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Thema: We Can Be Heroes - Volume 1: The Rising

  1. #401
    Mod Batman-Forum Avatar von Felicat
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    Besorgt blickte Natalie in Fabis Gesicht, soweit ihr das möglich war. Er wirkte angespannt... Doch nach einem endlosen Moment, in dem sie dachte, daß ihre Kräfte sie bestimmt gleich wieder verlassen würden, spürte sie, wie das Gewicht auf ihrer Schulter weniger wurde. Fabi fand wieder festen Stand auf den eigenen Füßen. Der herbeigeeilte Pfleger Luka überprüfte noch den Puls ihres Freundes und gab dann Entwarnung.
    Natalie atmete erleichtert aus, doch lange sollte das Gefühl, daß sie das Schlimmste endlich hinter sich hatten, nicht währen. Denn nun erzählte Fabi, was er in seiner Vision gesehen hatte. Tröstend legte sie eine Hand auf die seine, bevor Fabi die eigene Hand wieder fortzog.
    Die neuen Informationen brauchten eine Weile, um wirklich in ihrem Kopf Fuß zu fassen. "Ver-vernichtet?" hakte sie nach einer stummen Sekunde nach. "Alles... zermalmt?" Sie rieb sich mit den Fingern über die Stirn und versuchte, ihr wie wild klopfendes Herz durch langsamere Atmung wieder unter Kontrolle zu bekommen.
    "Wo, Fabi? Wo müssen wir hin, um... um das zu verhindern? Was sollen wir tun?" Sie glaubte ihm... Das Dumme war nur, kein Polizist der Stadt würde es tun. Und das hieß... "Wir sind auf uns allein gestellt, nicht wahr?"

  2. #402
    Mitglied Avatar von Syllix
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    Sein Auto war zu klein und das erschien Nick nur richtig. Immerhin war hier die Rede von der Befreiung von Vanessas Bruder die Rede gewesen und nicht vom Transport einer halben Fussballmannschaft.
    Er hielt den Mund und überließ Vanessa die Organisation. Sie wusste sicherlich, was zu tun war, und sie arbeitete scheinbar schon an einer Lösung, selbstbewusst, entschlossen, ganz so, wie er sie kannte und liebte. Doch als Fabian zusammen brach, sah er Vanessas Verletzlichkeit und ohne Worte ergriff er ihre Hand. Er verfolgte kommentarlos das Geschehen und zur allgemeinen Erleichterung erholte sich Fabian rasch nur um dann von der Vernichtung von Aachen zu orakeln.
    Nick war kein Anhängerung von Armageddon und Weltuntergangsprognosen. Er blickte Vanessa fragend an und vernahm Natalies Worte. Verhindern? Sie? Wie das denn? Sollten sie nicht besser ihre Familie retten und so viele Leute wie möglich warnen? Noch ehe Nick einen Einwand formuliert hatte, strich er diesen Gedanken angesichts der Unmöglichkeit dieses Vorhabens. Ihnen blieb wenn überhaupt tatsächlich nur die Option, die Vernichtung der Stadt zu verhindern.

    "Wie wird das passieren?", fragte er nach Natalies Feststellung und zog Vanessa näher an sich heran.

  3. #403
    Mitglied Avatar von Sphinx
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    Es war dunkel, alles war dunkel, als hätte man ihr das Licht ausgeknipst. Kurz war da das Wollen, dass die Schwärze vorhielt, aber dann stellte sie fest, dass ihr Herz viel zu schnell schlug als das sie schlafen könnte, oder bewusstlos sein, oder tot. Und was war eigentlich passiert? Darüber wollte sie nicht nachdenken, denn die Gedanken waren unwillkommen, sie taten weh, schmerzen nur beim Streifen, bis sie in ihr Gedächtnis platzten wie ungefragte Eindringlinge auf einer Party.
    ...irgendwas hatte sie geschrammt... da war kein Boden unter ihren Füßen... das Poltern über Metall das nachgab... Lautes Klirren... Noch lauteres Keifen und ein unsagbares Brennen im Hals... Schreck... ein Ruck... Straße, Kurve, Bremsen... Magnus... Eigentlich war sie doch im Auto gesessen, zumindest war es das woran sich Karma erinnerte, aber das andere war auch passiert, nur andersrum. jetzt lag sie da, irgendwo, vermutlich am Boden, auf der Straße, dass würde jedenfalls das unangenehme Pieksen erklären, danach auch das Brennen, wo sie über den Asfalt gerutscht war oder von möglichen Schnitten der Scheibe. Aber wie konnte sie durch die Scheibe geflogen sein? Mit dem Kopf vorran? Der tat doch aber gar nicht so weh... Nicht so wie das andere, das sie jetzt in die Realität holte, wo sie plötzlich die Augen aufriss und in die Dunkelheit starrte. Dunkelheit mit Lichtern, Sternenhimmel. Dann waren da Gesichter, die sie kannte... mehr oder weniger... Geräusche, Stimme, Motorlärm, dröhnten in ihren Ohren, aber da war auch dieses seltsame Klingen, ein Nachhall dieses komischen Kreischens... wie in der Wohnung da...
    "...AAAAAAlles gut..." erklärte die Schülerin dann aber und wedelte mit ihren Händen in der Luft herum, bis sie sich damit abstützte um sich aufzusetzen, aber in diesem Vorhaben hielt sie dann doch kurz inne weil sich alles irgendwie drehte...

