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Thema: We Can Be Heroes - Volume 1: The Rising

  1. #376
    Mitglied Avatar von Morgaine
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    Ach verdammt, die Aufzüge funktionieren ja nicht mehr, dachte Luka. Gerade als er die Tür zum Treppenhaus wieder aufreißen wollte, kamen ihm die anderen entgegen gestürmt. Ohne weiter nachfragen zu müssen, wusste er, dass der Weg übers Treppenhaus anscheinend versperrt war.

    "Jetzt haben wir ein dickes Problem", schnaufte er vor sich hin und sah sich dabei um. Viele Möglichkeiten blieben ihnen nicht mehr: Sie konnten in ein Patientenzimmer gehen oder in Räume wie den Sturz, wo die schmutzigen Bettpfannen zur Säuberung kamen etc. aber wenn sie sich einmal versteckten wäre das Risiko gefunden zu werden zu groß sein und die Chance ungesehen davon zu kommen zu klein.

    Luka hatte einen ganz leeren Kopf. Keine Gedanken belästigten ihn, keine Ängste bedrückten ihn. Er stand einfach vor dem Treppenhaus und den Aufzügen und war total ratlos.

    Dann fiel ihm die letzte Chance ein und er fragte Nick: "Kannst du den einen Aufzug wieder in Gang bekommen? Ich glaub das ist die einzige Chance hier wirklich zu verschwinden! Vielleicht kriegen wir nur die Tür auf und wieder zu! Wenn der Strom ausgefallen ist, wird uns in einem Aufzug niemand vermuten und da können wir verschnaufen....", er sah in die Runde und bemerkte, dass die anderen genauso ratlos waren wie er selbst.

  2. #377
    Mitglied Avatar von Schiller
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    Magnus viel es schwer, sich zu konzentrieren. Die Straße vor ihm schwappte mal nach links, mal nach rechts und die Geräuschkulisse nahm er nur als Rauschen wahr. Mit aller Kraft nahm er seine Konzentration zusammen, versuchte sie auf den Straßenverkehr zu fokussieren, um mögliche Unfälle zu vermeiden und trat dann mit voller Kraft auf die Bremse. "Ich kann nicht mehr" keuchte er heiser.
    Lebe mit deinem Jahrhundert, aber sei nicht sein Geschöpf.

  3. #378
    Mitglied Avatar von Syllix
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    Es lief nicht so gut. Nick spürte, wie ihm dies irgendwie auch einen Kick gab. Zuvor hatte er um etwas Äktschn gebeten, und tada, nun hatten sie ihn.


    Dass bei seiner Aktion auch die Aufzüge scheinbar ihren Geist aufgegeben hatten, war irgendwie klar und naheliegend. Ihm war jedoch nicht klar, wieso sie den Aufzug nehmen wollten. War es Vanessas Absicht, einfach so aus dem Ausgang hinaus zu spazieren? Er zweifelte an der Machbarkeit dieses Planes. Vielleicht sollten sie nach oben fliehen, aufs Dach und dann draußen irgendwie ... Er schwieg und blickte seine Freundin eindeutig an. Sie war die einzige, die ihn wirklich kannte und ihn wohl auch verstand. Er würde hier keine Szene machen und diskutieren. Es war ihr Bruder, ihr Plan. Ihre Entscheidung.


    So hoffte Nick auf ein Nicken oder ähnliches von Vanessa, als Luka seinen Vorschlag unterbreitete. Vorsorglich legte er seine Hand auf den Aufzugknopf. Er begann sogleich, nach fließenden Strom in den Schaltkreisen zu suchen. Er würde diesen dann zu den Aufzugmotoren und den Türen leiten und deren Funktion herzustellen versuchen. Während dessen blieb er äußerlich die Ruhe selbst, denn es kam ihm wie so oft alles vor, als liefe es in Zeitlupe ab. Sie schienen unsäglich viel Zeit zu haben.

  4. #379
    Mitglied Avatar von Felina Noctis
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    "Danke" flüsterte Penny leise, sie zögerte kurz bevor sie die Betäubungspistole entgegen nahm. Stumm verfolgte sie die Anweisungen des Wärters und schließlich umschloss sie mit ihrer Hand die ID Karte. "Vielen Dank."

    Sie versuchte sich ihre Nervosität nicht anmerken zu lassen, atmete tief durch und wartete, dass der Mann seinen Plan in Gang setzte, die Türe öffnete. Ihr Verstand raste, sie musste entkommen bevor der Wärter in Toms Zelle sie bemerkte. Sie würde ihm nicht helfen können... Aber sobald sie hier raus war konnte sie die Polizei informieren.
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  5. #380
    Alumnus (ehemaliges Teammitglied) Avatar von Foxx
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    Als Nick Vanessas Blick suchte, bemerkte er zu seiner Überraschung, wie nervös seine Freundin war und dass sie sich offenbar überfordert fühlte. Hektisch blickte sie abwechselnd zum Krankenhausflur, zur Treppenhaustür, zu den Aufzügen und schließlich zu Nick. Als Luka seinen Vorschlag unterbreitete, schien sie in Nicks Augen danach zu suchen, was er dachte. Dann aber nickte sie plötzlich entschlossen. "Aufzug ist gut. Wie müssen wieder in den dritten Stock. Und von dort nehmen wir den Weg, über den ihr zwei", sie sah von Nick rüber zu Natalie, "reingekommen seid."

    Jamies Gesicht verzog sich bei dem Gedanken daran, nun schließlich doch noch durch die Luftschächte kriechen zu müssen, doch er sagte nichts. Fabi und Luka hingegen sahen fragend drein, schließlich wussten sie nicht, was Vanessa meinte.

    Bevor aber einer der beiden nachfragen konnte, zeugte ein leises "Bing" davon, dass Nicks Reaktivierung des Aufzugs gelungen war. Geräuschvoll fuhr die Aufzugtür auf und keiner der sechs zögerte, so schnell wie möglich in die Kabine zu eilen. Gerade, als sie alle eingestiegen waren, hörten sie, wie hinter ihnen die Tür zum Treppenhaus aufgestoßen wurde und fast synchron schnellten sechs Köpfe herum. Ohne sich zu rühren sahen sie zu, wie Dr. Sebastian direkt vor ihnen auf den Flur trat, den Blick auf eine Akte gerichtet. Die plötzliche Aussicht, dass der junge Arzt im nächsten Moment den Kopf heben und ihr Fluchtversuch damit gescheitert sein würde, war lähmend wie ein Nervengift und keiner von ihnen war auch nur zu einer Rührung fähig. Lediglich Vanessa überwand den Schreckmoment und ehe Luka wusste, wie ihm geschah, hatte sie plötzlich ihre Hand nach ihm ausgestreckt und berührte ihn mit den Fingern an der Stirn. „Versteck uns!“, hörte er sie raunen und die Kombination ihrer Berührung und ihrer Worte löste ein eigenartiges Gefühl in ihm aus: eine Art wohligen Schauer, surreal wie ein Deja-Vu und dabei klar wie eine Epiphanie.

    Im nächsten Augenblick schien das Licht in der Kabine für Sekundenbruchteile zu flackern. Auch Dr. Sebastian bemerkte dies offensichtlich und irritiert sah er von seinen Unterlagen auf und blickte direkt in den geöffneten Aufzug. Mehrere Sekunden lang blieb seine Miene bis auf ein kurzes Zucken seiner Lider vollkommen regungslos. Dann senkten sich seine Brauen ein wenig, als er die Stirn in Falten legte – und den Blick abwand, um stattdessen verwundert und orientierungslos nach links und rechts in den Flur zu blicken und dann mit den Schultern zu zucken. „Warum zur Hölle ist das Licht aus?“, hörten sie ihn verärgert vor sich hinnuscheln, während er an der Wand nach einem Schalter zu suchen begann und schließlich aus ihrer aller Blickfeld verschwand.

