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  1. #1
    Mitglied Avatar von Frau Wutz
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    Ltb 2 - Hallo, hier Micky! (Neuauflage: Das ewige Feuer)

    Da der Thread zu diesem Ltb wohl der letzten Löschaktion zum Opfer gefallen ist und ich gerade nichts Besseres zu tun habe, werde ich nun mit meinem ersten selbsterstellten Thread die glorreiche Tradition der Rezensionen älterer Ltbs wieder aufleben lassen (wenn niemand etwas dagegen hat )
    Ich habe hierfür eine Neuauflage von 1990 verwendet.

    Die Stories:

    Rahmengeschichte
    Seiten: 27
    Story: Gian Giacomo Dalmasso
    Zeichnungen: Giuseppe Perego
    In dieser Rahmengeschichte geht es im Wesentlichen darum, dass Minni mit Micky eine Reise nach Hawaii machen möchte, da soetwas, wie sie meint, "heute einfach dazu gehört". Leider wird Micky durch seine Verpflichtungen als Detektiv immer wieder an der Reise gehindert, was zu einigem Streit mit Minni führt.
    Meiner Meinung nach eine der besseren Rahmengeschichten. Im Gegensatz zu vielen späteren Bänden ist sie hier einigermaßen logisch aufgebaut und hat sogar einige witzige Stellen zu bieten (z. B. Kater Kuno, der für seinen Gefängnisausbruch Nachschlüssel für alle Türen in seinem Holzbein versteckt). Auch die Zeichnungen von Perego finde ich hier durchaus annehmbar.

    Das ewige Feuer der Königin Kalhoa
    Seiten: 63
    Story: Rodolfo Cimino
    Zeichnungen: Romano Scarpa
    Zum Auftakt gleich das absolute Highlight des Bandes.
    Da Micky sich einsam fühlt, vermietet er ein Zimmer seines Hauses an die Leichtmatrosen Bill und Bull, die kurz zuvor als Schiffbrüchige auf einer Insel gestrandet sind, auf der aus unerfindlichen Gründen ein riesiges Feuer brennt. Sie wissen nicht, dass ihnen Käptn Ganovolos (Nomen est Omen), dessen Schiff sie aufgelesen und nach Entenhausen gebracht hat, auf Schritt und Tritt folgt, da der auf der Insel einen Schatz vermutet.
    Durch einen Trick bringt er Micky und die beiden Leichtmatrosen dazu, ihn zu der Insel zu lotsen...
    Besser geht es eigentlich kaum noch. Diese Geschichte hat alles, was eine Top-Story ausmacht, und noch mehr. Sie ist sinnvoll und logisch aufgebaut, schön lang und bietet jede Menge Spannung und wunderbare Gags am laufenden Band, z. B. Goofys Versuch, für Micky einen Mieter zu finden, oder wie Bill und Bull ein ihrer Meinung nach ödes Konzert aufmischen oder, oder, oder...Wirklich schade, dass man von Bill und Bull nie wieder etwas gehört hat. Die schönen und humorvollen Zeichnungen von Scarpa setzen dem Ganzen die Krone auf.

