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Ergebnis 276 bis 300 von 1060

Thema: Eriks Deae & Dede

  1. #276
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    Deae 6 online

    So, also mal wieder geschafft. Folge 6 der Deae ex machina ist online, und weil ein halbes Jahr ein halbes Jubiläum ist, gibts diesmal gleich 20 neue Seiten (schnauf): www.eriks-deae.de

    Zuerst wird die antike Erzählebene aus Kapitel 1 fortgesetzt, damit keiner denkt, der Autor hätte sich längst verzettelt, und dann wird im Überschwang gleich ein neues Fass aufgemacht.
    Besagte Erzählebene im Mittelalter bildet den Kern des zweiten Teils der Deae (der erste findet seinen Abschluss mit der September-Ausgabe).

    Bla, alles Geschwätz, lest selbst. Das sind übrigens meine Lieblings-Panels der Juni-Ausgabe (kurzer Kommentar dazu im Blog der Deae http://www.eriks-deae.de/blog:

    blog.eriks-deae.de

  2. #277
    Mitglied Avatar von Torsten B. Abel
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    Seite 106, Panel 2. Sieht aus, als würde eine Sprechblase fehlen. jedenfalls wirkt ein stummes Panel mit dieser Pose unvollständig.

    Und WTF, die Outfits der Deae, das ist keine Fetish-Kleidung mehr, das sind ja fast wirklich nur noch Bondage-Harnische... Dazu Skulds extreme Armfesselung... Erik, du kannst mir nichts mehr erzählen, das ist Absicht.

  3. #278
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    Hast recht. 106/2 nervt mich auch . Weiß aber nicht, obs dumm gedacht oder einfach nur nicht gut genug visualisiert ist... Aber da geht der Lesefluss irgendwie unkontrolliert verloren.

    Ja, Absicht! Unsere netten Nornen gelten im Mittelalter als Hexen oder Teufelszeug oder Ketzerei oder wasauchimmer. Und da sich ihr Outfit immer der jeweiligen Zeit anpasst, in der sie gerade auftreten, sollen sie hier (1099) eben maltraitiert aussehen, ohne ihnen wirklich weh zu tun.

    Hab hier nur ein Springseil, und das ist nicht lang genug für Selbstversuche, aber ich denke, Bondage tut meist weh und soll es auch. Die in Kapitel 12 dargestellten haarigen Fesseltechniken tun angeblich aber gar nicht weh, können vom Fesselsubjekt selbst angelegt und sogar unter Alltagskleidung getragen werden. Mit Ausnahme von Skulds Rückenfessel, zugegeben. Aber es sollte ja jede Deae wieder ihre eigene Fesselkunst vortragen.

    Vielleicht trifft du ja mal eine nette Japanerin, die dir ein paar unverfängliche Knoten beibringt...

    Viele Grüße
    Erik
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  4. #279
    Mitglied Avatar von Torsten B. Abel
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    Ich denke aber, die dargestellten Techniken dürften ein gewaltiger Anachronismus sein.

    Insbesondere in Jerusalem.

    Hinzu kommen noch die Hexenhüte, im Jahr 1099. Was hat dich da geritten?

    War die Zeit der großen Hexenverfolgungen nicht eh viel später?

    Mann, der Comic wäre was für Fenris... wo steckt der eigentlich?
    Geändert von Torsten B. Abel (31.05.2009 um 00:31 Uhr)

  5. #280
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    Erik, hast Du Aguirre - Der Zorn Gottes von Werner Herzog gesehen (Der Film ist ein Meisterwerk!)? Die Anfangsszene im Film hat eine ähnliche Perspektive wie deine krassen Ansichten auf die jeweiligen Schauplätze.

    Schöne Regenstimmung in Germanien... und hast Du als Vorlage für Glaucus Steve Reeves aus die letzten Tage von Pompeji genommen? Sandalen-Filme gehören zu deinen Favoriten, oder?