    Keiner von ihnen wagte es sich zu rühren. Zu groß war die Furcht, dass die kleinste Regung den seltsamen Moment als Einbildung entlarven würde und Dr. Sebastian in Wahrheit bereits die Krankenhaus-Security gerufen hatte. Dann plötzlich schlossen die Aufzugtüren und brachen damit den seltsamen Bann.

    *

    Unbekannter Ort, angeblich in den Firmengebäuden der Bade GmbH

    Der Mann trat an die Tür heran und hielt seine ID-Karte an eine Stelle an der Wand, von der Penny jetzt erst merkte, dass sie sich optisch durch eine glänzende Oberfläche von der ansonsten matten Wandfarbe abhob. Daraufhin öffnete sich die Tür. Dahinter lag ein schmaler Gang, der offenbar zwischen ihrer und Toms Zelle verlief und nach rechts auf den Hauptgang führte, den sie durch das Fenster hatte sehen können. Bevor sie raustrat, übergab der Wärter ihr die Karte, dann verließ sie die Zelle und schloss, wie es ihr erklärt worden war, ihre Zelle mithilfe eines gelben Knopfes an einem außen angebrachten Kontrollpanel. Als Penny nun allein in dem schmalen Zugang stand, begann eine langsam aufkommende Panik ihr die Kehle zuzuschnüren. Schräg links gegenüber der Tür, durch die sie gerade ihre Zelle verlassen hatte, fand sie die Tür vor, die in Toms Zelle führte und hörte dahinter die bassige Stimme des zweiten Wachmanns. Rechts wartete der Gang sowie der Zugang zu Kjells Zelle. Sie fragte sich, wie lange der Wärter in ihrer Zelle noch warten würde, ehe er Alarm schlug. Vielleicht bis er sie durch die Scheibe Richtung Ausgang laufen sah? Oder schon früher?


    *


    Lousberg, Försterstraße

    Magnus schlosse die Augen, als er auf die Pedale trat und spürte, wie bei der Vollbremsung sein Oberkörper schmerzhaft gegen den Sicherheitsgurt geschleudert wurde und einen Moment lang hatte er das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Ein Schrei war von der Seite zu hören und dann ein Klirren und schließlich ein eigenartiges, sirenenhaftes Pfeifen. Ein paar kalte, harte Splitter trafen ihn im Gesicht und an den Armen. „Oh mein Gott!“, hörte er hinter sich die Stimme des Asiaten, dann öffnete sich eine Autotür. „Bist du vollkommen irre?“, schrie die Frau und Magnus hatte das Gefühl, dass das ihm galt. Dann hörte er eine zweite Autotür und anschließend Schritte auf dem Asphalt und Stimmen von draußen. Noch immer schien seine Wahrnehmung gedämpft und die radikale Bremsung samt Atemnot durch den Druck des Gurtes hatten dies nicht gerade gebessert. Jetzt erst bemerkte er, dass er noch immer die Augen fest geschlossen hatte.
    Geändert von Foxx (13.09.2011 um 22:49 Uhr)

  6. #381
    Mitglied Avatar von Felina Noctis
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    Penny atmete einmal tief durch, dann schob sie sich so leise und schnell sie konnte durch den schmalen Gang. Als sie den Hauptgang erreichte, musste sie erneut stehen bleiben um ihren Puls zu beruhigen. Sie musste sich darauf verlassen, dass der Wärter nicht plötzlich seine Meinung änderte oder zu früh Alarm schlug. Auch blieb zu hoffen, dass Tom seinen Wärter lange genug auf Trab hielt. Es fiel ihr schwer, den Fahrradhändler einfach zurück zu lassen. Auch wenn sie ihn nicht sonderlich mochte, so hatte er sie am Nachmittag immerhin gerettet.

    Jetzt wünschte sie sich tatsächlich eine dieser Superkräfte, von denen Kjell gesprochen hatte. Unsichtbarkeit zum Beispiel, oder einen sechsten Sinn der ihr nun sagte ob die Wärter gerade den Hauptgang betrachteten. Dann gab sie sich einen Ruck, spannte ihre Muskeln an und schnellte in den gegenüberliegenden schmalen Gang, in dem sie den Eingang zu Kjells Zelle vermutete. Sie nahm sich nicht die Zeit zu prüfen, ob man sie gesehen hatte. Jetzt musste es schnell gehen, sicherlich gab es einen Grund warum Kjell nicht wie die Anderen einfach entlassen wurde. Würde ihr Helfer zulassen, dass sie den Schweden befreite?

    Blitzschnell presste sie die Karte auf das entsprechende Feld um die Tür zu öffnen, legte den Finger auf ihre Lippen und deutete Kjell ihr zu folgen. Sie warf einen fragenden Blick zu der Nachbarzelle, so als wolle sie von ihm wissen ob es dort auch jemanden zu befreien galt. Sobald er bereit schien schob sie sich wieder nach vorn, um auf sein Zeichen loszurennen, zum Ausgang. Hoffentlich kannte Kjell den Weg, oder konnte zumindest kräftig zuschlagen falls sich ihnen jemand in den Weg stellte.
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  7. #382
    Mitglied Avatar von Syllix
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    Kaum schloss die Aufzugstür griff Nicks linke Hand nach einer Hand von Vanessa. Sanft drückte er zu und mit einem stolzen Lächeln suchte er ihren Blick. Er selber hatte kurz stutzen müssen. Er wusste, dass Vanessa Dinge und Talente sehen konnte, doch dieses Mal verblüffte sie ihn. Ihm war nicht klar, dass dieser Luka diese Gabe hatte. Vanessas Abgeklärtheit und flinke Reaktion war bewundernswert und sollten Mut machen. Zuvor noch wirkte sie am Treppenhaus unsicher, ja gar ratlos. Doch ein Blick zwischen ihnen beiden, und sie war wieder seine Vanessa. Als hätte sie seinen Wunsch in den Augen gelesen traf sie entschlossen eine Wahl. Es waren jene Momente, die ihm klar machten, dass er ihr scheinbar doch auch gut tat, ihr irgendwie Halt zu geben vermochte und sie ihn brauchte. Viele meinten nämlich schon eher den Eindruck gewonnen zu haben, dass er primär von der Beziehung mit ihr profitierte. Er beugte sich zu ihr und flüsterte ihr ein paar aufbauende Worte auf Niederländisch ins Ohr.

    Unbewusst kam Nick die Frage auf, ob dieser Luka sie nicht auch da unten durchschleusen könnte, doch Vanessa wusste sicherlich, was sie Luka zutrauen konnte und was nicht. Und so war die Frage rascher verflogen als sie angedacht werden konnte.

    Letztlich übers Dach zu fliehen gefiel ihm sowieso besser als eine Flucht durch den Haupteingang. Sie würden leise sein müssen, und es würde etwas dauern, doch die Aussicht, entdeckt zu werden erschien Nick einfach als deutlich geringer. Er sah zu Natalie und Fabian, Jamie und Luka. Was für eine Heldentruppe...

