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Thema: Welche Comics habt ihr heute gelesen? - Der große Review-Thread

  1. #3651
    Mitglied Avatar von Manfred G
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    Mad Artist´s Edition IDW
    Größe 57cm x 40cm x 3cm 192 Seiten 150 $

    Schon seit längerem bringt IDW Bücher heraus die auf dickem Papier gedruckt sind und bei denen die Original-Seiten bestmöglich reproduziert sind.Die Seiten sind komplett mit Rand gedruckt wodurch der Eindruck entsteht das man lauter eingebundene Original-Seiten gekauft hätte.
    Dies sind sicherlich keine Bücher zum Lesen,sondern für Fans die Seiten in Originalgröße bewundern möchten,bei denen auch Korrekturen sichtbar sind.
    In diesem Band sind aus den ersten 18 amerikanischen Mad entweder eine komplette Story oder ein Titelbild abgedruckt. Es sind : 8 Storys von Wallace Wood, 6 Storys von Bill Elder (wobei 1x Bernie Krigstein bei einer Story mitgezeichnet hat), 4 Storys von Jack Davis, 2 Storys von Basil Wolverton und 1 Story von Russ Heath.
    Ich bin ein großer Wallace Wood Fan und finde seine Seiten am besten,aber auch Jack Davis und Bill Elder sind großartig.In diesem Band befinden sich u. a. : Lone Stranger Rides again, Bat Boy and Rubin, Flesh Garden, 3-Dimensions, Prince Violent,Plastic Sam Bringing Back Father.
    Ein Band den man wegen seiner Größe irgendwo ablegen muss,es macht aber einfach Spaß in diesen Seiten zu Blättern!
    Gruß
    Manfred
    Angekündigt für Juni ist eine Artist´s Edition :Best of EC http://www.idwpublishing.com/news/article/2496/
    Geändert von Manfred G (10.03.2013 um 20:36 Uhr)

  2. #3652
    Moderator Alligator Farm Avatar von tillfelix
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    Aus Mangel an neuem Material hab ich mir mal wieder Comics zur Brust genommen, die schon lange in meinem Besitz sind und fast genauso lange nicht mehr gelesen wurden:

    Secret War 1-5
    Bendis, Dell'Otto

    Hab ich in erster Linie wieder gelesen, weil ich zuletzt ja Alex Ross' Illustrationen bei 'Kingdom Come' mit denen von Dell'Otto verglich und schauen wollte, ob ich nach all den Jahren, in denen 'Secret War' mehr oder minder nur in meiner Erinnerung waberte, immer noch so denke. Mittlerweile kann ich den Malereien von Gab, wie Bendis ihn so liebevoll in den redaktionellen Texten nennt, mehr abgewinnen: die Dynamik der Figuren ist beeindruckend, auch wenn das sicherlich zu einem großen Teil auch daran liegt, dass die Uniformen der Helden eher aufgemalt als tatsächlich als Klamotte getragen wirken. Die Farben sind ebenfalls teilweise überraschend gewagt. Allerdings bleibt meine Meinung ziemlich beständig: die generelle Farbgebung ist mir persönlich zu unbunt und viel zu dunkel. Das macht zwar bedrückende Atmosphäre, aber für mich ist das nix.
    Nu hat die Geschichte aber auch noch einen recht prominenten Autoren, wie ist die denn so? Spannender, als ich sie in Erinnerung hab. Damals hab ich die 5 Hefte mit riesigen Abständen dazwischen gelesen, da kam dann nicht so recht Lesefluss auf. Am Stück gewinnt die Geschichte aber deutlich, vor allem fällt dabei erst auf, dass die eigentliche Handlung nur innerhalb von maximal 12 Stunden spielt. Die Charaktere sind durchweg gut getroffen, und die finale Auseinandersetzung zwischen den Helden und Nick Fury ist sehr stimmig.

    Also: Story gut, wenn auch nicht vom Hocker reißend. Artwork medium mit einzelnen beeindruckenden Bildern.

    6/10


    JLA - Der dritte Weltkrieg

    Morrisson, Porter, Dell

    Grant Morrisson lässt die Helden der Gerechtigkeitsliga in seinem letzten Mehrteiler der JLA-Reihe unter seiner Ägide gegen Mageddon antreten, eine scheinbar unbesiegbare Superwaffe der ersten Götter. Er fackelt auch nicht lange und lässt erstmal eine neue Injustice Gang, bestehend aus Lex Luthor, General 'Shaggyman' Eiling, Queen Bee und Prometheus, auf die Helden los, um dann den Katastrophenhahn immer weiter aufzudrehen und am Ende die ganze Welt in Krieg versinken zu lassen.
    Es ist wohl nicht zuviel verraten, dass die JLA am Ende den Tag rettet, aber die Herleitung ist Morrisson durchaus gut gelungen, weil alle Protagonisten der Liga, aber auch ehemalige Mitglieder ihre Momente im Schlaglicht bekommen. Gut finde ich vor allem die kleinen Szenen und Ideen, wie den Auftritt von Animal Man oder den Rauswurf von Huntress aus der Liga. Die Bedrohung von Mageddon wirkt auch von vorne bis hinten gewaltig, so dass bis zum Ende Spannung aufrecht erhalten wird, wenn... ja, wenn man es schafft, über die teilweise erzähltechnisch denkbar schwachen Bilder von Howard Porter hinwegzulesen bzw. sich seine eigenen Bilder zu machen.
    Porter leistet sicherlich keine schlechte Arbeit. Die ersten 3 (von insgesamt 6) Teilen, in denen es vorrangig um Superheldengemöbel geht, sehen bisweilen fantastisch aus. Aber irgendwo ab dem Moment, wo mit Queen Bee die letzte der Injustice Gang aus dem Weg geräumt wird und der Fokus mehr auf die globale Katastrophe geht, merkt man doch arge Schwächen in der Transportierung der Kriegshandlungen und der Verzweiflung der Helden. Hier muss man als Leser viel Arbeit leisten, sich die Bedrohung vorzustellen, weil Porter es nicht schafft, sie angemessen zu bebildern. Das hat beispielsweise mit allen drei Zeichnern während 'Final Crisis' besser geklappt.
    Nichtsdestotrotz ist 'Der dritte Weltkrieg' eine tolle JLA-Geschichte, die zum einen die Helden vor eine wirklich knifflige Aufgabe stellt und aber auch aus dem riesigen Fundus der DC-Helden schöpft, um eine Lösung für ebendiese zu schaffen.

