertreten. ... Auf jeden Fall musste ich mal kurz weg und hab meinen Koffer als Platzhalter dagelassen.

Und ihr fändet es echt in Ordnung wenn jemand meinen Koffer entfernt hätte während ich weg war und ich dann nochmal ganz hinten in die Schlange müsste ? Nach eineinhalb Stunden ? Ihr seid hart.

Nein, nein, darum gehts nicht. Mal kurz auf Toilette oder auch an nen anderen Stand ist ok, solange du ja sonst auch geduldig mit anstehst und auch mit deinen Schlangennachbarn ein paar Worte wechselst. Es geht einfach um die herrenlosen Koffer, deren Besitzer niemand kennt. Die stehen ganz vorn in der Schlange rum und der Besitzer taucht dann kurz vor Signierbeginn auf, wenn überhaupt...oft auch einfach später und fordert ne Zeichnung ein. Ein Schlag in das Gesicht derer, die wirklich über eine längere Zeit geduldig auf ne Zeichnung warten.

hkluth
22.06.2009, 13:32
"Kaufzwang" find ich völlig OK, ansonsten wären auf deutschen Comic-Messen gar keine nahmhaften Künstler. Meines Erachtens sind die meisten Verlage eher klein und erwirtschaften nicht die Profits, die man Ölkonzernen nachsagt.

Ausserdem kann man zum Beispiel bei Salleck irgendein Comic kaufen, wenn man eine Signatur haben will, man muss ja nicht den Band des anwesenden Künstlers kaufen. Weil Hardcore-Fans in den meisten Fällen ohnehin alles haben. Das ist eine sehr faire Lösung, anders als zum Beispiel bei Ehapa.

Ansonsten kann man nicht alles regeln, so gerne gerade wir Deutschen die Welt gerne gerecht regeln würden. Geht halt nicht. Man muss auf den Anstand der Leute vertrauen. Ich stelle mich selber bei Zeichnern (an verschiedenen Tagen) mehrfach an. Bei Zeichnern aber , die wie Frank Pe nur 10+5 Skizzen machen und so heiss begehrt sind, dass es auf jeden Fall später 50 Frustierte gibt, sollte einen der eigene Anstand davon abhalten, sich erneut anzustellen, wenn man schon eine Skizze hat.

Bernd Glasstetter
22.06.2009, 15:14
Ich bringe mal ein Beispiel aus Italien an, das ich sehr gut finde, auch wenn es im Supermarkt stattfindet. Man muss dort an den Bedienungsstellen für Wurst, Fleisch, Käse jeweils Nummern ziehen. Irgendwann wird die Nummer aufgerufen. Ist man nicht da, wird die nächste Nummer aufgerufen und die eigene Nummer verfällt. Ohne jegliche Diskussion wohlgemerkt. Klar, das gibts durchaus auch schon in Deutschland, beim Fi-Amt zum Beispiel. Aber wie wäre es mit einem solchen System? Wer halt dann nicht da ist - weil Kofferhinsteller - hat Pech gehabt, muss wieder eine neue Nummer ziehen und sich gaaaaaaaanz hinten einreihen. Und Nummern werden erst ab 10:00 Uhr vergeben, nicht früher. Alle vom Vortag verfallen dann einfach.

idur14
22.06.2009, 16:08
Harter Tobak das. Verhindert aber irgendwie auch nicht, dass bei den Zeichnern nur die professionellen Skizzenjäger zum Zug kommen. Weil die (ob Koffer oder nicht) immer vorne stehen.

Ich nehme mal mein Beispiel. Ich habe mir in Münchendie ersten Skizzen meines Lebens geholt. Schlendere am Freitag gemütlich herum, wie einer sagt Fank Pe ist da. Stell mich zufällig bei ultracomix an und schon war ich dabei. Fazit: Ich habe alle drei Alben Zoo gekauft und mich tierisch gefreut. Während sowas für einen professionellen Skizzenjäger wohl eher schon Routine ist.

Vielleicht machts aber auch die Mischung aus. Wenn man Künstler 2-3 Tage hier hat macht mans halt an einem Tag mit anstellen und am anderen Tag mit würfeln. So bedient man beide Kundenkategorien. Die die eine Nummer durch anstellen erreicht haben, können dann gleich danach nicht mehr würfeln.

Fazit: Keiner kriegt zwei Zeichnungen!!!

John Helena
22.06.2009, 16:45
Nun, so einfach wie es klingt, ist es leider nicht. ich bin schon seit vielen jahren dabei Comic Events zu besuchen und habe mich schon sehr oft bei vielen Zeichnern in Deutschland. Belgien oder Frankreich angestellt. Es ist einfach so, das gewisse "Profis" es immer schaffen ganz nach vorne zu kommen. Mann hat einfach irgendwann die Erfahrung wie man es anstellt. Ich kann dir sagen das ich auch schon oft bei den ein oder anderen Zeichner die Nummer 1 hatte. Aber halt auch nicht immer.... und ohne irgendwie unfair gegenüber den anderen zu sein.

Wenn du in Zukunft regelmäßig solche Events besuchst, wirst du sehen, das auch du irgendwann mit ganz vorne dabei sein wirst. :cool:

McSilent
22.06.2009, 16:51
Ich bringe mal ein Beispiel aus Italien an, das ich sehr gut finde, auch wenn es im Supermarkt stattfindet. Man muss dort an den Bedienungsstellen für Wurst, Fleisch, Käse jeweils Nummern ziehen. Irgendwann wird die Nummer aufgerufen. Ist man nicht da, wird die nächste Nummer aufgerufen und die eigene Nummer verfällt. Ohne jegliche Diskussion wohlgemerkt. Klar, das gibts durchaus auch schon in Deutschland, beim Fi-Amt zum Beispiel. Aber wie wäre es mit einem solchen System? Wer halt dann nicht da ist - weil Kofferhinsteller - hat Pech gehabt, muss wieder eine neue Nummer ziehen und sich gaaaaaaaanz hinten einreihen. Und Nummern werden erst ab 10:00 Uhr vergeben, nicht früher.

Prinzipiell läuft das mit den Nummern ja oftmals schon so, nur dass diese eben ausgegeben werden und man sie sich nicht zieht. Aber es ändert nichts an den Schlangen-vor-zehn Uhr-Problem. Dann ist die Schlange nicht vor dem Zeichnertisch, sondern der Ausgabestelle.

Panini machte es die letzten beiden Male in Erlangen so, dass man solange würfeln ließ, bis alle Nummern (meist 10) vergeben waren. Wer Würfelpech hatte, durfte sich wieder anstellen. War dann halt ein Kreislauf, bis alle Nummern vergeben waren. Dadurch war niemand bevorteilt, der vor der offiziellen Eröffnung drin war.


Alle vom Vortag verfallen dann einfach.
Problem ist ja meist, dass das Nummern für Leute sind, die ewig in der Schlange standen, und dann keine Signatur/Zeichnung mehr bekommen haben, weil der Zeichner keine Zeit mehr hatte oder zu müde war, zum weitermachen. Kommt ja in Erlangen vor allem am ersten Tag vor und ist nach der oftmals langen Anreise der Künstler absolut verständlich.

Fair ist dann halt, wenn der Verlag darauf hinweist, dass bereits so-und-soviele Nummern vergeben wurden.

Derma R. Shell
22.06.2009, 18:01
Möchte mal vorsichtig versuchen, für die hier allgemein als "professionelle Skizzenjäger" bezeichneten Signaturensammler aus Deutschland ( zu denen ich mich prinzipiell auch zähle ) eine Lanze zu brechen, da ich gut 80% von ihnen mit Namen benennen kann und sich unter diesen wirklich nur einzelne "Schwarze Schafe" mit echt rabiaten Methoden ( siehe obiges Beispiel ) befinden.
Man kennt sich halt untereinander, weil man sich einfach überall in der Welt auf Comicfestivals begegnet und versucht, Sketche der bevorzugten Zeichner zu bekommen ( egal ob in Frankreich, Belgien Holland, Spanien, England oder den USA ).

Zur Erläuterung möchte ich daher etwas aus der "Schule" plaudern, in der Hoffnung euch nicht zu sehr zu schockieren oder von meinen sonstigen "Mitstreitern" Prügel zu kassieren ;)

I.d.R. sind "wir" alle Comicleser, die unter den Zeichnern ihre Favoriten haben und diese in erster Linie "abklappern". Oft rücken beim Umherstreifen aber auch bislang unbeachtete Zeichner oder gar "neue Talente" ins Blickfeld, und man stellt sich auch bei ihnen an.

Leider gibt es halt auch einige wenige Spezialisten, die
1) sich nur aufs Skizzensammeln verlegt haben, ohne überhaupt die zugehörigen Comics jemals zu lesen. Dabei ist es ihnen auch völlig gleich, von wem sie eine Zeichnung bekommen, am besten von jedem "der einen Stift halten kann", und möglichst ohne großen finanziellen Aufwand, sprich auf leere Blätter oder in die mitgebrachten Skizzenbücher.
2) den Hals nicht voll kriegen und sich mehrfach bei denselben Zeichnern anstellen, um auch noch Skizzen in die Bücher für ihre Frauen, Kinder oder Hund, Katze und Maus zu bekommen.

Zu den unangenehmen "Koffer"-Methoden:
Leider sind unsere französischen und belgischen Nachbarn uns an Erfahrung mit solchen Signierevents um einige Jahre voraus und haben uns "in unseren Anfängen" als gutgläubige Fanboys in ihren Heimatländern erstmal abgewatscht und alle möglichen "Unarten des Skizzenjagens" spüren lassen, so daß wir gar keine andere Möglichkeit hatten als uns "anzupassen", wenn wir auch zum Zug kommen wollten. Und wenn man die gesamten Reiseausgaben ( z.B. nach Angouleme oder Barcelona ) betrachtet, da möchte man ja schon eine entsprechende "Ausbeute" einfahren.

Als Einzelner ist man dabei fast machtlos, da es hier neben etwas Glück grundsätzlich auf schnelle Information und Weitergabe derselben ankommt - man muß aushängende Pläne studieren, Änderungen rechtzeitig bemerken, die jeweiligen Zeichner einschätzen hinsichtlich Pünktlichkeit oder Schnelligkeit und die Abläufe bei den diversen Verlagen oder Ständen verinnerlichen. Daher wird sich arrangiert: zunächst mal schliessen sich im Ausland die deutschsprachigen Fans kurz und wenn nötig werden Kontakte zu den "Einheimischen" aufgebaut.
Schnell hat man gelernt, dass bestimmte Gesichter immer wieder vorne in Schlangen auftauchen und man erkennt die Technik des "Hopping" unter Zuhilfenahme abgestellter Rucksäcke oder Koffer bzw. Freunden, die "Platzreservierungen" bezeugen.