  8. #383
    Mod Batman-Forum Avatar von Felicat
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    Der Aufzug funktionierte wieder! Natalie fiel ein Wackerstein vom Herzen und sie nickte auf Vanessas Vorschlag hin. Das war am besten! In den Lüftungsschächten waren sie wesentlich sicherer, dort konnte sie niemand sehen. Schnell hastete sie in die Kabine, der Knopf mit der Beschriftung "3" leuchtete angenehm. Bald waren sie draußen, bald hatten sie es geschafft. Doch noch bevor die Fahrstuhltür sich hatte schließen können, trat jemand vor ihnen auf den Gang. Natalie glaubte, ihn wiederzuerkennen, während sie sich instinktiv vor Fabi drückte, als könne sie ihn so vor dem Blick des Arztes verbergen. Ein lächerliches Unterfangen, schließlich war Fabi um einiges größer als sie selbst.
    Was neben ihr geschah, nahm sie gar nicht richtig wahr und als der Arzt direkt in die Kabine blickte, glaubte, Natalie, ihr würde das Herz stehenbleiben und alles Blut Richtung Boden rasen. Sekunden vergingen, in denen der Arzt sie alle sehen mußte und doch... doch wandte er sich ab, als wäre nichts gewesen. Was ging hier nur vor?
    Als die Türen sich schlossen, stieß Natalie den angehaltenen Atem aus, dann landete sie ächzend auf ihrem Hintern. Sie hatte gar nicht gemerkt, daß ihre Beine sich in Pudding verwandelt hatten. Und auf Pudding konnte man wirklich sehr schlecht stehen. "Das war... wer auch immer das von euch war: Danke."

  9. #384
    Mitglied Avatar von Morgaine
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    Luka war mehr als nervös. Der Aufzug war die einzige ihm bekannte Möglichkeit hier herauszukommen. Als schließlich Vanessa damit einverstanden war und Nick es tatsächlich schaffte den Aufzug in Gang zu kriegen war er erleichtert. Jetzt würde wohl alles gut gehen. Sie könnten die Station verlassen ohne das jemand sie bemerken würde und hoffentlich hatten die anderen auch eine Idee wie man am Haupteingang raus kam. Vielleicht könnten sie erklären, dass sie alle Schüler wären, die vom Dienst nach Hause gehen. Immerhin konnte der Pförtner ja nicht alle Mitarbeiter kennen und wenn unter ihnen einer ist, der seinen Ausweis vorzeigen kann und die übliche weiße Kluft trägt, würde das vielleicht sein Misstrauen schmälern.

    Es dauerte einige Sekunden, die sich wie eine halbe Ewigkeit anfühlte, bis es "Bing" machte und die Aufzugtür vor ihnen auf ging. Innerhalb kürzester Zeit waren alle drin und fast gleichzeitig hörte Luka das altebekannte Geräusch einer aufschwingenden Treppenhaustüre. Wie ein Tornado drehte sich Luka zum Verursacher und sah die Person, die alles innerhalb weniger Sekunden zerstören könnte: Dr. Sebastian.

    Gedankenblitze schossen durch Lukas Hirn: Still stehen bleiben und hoffen, dass er aus den Augenwinkeln nicht sah, dass 6 Jugendliche (darunter 1 Pfleger seiner Station und ein Patient seiner Station) versuchen mittels Aufzug abzuhauen, aus dem Aufzug rennen und versuchen ihn abzulenken, damit wenigstens die anderen flüchten konnten oder einfach nur ganz schnell den Knopf drücken, damit die Tür zu ging

    Doch bevor er überhaupt reagieren konnte spürte er eine Hand die ihn berührte und Vanessas Stimme die ihm zuflüsterte: "Versteck uns." und bevor Luka überhaupt verstand was sie meinte und reagieren konnte, keimte in ihm ein Gedanke auf: Das einfachste wäre, wenn Dr. Sebastian nur eine geschlossene Aufzugtüre sehen würde.

    Und dann war da nur noch Stille. Er sah Dr. Sebastian an und spürte ein wohliges Gefühl gleich hinter den Augen. Es war ganz merkwürdig einerseits die Situation zu sehen, wie er im Aufzug stand und den Arzt ansah, andererseits sich genau vorstellen zu können, dass Dr Sebastian nur eine geschlossene Aufzugtüre sah.

    Nach der zweiten halben Ewigkeit an diesem Abend drehte sich sein Stationsarzt um und ging murmelnd davon, die Aufzugtüren schlossen sich und Luka wurde plötzlich schwarz vor Augen, sodass er sich an dem Geländer des Aufzugs halten musste, um nicht umzukippen. Neben ihm sank Natalie zu Boden. Nick flüsterte mit Vanessa und die anderen standen immer noch regungslos da.

    Er wusste selbst nicht genau was da gerade passiert ist. Erst als einige Sekunden vergingen, erinnerte er sich daran, dass Fabian zu ihm meinte, er hätte auch irgendwelche "besonderen Fähigkeiten". Ob er wohl genau diese meinte? Dann sah er zu Vanessa, musterte sie und fragte halb verschwitzt: "Was hast du da eben mit mir gemacht?"

  10. #385
    Mitglied Avatar von Matrix
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    Mark lies die Arme sinken. "Bekommen wir jetzt ärger?" fragte er den Polizisten. Er hatte sich alles ein wenig anders vorgestellt, wie es ablaufen sollte. Nur war dies eben kein Film, wo bei Jugendlichen immer alles funktionierte, sondern die Wirklichkeit.

  11. #386
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    Es ... das alles war zu viel. Schmerzhaft schnitt Magnus die Realität in Gesicht und Arme.
    Er verlor das Gefühl für unten und oben, für physische Zustände, für das Hier und Jetzt.
    Magnus versuchte sich auf irgendetwas zu konzentrieren: die Schmerzen, seine Hände, seine Füße - nichts gelang ihm mehr. Hilflos kämpfte er gegen das übermächtige Gefühl, sich übergeben zu müssen. Er hörte nichts, sah nichts, spürte ... ja was eigentlich? Er spürte nichts und Alles zugleich. Seine Gefühlswelt zerann zu einer einzigen, niemals verstummenden Kakophonie. Die Fähigkeit, überhaupt einen Gedanken zu fassen, war bereits in weite Ferne gerückt. Eine letzte rationale Kognition gewann die Oberhand im Schwall der Eindrücke und der in Wellen abebbenden und wiederkehrenden Übelkeit. Magnus folgte ihr und öffnete die Augen.
    Geändert von Schiller (25.10.2011 um 18:08 Uhr)
    Lebe mit deinem Jahrhundert, aber sei nicht sein Geschöpf.

  12. #387
    Alumnus (ehemaliges Teammitglied) Avatar von Foxx
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    Lousberg, Försterstraße

    Einige Sekunden verstrichen, bis Magnus begriff, was er vor sich sah. Die Frontscheibe war zerborsten und außer ihm saß niemand mehr im Wagen. Er sah durch den leeren Rahmen hinaus auf die Straße, auf der er gehalten hatte, ohne rechts ranzufahren. Links und rechts erspähte er im Schein der Straßenlaternen die für den Lousberg typischen Altbauten und Jugenstilfassaden. Der Asiate und die fremde Frau, welche er und Karma zuvor aufgelesen hatten, befanden sich einige Meter vor dem Wagen; sie hatte den Oberkörper zu etwas oder jemandem nach unten gebeugt, während er in der Hocke saß, so dass Magnus über die Motorhaube nicht viel mehr als seinen Kopf, den Hals und die Schultern erspähen konnte.