    8/10

  3. #3653
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    Lucky Luke 90: Auf eigene Faust

    Originelle Idee, aus dem üblichen Daltons-Schema auszubrechen. Aber die Chance, auch Jack und William etwas mehr individuelle Züge zu verschaffen, wurde nicht wahrgenommen. Zeichnerisch inzwischen viele "Nahaufnahmen" der Protagonisten, anders als noch bei Morris. Gewöhnungsbedürftig, wenigstens für mich.

    Benni Bärenstark 13: John-John

    Ich gehöre nicht zur Zielgruppe der Serie. Die zweite Ebene (für Erwachsene) kann ich hier nicht entdecken. Zeichnerisch für mich eher bieder, erzählerisch auch.

  4. #3654
    Moderator Alligator Farm Avatar von tillfelix
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    Dial H #10
    Miéville, Ponticelli, Green

    Oh Mann, diese Serie lässt nicht nach, mich großartig zu unterhalten. Tolle neue Entwicklungen rund um die Dials sorgen für A-HA-Effekte, Centipede läuft immer noch mit diesem gruseligen Ameisenkopf rum (was das Verhör mit dem Priester sehr verstörend macht) und der Cliffhanger ist so... unglaublich, dass man laut fluchen möchte, weil das Heft vorbei ist.
    Dazu werden die Zeichnungen vom Team Ponticelli/Green immer besser. Oder waren sie immer schon so gut und ich hab mich einfach dran gewöhnt? Auf jeden Fall gehört die Action-Szene am Anfang dieser Ausgabe zu einer der besten, die ich lange gesehen hab.
    Von vorne bis hinten: TOP!

    10/10

    Batman #17

    Snyder, Capullo, Clapion

    Das große Finale von 'Death Of The Family', und es war eine gute Idee von mir, die vorherigen 4 Ausgaben vorher nochmal zu lesen. Dadurch war es leichtern, in die dichte Atmosphäre einzutauchen, die von Capullo und Clapion transportiert wird. Die Zeichnungen sind wieder ganz fantastisch, und ich kann sehr gut nachvollziehen, dass er jetzt erstmal eine kurze Pause gegönnt bekommt (die aktuelle Ausgabe #18 wurde von Andy Kubert illustriert).
    Als Knaller zum Abschluss von Snyders Joker-Geschichte ist diese Ausgabe auch gut, allerdings ist zum Schluss auch wieder alles auf normal zurückgestellt. Insofern fehlt hier eindeutig ein ordentlicher Schuss Nachhaltigkeit, was die Meinung zu diesem mit viel Tamtam begleiteten X-Over bei mir etwas trübt.
    Dennoch: die Charaktere sind alle gut durchgezeichnet, die finale Konfrontation zwischen Batman und Joker am Wasserfall macht Gänsehaut und die letzten beiden Seiten sind nochmal ein schöner Einfall von Snyder. Hahnium... muss man auch erstmal wissen.

    Insgesamt war die Hinführung aber deutlich besser als die Auflösung von 'Death Of The Family', deshalb

    7/10

    EDITH, nachdem ich ein paar Reviews gelesen hab, die NICHT spoilerfrei waren: Wie bei so vielen offensichtlich großartigen Geschichten ist auch hier vollkommen an mir vorbei gegangen, dass sehr wohl der Status Quo geändert wurde. Und dass der Joker sein Ziel, den titelgebenden Tod der Bat-Familie, sehr wohl erreicht hat. Unfassbar, dass ich sowas nicht selber sehe und mir erst erklären lassen muss.
    Manchmal fühle ich mich einfach nur doof...
    Geändert von tillfelix (18.03.2013 um 16:43 Uhr)

  5. #3655
    Mitglied Avatar von The Hypnotoad
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    Zitat Zitat von tillfelix Beitrag anzeigen
    Dial H #10
    Miéville, Ponticelli, Green

    Oh Mann, diese Serie lässt nicht nach, mich großartig zu unterhalten.
    [...]
    10/10
    Na, da freue ich mich aber auf den Trade! Schon Mievilles Roman "Der Krake" hat mich prima unterhalten.


    Hawkeye: My Life As A Weapon
    Fraction, Aja, Pulido, Davis

    Geil.
    Genau die Art von gut gemachter, augenzwinkernder Action, die ich mag. Leichte Unterhaltung, aber nicht hirnlos.
    Einziges Problem dieses Bandes: Aja ist so gut in seinen Zeichenkünsten, dass der von Pulido gezeichnete Zweiteiler im Direktvergleich nur verlieren kann, obwohl der Mann ordentlich ist. Und den "Young Avengers Presents" #6 hätte ich jetzt persönlich nicht gebraucht, er tut aber nicht weh.

    8/10
    Geändert von The Hypnotoad (20.03.2013 um 11:17 Uhr)

  6. #3656
    Mitglied Avatar von The Hypnotoad
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    Earth 2 Volume 1: The Gathering
    Robinson, N. Scott, T. Scott

    Die alten Helden sind in der Schlacht gegen Apokolips gefallen. Fünf Jahre später werden neue Menschen auserkoren, als "Wonder" gegen eine globale Bedrohung zu bestehen...
    Superheldengedöns nach Schema F. Der Reiz des Neustarts besteht wie immer in alternativen Erden darin, Charaktere leicht verändert darzustellen und ohne altem Ballast zu erzählen. Das macht Robinson sehr lustlos - einzig das Augenzwinkern in Richtung "Rotworld" aus dem Original-Universum hat bei mir für eine hochgezogene Augenbraue gesorgt - oder war es nur einfach abgekupfert?
    Handwerklich sehr gut gezeichnet von Nicola Scott, mir persönlich aber zu glatt und standardisiert.
    War nicht meins.

    5/10


    (Wer den schicken US-Hardcover für 'nen Zehner haben will, Bescheid sagen!)

  7. #3657
    Mitglied Avatar von The Hypnotoad
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    The Goon in: Der Ort, an dem das Unheil gedeiht
    Eric Powell

    Schön, dass Crosscult den Goon noch herausbringt, obwohl ich fast nicht mehr daran geglaubt habe. Grafisch brillant, erzählt Powell hier seine Mär über diese seltsame Pulp-Noir-Horror-Stadt weiter, in der die Lonely Street die Brutstätte allen Übels ist und die einzige Kraft gegen das Böse in der illustren Truppe um den Namensgeber dieser Serie besteht.
    Alte Feinde, neue Verschwörungen und die richtige Mischung aus absurdem Humor und dramatischer Tiefe ergibt wieder einmal einen echten Goon, nicht mehr, nicht weniger.
    Wermutstropfen: Die Story ist leider "to be continued...", was für uns Deutschleser bedeutet, wieder lange auszuharren, bis ein weiterer Band (hoffentlich) erscheint.

