User Tag List

Seite 8 von 18 ErsteErste 1234567891011121314151617 ... LetzteLetzte
Ergebnis 176 bis 200 von 431

Thema: We Can Be Heroes - Volume 1: The Rising

  1. #176
    Alumna (ehemaliges Teammitglied) Avatar von Jenny
    Registriert seit
    03.2001
    Ort
    NRW
    Beiträge
    13.743
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Im Chat entstanden, Ich: schwarz, Foxx: blau

    "Hallo, hier ist... mein Name ist Jamie. Ich bin Frenschra...Fremdsprachenassistent an Fabians Schule." Welcher Idiot hatte sich dieses bescheuerte Wort ausgedacht? Darüber stolperte er jedes Mal. "Ich war heute bei Fabian. Er hat mir deine Nummer gegeben."
    Während er sprach, entfernte er sich aus dem Zimmer, um ungestört sprechen zu können. Das würde Kirsten sicher verstehen.

    Am anderen Ende der Leitung herrschte einen Moment Stille. Erst als Jamie bereits aus dem Wohnzimmer gegangen war (Kirsten war viel zu interessiert an den Nachrichten, um auf sein Gehen zu reagieren), erhielt er schließlich eine zögerliche Antwort. "Hallo ... ähm, Jamie. Ich bin ehrlich gesagt ein wenig ... überrascht. Soweit ich weiß, dürfen nur Familienmitglieder zu meinem Bruder." Ihre Art zu sprechen ähnelte der ihres Bruders, wenngleich sie etwas deutlicher und mit geringerer regionaler Färbung artikulierte,
    worüber Jamie dankbar war.

    "Deine Mutter hatte mich gebeten zu kommen." Er zögerte. "Fabian hat mich gebeten dich anzurufen. Äh - das wird jetzt vollkommen verrückt klingen."

    "Ich weiß, dass meine Mutter heute bei ihm war ... aber sie hatte nicht erwähnt, dass sie in Begleitung gewesen wäre." Jamie glaubte Skepsis in ihrer Stimme zu hören, aber er war sich nicht sicher, ob sie (nur) ihm galt.

    "Es war alles ein bisschen verwirrend. Für alle." Jamie war froh, dass er einen Punkt geliefert bekommen hatte, an dem er ansetzen konnte. "Fabian ging es nicht gut. Als ich zu ihm kam, ging es ihm auf einmal wieder besser. Und ich meine eigentlich nicht besser, sondern - gut. Er hat mir dann erzählt, dass er Dinge sieht. So etwas wie hellsehen. Und ich - das klingt jetzt total seltsam - ich kann heilen. Ich hatte bis heute keine Ahnung."

    Ein langgezogenes Atemgeräusch war am anderen Ende der Leitung zu vernehmen. Sie ließ sich abermals Zeit mit ihrer Antwort. "Herr ... ähm, ich meine Jamie, haben Sie eine Vorstellung davon, wie bescheuert das gerade klingt? Was soll ich von Ihrem Anruf halten? Ich kenne Sie nicht, sie erzählen mir dass sie mit meiner Mutter bei meinem Bruder war, obwohl sie das mit keinem Wort erwähnt hat und setzen dann noch einen drauf und reden von Hellsehen und Heilkräften." Etwas Provokantes lag in ihrer Stimme, fast als wolle sie ihn prüfen oder herausfordern.


    Nach dem unverhofften Zusammentreffen mit Fabian und Luka heute Nachmittag hatte Jamie halb damit gerechnet, in Fabians Schwester eine weitere Gleichgesinnte zu treffen, und während er ihr ihre Skepsis nicht verübeln könnte, traf sie ihn doch.
    "Fabian hat mir gesagt, ich soll - Sie anrufen, damit Sie uns helfen, ihn aus der Klinik zu holen." Jamie schwenkte schnell ebenfalls zum Sie, und machte bei Aspekt II seines Anrufes weiter, in dem Beschluss, Aspekt I vorerst ruhen zu lassen. "Er will da raus, und er sagt, Sie können uns helfen. Ein Pfleger ist da, der kann uns auch helfen." Das klang irgendwie weit konkreter, als es war. "Fabian sagte, sein Großvater hat einen Garten oder so etwas in der Nähe, dort könnte er sich verstecken."

    "OK, Jamie, Sie sollten wissen, dass ich Ihnen glaube, sie haben offenbar wirklich mit meinem Bruder gesprochen. Dieses Telefonat ist ... seltsam, aber im Moment sind eine Menge Dinge seltsam. Und für Sie wahrscheinlich ganz besonders." Mit einem mal lag in Vanessas Stimme Verständnis. Verständnis und ein Tonfall, der irgendwie nach "been there, done that" in seinen Ohren klang. "Und das wird Sie jetzt vermutlich überraschen - aber Fabian aus der Klinik zu holen war bereits mein Plan. Denn ich weiß, dass man ihm dort sowieso nicht helfen kann."


    "Oh", sagte Jamie. "Woher?"

    Ein kurzes Zögern, doch nicht vergleichbar mit den langen Pausen, die sie zuvor mehrmals eingelegt hatte, ehe sie antwortete: "Sie sagten, er könne hellsehen oder so etwas Ähnliches. Ich würde sagen, es liegt in der Familie."

    Jamie war unglaublich erleichtert, dass dieses Telefonat nun doch noch in Bahnen verlief, die zumindest die Vertrauensfrage nicht weiter erschwerten. Diese Erkenntnis genügte ihm; im Moment gab es Wichtigeres zu besprechen. "OK. Sie sagten, sie hätten einen Plan für die, den... Ausbruch. Was hatten Sie vor?"

    Sie gab eines dieser Schnaufen von sich, die eigentlich ein angedeutetes Lachen waren. "Ziemlich genau das Gleiche, wie Fabian auch - ihn in den Schrebergarten unseres Großvaters bringen. Ich hab die Schlüssel dazu und es gibt dort eine Hütte, in der er erstmal bleiben kann."

    "OK", sagte Jamie. "Ich glaube, Sie können wirklich hellsehen."

    "Nein, das nicht." Sie ließ die Alternative offen. "Jamie ... Ihnen schwirrt vermutlich der Kopf. Aber vielen Dank, dass sie mich angerufen haben. Ich könnte verstehen, wenn Sie sich ab jetzt gerne aus der ganzen Sache raushalten möchten. Aber falls Sie weiterhin bereit wären zu helfen ... wir ziehen das heute Abend durch. Ich hab noch zwei weitere ... 'Verbündete'."

    Meine Güte, dachte Jamie. Wir sind 'ne verdammte Armee! "Ich habe Fabian gesagt, dass ich helfe. Also bin ich dabei." Er lauschte derweil mit einem halben Ohr zum Nebenraum, um nicht mitten in höchst geheimen Plänen von Kirsten überrascht zu werden.

    "Super!" Vanessa klang ehrlich erfreut. "Wo sind Sie? Wir haben ein Auto. Wir holen auch noch Fabians Freundin ab, vielleicht ist es das Geschickteste, wir fahren dann auch bei Ihnen vorbei. Sofern sie nicht gerade in Herzogenrath wohnen oder so."

    "Im Zentrum", sagte Jamie. "Theaterstraße."

    "OK", kam die Antwort, "dann holen wir Sie ab, in ... etwa ner halben Stunde. Und Jamie?"


    Jamie war leicht überrumpelt. In einer halben Stunde? Bloody hell.

    "Danke!", schloss Vanessa. Sie schien es auf einmal ebenfalls eilig zu haben, so als sei ihr durch die Zeitangabe bewusst geworden, dass sie sich ebenfalls beeilen musste.

    "Und - der Plan?" fragte Jamie. Leichte Panik stieg in ihm auf.

    "Erklär ich dir dann. Ich ruf an, wenn wir in der Theaterstraße sind, OK? Achso, äh ... welche Nummer?"