    Ein Motorgeräusch ließ ihn sich umsehen: ein Motorrad mit einer Person in schwarzer Schutzkleidung und mit schwarzem Helm kam von hinten die Straße hochgefahren. Erst jetzt bemerkte er, dass er diesen Fahrer bereits auf ihrer Fahrt durch die Stadt mehrfach im Rückspiegel gesehen hatte. Binnen Sekunden hatte der Fahrer sie erreicht und fuhr behende an Magnus stehendem Wagen vorbei. Kangxin und Natalja sprangen auf, winkten und riefen „Warten Sie! Hier ist jemand verletzt, wir brauchen Hilfe!“ Doch der Motorradfahrer fuhr weiter ohne zu reagieren und verschwand in der Dunkelheit der nur wenig beleuchteten Straße.


    ***

    Uniklinikum

    Es dauerte eine Weile, bis sie merkten, dass bislang niemand einen der Knöpfe im Aufzug gedrückt hatte und sie, auch wenn die Tür sich geschlossen hatte, noch immer auf der siebten Etage sein mussten. Vanessa holte dies schließlich nach und mit dem Aufzug fuhren sie in die dritte Etage. Von dort aus würden sie durch das Rohrsystem, durch das Nick und Natalie gekommen waren, fliehen.

    „Ich erkenne diese Dinge, wenn ich jemanden berühre. Du hast mir vorhin zur Begrüßung die Hand gegeben“, erklärte Vanessa auf Lukas Frage, nachdem sie Nick auf dessen geflüsterte Worte einen dankbaren Blick geschenkt hatte. „Ich wusste nicht genau, was du vermagst, aber dass du Möglichkeit haben würdest, uns vor fremden Blicken zu verbergen, habe ich gespürt.“ Fabian nickte bei ihren Worten. Er selbst hatte während seiner derangierten Phase eine Vision gehabt, dass Luka in der Lage wäre, andere zu verstecken. Wie auch immer er es gemacht hatte – es hatte funktioniert. Als Natalie plötzlich ihre Beine im Stich ließen, half er ihr besorgt auf und stützte sie. „Ist alles OK? Schaffst du es hier raus?“ Er kannte sie gut genug, um zu wissen, dass sie genug Willensstärke und Ehrgeiz besaß, um das hier durchzuziehen. Doch er wollte nicht riskieren, dass sie sich seinetwegen übernahm.

    Nichtsdestotrotz verlief die weitere Flucht absolut reibungslos. Auf der dritten Etage angekommen, führten Natalie und Nick die übrigen zurück in das zahnärztliche oder kieferorthopädische Behandlungszimmer, wo die Luftschachtblende, welche Natalie zuvor irgendwie aus ihrer Halterung gedrückt hatte, noch immer auf dem Boden lag. Einer nach dem anderen krabbelten sie durch den Schacht, wobei Nick sie führte, während Jamie, wenngleich man ihm ansah, wie unwohl ihm die Aussicht war, seinen schlaksigen Körper durch die viel zu engen Schächte zu bugsieren, sich anbot das Schlusslicht zu bilden. Fabian bestand darauf, hinter Natalie zu sein, um sofort bei ihr zu sein, falls die Kräfte sie doch noch verlassen sollten.

    Schließlich erreichten sie das Flachdach und konnten von dort herunterklettern und den Parkplatz erreichen. Sie hatten es geschafft!


    ***

    Hotel Aixcellence

    Gerade als der Beamte Brettel die Pistole verstaut hatte und Mark und Matze die Hände senkten, war auf einmal ein Surren zu hören. Keine Sekunde später entfuhr dem Beamten ein erstickter Aufschrei und er krümmte sich unter offenbar starken Schmerzen, ehe er das Bewusstsein verlor und zu Boden sank. Mark realisierte nicht gleich, was überhaupt geschehen war. Der Beamte lag bewusstlos vor ihnen, unter seinem Körper sah er zwei dünne Drähte herauskommen, die an ihner beiden Füße vorbeiführten. Als er den Drähten mit dem Blick folgte und sich umwandt, zuckte er regelrecht zusammen: sein Vater stand nur wenige Meter von ihnen entfernt im Gang, eine Waffe in der Hand, die auf den ersten Blick wie eine Sciencefiction-Schusswaffe aussah und aus deren Lauf die beiden Drähte führten: ein Taser. „Heilige Scheiße!“, entfuhr es Matze, als er sich Klaus Reis gegenübersah. Dieser wiederum blickte derart düster und bedrohlich drein, wie Mark es noch nie bei ihm erlebt hatte.


    ***

    Bade GmbH, Untergeschoss

    Spitzbübisch grinsend wartete der Schwede bereits auf der anderen Seite der Tür, als diese sich öffnete. Er nickte er Penny stumm zu und trat aus seiner Zelle. Ihre pantomimische Frage nach einem möglichen Zellnachbarn, quittierte er mit einem Kopfschütteln.

    Auf Pennys Signal hin eilten die beiden so leise wie möglich den Gang hinab. Die beiden Wärter waren von Pennys Zelle aus betrachtet von rechts gekommen - von ihrem jetzigen Standpunkt aus mussten sie also nach links. Da Kjell nicht protestierte, sah sie ihre Vermutung, dass dort der Ausgang liegen musste, bestätigt. Noch immer schien der Wärter, der sich mit Penny verbündet hatte, nicht Alarm zu schlagen und sein Kollege war offenbar nach wie vor bei Tom zugange. Waren nicht bereits mehrere Minuten vergangen? Oder täuschte sie lediglich ihr Zeitgefühl vor Aufregung?

    Der Gang endete an einer Stahltür, neben der sich das vertraute Kontrollpanel befand. Auch diese ließ sich problemlos mit dem Ausweis des Wachmanns öffnen. In dem Moment, als sie die Magnetkarte gerade wieder verstaute, hörte sie die baritonesque Stimme des Besitzers rufen: „Patientin auf der Flucht! Patientin auf der Flucht!“ Daraufhin erklang von seinem Kollegen ein Fluchen. Kjell stieß Penny durch die geöffnete Tür und drückte sofort einen Schalter auf der anderen Seite, der veranlasste, dass sie sich wieder schloss. Noch während die Tür langsam zufuhr, was ihnen wie eine Ewigkeit erschien, hörten sie, wie der Wärter, der bei Tom gewesen war, realisierte, was geschehen war. „Was machst du hier drin?“, brummte seine Stimme durch den Gang - offenbar hatte er seinen Kollegen in Pennys Zelle entdeckt. „Du Trottel, sie hat mich hier eingeschlossen“, kam die Antwort. Dann war die Tür endgültig zu und sie vernahmen keine Geräusche mehr aus dem dahinterliegenden Zelltrakt. Erst jetzt gelang es Penny ihre Sinne zu fokusieren: sie waren in einem Raum, der gerade mal anderthalb auf anderthalb Meter maß und aus dem eine zweite Tür auf der gegenüberliegenden Seite herausführte. „Eine Schleuse“, sagte Kjell und es war weniger eine an sie gerichtete Erklärung als vielmehr eine laut gedachte Erkenntnis. „Das ist genial! Rasch, öffne die zweite Tür, solange sie offen steht, werden sie die ersten nicht öffnen können! Das verschafft uns Zeit, meinen Neutralizer zu entfernen.“
    Geändert von Foxx (17.02.2012 um 18:45 Uhr)

  13. #388
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    Immer noch nagte das Schuldgefühl an Penny, weil sie Tom zurücklassen würde, nachdem dieser sie erst heute Vormittag vor einer Entführung bewahrt hatte. Doch im Moment blieb ihr einfach keine Wahl und so rannte sie ohne zu zögern oder auch nur in die Richtung der anderen Zellen zu blicken zum Ausgang. Ihr Herz pochte bis zum Hals, allerdings nicht aufgrund der körperlichen Anstrengung. Dann war es ihr als setzte es für einen Moment lang aus, als der Wachmann Alarm schlug. Obwohl sie damit gerechnet hatte, kämpfte sie mit der Panik doch Gott sei Dank war Kjell bei ihr und sagte ihr was zu tun war.