Diese Vorgehensweise wird von den "üblichen Verdächtigen" nun auch hierzulande weitergelebt, was leider in München durch einige Vertreter der rücksichtsloseren Sorte unangenehm ausgeartet ist.

Prinzipiell ist allerdings nicht verwerfliches an einem etwas "organisierten" Anstehen, denn vor dem Zeichner selbst sind alle wieder auf sich allein gestellt.

Es ist halt wie im richtigen Leben, die Rahmenbedingungen entscheiden über das Verhalten, was erlaubt ist, was möglich ist, wo Einhalt geboten wird...

Bernd Glasstetter
22.06.2009, 18:08
@Derma: Deine Erklärungen lassen mich ungläubig den Kopf schütteln. Ich meine, ich kann das sowieso nicht verstehen. Ich jage nicht nach Skizzen. Aber was da nach Deiner Beschreibung abgeht, auch dass man europaweit für ein paar Zeichnungen reist... Ne, kann ich nicht verstehen.

Lola65
22.06.2009, 18:08
klingt wie das morgige Handtuchhinlegenundplatzreservierung der Engländer am Strand oder Swimmingpool


ich kann da auch nur mit dem Kopf schütteln, Bernd - normal is das ganze nicht - Normalsterbliche die mal eine Zeichnung haben wollen, kommen da gar nicht zum Zuge während diese "fanatischen" Jäger eine Zeichnung nach der anderen bekommen, Nein danke!

ich frage mich, was passiert (von diesen fanatischen Leuten), wenn andere, die gar nichts von dem wissen das Du uns gerade erzählt hast, die Koffer einfach irgendwo anders hinstellen und diese Leute nicht nach vorn lassen. Gibts dann ne Prügelei?

McSilent
22.06.2009, 20:45
Zu den unangenehmen "Koffer"-Methoden:
Leider sind unsere französischen und belgischen Nachbarn uns an Erfahrung mit solchen Signierevents um einige Jahre voraus und haben uns "in unseren Anfängen" als gutgläubige Fanboys in ihren Heimatländern erstmal abgewatscht und alle möglichen "Unarten des Skizzenjagens" spüren lassen, so daß wir gar keine andere Möglichkeit hatten als uns "anzupassen", wenn wir auch zum Zug kommen wollten. Und wenn man die gesamten Reiseausgaben ( z.B. nach Angouleme oder Barcelona) betrachtet, da möchte man ja schon eine entsprechende "Ausbeute" einfahren.

Als Einzelner ist man dabei fast machtlos, da es hier neben etwas Glück grundsätzlich auf schnelle Information und Weitergabe derselben ankommt - man muß aushängende Pläne studieren, Änderungen rechtzeitig bemerken, die jeweiligen Zeichner einschätzen hinsichtlich Pünktlichkeit oder Schnelligkeit und die Abläufe bei den diversen Verlagen oder Ständen verinnerlichen. Daher wird sich arrangiert: zunächst mal schliessen sich im Ausland die deutschsprachigen Fans kurz und wenn nötig werden Kontakte zu den "Einheimischen" aufgebaut.
Schnell hat man gelernt, dass bestimmte Gesichter immer wieder vorne in Schlangen auftauchen und man erkennt die Technik des "Hopping" unter Zuhilfenahme abgestellter Rucksäcke oder Koffer bzw. Freunden, die "Platzreservierungen" bezeugen.

Diese Vorgehensweise wird von den "üblichen Verdächtigen" nun auch hierzulande weitergelebt, was leider in München durch einige Vertreter der rücksichtsloseren Sorte unangenehm ausgeartet ist.

Leider nicht erst nur in München, sondern schon seit Jahren. Aber du willst jetzt nicht ernsthaft dieses unhöfliche, beinahe asoziale Verhalten damit begründen, "dass das andere ja auch machen..." ?

Mittlerweile finde ich es gut, wenn einzelne Zeichner nur in die Bücher signieren und nicht in die Blöcke. Diese Schlangen sind meist deutlich angenehmer, z.B. letztes Jahr in Erlangen bei Achdè.

Vielleicht sollte man wirklich von Seitens der Verlage deutlichere Regeln aufstellen, auch wenn das schlimm und schade ist. Und ich denke mal, die Verlagsvertreter haben auch was besseres zu tun, als sich um manche Personen zu kümmern, die ihre gute Kinderstube mit betreten der Halle vergessen...

Eine Vertreterin von Carlsen hat mal bei Schlange stehen bei Carlsen erzählt, bei Stargästen hätten sie auch regelmäßig mit gefälschten Nummern zu kämpfen. Ich habe bislang gedacht, das wäre übertrieben, aber wenn ich das hier so lese, dann muss man sich doch ernsthaft Gedanken machen.


ich frage mich, was passiert (von diesen fanatischen Leuten), wenn andere, die gar nichts von dem wissen das Du uns gerade erzählt hast, die Koffer einfach irgendwo anders hinstellen und diese Leute nicht nach vorn lassen. Gibts dann ne Prügelei?
Mir hat ein Endzwanziger in der Schlange von (ich glaube) Pajarillo (Erlangen 2004) mal Schläge angedroht, als ich ihn nicht in die Schlange lassen wollte. Er hätte in einer anderen Schlange gestanden und war vorhin schon mal da. Sein Koffer war irgendwie aus der Schlange gerutscht, keiner kannte ihn. Konnte aber seitens der Verleger geklärt werden. Sein Pech, dass das dieser holländische Variant-cover-Verlag war und er kein englisch konnte :)

Gleicher Stand, anderer Tag. Die Schlange war bereits geschlossen, kam einer der Umhängeschildchen-vor-zehn-uhr-schlange-eröffnen-fraktion und hat dem letzten in der Schlange das Schild "Letzter" abgenommen und sich aufgeklebt. Wurde aber auch vom Verlag bemerkt und dieser weggejagt.

Lola65
22.06.2009, 20:56
na wenn er in einer anderen schlange steht, hatte er in deiner doch nichts zu suchen - kopfschüttel

McDuck
22.06.2009, 21:52
@Derma: Deine Erklärungen lassen mich ungläubig den Kopf schütteln. Ich meine, ich kann das sowieso nicht verstehen. Ich jage nicht nach Skizzen. Aber was da nach Deiner Beschreibung abgeht, auch dass man europaweit für ein paar Zeichnungen reist... Ne, kann ich nicht verstehen.


Hallo Bernd,

die einen züchten Meerschweinchen, andere folgen ihrem Lieblingsfußballverein oft auch in die weite Ferne wegen einem einzigen Spielabend in Istanbul und manche lieben es eben, Ihren Lieblingszeichnern beim Erstellen eines schönen Bildchens mit persönlicher Widmung zuzusehen. Das Ganze hat meist nichts mit "Jagd" zu tun, aber manches Mal zugegebenerweise mit der verrückten Bereitschaft, sich für eine begehrte Zeichnung oft stundenlang anzustehen.

Die paar Leute, die dieses Hobby pflegen, tun in 99 Prozent der Fälle niemandem Böses. Sie stellen sich meist brav (aber eben auch oft sehr früh) in die Reihen und warten bis sie drankommen.

Ich verstehe das Lamentieren einiger Leute hier auch deswegen nicht, da es fast bei allen internationalen Starzeichnern innerhalb der vier Tage völlig unabhängig von einigen manchmal herrenlosen Taschen leicht möglich war, durch gemütliches rechtzeitiges Anstehen wunderschöne Zeichnungen zu bekommen.

So waren z. B. bei Meynet, Seron, Bergese und Kujpers ab Samstag oft nur zwei bis drei Leute in der Schlange. Auch von Frank Pe, Superstar Philippe Francq, Rossi oder Bravo bekam man locker seine Widmungszeichnung. Man musste sich hier eben vielleicht ein Stündchen oder mal zwei anstehen, was ich, will man ein persönliches Andenken von diesen Künstlern erhalten, wirklich nicht übermäßig viel finde (vor allem verglichen mit Festivals in Frankreich)!

Lediglich bei Bonhomme war es auf Grund der kurzen Zeit, die er leider nur in München verweilte, naturgemäß etwas schwieriger!

Alle teilhabenden Verlage haben sich wirklich immer erfolgreich bemüht, auch Kurzbesuchern die Gelegenheit zu geben, einige ihrer Lieblingsautoren kennenzulernen und von den meisten auch eine Widmungszeichnung zu erhalten!

In allen Schlangen, in denen ich war (und das waren nicht wenige), ging es ausgesprochen lustig, friedlich und nett zu. Und wenn sich einer mal die Beine vertreten musste, wurde er auch wieder selbstverständlich an seinen Platz gelassen.

Bernd Glasstetter
22.06.2009, 22:58
Hm ja, manche werden es vermutlich genauso wenig verstehen, dass wir uns die Anreise und die Kosten aufhalsen, um dann bunte Filmchen über die Veranstaltungen ins Internet zu stellen und eigentlich ansonsten kaum etwas von der Veranstaltung zu haben. So gesehen sind wir von Splashcomics irgendwie auch nur Freaks der anderen Art. Wir sind halt Sammler von Daten :D Wenn ich dran denke, dass ich gerade in Mailand sitze und drüber nachdenke meinen Urlaub im Juli zu verlängern, um Interviews mit ein paar italienischen Zeichnern zu machen und Walt Disney Italia zu besuchen ist das vermutlich genauso wenig für einige verständlich...

Roguemann
22.06.2009, 23:33
Ein paar Gedanken von einem der "Unentwegten":

Es kommt viel auf die Rahmenbedingungen an. Ich habe selbst bei Rote nicht angestanden, aber wenn ich mich recht erinnere, gab es bei ihm sehr schnell Skizziertes, aber so, dass jede/r, der die entsprechenden Voraussetzungen erfüllte (Skizzenalbum oder dieses "Wie zeichnet man die Simpsons"-Buch?) eine Skizze bekam. (So wurde es auch von Bill Morrison in Essen letztes Jahr gehandhabt). Da würde es aus Sicht von Panini ja nur unnötigen Aufwand bedeuten, jetzt auch noch Nummern auszugeben, da eine einzelne Skizze in der Regel in etwa zwei, drei Minuten gezeichnet ist. Das ist natürlich eine ganz andere Situation als bei einem Zeichner oder einer Zeichnerin, wo dann schon mal eine Viertelstunde pro Zeichnung verwendet wird oder die einfach kürzer (nur an einem Tag und dann auch nur für zwei, drei Stunden) da sind und wo dann z.B. Nummern ausgegeben oder gewürfelt werden muß.