    "Ich - hab kein... Handy. Also, keine Karte. Ich warte draußen."

    "Was ist mit der Nummer, von der aus du anrufst?" Aus irgendeinem Grund war Vanessa inzwischen zum Du gewechselt.

    "Das ist das Telefon meiner Mentorin. Bei der wohne ich, deswegen auch nicht klingeln."

    "Ähm ... OK, dann ... schaue ich, dass wir pünktlich sind, dass du dir nicht die Beine in den Bauch stehst."


    "Was?!" fragte Jamie. Seine Stimme musste nun auch für Vanessa eindeutig gehetzt klingen.

    "Was 'was'?" Offenbar war ihr nicht klar, wo das Missverständnis lag.

    "Ich - habe das letzte bisschen nicht verstanden. Ich spreche nicht als Muttersprache Deutsch." Ja, und das hätte sie spätestens nach dem Satz gemerkt, dachte er säuerlich, als er ihn mental noch einmal analysierte.

    "Oh, sorry", meinte sie, wobei sie das "sorry" mit deutschem r aussprach. "Ich meinte, dass wir uns beeilen, damit du nicht so lange warten musst." Sie sprach jetzt plötzlich besonders deutlich und etwas langsamer, als es nötig gewesen wäre.


    "Ah, OK." Jamie atmete ein paarmal tief durch. "Sie sind dann, also du bist dann, also - ihr seid dann in einer halben Stunde hier?"

    "Ähm", sie hielt inne, schaute vermutlich auf die Uhr, "sagen wir 40 Minuten ... ist wahrscheinlich realistischer."

    "Ich warte an den Stufen am Theater, vorne an der Straße."

    "Oh super, dann brauchen wir nicht suchen. Also bis dann. Boah shit, jetzt bin ich aufgeregt."

    "Ich auch", gab Jamie zu. Er war ganz froh, damit nicht allein zu sein.

    "Wär ja auch seltsam, wenn nicht", scherzte sie, ehe sie sich dann endgültig verabschiedete und Jamie kurz darauf kurzes, rhythmisches Tuten auf dem Ohr hatte.

    Jamie klickte ebenfalls auf die "Unterbrechen"-Taste von Kirstens Handy, und zwang sich zu noch ein paar beruhigenden, langsamen Atemzügen. Er hatte das Gefühl, Kirsten müsse glauben, er sei gerade einen Marathon gelaufen, so fertig fühlte er sich.

    Jetzt schon. Und der Abend fing gerade erst an.

  2. #177
    Mitglied Avatar von Felina Noctis
    Registriert seit
    08.2001
    Ort
    Bei den Eckhexen
    Beiträge
    5.972
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Langsam erzählte Penny ihrer Mutter von ihren Erlebnissen. Immer wieder kam sie ins Stocken, dann legte sie den Kopf in beide Hände, seufzte und suchte nach Worten um weiter zu sprech. "Ich vermisse Chris!" murmelte sie schließlich. "Ich vermisse Wien. Es ist schön hier, die Wohnung... die Nähe zu dir und Onkel Christoph und so... Aber ich vermiesse meine Freunde. Eigentlich sollte heute jemand kommen, wegen einem Zimmer das wir vermieten möchten. Doch noch hat der sich nicht gemeldet, stattdessen dieser Überfall. Der Nachbar, der mir geholfen hat war auch völlig daneben... Der hat mich behandelt als sei ich nicht ganz dicht! Vielleicht bin ich ja nicht mehr ganz bei Verstand, ich hab dich angerufen, damit du auf die Jungs aufpasst. Damit ich zur Polizei gehen kann... oder in die Notaufnahme, zur Psychatrischen. Ich weiß nicht...
    "It does not do to dwell on dreams and forget to live."
    J. K. Rowling


  3. #178
    Mod Batman-Forum Avatar von Felicat
    Registriert seit
    08.2001
    Ort
    Zwischen Traum und Wachen
    Beiträge
    7.449
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    "Nein, es ist nichts pa .... das heißt doch, ja, aber nicht erst heute, also er ist auch nicht krank, beziehungsweise nicht so, wie ich sagte ...."
    Frau Loewe hielt inne, als sie bemerkte, wie konfus sie gerade redete, holte dann tief Luft und brachte schließlich hervor: "Natalie, ich war vorhin nicht aufrichtig zu dir. Das tut mir Leid. Fabian liegt seit dem Wochenende im Krankenhaus."



    Natalie rollte mit den Augen. Das hatte man davon, wenn man log!
    "Im Krankenhaus?" hakte sie mit gespieltem Entsetzen nach. "Hatte er einen Unfall?"


    "Nein, kein Unfall. Er liegt in der psychiatrischen Abteilung." Wieder eine kurze Pause, Natalie hörte, dass Frau Loewe Mühe hatte, ihre Stimme vom Zittern abzuhalten. "Er fing letzte Woche an zu fantasieren, bis er irgendwann nur noch wirr redete und überhaupt nicht mehr ansprechbar war, abwechselnd hysterisch und apathisch. Die Ärzte wissen nicht, was los ist."


    "Aber... Aber ich hab ihn letzte Woche gesehen, da ging es ihm gut!" Natalie fiel es nicht schwer, die Fassungslose zu spielen. Die Behauptung, Fabi könnte geistig krank sein, war so bizarr und unglaubwürdig. Sie holte mehrmal tief Luft. "Kann... Kann ich ihn morgen besuchen? Bitte, Frau Loewe! Vielleicht hilft es ihm!" Was wirklich helfen würde, wäre, Fabi aus dieser furchtbaren Lage zu befreien. Genau das, was sie noch heute nacht mit Vanessa tun würde.


    Sie hörte Frau Loewe am anderen Ende der Leitung schlucken. "Ich kann seinen Arzt fragen. Er war heute das erste mal seit zwei Tagen wieder ansprechbar, auch wenn er immer noch fantasiert hat. Er hat mich auch gebeten, dir Bescheid zu sagen." Es entstand eine kurze peinliche Stille, die davon zeugte, dass es Frau Loewe wohl peinlich war daran zu denken, dass sie Natalie heute Nachmittag noch gegen den Willen ihres Sohnes angelogen hatte. "Wenn es ihm morgen so geht wie heute, kannst du sicher zu ihm."


    Aha! Soviel zu Fabi, dem Verrückten! Wenn er heute plötzlich wieder klar war, hieß das, daß Natalie und Vanessa recht hatten. Vorerst überging sie Frau Loewes Lüge. Das war jetzt nicht wichtig, um sich darüber aufzuregen!
    "Danke, das würde mich freuen und Fabi sicher auch!" antwortete sie leise. "Ganz bestimmt geht es ihm bald wieder gut!" fügte sie zuversichtlich hinzu. Und zwar sobald er aus dem Dunstkreis seiner Eltern verschwunden war! Die wären schon eher Kandidaten für einen Psychiater!


    "Ja", auch Frau Loewes Stimme war nun leise geworden, "das hoffe ich wirklich auch." Natalie vernahm ein unterdrücktes Schluchzen.


    Ehrlich gesagt wußte Natalie nichts, was sie noch groß sagen könnte und sie hatte das Gefühl, daß auch Frau Loewe lieber etwas anderes täte als mit der Freundin ihres Sohnes zu telefonieren. "Ich... Ich muß das jetzt erstmal verdauen. Ich komme morgen so früh es geht und besuche Fabi. Danke, daß Sie angerufen haben. Gute Nacht!" verabschiedete sie sich.


    "Ja, Natalie, dir auch eine gute Nacht." Man konnte ihrer Stimme jetzt deutlich anhören, dass sie weinte. Dann aber schien ihr plötzlich noch etwas einzufallen. "Natalie? Eines noch ..."


    "Danke, Frau Loewe." Natalie wollte schon die Verbindung trennen als ihre Gesprächspartnerin doch noch etwas sagte. "Ja, bitte?" hakte sie nach. Was konnte es denn noch geben? Hoffentlich wollte sich Frau Loewew nicht bei ihr noch mehr ausheulen, damit könnte sie kaum zurechtkommen.