    Ohne zu überlegen stürzte sie zu der zweiten Tür und öffnete diese. Sie positionierte sich so, dass sie die Tür beim Zugehen blockieren würde und blickte erwartungsvoll zu ihrem Fluchtgenossen. Erst da wurde ihr bewusst, dass ja auch vor der Türe Gefahren lauern konnte. Unschlüssig warf sie einen Blick nach draußen, entschied sich aber zu verharren. Keine der beiden Optionen war optimal, sie musste einfach darauf vertrauen, dass die Flucht gelingen würde. "Wie sollen wir diesen Neutralizer entfernen?" fragte sie "Leider hab ich das manipulierte Plättchen wieder unter die Matratze gesteckt, als der Wächter kam. Ich hatte nicht erwartet, dass ich ihn wirklich erweichen kann..." Sie wirkte ein wenig betreten, denn sie erinnerte sich nur zu gut an den Schmerz als sie versucht hatte das Pflaster einfach abzureißen.
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  14. #389
    Mod Batman-Forum Avatar von Felicat
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    Nach wenigen Sekunden wurde Natalie von Fabi wieder auf die Beine geholfen. Dankbar legte sie einen Arm um seine Schulter, jedenfalls soweit ihr das möglich war. Ihr wurde beruhigend warm.
    "Danke. Ich pack das schon, Fabi. Jetzt, wo ich weiß, daß es dir einigermaßen gut geht... Aber so richtig erleichtert werde ich mich wohl erst fühlen, wenn wir hier raus sind! Besonders du." Sie lächelte ihn zärtlich an. Doch lange dauerte dieser Moment nicht und sie hielten im dritten Stock. Von dort aus nahmen sie wieder den Weg zurück durch die Luftschächte. Fabian, ganz Gentleman, kroch hinter ihr, um bei ihr zu sein, sollte sie Hilfe brauchen. Doch auch wenn Natalie sich noch zittrig fühlte, der Schreck ließ nach mit jedem Meter, den sie versteckt überwanden. Alles lief jetzt wie am Schnürchen und sie atmete befreit ein und aus, als sie nacheinander auf das Flachdach krochen, über ihnen schienen die Sterne freundlich. Die frische Nachtluft tat so gut...
    Wenig später standen sie vor Nicks Wagen.
    "Fabi?" Sie sah abwarten zu ihrem Freund. "Am besten du steigst hinten ein und legst dir was über, damit man dich nicht so leicht erkennt. Jedenfalls bis wir ein Stück gefahren sind."
    Vielleicht war sie zu paranoid, aber noch waren sie nicht vollkommen sicher. Und sie hatte ehrlich Angst, es könne doch noch jemand auf den letzten Drücker, wie in einem Film, bemerken, daß sie mit Fabi türmen wollten.

  15. #390
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    Dies hatte Mark nun überhaupt nicht erwartet, er war gschockt. In Filmen sah das alles immer so leicht aus und der Held kam ohne Probleme immer an sein Ziel, aber das war die Wirklichkeit und dies sah nun einmal anders aus. Und das jetzt auch ausgerechnet sein Vater die beiden retten musste, machte die Sache auch nicht besser. Er wusste gar nicht was er überhaupt sagen sollte und stotterte stattdessen etwas unverständliches in die Richtung seines Vaters. Er wusste, er würde jetzt richtig Ärger bekommen, dafür kannte er seinen Vater nur zu gut.

  16. #391
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    Hinter der Schleuse erwartete Penny ein zunächst dunkler Gang, in welchem, während die Schiebetür noch öffnete, elektronisch gesteuerte Neonröhren ansprangen und nach kurzem Flimmern ihr kaltes Licht verbreiteten. Nach nur wenigen Metern endete der Gang und zuerst glaubte Penny eine Sackgasse zu erkennen und fragte sich, ob Kjell sie in eine Falle geführt hatte. Dann erst bemerkte sie, dass sowohl links als auch rechts je eine weitere Schiebetür war sowie hinter der linksseitigen Tür eine Öffnung, in die der Gang vermutlich abzweigte. Auf der rechten Tür war eine Beschriftung angebracht, die sie von hier aus nicht lesen konnte. Links ließen zwei charakteristische, leuchtende Knöpfe neben der Tür sie annehmen, dass es sich um einen Aufzug handeln musste.

    Kjell wirkte enttäuscht, als sie enthüllte, den Neutralizer nicht mehr bei sich zu führen, doch er kommentierte es nicht weiter. Stattdessen ging er auf einen anderen Aspekt ein: "'Erweichen' ist ein gutes Stichwort ... ich gebe zu, ich war auch überrascht, wie plötzlich du ihn zur Kooperation überreden konntest." Er hielt inne und rieb sich in einer nachdenklichen Geste das Kinn, so dass Penny sich fragte, ob diese klischeehafte Bewegung echt oder gespielt war. "Sag mal Penny ... geht dir das öfter so? Dass Leute um dich herum das tun, was du von ihnen möchtest?" Sein Blick traf direkt den ihren - Kjell war ganz klar kein Mensch, der direkten Augenkontakt scheute. Doch hatten diese glasklaren, hellblauen Augen nichts Bohrendes an sich; es war vielmehr einfach der selbstbewusste Blick eines Mannes, der eine Frage gestellt hatte und nun die Antwort abwartete.


    ***


    Uniklinikum

    Fabian nickte, ohne dass Natalie hätten sagen können, ob er es ebenso sah, wie sie, oder aber ob er ihr lediglich einen Gefallen tat. Es war Vanessa, die stattdessen meinte: "Ich glaube zwar nicht, dass das nötig ist, aber schaden kann es auch nicht."

    Einen Moment lang standen sie alle gemeinsam um Nicks Wagen herum, ohne dass einer von ihnen Anstalten machte, einzusteigen. Schließlich sprach Jamie das Problem an: "Wir sind zu viele Leute, sind wir nicht?" Es stimmte: der Wagen war schon für fünf Passagiere mehr als nur eng - sie aber waren, da nun auch Luka zum "Verschwörungsclub" gehörte, zu sechst.


    ***

    Hotel Aixcellence

    Entgegen Marks Erwartungen, blieb die erwartete Standpauke aus - jedenfalls für's erste. Stattdessen erstickte Klaus Reis eine Wortmeldung von Matze mit einem vielsagenden Blick im Keim, ehe er beide Jungs stumm aber mit einer eindeutigen Geste dazu aufforderte, an ihm vorbei den Gang hinab zu eilen. Er wartete, bis beide ihn passiert hatten, dann folgte er. Als sie auf eine T-Kreuzung stießen, gab er nur ein knappes "nach links" von sich. Einige Meter weiter deutete er den beiden Kameraden dann zu stoppen.

