Comics in der Presse III

[Peter L. Opmann]

Auch die samstägliche Wirtschafts-Sonderseite "Die Lounge" in der FAZ widmet sich heute nochmal dem Thema Disney/Marvel:

Unterhaltungsindustrie
Der Disney-Effekt

Von Roland Lindner

05. September 2009 Im Diskussionsforum des Internetdienstes „Newsarama“ herrschte alles andere als einhellige Begeisterung. Auf der Seite dreht sich alles um Comics, vor allem solche der actiongeladenen Sorte, die sich nicht an das allerjüngste Zielpublikum richten. Hier werden Superhelden wie Spider-Man oder Batman zelebriert, und die Leserschaft ist eine leidenschaftliche Truppe. Entsprechend emotional war die Reaktion auf die Nachricht, dass einige der prominentesten Comichelden bald ein neues Zuhause haben werden.

Nach Ansicht des Autors bilden die Vermarktungsmaschinerie von Disney und die Ideen von marvel eine höchst wirkungsvolle Kombination.

Marvel-Figuren werden schon heute auf einer Fülle von Lizenzartikeln vermarktet, und unter der Regie von Disney werden sich sicher noch mehr Einsatzgebiete finden.

http://www.faz.net/s/RubD16E1F55D211...~Scontent.html

[Lola65]

in der neuesten Ausgabe vom Bücher Magazin:

http://www.buecher-magazin.de/index.php?id=aktuell

SPECIAL: KIND & KEGEL

84 - Punkt, Punkt, Komma, Strich

Der Comic feiert seinen 80. Geburtstag.

88 - Kinder- und Jugendbuch-Rezensionen

[Peter L. Opmann]

War erst etwas unschlüssig, aber ich glaube, das gehört durchaus hierher:

Anti-Held Wickie
Angst macht erfinderisch
04.09.2009, 16:34
Von Christian Mayer
Von der Gabe, im richtigen Moment einen Geistesblitz zu haben: Warum Wickie, der nun ins Kino kommt, ein familienfreundlicher Anti-Held ist.

http://www.sueddeutsche.de/kultur/96/486511/text/

Im Internet läuft die Geschichte unter "Kultur", in der Zeitung steht sie aber auf der vermischten Seite. Interessant ist sie deshalb, weil "Wickie" als erste Anime-Zeichentrickserie im deutschen Fernsehen gewürdigt wird. Wurde demnach damals (1972) vor allem deshalb in Japan eingekauft, weil das ZDF nicht viel Geld ausgeben mußte. Man hat die Produzenten übrigens bewegt, die Figuren weniger japanisch aussehen zu lassen.

[Mick Baxter]

Die Buchvorlage von Runer Jonsson (1916-2006) ist übrigens 1964 im Herold Verlag erstmals auf Deutsch erschienen, und danach alle paar Jahre in einem anderen Verlag. Nicht daß einer denkt, das wäre eine japanische Erfindung ...

[Peter L. Opmann]

Danke für die Ergänzung. Über die Buchvorlage steht im Artikel auch ein bißchen was.

[Martin Jurgeit]

Noch ein Nachtrag zum Wickie-Komplex ...


Daniel Kothenschulte, Frankfurter Rundschau, 8. September, 2009:
http://www.fr-online.de/in_und_ausla...-in-Japan.html

Made in Japan

Die Idee, aus einem schwedischen Kinderbuch einen Zeichentrickfilm zu machen, entstand in Deutschland. Aber erst asiatische Zeichner machten Wicki zum Star. Ihre Art zu zeichnen, wurde stilbildend. Bully Herbigs Remake, das am Mittwoch ins Kino kommt, fehlt dagegen die zündende Idee.

(...) Josef Göhlen, der die ZDF-Kinder- und Jugendredaktion leitete, wollte aus Wickie zunächst eine 13-teilige Puppenserie machen. Da es jedoch teurer war, in Deutschland ein Paar Marionetten zu bewegen, als in Japan zehntausend Zeichnungen, öffnete man 1973 einer Kunstform den deutschen Markt, für die sich erst später weltweit der Name Anime durchsetzen sollte - den epischen japanischen Animationsfilm (...)

[Martin Jurgeit]

Und jetzt was ganz anderes ....