    "Ich hätte dir schon viel früher Bescheid sagen sollen. Und dich vorhin auch nicht anlügen dürfen." Ihre Stimme klang jetzt wieder etwas fester, offenbar bemühte sie sich, sich zusammenzunehmen. "Ich weiß nicht, was ich mir gedacht habe ... ich bin mit der ganzen Situation einfach überlastet und ... ich möchte bei dir einfach entschuldigen."


    Natalie hob die Augenbrauen. Das war eine Überraschung! Immerhin eine Entschuldigung. Nicht schlecht! "Ist angenommen! Machen Sie sich keine Sorgen, sowas passiert!" versicherte Natalie ihr. Andere Sachen würde sie den Loewes aber nicht so schnell verzeihen, aber das mußte Frau Loewe nicht wissen.


    "Danke! Dann bis morgen Natalie", verabschiedete ihre Gesprächspartnerin sich.


    "Ja, bis dann!" erwiderte Natalie und trennte die Verbindung. Ok, jetzt konnte sie nicht mehr behaupten, nicht Bescheid zu wissen. Das hieß, sie mußte morgen im Krankenhaus auftauchen und nach Fabi fragen. Das würde ja heiter werden! Hoffentlich reichten ihre schauspielerischen Fähigkeiten, um das Personal und eventuell die Loewes aufs Glatteis zu führen. Immerhin konnte sie auf Kommando losheulen, das würde ihr morgen sicher noch nützlich sein.

    Natalie überprüfte, ob sie inzwischen eine weitere SMS bekommen hatte. Wollte Vanessa sich nicht nochmal melden bevor diese sie abholte?

  4. #179
    Mitglied Avatar von Blue Lion
    Registriert seit
    05.2000
    Ort
    Deutschland, Tübingen
    Beiträge
    19.774
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Kangxin begann sich langsam wieder sicherer zu fühlen und schließlich öffnete er die Tür.
    "Frau Antz, entschuldigen Sie, dass sie warten mussten..." dennoch schielte er beim öffnen kurz in beide Richtungen, zur Sicherheit.

  5. #180
    Alumnus (ehemaliges Teammitglied) Avatar von Foxx
    Registriert seit
    04.2000
    Ort
    Stuttgart
    Beiträge
    7.622
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Blog-Einträge
    16
    Wohnung von Kangxin, Kasinostraße

    "Entschuldigung angenommen", antwortete Natalja Kangxin süffisant und mit einem aufgesetzt-süßlichen Lächeln. Frau Anzt war nirgends zu sehen - obwohl sie unmöglich so schnell wieder in ihrer Wohnung verschwunden sein konnte. Sie beeilte sich einen Fuß in die Tür zu stellen, bevor der verblüffte Chinese sie wieder zuschlagen konnte. "Pass auf", leitete sie in nun deutlich freundlicherem Tonfall ein und hob beschwichtigend die Hände, "ich will nur reden, OK? Keiner weiß, dass ich hier bin." Irgendwas an diesem Zusatz, der vermutlich beruhigend gemeint war, führte erst recht zu Unbehagen.

    ***

    Haus der Loewes, Laurensberg

    Vom Auto aus sah Nicholas, wie Vanessa noch einen letzten Satz durch die geöffnete Haustür ins Innere rief, die Tür dann hinter sich schloss und dann eilig auf ihn zukam. Sie hatte ihren Eastpak dabei, griff kurz in die vordere Tasche und holte ihr Hand raus, um, während sie sich näherte, eine offenbar eine SMS zu schreiben. Schließlich war sie am Auto, steckte das Mobiltelefon weg, öffnete erst den Kofferraum um ihren Rucksack hineinzuwerfen und stieg dann neben Nicholas vorne ein. Kaum saß sie, gab sie erstmal einen Seufzer von sich. "Meiner Mutter ist glaube ich kurz davor, dass sie selbst in eine Psychatrie gehört", meinte sie lakonisch, doch man hörte, dass das Leiden ihrer Mutter sehr wohl auch berührte. "Egal. Wir haben noch jemanden an Bord, Fabians Lehrer. Ich hab gerade gedacht ich spinne, als der mich angerufen hat."

    ***

    Haus der Familie Henrich, Lousberg

    Es war einer dieser Momente, die in ihrer schicksalhaften Zufälligkeit regelrecht unheimlich waren: in dem Moment, als Natalie nach dem Handy griff, fing es an zu vibrieren und ein kurzer Signalton verkündete, dass sie soeben eine Kurzmitteilung erhalten hatte. Tatsächlich war es Vanessa, die ihr schrieb.

    <<Sorry, dass es so lang ging. Kannst du in 20 Minuten? Wir holen dich ab. Blauer Opel Corsa.

    ***

    Wohnung der Haydens, Karlsgraben

    Geduldig hörte die Mutter ihr zu, kommentierte Pennys Erzählung lediglich mit liebevollen Blicken und einem Nicken an manchen Stellen. Schließlich erhob sie sich und nahm ihre Tochter in den Arm und drückte sie. "Ich verstehe, dass es dir nicht leicht fällt", sagte sie leise, gab Penny dann einen Kuss auf die Wange und löste die Umarmung wieder. "Du hast dein Leben in Wien zurückgelassen und dein Mann ist ein paar Hundert Kilometer weit weg. Das wäre für jeden schlimm." Sie nahm ihre Hand und drückte sie aufmunternd. "Aber das was vorhin passiert ist ... du solltest wirklich die Polizei rufen. Das klingt nach einer ganz seltsamen Geschichte. Warum hast du das denn nicht gleich gemacht?" In ihrer Stimme schwang Sorge mit - was aber viel wichtiger war: sie hegte offenbar nicht den geringsten Zweifel an Pennys Geschichte oder ließ es sich wenigstens nicht anmerken. Die Bemerkung mit der Psychatrie war sei einfach übergangen.

    ***

    Wohnung von Magnus Kaiser, Templergraben

    Magnus' Sitzangebot, so unhörbar es auch geäußert war, stellte sich als überflüssig heraus - nachdem sie eben schon mit einer an Dreistigkeit grenzenden Selbstverständlichkeit versucht hatte, seine Wohnung zu betreten, steuerte Karma nun auch bereits das Sofa an, noch bevor er etwas gesagt hatte. Die Frage nach ihrer Mutter überging sie mit einem Schnauben, auf die zweite antwortete sie im schnippischen Tonfall: "Zwei Kugeln in der Brust und eine im Kopf sind nicht unbedingt eine normale Alterserscheinung." Sie warf Magnus einen herausfordernden Blick zu, der ihn sich fragen ließ, was dieses Mädchen eigentlich von ihm wollte. Doch bevor er nachfragen konnte, schien sie sich entschlossen zu haben, von alleine mehr zu erzählen: "Ich habe heute nach der Schule einen anonymen Anruf erhalten, mein Vater sei ermordet worden und ich solle mich um ein paar seiner Besitztümer ... 'kümmern', ehe sie der Polizei in die Hände fielen. Letztere war dann auch schon hier, als ich heimkam, standen vor unserer Tür rum. Hab sie aber rechtzeitig vom unteren Stockwerk aus bemerkt. Bin dann später erst in die Wohnung, nachdem sie weg waren. Und hab tatsächlich ein paar seltsame Unterlagen gefunden, unter anderem das Papier, dass ich dir eben gezeigt habe."

    ***

    Haus der Familie Reis, Lousberg

    Matze zuckte mit den Schultern. "Was wäre wenn, was wäre wenn? Keine Ahnung. Über sowas denkt man doch normalerweise nicht nach." Er beugte sich nach vorne und sah Marc skeptisch an. Mit einem Mal schien ihm ein Licht aufzugehen. "Hey, es geht um die Sache vorm Schulhof heute, oder? Weil du gewusst hast, dass ein Bus kommt."