    Der Fall XYZ
    Seiten: 63
    Story: Abramo + Gian Paolo Barosso
    Zeichnungen: Giovan Battista Carpi
    Diese Story besteht eigentlich aus drei mehr oder weniger gelungenen Einzelgeschichten, die ohne erkennbaren Zusammenhang aneinandergehängt wurden. Alles fängt damit an, dass Micky Besuch von Gamma bekommt, der als Professor für Astrophysik am Raumfahrtzentrum arbeitet und seine Ferien bei Micky verbringen möchte. Kaum ist er angekommen, wird Gamma von den Schergen des finsteren Mr. X entführt, der ihm den Bauplan für den von ihm entwickelten kosmischen Strahlenmotor abluchsen will. Nachdem Gamma befreit und der Unhold hinter Gitter gebracht wurde, geht es für alle Beteiligten erst einmal auf Kreuzfahrt in die Karibik, um sich nach dem Abenteuer etwas zu entspannen, und um Minni zu besänftigen, die immer noch auf ihre Reise nach Hawaii wartet. Bald stellt sich heraus, dass der Kapitän des Schiffes niemand geringeres als Kater Karlo alias Mr. Y ist, der einen Juwelenraub im großen Stil plant. Nachdem auch dieser Schurke überwältigt ist, fahren Micky, Goofy und Gamma zum Angeln an einen See. Dort müssen sie zu guter Letzt noch einen verrückten Wissenschaftler (Mr. Z) dingfest machen, der mit mithilfe eines Nervengases, das jeden zu einem willenlosen Sklaven macht, die Welt unterjochen will.
    Warum man nicht wenigstens versucht hat, zwischen diesen drei Einzelgeschichten einen Zusammenhang herzustellen, erschließt sich mir nicht. Für sich allein genommen sind sie aber, abgesehen von der Kürze, alle nicht schlecht. Die erste und die dritte erinnern etwas an die wohl damals sehr populären Agentenfilme, was ihnen einen gewissen nostalgischen Charme verleiht. Das Beste an der Geschichte ist aber auch hier der wunderbare Humor, vor allem in Form von Gammas verrückten Erfindungen und einigen herrlichen Goofy-Dialogen (Mr Z: "Hier entsteht Z oder Zorbioparamethylhydroturbopropylpulsobenzoephenylo ferrosulnaphtalin. Was das ist? Das ist die totale Macht!" - "Das lange Wort? Glaub ich nicht". )

    Das fidele Gefängnis
    Seiten: 37
    Story: Ennio Missaglia
    Zeichnungen: Giulio Chierchini
    Eine rätselhafte Serie von Gefängnisausbrüchen beschäftigt die Entenhausener Polizei. Die Häftlinge sägen jedes Mal einfach die Gitterstäbe durch, obwohl keiner von ihnen Werkzeug erhalten hat. Ein Wäschepaket, das jedem Häftling vor seinem Ausbruch geschickt wurde, scheint der Schlüssel zur Lösung zu sein. Um den Fall aufzuklären, lässt sich Micky selbst als Häftling ins Gefängnis einschleusen...
    Eine solide Kriminalgeschichte ohne besondere Höhen und Tiefen. Die Zeichnungen von Chierchini gefallen mir hier zwar besser als in seinen späteren Geschichten, kommen aber trotzdem nicht über Mittelmaß hinaus.

    Südseezauber
    Seiten: 60
    Story: Gian Giacomo Dalmasso
    Zeichnungen: Giovan Battista Carpi
    Meine zweite Lieblingsgeschichte in diesem Ltb. Nachdem sie den ganzen Band hindurch darauf warten musste (so will es jedenfalls die Rahmengeschichte) bekommt Minni nun endlich ihre Reise nach Hawaii. Doch die romantische Zweisamkeit mit Micky währt nicht lange, denn schon bald gilt es einen neuen Fall zu lösen: Eine Schmugglerbande, angeführt von Kater Kuno, betreibt von der Nachbarinsel Laka-Laka aus einen schwunghaften Handel mit Perlen, die sie der etwas einfältige König der Insel gegen eine angemessene Menge an Feuerwasser von seiner Perlenbank ernten lässt. Gleichzeitig hat sich der König per Vertrag verpflichtet, Kater Kuno und seiner Bande gegen Feinde jeglicher Art beizustehen...
    Eine wohldurchdachte und spannende Story, gespickt mit herrlichem Witz (z. B. die Konkurrenzkämpfe zwischen Pluto und dem boxenden Känguruh, das sich der König als Haustier hält), und die Zeichnungen von Carpi vermitteln authentisches Südseeflair. Was will man mehr?

    Insgesamt ein wirklich gelungener Band, den man immer wieder lesen kann!

  2. #2
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    Noch zwei Randbemerkungen zu diesem LTB:

    In der Scarpa-Geschichte tauchen mittendrin mal drei Perego-Bilder auf; es handelt sich um die Szene, als das Schiff eine Vollbremsung macht und Bill und Bull herumpurzeln. Wer's nicht wissen sollte: an dieser Stelle war im ursprünglichen Original die Fortsetzungs-Trennstelle - in den alten Topolinos gab es am Ende und am Anfang eines Fortsetzungsteils jeweils ein paar Textrahmen in der Größe der normalen Panels für die Überleitungskommentare. Als die Story dann in einem Stück erschien, hat Perego diese Zwischenräume durch ein paar Verlegenheitsbilder überbrückt (gilt natürlich auch für andere Geschichten).