Kerstin Löffler/AFP, u. a. haz.de, 9. September 2009:
http://haz.de/Nachrichten/Feuilleton...eber-Bin-Laden

Französischer Autor veröffentlicht Comic über Bin Laden

Ein französischer Autor veröffentlicht am 11. September, dem Jahrestag der Anschläge von 2001 in den USA, einen Comicband über Osama Bin Laden. Dort ist der berühmsteste Terrorist der Welt ziemlich unverhüllt zu sehen.

(...) „Man darf nicht nur über Terroristen lachen, es ist sogar wichtig, das zu tun“, sagt der französische Autor und Filmemacher Mohamed Sifaoui, der das 100 Seiten starke Buch zusammen mit dem Zeichner Philippe Bercovici entworfen hat. Lachen helfe dabei, den selbsternannten Messias und Propheten Bin Laden zu entlarven (...)

Stefan Brändle, Frankfurter Rundschau, 10. September 2009:
http://www.fr-online.de/in_und_ausla...cherliche.html

Osama, der Lächerliche

Kann man über Osama bin Laden lachen? Man kann nicht nur, man soll. Das finden zumindest die Macher des Comic-Albums "Bin Laden wird enthüllt", das rechtzeitig zum achten Jahrestag der Flugzeugattacken auf das New Yorker World Trade Center erscheint. "Lachen ist ein ausgezeichnetes Mittel gegen den Terror, mit dem uns die Extremisten überziehen wollen", meint der Autor Mohamed Sifaoui (...)

Karin Finkenzeller, Rheinische Post, 10. September 2009:
http://www.rp-online.de/public/artic...mic-Figur.html

Bin Laden als Comic-Figur

Lachen über einen Terroristen ist nicht nur erlaubt, sondern notwendig – findet der französische Autor und Filmemacher Mohamed Sifaoui, der ein 100 Seiten starkes Buch über Osama bin Laden zusammen mit dem Zeichner Philippe Bercovici entworfen hat.

Für ihn ist er ein Schwachmat, der zwei und zwei nicht zusammenzählen kann, statt Koran lieber Fußballmagazine liest, ständig an Sex denkt und seinen Aufstieg den vom Vater geerbten Millionen verdankt. Mohamed Sifaoui lässt kein gutes Haar am meistgesuchten Terroristen der Welt: Osama bin Laden (...)

[Lola65]

in der Hamburger Morgenpost, Bild und Weltkompakt findet man auch kleine Artikel zu dem Comic

in der WAZ diesen

http://www.derwesten.de/nachrichten/...58/detail.html

und einen über Isabel Kreitz
ein Klassiker in Bildern (Kein Link gefunden)

[Lola65]

Andreas Platthaus, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Beilage "Bilder und Zeiten", 12. September 2009:
http://www.faz.net/s/RubBE163169B432...~Scontent.html

Meine italienische Geisterfahrt

Fünf Jahre lang hat Ulli Lust an einer Geschichte gezeichnet, die die Ereignisse zweier Monate im Jahr 1984 erzählt. In ihrem Atelier schildert die Künstlerin den schwierigen Weg zu einer Comicsensation.

Den Artikel ergänzend gibt es online noch ein Videointerview mit der Künstlerin unter ...
www.faz.net/lust

[Martin Jurgeit]

Andreas Platthaus, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12. September 2009:
http://www.faz.net/s/RubE6BAC0D6D45F...~Scontent.html

Umweg ins Saurierland

Gustavs Geschichte ist ganz großes Kino. Aber kein Verlag wollte sie haben, weil sie zu sehr nach Comic aussah. Zum Glück nahmen die Autoren die Sache selbst in die Hand.

(...) ein in jeder Hinsicht bemerkenswertes kleines Bilderbuch, das Haimo Kinzler geschrieben und Leo Leowald illustriert hat. Die beiden Herren kennt man als Comiczeichner, und das war ihr Problem mit "Gustav" (...)