    ***

    Wohnung von Kirsten Schuh, Theaterstraße

    Als Jamie zurück ins Wohnzimmer ging, um Kirsten ihr Handy zurückzugeben, saß diese immer noch fassungslos vor dem Fernseher. Jamie sah, wie bleich sie war. Als sie ihn bemerkte, drehte sie sich um und diesmal war offenbar selbst sie aufgewühlt genug, um bei ihrer Landessprache zu bleiben: "Drei Leute, Jamie. Da sind heute drei Leute umgebracht worden, hier in Aachen. Die sagen, sie wissen nicht, ob ein Zusammenhang besteht, aber ich meine ... hallo? Als ob das normal wäre, dass an einem ganz normalen Tag drei Leute erschossen werden. Da traut man sich ja kaum raus!"
    Geändert von Foxx (21.05.2009 um 15:16 Uhr)

  6. #181
    Mitglied Avatar von Syllix
    Registriert seit
    11.2000
    Beiträge
    2.308
    Mentioned
    1 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Nick verfolgte Vanessa Schritte mit einer Mischung aus Aufregung und Freude. Er war gespannt, wie die Aktion laufen würde und vor allem, was Vanessa zu berichten hatte. Kaum hatte seine Freundin ihre eigene Mutter für Klappsmühlenreif erklärt, grinste Nick und beugte sich zu ihr hin. "Ich freu mich auch, dich zu sehen!" erklärte er verschmitzt und gab ihr einen Kuß auf die Wange. "Wir schaffen das schon...", meinte er mit überzeugter Stimme.

    Ein Augenblick sah er sie einfach nur an, so als wollte er ihr Mut machen. "Zuerst die Freundin von Fabian.. äh, Natascha oder?" Nick startete den Wagen und blickte Vanessa nun erwartungsvoll an.
    Er hatte dieses Auto von einem Freund aus Aachen aufgetrieben. Ein Aachener Kennzeichen würde weniger auffallen, jedoch hatte er mit dem Lehrer von Fabian nicht gerechnet. Als Vanessa ihm dies berichtet hatte, kamen ihm Zweifel, ob der Platz in dieser Kiste ausreichen würde, doch Vanessa wusste, was sie tat und so fragte er nicht weiter.
    Geändert von Syllix (21.05.2009 um 10:15 Uhr) Grund: war zu kurz find ich

  7. #182
    Mod Batman-Forum Avatar von Felicat
    Registriert seit
    08.2001
    Ort
    Zwischen Traum und Wachen
    Beiträge
    7.449
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Natalie war erleichtert als sie das Vibrieren und Piepsen bemerkte. Die Nachricht war wie erwartet von Vanessa. Sie las diese durch. Sie wußte zwar nicht, wie ein Opel Corsa aussah (Natalie interessierte sich mehr für die eine Pferdestärke mit Haferantrieb), aber ein blaues Auto, das hielt, würde sie schon erkennen.

    Sie gab eine Antwort ein bevor sie das Handy auf stumm/Vibrationsalarm schaltete und in die verschließbare Brusttasche ihres Pullovers steckte.

    << Ok. Ich warte unten. Hab Handschuhe für alle.

    Zeit, zu verschwinden! Hier drin zu sitzen machte sie nur nervös. Außerdem war die Zeit besser genutzt, langsam runterzuklettern als sich in der Eile alle Knochen zu brechen. Leise öffnete Natalie das Fenster und ließ das Paket Handschuhe nach unten in den Garten fallen. Hoffentlich würde sie den Kram in der Dunkelheit wiederfinden! Sie schwang ihr linkes Bein seitwärts aus dem Fenster, dann das rechte. So sitzend hoffte sie den Baum vor ihrem Fenster zu erreichen und über diesen nach unten zu gelangen.

  8. #183
    Mitglied Avatar von Schiller
    Registriert seit
    03.2000
    Ort
    Wo die Sonne nich scheint
    Beiträge
    3.982
    Mentioned
    11 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Magnus wurde wieder abwechselnd heiß und kalt. So nahm er auch kaum Rücksicht auf den Zustand des Mädchens und bombardierte sie mit Fragen:
    "Kannst du dir vorstellen, wer dich kontaktiert hat?"
    "Will er sich nochmal melden?"
    "Ist es überhaupt ein er oder eine sie?"
    "Hast du etwas Besonderes (in diesem bereits sehr speziellen Fall) bemerkt?"
    "Hast du noch weitere Dokumente, die für mich wichtig sein könnten?"
    "Oder für dich?"
    "Und warum ich?!"
    Lebe mit deinem Jahrhundert, aber sei nicht sein Geschöpf.

  9. #184
    Alumna (ehemaliges Teammitglied) Avatar von Jenny
    Registriert seit
    03.2001
    Ort
    NRW
    Beiträge
    13.743
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Jamie begriff, dass das hier mehr war als der übliche lokale Klatsch und Tratsch, zumal er selbst einen derart seltsamen Tag hinter sich hatte, dass er im Moment jede Verschwörungstheorie geglaubt hätte. Er folgte Kirstens Blick zum Fernseher, wo das Foto eines der Ermordeten eingeblendet wurde, und rief plötzlich aus: "Leischner? Das ist der Name von eine [sic] von meinen Schülerinnen. Ist das der Vater?!"

    Normalerweise merkte er sich nicht in der ersten Woche die Namen von etwa 120 neuen Gesichtern, aber Katharina war ihm doch aufgefallen - durch ihr Äußeres und durch ihr für eine deutsche Schülerin (zumal Grundkurs) hervorragendes Englisch.

    Verdammt, was war nur los im Moment?

    Während er nervös in seinen hinteren Hosentaschen herumfummelte, förderte er einen völlig zerknitterten Zettel zu Tage (er hatte an diesem Tage schon öfter nervös in seinen hinteren Hosentaschen herumgefummelt, wie es schien), auf dem eine Telefonnummer stand, dazu die Worte: Penelope Hayden, Karlsgraben 12, 1 Zi., 19qm.

    "Shit!" entfuhr es ihm. "Ich hatte heute einen Termin für eine Wohnung!"

    Konnten die Katastrophen nicht hübsch ordentlich einzeln kommen, statt im Zweier- oder Dreierpack?!
    Geändert von Jenny (21.05.2009 um 09:41 Uhr)

  10. #185
    Mitglied Avatar von Blue Lion
    Registriert seit
    05.2000
    Ort
    Deutschland, Tübingen
    Beiträge
    19.774
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Kangxin schluckte, der Puls war wieder auf 180... wohl eher weit darüber. Er ließ Natalja eher unwillig als willig ein und schloss die Tür hinter ihr, blieb aber auch an dieser stehen.
    "Was.ist.hier.eigentlich los?" zischte er durch die Zähne und sah Natalja an. Für einen Moment war die Angst nebensächlich und ein Gefühl zwischen Wut und Enttäuschung nahm überhand, er wollte Antworten, verdammt nochmal, JETZT!
    Ständige Verfolgung bis zur Paranoia, Beschattung, Bedrohung, das alles hatte er auch zuhause- das musst er HIER wirklich nicht haben!
    Wie weit steckte Natalja wohl in der Sache drin? Und vor allem... wie lange? Bei Gott WIE LANGE? Hatte sie sich vielleicht deswegen getrennt? Wie weit war er selbst mit hineingerutscht? Hatte sie ihm die ganze Zeit etwas vorgemacht oder war es echt gewesen?
    Er... wusste nicht welche Antwort er lieber hören wollte.
    Geändert von Blue Lion (21.05.2009 um 21:52 Uhr)

  11. #186
    Mitglied Avatar von Felina Noctis
    Registriert seit
    08.2001
    Ort
    Bei den Eckhexen
    Beiträge
    5.972
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Entgeistert sah Penny ihre Mutter an. "Weil die mich einliefern lassen, wenn ich denen etwas von verschwundenen Treppen und so erzähle? Ich meine... Das klingt doch total verrückt!" Sie seufzte wieder, ging dann aber brav zum Telefon und wählte die 110... Vielleicht nahmen die Polizisten sie ja ebenso ernst wie ihre Mutter es offensichtlich tat.
    "It does not do to dwell on dreams and forget to live."
    J. K. Rowling


  12. #187
    Mitglied Avatar von Matrix
    Registriert seit
    07.2002
    Ort
    Hessen
    Beiträge
    3.870
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    "Ja auch, aber nicht nur," stammelte Mark herum. Sollte er es ihm wirklich erzählen? Würde er ihm überhaupt glauben oder gleich für verrückt erklären?