  4. #404
    Mitglied Avatar von Blue Lion
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    Dies ist ein Probepost, da ich mir nicht ganz sicher bin, wo ich mich in welchem Zustand befinde, aber irgendwo muss man ja mal anfangen!

    Kangxins Kopf brummte, er brauchte einen Moment, damit das Dröhnen in seinen Ohren aufhörte und und er seine Umwelt wieder erfassen konnte. Er bekam mit, wie Natalya nach den Überlebenden sah und Karma sich langsam auf den Weg in die Aufrechte machte. Nachdem er ser sie erreicht hatte, half er ihr dabei. "Alles klar soweit?" seine Stimme klang noch etwas rauh. "Was war das denn?!"
    Geändert von Blue Lion (14.10.2012 um 18:25 Uhr)

  5. #405
    Mitglied Avatar von Felina Noctis
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    Einen Moment lang starrte Penny auf den Aufzug. Zu ihrer Erleichterung war dieser leer. Schnell stellte sie sich in die Lichtschranke und wollte Kjell schon deuten ihr zu folgen, als ihr Blick auf das Labor fiel. Sie zögerte und warf einen unsicheren Blick zu ihrem Begleiter. "Versuch die Schranke dauerhaft zu blockieren und komm her! Hier ist ein Labor, vielleicht finden wir eine Möglichkeit dein Plättchen zu entfernen - so wie ich dich verstanden habe bist du ohne um einiges hilfreicher! Vielleicht finden wir auch Informationen... und die Aufzugtür könnten ebenfalls blockieren, damit sie hier herkommen..." Sie wirkte unsicher. Am Liebsten wäre sie sofort geflohen, doch gleichzeitig hoffte sie, diesen Alptraum dauerhaft beenden zu können... wenn sie nur herausfinden könnte, was hier gespielt wurde.
    "It does not do to dwell on dreams and forget to live."
    J. K. Rowling


  6. #406
    Mitglied Avatar von Matrix
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    Mark zuckte unmerklich mit den Schultern, sie mussten wohl auf seinen Vater hören, auch wenn ihm das alles gerade nicht behakte. Wo waren sie hier nur hinein geraten und vorallem, was hatte sein Vater damit zu tun? Die Fragen die in seinem Kopf herumschwirrten wurden immer mehr und er hatte das Gefühl, dass alles gerade ein wenig viel für ihn war.
    Mark traute sich gar nicht seinem Vater irgendeine Frage zu stellen, denn im Moment war sein Vater wohl alles andere als gut gelaunt.

  7. #407
    Mitglied Avatar von Morgaine
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    Luka hatte den vermeintlichen Schwächeanfall von Fabian genutzt um seine Vitalwerte zu checken. Aufs schlimmste gefasst, hieß in seinem Beruf: Reanimation. Schlicht und ergreifend eine Herz-Druck-Massage durchführen mit allen Nebentätigkeiten die dafür nötig waren.

    Doch als sein ehemaliger Patient der Gruppe mitteilte, dass Aachen die Nacht nicht überstehen würde, wenn sie nichts unternehmen, hatte Luka einen ganz anderen Begriff von "Aufs schlimmste gefasst sein".
    So langsam wurde es ihm zu viel. Erst war da Fabian der zu Unrecht auf seiner Station festgehalten wurde. Dann kamen andere dazu. Auf einmal hieß es, dass es Menschen gäbe, die besondere Fähigkeiten hätten. Schön und gut. Vielleicht gehörten sie alle in die Psychiatrie. Doch als er seine eigenen Fähigkeiten, aktiviert durch Vanessa, erlebte, wurde ihm schlagartig klar, dass sie etwas besonderes waren. Personen die etwas bewirken konnten.
    Aber ganz Aachen retten? Wie sollten sie denn eine Stadt mit mehr als 250.000 Einwohnern retten? Sie waren Teenager. Irgendetwas zwischen Erwachsene und Kinder.

