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  1. #1
    Moderator Zack-Forum Avatar von efwe
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    editorial "zack" 11/2011

    auf der buchmesse in frankfurt war die november-ausgabe von "zack" schon erhältlich, deshalb bereits heute das editorial der ausgabe #11/2011.

    efwe



    Liebe Leser,
    im vorliegenden aktuellen Heft startet der langerwartete vierte Teil von "Es war einmal in Frankreich". Die Geschichte von Joseph Joanovici ist die eines Mitläufers, Kriegsgewinnlers und Kollaborateurs. Und dennoch hat er Gutes getan und Menschen vor den braunen Besatzern gerettet. Fabien Nury und Sylvain Vallée erzählen in ihrer mit Preisen ausgezeichneten Serie von einem dunklen Kapitel der französischen Geschichte. Nein, nicht jeder Franzose war in der Resistance, wie man so gerne glauben gemacht wird. Es gab sehr wohl Franzosen, die an die Beständigkeit der Deutschen glaubten. Nury und Vallée gehen völlig unverkrampft mit dem Thema um. Weder beschönigen sie, noch verurteilen sie. Ähnlich neutral beschäftigte sich Marvano in "Grand Prix" mit dem Thema Drittes Reich. Muss man Nicht-Deutscher sein, um diesen Teil der Historie behandeln zu dürfen bzw. unverkrampft damit umgehen zu können? Lastet das Gewicht der Erbschuld so schwer auf unseren Schultern, dass wir, die Deutschen, es kaum wagen, uns kritisch und objektiv mit diesen knapp 20 Jahren unserer Historie auseinanderzusetzen?
    In den aktuellen französischen Comics gibt seit einiger Zeit einen Trend, das Dritte Reich und seine Auswirkungen auf das Leben anderer Völker und Länder im Comic aufzuarbeiten. Dabei gibt es die ganze Bandbreite an Inhalten – von trivial über kritisch bis betroffen machend. In Deutschland setzt an dieser Stelle eher die Diskussion ein, ob man Hakenkreuze abbilden darf, ob der Comic deshalb möglicherweise indiziert wird oder ob nicht plötzlich sogar neuzeitliche Rechtsdenkende zur Kundschaft zählen.
    Auch eine Art, sich mit Geschichte auseinanderzusetzen …
    In diesem Sinne

    Georg F.W. Tempel
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  2. #2
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    Zitat Zitat von efwe Beitrag anzeigen
    ...In Deutschland setzt an dieser Stelle eher die Diskussion ein, ob man Hakenkreuze abbilden darf, ob der Comic deshalb möglicherweise indiziert wird oder ob nicht plötzlich sogar neuzeitliche Rechtsdenkende zur Kundschaft zählen.
    Auch eine Art, sich mit Geschichte auseinanderzusetzen …
    (Chefredaktion)
    Stimmt.

    Da mir der erste Teil, auch aus von efwe genannten Gründen, sehr gut gefallen hat, hab' ich den zweiten vorbestellt.
    Und dann erst zu Hause gesehen, was ich mir da gekauft habe.
    Also:
    Wenn jemand den Band möchte: Eingeschweißt, neu, halber Preis, PN

  3. #3
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    Wieso denn ? würdest dabei doch was verpassen

  4. #4
    Mitglied Avatar von Manx cat
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    Zensur? Ist die Reihe nicht unzensiert?
    Und da du nicht ausgepackt hast, kann's ja bloß das Titelbild sein. Da wäre ich schmerzfrei.

  5. #5
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    das Cover ist doch harmlos

  6. #6
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    Muss man Nicht-Deutscher sein, um diesen Teil der Historie behandeln zu dürfen bzw. unverkrampft damit umgehen zu können?

    Lastet das Gewicht der Erbschuld so schwer auf unseren Schultern, dass wir, die Deutschen, es kaum wagen, uns kritisch und objektiv mit diesen knapp 20 Jahren unserer Historie auseinanderzusetzen?


    Ja was nun, unverkrampft oder doch lieber kritisch? Das liest sich etwas wie ein Widerspruch.

    Erstmal vorweg glaube ich gehen die jüngeren Leute heute schon sehr wohl lockerer mit der Geschichte um und man darf nicht vergessen, dass bei uns in der Schulbildung das 3. Reich und was dazu gehört wirklich über sehr lange Zeit durchgepaukt wird und deswegen viele gar keine Lust mehr haben sich außerhalb des Schulstoffs noch zusätzlich damit zu befassen. Daher glaube ich auch, gibt es von hier einfach viel weniger aus der Kunst als vielleicht von anderswo.

