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Thema: Lupos Rolle und Paulis Farben

  1. #1
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    Lupos Rolle und Paulis Farben

    Ich eröffne hier einen neuen thread, weil ich jetzt mal weg von den allgemeinen Überlegungen zu ganz konkreten Geschichten kommen möchte. Ist Lupos Rolle wirklich so eingeengt worden auf den Tortendieb? Für den 19.-20. Jahrgang kann ich das nicht bestätigen. Als Belege möchte ich drei Geschichten anführen, auch wenn das natürlich wenig sind.
    „Der glückliche Gewinner“ von Chierchini (Sommer-Sonderheft 1971)
    Lupo ist hier sehr abenteuerlustig, treibt mit seinem weltmännischen Geschmack den Verkäufern die Tränen in die Augen, ist sprachlich sehr bildhaft (Och kauf dir doch ein Stück Seife und rutsch nach Hause, alter Pingelbruder!), rettet sein fast nacktes Leben durch eine List, nämlich Vortäuschung von Masern und hat überhaupt ständig einen goldenen Humor. (Ein großes Lob an den deutschen Übersetzer von Chierchini! Wer war das wohl?)
    Oder im selben Heft „Wohlauf, die Luft weht frisch und rein“ von Fischer.
    Lupo schlüpft in die Rolle eines Playboys und verführt eine ganze Stadt zu umweltfreundlichem Verhalten (bis auf seine ungewaschenen Füße).
    Oder „Der Wunderdoktor“, auch von Fischer 20.Jg. 13. Lupo bekommt eine Wundermedizin von Knox (Hödelditödel, das schmeckt ja wie Abwaschwasser!), bringt beim Helfen den gesamten Haushalt von Eusebia durcheinander, weil er zu schwach geworden ist, und als er zu stark ist (Verschafft mir Arbeit, in mir sind Bärenkräfte!) wird es noch schlimmer. Am Schluss verliert er seine Schwerkraft (Ich geh nach oben und leg mich ein bißchen aufs Ohr) und kann wenigstens nichts mehr anstellen.
    Drei gut inszenierte und lustige Geschichten mit Lupo, Leseempfehlung!
    Und dann finde ich, dass es kaum so schön kolorierte Geschichten gibt, wie die mit Pauli in der gleichen Zeit. Als Beispiele die kleine Geschichte „Aufregung am Abend“ aus 20.Jg. 17 oder „Ein Hundeleben“ aus 19.Jg. 40, speziell Seite 26. Stimmt es, dass Karas Frau dafür zuständig war? Und kennt jemand im FF-Kosmos stimmungsvollere Kolorierungen?

  2. #2
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    Timpauli

    Ich habe in dem Bezug: Lupo, sei ein verfressener Tortendieb auch nur die Storys ab den 80er Jahren gemeint und nicht die bis Mitte der 70er und so.
    Bei den Storys des 19 - 20 Jahrgang handelt es sich noch um zumeist wirklich gelungene Geschichten.
    Ich hatte hier ja auch schon mehrfach gepostet, das meiner Meinung nach, der Abstieg der FF und auch der Storys ab Anfang der 80er bis Mitte der 80er Jahre ging und dazu zählen dann natürlich nicht die FF-Ausgaben zu beginn der 70er Jahre. ( wie die des 19. 20 Jahrgangs)

    Lupo wurde erst ab den 80er Jahren auf die alleinige Rolle des verfressenen Tortendiebs reduziert. Es gab zwar auch schon vorher die ein oder andere Story, wo sich Lupo mal eine Torte einverleibte, aber die meisten Storys blieben noch einigermaßen intelligent (wie deine oben aufgeführten ) Die 80er Jahre waren eben ein Zeitpunkt wo es auch mit den meisten anderen Figuren der FF -Familie bergab ging ( mit Ausnahme von Pauli ) Wobei ich jetzt nicht behaupten will, dass sämtliche FF - Storys dieser Zeit generell schlecht waren, aber die Tendenz ging ganz eindeutig nach unten.

