London, Hauptbahnhof, 1. September, Gleis 9, 10 und 9 3/4
Gleis 9 und 10
Jeanne stand mit ihrem Bruder zusammen auf dem Gleis. Ihre Eltern hatten leider nicht mit nach England kommen können, da Hotels und Campingplatz während der Saison ihre volle Aufmerksamkeit in Anspruch nahmen. So war es an ihr und ihrem Bruder, der seine Schwester nicht im Stich ließ, sich in der Zaubererwelt zurechtzufinden. Bisher hatte auch alles ganz gut geklappt, die Winkelgasse hatte sie gefunden, deren Plan dem Brief an sie beigelegen hatte. Nun musste sie nur noch Gleis 9 3/4 finden.
Sie war nicht die einzige, der es so ging. In ihrer Nähe stand Ed mit seiner Mutter und seinem Stiefvater. Der junge sah sehr blass aus. Die Mutter nicht weniger, doch sie hatte darauf bestanden, ihren Sohn zu begleiten. Ihr Mann hatte jedem von ihnen eine Hand auf die Schulter gelegt. Ed wusste, was die beiden beunruhigte: Seine nicht vorhandende Beherrschung einer gewissen Sache. Und nun würde er ganz allein damit sein. "Wird schon...", murmelte sein Stiefvater und schaute sich suchend um.
Mandys Mutter hatte die Lippen fest aufeinander gepresst, als sie das Gleis betrat, ihre Tochter im Schlepptau. Sie war gefasst, aber unglaublich nervös. Sie wusste, wo Gleis 9 3/4 lag, doch sie hatte es nie betreten. Nun musste sie ihre Tochter dahin führen.
Hinter ihnen betrat auch Raphael das Gleis. Seine Mutter hatte ihn begleiten wollen, doch das hatte er abgelehnt. So wie er sie ablehnte, seitdem er wusste, dass er mehr war. Zielsicher lief er auf Gleis 9 3/4 zu. Man muss schon blöd sein, um nicht dahinterzukommen, wo das Gleis liegt, dachte er.
Gleis 9 3/4
Janine hatte das Gleis sofort gefunden. Das verdankte sie ihrem schlauen Buch, dass sie bei sich führte, seit sie von der Zaubererwelt wusste. Nun stand sie auf dem Gleis, zusammen mit ihren Eltern, die sich mit großen Augen umsahen. "Und da gehörst du dazu...?", fragte ihre Mutter erstaunt.
Cedrics Eltern sahen sich mit hochnäsigem Gesichtsausdruck um. "Ich wusste es", stieß die Mutter angewieder hervor. "Schlammblut. Sie haben wieder Schlammblüter aufgenommen." "Vielleicht hätten wir doch Durnstrang nehmen sollen", fügte sein Vater hinzu.
Da Thaxx' Vater in Askaban saß, war ihm von der Schule eine Begleitung an die Seite gegeben worden. Er musterte die junge Frau. Sie wirkte sichtlich nervös. Er hatte sie noch nie vorher gesehen, aber sie hatte sich ihm als Tonks vorgestellt, Nymphadora Tonks. "Aber nenne mich bloß nicht Nymphadora", hatte sie hinzugefügt.
Aran war mit seinem Vater gekommen, Merlin mit seiner Mutter. Die beiden Auroren erkannten sich schon von weitem und liefen aufeinander zu. Der Kampf, den sie vor einem Jahr überstanden hatten, hatte seine Spuren in ihren Gesichtern hinterlassen. Und auch jetzt zeigte sich deutlich Sorge auf ihnen, als sie einen viel sagenden Blick wechselten.
"Du hast es also auch gehört?", flüsterte Merlins Mutter. Arans Vater nickte. "Sie haben es allen erzählt." Die Frau war bleich, aber gefasst. "Der Eisschlaf ist gebrochen..."
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