  13. #188
    Alumnus (ehemaliges Teammitglied) Avatar von Foxx
    Registriert seit
    04.2000
    Ort
    Stuttgart
    Beiträge
    7.622
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Blog-Einträge
    16
    Vor dem Haus der Loewes, Laurensberg

    "Ach sorry", entschuldigte sich Vanessa, als Nick sarkastisch ihre ausstehende Begrüßung kommentierte. "Ich bin selber etwas durch den Wind. Klar freu ich mich dich zu sehen. Vor allem wenn du was Verbotenes mit mir vorhast." Sie zwinkerte, ehe sie auf seine Frage hin nickte: "Japp, erst zu Fabians Freundin. Sie wohnt in der Försterstraße, ich sag dir, wo du lang musst." Das Summen ihres Handys machte sie darauf aufmerksam, dass Natalie ihr zurückgeschrieben hat. Rasch las Vanessa den Text und schmunzelte dann. "Die Kleine ist cool", kommentierte sie und zeigte Nick dann die Kurzmitteilung: <<Ok. Ich warte unten. Hab Handschuhe für alle.>>
    -->*

    ***

    Vor dem Haus der Henrichs, Lousberg

    *-->
    Etwa eine Viertelstunde später bog der Corsa in die Försterstraße ein. Natalie hatte es einigermaßen mühelos geschafft, den Baum hinab zu klettern, lediglich am linken Unterarm hatte sie sich eine leichte Schramme geholt, als sie einmal unsanft gegen den Stamm gestoßen war.

    ***

    Wohnung von Magnus Kaiser, Templergraben

    Karma hob entnervt eine Augenbraue. "Ganz ruhig, ja? Mein Vater ist tot, nicht deiner. Und ich habe keine Ahnung, wer mich angerufen hat. Die Nummer war unterdrückt. Aber da seine Auskunft korrekt war, nehme ich an, er wird sich noch einmal melden. Die Frage ist nur: hat er etwas mit meinem Vater zu tun - oder vielleicht mit dessen Mörder?" Sie ließ die Frage einen Moment im Raum stehen, ehe sie weitersprach. "Ich hab ne komplette Umzugskiste mit Akten, aus denen ich kaum schlau werde. Die eine Hälfte sieht aus wie Protokolle und dann gibt's personenbezogene Akten und ganze Listen mit verschiedenen Namen unter anderem eben deinem. Ne ganze Akte zu dir hab ich bisher nicht gefunden, aber der Name fiel mir eben auf, immerhin ist dein Klingelschild direkt neben unserem. Ich hab gedacht, vielleicht weißt du mehr als ich. Aber offenbar waren das Neuigkeiten für dich."

    ***

    Wohnung von Kangxin, Kasinostraße

    Verteidigend hob Natalja die Hände und blickte Kangxin schuldbewusst an. "Tut mir Leid, ich wollte dich nicht verarschen. Aber unter deiner Tür kam Licht durch, OK? Ich wusste, dass du da bist. Und ich weiß auch, dass du heute in der Uni warst, ich hab dich gerade noch gehen sehen - aus einem von der Polizei geräumten Bereich, in dem du eigentlich nicht hättest sein sollen. Inzwischen hab ich auch rausgefunden, dass du das Mordopfer gefunden hast, also brauche ich dich nicht aufklären, was dort passiert ist. Aber was viel wichtiger ist: du wirst dich vermutlich fragen, was ich da gemacht habe." Sie sah ihn mit einer Mischung aus Herausforderung und ehrlichem Entgegenkommen.

    ***

    Wohnung der Haydens, Karlsgraben

    "Du wolltest doch sowieso hingehen?", fragte ihre Mutter irritiert. "Warum sollte es am Telefon weniger verrückt klingen? Außerdem geht es ja vor allem um den Teil mit den zwei Fremden, das mit der Treppe ... ist ja erstmal zweitrangig."
    Penny wählte die Notrufnummer - erst jetzt, wo sie den Apparat schon in der Hand hatte und merkte, dass er wieder ging, erinnerte sie sich daran, dass die Leitung zuvor noch tot gewesen war - und kurz darauf meldete sich eine männliche Stimme: "Polizeipräsidium Aachen West hier, hallo?"

    ***

    Haus der Familie Reis, Lousberg

    "Nicht nur?" Matthias wirkte auf einmal aufgeregt, die Mischung aus Desinteresse und Skepsis von eben war verschwunden. Er lehnte sich nach vorne und sah Mark auffordernd an. "Wie, 'nicht nur'? Erzähl, was war noch? Und wo hast du das Buch eigentlich so schnell hergehabt?"

    ***

    Wohnung von Kirsten Schuh, Theaterstraße

    Kirsten fuhr überrascht herum. "Was, echt? Das ist ne Schülerin von dir?" Sie hielt inne und überlegte kurz. "Stimmt, ich erinnere mich, sie ist neu, oder? So eine ... eher exzentrische?" Während Kirsten zuvor bereits aufgeregt gewesen war, schien die Aussicht, dass der Vater einer Schülerin eines der Opfer sein konnte, sie nun besonders zu treffen. "Leischner ist jedenfalls kein allzuhäufiger Name hier in der Gegend, es könnte gut sein. Mann, heute morgen die Nachricht über Fabian Loewe, jetzt vielleicht das."

    Jamie bemerkte, dass er dabei gewesen war, auf seinem Daumennagel herumzukauen, riss die Hand mit einer energischen Bewegung aus dem Mund und stopfte sie wieder in die (ohnehin schon recht ausgebeulte) hintere Hosentasche. Er überlegte, ob er Kirsten etwas über Fabian sagen sollte, entschied sich dann aber dagegen. Wenn unsere Aktion nachher schiefgeht, sagte er sich, kann sie das ohnehin morgen in den Nachrichten sehen...

    Kirsten schien sein zögern nicht weiter zu bemerken. Das Vorteilhafte war, dass sie selten zuließ, dass eine Gesprächspause eintrat und im Zweifelsfall einfach weiter redete. "Ich frage mich, ob ich den Direktor noch anrufen soll und fragen, ob es wirklich der Vater von diesem Mädchen ist. Vielleicht hat er es noch gar nicht mitbekommen. Obwohl, die Polizei müsste dann doch eigentlich bereits Kontakt mit ihm aufgenommen haben?"

    "Hm, äh, ja," machte Jamie etwas hilflos. "Wahrscheinlich sagen sie dem zuerst bescheid." Er war vollkommen durcheinander, als hätte man der Realität den Boden unter den Füßen weggezogen. Wenn er der Ansicht gewesen wäre, dass es etwas bringen würde, hätte er vermutlich wieder den Aachener Hauptbahnhof in Betracht gezogen, aber er glaubte nicht, dass das alles hier nur an Aachen lag. Also war die für ihn erstrebenswerteste Aktion zugleich auch eine für ihn eher unnatürliche: Handeln - und zwar dort, wo er das Gefühl hatte, handeln zu können. Und das war bei Fabian.
    "Ich muss mal raus," sagte er zu Kirsten. "Mein Kopf... my head's spinning. Be back later."