    Man sparte ab den 80ern eben allgemein mit guten und wirklich lustigen FF- Storys. Die Handlung der Storys wurde ab da eben immer flacher. Wobei der Zeichenstil noch gut war. Aber mit dem Zeichenstil allein, war es da eben nicht mehr getan.
    Geändert von Fax (03.08.2015 um 16:24 Uhr)

  3. #3
    fuxiger Teilzeit-SysOp Avatar von Markus
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    Mit dem Eindruck der flacheren Stories ab Mitte der 80er liegst du auch objektiv richtig. An anderer Stelle hatte ich es ja schonmal geschrieben: Der damalige Chefredakteur Weller legte viel Wert auf gute Zeichner und deren Bezahlung, bei den Autoren und Redakteuren sah das leider anders aus und gute Leute blieben nicht lange bzw. wurden nicht gehalten. Auch gehörte es durch den damaligen neuen Chefzeichner Murek ab 1983 zur Philosophie in der Redaktion, die Stories möglich einfach und banal zu halten.

    Bei Pauli muss man allerdings einschränken, dass etwa 2/3 der veröffentlichten Stories ab den 80ern schon Nachdrucke waren und die Figur und ihr ganzes Universum für das Heft und seine damalige Zielgruppe (Kinder von ca 8-13 Jahren) schon viel zu niedlich waren und ein "verschieben" ins Bussi Bär Magazin (Zielgruppe Kinder von ca 3-6 Jahren) konsequent angedacht wurde (und um 1995 auch realisiert, aber da lief schon der Rechtesstreit zwischen VPM und Rolf Kauka und daher blieb dies eine sehr kurze Episode). Wir sehen und lieben heute Pauli natürlich mit anderen Augen, aber schon in den 80ern konnte man 10- oder 12-jährige mit der Figur nicht mehr wirklich überzeugen. Das Pauli seinerzeit im Heft blieb freute natürlich die erwachsenen Leser, es zeigt aber auch, dass VPM damals schon das Heft nicht mehr ernst nahm, nachdem die erhoffte Auflagensteigerung Anfang der 80er ausblieb und sogar alle Nebenmagazine wie FF-Extra, Lupo oder die Sonderhefte eingestellt werden mussten.

  4. #4
    Mitglied Avatar von Fax
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    Ob Pauli wirklich nicht mehr in die heutige Zeit passt oder auch schon nicht mehr in die 80er Jahre passte, will ich mal dahingestellt lassen.
    Ich denke Pauli hätte auch bei einem Neustart der FF in der heutigen Zeit noch seine Chancen. Allerdings müssten die Figur und die Storys dann gründlich modernisiert werden. Nachdrucke von alten Pauli Storys hätten mit Sicherheit nur noch bei Sammlern ihre Chancen.
    Aber für einen Neustart der FF bedarf es noch mehr. Keine platten und flachen FF und Lupo Storys mehr, sondern Geschichten mit Witz und Geist. Eben z. B. auch kein verfressener Lupo als Tortendieb mehr. Und vielleicht auch ein gute Auswahl an Lizenz - Comics.
    Geändert von Fax (04.08.2015 um 09:50 Uhr)

  5. #5
    fuxiger Teilzeit-SysOp Avatar von Markus
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    Hallo Fax, "in die heutige Zeit passen" ist ein weiter Begriff. Für unsere Generation(en) gehört er selbstverständlich dazu. Ein Neustart von FF als Comicmagazin würde nach meiner Einschätzung nur Sinn als Heft für Erwachsene machen. Und dazu gehören wie du richtig schreibst, keine flachen Charaktere und Stories und auf jeden Fall Pauli.
    Würde man versuchen Kindern von heute FF nahe zu bringen, müsste man komplett bei Null anfangen (die Kinder und sogar junge Eltern in den späten 80ern/frühen 90ern geboren kennen FF nicht mehr!) und entsprechend einen ziemlichen Millionen-Etat verwenden für reformierte Figuren die mit "unseren" FF wahrscheinlich nurnoch sehr wenig zu tun hätten. Ein Magazin für Kinder wäre zudem nur ein Nebenprodukt einer gigantischen Marktingkampagne und wenn du dir heutige Kindermagazine ansiehst weisst du dass das mit Comic nicht mehr viel zu tun hat.