  6. #281
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    @ Torsten: Als Hexen wurden von der Kirche über Jahrhunderte die Überbleibsel der Vorgängerreligionen verunglimpft (gute & böse Geister, Götter & Göttinnen), was aber nichts mit menschlichen Hexen und deren Verfolgung zu tun hatte. Hexen gab es schon in der altgriechischen Mythologie, zu ihrem Bild gesellten sich später einheimische Elemente wie Raben, die auf Odins Raben Hunin und Munin zurückgehen. Auch in Shakespears Macbeth (spielt 1057) kommen zu Anfang drei Hexen vor, die mancherorts sogar als die Nornen interpretiert werden . Ich liege also zeitlich eigentlich richtig, oder?

    @ Kocher: Da ziehen die das Schiff über Land, oder?! Ja, ist schon ewig her, dass ich den Streifen gesehen hab. Aber wer weiß, ist vielleicht ganz hinten auf der Festplatte abgespeichert...
    Nein, Sandalen-Filme mit Steeve Reeves sind nicht mein Ding. Aber wenn ich ehrlich bin, hab ich Spartakus bestimmt zehnmal gesehen... Und Filme inspirieren mich (sofern man das selbst beurteilen kann) mindestens so wie Comics.

    Viele Grüße
    Erik
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  7. #282
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    Hier Ausschnitte aus Aguirre, u.a. auch die Anfangsszene:

    http://www.youtube.com/watch?v=rLxCRNlQDx8

    sehr zu empfehlen!

    ps: das mitm Schiff war Fitzcarraldo, auch Top, wenn der auch nicht an Aguirre rankommt.

  8. #283
    Mitglied Avatar von Torsten B. Abel
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    Zitat Zitat von Der Erik Beitrag anzeigen
    Auch in Shakespears Macbeth (spielt 1057) kommen zu Anfang drei Hexen vor, die mancherorts sogar als die Nornen interpretiert werden .
    Das sind die drei Schwestern aus "Gargoyles", richtig?

  9. #284
    Moderator Pony X Press / Katzenjammer / Webcomics Avatar von Laburrini
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    Fair is foul and foul is fair...

    Gargoyles? Die Trickfilmserie? Hm, das muß ich verpaßt haben...

  10. #285
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    Schön ist häßlich, häßlich schön;
    schwebt durch Dunst und Nebelhöhn!

    (so zumindest in meiner Ausgabe, das engl. Original ist natürlich viel weniger eng/präzise/festgelegt)

    Ach, Laburrini, manchmal machst du mir richtig Angst. Du wirst doch nicht selbst so ne Hexe sein? Hey, kennst du Kurosawas Macbeth, heißt "Das Schloss im Spinnwebwald"? Sehr intensiv und doch ganz anders als die Version von Orson Welles.

    Falls ich noch so weit komme, werd ich Shakespeares Nornen/Hexen/alte Frauen in jedem Fall nochmal wörtlich zitieren lassen von den Deae ex machina (Skuld wird das übernehmen). Aber aus deren zweiten Auftritt in Macbeth, ist glaub ich eher so gegen Ende dieses herrlichen Dramas.

    Bis dahin "Tigereingeweid hinein,
    und der Brei wird fertig sein."

    Bis bald
    Erik
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  11. #286
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    "Das Schloss im Spinnenwald" fand ich voll geil.
    Ein grosses Meisterwerk nehmen und etwas neues daraus machen anstatt es nur nachzuahmen.
    Sanchez

  12. #287
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    Hey, Sanchez, besser kann mans nicht sagen/schreiben.
    Für die nächste Folge dieses Threads schlage ich Ran, Kagemusha und Rashomon vor, einverstanden?
    blog.eriks-deae.de

  13. #288
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    Zitat Zitat von Laburrini Beitrag anzeigen
    Gargoyles? Die Trickfilmserie? Hm, das muß ich verpaßt haben...
    Die war doch voll mit Shakespeare-Anspielungen... Macbeth höchstselbst war einer der wiederkehrenden Gegner!