    8 von 10 Messern ins Auge

  8. #3658
    Klugscheissender SysOp Avatar von Clint Barton
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    Malcolm Max Bd. 1: Body Snatchers

    Wow. Der Band hat meine sowie schon hohen Erwartungen doch noch um ein Vielfaches übertroffen. So schreibt Peter Mennigen also, wenn er nicht im Autopilot ist (seine Hunderte Gespenster, Western-, Abenteuer- und Mädchen-Comics kann man mit "formulaisch" doch ganz gut beschreiben... aber unterhaltsam sind sie alle - der Chuck Dixon Deutschlands halt. Hier feuert er aber aus allen Rohren und obwohl der Band doch verdammt textlastig ist, wenn auch nicht auf "Rudi"-Niveau (hab aber dennoch wohl 2 Stunden dran gelesen), ist die Geschichte verdammt spannend (aber unaufgeregt erzählt) und kein bißchen langweilig. Eine Prise Humor, ein paar obligatorische Anspielungen ("Wir wohnen in der Baker Street 221A neben einem berühmten Detektiv" ), ein bißchen Erotik... passt alles. Und auch Fans von Dr. Who kommen auf ihre Kosten, da die Geschichte doch so ziemlich auf die Steampunk-Version der
    zusteuert. Überhaupt wirken Malcolm und Charisma ein bißchen wie der Doctor und eine seiner Companions.
    Römlings Zeichnungen sind zudem ein Traum und absolut auf internationalem Niveau. Sehr geile Stimmung und ich bin es garnicht mehr gewohnt, daß jemand so viel Panels auf einer Seite unterbringt... und dann alles so detailliert.
    Und wer denkt, der den Band nicht braucht, weil er die Geschichte schon in "Comix" gelesen hat, der muss auf umfangreiches Bonusmaterial verzichten.
    Absolute Kaufempfehlung!

    Univerne Bd. 1: Paname

    ... was für eine abgedrehte Scheisse! Jules Verne baut mit seinen Erfindungen einen ganze Stadt, Nikola Tesla als E.B. Farnum-/Stan Lee-Verschnitt (zum piepen!), Cyber-Frankenstein-Attentäter gegen Ninja-Johann Krausse... die Optik dazu wie etwas, was aus dem Dunstkreis von Canepa/Barbucci stammen könnte. Ich hab mich köstlich unterhalten gefühlt.
    Meine SAMMLUNGEN: [ Comics || Bücher || Filme/Serien || Musik || Video Games ]
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  9. #3659
    Mitglied Avatar von The Hypnotoad
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    Zitat Zitat von Clint Barton Beitrag anzeigen
    Malcolm Max Bd. 1: Body Snatchers
    [...] Hier feuert er aber aus allen Rohren und obwohl der Band doch verdammt textlastig ist, [...] ist die Geschichte verdammt spannend (aber unaufgeregt erzählt) und kein bißchen langweilig.
    Textlastig trifft es ganz gut - besonders die "Captions" sind so dermaßen übertrieben, dass es schon wieder Spaß macht. Kann man als Persiflage auf Gespenster-Geschichten & Co. sehen. Die Textboxen, nicht die Geschichte. Obwohl...
    Jetzt bin ich neugierig und will wissen, wie es jenseits der Online-Leseprobe auf der Splitter-Seite weitergeht.
    Verflixt...

  10. #3660
    Klugscheissender SysOp Avatar von Clint Barton
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    Zitat Zitat von The Hypnotoad Beitrag anzeigen
    Jetzt bin ich neugierig und will wissen, wie es jenseits der Online-Leseprobe auf der Splitter-Seite weitergeht.
    Verflixt...
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  11. #3661
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    Peanuts Werkausgabe 1977/78:

    Kann mich nur wiederholen: Routiniert. Im positiven wie im negativen Sinne. Die Hochzeit der Serie war wohl wirklich um die 60er Jahre herum.

    Sprechende Schulgebäude mögen anfangs vielleicht einen absurden Witz haben. Aber der trägt nicht allzu lange. Wenn aber etwa Peppermint Patty auf der Schulbank leidet und ihre Tricks nicht fruchten, kommt bei mir das typische Peanuts-Feeling auf.
    Geändert von Kaschi (24.03.2013 um 20:38 Uhr)

  12. #3662
    Mitglied Avatar von The Hypnotoad
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    The Private Eye #1
    Brian K. Vaughn, Marcos Martin, Muntsa Vicente
    www.panelsyndicate.com


    Die Zukunft: Willkommen in einer Welt ohne Internet - eine Welt, die wie ein permanenter Maskenball anmutet, da es die gängige Möglichkeit der Bevölkerung geworden ist, ihre Anonymität durch Masken, altmodisch oder durch High-Tech-Hologramme, zu schützen.
    In dieser anonymisierten Welt, in der auch niemand mit seinem echten Namen unterwegs ist, arbeitet "P.I." illegal als Paparazzi, um die Wahrheit, die echten Gesichter herauszufinden. Als eine mysteriöse Schönheit ihn beauftragt, ihre Wahrheit herauszufinden, ist Ärger vorprogrammiert.

    Was ist jetzt interessanter - der Comic oder der Vertriebsweg? Vaughn & Martin bieten den Comic digital an, DRM-frei, in verschiedenen Formaten; und man kann bezahlen, was es einem wert ist. Ob das genial oder total bescheuert ist, wird wohl die Zukunft zeigen.

    Der Comic ist an der Oberfläche ein klassischer Noir-Krimi, der wenig vom Hocker reißt. Die Idee einer futuristischen Welt, in der die Anonymität des Internets durch eine wortwörtliche Anonymitätsmaske ersetzt worden ist, macht das Ganze interessant. Zeichner Martin gefällt: Sein gut wiedererkennbarer Stil ist topp, die Coloration vielleicht zu poppig, aber passend zur Vaughn'schen Zukunftsvision.