    "Öhm ... OK", meinte Kirsten etwas irritiert, quittierte seine Entscheidung dann aber mit einem gleichgültigen Schulterzucken. Sie wollte ohnehin die Berichterstattung im Fernsehen noch ein wenig verfolgen. Dann aber fiel ihr ein, dass sie seine Bemerkung zur versäumten Wohnungsbesichtigung vorhin übergangen war: "Achja, brauchst du das Handy nochmal? Ich meine wegen der Wohnung, falls du da nochmal anrufen willst. Oder morgen?"

    "Hm, nein," antwortete Jamie. "Heute rufe ich da wohl nicht mehr an. Er reichte ihr das Handy. Vanessa hatte sich die Nummer sowieso nicht aufgeschrieben.

    "OK, dann bis später", verabschiedete Kirsten ihn und ergänzte dann noch: "Wenn du nach zehn erst zurück bist, schließ die Haustür unten bitte ab!"

  14. #189
    Mod Batman-Forum Avatar von Felicat
    Registriert seit
    08.2001
    Ort
    Zwischen Traum und Wachen
    Beiträge
    7.449
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Natalie hatte das Baumklettern ohne schlimme Verletzungen überstanden und sogar die Handschuhe wiedergefunden. Nachdem sie sich aus dem Garten geschlichen hatte, wartete sie nun atemlos mit geröteten Wangen an der Straße. Sie hielt sich dabei von allen Lichtquellen fern. Niemand sollte sie hier sehen. Abwesend rieb sie ihre Unterarm-Blessur, während sie nach Vanessas Auto Ausschau hielt. Sie war erleichtert als sie schließlich ein blaues Auto sah und es schließlich hielt. Schnell lief sie hinüber und klopfte, nachdem sie Vanessa entdeckte hatte, ans Beifahrerfenster.

  15. #190
    Mitglied Avatar von Blue Lion
    Registriert seit
    05.2000
    Ort
    Deutschland, Tübingen
    Beiträge
    19.774
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    "Und ob ich mich das Frage!" sagte Kangxin und musste schwer an sich halten "Vor allem in einer Polizeiuniform" er wusste allzugut, dass sie keine Polizistin war. "Steckst du da mit drin?" das hätte er nie von Natalja gedacht, aber mittlerweile... und das eben... da überraschte ihn gar nichts mehr. "Du weißt offenbar mehr, was steckt dahinter?"
    Vielleicht war das die falsche Frage gewesen. Jegliche Antwort würde ihn mehr in Sumpf ziehen. Er hätte sagen sollen 'Ich habe nichts gesehen, es ist mir alles egal. Geh einfach und lass mich in Frieden mein Leben leben, okay? Ich wollte nur den Job und jetzt pendel ich eben weiter nach Köln. Was immer du da tust, mach was du willst, es interessiert mich nicht mehr'.
    Aber jetzt war es zu spät.

  16. #191
    Mitglied Avatar von Syllix
    Registriert seit
    11.2000
    Beiträge
    2.308
    Mentioned
    1 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)

    Nick

    Mit einem Grinsen kommentierte Nick die SMS von Natalie und widmete sich der Fahrt. Er war zwar eine Art "Halber" Aachener, dennoch nahm er Natalies Anweisungen dankbar entgegen. So konnte er sich auf die Fahrt selbst konzentrieren.

    Nach einer kurzen Fahrt schienen sie angekommen zu sein und ehe er sich versah, klopfte eine Gestalt an das Fenster. Nick sah zum Fenster und betrachtete Natalie kurz. Er kannte sie gar nicht und ein Jeder wuerde skeptisch sein. Doch Nick vertraute Natalie. Frech meinte Nick zu Vanessa: "Interessanter Geschmack, den dein Bruder da hat... deiner ist besser!" Er grinste und sah durch das Fenster nochmals zu Natalie, bevor sein Blick auf die Strasse wanderte.

  17. #192
    Alumna (ehemaliges Teammitglied) Avatar von Jenny
    Registriert seit
    03.2001
    Ort
    NRW
    Beiträge
    13.743
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)

    (Resultat von untenstehendem Experiment mit Foxx abgesprochen)



    "Das tu ich", erwiderte Jamie, wandte sich zum Gehen und ging hinaus auf die Straße.

    Der Theatervorplatz war relativ gut gefüllt mit Menschen; er schlenderte ein bisschen hin und her, während er auf die Uhr sah. Noch bestimmt eine Viertelstunde, bevor Vanessa und die anderen ihn abholen würden. Er ging näher an die Straße, lehnte sich an einen Stromkasten und betrachtete die Schlangen von Autos, die sich den Kapuzinergraben entlangwälzten. Dreimal hielt eines am Straßenrand, doch meistens stiegen gut gekleidete Frauen aus, die Richtung Theater hasteten, während die im Wagen gebliebenen Ehemänner wieder losfuhren, offenbar um einen Parkplatz zu suchen.

    Jamie rümpfte die Nase, als der Geruch von faulen Eiern zu ihm hinüberwehte. Er war entgeistert gewesen, als Kirsten ihm erklärt hatte, dass der vom angeblich furchtbar gesunden, schwefelhaltigen Elisenbrunnen gegenüber kam. Bei warmem Wetter war der Gestank fürchterlich. Noch ein weiterer Grund, woandershin zu ziehen.

    Eine Ameise krabbelte neben Jamie über den Stromkasten, hob sich in der Dämmerung gut dagegen ab, und plötzlich hatte er die vermutlich bekloppteste Idee, die ihm jemals durch den Kopf gegangen war.

    Er sah sich sogar noch um, ob ihn keiner beobachtete, dann quetschte er die Ameise leicht mit dem Daumen. Nicht genug, um sie zu töten, aber um sie zu verletzen. Er fragte sich leicht nervös, ob Ameisen Schmerz empfanden, und hoffte, dass nicht. So, wie sie sich auf der Seite krümmte, befürchtete er aber, dass doch.

    Noch ein weiterer nervöser Blick auf die teilnahmslos vorbeilaufenden Menschen, dann berührte er das sich windende Insekt ganz leicht mit dem Zeigefinger, schloss die Augen und stellte sich dabei, genau wie bei Fabian, vor, dass sie aufhörte, sich zu winden.

    Als er die Augen wieder öffnete, sah er, mit einem Gefühl unglaublicher Erleichterung, dass die Ameise tatsächlich stillsaß - bevor er sich entgeistert hinunterbeugte, als in Sekundenschnelle etwas ... dazukam. Im ersten Moment glaubte er im dämmrigen Licht, sie sei einfach nur größer und etwas unförmig geworden, doch dann sah er, was wirklich geschehen war.

    Was er vor sich sah, das wusste er sofort als Biologiestudent, war ein Kokon. Die Ameise hatte sich verpuppt.

    Voller Entsetzen starrte er auf den reglosen Kokon auf dem Stromkasten. Ameisen verpuppten sich nicht mehr, wenn sie einmal das Imago-Stadium erreicht hatten. Die Verpuppung kam früher. Hatte er diese Ameise jünger gemacht?

    Bevor er den Kopfkino-Kanal wechseln konnte, sah er plötzlich sich und ein paar andere, schwarzgekleidete Menschen im Klinikum in Fabians Zimmer vor einem fünfjährigen Kind stehen, und er erwog einen Moment lang, sich schnell zu verziehen, bevor er Vanessa und Fabians Freundin erklären müsste, dass er Fabian in ein Kleinkind verwandelt hatte.

    Nein, zwang er sich zur Ruhe. Das wäre längst passiert. Eine Ameise ist kein Mensch. Vielleicht war diese... Ladung einfach zu viel für sie.