  6. #6
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    Hallo Markus, Ich möchte dir jetzt nicht total widersprechen. Aber müsste man die FF wirklich komplett neu erfinden?
    Ich weiß nicht.
    Natürlich wäre schon ein gewisser Werbeaufwand notwendig, da die Figuren kaum noch jemand kennt, aber es würde sich sicherlich lohnen.
    Aber das diese Art von Comics die heutigen Kids überhaupt nicht mehr lesen möchten, glaube ich nicht.
    Letztlich saß ich in der Bahn und kam von einem Wochenend - Kurz Trip zurück. Gegenüber sah ich eine Familie mit zwei Jungen im Alter von etwa 11 - 12 Jahren.
    Und was lasen die Beiden? "Die lustigen Taschenbücher" von Donald Duck und Micky Mouse. Und haben sich diese Geschichten denn, im Gegensatz zu früher, so stark verändert? Ich glaube nicht. Und das diese beiden Kids nun vollkommene Sonderling und Außnahmen waren, glaube ich auch nicht. So haben sie sich jedenfalls nicht benommen.
    Ja, es stimmt Donald Duck und MM waren natürlich nie weg. Es hat sie immer gegeben. Jeder kennt sie.
    Aber hier wurde ja auch oft behauptet, das Tier - Comics bei den heutigen Kids überhaupt nicht mehr ankommen würden, weil die nur noch Mangas lesen. oder mit der Play Station spielen.
    Aber ich denke mit einem gewissen Werbeaufwand und natürlich einer Überarbeitung und qualitativ guten Storys wäre es schon möglich, die FF wieder etwas bekannter zu machen und zwar so, dass wir die Comics auch noch wieder erkennen würden.
    Geändert von Fax (04.08.2015 um 19:41 Uhr)

  7. #7
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    Zitat Zitat von Markus Beitrag anzeigen
    Ein Magazin für Kinder wäre zudem nur ein Nebenprodukt einer gigantischen Marktingkampagne und wenn du dir heutige Kindermagazine ansiehst weisst du dass das mit Comic nicht mehr viel zu tun hat.
    FF am ähnlichsten ist unter den aktuellen Comics wohl zweifellos die Micky Maus. Natürlich steht da der ganze Disney-Konzern dahinter mit einer ganz ordentlichen Marktmacht. Wenn Du aber sagen willst, das Micky-Maus-Heft für sich genommen habe "mit Comics nicht viel zu tun", ist das doch überzogen. Auch ein Riesenkonzern wie Disney kann nicht jahrzehntelang Dreck verkaufen. Das Heft muss für sich einen Wert haben, sonst würden all jene, die auf dem Umweg über Filme, Werbung usw. zum Comic kommen, nie ein zweites kaufen oder gar Stammleser werden.

    Angeblich wollte Disney ja FF mal kaufen. Dies wäre wohl heute das Beste, was FF passieren könnte. Von Your Familiy Entertainment erwarte ich mir keine kreativen Sprünge. Und ein neues Heft, ob gedruckt oder digital, ist nicht mal angedacht.

  8. #8
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    Zitat Zitat von fixundfertig Beitrag anzeigen
    FF am ähnlichsten ist unter den aktuellen Comics wohl zweifellos die Micky Maus. Natürlich steht da der ganze Disney-Konzern dahinter mit einer ganz ordentlichen Marktmacht. Wenn Du aber sagen willst, das Micky-Maus-Heft für sich genommen habe "mit Comics nicht viel zu tun", ist das doch überzogen. Auch ein Riesenkonzern wie Disney kann nicht jahrzehntelang Dreck verkaufen. Das Heft muss für sich einen Wert haben, sonst würden all jene, die auf dem Umweg über Filme, Werbung usw. zum Comic kommen, nie ein zweites kaufen oder gar Stammleser werden.
    die MM ist eine Größe für sich die es so kein zweites Mal gibt. Der Markt hat sich aber die letzten ca. 20 Jahre sehr verändert. Comics spielen für die heutige Kindergeneration kaum noch eine Rolle - ähnlich wie bei Jugendzeitschriften a la "Bravo" übrigens (letztere erscheint seit diesem Jahr nur noch 2-wöchentlich). Auch bei der MM bröckeln die Verkaufszahlen inzwischen dramatisch und liegen laut IVW inzwischen deutlich unter 100.000 Exemplaren. Wie lange wird der Verlag das Heft noch wöchentlich durchziehen? Wie hoch ist dabei der Anteil der erwachsenen Leser/Sammler gegenüber Kindern (die dann noch tatsächlich das Heft sich selbst wegen kaufen und nicht wegen dem Plastikspielzeug?)