    Hat Potential, werde ich weiterverfolgen.
    Geändert von The Hypnotoad (25.03.2013 um 14:43 Uhr)

  13. #3663
    Klugscheissender SysOp Avatar von Clint Barton
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    Cartland Integral Bd. 1

    Das ist also einer der grossen franko-belgischen Westernklassiker. Viel merkt man davon allerdings noch nicht. Die erste Geschichte ist unsagbar krude gezeichnet. Blanc-Dumont steigert sich aber schon bei der zweiten Geschichte (mMn der besten in diesem Band) schon merklich. Harlé aschreibt zwar ganz gute Figureninteraktionen, peitscht ihre Erzählung aber auch schon mal sehr sprunghaft durch. Da sind "Blueberry" und "Comanche" doch weit runder.
    Weniger schön, daß die Kurzgeschichte im Bonusteil nicht übersetzt würde. Wenn sich Ehapa so was erlaubt, brennt das Forum...

    Eine Nacht in Rom Bd. 1

    Das Cover ist eines der schönsten, das ich je gesehen habe. Schade, daß Téhy sich nicht auch im Innenteil so viel Mühe gibt (bzw. immer nur dann, wenn er Marie zeichnet). Teilweise so statisch (da von Fotos abgezeichnet) wie JaMiRi. Aber dieses Cover... so schön...

    Marsu Kids Bd. 2: Ein Ei für Zwei

    Kurzweilige Standartkost. Nicht so rührend wie der Erstling, aber dennoch unterhaltsam. Sehr schön das letzte Panel, welches vermittelt, daß "anders" nicht "schlecht" sein muss.

    Die Welten von Thorgal - Kriss de Valnor Bd. 3: Einer Königin würdig

    Wie immer sehr faszinierend. Ich überlege aber, hier erst mal auszusteigen und zu warten, bis die Hauptserie an diesem Zeitpunkt angelangt ist, um mir nicht zu viel zu verspoilern.

    Jackie Kottwitz Bd. 1

    Kannte bisher nur die Alben 3-4 und die Geschichte aus "Zack" (das 8. Album oder so) und war daher ganz froh, daß es jetzt eine GA geben wird (zwar "nur" eine Übernahme der französischen Ausgabe ohne eigene Texte, aber JKJB ist ja hierzulande keine Traditionsserie, die sowas braucht und de Kuyssches launige Texte bereichern eh immer). Auch hier ist das erste Album noch relativ schwach - kein Tiefgang, alles wird mit der Brechstange vorangetrieben und einen Mörder frei rumlaufen zu lassen, weil man jemanden testen will, ist mMn unverantwortlich. Mal abgesehen davon, daß keiner auf Leichen irgendwie entsetzt reagiert, sondern stattdessen noch saudoofe Sprüche gerissen werden.
    Aber danach wird es stetig besser und Dodier ist ein wahrer Könner, was die Zeichnungen betrifft - Dynamik, das Spiel mit dem Schatten, die Mimik der Figuren (ab Album 2), Panelkomposition, Kamerafahrten: Alles super.

    Die Ducks in Deutschland

    Bleibt auch beim zweiten Lesen ein ziemlich mieser Comic. Die Handlung ist ein Versatzstück aus sprunghaften und unmotivierten Szenen, denen der Leser kaum folgen kann, und fast alles wird mit plumpen "deus ex machina"-Einschüben aufgelöst bzw, die Handlung weitergetrieben (Negativ-Höhepunkt: Düsentriebs Auftritt aus dem Nichts, der mal eben eine tragbare Zeitmaschine im Gepäck hat, weil die Handlung diese halt gerade braucht). Die Figuren können nicht atmen, der Leser die Atmosphäre der jeweiligen Staft keine Sekunde in sich aufnehmen, weil er gleich schon wietergeschoben wird. Dabei ist die Idee echt gut gewesen, aber die Umsetzung wohl aus Platzgründen einfach nur unausgegoren.
    Gut war nur die (unfreiwillige?) Hommage an "Gaston".
    Und die Buchhandelsausgabe der ECC ist wirklich nur die Kioskausgabe mit festem Einband - also kein Handlettering(-Imitat), sondern tristes Maschinenlettering und nicht mal zu einem eigenen Impressum hat's gereicht. Und daß der Tuschzeichner nur von Gulbransson im Interview am Ende genannt wird, er aber nicht in den Credits auftaucht, finde ich unhöflich (aber was erwarte ich von einem Verlag, der seine Letterer nur noch sporadisch angibt?).

    Lucky Luke Bd. 90: Auf eigene Faust

    Wusste durchaus zu unterhalten. Kann natürlich mit keinem einzigen neuen Gedanken aufwarten, hatte aber ein paar schöne Szenen.
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  14. #3664
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    The Shade
    Robinson, Hamner, Pulido, Irving, Cooke, Thompson, Ha

    Na, Robinson kanns ja doch noch! Die Erzählung um den in Opal City beheimateten Shade, der nach einem gescheiterten Mordversuch auf sein Leben gezwungen ist, seine geliebte Stadt zu verlassen, ist routiniert und interessant verfasst. Für Kenner der "Starman"-Serie ist dieser Zwölfteiler wie eine Rückkehr in vertraute Gefilde. Der Shade sieht sich auf dieser Reise, die ihn von Alice Springs über Barcelona bis nach London führt, mit seiner eigenen Vergangenheit und seiner Familienchronik konfrontiert.
    Eigentlich besteht die Geschichte aus drei Dreiteilern, jeweils gefolgt von einer "Times Past"-Geschichte, die wichtige Stationen aus der Vita des Protagonisten beleuchtet. Das alles ergibt ein launiges Mosaik, dessen einzige Schwäche ein unbefriedigender dritter Akt ist, der das Geschehen eher beiläufig zum Abschluss bringt.

    7/10

  15. #3665
    Mitglied Avatar von The Hypnotoad
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    Conan der Barbar: Die Königin der schwarzen Küste
    Wood, Cloonan, Harren
    Unterhaltsamer Neustart von Brian Wood, kongenial (Cloonan) bzw. annehmbar (Harren) in Szene gesetzt. Nicht mehr, nicht weniger.
    7/10

    Wolverine and the X-Men Vol. 1

    Aaron, Bachalo, Bradshaw
    Logan als Leiter der neuen Mutantenschule, nee, echt jetzt? Klappt aber irgendwie, ist unterhaltsam und witzig, zeichnerisch bin ich von Bachalo aber besseres gewöhnt. Leider ist neben dem Augenzwinkern und der Mutantenschulen-Coolness (Stichwort: Krakoas Enkel) die Story von der Stange, die Antagonisten krampfig cool und irgendwie doch schon mal alles da gewesen...
    6/10

    Malcom Max 1

    Mennigen, Römling
    Clint hat schon alles dazu gesagt: Guter Stoff aus deutschen Landen, auch Nichtkennern der Hörspielserie anzuraten, die diese Art Geschichten mag.
    8/10

  16. #3666
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    Invincible 15 - Get Smart & Invincible 16 - Family Ties

    In Volume 15 werden hauptsächlich charakterliche Veränderungen von Invincible thematisiert, die mit einem neuen Weltbild, Normen und Werten einhergehen. Sein Werdegang bzw. sein verändertes Weltbild macht aufgrund der vergangenen Ereignisse Sinn und ist absolut nachvollziehbar. Volume 16 greift dann wieder "ältere" Handlungsstränge auf, beendet diese und beginnt als Konsequenz der alten teilweise neue.