    Und zum Thema "Grand Prix" im ZACK:
    Ich bin letztens mit der Bahn gefahren und um mich herum saßen Urlauber, also Touris aus einem anderen Land. Mir war verdammt unwohl dabei die Seiten mit dem Hakenkreuz aufzuschlagen. Ja, ich gebe es zu, ich habe sie so überblättert, dass es die Sitznachbarn nicht sehen konnten. In so einer Situation spürt man Unbehagen und merkt die Macht vom Hakenkreuz.

    Übrigens gab es genügend Ulkparodien auf Hitler in den letzten Jahren (Walter Moers, Helge Schneider) und was ist mit FDÄ (Front Deutscher Äpfel bzw. Apfelfront)?! Ich denke da hat sich schon einiges getan.

    Was man halt nur nicht vergessen darf, es gibt die Nazis nunmal wirklich und was die oft nicht haben ist gutes grafisches Material und wenn so ein Comic wie Grand Prix das unreflektiert bietet, bietet sich Missbrauch sehr schnell und gut an. Schön harmloser Stoff und klasse Bilder dazu. Das ist mein Problem damit. Damit reiht es sich exakt in die Ecke wie z.B. Skin: unpolitisch und gibt es vom linken wie vom rechten Lager . Skin Bands die sich als unpolitisch "positionieren" oder definieren haben aus beiden Lagern Anhänger. Da wäre ich als Künstler nachdenklich oder wachsam.

    Und ... es ist gut wenn Kunst polarisieren und dadurch thematisieren kann. So entwickelt sich historische Aufabreitung auch vorwärts. Falsch ist das nicht.

    Und auch ein Nicht-Deutscher kann sich mit seinem unverkrampften Verhalten vertun: Siehe Lars von Trier in Cannes!
    Geändert von Ramone (17.10.2011 um 21:42 Uhr) Grund: Korrektur

  7. #7
    Mitglied Avatar von Schreibfaul
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    Zitat Zitat von Manx cat Beitrag anzeigen
    Zensur? Ist die Reihe nicht unzensiert?
    Und da du nicht ausgepackt hast, kann's ja bloß das Titelbild sein. Da wäre ich schmerzfrei.
    Sowohl das Cover auch der Inhalt ist zensiert...

  8. #8
    Moderator Zack-Forum Avatar von efwe
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    @Ramone
    Ein kritischer Umgang ist nicht gleichbedeutend mit verkrampft. Man unverkrampft UND kritisch mit der Angelegenheit umgehen.


    @Schreibfaul
    Ach ja? Das ist mir aber neu! Tatsächlich wurden auf dem Cover die Hakenkreuzfahnen entfernt, inhaltlich ist aber gar nix passiert.

    Efwe

  9. #9
    Mitglied Avatar von Manx cat
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    Zitat Zitat von Ramone Beitrag anzeigen
    Übrigens gab es genügend Ulkparodien auf Hitler in den letzten Jahren (Walter Moers, Helge Schneider) und was ist mit FDÄ (Front Deutscher Äpfel bzw. Apfelfront)?! Ich denke da hat sich schon einiges getan.
    Oh je. Grad dieser Ulk-Kram ist mir peinlich. Dieses ewige "Darf man sich lustig machen. Nein man MUSS!!" Als ob nicht die ganze Welt Filme wie "Das Boot" lieben würde. Mir kommt es teilweise sogar so vor als müsste man sich manchmal - gerade von englischer und amerikanischer Seite - vor einer zu großen Umarmung wehren, die ja auch wieder nur eine Reaktion auf die Nazi-Zeit ist. Man denke nur an die WM 2006. Man möchte aber gerade auf Grund der Nazi-Zeit weder geliebt noch gehasst werden.

    Aber das Problem hatte schon Cyrano de Bergerac: Schau ihm nicht auf die Nase, aber er darf auf keinen Fall merken, dass du versuchst, nicht auf seine Nase zu starren.

  10. #10
    Mitglied Avatar von Schreibfaul
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    Zitat Zitat von efwe Beitrag anzeigen
    @Ramone
    Ein kritischer Umgang ist nicht gleichbedeutend mit verkrampft. Man unverkrampft UND kritisch mit der Angelegenheit umgehen.


    @Schreibfaul
    Ach ja? Das ist mir aber neu! Tatsächlich wurden auf dem Cover die Hakenkreuzfahnen entfernt, inhaltlich ist aber gar nix passiert.

    Efwe
    Sprechen wir beide vom zweiten Band? Dort wurden aus Hakenkreuzen Quadrate.

  11. #11
    Mitglied Avatar von Manx cat
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    Mein Vorschlag:
    Eine limitierte Auflage mit Tippex-Beilage.