    Zitat Zitat von fixundfertig Beitrag anzeigen
    Angeblich wollte Disney ja FF mal kaufen. Dies wäre wohl heute das Beste, was FF passieren könnte. Von Your Familiy Entertainment erwarte ich mir keine kreativen Sprünge. Und ein neues Heft, ob gedruckt oder digital, ist nicht mal angedacht.
    ...Rolf Kauka verkaufte die Printlizenz ja in dieser Erwartung anno 2000 an den Egmont Verlag. Wir haben ja gesehen was dabei rauskam. Inzwischen hat Egmont YPS als Erwachsenen-Lifestyle-Magazin mit geringem Comicinhalt wiederbelebt.

  9. #9
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    Zitat Zitat von Fax Beitrag anzeigen
    Aber das diese Art von Comics die heutigen Kids überhaupt nicht mehr lesen möchten, glaube ich nicht.
    Letztlich saß ich in der Bahn und kam von einem Wochenend - Kurz Trip zurück. Gegenüber sah ich eine Familie mit zwei Jungen im Alter von etwa 11 - 12 Jahren.
    ..das ist immer schön zu hören wenn wir Kinder beim Comiclesen beobachten können. Disney-Comics haben heute natürlich auch eine andere Relevanz weil sie immer über alle Marketing-Wege präsent sind. Es wird auch immer ein paar Kinder geben die gerne ab und an Comics lesen. Aber es werden nicht genügend sein, um klassische preisgünstige Hefte am Kiosk zu platzieren wie in den seligen Zeiten. Die Verlage verlagern ihr Geschäft auf Alben, Paperbacks und Graphic Novels in Buch- und Comicfachhandlungen. Das ist ähnlich wie mit Vinylschallplatten. Die waren nie weg, aber sind leider nur noch ein Thema für Sammler und Fans und entsprechend kleinauflagig und teuer.

    Zitat Zitat von Fax Beitrag anzeigen
    Aber hier wurde ja auch oft behauptet, das Tier - Comics bei den heutigen Kids überhaupt nicht mehr ankommen würden, weil die nur noch Mangas lesen. oder mit der Play Station spielen.
    Aber ich denke mit einem gewissen Werbeaufwand und natürlich einer Überarbeitung und qualitativ guten Storys wäre es schon möglich, die FF wieder etwas bekannter zu machen und zwar so, dass wir die Comics auch noch wieder erkennen würden.
    ...das Problem geht glaube ich tiefer als nur eine Frage der Qualität der Charaktere zu sein. Das Medien- und Konsumverhalten ändert sich einfach mit der Zeit und massenauflagige Kindercomics gehören nicht mehr dazu. Es gibt für Kinder einfach heute viele in der Relation preisgünstigere Alternativen wie eben PC-Spiele, Internet, usw.
    Geändert von Markus (04.08.2015 um 23:59 Uhr)