    Insgesamt war das wieder gute, unterhaltsame Superheldencomickost, wobei mir diesmal jedoch zwei Dinge negativ aufgefallen sind. Zum einen die Kolorierung und zum anderen der Charakter Dinosaurus. Die Kolorierung wirkte teilweise etwas "blass" und die vielen Lichteffekte störten. Ich weiß nicht, ob dies am neuen Koloristen lag (wobei der nur in manchen Issues tätig war), oder ob man anderes Papier etc. verwendet hat. Der zweite Störfaktor war Dinosaurus, welchen Kirkman ursprünglich nur in die Serie integrierte, da sein Sohn einen Dino malte, den er gerne in einem Comic sehen würde. Der humanoide T-Rex hatte einen kurzen Auftritt in einem der vorherigen Issues, was passte, nicht aus der Reihe fiel und relativ spaßig war. Kirkman hätte es dabei belassen sollen. Die "Wiedereinführung" des Charakters wirkt vollkommen erzwungen und unnatürlich, seine Charaktereigenschaften sind in Relation zum grafischen Design komplett widersprüchlich, was manchmal gelingen kann, in diesem Fall ist es aber mit solch einer Unglaubwürdigkeit verbunden, dass es schmerzt.

  17. #3667
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    Hotze 3 - We Are Family

    Nachdem es Peter Pucks "Rudi" nicht mehr gibt, ist "Hotze" ein würdiger Nachfolger:

    Spielt in der Großstadt, ist schlecht für die Augen, und ist unfassbar witzig.

  18. #3668
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    Marsu Kids 2:

    Ob das der Zielgruppe so gefällt? Immerhin kriegen pubertierende Teenies ganz schön ihr Fett ab. Oder geht es primär gar nicht mehr um diese Leserschaft?
    Mir hat's aber gefallen, auch wenn die Botschaft der Serie (wie auch der Hauptserie), nämlich die Natur natürlich zu belassen, bei aller Berechtigung auf die Dauer etwas penetrant wird.

  19. #3669
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    Batwoman: Ertrinkende Welt
    Williams III, Blackman, McCarthy, Reeder
    Ohne Williams Zeichnungen irgendwie nur die halbe Miete, obwohl sich die Kollegen wirklich Mühe geben, sogar bei den teilweise exquisiten Panelaufteilungen. Die Story ist gehobener DC-Mystery mit interessanten Ideen zu lebendigen Horrormythen, das "bigger picture" macht Laune auf die Fortsetzung.
    7/10

    Daredevil Vol. 3

    Waid, Rucka, Samnee, Chechetto, Pham
    Nanu, ist die Luft schon raus? Das DD/Punisher/S-M-Crossover habe ich nun wirklich nicht gebraucht, Standardkram.
    5/10
    Die Ausgaben danach sind wieder gut bis topp, Highlight ist die von Samnee gezeichnete Geschichte um eine Begebenheit aus Matts Studienzeit. Aber auch die Story um Matts Entführung nach Latveria ist fein gemacht, endet aber mit fiesem Cliffhanger.
    8/10

  20. #3670
    Mitglied Avatar von The Hypnotoad
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    Swamp Thing Vol. 2: Family Tree
    Snyder, Paquette, Rudy
    Meh. Hat nicht gezündet bei mir. Der große Kampf gegen einen Avatar des Rot und die Rettung von Abigail ist gut in Szene gesetzt, aber vorhersehbar.
    Die beiden Einzelgeschichten über Anton Arcanes Rolle in Alec Hollands früherem Leben retten diesen Band vor dem absoluten Mittelmaß.
    5/10

    Spider-Man: Kravens letzte Jagd

    DeMatteis, Zeck, McLeod
    Joah. Nett. Gut. Ich habe in der Angelegenheit weder eine Fanboy- noch eine Nostalgie-Brille auf und finde, dass die Geschichte schon deutlich übers Mittelmaß herausgeht; mich kann bloß der düstere, bedeutungsschwangere Ende-80'er-Pathos nicht mehr fesseln, nur zum Schmunzeln reizen.
    6/10

    Happy!

    Morrison, Robertson
    Ein Ex-Cop, momentan Auftragskiller, fängt an, ein blaues, fliegendes Cartoon-Einhorn zu sehen, welches ihn bittet, ein Mädchen zu retten. Natürlich passiert dies an einem Tiefpunkt in seinem Leben. Und es ist Weihnachten...
    Knallharter, von Brutalität und Schimpfwörtern gespickter Stoff, der im direkten Gegensatz zum Namensgeber der Miniserie steht. Die Idee funktioniert, aber Morrison-Fans, die eine neue Comic-Erleuchtung haben wollen, werden hier enttäuscht. Die Geschichte ist abseits der Grundidee ziemlich straight erzählt und wirkt eigentlich eher wie etwas aus Garth Ennis Feder.
    7/10

    Dial H Vol. 1: Into You

    Miéville, Santolouco, Lapham, Burchielli
    Eine Wählscheibe, die ihre Benutzer in verschiedenste Helden verwandelt, findet ihren neusten Benutzer, Nelson. Was folgt, ist eine 1-A durchgeknallte Tour de Force mit den bescheuertsten Helden, die das "New 52" je gesehen hat. Trotzdem ist es nicht nur eine Superhelden-Pesiflage; der Plot um Nullomancer, extradimensionale Reisende und dem Mysterium der Wählscheiben ist, nun, die abwechslungsreichste Variante einer Superhelden-Serie, die ich seit längerem gelesen habe.
    9/10

