Jons Marek Schiemann bei comicgate.de über Jessica Blandy 3 – Jalaga! / Ohne Reue, ohne Scham / Satan, mein Verlangen / Satan, mein Verderben von Jean Dufaux und Renaud:


[...] Das zweite Abenteuer „Ohne Reue, ohne Scham“ ist typisch für die Serie und ihre Herangehensweise, kann also in dieser Hinsicht nicht viel Neues bieten. Jessica erklärt sich bereit, die Autobiographie eines Mafiabosses zu schreiben, wird aber in den blutigen Machtkampf um dessen Nachfolge hineingezogen. Die glatten, schönen, detailreichen Zeichnungen von Renaud kontrastieren erheblich mit der düsteren, brutalen Story. Wie in der ganzen Serie ist der edle Schein nur oberflächlich. Darunter ist alles komplett verdorben, verfault und degeneriert. Die Mafiafamilie gilt als Äquivalent zum Adel mit seinen Erbfolgekriegen und fungiert entsprechend als bestimmendes gesellschaftliches Element. Die Story ist spannend, leidet aber an einem allzu ausufernden Off-Kommentar.

[...] Das ganze Abenteuer atmet Schwüle und Erotik, aber auch Fäulnis und Gewalt. Der Leser sieht sich unweigerlich in die Handlung gezogen und kann sich den stimmungsvollen Zeichnungen und der spannenden Story nicht entziehen. Die Heldin Blandy begegnet nicht nur den Geistern ihrer Vergangenheit, sondern nimmt den Kampf als Form der Buße auf. Zum Glück erklärt Dufaux nicht viel, sondern deutet nur an, was für den Leser auf eine angenehme Art und Weise sehr irritierend ist. Zunächst fließt die Story so dahin, aber man soll sich nicht täuschen lassen: Unter dem ruhigen Wasser lauern die Alligatoren.

Wertung: 10 von 10 Punkten

Beeindruckt mit krassem Realismus und Gesellschaftskritik, auch wenn sich die Themen innerhalb der Reihe wiederholen.
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