  14. #289
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    Und ich dachte, das mit den Gargoyles wäre ein Scherz gewesen... Also oute ich mich ein weiteres Mal als TV-Muffel.
    Hab keine einzige Folge davon gesehen. Wie sehen die Schwestern denn aus in der Serie?

    Viele Grüße
    Erik
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  15. #290
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    Deine Zeichnungen gefallen mir recht gut -- vor allem der lebendige Strich --, aber ich finde sie manchmal auch recht schwer "lesbar". Z.B. in dem Perspektive-Bild, mit den drei Reitern vor der Stadtansicht, hebt sich der Kopf des hinteren Reiters kaum von dem Tor dahinter ab. Oder grad hier drüber, deine Lieblings-Panels der Juni-Ausgabe, da kann ich auf dem linken Panel, mit der Großansicht des Rades, an manchen Stellen kaum erkenne, was all die Linien und Schwarzflächen eigentlich darstellen sollen und wie sie zusammengehören. Ich würde sagen: Versuch mal etwas mehr Klarheit in die Zeichnungen zu bringen. Manchmal bist du vielleicht etwas zu locker, manchmal könntest du ein paar Details reduzieren, manchmal eine Linie etwas dicker ziehen. Der Computer hilft einem bei der Beurteilung ganz gut: dein Zielformat nochmal auf 25% reduzieren, wenn es dann immer noch klar ist, dann ist es gut. Sonst ist es Kunst ;-)

  16. #291
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    Zitat Zitat von Der Erik Beitrag anzeigen
    Hey, Sanchez, besser kann mans nicht sagen/schreiben.
    Für die nächste Folge dieses Threads schlage ich Ran, Kagemusha und Rashomon vor, einverstanden?
    Begeisterte Zustimmung !!!
    Sanchez

  17. #292
    Mod Comicgate-Forum Avatar von Asher
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    Zitat Zitat von Manfred Kooistra Beitrag anzeigen
    Deine Zeichnungen gefallen mir recht gut -- vor allem der lebendige Strich --, aber ich finde sie manchmal auch recht schwer "lesbar".
    Das geht mir genauso - und ist der Grund, warum ich mich noch nicht ans Lesen Deiner absolut bewundernswerten Leistung (Können und Ausdauer) gemacht habe.
    Ich finde die Panels und Einzelseiten hier im Thread schon sehr wuselig, da scheut es mich davor, eine ganze Geschichte mit dieser Technik zu lesen.
    Obwohl das Projekt hochspannend klingt!

  18. #293
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    @ Manfred: Dass man bei manchen Panels nachdenken muss oder sie erst im Zusammenhang mit der ganzen Seite lesen kann, ist durchaus beabsichtigt . Frank Miller sagte mal, ein schlechter Comic-Künstler versuche die Lesegeschwindigkeit durch viel Text zu verlangsamen; ein guter dadurch, dass er den Leser zwingt, die Bilder zu lesen und zu verstehen. Da schließe ich mich ehrfürchtig an. Und Kunst ist auch gerne willkommen.

    @ Asher: Wenn du jetzt nicht anfängst, die Deae zu lesen, komm ich rüber und bring Dir n schönen billigen Großmonitor vom Mediamarkt mit ! Spätestens ab 23 Zoll gibts keine Leseprobleme mehr (und hochauflösende Laptops gehören sowieso verboten...).

    Viele Grüße
    Erik
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  19. #294
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    @ Kocher: Hab mir erst jetzt den Aguirre-Trailer angesehen, das ist natürlich genau mein Ding! Muss ich mir unbedingt auf DVD besorgen.
    Wusste gar nicht, dass ich solche Bildungslücken habe...
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  20. #295
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    Erik, ich meinte nicht, dass man ein Panel erst im Zusammenhang der ganzen Seite versteht, das ist ja normal. Ich meine dass die einzelne Zeichnung sich manchmal schlecht erkennen lässt: ist das ein Arm oder noch der Ast vom Baum? Und das, denke ich, ist nicht beabsichtigt, sondern Nachlässigkeit oder fehlende Erfahrung. Da du selbst weisst, was du zeichnest, vergisst du manchmal, dass der Leser dein Liniengewirr entschlüsseln muss. Und da solltest du dem Feedback der Leser vertrauen.