    Sie standen vor einer Tür ohne Zimmernummer, an der einer dieser typischen Apparate angebracht war, in die man seine Keycard stecken konnte, um sie zu öffnen. Eine solche Karte zückte nun auch Klaus Reis und schob sie in die Slot, woraufhin ein Klacken erklang und ein grünes Lämpchen verkündete, dass die Tür nun offen war. Herr Reis stieß diese auf und machte mit dem Kopf eine seitwärts gerichtete Bewegung, um Mark und Matze zu signalisieren, dass sie hineingehen sollte. Im Inneren erwartete sie ein kleiner und schlichter Raum, der mit dem gleichen hässlichen Teppichboden aus den 90ern ausgestattet war, wie auch der Hotelflur, und in dem eine Art Konferenztisch aufgestellt war, dessen gläserne Platte auf einem schwarz chromierten Stahlfuß ruhte. Drumherum waren elegante Stühle aus einem ebenfalls schwarzverchromten Gestänge, welches mit schwarzem Leder bespannt war. Auf dem Tisch stand ein Tablett mit einigen Gläsern, einer Wasserfalsche sowie Cola und weiteren Erfrischungsgetränken.

    Herr Reis schien geduldig darauf zu warten, dass die beiden Jungs Platz nahmen, doch Mark kannte seinen Vater selbst in dieser bizarren und unerwarteten Situation gut genug, um zu bemerken, wie angespannt er war. Nach einigen Sekunden, die ihnen allen wie Stunden erschienen, ergriff Klaus Reis, der anscheinend mit sich gerungen hatte, welche Frage die drängendste war, schließlich das Wort: "Habt ihr hier irgendwas gesehen?"
    Geändert von Foxx (14.03.2012 um 22:48 Uhr)

  17. #392
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    Natalie lächelte einfach nur und drückte Fabis Hand. Ob nötig oder nicht, es war ihr einfacher lieber. Dann brachte Jamie einen mehr als guten Einwand vor: Zu sechst würden sie kaum alle in das Auto passen. Fünf würde vielleicht gehen, wenn Natalie sich so dünn wie möglich machte, aber mehr würden beim besten Willen nicht hineingehen... außer...
    Sie räusperte sich verlegen und meinte leise: "Und wenn ich mich auf Fabians Schoß setze? Ich kann mich gut festhalten. Oder wäre ich dir zu schwer?" Mit roten Wangen blickte Natalie zu ihrem Freund und wartete auf dessen Urteil.

  18. #393
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    Penny hatte nur kurz die Lage sondiert und sich dann wieder Kjell zu gewandt. So war ihr der enttäuschte Gesichtsausdruck auch nicht entgangen, und sie fühlte sich ein wenig schuldig, dass sie ihm nicht geben konnte, was er wollte. Sie war sich zwar nicht sicher, was dieses Plättchen an ihrem Arm gewesen war - die Story mit den Kräften glaubte sie noch immer nicht so recht - doch sie war froh gewesen es los zu sein.

    Indes wechselte Kjell das Thema und schien schon wieder irgendwelche mystischen Spinnereien von sich zu geben - vielleicht waren sie hier in einer Irrenanstalt, in die sie aufgrund der verschwundenen Treppe eingewiesen worden war? Auf die Frage nach ihrer Autorität bedachte sie den Schweden mit einem Blick unter gehobenen Augenbrauen hervor, der zu sagen schien Was zur Hölle geht dich das eigentlich an? und es wirkte schon so als wolle sie nicht antworten.

    "Klar bin ich es gewohnt, dass die Leute auf mich hören. Ich bin Projektleiterin und erwarte dass meine Mitarbeiter tun, was ich ihnen sage." Stellte sie schließlich doch noch klar. Unsicher warf sie einen Blick vorbei an Kjell auf die Tür der Schleuse. Seine Fragerei verbrauchte kostbare Zeit, vielleicht hatten die Wachen bereits Alarm geschlagen und bald würden sicher noch mehr kommen. Entschlossen griff sie nach dem Arm des Schweden "Jetzt hör endlich mit diesem Blödsinn von wegen Superkräften auf und komm, bevor die Typen Verstärkung rufen können! Sobald wir hier raus sind, schau ich mir an ob ich das irgendwie schmerzfrei entfernen kann... Aber jetzt gerade haben wir echt andere Sorgen. Sofern es dich nicht beim Laufen stört, macht es doch keinen Unterschied, ob du es noch eine halbe Stunde länger trägst, oder glaubst du es ist eine Art Transmitter...?" Sie sah ihn nun ihrerseits prüfend an. Was, wenn Kjell doch nicht so verrückt war und dieses Ding Signale sandte oder ihm gar schadete?

    Sie schüttelte den Gedanken ab und drückte dem Schweden den Taser in die Hand, welchen der Wachmann ihr gegeben hatte. "Hier, du kannst sicher besser damit umgehen als ich! Wenn du kurz die Schleuse offen hälst schau ich, ob ich im Gang etwas finde um sie dauerhaft zu blockieren... Oder glaubst du, du könntest sie damit außer Betrieb setzen?"
    "It does not do to dwell on dreams and forget to live."
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  19. #394
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    "Was sollen wir gesehen haben?" stellte Mark als erstes ängstlich und mit leicht zittriger Stimme eine Gegenfrage, ehe er sofort weiterfuhr. "Wir sind nur hier hoch und dann sofort von dem Polizisten, falls es einer war, festgehalten worden," dabei blickte er seinen Kumpel Matze an und wartete, ob er noch etwas dazu sagen wollte, ehe er den Blick wieder zu seinem Vater richtete und eine weitere Frage stellte:" Was geht denn hier vor sich und was machst du überhaupt hier?"

  20. #395
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    Kjell bemerkte Pennys ungeduldigen Blick in Richtung der Aufzugstür und schien zunächst etwas erwidern zu wollen, ließ es dann aber. Stattdessen nahm er die ihm dargebotene Waffe an und prüfte die Funktionsweise der Schleuse. "Keine Ahnung, wie ich die Tür dauerhaft blockieren kann, ich will nicht riskieren, durch irgendwas einen Alarm auszulösen", antwortete er. "Ruf du den Aufzug, ich bleibe solange in der Lichtschranke stehen." Als sie sich gerade schon abwenden wollte, griff er noch einmal nach ihrer Schulter. "Über die Platine können sie mich nicht orten", erklärte er und griff dann nach seinem Kragen und zog den Stoff des Kittels etwas beiseite. An seinem Nacken kamen zwei kurze, schwarze, parallel angeordnete Narben zum Vorschein, die wie grobe Rasierschnitte anmuteten. "Aber damit können sie es. Du hast noch kein Implantat. Sobald wir hier raus sind, solltest du dich von mir trennen."

    ***

    Uniklinikum

    "Uff, auf den Schoß? Ich weiß ja nicht ...", wandt Fabian ein, nur um Natalie sofort ein schelmisches Grinsen zuzuwerfen, um zu signalisieren, dass er sie nur ärgern wollte. Doch Vanessas Einwand war hingegen ernst gemeint: "Kommt nicht infrage! Am Ende hält uns die Polizei deswegen an, weil wir zu viele Personen befördern und dann fliegt durch einen dummen Zufall alles auf. Das können wir nicht riskieren."

    Jamie schien noch etwas sagen zu wollen, doch ein plötzliches Aufstöhnen von Fabian ließ ihn verstummen. Mit einem Mal sackte der junge Turner zusammen, seine Hände fuhren an die Schläfen, seine Atmung ging keuchend.
    "Fabi!", entfuhr es Vanessa, welche mit einem Mal leichenblass war.