Nach meinen recht begrenzten Erfahrungen bei kleineren Messen und Signierterminen in Paris ist es in Frankreich absolut normal, seine Tasche oder seinen Rucksack als Platzhalter hinzustellen - da habe ich es schon mehrfach gesehen, dass "Schlangen" zum größten Teil aus aneinandergelehnten Rucksäcken bestanden. Im Endeffekt ist das ja auch nicht viel anders als Nummern ausgeben, nur eben nicht von den Ausstellern organisiert, sondern von den Fans selbst. Ich weiß nicht, wie jede/r andere es handhabt, aber wenn ich mich auf deutschen Veranstaltungen von der Schlange entferne und mein Gepäck da lasse, dann kläre ich das in der Regel vorher mit den Leuten vor und hinter mir in der Schlange ab, und oft genug löst man sich dann gegenseitig ab, was bei so langwierigen Schlangen wie etwa den morgentlichen Panini-Schlangen in Erlangen oder Essen das Leben erleichtert (man kann dann ja auch z.B. etwas zu essen oder trinken besorgen, die Toiletten aufsuchen, mit anderen schnacken oder sich die eine oder andere Ausstellung ansehen, zu der man sonst mangels Zeit nicht mehr käme).

Das Verfahren hat übrigens auch andere Vorteile. Zum einen, dass es etwas mehr Platz für alle gibt, was gerade bei einem beengten Lokal wie einem Comicladen oder etwa an der Salleck-Ecke (wenn mal wieder vier oder fünf Zeichner gleichzeitig signieren wie in München ja öfters vorkam) nicht schlecht ist. (An den Morgen, wenn die Nummern ausgegeben wurden und alles an die Tische drängte, konnte man da ja schon Platzangst kriegen).
Zum anderen, wenn ich die Schlange verlasse, dann tu ich das in der Regel um zu Ständen zu gehen, wo man nicht oder nur kurz anstehen muß, wo also wenig oder kein Betrieb ist, sei es für ein Gespräch oder auf der Suche nach einer Skizze. Und für kleinere Verleger, Selbstverleger, Fanzines usw. kann das schon einen kleinen Unterschied machen, wenn ich bei der Gelegenheit etwas kaufe (auch, um eine Zeichnung zu ergattern), denn wieviele von denen, die bei einer großen Schlange für einen der großen Stars leer ausgingen (sei es durch unsoziale Vordrängler, sei es durch Pech beim Würfeln), gehen dann stattdessen zu einem der weniger bekannten Künstler/innen? Ich hatte jedenfalls den Eindruck, dass auch diesmal bei einer Menge guter Leute deutlich weniger Andrang war, als sie verdient hätten.

Mick Baxter
23.06.2009, 02:18
Das kann ich bestätigen. Während sich vor der Bühne die Leute drängelnden, war es im "blauen Raum (http://www.comicguide.net/_bilder/lothar/bilder2009/messen/muenchen2009/rathausplan-k.jpg)" doch manchmal sehr ruhig.

hipgnosis
23.06.2009, 09:12
Das kann ich bestätigen. Während sich vor der Bühne die Leute drängelnden, war es im "blauen Raum (http://www.comicguide.net/_bilder/lothar/bilder2009/messen/muenchen2009/rathausplan-k.jpg)" doch manchmal sehr ruhig.

Daraus ensteht übrigens eine Problematik die ich nach den mir mitgeteilten München-Berichten und dem nun hier Gelesenen nicht ganz unkritisch finde.

Wir haben das selbe Phänomen ja auch in Erlangen, wo in der grossen Haupthalle teilweise Riesenandrang herrscht, in den beiden Seitenhallen oftmals noch nicht mal ein Bruchteil der Leute die Zeit zum Rundgang findet.

Und genau hier ist zum Teil natürlich die Künstlerpräsenz und das "lange" Anstehen in Schlangen die Ursache.
So bleiben oft anderen Kleinverlegern nur ein Bruchteil der Aufmerksamkeit - die aber gerade bei grossen Messen so wichtig wäre - denn die Grundkosten (Standgebühr je m² / Anreise / Unterkunft) liegen bei ihnen gleichhoch wie bei jedem anderen Verlag, der im Augenmerk der Fans liegt.

Nun kann man ja nicht deswegen keine Künstler mehr einladen - sind sie doch das Salz in der Suppe (die sich leider nicht jeder Verlag gleichermassen leisten kann) ;)

Doch bedarf es m.E. eines viel besser ausgeklügelten Aufstellungsplan seitens der Messe-Organisatoren.
Hier wird zu wenig wert darauf gelegt - so setzt man z.b. in Erlangen die drei Branchengrössen (Ehapa / Carlsen vertreten durch Ultra Comix / Panini) zwar etwas verteilt in der Haupthalle ein - aber dadurch geht auch ein grosser Prozentsatz der Zuschauer eben nur einmal in diese Haupthalle rein und kommt gar nicht wieder aus dieser heraus.

Profitieren durch diese geballte Ladung Messebesucher noch die Verlage in der Nähe der Branchengrössen, haben es die Aussenstehenden oft sehr schwer.
Würde man z.b. in jeder der drei in Erlangen befindlichen Hallen einen der drei Grossen setzen und dann mit etwas Geschick und Fingerspitzengefühl die anderen Verlage dazu verteilen, wäre glaube ich jedem dieser Verlage enorm geholfen.

Um wieder auf das Thema Schlange am Künstlerstand die Kurve zu bekommen - würde man bei guter Organisation seitens der Nummernverteilung (wie auch immer die ausschauen müsste) plötzlich nicht mehr stundenlang in der Warteschlange verweilen (was ja sicher diesen Leuten auch keinen Riesenspass bereiten dürfte), sondern hätte die Möglichkeit zwischendurch auch zu den kleineren Verlagsständen zu gehen, mit dem Vorteil des besseren Überblicks, da nun die Laufwege wegen des o.a. besseren Aufsteller-Managements wesentlich verkürzt wären.

In wieweit das auch für München zutrifft vermag ich nicht zu beurteilen, denn nach den Aussagen soll dort die Lokalität ja ohnehin deutlich kleiner als in Erlangen sein.

Grundlage jeglicher Überlegung ist natürlich der höfliche und respektvolle Umgang der Fans untereinander - ohne den es von Beginn an nur scheitern kann.

dinter3
23.06.2009, 09:26
Würde man z.b. in jeder der drei in Erlangen befindlichen Hallen einen der drei Grossen setzen und dann mit etwas Geschick und Fingerspitzengefühl die anderen Verlage dazu verteilen, wäre glaube ich jedem dieser Verlage enorm geholfen.da beisst sich die katze leider oft in den schwanz - wir haben´s oft erlebt, dass eine lange schlange, die quer durch den saal zu einem stand eines grossverlags führt komplett die sicht auf die stände von uns 'kleinen' verdeckt und uns stundenlang das gesamte laufpublikum kostet.

McDuck
23.06.2009, 09:38
Wenn ich dran denke, dass ich gerade in Mailand sitze und drüber nachdenke meinen Urlaub im Juli zu verlängern, um Interviews mit ein paar italienischen Zeichnern zu machen und Walt Disney Italia zu besuchen ist das vermutlich genauso wenig für einige verständlich...

Doch, das verstehe ich als Disneyfan nur zu gut! Nicht umsonst warte ich immer noch sehnsüchtig auf die Übersetzung deines Marco Rota-Interviews vom letzten Jahr :biggrin:

hipgnosis
23.06.2009, 10:22
da beisst sich die katze leider oft in den schwanz - wir haben´s oft erlebt, dass eine lange schlange, die quer durch den saal zu einem stand eines grossverlags führt komplett die sicht auf die stände von uns 'kleinen' verdeckt und uns stundenlang das gesamte laufpublikum kostet.

Sehe ich ein - gutes Argument! ;)

Daher muss man wirklich in beiden punkten taktisch klug organisieren.

1. Der Veranstalter bei der Wahl der jeweiligen Plätze

- nicht alle Grossen komprimiert aufstellen - vielleicht sogar in einen Eckbereich, damit die Mitte schön übersichtlich bleibt?

2. Der Verlag - welcher einen künstler am Stand sitzen hat.

- erst gar keine Riesen-Schlange bilden lassen, sondern das Ganze irgendwie limitieren, zumindest bei den Zeichnern, die hier angesprochen 15-20 Min. für jede Zeichnung benötigen. Anderswo bilden sich ja erst gar keine Schlangen.

hkluth
23.06.2009, 10:30
Mittlerweile finde ich es gut, wenn einzelne Zeichner nur in die Bücher signieren und nicht in die Blöcke. Diese Schlangen sind meist deutlich angenehmer, z.B. letztes Jahr in Erlangen bei Achdè.
t.

Der Grund warum es bei Achde recht schnell ging, war nicht die Weigerung in Blöcke zu zeichnen, sondren dass der nur schnelle Skizzen macht und nicht auf Wünsche eingeht (auch nicht auf simple Wünsche). Hätte Ehapa Nummern ausgegeben, wäre es noch schneller gegangen und Leute hätten mehr Zeit für Ausstellungen, Podiumsdiskussionen und Kleinverlage.

McDuck
23.06.2009, 10:59
da beisst sich die katze leider oft in den schwanz - wir haben´s oft erlebt, dass eine lange schlange, die quer durch den saal zu einem stand eines grossverlags führt komplett die sicht auf die stände von uns 'kleinen' verdeckt und uns stundenlang das gesamte laufpublikum kostet.

Ein guter Ansatz ist sicherlich das zum Teil in München wie auch auf der Frankfurter Buchmesse praktizierte Verfahren, die Zeichner an von den Verlagsständen separierte, eigene Signiertische zu setzen. Man braucht dazu "nur" entsprechend Platz, damit sich Schlangen nicht doch wieder bis zu den Verlagen erstrecken.

Roguemann
23.06.2009, 11:03
Was in München tendenziell ganz gut war (und was ja auch in Leipzig ähnlich gehandhabt wird), ist, dass dort auf der Bühne ein zentraler Signierbereich ist, an dem auch die "Kleinen" öfters zum Zuge bzw. in das Gesichtsfeld der Leute kommen, die sonst die Stände ohne große Stars links liegen lassen . Nur war es dann leider öfters so, dass bei einigen der betroffenen Zeichner/innen doch nur sehr wenige (bis keine) Fans anstanden, selbst z.B. bei jemand wie Peter van Dongen, den man ja auch nicht so oft antrifft, um den es aber vorher nicht so viel Rummel gab. Auch was die "Normalfans" gilt dann wohl das Sprichwort "You can lead a horse to water, but you can't make it drink." :weissnix:

idur14
23.06.2009, 11:04
Mal eine witzige Episode: Bei Uli Oesterle ist einer (ich glaube der hier oft beschriebene Skizzenjäger mit den Koffern) angestanden und wollte eine Death Zeichnung. Uli hat nein gesagt. Nachher hat er einem anderen sein Sammlung von Death Zeichnungen gezeigt die er zB auch in Barcelona abgestaubt hat.
Irgendwie will ich dem seinen Spaß nicht verderben, solange es gesittet zugeht. Das ist halt sein Hobby.