    Die aufkommenden Fragen beeindruckten Luka. "Wo müssen wir hin?", "Wie wird das passieren?". Der einzige Gedanke den er selbst in diesem Moment hatte war: "Ihr habt dochn Knall!"
    Doch, vielleicht war genau dieser Knall ausschlaggebend dafür, dass sie es geschafft hatten, einen Patienten von einer strengbewachten geschlossenen Psychiatrie raus zu schmuggeln. Ausschlaggebend dafür, dass sie Kräfte hatten, die sich kein Mensch auch nur ansatzweise vorstellen konnte.
    Und letzten Endes auch ausschlaggebend dafür, dem Ganzen hier weiter zu folgen und daran zu Glauben, dass Aachen vernichtet wird wenn sie nichts unternehmen.

    Fabian, du bist der einzige der uns sagen kann wo wir hin müssen. Wenn es wirklich stimmt, dass Aachen untergeht und, dass wir die einzigen sind die das verhindern können, dann liegt es nun in deiner Hand uns dorthin zu führen.“, sagte Luka mit einer emotionslosen Stimme und ausdruckslosen Miene. Wir retten Aachen, dachte Luka, wir retten Aachen und Morgen die ganze Welt. Er grinste. Noch war ein gewisser Zweifel in seinen Gedanken. Durch die Ereignisse in dieser Nacht würde er nie wieder zweifeln. Weder an sich, noch an seinen neu gewonnenen Freunden.

  8. #408
    Alumnus (ehemaliges Teammitglied) Avatar von Foxx
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    Pariser Ring, in einem Krankenwagen

    Luke konnte selbst noch nicht so recht glauben, dass er gerade einen Krankenwagen mit Blaulicht und Sirene fuhr – noch dazu einen, den er mithilfe seiner „neuen Freunde“ entwendet hatte. Er war Pfleger, kein Rettungssanitäter … und dennoch war es seine eigene Idee gewesen. Er hatte sich die Worte sagen hören, als kämen sie von einem Dritten und was noch verrückter war: Sie alle hatten sofort zugestimmt, die Idee nicht nur angenommen sondern sogar gelobt. Nick hatte allein durch Handauflegen den Wagen kurzgeschlossen und saß nun neben ihm vorne in der Fahrerkabine, während Natalie, Fabian, Jamie und Vanessa hinten waren. Auf diese Weise hatten sie nicht nur das Sitzplatzproblem von Nicks Wagen umgangen, sondern konnten auch noch so schnell wie möglich zum Lousberg fahren, wo sie laut Fabians Vision hinmussten, wollten sie die angebliche Vernichtung der Stadt aufhalten.

    Hinten gab Fabian noch einmal die Details seiner Vision zu Protokoll: Er hatte gesehen, wie ein Mann, den er als russisch oder ukrainisch oder wenigstens osteuropäisch beschrieb, sich anscheinend im Kampf mit gleich mehreren anderen Personen befand – wobei anscheinend mehrere der Anwesenden besondere Fähigkeiten und Kräfte einsetzten. „Eigentlich scheint er zu gewinnen“, beschrieb Fabian weiter, „aber dann … verliert er die Kontrolle. Seine Kraft, sie hat irgendwas mit der Schwerkraft zu tun. Ich habe gesehen, wie Autos und Mülltonnen zu schweben beginnen, dann plötzlich zu Boden stürzen und vom eigenen Gewicht zermalmt werden. Häuser stürzen ein, Menschen werden vom reinen Luftdruck zerquetscht … er hat geschrien, aber er konnte es selbst nicht mehr aufhalten.“ Fabians Stimme zitterte und erstarb und er vergrub das Gesicht in den Händen. Offensichtlich waren die Bilder vor seinem geistigen Auge mehr als nur verstörend. Die anderen begannen zu verstehen, weshalb er wegen eines psychischen Traumas eingeliefert worden war. Dann aber blickte er auf und sah zu Natalie: „Mark, Matze und Katha … die waren auch da!“