[Martin Jurgeit]

Astrid Dörner, Financial Times Deutschland, 11. September 2009:
http://www.ftd.de/it-medien/medien-i.../50008255.html

Time Warner baut Comicsparte um

Medienkonzern vereint Superman und Co. mit Filmstudiogeschäft • Spartenchef wird wieder Autor

Der US-Medienkonzern Time Warner strukturiert seine Comic-Tochter DC Comics um. Die Schmiede von Charakteren wie Batman, Superman und Catwoman soll künftig in einer neu geschaffenen Einheit aufgehen, die den Namen DC Entertainment tragen und der Filmsparte Warner Brothers angehören soll.
(...) DC gehörte bislang zu Time Warners Verlagsgeschäft und wurde Konzernangaben zufolge auch wie ein Verlag geführt (...)

[Jo-Jo]

jetzt gibt es den artikel zu kinzler/leowalds GUSTAV UND ALBO VOM ALDEBARAN auch im netz. Hier:
http://www.faz.net/s/RubE6BAC0D6D45F...~Scontent.html

[Martin Jurgeit]

@Jo-Jo
Danke für den Hinweis. Auch der Beitrag zu Ulli Lust ist inzwischen "frei" im Netz. Ich pflege dann mal beide Links oben bei den jeweiligen Beiträgen ein.

[Mingamanga]

Bericht auf SPIEGEL Online (dpa-Agenturmeldung 20. September 2009) von der Manga-Messe in Kassel.

Blaue Haare, rote Augen und japanische Helden

Je abgedrehter und bunter, desto besser: Die aus Japan stammenden Comics mit dem Namen Manga leben von einer explosiven Bildästhetik. Tausende Fans aus ganz Deutschland trafen sich am Wochenende in Kassel - natürlich in ihren schrillen Outfits.

Der Artikel besteht im Wesentlichen aus ein paar allgemeinen Fakten (In Japan sind knapp 40 Prozent aller Druckerzeugnisse Mangas (...) Zwei Drittel der Fans sind jünger als 21, zwei Drittel sind Frauen), ein paar Stimmungsbildern (Giftgrüne Haare und wallende Umhänge, auch mit Schwanz oder Schleppe - das waren am Wochenende in Kassel die eher langweiligen Kostüme. Für die echten Fans müssen es schon Tierfelle, Raketenanzüge und Lederklamotten sein - oder Schulmädchenkostüme), und ein paar O-Tönen von Fans ("Wir besorgen uns Anime, die nur in Japan erscheinen und erarbeiten deutsche Untertitel", sagt Matthias Beha aus Freiburg. "Da wird manchmal stundenlang über einen Satz diskutiert, aber gerade das macht Spaß.").

Also kein sonderlich tiefgründiger Hintergrundbericht, sondern lediglich eine Zusammenfassung dessen, was man als Nicht-Mangaleser so wissen muß.

[wencotex]

Bianca Schröder, taz, 16.9.2009:
http://www.taz.de/1/leben/buch/artik...er-tafelrunde/

"Prinz Eisenherz"-Comics
Der androgyne Ritter der Tafelrunde

Vom Jugendidol der Dreißigerjahre zur Schwulenikone im 21. Jahrhundert: Die Abenteuer des Prinz Eisenherz erscheinen in einer neuen Gesamtausgabe.

Benno Schirrmeister, taz, 20.9.2009:
http://www.taz.de/regional/nord/nord...-komisch-sein/

"Panel"-Herausgeber Bert Dahlmann
"Comic muss nicht komisch sein"

Text oder Bild? Bert Dahlmann zeichnet nicht. Aber mit Comics hat der Bremer lesen gelernt. Mit dem europaweit gefeierten Independent-Magazin "Panel" kämpft er seit guten 20 Jahren für die Anerkennung der neunten Kunst.

[Asher]

Sehr interessant: Amazon produziert schon seit Jahren selber Produkte oder legt welche neu auf - so auch einen Comic.

Frank Patalong bei Spiegel Online, 24.09.2009
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0...650756,00.html

Der heimliche Hersteller - Amazons Ableger

Denn tatsächlich gibt es sowohl im englischen, als auch im deutschen Angebot zahlreiche Sonderausgaben, Special Editions oder "Exklusiv bei Amazon"-Drucke. Eine Übersicht darüber gibt es nicht, doch schon die Stichwortsuche fördert einige zutage: Quer durch alle möglichen Genres geht das vom Wirtschaftsfachtitel über den Easy-Reading-Bestseller bis hin zum seltsamen "Spider-Man trifft Barack Obama"-Comic.