Andererseits hab ich folgende Frage:
Wäre es für die Verlage nicht besser (auch für die Verkäufe???), wenn man nicht immer dieselben die Skizzen bekommen lässt, sondern auch unbedarfte? Wirken hier Stammkäufer oder Neueinsteiger mehr?
Dazu nochmals meine persönliche Erfahrung: Ich hab mir die signierten Titel extra bei der Börse gekauft, der "Sammler" hatte sie auch, hat sie aber wohl schon vor Jahren gekauft.
Ist so eine Skizze für einen Neueinsteiger nicht ein gutes Marketing Instrument,dass diesen auch etwas an den Verlag bindet und ihm das Programm überhaupt erst vorstellt? Sollte man denen nicht auch die (Zufalls)chance geben?

Derma R. Shell
23.06.2009, 15:37
Dazu nochmals meine persönliche Erfahrung: Ich hab mir die signierten Titel extra bei der Börse gekauft, der "Sammler" hatte sie auch, hat sie aber wohl schon vor Jahren gekauft.

Über welche "Titel" schreibst du da gerade ?

hkluth
23.06.2009, 17:22
Wäre es für die Verlage nicht besser (auch für die Verkäufe???), wenn man nicht immer dieselben die Skizzen bekommen lässt, sondern auch unbedarfte? Wirken hier Stammkäufer oder Neueinsteiger mehr?
Dazu nochmals meine persönliche Erfahrung: Ich hab mir die signierten Titel extra bei der Börse gekauft, der "Sammler" hatte sie auch, hat sie aber wohl schon vor Jahren gekauft.
Ist so eine Skizze für einen Neueinsteiger nicht ein gutes Marketing Instrument,dass diesen auch etwas an den Verlag bindet und ihm das Programm überhaupt erst vorstellt? Sollte man denen nicht auch die (Zufalls)chance geben?

Wenn man mal von Bonhomme, Bravo und Frank Pe absieht, hat jeder in München eine Chance bekommen eine Zeichnung von einem Zeichner zu bekommen. Ob Neueinsteiger oder Stammkunden. Wie schon einer gesagt hat, es war eher befremdlich wie leer es tw. bei Van Dongen, Meynet oder Kuijpers war.

Und wie willst Du das trennen? Denn Stammkunden sind wie der Name schon sagt Stammkunden, d.h. die meisten lassen recht viel Geld beim Verlag übers Jahr hinweg. Und denen sagen "Du kriegst keinen Sktech", sondern lieber der hier, der kauft hier sein 1. Comic und im nächsten Jahr noch eins? Man muss da sicher einen Mittelweg finden, und der ist in München denke ich hervorragend gelungen.

Generell finde ich das Beste an eingeladenen Zeichnern, dass man dadurch mal neue Bände ausprobiert die man nicht auf seiner Standard-Einkaufsliste hat und dabei ganz tolle Bände entdeckt.

hkluth
23.06.2009, 17:26
Mal eine witzige Episode: Bei Uli Oesterle ist einer (ich glaube der hier oft beschriebene Skizzenjäger mit den Koffern) angestanden und wollte eine Death Zeichnung. Uli hat nein gesagt. Nachher hat er einem anderen sein Sammlung von Death Zeichnungen gezeigt die er zB auch in Barcelona abgestaubt hat.

Es gibt halt solche und solche Zeichner, die einen fänden es seltsam, wenn man eine Figur haben möchte, die er ursprünglich nicht gezeichnet hat, die anderen haben da sogar richtig Spass daran. Generell kann man wohl sagen, dass Zeichner, die für den US-Markt arbeiten, flexibel sind, weil die dort häufig mal die, mal ne andere Figur zeichnen. Und seltenst die Figur erfunden haben, wie die meisten Franko-Belgier. Frank Pe würde ich jedenfalls nicht um nen Batman bitten :-)

Comicfan 666
23.06.2009, 18:03
Grundsätzlich hat "Landbeer" diesen Titel eröffnet, da er beobachtet hat das es bei einigen "Älteren Herrschaften" mit dem Benehmen nicht weit her ist. Und das kann hier ja wohl KEINER abstreiten, auch wenn einige hier jetzt versuchen ihre Kofferabstellerei zu rechtfertigen.
Klaro sind es nur einige wenige, c.a. 10-12 Deppen wie ich es seit einigen Jahren LEIDER immer wieder mitbekommen muss. Aber gerade diese paar Leute reichen schon um bei einem Signiertermin die Stimmung unter den Wartenden in den Keller zu treiben.
Schlimm ist das teilweise aggressive Auftreten das mich persönlich sehr verwundert.

Bernd Glasstetter
23.06.2009, 18:07
Doch, das verstehe ich als Disneyfan nur zu gut! Nicht umsonst warte ich immer noch sehnsüchtig auf die Übersetzung deines Marco Rota-Interviews vom letzten Jahr :biggrin:Autsch, dieser Stachel in meinem Fleisch, Auaaaaa :D

Roguemann
23.06.2009, 19:42
Grundsätzlich hat "Landbeer" diesen Titel eröffnet, da er beobachtet hat das es bei einigen "Älteren Herrschaften" mit dem Benehmen nicht weit her ist. Und das kann hier ja wohl KEINER abstreiten, auch wenn einige hier jetzt versuchen ihre Kofferabstellerei zu rechtfertigen.


Grundsätzlich hat Landbeer diesen Titel mit seiner Interpretation von etwas eröffnet, das er aus einiger Entfernung und allem Anschein nach unvollständig beobachtet hat. Ob sich das betreffende Ehepaar tatsächlich in unzulässiger Weise vorgedrängt hat, ob sie einen "Platzhalter" benutzten oder ob sie sich vielleicht sogar von Anfang an mit den Leuten an der Spitze der Schlange verabredet hatten (was immerhin etwas plausibler erklären würde, warum das "Vordrängeln" offenbar widerspruchslos geschah obwohl die Leute in der Schlange nach Landbeers Angabe schon eine Stunde lang gewartet hatten) - ich weiß es nicht, was hier dazu geäußert wurde ist letztlich Spekulation. Landbeer, der einzige hier, der die Vorgänge selbst beobachtet hat, hat sich seit seinem Eröffnungsstatement nicht wieder gemeldet, weshalb wir nicht einmal sagen können, ob dort ein Koffer stand oder nicht. Wir WISSEN also sehr wenig über den Fall.

Comicfan 666
23.06.2009, 21:12
Sehr lustig....
Hallo Roguemann, da scheint mir doch ein kleiner "Kofferabsteller" ein wenig angefressen.
Ich habe selbst schon sehr oft ein asoziales Verhalten von "Extremsammlern" erlebt wie es hier mehrere User geschildert haben.
Also müssen wir uns hier nicht nur auf die Beobachtung von Landbeer beschränken.
Es geht darum das Landbeer völlig Recht hat, das immer wieder bei Signierstunden die Kinderstube über den Haufen geworfen wird.
Was geht es uns an wie es in Frankreich zugeht ???? Mir haben selbst schon einige Zeichner aus Frankreich bzw. Belgien erzählt das für sie Signierstunden in Frankreich inzwischen alles andere als ein Vergnügen sind.

Clint Barton
23.06.2009, 22:02
Ich kann jedenfalls immer wieder nur folgende Lektüre empfehlen:

http://www.comiccover.de/scans/Clint/lg_20061014_103039.jpg

Roguemann
23.06.2009, 23:51
Sehr lustig....
Hallo Roguemann, da scheint mir doch ein kleiner "Kofferabsteller" ein wenig angefressen.
Ich habe selbst schon sehr oft ein asoziales Verhalten von "Extremsammlern" erlebt wie es hier mehrere User geschildert haben.
Also müssen wir uns hier nicht nur auf die Beobachtung von Landbeer beschränken.
Es geht darum das Landbeer völlig Recht hat, das immer wieder bei Signierstunden die Kinderstube über den Haufen geworfen wird.
Was geht es uns an wie es in Frankreich zugeht ???? Mir haben selbst schon einige Zeichner aus Frankreich bzw. Belgien erzählt das für sie Signierstunden in Frankreich inzwischen alles andere als ein Vergnügen sind.

Auch ich habe genug asoziales Verhalten von Sammlern erlebt, danke der Nachfrage, nur ist es eben die Frage, ob "Kofferabstellen" so grundsätzlich dazu zu rechnen ist. Zumindestens hier in dieser Diskussion habe ich noch kein überzeugendes Argument gesehen, was denn so verwerflich daran sein soll. Soweit ich sehen kann, ist der Haupteinwand dagegen, dass es Sammler/innen ermöglicht, innerhalb des betreffenden Zeitraums bei mehreren Zeichner/innen anzustehen, während sie sonst gezwungen wären, eine halbe Stunde, eine ganze oder noch länger nichtstuend an einer Stelle zu stehen (und sich dann womöglich mit fortschreitender Zeit immer mehr zu fragen: Hätte ich mich jetzt besser in eine andere Schlange gestellt?) Wem nützt es dann, wenn das zeitweilige Verlassen der Schlange verboten wird? Nicht den Ausstellern (die dann insgesamt weniger Geschäfte machen), auch nicht den Künstlern, und auch nicht den anderen in der Schlange, die auch noch woanders was ergattern wollen und die dann ja genausogut ihren Koffer abstellen könnten (das ist ja nicht nur für die "Großsammler" von Interesse, sondern auch für die, die nur an einem oder zwei der vier Tage da sein können). Soweit ich sehe sind die einzigen, die wirklich einen Vorteil hätten, die "Schmalspursammler", also diejenigen, die nur hinter einem Zeichner her und an den anderen, die zur gleichen Zeit signieren, nicht interessiert sind. Für solche wäre es natürlich von Vorteil, diejenigen, die zu der Zeit auch noch woanders anstehen, an das Ende der Schlange oder ganz aus ihr heraus verdrängt zu sehen.

Übrigens hat Landbeer das, wo Du hier sagst, er habe völlig recht, so gar nicht gesagt, er schilderte den Vorfall als Einzelfall, derart verallgemeinernde Statements kamen von anderen im Verlauf der Diskussion (nicht zuletzt von Dir selbst).

Meine (begrenzten) Erfahrungen mit "Kofferabstellen" in Frankreich habe ich erwähnt, weil das Thema bereits von jemand anderem angesprochen worden war und ich den Eindruck hatte, dass meine Erfahrungen von den dort beschriebenen differierten. Übrigens wage ich jetzt einmal dreist zu bezweifeln, dass die von Dir erwähnten Zeichner ausgerechnet wegen des "Kofferabstellens" bei Signierstunden in Frankreich so mißvergnügt sind, denn das kommt ja in der Hauptsache zum Zuge bevor die Zeichner überhaupt eintreffen.