    ***

    Bade GmbH, Untergeschoss

    Kjell sah Penny einen Augenblick lang mit fragendem und verwundertem Blick an. Täuschte sie sich, oder lag auch etwas Wütendes in diesen hellen, lindgrünen Augen des Skandinaviers? Nein, es war Angst … Er schien zu überlegen, sah an sich hinab, beugte sich schließlich runter und riss dann mit einem Ruck den untersten blaugrauen Saum seines linken Hosenbeins ab. Penny spürte ihre eigene Ungeduld und bekämpfte das Bedürfnis auf ihrer Unterlippe herumzukauen, während Kjell den Stoffstreifen so in den Schlitz zwischen der Schleusentür und der Wand zu drapieren versuchte, dass diese die Lichtschranke blockierte. Schließlich hatte er Erfolg, der Stoff hielt und Kjell warf ihr ein triumphierendes Grinsen zu, während er auf sie zulief. „Was kommt da hinten?“, fragte er und machte eine Kopfbewegung in Richtung der Abbiegung hinter der Aufzugstür. Penny hatte vor lauter Aufgregung völlig vergessen, dass der Gang dort nach links abknickte. Als sie aber einen Blick hinein warf, konnte sie sehen, dass sie dort scheinbar nichts als eine Sackgasse erwartete. Ein abrollendes Geräusch ließ sie zusammenzucken und in der Befürchtung, die Schleusentür könne sich trotz Kjells Versuch, sie zu blockieren, doch schließen, fuhr sie herum – doch es war nur die Aufzugstür. Kjell drückte bereits den Rufknopf und die Türe öffnete sich wieder. „Penny“, begann er und sah sie eindringlich an, „wir sollten hier so schnell wie möglich raus. Bist Du sicher, dass Du in dieses Labor willst?“

    ***

    Lousberg,Försterstraße

    Irgendwann – sein Zeitgefühl war völlig hinüber, es erschien ihm, als dehne jede Minute sich in die Ewigkeit – hatte Magnus es schließlich geschafft, seinen Gurt zu lösen und die Autotür zu öffnen. Als er ausstieg, spürte er einen Schmerz wie von unzähligen Nadeln im Nacken – offensichtlich war die Vollbremsung auch an ihm nicht spurlos vorüber gegangen und er konnte nur hoffen, nicht ein handfestes Schleudertrauma davon getragen zu haben.
    Die kalte, herbstliche Nachtluft schlug ihm entgegen und half ihm, einen klaren Kopf zu bekommen. Er rekapitulierte, was geschehen war: Auf der Fahrt hierher hatten Katharina und die Osteuropäerin gedroht in Streit auszubrechen und ihn hatte ein eigenartiges Gefühl ergriffen, eine Empfindung, die er zuvor schon in der Wohnung von Katharinas Vater erfahren hatte und die er nicht zuordnen konnte. Um davon nicht überwältigt zu werden und gar die Kontrolle über den Wagen zu verlieren hatte er eine Vollbremsung absolviert … wobei er nicht bedacht hatte, dass Katharina anscheinend nicht angeschnallt war.

    Nun, da er nach scheinbar minutenlanger Tatenlosigkeit endlich aus dem Wagen kam, hatten Natalja und Kangxin der aus der Frontscheibe geschleuderten Katharina bereits aufgeholfen und wie durch ein Wunder schien sie unverletzt, jedenfalls physisch. Als er nähertrat, funkelten ihn zwei Paar wütende Frauenaugen an – nur Kangxin schien weniger aufgebracht als vielmehr erleichtert, dass nichts Schlimmeres geschehen war. „Bist du eigentlich völlig jeck?“, spie Katharina ihm entgegen. Er wollte antworten, dass sie diejenige war, die sich nicht angeschnallt hatte, doch die Worte wollten nicht hinaus. Stattdessen fokussierte sein Blick sich auf einen Punkt hinter der Teenagerin, wo aus der Dunkelheit der Försterstraße gerade eine Gestalt auf sie zuschritt, mit entschlossenem, raschem Gang. Zu seiner Überraschung erkannte er den Motorradfahrer, der sie gerade noch passiert hatte. Zugleich hörte er, wie sich auch von hinten ein Fahrzeug näherte.