  21. #3671
    Moderator Alligator Farm Avatar von tillfelix
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    Zitat Zitat von The Hypnotoad Beitrag anzeigen
    Dial H Vol. 1: Into You
    Miéville, Santolouco, Lapham, Burchielli
    [...] ist, nun, die abwechslungsreichste Variante einer Superhelden-Serie, die ich seit längerem gelesen habe.
    Nicht wahr? Freut mich, dass Dir die Serie genauso gut gefällt wie mir

    Ich bespreche heute mal zwei Testkäufe, die aber beide überzeugt haben:

    Captain Marvel #11
    DeConnick, Sebela, Andrade, Bellaire

    Die Serie wird auf CBR schon eigentlich seit ihrem Start wohlwollend besprochen, mit Zeichner Filipe Andrade hat sie dann auch für mich einen Grund bekommen, mal zuzugreifen. Seine Zeichnungen sehen in den Previews regelmäßig spektakulär dynamisch aus (guckstu für das hier besprochene Heft), das wollte ich mir gedruckt anschauen. Und wurde von einer überzeugenden Geschichte mit allem, was das Herz begehrt, überrascht: die Heldin muss sich mit beachtlichen gesundheitlichen Gefahren und kriegt dazu noch ordentlich Feuer von ihren Gegnern, die sehr subtil bis in ihr Privatleben vordringen. Dazu gibt's feine Dialoge und Szenen wie die im Preview oben gezeigte Testfahrt auf dem Hover Bike, eine spektakuläre Verfolgung auf den Dächern von New York... rundum gute Superheldinnen-Unterhaltung, eben.

    8/10

    Gute Nacht, Punpun #1

    Inio Asano

    Mein alljährlicher Manga-Testkauf, diesmal nach überschwänglichen Lobeshymnen bei comicgate.de (hier) und dem von mir sehr geschätzten David Füleki (hier). Und was ist der Band für ein Ritt.
    Ich muss gestehen, dass ich anfangs etwas irritiert war und mich erst wieder mit der Nase darauf stoßen lassen musste, was ich hier eigentlich lese. Zum Glück, noch während ich mittendrin war, denn das hat das Lesevergnügen enorm gesteigert: man muss Punpun lesen, als wäre man in demselben Alter wie der Protagonist. Dann erlebt man eine fantastische Geschichte aus der Sicht eines Heranwachsenden, mit seltsamen Erwachsenen, neu erwachenden Bedürfnissen und der ersten großen Liebe. Das alles ist sehr einfühlsam von Inio Asano geschrieben und sensationell bebildert.
    Und für einen Comic, der mich mit einem Cliffhanger begeistert, wo der Harndrang des Protagonisten zum größten Problem wird, geb ich gerne und aus voller Überzeugung

    9/10

  22. #3672
    Mitglied Avatar von Breedstorm
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    Dial H- Bei Anruf Held

    Eine der größten Überraschungen der New 52 (also des Neustarts des DC-Universums) ist die Serie Dial H.
    Schon zu seligen Ehapa-Zeiten war die Serie „Wähle H für Held“ etwas besonderes für mich. Die Serie war als Zweitgeschichten in einigen DC-Comics enthalten, und handelte von einigen Teenagern, die mittels einer Wählscheibe in zufällige Helden transformiert wurden – ob die Kräfte des jeweiligen Helden gerade paßten oder nicht.
    Doch der Neustart hat, bis auf das Konzept der Wählscheibe, wenig mit dem Klassiker zu tun. Stattdessen wird dem Leser hier etwas geboten, was es an Abgefahrenheit mit den Neustarts mit Animal Man und Swamp Thing aufnehmen kann.

    Nelson ist der typische Verlierer; fett, nikotinsüchtig und nicht die hellste Kerze auf der Torte. Als er jedoch seinem Freund zu Hilfe eilen möchte, der von Verbrechern zusammen geschlagen wird, kommt ihm der Zufall zur Hilfe. Er flüchtet in eine dreckige alte Telefonzelle. Bei dem Versuch, Hilfe anzurufen, wählt er versehentlich die Zahlenkombination für das Wort „HELD“ - und verwandelt sich auf der Stelle in einen ebensolchen! So kann er die Angreifer vertreiben, doch sein Freund ist schwerverletzt. Im Krankenhaus erfährt er, daß die Gangster weiter ihr Unwesen treiben. Mit Hilfe der Telefonzelle will er dies verhindern, doch er kann nicht ahnen, daß er erst die Spitze des Eisbergs gesehen hat...

    Fazit:

    So ungewöhnlich wie die Handlung und die Ideen der Serie ist auch das Kretivteam. China Miéville ist ein Fantasyautor, der seine mehrfach prämierten Arbeiten (z.B. Perdido Street Station, Stadt der Fremden, UnLonDun) gern als Weird Fiction bezeichnet. DIAL H ist seine 2. Arbeit im Comicbereich, nach einer Kurzgeschichte für Hellblazer.
    Das dreckige Artwork von Mateus Santolouco (American Vampire) paßt zum Thema wie die Faust aufs Auge. Lediglich die Nummer o wurde von Riccardo Burchielli (DMZ, Northlanders) gestaltet.

    Die Serie lebt von den schrägen Vögeln, in die die Wählscheibe den unsportlichen Nelson transformiert. Bei Helden wie der Heulsuser, der rauchende Schlot, Baronin Harz und Hula-Hoop-Hahn reibt man sich verwundert die Augen, speziell wenn man die dazu passende graphische Umsetzung sieht. Ein Freak-Feuerwerk sondergleichen, daß den Vergleich mit der Serie „Die Maske“ nicht zu scheuen braucht.

    Man könnte das ganze nun als Persiflage begreifen, doch China Miéville hat einiges Mehr zu bieten als die obligatorische Comedy. Eine hintergründige Geschichte wird hier angefacht, wohin sie uns führen wird, ist noch nicht klar. Woher kommt die Scheibe und wer hat sie geschaffen? Warum wird Nelsons Freund verfolgt? Und was passiert, wenn man das Ding regelmäßig benutzt? Und warum kommt mal dieser, man jener Held dabei heraus? Wird es ein Aufeinandertreffen mit anderen Figuren des neuen DC-Universums geben?

    Dial H bereichert die DC Dark-Reihe als innovative, ungewöhnliche Serie jenseits der üblichen Superheldenkost.







    Der Heckenritter II – Das verschworene Schwert

    2007 brachte der Panini Verlag den ersten Bands der Geschichte „Der Heckenritter“ von dem amerikanischen Independent-Verlag Dabel Brothers. Die Dabel Brothers hatten sich auf Comic-Adaptionen von Fantasyromanen spezialisiert. Die Kritiken waren für diesen Band äußerst gut, doch die etwas unsichere Lage der Dabel Brothers ließ uns lange auf eine Fortsetzung warten.