Mick Baxter
24.06.2009, 03:27
Die Frage wäre also doch: Wer hat überhaupt etwas von Schlangen vor den Signiertischen?
Interessanterweise doch die, wo sich selten Schlangen bilden. Denn das Phänomen ist immer wieder zu beobachten: Der unbekannte Zeichner sitzt stundenlang unbeobachtet am Stand. Dann kommt mal jemand vorbei und möchte eine Zeichnung haben. Und plötzliche beginnen die zuvor achtlos vorbeischlendernden Passanten sich für diesen Stand zu interessieren, möchten womöglich auch eine Zeichnung, kaufen sogar etwas.
Dem Starzeichner kann es dagegen ziemlich egal sein, ob vor seinem Platz 2 oder 25 Leute warten. Nur: ganz allein da zu hocken und Bestellisten abzuarbeiten macht natürlich auch keinen Spaß.

thowiLEIPZIG
24.06.2009, 06:46
Es gibt halt solche und solche Zeichner, die einen fänden es seltsam, wenn man eine Figur haben möchte, die er ursprünglich nicht gezeichnet hat, die anderen haben da sogar richtig Spass daran. Generell kann man wohl sagen, dass Zeichner, die für den US-Markt arbeiten, flexibel sind, weil die dort häufig mal die, mal ne andere Figur zeichnen. Und seltenst die Figur erfunden haben, wie die meisten Franko-Belgier. Frank Pe würde ich jedenfalls nicht um nen Batman bitten :-)
Lustige Begebenheit 2008 in der Leipziger Comic Combo: Don Rosa zur Signierstunde. Ich wollte die DIGEDAGS von ihm gezeichnet haben, zusammen mit Dagobert. "Only ONE Character", meinte er. OK, dann Scrooge. Er zeichnete Scrooge eine Denkblase: "What do you want me to put in that bubble?" Ich: "Dunno...?!" Der Hintermann in der Warteschlange: "Mensch, der zeichnet dir die Digedags rein!". Und so wars auch.
Ich kann die Aufregung hier nicht völlig nachvollziehen, fand das in München sehr entspannend, bin zurzeit geh- und stehbehindert und hatte mit den Wartezeiten selbst so keine Probleme.
Für den Verkauf sind signierende Zeichner wohl ein Muss, man kauft sich eben gern ein signiertes Heft/Album, wenn etwas Originales drin ist, im Gegensatz dazu bleiben Stände ohne Zeichner oft verwaist, wie auch in München zu beobachten war.

Mick Baxter
24.06.2009, 07:09
Gab es in München überhaupt Stände ohne Zeichner?

idur14
24.06.2009, 09:11
Über welche "Titel" schreibst du da gerade ?

Das betraf Zoo.

Auch wenn das unfair klingt. Ein Sammler wird die Alben weiterkaufen, ob er nun die Skizze kriegt oder nicht. ein Neukunde wird die Alben extra deswegen kaufen und zum Neukunden werden. Auch wenn er den Zeichner gar nicht kennt.

Wäre es nicht gut für die Verlage (nicht für die Sammler) wenn ein Neukunde, der nicht alle Signiertermine auswendig kennt, auch die Chance (nicht die bevorzugte Chance) hat, Zeichnungen zu ergattern. Das wird nur mit Würfeln oder Los funktionieren, weil sich ein Neukunde nicht von vornherein 1-2 Stunden anstellen wird.

wie gesagt, vielleicht sollte man das mischen (einmal so und einmal so). Für die Profis die weniger besuchten Tage, für die Laufkundschaft, die meistbesuchten Tage.

Derma R. Shell
24.06.2009, 10:10
Auch wenn das unfair klingt. Ein Sammler wird die Alben weiterkaufen, ob er nun die Skizze kriegt oder nicht. ein Neukunde wird die Alben extra deswegen kaufen und zum Neukunden werden. Auch wenn er den Zeichner gar nicht kennt.


Du hast vielleicht ein spaßiges Weltbild :D
Welchen Buchstaben in dem Wort SAMMLER verstehst du denn nicht ?
Gegenbeispiel: Was sagt dir das Wort HÄNDLER?

Oder doch besser so:
Widmungen sind grundsätzlich schöne Erinnerungen, die für die echten Fans und SAMMLER einen persönlichen Wert besitzen. Die werden dann lediglich bei akuter Geldnot veräußert, oder kommen in die Erbmasse.
"Schwarze Schafe" verkaufen ihre Bücher oder Skizzenblätter dagegen zügig weiter, und es ist leider oft schwer die einen von den anderen zu unterscheiden :(
Aber das zu verallgemeinern ist völlig unfair.

idur14
24.06.2009, 12:02
Genau, deshalb möchte ich den Zufall walten lassen und nicht bei jeder Messe immer dieselben vorne stehen haben (ob sich die jetzt die Dinger zu Hause aufhängen oder weiterverkaufen). Wo findest du die Weiterverkäufer eher, unter den unbedarften Neulingen oder unter manchen Skizzenjägern (von denen manche die Skizzen sammeln und manche eben weiterverkaufen)? Glaubst du das wirklich andersherum?
SAMMLER beziehe ich übrigens erstmal auf die Comics und nicht auf Skizzen. Die Verlage verkaufen ja auch keine Skizzen, sondern Comics.

landbeer
24.06.2009, 12:21
Zu meinem ursprünglichen Beitrag: der besagte Skizzenjäger stand nicht schon zuvor bei Mike Rote. Er stand in einer anderen Schlange und ist dann mal eben „gewechselt“. Tasche oder Koffer waren nicht zu sehen. Und die „Leute“ dahinter, das waren Kinder, die sicher nichts sagen, wenn plötzlich ein Watz mit Hut vor ihnen auftaucht.

In der Schlange, in der ich stand (bei Carlsen), haben auch andere die Beobachtung gemacht und zwei Leute meinten spontan, dass sie mit dem betreffenden Herrn/Paar in der Vergangenheit bereits aneinandergeraten sind.

Zum modus operandi bei Signierstunden: Würfeln und damit Zufall ist die schlechteste Lösung. Mal angenommen, man ist Fan eines Zeichners, nennen wir ihn (den Zeichner) mal spontan Emile Bravo. Man weiß, der kommt nur an einem Tag, nur für eine Stunde, sagen wir mal um 13 Uhr. Man steht zeitig auf und ist um 10 Uhr da, will heißen, man steht sofort Schlange. Ok, vielleicht sind schon 2, 3 andere noch wacher gewesen und vor einem, aber egal. Es sieht gut aus. Dritter, vierter in der Schlange, das passt. Nach einer ganzen Weile sickert durch: es wird gewürfelt. Man harrt trotzdem weiter aus. Dann geht’s los und man hat Pech. Auch mehrmals. Und geht ohne Zeichnung nach Hause. Das ist weder fair noch gerecht.

Am besten handhaben das Reprodukt und Salleck. Reprodukt: first come, first serve. Fertig. Salleck: es gibt Nummern. Man weiß das, fragt evtl. nach, wann (die Salleck-Leute sind da glücklicherweise sehr leidensfähig ;-), kauft ein Album. Fertig. Kein Stress.

Einige, da gebe ich Derma völlig recht, scheinen hier doch seltsame Ansichten zu haben. Man stelle sich vor, es gibt Karten für ein Metallica Konzert (Beispiel!). Aber nicht die kommen zum Zug, die schon 4mal ein Metallica Konzert besucht haben und daher wissen, wie der Hase läuft, sondern erst mal die, die „neu“ sind…..

Und ja, es gibt tatsächlich Sammler, die kaufen Comics, lesen sie UND jagen nach Skizzen. Und es kann sogar vorkommen, dass man bei einem Comicfest nicht alle W.E.S.T-Alben von Ehapa zum signieren dabei hat….

idur14
24.06.2009, 13:07
Deshalb auch meine Meinung, das zu teilen. einmal für die Sammler und einmal nicht. Bedeutet aber die Leute müssen auch zwei Tage da sein (wie es in München bei glaub ich jedem Zeichner so war). Wer fährt schon nach Deutschland für einen Nachmittag? Und wie gesagt, ich fand dass es bei Salleck in München (am Sonntag) eben nicht so gut funktioniert hat.

Zudem hab ich gesagt, dass es vielleicht aus Verlagssicht klüger wäre. Selbst macht es mir ja auch nichts anzustehen. Und ich habe nicht gesagt, dass erstmal die neuen zum Zug kommen, sondern dass eben durchgemischt wird.
Was Metallica betrifft ergibt sich dasselbe Schema, dass der Neu Fan dasselbe wie ein Alt Fan für Karten zahlen würde und nun (bei Gefallen) auch noch die alten Platten von Metallica kauft, die ein Alt Fan bereits hat. Zudem gibt es dann mehr Fans die bei Gefallen auf das nächste Konzert gehen würden(Alt und Neu Fans). Bedeutet mehr Karten (größeres Stadion) oder höhere Kartenpreise. Alles nur gut für Metallica oder den Veranstalter.

hkluth
24.06.2009, 13:13
Wäre es nicht gut für die Verlage (nicht für die Sammler) wenn ein Neukunde, der nicht alle Signiertermine auswendig kennt, auch die Chance (nicht die bevorzugte Chance) hat, Zeichnungen zu ergattern. Das wird nur mit Würfeln oder Los funktionieren, weil sich ein Neukunde nicht von vornherein 1-2 Stunden anstellen wird.

Ist wie gesagt was schwierig. Nehmen wir mal den Fall an, Du hast ein Stammrestaurant, die Leute kennen Dich und Du gehst da einmal die Woche essen. Dann kommst Du dahin und man sagt Dir "Ne heute musst Du bitte 2 Stunden warten, ich will auch mal andere Kunden haben, lass mal die anderen vor". Gehst Du dann nochmal da hin? Gut, der Vergleich hinkt natürlich etwas, weil es dann doch mehr Restaurants als Verlage gibt. Aber vom Prinzip her ist es gleich. Stammkunden versucht man zu pflegen.
Natürlich versuchen Verlage mit Signieraktionen neue Leute anzuziehen UND Stammkunden zu pflegen. Und in den meisten Fällen klappt das auch. Nur bei Stars wie Bravo ist es illusorisch zu glauben, dass man damit Neukunden anzieht, die nicht 1-2 Stunden warten müssen.

Asozialies Verhalten, rüden Umgangston, "Pressevertreter", die immer vor allen da sind und nie Artikel schreiben und "kann ich nen Batman haben mit Hintergrund und drei Nebencharakteren"-Skizzen-Wünsche rechtfertigt das natürlich nicht.

Roguemann
24.06.2009, 13:27
Das betraf Zoo.