    Z.B. benutzt du zwar innerhalb einer Figur unterschiedliche Strichstärken, um Licht und Schatten anzudeuten und die Zeichnung lebendiger zu gestalten, aber deine Vorder- und Mittelgründe sind alle mit denselben Strichstärken gezeichnet. Nur für die fernen Hintergründe benutzt du feine Linien, um sie optisch hinter die dickeren Linien der Objekte in der Bildmitte und im Vordergrund zurückfallen zu lassen. Was mir vor allem fehlt, sind dickere Outlines um die Personen und Gegenstände ganz vorne im Bild. Vorder- und Mittelgrund sollten sich deutlich voneinander abheben, ohne dass ich erst mühsam die Zugehörigkeit der Linien entschlüsseln muss. Das ist, als würdest du ganze Bücher in einer ornamentalen Schrift drucken: lesbar ja, aber nur mühsam. So ein Buch wird viele Leser abschrecken, und das ist doch dumm, wenn es dem Autor um die Geschichte geht. Ein Comic ist keine Illustration, bei der es um interessante grafische Effekte gehen und bei der die Undurchsichtigkeit ein Gestaltungsprinzip sein mag, ein Comic soll seine Geschichte effektiv vermitteln, und da darf eine schlechte Lesbarkeit der Bilder nicht den Lesefluss hemmen. Frank Miller redet in seinem Zitat nicht von falsch gesetzter Strickstärke oder fusselig gezeichneten Details, sondern von durchdachter und absichtsvoller Lenkung der Aufmerksamkeit des Lesers. Ich glaube nicht, dass es dein Ziel ist, dass ich vor deinem Comic sitze und rätsle, was du da eigentlich gezeichnet hast. Das kann man bei Miller immer sehr gut und sehr schnell erkennen.

    Ich finde deine Zeichnungen sehr gut, das habe ich schon gesagt, aber sie sind noch nicht auf dem Niveau von Frank Miller, und ich denke nicht dass du dich mit seinen Zitaten herausreden sondern unsere Kritik ernst nehmen und an dir arbeiten solltest. Sonst geht es dir, wie fast allen deutschen Zeichnern: sie onanieren, statt den Kontakt zum Leser zu suchen. Nimm es ernst, wenn dir jemand schreibt, er will deinen Comic nicht lesen, weil ihm die Zeichnungen zu wirr sind. Da hilft auch ein größerer Monitor nichts.

    Viele Zeichner sind ihre eigenen größten Fans, und das behindert sie in ihrer Entwicklung. Du musst die Seiten zeichnen und dann innerlich wegwerfen -- und weiter zur nächsten und die noch besser machen. Jede Seite ist nur ein winziger Schritt in deiner Entwicklung als Künstler, du darfst nicht verliebt in deine Kunst sein, dann bleibst du immer auf demselben Niveau. Am besten wäre: zeichnen, veröffentlichen, zerreissen, die nächste besser machen.

    * * *

    Edit:

    Dieser Beitrag hat Erik verletzt und verärgert, wo er hilfreich gemeint war. Ich habe meine Meinung nicht geändert, aber ich möchte dennoch versuchen, einige Aspekte meiner Meinung noch einmal anders und vielleicht verständlicher zu formulieren.

