Der Autor schildert nicht nur seine persönliche Prägung durch die Lektüre der Micky-Maus-Hefte seit den 50er Jahren (übrigens mit überwiegend männlichen Lesern), sondern geht mit ungeheurer Akribie allen Einzelheiten und Facetten der Welt von Entenhausen (Duckburg im englischen) nach, und vor allem ihrer Übertragung ins deutsche «Irgendwo» mit den oft einfallsreichen Übersetzungen der Sprechblasen von Donald, seinen Neffen Tick, Trick und Track, dem schwerreichen Dagobert, den Panzerknackern («Harr, harr!»), Gustav Gans, Goofy oder dem ewigen Erfinder Daniel Düsentrieb («Dem Ingenör ist nichts zu schwör»).
So lernen wir in dem neuen Buch auch die Herkunft vieler Wortschöpfungen zum Beispiel aus dem Oberfränkischen oder aus Berlin, wo Fuchs länger lebte, wie «eingeschnittene Klöß», «überkandidelt» oder «blümerant». Der Angeber Gustav Gans wird von Onkel Donald «Lackaffe» und «eitler Fatzke» genannt. Fuchs zog alle Register der Umgangssprache von Klassiker-Zitaten bis zum Teenager-Slang. Nicht zu vergessen die philosophischen Anmerkungen oder Zitate aus der deutschen Klassik von Schiller bis Goethe, die die studierte Kunstwissenschaftlerin immer wieder einstreute, dabei hat sie aus den Shakespeare-Zitaten (im Original) gerne Schiller gemacht und Donald sogar aus dem «Wallenstein» zitieren lassen («Spät kommt ihr, doch ihr kommt!»).
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