    ***

    Hotel Aixcellence

    Klaus Reis sog scharf die Luft ein, seine Kiefer mahlten. Mark fragte sich unwillkürlich, ob sein Vater wütend war, doch das schien es nicht zu sein ... vielmehr war es offenbar eine wirklich tiefe Besorgnis.

    "Ich kann euch hier erstmal wegbringen, ohne dass euch Fragen gestellt werden. Aber das is alles." Er hielt inne und in seinem Gesicht war zu lesen, dass er wusste, dass dies nicht reichte, dass er sich seinem Sohn gegenüber würde erklären müssen, aber offensichtlich nicht wusste wie.

    "Herr Reis", ergriff nun plötzlich Matze das Wort, "wir sind ja nicht ganz doof. Wenn sie hier etwas mit der Sache zu tun haben, sind sie entweder beim Geheimdienst .... oder .... naja .... bei der Mafia oder so, richtig?"

    Die zu Stein erstarrte Miene seines Vaters verriet Mark, dass er sich ertappt fühlte.

    ***

    Zitat Zitat von Foxx Beitrag anzeigen
    Lousberg, Försterstraße

    Einige Sekunden verstrichen, bis Magnus begriff, was er vor sich sah. Die Frontscheibe war zerborsten und außer ihm saß niemand mehr im Wagen. Er sah durch den leeren Rahmen hinaus auf die Straße, auf der er gehalten hatte, ohne rechts ranzufahren. Links und rechts erspähte er im Schein der Straßenlaternen die für den Lousberg typischen Altbauten und Jugenstilfassaden. Der Asiate und die fremde Frau, welche er und Karma zuvor aufgelesen hatten, befanden sich einige Meter vor dem Wagen; sie hatte den Oberkörper zu etwas oder jemandem nach unten gebeugt, während er in der Hocke saß, so dass Magnus über die Motorhaube nicht viel mehr als seinen Kopf, den Hals und die Schultern erspähen konnte.

    Ein Motorgeräusch ließ ihn sich umsehen: ein Motorrad mit einer Person in schwarzer Schutzkleidung und mit schwarzem Helm kam von hinten die Straße hochgefahren. Erst jetzt bemerkte er, dass er diesen Fahrer bereits auf ihrer Fahrt durch die Stadt mehrfach im Rückspiegel gesehen hatte. Binnen Sekunden hatte der Fahrer sie erreicht und fuhr behende an Magnus stehendem Wagen vorbei. Kangxin und Natalja sprangen auf, winkten und riefen „Warten Sie! Hier ist jemand verletzt, wir brauchen Hilfe!“ Doch der Motorradfahrer fuhr weiter ohne zu reagieren und verschwand in der Dunkelheit der nur wenig beleuchteten Straße.
    Geändert von Foxx (22.08.2012 um 22:22 Uhr)

  21. #396
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    Natalie grinste, dann streckte sie Fabi vorwitzig die Zunge raus. "Jaja, die Herren Sportler!" gab sie zurück, lachte kurz und wurde auf Vanessas durchaus berechtigten Einwand hier wieder ernst.
    "Da hast du auch wieder recht, aber vielleicht sollten wir das klären, wenn wir nicht mehr direkt vor dem Krankenhaus stehen und... Fabi!" Bestürzt schnellte sie vor und packte ihn an den Oberarmen, damit er nicht mit voller Wucht den Asphaltboden abbekam.
    Fabi wirkte nicht gut, gar nicht gut! Vielleicht eine Nebenwirkung der Medikamente oder waren das diese Zukunftsvisionen? Was es auch war, Natalie mochte es gar nicht.
    "'Fabi? Komm, ich helf dir ins Auto. Du mußt dich noch ausruhen..." Sie klemmte sich unter Fabis Arm und stemmte sich wackelig nach oben. Hoffentlich konnte sie ihn stützen!

  22. #397
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    Magnus war wieder im Hier und Jetzt angekommen. Er verspürte den starken Drang, den Wagen so, wie er war, wieder auf die Straße zu bringen und diesem Motorrad hinterherzujagen. Eine - ihm bisher unbekannte - Wut drohte, ihn regelrecht zu übermannen. Magnus aber hatte sich aber schon immer für einen Mann der Ratio gehalten und bot nun alle inneren Kräfte auf, um sich auf die Situation vor ihm zu konzentrieren.

    Immer noch angeschnallt und an sich überfordert, fingerte er in seinen Sachen herum und suchte nach seinem Handy. Bevor er sich weiter von den Umständen einfach so mitreißen ließ, musste er wieder die Kontrolle zurückgewinnen. Und vor allem musste er erst einmal diesen Menschen helfen.
    Lebe mit deinem Jahrhundert, aber sei nicht sein Geschöpf.

  23. #398
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    "Shit!" Penny warf ihrem Gefährten einen halb mitleidigen, halb entsetzten Blick zu. Doch ohne weiteren Kommentar eilte sie zum Aufzug und rief diesen herbei. Während sie darauf wartete, dass die Tür sich öffnete und ihnen eine Fluchtmöglichkeit bot, ballte sie ihre Hände zu Fäusten, dass ihre Nägel sich in die Handflächen bohrten und knirschte mit den Zähnen. Inzwischen war sie weniger von Angst, als vielmehr von Zorn erfüllt. Waren sie in Frankensteins Keller gelandet? Was hatten diese Monster Kjell angetan? Würden sie Tom ebenso behandeln? Und was hatte sie getan, um hier zu landen? Für einen Augenblick wünschte sie sich, der verrückte Schwede hätte recht mit seiner Superkräfte Theorie. Im Moment war sie so wütend, dass sie sich jederzeit in ein riesiges, grünes Monster verwandeln würde um diese Institution kurz und klein zu schlagen... oder in Flammen aufgehen, oder was Marvel sonst noch so zu bieten hatte.

    Mit einem Blick über die Schultern versicherte sie sich, dass Kjell die Situation noch unter Kontrolle hatte. Am Liebsten hätte sie ihm gesagt, dass es nicht in Frage kam sich zu trennen, dass sie ihm helfen würde den Sender loszuwerden und sie sich dann gemeinsam fliehen konnten. Doch das war utopisch, sie wusste ja nicht wie man einen Sender entfernte, noch dazu an einer so vitalen Stelle. Verdammt, sie wusste selbst nicht wohin sie fliehen sollte. Diese Typen wussten wo sie wohnte. Was war mit ihrer Mutter? Mit ihren Babys? Tränen der Wut sammelten sich in Pennys Augen, zumindest beschloss sie, dass es Wut war. Sie würde sicherlich nicht verzweifeln...
    "It does not do to dwell on dreams and forget to live."
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  24. #399
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    Mark wurde dies alles viel zu viel. Er wollte zwar Action in seinem Leben haben, aber das er so etwas erleben würde, wie dies jetzt der Fall war, hätte er nicht einmal zu träumen gewagt. Er fragte sich, warum er vorher nie etwas bemerkt hatte, was sein Vater so treibt? Wahrscheinlich hatte er sich nie richtig dafür interessiert. Auf welcher Seite er stand, wusste Mark noch nicht und irgendwie hatte er auch Angst davor es zu erfahren, denn es könnte ihm nicht gefallen. Tausende Gedanken kreisten ihm durch seinen Kopf und dann stellte Matze auch noch die Frage, die ihm auf der Zunge gebrannt hatte. Mark blickte seinen Vater abwartend an. "Vielleicht sollten wir das auf dem Weg hier heraus klären?"