    Frank Miller: Wir hier im Comicforum sind von wenigen Ausnahmen abgesehen durchweg Amateure. Wir zeichnen in der Freizeit und im Bereich Comic sind unsere Erfahrung und unser Können entsprechend beschränkt. Einige von uns haben sicher das Potential eines Frank Miller, aber keiner von uns hatte bisher Gelegenheit es zu entfalten. Frank Millers Zeichnungen sind, meiner Meinung nach, nicht die besten, die man im Comicbereich finden kann, aber als Erzähler ist er ein unübertroffener Meister. Er ist einer der erfahrensten und angesehensten Comic-Künstler überhaupt. Es scheint mir unangemessen, wenn wir Aussagen, die er über seine Kunst macht, auf unsere Arbeiten übertragen, insbesondere dann nicht, wenn wir damit Kritik anderer abwehren wollen. Es ist eine Binseinweisheit, dass man die Regeln nicht nur kennen sondern auch beherrschen muss, bevor man sie kontrolliert brechen darf (d.h. ohne das Funktionieren des Werkes zu zerstören). Wenn Erik die Worte Frank Millers auf seine eigene Arbeit anwendet, klingt das für mich so, als denke er, er hätte bereits die Meisterschaft seines berühmteren Kollegen erlangt. Das ist okay, jeder darf sich einschätzen, wie er will, aber wenn Erik diese Haltung benutzt, um sich über meine Kritik zu erheben, dann wertet er damit mich und meine Meinung ab. Das ärgert mich und ist Ursache für die aggressive Grundstimmung meines Beitrags.

    Onanie: Comiczeichner und ihre Haltung zum Comiczeichnen kann man auf vielerlei Weise betrachten und einteilen. Eine Möglichkeit ist die Einteilung nach dem Grad der Professionalität. Nach dieser Betrachtung gibt es (tendenziell und mit Übergangsphänomenen) zwei Arten von Comiczeichnern: solche, die hauptberuflich Comics zeichnen und mit dem Zeichnen Geld verdienen müssen, und solche, die das Zeichnen als Hobby betreiben und damit Spaß haben wollen. Die hauptberuflichen Profizeichner haben (wenn man Interviews liest und Forenbeiträge) oft eine sehr zwiespältige Haltung zu ihrer Arbeit und zu ihren Zeichnungen. Manche mögen das, was sie zeichnen müssen, nicht oder nur teilweise. Der Hobbyzeichner zeichnet dagegen üblicherweise nur was ihm selbst Freude bereitet. Er zeichnet in erster Linie für sich. Der Profizeichner muss sein Publikum befriedigen, sonst verliert er seinen Job. Der Hobbyzeichner befriedigt sich selbst. Er onaniert.

    Die Haltung des Amateurs (also dessen, der aus reiner Liebe am Comic zeichnet, ohne Rücksicht auf kommerziellen Erfolg) nenne ich "Selbstbefriedigung" oder "Onanie", weil diese Begriffe meiner Meinung nach wunderbar deutlich machen, was diese Zeichner mit ihrer Arbeit bezwecken. Die Begriffe sind nicht abwertend gemeint (ich onaniere selbst gerne und fühle mich gut dabei), sondern rein beschreibend.

    Wenn Erik nicht "onaniert", dann darf er die Kritik seiner Leser aber nicht einfach abtun sondern muss sie ebenso ernst nehmen wie der Joghurthersteller, dem die Testesser sagen, es schmecke nicht. Der wird auch nicht auf den Markt bringen, was ihm selbst schmeckt, sondern was seine Zielgruppe gerne isst.

    Zerreißen: In Amerika gibt es Kunstprofessoren, die die mißlungenen Zeichnungen ihrer Schüler vor versammelter Klasse zerreißen. Was soll das? Für die Betroffenen, aber auch für die Zuschauer ist dies ein Schock. Er soll die Schüler von ihrer Selbstverliebtheit heilen. Das Zerreißen bedeutet: Die Zeichnung hat keinen Wert. Das persönliche Ziel des professionellen Zeichners, Schüler wie Berufszeichner, ist nicht die fertige Zeichnung. Die ist für den Leser. Das Ziel des Profizeichners ist besser zu werden, um mit den wachsenden Anforderungen einer Comicindustrie, die zunehmend durch Outsourcing in Drittweltländer und Rationalisierungen wie direct inking* gekennzeichnet ist, Schritt zu halten.