  10. #10
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    Zitat Zitat von Markus Beitrag anzeigen
    Comics spielen für die heutige Kindergeneration kaum noch eine Rolle - ähnlich wie bei Jugendzeitschriften a la "Bravo" übrigens (letztere erscheint seit diesem Jahr nur noch 2-wöchentlich).
    "Bravo" lässt sich deshalb mit Comics nicht vergleichen, weil praktisch alle Bravo-Funktionen heute vom Internet 1:1 bedient werden (Aufklärung, Musik-Reportagen, neue Alben, Schminkanleitung etc.), und zwar gratis. Gute Gratis-Comics sind im Netz (legal) nicht vertreten, zumindest nicht als Periodicum. Außerdem spielt das haptische Moment bei gedruckten Comics eine weit größere Rolle als bei der "Bravo", wo allenfalls die riesigen Poster echt punkten konnten, die man aber, AFAIK, seit mindestens 20 Jahren so nicht mehr hat. Kurz: Es gibt nicht viele Gründe für Teenager, heute eine "Bravo" zu kaufen, aber IMO doch einige, zu einem Comic zu greifen.
    Auch bei der MM bröckeln die Verkaufszahlen inzwischen dramatisch und liegen laut IVW inzwischen deutlich unter 100.000 Exemplaren. Wie lange wird der Verlag das Heft noch wöchentlich durchziehen? Wie hoch ist dabei der Anteil der erwachsenen Leser/Sammler gegenüber Kindern (die dann noch tatsächlich das Heft sich selbst wegen kaufen und nicht wegen dem Plastikspielzeug?)
    Totgesagte leben lang, und das Ende der MM wird seit langem prophezeit. Fakt ist, dass sich hier bei uns in der Bahnhofsbuchhandlung die "Lustigen Taschenbücher" wirklich stapeln, sie dominieren die Comic-Ecke. Nicht nur die aktuelle Ausgabe, auch viele ältere Nummern sind vorrätig, auch von der inzwischen eingestellten Mammut-Reihe, und ein paarmal im Jahr erscheint die LTB-Entenedition. Schließlich gibt's neben der MM regelmäßig die "Tollsten Geschichten von DD" und "Donald Duck und Co.". Nicht alles davon sind neue Produktionen, aber immerhin ist es nicht so, dass man in den Laden geht und hört "Disney-Comics? Nee, das haben wir nicht mehr, kauft ja fast keiner". Wäre es so, würde man den wertvollen Stellplatz für irgendwelche Magazine oder Reise- und Vampirbücher verwenden. Die Gimmicks sind wohl ein gewichtiger Kaufanreiz, aber ich glaube, es gibt nur wenige, die das Heft wegen des Furzkissens kaufen und das Papier gleich ungelesen entsorgen.

  11. #11
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    Zitat Zitat von fixundfertig Beitrag anzeigen
    ... die "Lustigen Taschenbücher" wirklich stapeln, sie dominieren die Comic-Ecke...
    Eine richtige "Comic-Ecke" habe ich hier schon lange nicht mehr gesehen.
    Das Angebot sieht hier etwa so aus: Lucky Luke, Asterix und das aktuelle "Lustige Taschenbuch" beim MM Heft wird es schon schwierig.
    Starwars, Lillifee und Adventure Time sind auch vorhanden aber ich weiß nicht mal ob das Comics sind.
    In meiner Jugend gab es sogar in der Bäckerei FF, MM und Bessy.
    Geändert von Carl Cnolle (05.08.2015 um 17:58 Uhr)

  12. #12
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    Zitat Zitat von fixundfertig Beitrag anzeigen
    "Bravo" lässt sich deshalb mit Comics nicht vergleichen, weil praktisch alle Bravo-Funktionen heute vom Internet 1:1 bedient werden (Aufklärung, Musik-Reportagen, neue Alben, Schminkanleitung etc.), und zwar gratis. Gute Gratis-Comics sind im Netz (legal) nicht vertreten, zumindest nicht als Periodicum. Außerdem spielt das haptische Moment bei gedruckten Comics eine weit größere Rolle als bei der "Bravo", wo allenfalls die riesigen Poster echt punkten konnten, die man aber, AFAIK, seit mindestens 20 Jahren so nicht mehr hat. Kurz: Es gibt nicht viele Gründe für Teenager, heute eine "Bravo" zu kaufen, aber IMO doch einige, zu einem Comic zu greifen.
    ...es stimmt, das man BRAVO und Fix & Foxi nicht einfach so 1:1 vergleichen kann und du hast für den Niedergang der Teeniezeitschriften auch die entsprechenden Argumente gebracht. Mein Argument ging auch mehr in Richtung veränderte Konsumgewohnheiten. Die machen auch vor Kindercomics keinen Halt, sonst würden mehr entsprechende Objekte auf dem Markt sein und die MM heute (als letztes verbleibene Überbleibsel alter Tage) immernoch hohe 6-stellige Absatzzahlen aufweisen, was leider nicht der Fall ist.