  12. #12
    Moderator Zack-Forum Avatar von efwe
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    @schreibfaul
    ups! das alter. ich hab heute morgen mal schnell - ohne brille - ins album geschaut, und das sah dann unzensiert aus. du hast recht , und ich erinnere mich, dass dieses album der anlass für eine größere diskussion mit dem grafiker war, der die zensur völlig ohne rücksprache vorgenommen hatte, weil es "mit ihm keine hakenkreuze in 'zack' und in alben der 'zack edition' gibt".
    aber wie man etwa in "grand prix" oder in "es war einmal in frankreich" #4 im aktuellen "zack" sehen kann, ist die diskussion beendet.

    efwe

  13. #13
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    Tipp Ex :-)

    Ich spreche von der aktuellen ZACK # 148. Dort ist auf S. 80 eines gut zu sehen. Ich glaube in der vorherigen Ausgabe nicht, aber davor wieder umso öfter und deutlicher.

    Im Zug war es mir unangenehm, das gebe ich zu.

    Grad dieser Ulk-Kram ist mir peinlich.

    Dem stimme ich gerne zu. Es ist jedoch ein Indikator dafür, dass mit dem Thema anders umgegangen wird. Noch in den 80ern wäre selbst diese Form noch nicht möglich gewesen. Mir ging es nicht darum Beispiele zu zeigen die mir gefallen, sondern nur zeigen, dass sich im Umgang was getan hat.
    Geändert von Ramone (19.10.2011 um 09:22 Uhr) Grund: Korrektur

  14. #14
    Premium-Benutzer Avatar von HerrHase
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    Zitat Zitat von efwe Beitrag anzeigen
    @schreibfaul
    ups! das alter. ich hab heute morgen mal schnell - ohne brille - ins album geschaut, und das sah dann unzensiert aus.
    Da habt ihr doch die Lösung: einfach ohne Brille lesen, dann sind alle Hakenkreuze wieder da .

    Zitat Zitat von efwe Beitrag anzeigen
    du hast recht , und ich erinnere mich, dass dieses album der anlass für eine größere diskussion mit dem grafiker war, der die zensur völlig ohne rücksprache vorgenommen hatte, weil es "mit ihm keine hakenkreuze in 'zack' und in alben der 'zack edition' gibt".
    Geile Argumentation. Erinnert mich irgendwie an die "Säzzer", die früher in der taz immer bei den Leserbriefen ihren Kommentar dazu gaben. Das scheint wohl mit Verschwinden des Berufsbildes auch Vergangenheit zu sein.

  15. #15
    Mitglied Avatar von RoterMarvin
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    Das Editorial ist sehr gut !

  16. #16
    Mitglied Avatar von Angelika_S
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    Hallo zusammen,

    ist das Editorial nicht auch wieder "typisch Deutsch" in der Form, wie mit dem 3. Reich umgegangen wird?

    Sicherlich gehen wir mit diesen "1000 Jahren" verkrampft um. Aber das liegt ja auch in der Unglaublichkeit des Geschehenen. Wie soll da ein "gesundes Mittelmaß" entstehen?

    Aber es wird wenigstens mit der Vergangenheit umgegangen. Das sehe ich in anderen Staaten, die auch üble Zeiten in ihrer Vergangenheit haben, nicht wirklich so. Und selbst *darauf* darf man aus Deutschland raus nicht zeigen, weil ganz schnell ein "ist-wie"-Vergleich wird - und es darf nichts (gar_nichts) mit diesen "1000 Jahren" gleich gesetzt werden, denn *nie* kann etwas schlimmer oder annähernd gleich-schlimm sein. (???)

    Ich denke, dass da noch einige Generationen lang rumgehampelt wird... bis da ein gewisses Vergessen eintritt. Ob *das* wiederum gut ist?

    Liebe Grüße
    Angelika

  17. #17
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Moers und Helge als 'Ulk' zu diffamieren halte ich für unangemessen...

  18. #18
    Moderator Zack-Forum Avatar von efwe
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    ist aber eine subjektive einschätzung ...

    efwe

  19. #19
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Hmnjein.

    Nach meinem Begriffsverständnis haftet dem Ulk im Vergleich zu anderen Humorvarianten etwas harmlos-oberflächliches an, was ich bei Helge und Moers grundsätzlich so nicht sehe...

    Aber natürlich impliziert dies, wie auch schon die ursprüngliche Formulierung 'halte ich für unangemessen', (m)eine 'subjektive Einschätzung'.
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  20. #20
    Mitglied Avatar von Manx cat
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    Hmm. In gewisser Weise ist es ein Allgemeinplatz, Adolf als Nazi-Sau zu bezeichnen, wenn auch ein redlicher. Ich halte das Lächerlich-Machen für ein Schwarzer-MAnn Spielchen, mit dem man sich an seinen Komplexen abarbeitet. Es ist für mich nicht mehr als ein leeres Distanzierungs-Ritual.