    * d.h. der Penciller arbeitet digital und macht so den Beruf des Inkers überflüssig

    Wir sind stolz wie Kinder, wenn wir eine Zeichung "fertig" gezeichnet haben und erwarten das Lob und die Liebe unserer Mütter. Beobachtet Euch mal, wie Ihr Euch fühlt, wenn Ihr Euch von einer fertigen Zeichnung zurücklehnt und sie anschaut. Was erwartet Ihr wirklich, wenn Ihr ein Bild hier hochladet und um Kritik bittet? Warum tut die erste wirkliche Kritik so weh? Wir alle empfinden uns als Künstler, nicht als Schüler. Ein Künstler aber ist vollendet, er ist, was der Schüler werden möchte. Diese Haltung behindert uns, denn ihn ihr gibt es keinen Platz für Wachstum und Entwicklung, für Übung, Disziplin und Demut.

    Erik: Erik tritt hier als Profi auf. Er sucht nach Veröffentlichungsmöglichkeiten in Frankreich. Er präsentiert seinen Comic auf einer professionell gestalteten Webseite, und sein Ton in seinen Kommentaren ist der eines erfahrenen und von seinem Produkt überzeugten Marketingprofis. Meine Kritik nimmt diese Haltung ernst.

    Meine Kritik ist ein Vorschlag. Ich kenne Erik nicht. Aber ich bin ein Leser. Als Profi zeichnet Erik für mich. Ich erwarte, dass er mich seiner Haltung entsprechend ernst nimmt, denn letzten Endes möchte er, dass Menschen wie ich seinen Comic kaufen.

    Kein Problem: Ich Respektiere Eriks Wunsch, nicht in meinem Kritikstil kritisiert zu werden.
    Geändert von qwertyboy (04.06.2009 um 21:26 Uhr)

  21. #296
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    Hallo Erik,
    bin erst jetzt über Deine Geschichte gestolpert und bin begeistert. Kann wegen mir auch über 1000 Seiten laufen.
    Trotzdem ein wenig Kritik:
    Ich gebe Manfred Kooistra recht, dass man bei manchen Details hängen bleibt, weil man Mühe hat, zu erkennen, was man da eigentlich genau sieht (er hat das Problem perfekt dargelegt), das behindert den Lesefluss und ist sicher nicht beabsichtigt.
    Offensichtlich bist Du ja sehr auf historische Genauigkeit bedacht, deshalb noch der Hinweis auf eine kleine Unstimmigkeit bei den Römern: Der Centurio trägt seinen Helmbusch (crista transverse) waagrecht, auch wenn's dämlich aussieht und man das aus den Hollywoodfilmen anders kennt.
    Aber das soll Deine Leistung in keiner Weise schmälern. Ich hoffe, dass eine Veröffentlichung in Printform auch mal klappt.

  22. #297
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    @ dscheedschay: 1000 Seiten werde ich wohl nicht schaffen! Aber schön, dass du sie lesen würdest...
    Und endlich mal eine Meldung zum Helmbusch. Nachdem ich höchst konträre Versionen (selbst von Antikefans & studierten Geschichtlern) konsumiert habe, hab ich mich einfach für die grafisch elegantere Möglichkeit entschieden (der Busch unterstützt die Ausrichtung des Kopfes, das fördert die Dynamik der Figur in der Perspektive).
    Was hast du für unanzweifelbare Quellen für deine Crista (denn die war ja wohl so befestigt, dass man sie drehen und wenden konnte, wie man wollte, woraus vielleicht auch die konträren Meinungen entstehen)?
    Wir hatten hier auch schon mal die Frage , ob das Pilum die Hasta komplett abgelöst hat, oder ob die Doppelbewaffnung sowohl aus Pilum als auch der Hasta bestand. Klär uns bitte über beides auf!

    @ Manfred: Du schreibst sehr unangenehm und wirst schnell persönlich. Das mag ich nicht.
    Inhaltlich bestätigt mich dein Kommentar darin, noch schneller und konsequenter auf meinem eingeschlagenen Weg zu gehen. Also noch offener, noch lockerer und nochmehr zum Mitdenken.