    *
    Marc saß auf der Rückbank des 3er BMWs seines Vaters und verkniff es sich, einen Blick in den Rückspiegel zu werfen, wo ihm der unergründlich besorgte und zugleich wütende Blick seines Vaters erwarten konnte. Matze saß neben ihm und hatte offenbar beschlossen, geradezu gewaltsam aus dem Fenster in die Aachener Nacht hinaus zu blicken. Wie Marcs Vater es verlangt hatte, hatte Matze seine Eltern informiert, dass er heute Nacht bei Marc schlafen würde. Nun waren sie auf dem Weg zurück zum Haus der Reisens. Marc hatte keine Ahnung, was sie dort erwarten würde – sein Vater hatte kaum etwas gesagt, seit sie das Hotel verlassen hatten und Marc beschlich das Gefühl, dass auch dieser noch selbst noch nicht so wirklich wusste, was er denn sagen sollte.

    Als sie von der Ludwigsallee auf die Lousbergstraße einbogen, überkam Marc ein eigenartiges Gefühl. Ein für ihn nicht ergründlicher, aber aufdringlicher Geruch schien in der Luft zu liegen. Kurz darauf bogen sie in die Försterstraße ab und sein Vater bremste das Fahrzeug stark ab. „Was zur Hölle ..?“, hörte er ihn sagen und die Worte veranlassten ihn, einen Blick nach vorne durch die Frontscheibe zu werfen. Er sah, dass kurz vor ihnen einen Fahrzeug mitten auf der Straße gehalten hatte; davor standen inmitten von unzähligen kleinen Glassplittern mehrere Personen, von denen eine sich gerade erst erhob und noch wackelig auf den Beinen wirkte.
    Geändert von Foxx (18.04.2014 um 12:38 Uhr)

  9. #409
    Mod Batman-Forum Avatar von Felicat
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    Natalie war noch nie in einem Krankenwagen gesessen und auch wenn sie sich zu gerne näher umgesehen hätte, Fabi neben ihr sah noch immer nicht gut aus. Davon abgesehen klang seine ganze Geschichte auch nicht gut und sie legte tröstend einen Arm um seine Schultern, denn ihn so zu sehen, seine sonst so kräftige Stimme so wackelig zu hören, schmerzte sie sehr.
    Sie konnte sich nur zu gut vorstellen, was Fabi gesehen hatte. Wenn das wahr würde...
    Da sah Fabi sie plötzlichdirekt an und seine nächsten Worte ließen Natalie fast das Blut in den Adern gefrieren. "Was?" Sie atmete schneller. "Das hört sich furchtbar an! Wenn sie... sie zerquetscht werden..." Sie verstummte kurz, um sich wieder zu sammeln, aber derharte Zug um ihren Mund verriet weiterhin ihre Angst. "Wie können wir verhindern, daß dieser Kerl die Kontrolle verliert? Hast du irgendetwas gesehen, Fabi?"
    Jemanden sterben zu lassen erschien ihr wie aus einem Alptraum. Das mußten sie einfach verhindern!

  10. #410
    Mitglied Avatar von Felina Noctis
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    Einen Moment lang schloss Penny die Augen und atmete tief durch. Erneut schalt sie sich dafür, nicht weit genug gedacht und das modifizierte Plättchen zurückgelassen zu haben. Aber Kjell hatte Recht. Jeden Moment konnte jemandem auffallen, dass irgendetwas nicht stimmte und schon wären sie erneut gefangen. Also blickte sie ihn an und nickte "Ok, du hast Recht, wir haben keine Zeit zu verlieren. Aber sobald wir hier raus sind, werden wir gemeinsam eine Lösung suchen. Deal?" Dabei schob sie sich an ihm vorbei in den Aufzug. "Welches Stockwerk?"
    "It does not do to dwell on dreams and forget to live."
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  11. #411
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    Noch immer leicht konfus blickte Magnus abwechselnd von Katharina zu Natalja, dann zu Kangxin, und dann wieder zu Katharina.
    Plötzlich schritt der Motorradfahrer auf sie zu. "Schei§e" murmelte Magnus. Er machte eine hastige Bewegung in Richtung des Fremden. Irgendwie hielt er ihn für all das hier verantwortlich. Magnus war sich sicher, dass er ihnen gefolgt war und etwas Starkes in seinem Inneren sprang auf diesen Typen an. Er machte Magnus rasend und nun würde er ihn stellen.

    "Komm her du verdammter ..." begann er seinen 'wohlüberlegten' Satz.
    Lebe mit deinem Jahrhundert, aber sei nicht sein Geschöpf.