Klar ist Amazon hier nicht Verlag im eigentlichen Sinne, sondern sozusagen Partner-Verlag. Auch reguläre Verlage finden zu solchen Kooperationen zusammen, von Buchclubs kennt man es auch - die eigentlichen Verlage erhöhen ihre Auflagen, der Vertriebspartner seine Verkaufsmargen. Zugrunde liegt eine Art Aldi-Effekt: Die Macht des großen Vertriebskanals erhöht die Absätze der Verlage, so dass selbst bei verminderten Einnahmen mehr dabei herauskommt. Wenn der Partner dann noch - wie beim Obama/Spiderman-Comic - das Geschäftsrisiko begrenzen kann, indem er On-Demand-Druckverfahren anbietet, können alle nur noch gewinnen.

[L.N. Muhr]

Sehr interessant: Amazon produziert schon seit Jahren selber Produkte oder legt welche neu auf - so auch einen Comic.

Das ist aber eine eher falsche Zusammenfassung des Artikels. Letztlich federführend bei dem Produkt war immer noch Panini.

[Peter L. Opmann]

Die FAZ berichtet heute auf der Kunstmarkt-Seite über die Ergebnisse der Versteigerung von Werken Enki Bilals. Andreas Platthaus hatte im August bereits eine ausführliche Vorschau geschrieben (siehe oben).

Von dem (kürzeren) Bericht heute gibt's im Internet nur eine kurze Zusammenfassung:

Eher enttäuschend: Andreas Platthaus kommentiert das Ergebnis der Auktion mit Comic-Originalen von Enki Bilal in Paris.

http://www.faz.net/s/Rub70652F146F4B...~Scontent.html

[Lola65]

weiß jemand von Euch wann die neueste Folge (39) vom Deutschland-Comic in der FR drin war? heute find ich nichts, hab sicherheitshalter blind die vom Freitag nachbestellt

[Lola65]

http://www.morgenweb.de/freizeit/lif...004784517.html

Mannheimer Morgen berichtet über Asterix 50. Geburtstag in der Wochenend-Seite

Alle spinnen, nur die Gallier nicht!
Vor 50 Jahren betraten Asterix und sein Dorf die Comicbühne - und mischen seither die Szene auf.

Von Heike Rentsch

[Susumu]

Die österreichische Tageszeitung Der Standard widmet heute eine ganze Seite (etwas über A3) des Sportteils primär dem Comic Der Papierene. Online (für ein paar Wochen, dann wandert'sd ins Bezahl-Archiv) auch hier abrufbar.

Das Verschreien und die Zeichen an der Wand
[...]
Ein Glück - und zwar ausdrücklich nicht "g'rad noch ein Glück" -, dass dies jetzt ein Berliner übernommen hat. Sascha Dreier, der zeichnende Schmieranski von den 11 Freunden, hat einen wundervollen Comic-Band mit dem Titel Der Papierene gemacht, in dem eine gewisse Roxy aus Schottland vom Wiener Fußball der Zwanziger- und Dreißigerjahre erzählt. Hauptperson ist freilich nicht bloß der titelgebende Matthias Sindelar, sondern der quasi in Fleisch und Blut auftretende Hugo Meisl, der zusammen mit seinem englischen (und nur ideologisch schottischen) Trainer Jimmy Hogan so lange über ballesterischen Strukturen und Taktiken brütet, bis Roxys legendäres Wunderteam herauskommt.

[Lola65]

für die Interessierten der Verlagslink dazu
http://www.ueberreuter.at/index.php?...00074280&phd=3

danke für den Tipp

[navigator]

ich frage mich immer wer diese ganzen Artikel über Comics in den Zeitungen liest. Nichtmal ich lese sie.

[Lola65]

die meisten sammel ich sogar

[Susumu]

für die Interessierten der Verlagslink dazu
http://www.ueberreuter.at/index.php?...00074280&phd=3

danke für den Tipp

Bitte, gern geschehen.

Der Titel ansich ist mir ja schon aufgefallen, als ich mir neulich den Hummel-Onlinekatalog durchgesehen, den du ja wo gepostet hattest.

Find es aber auch schön, dass Comics im Standard mal so prominent
präsentiert werden. Ist recht selten und dann oft noch in negativ behafteten Zusammenhang. (Wie z.B über den hetzerischen Wahlcomic eines rechtsextremen Politikers.)