    Auf S.146 findet sich jener denkwürdige Satz Goofys: "Fisch enthält Phosphor, und Phosphor ist gut fürs Gehirn." - Nach diesem Zitat wird von Comiclesern immer wieder mal gefragt...

  3. #3
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    Zitat Zitat von Frau Wutz Beitrag anzeigen
    Das ewige Feuer der Königin Kalhoa [...] das absolute Highlight des Bandes.
    Nicht nur des Bandes, sondern sehr wahrscheinlich die Story, auf die meine Wahl fiele, wenn ich auf die berühmte einsame Insel nur einen LTB-Comic mitnehmen dürfte.

  4. #4
    Mitglied Avatar von Frau Wutz
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    @Kasimir: Ich glaube, ich würde mich eher für eine Story entscheiden, die ich noch nicht kenne (oder zumindest nicht in- und auswendig, vorwärts und rückwärts )
    @Plattnase: Das mit den Fortsetzungstrennstellen war mir bewusst ( habe dein sehr empfehlenswertes Buch schon gelesen), aber ich hielt es nicht für sooo relevant, da es sich ja hier nicht um Zensur handelt.

  5. #5
    Mitglied Avatar von Micky X
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    So... ich habe diesen 10 Jahren alten Thread wiederbelebt, damit man mir nicht vorwerfen kann, einen Thread zu eröffnen, den es schon gibt.

    Ich lese LTB 2 gerade und war nach Das ewige Feuer der Königin Kalhoa begeistert. Der Fall XYZ zog sich bei mir wie Kaugummi.

    Aber wirklich irritiert war ich am Ende von Das fidele Gefängnis. Diese Geschichte fand ich zunächst reizvoll, da sie interessante Wendungen parat hielt. Aber dann endete die Handlung mitten im Zusammenhang, Kater Kuno (wer auch immer das sein soll...) flüchtet und Micky hat keine Zeit mehr, da er mit Minni nach Hawaii reisen muss. Irgendwie geht die Geschichte hier ohne wirklichen Abschluss in die Rahmengeschichte über. Ich frage mich nun, an welcher Stelle die eigentliche Geschichte zu Ende sein sollte, denn das Wort "Ende" fehlte hier (anders als bei der Königin Kalhoa). Sollte die Geschichte wirklich mit der Festnahme auf S. 185 enden? Dann fände ich die Rahmengeschichte seltsam, denn dadurch wird die eigentlich beendete Geschichte fortgesetzt und lässt den Leser mit dem Gefühl einer mittendrin abgebrochenen Handlung alleine.

    Warum ich das schreibe? Weil ich die Hoffnung habe, dass es hier Experten gibt, die mir bestätigen können, dass die Geschichte im Original wirklich mit der Festnahme beendet ist. Dann könnte ich für mich diese seltsame Rahmengeschichte und damit die abgebrochene Handlung ignorieren. (...wobei: Ich habe eigentlich schon längst beschlossen, sie zu ignorieren.)

  6. #6
    Mitglied Avatar von Mc Duck
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    Wenn man dem Inducks Glauben schenkt, sind drei Seiten der Originalfassung gekürzt. Dann wäre das Ende der Geschichte auf Seite 185, also nach der Festnahme Karlos. Wenn man genauer hinschaut, sieht man auch, dass Karlo auf Seite 186 anders aussieht (da von Perego gezeichnet). Du hast also Recht.

  7. #7
    Mitglied Avatar von Micky X
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    Zitat Zitat von Jakob Jake McDuck Beitrag anzeigen
    Wenn man dem Inducks Glauben schenkt, sind drei Seiten der Originalfassung gekürzt.
    Bedeutet das, dass die Geschichte im Original doch ein richtiges Ende hat? Oder wurde die 3 Seiten irgendwo in der Mitte herausgekürzt?

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