Sehr viele GLs, die hierzulande erscheinen bzw. erschienen sind, sind eigentlich welche, die sich an die holde Weiblichkeit richten und weniger an die Herren. Bei GLs werden also eher beide Geschlechter angesprochen. Auch hat der Anfang des Subgenres bei Mangas seine Wurzeln in Shoujo-Titeln. Hier ist auch eine gute Ausführung von altraverse zu diesem Thema:
QuelleIn den 70ern fand die Girls-Love-Thematik ihren Einzug in die Welt der Manga. Diese Frühwerke orientierten sich stark an der Class-S-Literatur und hatten für gewöhnlich ein tragisches Ende. Vorreiterin des Genres war Ryoko Yamagishi mit ihrem Band Shiroi Heya no Futari (Unser weißes Zimmer). In Deutschland weitaus bekannter ist aber eine andere Pionierin dieser Zeit, Riyoko Ikeda, deren Lady Oscar ab 1995 in ihrer Anime-Adaption die hiesigen Fernseher eroberte. 2003 folgte dann auch der Manga, der unter dem Titel Rosen von Versailles erschien. In den Neunzigern eroberten aber auch weitere lesbische Heldinnen die Animewelt, wie Haruka und Michiru aus Sailor Moon oder Revolutionary Girl Utena.
Ursprünglich richtet sich das Girls-Love-Genre in Japan gezielt an eine weibliche Leserschaft. Mit den 90ern erweiterte es sich aber und wurde explizierter, was auch das männliche Publikum ansprach. In Deutschland verlief die Entwicklung ein wenig anders, denn eine der ersten Girls-Love-Serien, die hier erschien, war Satoshi Urushiharas Chirality 2001, das sich mit seinen freizügigen Darstellungen ganz klar eher an männliche Leser richtete. Erst 2004 folgte dann neben Utena und Lady Oscar mit der Manga- und Light-Novel-Reihe Rosen unter Marias Obhut, die sich mit ihrem Internats-Setting und der unschuldigen Liebe der Protagonistinnen ganz klar an den Class-S-Wurzeln orientiert, ein eher klassischer Vertreter des Genres. Heute ist schwer zu sagen, ob der Anteil der männlichen oder weiblichen Leser überwiegt.
Mich persönlich sprechen homosexuelle Liebesgeschichten nicht an, gleichgültig ob BL oder GL. Ich fand sie am Anfang noch ganz spannend, weil es etwas anderes war, aber sie langweilten mich relativ schnell. Sie haben für mich einfach keinerlei Mehrwert, da lese ich lieber eine Hetero-Romanze, die nun mal meinen Präferenzen entspricht. Ausnahmen mache ich immer wieder einmal, z.B. bei Klassikern (von denen könnten in beide Richtungen durchaus mal welche erscheinen).
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