    Er brachte seine Atmung mühsam wieder auf Normal und wartete darauf, dass ein Auto anhielt, aus dem keine nach Parfüm duftende, aufgetakelte Schnepfe steigen würde.
    Geändert von Jenny (28.05.2009 um 15:30 Uhr)

  18. #193
    Mitglied Avatar von Schiller
    Registriert seit
    03.2000
    Ort
    Wo die Sonne nich scheint
    Beiträge
    3.982
    Mentioned
    11 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Langsam fand Magnus seine Ruhe wieder. Er setzte sich zu dem Mädchen. "Du hast Recht, das ist mir neu und mir ist ein Rätsel warum jemand eine Akte über mich anlegen sollte, außer natürlich die gehören einer Behörde an. Trotzdem würde ich gern mehr wissen. Zeig mir die Akten! Ich will wissen, um was es hier geht und was hier los ist."
    Lebe mit deinem Jahrhundert, aber sei nicht sein Geschöpf.

  19. #194
    Mitglied Avatar von Matrix
    Registriert seit
    07.2002
    Ort
    Hessen
    Beiträge
    3.870
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    "Das Buch war heute plötzlich bei mir im Briefkasten, keine Ahnung woher das gekommen ist, aber bekommt man das normalerweise nicht von der Post heraus?" fragte er seinen Kumpel. "Schon seltsam, dass ich aber genau heute dieses Buch bekommen habe oder? Nachdem das heute Mittag passiert war," sprach Mark eher zu sich selbst als zu seinem Freund. "Und wenn du es genau wissen willst, es gab vorhin noch so etwas..." Mark nahm noch ein Schluck von seinem Bier.

  20. #195
    Alumnus (ehemaliges Teammitglied) Avatar von Foxx
    Registriert seit
    04.2000
    Ort
    Stuttgart
    Beiträge
    7.622
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Blog-Einträge
    16
    Vor dem Haus der Henrichs, Lousberg

    Vanessa gab Nick einen spielerischen Knuff bei seiner Bemerkung. "Sei lieb", gemahnte sie zwinkernd, öffnete dann die Tür und stieg aus, um Natalie hinten rein zu lassen. "Und, aufgeregt?", fragte mit einem Noch-kannst-du-nen-Rückzieher-machen-Gesichtsausdruck, wenngleich sie bereits ahnte, dass Natalies Entschlossenheit etwaige Nervosität weit kompensierte. "Wir haben noch jemanden, der uns hilft, einer von Fabians Lehrern. Klang ziemlich jung, englischer Akzent? Kennst du den?" Inzwischen hatte alle Platz genommen, und Vanessa erklärte Nick, dass sie den nächsten "Verbündeten" am Theaterplatz abholen sollten. -->*

    ***

    Theater Aachen

    *--> Jamie beobachtete gespannt jedes anhaltende Auto, selbst die großen BMW und Audis, wenngleich er es für unwahrscheinlich erachtete, dass Fabians Schwester in einem solchen kommen würde. Es war zwar in gewisser Hinsicht abwechslungsreich zu beobachten, welch abenteuerliche Kleider manche der aussteigenden Damen anhatten - was doch nicht alles als schick galt! - doch im Grunde bot das nur eine schwache Ablenkung. Dann aber sah er einen blauen Kleinwagen um die Ecke kommen, ein Opel, und irgendein Gefühl sagte ihm, dass er diesmal Glück haben könnte. Tatsächlich kam der Wagen unter einer Straßenlaterne zum Stehen und in dessem Licht konnte er erkennen, dass drei Gestalten darin saßen. Die Beifahrertür ging auf und eine junge, braunhaarige Frau mittlerer Größe stieg aus, sah sich kurz um, erblickte ihn und lächelte dann - ein Lächeln, das sie eindeutig als Fabians Schwester identifizierte. "Bist du Jamie?" Offenbar hatte sie die Höflichkeitsform endgültig aufgegeben.

    ***

    Wohnung von Kangxin, Kasinostraße

    Natalja wirkte ein wenig überrumpelt von der so ungewohnten Heftigkeit, mit der er geantwortet hatte. Kangxin sah, wie sie zögerte, mit sich rang.
    "Ich weiß nicht, ob du ..." Sie hielt abermals inne, seufzte dann. "Pass auf Xin, das ganze ist viel größer als du ahnst und ich will dich nicht in irgendwas reinziehen. Im Grunde dürfte ich auch gar nicht hier sein. Aber nachdem ich dich da heute gesehen hatte, konnte ich nicht einfach so tun, als sei nichts. Mir ist klar, dass du mich erkannt hast."
    In ihren Augen lag Ehrlichkeit und ihr Zwiespalt war ihr deutlich anzusehen. Als sie sich eine Strähne aus der Stirn strich, bemerkte Kangxin, dass sie schwitzte.
    "Natürlich bin ich keine Polizistin. Aber ... ich ... vielleicht sowas Ähnliches. Ich arbeite für eine Organisation ... schon länger."

    ***

    Wohnung von Magnus Kaiser, Templergraben

    Während Magnus sprach, bemerkte er, dass Katharinas Augen sich verengten. Abweisend verschränkte sie die Arme, schaltete von einem Moment auf den anderen auf Blockade. "Wie wäre es denn mit einem Bitte?", fragte sie herausfordernd und dann, ohne eine Antwort abzuwarten, löste sie die Pose und machte eine Bewegung so als wolle sie sich zum Gehen wenden. "Vielleicht war's ne blöde Idee, mich an dich zu wenden."

    ***

    Haus der Familie Reis, Lousberg

    Matze schüttelte den Kopf. "Nee, wie denn? Wenn das einer irgendwo einwirft ohne nen Absender draufzuschreiben, weiß die Post ja auch nicht, wo das herkam." Auch er nahm noch einen Schluck. "Aber jetzt sag schon, was da noch war?"
    Während sie sprachen, bemerkte Mark, dass unten jemand klopfte und kurz darauf die Tür aufging. Zu seiner Überraschung hörte er die Stimme seines Vaters, wie dieser jemanden begrüßte. Normalerweise ging sein Vater nie an die Tür, das erledigte meistens seine Mutter oder Mark selbst.

    ***

    Wohnung der Haydens, Karlsgraben

    Penny vernahm die Stimme, doch irgendetwas stimmte nicht. Es klang, als erreiche sie sie nur durch eine dicke Schicht aus Watte oder Stoff. Einen Moment glaubte sie, dass die Verbindung schlecht war, doch dann bemerkte sie, dass es an ihr lag. Mit einem Mal begannen Punkte vor ihren Augen zu tanzen, die Kehle wurde ihr eng. Sie wollte antworten, doch brachte keinen Ton heraus. Sie hörte, wie der Polizist am andern Ende verärgert nachfragte, wer da sei und etwas davon sagte, dass Telefonstreiche dieser Art strafbar seien. Doch da legte sich schon eine ungekannte Mattigkeit über ihren Geist. Das letzte, was sie spürte, war, wie ihr die Beine nachgaben.