  25. #400
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    Uniklinikum

    Natalie wusste selbst nicht so recht, woher sie die Kraft nahm, ihren deutlich schwereren Freund zu stützen, doch es gelang ihr. Fabi stieß einen Laut der Erschöpfung aus, doch dann spürte Natalie, dass er seinen Stand wieder von alleine stabilisierte, seine Atmung sich beruhigte. Auch Vanessa war herangetreten um zu helfen, merkte aber, dass ihr Bruder sich bereits erholte.

    Während Jamie etwas hilflos dreinblickte, ergriff Luka gemäß seiner Ausbildung die Initiative, trat auf Fabi zu, wobei Vanessa ihm sofort den Weg freimachte, und legte prüfend zwei Finger auf dessen Halsschlagader um den Puls zu prüfen. "Sieh mich an!", forderte er auf, vermutlich um auf Ansprechbarkeit zu prüfen. Vanessa machte ein paar Schritte zurück, bis sie neben Nick stand und suchte seine Hand um ihre, auf der Suche nach Kraft und Hilfe, in seine zu verschränken und fest zu drücken.

    "Danke, es geht", meine Fabian nun und seine Stimme klang fester, als sie nach diesem Schreckmoment erwartet hätten. "Es ... es war eine dieser Visionen. Oh Gott ..." Er schlug seine freie Hand vor's Gesicht, während die andere noch immer auf Natalies Schulter ruhte, obwohl sie ihn nicht länger zu stützen brauchte. "Da war ... ein Mann, er sah ... slavisch aus und noch andere Leute ... und dann geschah etwas, er verlor die Kontrolle und eine Kraft zermalmte ... alles."

    Er löste nun den Arm von Natalie und trat in die Mitte der Gruppe. "Wenn wir nichts unternehmen, wird Aachen heute Nacht vernichtet!"

    ***

    Lousberg, Försterstraße

    Eine gefühlte Ewigkeit friemelte Magnus herum, er ehe das Handy endlich in der Hand hielt und wählen konnte. Als er abermals einen Blick nach draußen warf, halfen der Asiate und die Frau gerade einer dritten Person auf die Beine, welche er über die Motorhaube hinweg zuvor nicht hatte sehen können. Als er Katharina erkannte, konstruierte sein Verstand schlagartig, was geschehen sein musste: offenbar war Karma nicht angeschnallt gewesen als er die Vollbremsung absolviert hatte und durch die Frontscheibe geschleudert worden.
    Er konnte sehen, wie die Frau mit angelernter Routine Katharina auf Verletzungen und Traumata hin untersuchte, doch es schien, als hätte das Mädchen wie durch ein Wunder den Unfall weitestgehend unbeschadet überstanden.

    ***

    Bade GmbH, Untergeschoss

    Das Geräusch der sich öffnenden Fahrstuhltür riss Penny aus ihrem Gedankenstrudel. Die mattierten Metalloberflächen der Türteile glitten nach rechts und links auseinander und gaben den Blick auf die leere Fahrstuhlkabine frei. Auf den ersten Blick schien es ein normaler Aufzug zu sein. Erst als sie sich suchend nach Schaltknöpfen zur Auswahl des Stockwerks umsah, bemerkte sie, dass keine solchen vorhanden waren. Stattdessen entdeckte sie nur wieder das vertraute, stahlgraue Feld zur Registrierung der Ausweiskarte des Wärters. Als sie sich umsah, um Kjell ein Signal zu geben, fiel ihr Blick auf die gegenüberliegende Schiebetür, die ebenfalls mit Controlpanel und Kartenleser versehen war. Ein Schild trug die Bezeichnung U.012 B (Labor).

    "Was ist?", fragte Kjell. "Ich bin sicher, unsere zwei Freunde hinter der Schleuse haben eine Möglichkeit, Verstärkung anzufordern. Wir sollten uns beeilen!"

    ***

    Hotel Aixcellence

    "Erst müsst ihr hier raus. Dann klären wir alles weitere", pflichtete Herr Reis seinem Sohn bei.

    Er stand auf und zückte ein schwarzes Smartphone, dessen Fabrikat Mark nicht erkennen konnte - es war keines der verbreiteten Modelle.
    "Der Polizist hat Verstärkung gerufen, als er euch ertappt hat,", erklärte Herr Reis nüchtern, "wir können also nicht über den gleichen Flur zurück. Moment." Er tippe auf dem Display herum, ohne dass einer der beiden Jungs sehen konnte, was genau er tat. Dann hielt er inne, betrachtete das Display, wischte hin und wieder mit dem Finger nach links und rechts und nickte schließlich. "OK. Ich habe einen Weg für uns." Im Stillen dankte er Fredo dafür, dass dieser sein Hotel mit ausreichenden Personalwegen ausgestattet hatte, die normalen Gästen nicht zugänglich waren. Er drehte sich um und ging auf die Rückwand des Raumes zu. Erst jetzt bemerkten Matze und Mark, dass darin eine Tür eingelassen war, die man aber nicht sofort bemerkte, da sie mit der gleichen cremefarbenen, dezent gemusterten Tapete versehen war und sich daher kaum vom Rest der Wand abhebte. Zudem war weder eine Klinke noch ein Keycard-Lesegerät zu sehen. Stattdessen führte Herr Reis nun seine Karte einfach zwischen den Spalt zwischen Tür und Wand ein zog sie in einer fließenden Bewegung nach unten, woraufhin ein Klicken zu hören war und die Tür aufgestoßen werden konnte.

    Dahinter lag ein schlichter Gang, der im Gegensatz zum Rest des Hotels nicht mit Teppich sondern mit Linoleumboden ausgelegt war und dessen Betonwände noch nie einen Anstrich gesehen hatten. Schlichte Kellerlampen tauchten den Weg in ausreichendes aber nicht gerade üppiges Licht. Weiter hinten befand sich ein Putzwagen, den offenbar ein Dienstmädchen dort abgestellt hatte.

    Herr Reis führte die beiden zügig über den Personalgang, guckte hin und wieder an Abzweigungen auf sein Smartphone, wo er offenbar einen Plan zur Verfügung hatte, und kam mit ihnen schließlich an ein kleines Treppenhaus, über das sie wieder ins Erdgeschoss gelangten. Dem Geruch nach zu urteilen, mussten sie in der Nähe der Küche sein, doch nach einem weiteren Blick auf seinen Plan wählte Herr Reis den Weg durch eine schwere Stahltür und sie gelangten auf den Hinterhof des Hotels. Große Müll- und Wertstoffcontainer standen hier und Ventilatoren trieben die Küchengerüche ebenfalls in diesen Hof, so dass sich ein sehr unangenehmer Geruchsmix ergab.

    "Wie seid ihr hier?", fragte Herr Reis die beiden und Matze gab zu Protokoll, dass sie sein Motorrad genommen hatten. "Gut", erwiderte Herr Reis und setzte hinzu, "am besten du lässt es für heute stehen. Ihr beide kommt erstmal mit mir."
    - "Wenn ich nicht bald heimkomme, werden meine Eltern sich wundern."
    "Dann ruf an und sag, du schläfst heute bei uns, weil du eine Panne hast."

    Matze schluckte, der Befehlston von Herrn Reis war ihm unheimlich. Hilfesuchend blickte er zu Mark.
    Geändert von Foxx (30.09.2012 um 10:58 Uhr)

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