Auch wenn das unfair klingt. Ein Sammler wird die Alben weiterkaufen, ob er nun die Skizze kriegt oder nicht. ein Neukunde wird die Alben extra deswegen kaufen und zum Neukunden werden. Auch wenn er den Zeichner gar nicht kennt.

Wäre es nicht gut für die Verlage (nicht für die Sammler) wenn ein Neukunde, der nicht alle Signiertermine auswendig kennt, auch die Chance (nicht die bevorzugte Chance) hat, Zeichnungen zu ergattern. Das wird nur mit Würfeln oder Los funktionieren, weil sich ein Neukunde nicht von vornherein 1-2 Stunden anstellen wird.

wie gesagt, vielleicht sollte man das mischen (einmal so und einmal so). Für die Profis die weniger besuchten Tage, für die Laufkundschaft, die meistbesuchten Tage.

Das hört sich nicht nur unfair an. Bei einigen hier kommt es mir so vor, dass es ihnen weniger darauf ankommt, für ein gerechtes Sketchverteilungsverfahren zu sorgen, als darauf, andere, die sie nicht riechen können, abzustrafen; fast noch wichtiger, als ihre eigenen Chancen zu erhöhen ist es ihnen dafür zu sorgen, dass "die da" weniger haben. Dabei ist es natürlich eine probate Taktik, das eigene Sammelverhalten zum alleinseligmachenden zu erklären und diejenigen, die es anders (und vielleicht einfach nur mit mehr Engagement und Geschick) machen, in Bausch und Bogen moralisch zu verurteilen und in den Generalverdacht verwerflicher Methoden und Praktiken zu stellen. Jetzt bist Du schon so weit, dass Du offenbar selbst eine Minimal-Vorbereitung, etwa dass man sich am Vortag oder auch nur am Morgen desselben Tages über die Signiertermine informiert, für ungehörig erklärst. Bist Du dann etwa auch dafür, dass die Bahn und die Fluglinien ihre Abfahrten und Abflüge mehr nach dem Zufallsprinzip (als es bisher schon geschieht :D) einrichten sollten, damit diejenigen, die sich schon vor ihrem Abreisetag über die Fahr- und Flugpläne informieren oder womöglich im Voraus buchen (Platzreservierungen müssen dann auch gesetzlich verboten werden), keinen Vorteil gegenüber denen bekommen, die erst am Tag der Abreise "spontan" zum Bahnhof oder Flughafen gehen? ;)

Die Sache ist doch die: Bei Salleck hatte jeder und jede die Chance, Zeichnungen zu ergattern. Nur nicht unbedingt eine von denen, bei denen der größte Andrang herrscht und die die kürzeste Zeit signieren, wie eben im Fall Bonhomme, der am Sonntag nur neun Skizzen anfertigte (wobei ich mich eben doch fragen würde, wie Du wirklich über das Verfahren urteilen würdest, wenn sich nicht noch vier Leute auf offensichtlich fragwürdige Art dazwischen geschoben hätten und Dir so die sicher geglaubte Skizze vor der Nase weggeschnappt hätten). Wenn ich mich recht erinnere, waren von einigen der bei Salleck anwesenden Künstler eigentlich immer Nummern erhältlich (ich selbst kam mit einer erst im letzten Moment erstandenen Nummer zu einer García/Moral-Skizze, und auch bei Henk Kuijpers war es glaube ich noch Stunden nach der Nummernausgabe am Morgen noch immer möglich, etwas zu bekommen), dazu war, wenn ich mich nicht irre, zumindestens am Donnerstag und Freitag noch Frans Stummer da, bei dem man für 10 Euro eine Karikatur bekommen konnte (hier wurde tatsächlich die Zeichnung bezahlt, es lief nicht über Kauf von Heften oder Drucken). In diesem Fall ist also zu fragen: Wird man nur zum Salleck-Neukunden, wenn man eine Zeichnung von Bonhomme bekommt (den man nach Deinem Szenario ja gar nicht kennt), nicht aber, wenn man sich stattdessen mit einer Zeichnung etwa von Kuijpers "begnügen" muß? Dabei ging es bei Henk Kuijpers sehr angenehm und entspannt zu, man konnte sich gemütlich mit ihm und seiner Frau unterhalten, auch dann, wenn er nicht gerade für einen etwas zeichnete. (Das war übrigens sehr ähnlich in Essen letztes Jahr mit Howard Chaykin. Von dem habe ich mir eine Skizze zeichnen lassen, aber bei mehreren Gelegenheiten auch abseits des Panini-Standes faszinierende Gespräche erlebt).

Roguemann
24.06.2009, 15:58
Die Frage wäre also doch: Wer hat überhaupt etwas von Schlangen vor den Signiertischen?
Interessanterweise doch die, wo sich selten Schlangen bilden. Denn das Phänomen ist immer wieder zu beobachten: Der unbekannte Zeichner sitzt stundenlang unbeobachtet am Stand. Dann kommt mal jemand vorbei und möchte eine Zeichnung haben. Und plötzliche beginnen die zuvor achtlos vorbeischlendernden Passanten sich für diesen Stand zu interessieren, möchten womöglich auch eine Zeichnung, kaufen sogar etwas.


Das kann ich nur bestätigen. In München bat mich dann einmal ein/e Zeichner/in, bei ihm/ihr anzustehen, als er/sie auf der Bühne einen Signiertermin hatte, um potentielle Kunden zu animieren, sich auch dort anzustellen. Da ich gerade Zeit hatte, tat ich das auch gern, und es funktionierte tatsächlich.

Vielleicht noch ein Wort zu "Sonderwünschen". Hier hängt sehr viel vom Künstler bzw. der Künstlerin selbst ab. Manche lehnen es ab, andere Figuren als die eigenen abzuzeichnen, anderen ist es dagegen willkommen, wenn sie Fans um ein bestimmtes Motiv/Thema bitten, etwa, weil sie dann ihre Kreativität mehr ausleben und zeigen können. Es gibt da z.B. einen schönen Strip von Ivo Kircheis vom Comicfestival 2007, wo ihn Leute bitten, alle möglichen speziellen Motive zu zeichnen, und er sagt immer "geht klar", und dann kommt ein Kind und will, dass er "irgendwas" zeichnet, und dann gerät er in ein hilfloses Grübeln, was er denn nun zeichnen soll. Übrigens sind auch einige von den frankobelgischen Zeichner/innen da ganz cool, man muß eben fragen. Mit aufwändigeren Wünschen sollte man sich selbstverständlich in Warteschlangen zurückhalten, aber gerade bei den Kleinverlagen und Selbstverlegern, wo wenig Andrang ist, kann man mit etwas Glück sehr schöne Sachen mit mehreren Figuren und womöglich einem ausgearbeiteten Hintergrund bekommen. Man muß dann allerdings damit rechnen, dass derartige Aufträge längere Zeit liegenbleiben, weil der/die Zeichner/in dann zwischendurch noch andere Aufträge, die schneller zu erledigen sind, hineinnimmt.

idur14
25.06.2009, 09:50
Das was ich dargestellt habe war ja auch die Verlagssicht. Nehmen wir mal an es geht so weiter wie bisher, so ist das kein Problem.
Grundsätzlich gehe ich ja von gesitteten Leuten aus.Dann werden halt die immer in den Schlangen stehen und andere nicht.
Wenn es irgendwie gelingt mehr Leute für Zeichnungen bei Künstlern zu motivieren, dann wird man sowieso ein anderes System überlegen müssen.

John Helena
25.06.2009, 18:05
ich möchte gerne mal etwas klarstellen.
Bei Bonhomme wurden am Sonntag 10 Nummern vergeben, und nicht 9. Jetzt ratet mal für wenn die wohl gewesen ist.... Weiterhin hat Bonhomme am Sonntag nach diesen 10 Nummern für all die jenigen Zeichnungen angefertigt die am Stand Akkreditiert waren. ich meine nicht die die dort geareitet haben, sondern all die jenigen die auf der Liste des veranstalters standen um vorher hineinzukommen.
Bonhomme hat sogar am Samstag 1 Stunde vorher als die Nummern vergeben worden sind Zeichnungen für diese leute angefertigt. Er saß am Stand und jeder der Augen hatte konnte das beobachten.(ich habe sogar einige gesehen, da ich auch genug Händler sehr gut kenne... von denen habe ich es einigen in diesem falle sogar sehr gegönnt....)
Wenn ihr hier alle über Gerechtigkeit redet, dann fängt diese immer am Anfang von allem an und nicht am ende.

Derma R. Shell
26.06.2009, 09:58
"...Wer die Musik bezahlt, bestimmt welches Lied gespielt wird..."
Warum soll das denn für Signierstunden nicht auch gelten ?

Es ist ja auch nirgends damit geworben worden, daß jeder Besucher von jedem anwesenden Zeichner eine Signatur bekommt. Selbstverständlich locken die "großen Namen" das Publikum an, aber das ist nicht anders als auf jeder anderen Convention oder Messe auch...

Donovan
26.06.2009, 11:06
Ärgerlich aber zulässig: Wenn dann die Zeichnungen bei ebay auftauchen ... und andere gerne eine gehabt hätten.

Derma R. Shell
26.06.2009, 11:39
Ärgerlich aber zulässig: Wenn dann die Zeichnungen bei ebay auftauchen ... und andere gerne eine gehabt hätten.
Diejenigen "Schwarzen Schafe" müssen dann aber ganz schön hohe Preise ansetzen, wenn sie sich den ganzen Stress ordentlich vergüten lassen wollen :cool:

Das böse Wort mit "e" ( und andere "Vertickungsgebaren" ) ist allerdings schon ein Grund, warum viele Zeichner bedingungslos nur noch in ihre Comicalben oder in "Goldene Bücher" signieren.
Von einem bezeichnteten Blatt Papier kann man sich anscheinend leichter trennen :rolleyes:

Feivy_Browne
26.06.2009, 12:18
Zum Thema Salleck/Bonhomme/wie gerecht vorgehen ?

Ich war am Samstag auch davon betroffen als 12. in der Schlange keine Nummer mehr zu erhalten.
Und war auch sehr enttäuscht und frustriert, zu sehen, das Bonhomme erst ca. 8 Alben für wenn auch immer signiert hat, bevor die besagten 10 Nummern abgearbeitet wurden.
Da ich vorab von den Leuten vom Salleckstand auch keine Info bekommen habe, das da 8 Alben vorab zum signieren liegen, war das Ganze natürlich doppelt frustrierend. ( Bei anderen Festivals wurden solche Infos am Salleckstand immer vorbildlich bekanntgegeben - dann weiß man worauf man sich in der Schlange einläßt.)
Daraufhin habe ich auch mit den Leuten am Salleckstand + Eckart Schott selbst diskutiert, mich beschwert etc.
Speziell weil mir klar war, das am Sonntag das gleiche Spiel wieder laufen wird:
10 Nummern werden vergeben und wenn um 10 Uhr geöffnet wird, stehen bereits etliche Leute am Salleckstand, die mit div. Akkreditierungen vorab reinkommen.
Ich habe für mich den Schluß gezogen, zu verzichten. Bin wie geplant Samstag abend nach hause gefahren.