    Zitat Zitat von fixundfertig Beitrag anzeigen
    Totgesagte leben lang, und das Ende der MM wird seit langem prophezeit. Fakt ist, dass sich hier bei uns in der Bahnhofsbuchhandlung die "Lustigen Taschenbücher" wirklich stapeln, sie dominieren die Comic-Ecke. Nicht nur die aktuelle Ausgabe, auch viele ältere Nummern sind vorrätig, auch von der inzwischen eingestellten Mammut-Reihe, und ein paarmal im Jahr erscheint die LTB-Entenedition. Schließlich gibt's neben der MM regelmäßig die "Tollsten Geschichten von DD" und "Donald Duck und Co.". Nicht alles davon sind neue Produktionen, aber immerhin ist es nicht so, dass man in den Laden geht und hört "Disney-Comics? Nee, das haben wir nicht mehr, kauft ja fast keiner". Wäre es so, würde man den wertvollen Stellplatz für irgendwelche Magazine oder Reise- und Vampirbücher verwenden. Die Gimmicks sind wohl ein gewichtiger Kaufanreiz, aber ich glaube, es gibt nur wenige, die das Heft wegen des Furzkissens kaufen und das Papier gleich ungelesen entsorgen.
    ...den Tod der MM prophezeie ich nicht, dazu gibt es auch zu viele Nebenreihen. Aber der große Verkaufsschlager ist sie eben nicht mehr und die Zahlen weisen klar seit Jahren nach unten. Ihre Tage als wöchentliches Magazin sind gezählt (wobei das jetzt schon durch Doppelnummern relativiert wird).
    Das LTB erweist sich tatsächlich als stabil, ist aber auch kein reines Kinderprodukt. Ein paar LTBs hat jeder sicher irgendwo im Schrank stehen, es als Periodikum (vor allem als Kind) zu kaufen ist dann allerdings wieder eine andere Frage. Das DD-Magazin kaufen doch auch eher Erwachsene. Ich selber beobachte jetzt nicht ständig Kinder im Umgang mit der MM, was ich aber im Disney-/Egmont-Forum bei dem Thema seit Jahren so dazu lese klingt schon so nach "Spielzeug ausgepackt und 3 Tage mit gespielt, Heft ungelesen in die Ecke geschmissen".

  13. #13
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    Ich gehe jetzt mal zurück zum Einstiegsbeitrag.
    Hier soll es also konkret um Geschichten gehen.

    Fix und Foxi zweite Geschichte Heft 170:
    Ich lehne mich mal ganz weit raus, die Geschichte definiert das Wesen der Fix und Foxi Geschichten. Die Story ist absolut rund, es ist nichts zufiel oder zu wenig. Die Aussage ist klar, egal wie viel Mist du baust (Lupo), du bleibst Bestandteil deiner Familie und niemand kann dich ersetzen.

    Fix und Foxi Geschichte Heft 178–180:
    Der Zeichenstil liegt ist 100 % mein Geschmack. Es gibt eine Mehrdeutigkeit die ein Spannungsfeld erzeugt. Die Zeichnungen wirken teilweise kindlich naiv oder sind sie nicht vielmehr surreal? Ist dies Absicht oder einfach schlampig? (besonders schön Band 180 Seite 2 und 3)
    Sehr schön auch das Panoramabild, dass regelmäßig etwas an der Geschichte vorbeigeht (Band 178 Seite 8).
    Scheinbar hat hier jemand reichlich Humor gehabt oder doch nicht?

    Nun mache ich einen Sprung

    Fix und Foxi 24. Jahrgang Heft 15 Ausgerechnet Bananen
    Hier wird noch einmal alles geboten die Manager, Bürokraten und Presse bekommen ihr Fett weg.
    Auch die Zeichnungen gefallen mir. Weit entfernt von einem Eindimensionalen Lupo.