    Mittlerweile hat sich Marvel Comics der Serie angenommen, und den zweiten Teil mit Namen „Das verschworene Schwert" herausgebracht. Im ersten Band erlebten wir die Geschichte von Dunk, der Knappe eines älteren Ritters war, und nach dessen Tod seiner Rüstung nahm, um selber als Ritter weiterzumachen. Als ein Heckenritter ist er jedoch nicht so glorreich wie die königlichen Ritter, sondern verdient sich sein Geld als Söldner, und bietet sein Schwert denjenigen an, der am besten dafür bezahlt. Zur Seite steht sein Knappe Egg, den er widerwillig aufgenommen hat. Um sein weiteres Leben zu finanzieren nimmt er an einem Turnier teil. Im Laufe des Turniers jedoch kommt es zu einer handfesten Auseinandersetzung mit dem Sohn des Königs, der eine arme Puppenspielerin nahezu grundlos verprügelt. Um die Ehre wieder herzustellen, verlangt der Königssohn eine Gottesentscheidung in Form eines Kampfes von sieben Mann gegen sieben Mann. Dunk überlebt das Turnier, aber die Verluste sind groß. Am Ende von Band 1 zieht er mit seinem Knappen in den Sonnenuntergang, um sich weiter als Heckenritter durch das Leben zu schlagen...

    Im neuen Band „Das verschworene Schwert“ ist das Duo Dunk und Egg unterwegs, und arbeitet für einen verarmten Adeligen, der in einem Turm ohne Burggraben haust, und Probleme mit seinen Nachbarn hat. Durch einen ebenfalls für seinen Herren arbeitenden Ritter kommt es zu einer Auseinandersetzung mit den Nachbarn, die in einer Dürreperiode den einzigen Fluß des Landes gestaut haben. Doch sind die Nachbarn die mordenden Bestien, von denen sein Herr Dunk berichtet hat? Dunk muß sich entscheiden, für welche Seite her eintreten wird.

    Fazit:
    Schon der erste Band des Heckenritters, den Panini im Februar 2013 nochmal herausgebracht hat, war etwas besonderes. Andere Serien der Dabel Brothers erreichten nicht die Qualität, die man vom Kreativteam George R. R. Martin, Mike Cromwell, Mike Miller und Ben Avery gewohnt war. Das mag auch daran liegen, daß die Originalgeschichte von George R. R. Martin stammt, der die Fantasyreihe “Das Lied von Eis und Feuer“ geschaffen hat. Wem das nichts sagt, dem sei verraten, dass es sich um den Schöpfer der Vorlage für die megaerfolgreiche TV-Serie „Game of Thrones“ handelt.

    Der Heckenritter steht für diese Serie eine Art Vorgeschichte dar. Musste Band 1 sich noch den Vorwurf gefallen lassen, viel von dem Film „Ritter aus Leidenschaft“ kopiert zu haben, so bietet Band 2 hier eine vollkommen eigenständige Handlung. Der rote Faden, den Band 1 vorgegeben hat, wird hier nahtlos weitergeführt. Angesprochene Probleme, wie die Herkunft von Egg, und die dichte Atmosphäre um die adeligen Häuser in jener Fantasywelt werden fortgesetzt. So gibt es viel Hintergrundwissen zu wichtigen Schlachten und der Historie des Landes zu erfahren.
    Was mir am besten gefällt ist allerdings das Team Dunk und Egg. Dunk, der große, ochsenstarke Kerl mit dem Herz am richtigen Fleck und sein smarter, wohlerzogener Knappe Egg, sind großartig charakterisiert, so daß schon ein scheinbar belangloses Gespräch der beiden Spaß macht. Auch Dunks Gefühlswelt in Bezug auf seine Herkunft oder die liebreizenden Damen jener Welt ist stark umgesetzt.
    Die Geschichte ist auch zu verstehen, wenn man (wie ich) Game of Thrones nicht kennt. Nun kann ich nur hoffen, nicht wieder 6 Jahre auf weitere Abenteuer des Heckenritters warten zu müssen. In der Zwischenzeit werde ich mich mit dem Comic „Game of Thrones - Das Lied von Eis und Feuer 1“ trösten, welches ebenfalls bei Panini erschienen ist.

    Ferals

    Der 1996 gegründete US-Verlag Avatar Press hat sich schnell einen Ruf in der Comicbranche erarbeitet. Zum einen hat der Verlag diverse Serie zum Thema „Bad Girl“ im Angebot wie z.B. Pandora, zum anderen haben sich einige Künstler dort versammelt, die bei Avatar Press so ziemlich alles realisieren können, was den Platzhirschen Marvel und DC zu extrem ist. Dazu gehören Garth Ennis (Crossed, Chronicles of Wormwood) und Warren Ellis (Supergod), aber auch David Lapham, der mit „Caligula“ schon tief in die Brutalitätskiste gegriffen hat.

    Mit „Ferals“ hat sich Lapham nun, wie unschwer am Cover zu erkennen, dem Thema „Werwölfe“ angenommen. Er erzählt die Geschichte von Dave Chesnutt, der in Cypress, einer typischen Kleinstadt in den USA, seinem Beruf als Cop nachgeht. Obwohl er dabei aussieht wie Peter Parker ist Dave alles andere als eine Sympathiefigur. Als ein Einwohner von Cypress zerstückelt aufgefunden wird, betrinkt sich Dave in einer Bar, und schleppt die erstbeste Schönheit ab – in der Toilette der Bar. Doch aus dem Schäferstündchen wird nicht ganz das, was er sich vorgestellt hat. Die junge Dame mag es hart, und als sie nun auch noch über die Morde beim Liebesspiel reden will rastet Dave aus und schlägt sie. Dann kehrt er zu seiner Partnerin nach Hause zurück, nicht ohne dort das zu beenden, was er in der Toilette begonnen hat.

    Der Schreck ist allerdings groß, als die Schönheit am nächsten Tag ermordet aufgefunden wird. Zunächst glaubt alle Welt an einen geisteskranken Serienkiller. Als dann aber ein riesiges behaartes Monster auftaucht, ist das Chaos perfekt. Dave muß einsehen, daß die Welt um ein Vielfaches hungriger ist, als er jemals geahnt hat...