Mein Fazit:
- Es gibt KEINE gerechte + perfekte Vorgehensweise bei den Signierterminen.
- Die Vorgehensweise von Salleck mit Nummernvergabe ist normalerweise sehr gut.
In München hat dies auch bei allen von Eckart betreuten Zeichnern ( und das waren etliche!)sehr gut funktioniert,.
Problem war eben nur, das Bonhomme leider nur 2 kurze Signiertermine wahrgenommen hat.
UND das bei der Menge der zu betreuenden Zeichner ( am Salleckstand waren ja meistens genausoviele oder sogar mehr Zeichner am signieren wie auf der zentralen Bühne !) irgendwann den FREIWILLIGEN Helfern am Salleckstand und auch Eckart selbst -verständlicherweise- ob des Andrangs auf Bonhomme kurzzeitig etwas der Überblick abhanden kam bzew. EGAL wie sie es geregelt hätten, es eben UNMÖGLICH war, das alle Interessierten eine Bonhomme-Zeichnung bekommen können. ( Hexen können die Jungs halt leider auch -noch- nicht.)
Aber wer will es ihnen verdenken ? Würd ich mir das in meiner Freizeit geben ? Da 4 Tage lang mitten im Zentrum des Ansturms ständig Rede und Antwort stehen zu müssen ?
( @ Eckart: Dein Einwand am Samstag war da sehr berechtigt !)

Ich hatte diesmal halt bei Bonhomme Pech und dafür z.B. bei Bravo Glück.

PS:
Und bezüglich des "Kaufzwangs":
Das ein Verleger wie Eckard, der viel Geld+Zeit+Arbeit aufwendet, um hochkarätige Zeichner nach Deutschland zu holen, dann auch etwas verkaufen möchte, ist für mich selbstverständlich.
--> Da ich eh nur zu Zeichnern gehe, die ich mag - und dann auch nur 1x (!) , muß man mich auch nicht zwingen, Comicalben zu kaufen. Ich LIEBE Comics, die kauf ich gern.
Und speziell beim Salleckstand ist es immer so, das man auch ein anderen Album kaufen kann, sofern man das/die Alben des besagten Zeichners schon besitzt. Man wird also nicht gezwungen, 1 Album doppelt zu kaufen !

Insgesamt haben Eckard und seine Helfer wieder sehr großen Anteil daran, das München überhaupt in der Größenordnung und mit so vielen Zeichnern stattfinden konnte. RESPEKT+DANKE für diese Leistung.

Feivy_Browne
26.06.2009, 12:43
Bezüglich der Skizzenjäger:

Ich bin auch einer davon. Allerdings begnüge ich mich normalerweise mit einer Skizze pro Zeichner.
Beispiel Rossi bei Piredda. Er hat wunderschöne Zeichnungen gemacht. Aber ich habe ihn vor Jahren schonmal in St. Malo getroffen und eine Zeichnung von ihm bekommen. Also habe ich es gelassen. Obwohl es durch die Nummernvergabe bei Piredda "sehr einfach" möglich gewesen wäre ohne großen zeitlichen Aufwand eine weitere Zeichnung zu erhalten. Aber warum ? Mir genügt eine Zeichnung, die bei mir zuhause an der Wand hängt. Fertig.
Aber auch ich gehöre zu denen, die teilweise Taschen als Platzhalter verwenden, wenn bestimmte Signiertermine zeitlich ungünstig liegen.
Da ich mich immer mit den Leuten hinter mir abspreche - und es nicht übertreibe!- sehe ich das nicht so schlimm.
Wie andere ja schon gesagt haben: In Frankreich erlebt man da so einiges. Und muß mitziehen, ob man will oder nicht.

Ich kann aber natürlich auch alle Leute verstehen, die das nervt.
Andererseits stehe ich -wie in München bei Bonhomme- dennoch wirklich stundenlang an, auch wenn ich die Schlange, die um 10 Uhr (!) gebildet wurde für einen Signiertermin um 16 Uhr mehrmals verlassen habe.
Teils um zu essen und trinken, teils aber auch nur um mir mal die schmerzenden Beine zu vertreten.
Was soll da verwerflich dran sein, in der Zeit seinen Koffer als Platzhalter zurückzulassen ?
Klar, für unbedarfte Beobachter schaut das gleich so aus, schau hin, er stellt seinen Koffer ab und holt sich in der Zwischenzeit wer weiß wo wieviele andere Zeichnungen.
Klar der Eindruck kann entstehen, speziell weil ich natürlich mein Skizzenbuch mitnehme. ( Hey, da sind massiv Signaturen vieler Jahre drin. Das würd ich NIE unbeaufsichtigt rumstehen lassen !!!).
Und was ist verwerflich daran, beim rumlaufen auch mal bei den Jungs von der ALLIGATOR-Farm vorbeizuschauen und da niemand dort ne Zeichnung wollte, um eine Signatur zu bitten? ( Jungs, eure PERRY RHODAN- Comics sind GENIAL !!!!! Weiter so.)

Grad die kleinen Verlage sind doch oft die "leidtragenden" der Signierschlangen. Viele Besucher da, aber nix los am Stand, weil alle in Signierschlangen "gebunden" sind.

Speziell die Perry-Rhodan-Comics der Alligatorjungs waren für mich eine der Entdeckungen in München. Ich habe die Comics bisher ignoriert bzw. bei meinem Händler nie wahrgenommen. Durch den Platzhalterkoffer in der Bonhomme-Schlange konnte ich rumlaufen und diese Entdeckung machen. Klar, gleich Hefte 130-136 gekauft. Und von allen 3 anwesenden Alligator-Jungs ne Zeichnung bekommen. UND das hätte jeder andere genauso machen können. Die Jungs von der Alligatorfarm hätten sich über den Umsatz gefreut.

Also eines bitte nicht übersehen: Die sogenannten Signaturenjäger sind meist auch die Leute, die ein mtl. Comicbudget von mehreren hundert Euro ausgeben für in D veröffentlichte Comics.

mschweiz
26.06.2009, 18:41
Eine Idee wäre vorzeichnen lassen... Mit Wünschen, die vorab verbindlich über die Verlagsseite bestellt werden können. Damit fehlt zwar der erhebende Augenblick, wenn der Künstler einem etwas ins Album zeichnet, aber die Jäger und Sammler und die Ansteh-faulen wären damit bedient und der Umsatz / Gewinn des Verlags würden (leicht) steigen (sofern sich der Künstler auf ein moderates Honorar für diese Heimleistung einlässt). Ansonsten scheint mir die Würfellösung, ggf. mit Einflussmöglichkeit des Zeichners, die gerechteste Lösung zu sein, da sie den Anstehzeitaufwand minimiert - schließlich möchte man auch etwas vom Festival haben!

Bernd Glasstetter
26.06.2009, 19:45
Ich glaube kaum, dass sich irgendein Zeichner auf den Vorabstress vor einer Messe einlassen würde. Die haben doch oft so viel um die Ohren, dass sie froh sind, wenn sie einmal nur zwei Stunden am Tag zeichnen und signieren müssen. Sieht man doch an den Zeichnern, die zum Teil abgesagt haben.

mschweiz
26.06.2009, 20:10
Nun, die Frage war, wie man etwas für die Fans tun kann - wenn beim Zeichner die Kasse stimmt und er dafür Zeit hat, wird er dieser Vorgehensweise nicht abgeneigt sein.

John Helena
27.06.2009, 10:02
Bei AVANT Verlag konnte man seine Zeichnung für Peter van Dongen ich möchte mal sagen "vorbestellen". Mann kaufte das Buch und 2 oder auch 3 Stunden später hat man es am Stand wieder abgeholt. Fand ich eigentlich sehr gut, man mußte nicht lange anstehen, einfach noch mal vorbeilaufen und nachfragen. Gut, man konnte sich jetzt keine Zeichnung ausuchen, wobei das bei vielen Zeichnern ja auch nicht immer so einfach ist.

Ich muß den vorher geschribenen großen Beitrag recht geben. Was soll daran verwerflich sein, seine Tasche in eine schlange zu stellen, wenn morgens früh von drei leuten eine Schlange eröffnet wird, man sich dazu stellt und dennoch weiß, man bekommt seine Zeichnung erst in 5 oder 6 Stunden. Und das man 6 Stunden nicht immer stehen bleibt sollte wirklich jedem klar sein, weil man ja auch mal etwas essen möchte oder ähnliches.

Mick Baxter
28.06.2009, 00:30
Ich muß den vorher geschribenen großen Beitrag recht geben. Was soll daran verwerflich sein, seine Tasche in eine schlange zu stellen, wenn morgens früh von drei leuten eine Schlange eröffnet wird, man sich dazu stellt und dennoch weiß, man bekommt seine Zeichnung erst in 5 oder 6 Stunden.
Dann ist es eh Unfug, die Leute da warten zu lassen. Dann soll der Stand Nummern ausgebern.

ZNS
28.06.2009, 10:18
Gestern besuchte ich das zum zweiten Mal nach 2008 veranstaltete Comicfestival Strasbulles in Straßburg. Die Veranstalter bemühen sich dort um eine ganz andere Vorgehensweise bei der Durchführung der Zeichner-Skizzensammler-Kontakte. Allerdings muss erwähnt werden, dass es keine Verlagsstände gab, an denen die Zeichner zeichneten. Alle öffentlichen Signiertermine haben die Organisatoren geplant. Nach dem Öffnen der Tore am Morgen konnte sich jeder Fan in eine zentrale Ticketausgabeschlange einreihen. Dort gab ein Mitarbeiter des Veranstalters EIN Ticket des gewünschten Zeichners aus.
Ausgegeben wurden pro Zeichner 12 Tickets für den Vormittag. Wer ein weiteres Ticket haben wollte, musste sich wieder neu anstellen. Und so weiter. Von den „Zugpferden“ wurden diese Tickets ausgegeben, die nicht so renommierten Zeichner standen ebenfalls zu den genannten Zeiten den Fans ohne Ticket zur Verfügung. Für die Nachmittagstermine gab es eine neue Ausgabezeit, ebenfalls nach diesem Modus. So ist gewährleistet, dass jeder einen gewissen „Eigenbeitrag“ (z.B. früh am Eingang anstellen) zum persönlichen Erfolg beisteuern konnte.
Die Zeichner saßen an runden Tischen mit jeweils zwölf Stühlen, auf denen die Fan Platz nehmen konnten (!). Es saßen keine Pressevertreter oder andere Personen herum, die sich über imaginäre Magazine akkreditiert hatten. Die Veranstalter erhoffen sich so einen Austausch zwischen Autoren und Fan. Dieser Austausch kommt ja bei den sonst üblichen Signierterminen eher zu kurz. Und in der Tat, an vielen Tischen wurde lebhaft diskutiert, erzählt, gelauscht und gelacht.
Diese Vorgehensweise macht allerdings eine Jagd mit dem Ziel, möglichst viele Zeichnungen von möglichst vielen prominenten Zeichnern zu erlangen, unmöglich. Ich bin mal gespannt, ob sich diese Form der Dédicaceseancen in Strasbourg durchsetzen kann.
Erholsam war es allemal.
Die Veranstalter stellten sogar für einen weiteren deutschen Fan und mich einen Übersetzer zur Signierstunde mit Edmond Baudoin zur Verfügung!