    Ruhig erhob Katharina Mayer sich von ihrem Stuhl, schritt zu ihrer bewusstlos daliegenden Ziehtochter, nahm den Hörer, der herabgefallen war und legte auf, nur um sogleich eine andere Nummer zu wählen. "Mayer hier", meldete sie sich und ihre Stimme klang tonlos und bitter. "Ich habe sie betäubt. Ihr könnt sie abholen." Sie schloss die Augen und Daumen und Mittelfinger ihrer freien Hand fassten sacht ihre Nasenwurzel, während sie der Antwort lauschte. "Ja, ich warte hier solange. Und dann war es das. Ich will seit Jahren nichts mehr mit alldem zu tun haben. Ich bin Ordensschwester. Hättet ihr heute nicht derartigen Mist ge...." Sie hielt inne, als man sie unterbrach, schnaubte nur einmal resigniert. "Nein, keine Ahnung, wer der andere war. Sie hat gesagt, er sei aus dem Fahrradgeschäft gekommen. Könnte jeder sein. Ist mir auch egal. Das ist euer Problem. Versprecht mir nur, dass sie sich am Ende an nichts erinnern wird, ja? Das hat sie nicht verdient." Ohne Antwort abzuwarten, legte sie auf und legte den Hörer beiseite. Dann griff sie ihre Tochter und Schultern und Knien, um sie zum zweiten mal an diesem Tag zum Sofa zu bringen und sie dort abzulegen.
    Sie kehrte in die Küche zurück, nahm die Teetasse aus der ihre Tochter getrunken hatte vom Tisch und stellte diese in die Spüle. Ein Klopfen an der Tür ließ sie herumfahren. Konnte es sein, dass sie so schnell schon da waren? Sie ging zur Tür und öffnete. Draußen stand ein hochgewachsener, dunkelhaariger Junge. Als er Katharina erblickte, wirkte er irritiert und verkrampfte. "Ich, äh ... ich bin Tom ... ich äh ... ist Penny nicht da? Ich habe .... ich müsste mit ihr sprechen."
    Katharina stutzte einen Augenblick, ehe sie ein liebevolles Lächeln aufsetzte. "Du musst der junge Mann sein, der ihr heute Mittag geholfen hat. Sie schläft gerade, aber komm doch schonmal herein. Möchtest du gerne etwas Tee?" Sie trat beiseite und deutete ihm mit freundlicher Geste, einzutreten. Erst als er dieser nachkam und an ihr vorbeischritt, verdüsterte ihre Miene sich, ohne dass er es sehen konnte. "Die ich rief, die Geister", dachte sie im Stillen bei sich.
    Geändert von Foxx (13.03.2016 um 10:16 Uhr)

  21. #196
    Mod Batman-Forum Avatar von Felicat
    Registriert seit
    08.2001
    Ort
    Zwischen Traum und Wachen
    Beiträge
    7.449
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    "Hi," begrüßte Natalie Vanessa und lächelte diese an. "Ja, sicher! Aber bald haben wir es geschafft."
    Damit stieg sie in das Auto und rutschte hinter den Fahrersitz. "Hallo," begrüßte sie auch Nick. "Ich bin Natalie."

    Gerade wollte sie sich anschnallen als Vanessa einen von Fabians Lehrern erwähnte. Englischer Akzent? "Herr Evans-Jones?" quiekte sie überrascht. "Ja, aber... Warum?" Natalie war so verwirrt, daß sie erst das Anfahren des Wagens an den Gurt erinnerte. Schnell schnallte sie sich an. Nicht, daß sie etwas gegen den Lehrer hatte, aber warum sollte er sich auf sowas einlassen? Diese Geschichte wurde langsam immer bizarrer. Worum ging es hier eigentlich wirklich?

    Das Halten des Wagens riß Natalie aus ihren Gedanken. Sie blinzelte und erkannte dann das Theater. Auch Herrn Evans-Jones konnte sie sehen. Hoffentlich ging das nur gut!

  22. #197
    Mitglied Avatar von Syllix
    Registriert seit
    11.2000
    Beiträge
    2.308
    Mentioned
    1 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)

    Nick

    Nick grinste zu Vanessa und wartete, bis Natalie eingestiegen war, bevor es weiter ging. "Ich bin Nick!", erwiederte er die Vorstellung von Natalie und winkte ihr über die Schulter zu.

    Im Gegensatz zur ersten Station ihrer Aachen-Rundfahrt kannte Nick den Theaterplatz gut, wer kannte den auch nicht?? Es dauerte auch nicht lange, und sie näherten sich dem Platz. Irgendwie herrschte eine seltsame Ruhe im Wagen und Nick entschloss sich, das Radio anzumachen. Er mochte Stille nicht, das verleitete die Menschen nur zum unsinnigen Brüten über Probleme und sowas. Außerdem würden sie nachher wohl noch genug an Anspannung sammeln können. Und so begann er am Radio rumzufummeln, während der Wagen den Theaterplatz erreichte. Dieses Radio war etwas antiker und so drückte Nick hier einen Knopf und drehte dort an einem Rädchen. Erst ertönte ein Opernsender und Nick rollte mit den Augne, dann folgte ein Quicken, Rauschen und ein weiterer Schlagersender erklang. "Verdomd!", fluchte er und schaltete das Radio aus, als er auch schon abbremsen musste.

  23. #198
    Mitglied Avatar von Matrix
    Registriert seit
    07.2002
    Ort
    Hessen
    Beiträge
    3.870
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    "Aber vielleicht wurde es ja mit der Post verschickt, so genau habe ich mir den Umschlag gar nicht angeschaut," meinte Mark, doch viel Hoffnung hatte er nicht. Ehe er weiter sprach, hörte er wie unten die Tür geöffnet wurde und sein Vater mit irgend jemandem sprach. "Warte mal kurz, muss mal was nach schauen!" Mark sprang auf und lief leise aus seinem Zimmer und versuchte ungesehen zu schauen, wer unten mit seinem Vater redete und vorallem was. Heute sind nur komische Ereignisse.

  24. #199
    Mitglied Avatar von Blue Lion
    Registriert seit
    05.2000
    Ort
    Deutschland, Tübingen
    Beiträge
    19.774
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Kangxin legte den Kopf leicht zur Seite "Geheimdienst?" Hatten die Deutschen einen Achja richtig, da war etwas. Bundesnachrichtendienst oder so ähnlich schimpfte es sich, aber von dem hörte man fast nie was... andererseits, war das nicht ein Zeichen für gute Arbeit?
    Dennoch hatte er das Gefühl, dass es etwas nicht so sauberes war, in dem Natalja hier steckte.
    Er schritt rüber in die Eckküche und füllte ein Glas mit Wasser, dass er Natalja wortlos hinreichte. Das Wasser ließ er laufen, die Paranoia schlug zu*.


    Rauschen des Wassers = stört etwaige Mithörer beim mithören


  25. #200
    Mitglied Avatar von Schiller
    Registriert seit
    03.2000
    Ort
    Wo die Sonne nich scheint
    Beiträge
    3.982
    Mentioned
    11 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Magnus sah urplötzlich seine Felle davon schwimmen. Er stellte sich Katharina halb in den Weg.
    "Hör zu" sagte er und versuchte dabei ruhig und freundlich zu klingen. "Ich weiß, für dich muss diese ganze Situation der reinste Albtraum sein. Auch ich habe vor langer Zeit meinen Vater unter mysteriösen Umständen verloren. Dazu kommt bei dir, dass du offenbar eine Art ... naja ... Verschwörung entdeckt hast. Du musst Angst haben (OOC: obwohl ich persönlich den Eindruck habe, dass sie das Ganze recht locker wegsteckt - sehe ich das richtig/falsch?!?) und du hast dir von mir vielleicht irgendetwas versprochen, dass für dich Klarheit in die Ganze Sache bringt. Doch ich muss dich enttäuschen: Für mich kommt die Sache ebenso überraschend, wie für dich und der Umstand, dass es eine umfangreiche Akte über mein Leben gibt, beunruhigt mich ungemein. Und du bist für mich wiederum die einzige Person die wenigstens etwas Licht ins Dunkel bringen kann."
    Magnus griff behutsam nach dem Arm des Mädchens, um ihr zu zeigen, dass sie nichts von ihm zu befürchten hatte. "Was hältst du davon: Wir gehen nochmal durch, was du gehört, was du gesehen hast und überprüfen eventuelle Akten?! Wenn du nicht willst, kann ich dich auch zu Verwandten bringen. Du hast doch noch Angehörige, oder?!"
    Lebe mit deinem Jahrhundert, aber sei nicht sein Geschöpf.

Seite 8 von 18 ErsteErste 1234567891011121314151617 ... LetzteLetzte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •  

Das Splash-Netzwerk: Splashp@ges - Splashbooks - Splashcomics - Splashgames
Unsere Kooperationspartner: Sammlerecke - Chinabooks - Salleck Publications - Splitter - Cross Cult - Paninicomics - Die Neunte
Comicsalon Erlangen
Lustige Taschenbücher