    Kolorierung:
    Bei einem wöchentlich erscheinenden Heft kann nicht immer eine Top Story, Zeichnungen und Kolorierung geben. Mir scheint es so als würden einzelne "Leuchttürme" gezielt eingebracht.
    Im 20. Jahrgang wurde für Pauli vermutlich mehr Zeit und Energie als üblich bereitgestellt.
    Solche in Story, Zeichnung und/oder Kolorierung auffallenden Geschichten lassen sich durchgehend bis zum 24. Jahrgang finden. So scheint mir, dass in Fix und Foxi: Es ist nicht alles Spuk, was spukt (24.Jg Heft 34) mehr Mühe in die Zeichnungen als üblich geflossen sind.
    Auch finde ich die Fix und Foxi sowie Tom und Biber Zeichnungen (16.Jg. bis 22.Jg.) von Rinaldi sehr gelungen, dass ist aber natürlich Geschmackssache.
    Geändert von Carl Cnolle (07.08.2015 um 12:37 Uhr)

  14. #14
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    Ich hatte mit dem regelmäßigen Lesen der FF ja erst ab der Mitte der 60er Jahre begonnen.
    Ich gehe aber mal davon aus das der Lupo zum Beginn der 60er oder früher eine ebenso und interessante Figur war, wie
    der Spätere.
    Also möchte ich auch nur das wiederholen, was ich zuvor auch schon in dem anderen Beitrag zu Beginn dieses Threads geschrieben
    hatte.
    Wie dort bereits geschrieben, war der Lupo des 19. -bis 20 Jahrgangs, weit davon entfernt, ein primitiver Tortendieb zu sein.

    Ganz besonders der Lupo ab Mitte der 60er Jahre, war alles andere als primitiv, sondern gewitzt, schlau und durchtrieben.
    In dieser Zeit gab es ja dann Lupo auch in der Zeitschrift Lupo Modern, als rasenden Reporter.
    Deswegen ist es ja auch so bedauerlich, das diese beliebte Figur dann ab dem Beginn der 80er Jahre zum primitiven Tortendieb
    herabgewürdigt wurde.
    Geändert von Fax (09.08.2015 um 15:50 Uhr)

  15. #15
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    Zitat Zitat von Fax Beitrag anzeigen
    In dieser Zeit gab es ja dann Lupo auch in der Zeitschrift Lupo Modern, als rasenden Reporter.
    Mit "Lupo und seine Freunde" gab es von 1981-1983 noch mal eine Zeitschrift mit ähnlichem Konzept.
    Ich fand die Hefte mit der Jagt nach dem schwarzen Schatten durchaus gelungen, noch besser wäre es gewesen man hätte den Sidekick "Einstein" etwas sparsamer eingesetzt.
    Die Jagt nach Zug-Schwarzfahrer, in späteren Heften, fand ich aber nicht vereinbar mit dem Lupo-Figur.

    Zitat Zitat von Fax Beitrag anzeigen
    Ich hatte mit dem regelmäßigen Lesen der FF ja erst ab der Mitte der 60er Jahre begonnen.
    Ich gehe aber mal davon aus das der Lupo zum Beginn der 60er oder früher eine ebenso und interessante Figur war, wie
    der Spätere.
    Die frühen Hefte habe ich erst als Erwachsener gelesen, meine Beurteilung dieser Hefte ist vermutlich objektiver als bei Heften aus dem 23/24/25. Jg., da man die Hefte aus der eigenen Jugend immer durch eine Rosarote Brille betrachtet.
    Geändert von Carl Cnolle (09.08.2015 um 18:23 Uhr)

  16. #16
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    Zitat Zitat von Carl Cnolle Beitrag anzeigen
    Mit "Lupo und seine Freunde" gab es von 1981-1983 noch mal eine Zeitschrift mit ähnlichem Konzept.
    Ich fand die Hefte mit der Jagt nach dem schwarzen Schatten durchaus gelungen, noch besser wäre es gewesen man hätte den Sidekick "Einstein" etwas sparsamer eingesetzt.
    Die Jagt nach Zug-Schwarzfahrer, in späteren Heften, fand ich aber nicht vereinbar mit dem Lupo-Figur.
    ...das ist Geschmackssache. Ich hab mich früher als Kind sehr über diese Bundesbahn-Geschichten amüsiert und fand Lupos Rolle darin (mehr zu sein als ein Tortendieb) sehr interessant und vielseitig.

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