Roguemann
28.06.2009, 11:45
Dann ist es eh Unfug, die Leute da warten zu lassen. Dann soll der Stand Nummern ausgebern.

Das sagst Du so leicht. Derartige Schlangen bilden sich öfters, ohne dass die Leute vom "zuständigen" Stand das merken, und in manchen Fällen lohnt sich auch der Aufwand des Nummernausgebens aus Sicht der Organisatoren nicht (etwa, wenn der betreffende Zeichner/die betreffende Zeichnerin viele, aber kleine Skizzen macht) oder die Sache wird dadurch kompliziert, dass eine begrenzte Anzahl von Skizzen ausgewürfelt werden soll (und dann womöglich noch finanzielle Transaktionen anfallen), wobei es den Veranstaltern fairer erscheinen kann, erst einmal zu warten, bis alle Interessenten da sind. Panini macht ja gewöhnlich seine erste Nummern-und-Würfel-Session gegen 11 Uhr, eine Stunde nach der Eröffnung der Convention. Es ist ja gerade wegen der Nummernausgabe am Morgen, dass sich bereits eine Stunde oder noch länger bevor die Veranstaltung ihre Tore öffnet, die erste Großschlange bildet. Die Leute stehen dann schon draußen lange an, um dann bei den Schlangen drinnen einen guten Platz zu bekommen. Und so steht man bei Panini morgens insgesamt leicht zwei Stunden oder mehr an, bevor man mit Würfelglück seine Nummer bekommt.

Mick Baxter
28.06.2009, 23:04
Es geht doch gar nicht um Würfeln. Wenn vor einem Zeichner, der jeweils eine halbe Stunde braucht, eine Schlange steht, gibt man denen einfach in der Reihenfolge, wie sie da stehen, fortlaufende Nummern.

idur14
29.06.2009, 07:48
Vielleicht sollte man mal für Erlangen einen Fragebogen entwerfen, den man dem Programm beilegt (mit dem man auch was gewinnen kann). Dann hätten wir den breiten Kundenwunsch.

BTW. finde das von ZNS vorgestellt Modell sehr gut. so muss man sich für einen Zeichner pro Tag entscheiden und kann, wenn man länger da ist, an den Letzten Tagen auch noch was von seinem Wunschzeichner ergattern.

Roguemann
29.06.2009, 17:50
Die Frage ist natürlich, inwieweit das von ZNS beschriebene System auf eine Veranstaltung wie Erlangen übertragbar ist. Bei den dort vorhandenen Massen von KünstlerInnen wäre eine große Zahl von Tischen nötig, das würde eine Menge Raum erfordern, und wo bekäme man den in Erlangen her? Zwar würden nun einige der größeren Aussteller jetzt kleinere Stände aufbauen, da sie am Stand ja keinen Raum für Signieraktionen mehr benötigen, aber das würde ja nur einen kleinen Teil davon einbringen (wenn dann auch immer noch Platz und Stühle genug für bis zu 12 Fans pro Signiertisch sein soll). Außerdem, wer soll die Betreuung des Ganzen besorgen? Man wird die Verlage ja wohl kaum dazu bekommen können, das nötige Personal (und schon gar nicht Dolmetscher) zu stellen, wenn sie nicht glauben, dass sie dabei letztlich einen guten Schnitt machen. Ich habe den Verdacht, dass das System bei Strasbulles nicht zuletzt durchgeführt werden konnte, weil die Veranstaltung von amtlichen und kommerziellen Partnern und Sponsoren in einem ganz anderen Maße auch finanziell unterstützt wurde als Veranstaltungen in Deutschland.(1) Zumindestens hatte ich den Eindruck, als ich diese Seite

http://www.strasbulles.fr/index.php?section=Sponsors

mit der entsprechenden Liste unter dem Grußwort des Oberbürgermeisters in den letzten Erlanger Programmen verglich. Und dabei ist der Comic Salon die größte und wichtigste Comicveranstaltung im deutschsprachigen Raum, während ich vermute, dass Strasbulles nur eines von mehreren eher regionalen Festivals ist. (In Straßburg kostete der Eintritt übrigens nur 3 €, Kinder unter 12 und Cosplayer kamen gratis rein).


(1) Man könnte es möglicherweise mit den Comictagen seligen Angedenkens in der Kölner Zentralbibliothek vergleichen die dann aber eingestellt werden mußten, als die Stadt Köln den Geldhahn zudrehte.

hkluth
29.06.2009, 18:03
Das Strassburger System hat auch einen kleinen Nachteil. Nämlich dass nur eine kleine Zahl von Zeichnungen ausgegeben wird. Und das geht auch nur weil die Zeichner nicht von den Verlagen kommen. denn der Verlag hat schon ein Interesse daran, dass einige Bücher verkauft werden um seine Kosten reinzubekommen.
Hieße die Stadt müsste das zahlen und das ist schlicht illusorisch.
Bei Großevents wie Erlangen funktioniert das jetzige System doch auch, ich denke in Frankreich und Belgien würde man sich freuen, wenn man so entspannte Zeiten auf Comic Festivals hätte, wie sie im Großen und Ganzen hier herrschen

Hausmeister
06.07.2009, 23:55
hallo zusammen.

ich selber bin auch ein comicbegeisterter der aber eben auch sketche sammelt. für mich sind dies kleine ( oder große ) kunstwerke , für die ich auch gerne zeit und geld investiere. im grunde habe ich kein problem damit mich anzustellen oder zu würfeln .................. oder wenn kein andrang besteht auch ohne das ganze eine zeichnung zu bekommen ;-)

bis auf die tatsache das manche schon vor öffnung einer messe in der schlange stehen, hat doch jeder die gleiche chanche auf zeichnungen. wenn ein verlag die nummern erst später am tag ausgibt, kann es doch nicht verwerflich sein, mich frühzeitig anzustellen. und wenn absehbar ist das es stunden dauert, kann man aus biologischen gründen allein schon nicht die ganze zeit stehen bleiben. und ich finde es auch nicht verwerflich das ich auf einer messe mehrer zeichner gut finde und wenn möglich von diesen auch eine sketch haben möchte. und mir passiert es bei jeder messe, das ich mit 2 signierterminen zu überschneidungen komme. sprich, ich stehe in der einen schlange und wäre aber jetzt in der anderen dran. in absprache mit denn schlagengenossen vor und hinter mir , verlasse ich dann eben diese schlange und lasse einen "platzhalter" da. aber ich komme auch so schnell wie möglich wieder zurück. natürlich gibt es aus der sammlergemeinde auch sehr negative beispiel, die ihr "platzhalter" in vielen schlangen deponieren und dann immer rechtzeitug zum "abkassieren" erscheinen. diese verhalten finde ich auch nicht ok und habe mich auf grund dessen schon desöfteren mit diesen menschen angelegt. ich könnte mir vorstellen das besonders diese art , nicht gut ankommt.

ich glabe das es ohne diese schlangen immer zu einem ansturm ( bei besonders beliebten künstlern) kommen würde, der nur sehr schwer zu bewältigen wäre.

aber um z.b. noch einmal im besonderen zu bonhomme zu kommen , hier meine geschichte:

ich bin am freitag angereist, zum cf und unter anderem im laufe das tages zu sallek und habe gefragt, wann bonhomme denn da wäre und wie der ablauf wäre. die antwort war: komm am samstag früh vorbei und da erfährst du dann genaueres. nummernausgabe wäre aber wohl erst dann wenn der künstler vor ort wäre. wann dies sein würde, konnte man aber noch nicht genau sagen. gut , nach einem schönen freitag bin ich am samstag sehr früh vor dem alten rathaus gewesen . nagut genaugenommen war ich der erste. als dann öffnung war, bin ich wirklich sehr zügig zu sallek und habe bemerkt das dort eine kleine schlage für bonhomme war. ich stellte mich an, ich war wohl der ca. 7 und wartet. zu dieser zeit wusste ich nicht, wieviel zeichnungen es geben würde. die schlange wurde noch um einiges länger und alle harten der dinge die noch kommen sollten.

ich möchte erwähnen, das wir die schlange extra ein stück vom stand entfernt gebildet haben um eben kein störfaktor für die laufkundschaft. zu sein.

nach vielen stunden des wartens erfuhren wir das es wenige zeichnungen geben würde. gut ich hatte glück und war unter den vorderen nummer . einige meiner genossen haben darufhin die schlange verlassen, andere harten tapfer trotzdem aus.

die hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

als es dann kurz vor beginn des signiertermins war, bewegte sich die schlange nun zum platz des künstlers. und genau in dem augenblick als ich meine sachen greife und rüber rutschen will, steht auf einmal einer vor mir und behauptet das wäre sein platz.. als ich und die genossen hinter mir sagten, das wir aber schon länger anstehen, war ihm dies mit den worten , jetzt wäre signiertermin und er wäre jetzt da, egal.............

dies war das erstmal in vielen jahren , in denen ich ein unschönes erlebnis dieser art hatte!!!

nun ohne hier jemanden zu nerven , sei nur noch gesagt , ich habe meinen platz behalten. und meine genossen auch..................
aber es hat bei mir bis heute einen nachgeschmack hinterlassen.

natürlich kann es sein das derjenige , aus seiner sicht , mich als unmöglich empfindet. es ist nur schade das er zu keinem gespräch bereit war, sondern auf seinem ergatterten platz bestand.

mit dieser geschichte möchte ich eigentlich nur aufzeigen, das egal , wie gut organisiert und gesittet es zugeht, dies kein garant für etwas ist, da sich immer wieder leute nicht an die spielregeln halten.



ich denke das es in schlangen wie im richtigen leben ist. der ton macht die musik. und wenn alle mit einander höflich umgehen würden und rücksicht kein fremdwort wäre, dann wäre einiges leichter und wir könnten uns noch mehr an unserem hobby erfreuen.


hm.