    @ beide: Im sauberen Ausdruck enstehen diese Lesbarkeits-Probleme tatsächlich nicht.

    Viele Grüße
    Erik
    blog.eriks-deae.de

  23. #298
    Mod Comicgate-Forum Avatar von Asher
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    Erik, mein Monitor ist ein 22-Zoll-Breitbildschirm von Samsung, an dem liegt es garantiert nicht.
    Nein, ich meine, wie auch Manfred, tatsächlich die "Lesbarkeit" der Zeichnungen. Das Entziffern, welcher Strich zu was gehört; was da überhaupt dargestellt wird.
    Das empfinde ich als anstrengend und hat nichts damit zu tun, dass es viel zu entdecken gibt und ich deshalb vor Faszination länger auf den Seiten verweile.

    Wie gesagt, ich werde es bald mal probieren, aber das liegt mehr an den begeisterten Kommentaren hier und an Deiner enthusiastischen Art.
    Die Beispielseiten alleine verwirren mich eher.

  24. #299
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    Hey Erik, ich nehme mir Zeit für dich und mache mir die Mühe, dir ausführlich meine Meinung darzulegen. Das ist ein Zeichen von Respekt und Wertschätzung. Du arbeitest auf so hohem Niveau, dass ich dir nicht Honig um den Mund schmiere sondern dir ehrlich und ungeschminkt antworte.

    Ich nehme zur Kenntnis, dass du das nicht möchtest. Kein Problem.

  25. #300
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    Servus Erik,
    ich hab jetzt mal zwei Bücher rausgekramt:
    Marcus Junkelmann "Die Legionen des Augustus", Seite 173: Die Weisenauhelme (und darum handelt es sich wohl, wenn ich Deine Zeichnungen - trotz der leicht funnymäßigen Überhöhung - richtig deute) haben keine massiven Knopf mehr zur Aufnahme des Helmbusches, sondern zwei schmale waagrecht aufgenietete Tüllen, in die man den zweizinkigen Fuß eines gabelförmigen Aufsatzes steckt, der die crista trägt. Diese wird dann noch an zwei Ösen festgebunden, die sich bei Mannschaftshelmen vorn und hinten an der Kalotte befinden, bei Centurionen seitlich angebracht sind, da diese ja die crista transversa, den quergestellten Helmbuschen trugen.

    Adrian Goldsworthy "Die Legionen Roms", Seite 54 als Bildbeschriftung: Dieser Zenturio...hat einen hohen quer stehenden Helmbusch als Zeichen seines Ranges. Er trägt einen kaiserlichen gallischen Helm, wie er um die Mitte des 1. Jahrhunderts üblich war. Auf Details wie Junkelmann geht er aber nicht ein. Und weiter auf Seite 124: Nach Vegetius unterschieden sich die Zenturionen äußerlich von den gemeinen Soldaten durch ihren Helmbusch, den sie nicht längs, sondern quer auf dem Helm trugen. Man ist sich einig, dass dies in der ganzen Zeit der späten Republik und des Prinzipats so war.
    Auch bei den diversen Reenactementgruppen, die man im Internet findet, laufen die Centurionen so rum.

    Zum Thema Pilum/Hasta: Beide Autoren sind sich nicht sicher, vermuten aber anhand diverser Berichte und Grabsteine, dass zur Kaiserzeit - wenn überhaupt unterschiedlich - ein Teil der Legionäre (in der Schlacht) mit den leichteren Speeren, ein Teil mit dem Pilum bewaffnet war. Die Variante ein Legionär in der Schlacht mit zwei Wurfwaffen gab's wohl nur zur Zeit der Republik und später nur bei den Hilfstruppen (dann waren's aber die leichteren Wurfspeere).

    So erbsenzählerisch wollte ich bei meinem ursprünglichen posting gar nicht sein, ich bin auch nur interessierter Laie und wahrscheinlich juckt das 99% der Leser mit Recht nicht die Bohne, aber - wie gesagt - Du willst ja möglichst exakt sein.

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