    Fazit:

    Der Hinweis „Empfohlen ab 16 Jahren!“ auf der Rückseite des Bandes ist kein Marketing-Gag. David Lapham bedient sich oft und gern an Splatter- und Gore-Elementen, die für sensible Gemüter vermutlich zu viel sein könnten. Ähnliche, detaillierte Zeichnungen von zerstückelten Körper sind mir nur aus der Serie Crossed bekannt. Da wirken selbst Ennis Ideen beim Punisher wie Kindergarten. Freunde des Horrorgenres wird’s gefallen, zumal Zeichner Gabriel Andrade auch die Vorzüge weiblicher Anatomie reichlich bebildert – in ganz oder zerstückelt.

    Die Geschichte verbindet indes den Werwolf-Mythos mit Elementen von Freimaurertum. Ob Laphams Rechnung nun aufgeht kann man nach Band 1 noch nicht sagen, vieles ist noch im Unklaren. Die US-Serie ist momentan bei Band 16 angelangt, Hauptfigur Dave muß also noch einige Abenteuer erleben.

    Ein Anfang ist jedoch gemacht, und der Cliffhanger am Ende des Bandes motiviert mich den nächsten zu lesen. Hier bekommt man, für was man bezahlt: Echten, unzensierten Horror der harten Gangart.

    Comic-Podcast

  23. #3673
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    TMNT Ultimate Collection Vol.4

    City at War! Der legendäre Story-Arc, für welchen sich Eastman und Laird wieder zusammen gefunden haben. Die verschiedenen Hauptcharaktere (Turtles, Splinter, Casey, April) schlagen alle aufgrund von Differenzen eigene Wege ein, die sie teilweise mit neuen Porblemen konfrontieren. Die Turtles zieht es zurück nach New York, wo sie in einen internen Kampf des Foot Clans verwickelt werden. Da Shredder gestorben ist, bekriegen sich die Foot-Ninjas, die Hightech-Division des Foot-Clans und die Elite Division um die Vorherrschaft über das Crime-Imperium des Clans in Amerika. Und ganz nebenbei begibt sich eine zunächst unscheinbare Dame aus Japan, mit dem Namen Karai, auf den Weg in die Staaten.

    Die Storyline macht bis jetzt sehr viel Spaß, Eastman und Laird ziehen alle Register. Fast alle. Leider schwingen sie nur für das erste Issue des Arcs selbst die Pinsel, danach übernimmt Jim Lawson, welcher nicht an die Klasse von Laird/Eastman herankommt. Seine Zeichnungen sind detailärmer, seine Kampfszenen nicht so dynamisch und schön choreografiert wie die von Eastman und seine Turtles wirken aufgrund der Mundpartie teilweise "entstellt". Dies klingt negativer als es ist, Lawson liefert solide Arbeit und kann teilweise mit interessanten Bildkompositionen und schönen Naturszenen punkten. Trotzdem wäre es klasse gewesen, wenn die Turtles-Schöpfer jedes Issue selbst gezeichnet hätten, was den Comic mit Sicherheit nochmal aufgewertet hätte. Man kann jedoch nicht alles haben und ich freue mich darauf in der UC 5 zu lesen wie dieser grüne "Epos" ausgeht.

  24. #3674
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    100% Marvel 67: Spider-Men
    Bendis, Pichelli
    Miles trifft Peter - was wie eine Fanfiction anmutet, entwickelt sich zu einer gefühlvollen Geschichte über die Bewältigung eines tragischen Verlustes, aber auch zu einem humorvollen Vergleich der beiden Universen. Der Kitt, der diese beiden Varianten zusammenhält, ist hingegen übelstes 08/15-Schurkengedöns. Auch wenn Bendis "seinen" Spider-Man, im Gegensatz zu seinen anderen Serien, hier immer noch nicht gegen die Wand fährt (und wir fürchten den Tag, an dem das kommen mag), ist der Plot diesmal nur Selbstzweck für gute Charakterisierungen und, man glaubt es kaum, einfühlsame, "richtige" Gespräche zwischen den Charakteren.
    7/10

    Ultimate Comics Spider-Man: Vereint sind wir stark

    Bendis, Marquez, Larraz
    Ahh, Crossover. Eines der Art, wo man nach dem Lesen einer Serie das Gefühl hat, etwas verpasst zu haben? Hier glücklicherweise nicht - der Krieg um Hydra vs USA ist schnell erzählt, was bleibt, ist Miles Rolle in all diesem, und das wird gewohnt actionreich erzählt. Plus: Bendis macht hier seine Hausaufgaben und vernachlässigt die Charakterentwicklung nicht.
    8/10

  25. #3675
    Moderator Alligator Farm Avatar von tillfelix
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    Justice League #19
    Johns, Reis, Frank, Prado, Albert, Glapion

    Ich hatte mal wieder Bock auf ne Gerechtigkeitsliga-Geschichte, und während ich den Anfang der neuen Serie bewusst verpasst habe, nahm ich jetzt die wohlwollende Rezi auf CBR zum Anlass, hier mal zuzugreifen. Die Unterhaltung war auch auf gutem Niveau, wobei US-Superhelden-Hefte kaufen mittlerweile fast mehr Ärgernis ist als lohnende Investition: Man kriegt 20 Seiten Hauptgeschichte, die sich weglesen wie nix. Dazu noch eine Back-Up-Story, die mit Kapitel 11 gerade irgendwo mittendrin ist. Dafür sind mir die $4 fast zuviel.

    Aber wie schon gesagt: schlimm war die Hauptgeschichte bei weitem nicht. Die Dynamik zwischen Superman, Batman und Wonder Woman ist sehr interessant, das Mysterium um den Einbruch in die Bathöhle ist spannend und der Cliffhanger ist auch nicht zu verachten. Ganz großartig sind wieder die Zeichnungen von Ivan Reis, der mittlerweile ein ähnliches Standing bei mir hat wie Bryan Hitch zu dessen 'Ultimates'-Zeiten. Superdetailliert und fast noch etwas dynamischer als Hitch. Wirklich umgehauen hat mich zum Beispiel die vorvorletzte Seite mit dem aufkommenden Wind, der sehr überzeugend umgesetzt ist... nicht die leichteste Aufgabe.

    Die Back-Up-Story ist von Gary Frank ebenfalls sehr versiert illustriert, aber wirklich gelesen hab ich sie noch nicht. Daher gibt's erstmal nur für die Hauptgeschichte von mir

    7/10
    Geändert von tillfelix (08.05.2013 um 10:00 Uhr)

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