    Außerdem könnte man Moers auch Zynismus unterstellen: Mit Adolf als Deppen war es ihm möglich, auch übelste Geschmacklosigkeiten zu bringen, denn wer DAS zensiert müsste sich unterstellen lassen, ein Nationalheiligtum schützen zu wollen. Und den Schuh mag sich verständlicherweise keiner anziehen. Weitergebracht hat uns Walter Moers jedenfalls nicht.

  21. #21
    Moderator Carlsen Manga
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    Zitat Zitat von Manx cat Beitrag anzeigen
    Weitergebracht hat uns Walter Moers jedenfalls nicht.
    Doch, das hat er - gerade mit seinem Zynismus.

  22. #22
    Mitglied Avatar von Manx cat
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    Naja, du bist vom Fach, du musst es wissen. (keine Ironie, freundlich gemeint)

    Und was die Aussage angeht:
    Zitat Zitat von Manx cat Beitrag anzeigen
    Außerdem könnte man Moers auch Zynismus unterstellen:
    Da muss man wohl nicht viel unterstellen. Moers ist nun mal Zyniker. Punkt. Wenn ich so nachdenke waren seine Adolf-Comics gar nicht so blöde.
    Geändert von Manx cat (13.11.2011 um 19:07 Uhr)

  23. #23
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Mal so als Gedanke:

    Angenommen, Moers oder Helges oder sonstjemandes Adolf-Zeug wäre tatsächlich 'harmlos-oberflächlicher Ulk'. So würde damit doch zumindest Adolf als die Witzfigur entlarvt, als die er uns heute vorkommt, wenn man alte Aufnahmen von ihm sieht. Und daraus folgt dann weitergedacht die Frage: Wie konnte das deutsche Volk einen kleinen, dunkelhaarigen Österreicher, der das Ideal von 'gross/blond/blauäugig' schon aufgrund seiner eigenen Erscheinung nicht überzeugend vertreten konnte, so dermassen ernst nehmen, dass es mit der Parole 'Befiehl, wir folgen Dir' völlig unkritisch und blindlings sich selbst und andere in den sicheren Untergang gerissen hat.

    Und zumindest diese aus reinem Ulk resultierende Frage, gibt dem Ulk eine Dimension, die ihn über harmlos-oberflächlich hinaus gehen lässt und damit mehr als Ulk ist. N'est pas?!

    Wie gesagt: Nicht als 'Weisheit letzter Schluss', sondern nur mal so als Gedanke...
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  24. #24
    Mitglied Avatar von Manx cat
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    Ich mag Hitler nicht als Witzfigur sehen. Er war nie witzig. Ich finde das eine bodenlose Verharmlosung. Man kann mit einfachen Mitteln jeden Politiker zur Witzfigur stilisieren, und das ist ja durchaus in Ordnung.

    Moers funktioniert für mich am ehesten wirklich als Medienkritik, als Spiegel gegenüber den Vertretern und Hütern des guten Geschmacks. Ich sehe das im direkten Zusammenhang mit seinen JEsus-Comics "Es ist ein *********, MAria" und "Du bist ein *********, mein Sohn". Damals hat er schon Spott mit heiligen Symbolen getrieben. Mit Adolf konnte er gut die öffentliche Meinung darauf hin abklopfen, wie heilig den deutschen ihr Hitler nun eigentlich ist. Ist aber nur eine Interpretation, für mich allerdings der größte Reiz an Moers Comic.

    Sieh dir mal andere Charismatiker an, die an und für sich lächerlich erscheinen, aber in der Lage sind, Tausende zu bewegen. Ich habe letzten Montag Bob Dylan live gesehen. Der Mann kann nicht mehr singen und tritt - objektiv betrachtet - auf wie ein eitler Gockel. Trotzdem lag ihm die Nürnberger Arena zu Füßen. Auch ich fand ihn klasse. Und da gibt es noch ganz andere Kaliber.

  25. #25
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Zitat Zitat von Manx cat Beitrag anzeigen
    Ich mag Hitler nicht als Witzfigur sehen. Er war nie witzig. (...)
    Es gibt einen Unterschied zwischen 'witzig' und 'nicht ernst zu nehmen'. Und die Frage ist, wie man jemanden ernst nehmen konnte, der eigentlich nicht ernst zu nehmen war. Grade diesen Widerspruch macht bereits 'Hitler als Nur-Ulk-Figur' deutlich...
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