  12. #412
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    "Was ist denn hier passiert?" fragte Mark mehr an sich gewandt, als an seinen Vater oder besten Freund. Er hatte das Gefühl, als ob die Nacht noch länger werden würde und er noch auf seine Antworten warten musste. Falls er jemals überhaupt welche von seinem Vater bekommen sollte.
    Mark öffnete die Wagentür und lief auf die Unfallstelle zu. "Ist jemand verletzt und kann man helfen?" fragte Mark in die Gruppe. Bei seiner Frage musterte er die Unfallstelle und überlegte sich, wie dies wohl zustande gekommen war.

  13. #413
    Alumnus (ehemaliges Teammitglied) Avatar von Foxx
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    16
    Bade GmbH, Aufzug

    Kjell wirkte erleichtert und folgte Penny in die Aufzugskabine. Auf ihre Frage hin zuckte er mit den Schultern. „Scheint, als sei das nicht unsere Entscheidung“, meinte er, und deutete auf das stahlgraue Feld zur Registrierung des Wachausweises, welches dank des völligen Fehlens weiterer Knöpfe oder Bedienelemente trotz seiner Einfachheit ins Auge stach.

    Als Penny die Karte daran hielt, schloss die Tür sich umgehend und der Aufzug setzte sich in Bewegung. Sie bemerkte, dass Kjell neben ihr sich nervös in den Handflächen kratzte. Die Fahrt schien ihr zu lang, um nur vom Keller ins Erdgeschoss zu führen …

    Dann hielt der Lift abrupt und Penny verspürte dieses typische Kribbeln im Magen, welches irgendwo zwischen Aufregung, Übelkeit und Nervenkitzel anzusiedeln war. Vor ihnen öffnete sich die Tür. Dahinter lag ein simpler Flur mit schmuckloser Rauhfasertapete.


    ***

    Lousberg, Försterstraße

    Magnus war sich nicht recht sicher, ob der Fremde seiner Aufforderung tatsächlich nachkam oder nicht ohnehin vorhatte unbeirrt weiter auf sie zuzuschreiten. Etwas an den Bewegungen dieses Mannes kam ihm auf schaurige Art bekannt vor, wenn auch Schutzkleidung und Helm nicht viel von ihm erkennen ließen. Unvermittelt hob der Fremde den linken Arm, Hand und Finger weit gespreizt, ehe er sie in einer ruckartigen, aggressiven Bewegung zur Faust ballte. Magnus wusste nicht, was ohrenbetäubender war – Katharinas gellender Schrei oder das metallische Kreischen seines Fiestas als dieser wie von einer unsichtbaren Presse zerquetscht wurde wie eine Coladose.

    Mark hatte kaum den Wagen seines Vaters verlassen, als ihn ein Anblick erreichte, den er sobald nicht vergessen würde: Wie von Geisterhand wurde das Auto, hinter dem sein Vater gehalten hatte, zusammengedrückt wie eine trockene Papierverpackung. Im nächsten Augenblick traf ihn etwas von der Seite mit solcher Wucht, dass er zu Boden gerissen wurde. Ein plötzlicher Schmerz durchstrahlte seine linke Schulter und er brauchte einen Moment, bis er begriff, dass es der Aufprall auf den Asphalt war. Orientierungslos blickt er nach rechts, von wo aus er umgeworfen worden war, und erblickte die ängstlichen Augen seines Vaters, der etwas sagte, was Mark nicht gleich begriff, doch die Mischung aus Panik und Eindringlichkeit in Klaus Reis‘ Augen waren überzeugend. Er sah, wie sein Vater sich erhob und erst jetzt merkte er, wie das Druckgefühl auf seinen Oberkörper nachließ.


    *


    Natalie sah, wie Fabi ansetzte, den Kopf zu schütteln, doch plötzlich ging ein Ruck durch ihre Körper und sie verlor nicht nur ihren Freund aus dem Blick, sondern gänzlich die Orientierung. Sie hörte metallisches Klirren, als medizinische Instrumente durch den Wagen geschleudert wurden, fühlte die eigene Schwerelosigkeit, als ihr Körper den Kontakt zum Boden verlor, registrierte Lukes per Sprechanlage durchgegebene Warnung, die zu spät kam, und erwartete in einer Mischung aus Furcht und Neugier den harten Aufprall der folgen musste.

    Doch nichts dergleichen geschah.
    Stattdessen fand sie sich auf dem Boden liegend vor, jedoch ohne sich daran zu erinnern, jemals eine Kollision erlitten zu haben. Neben sich hörte sie einen Stöhnen, das entweder von Fabian oder von Jamie stammen musste.


    Erst als sich wie aus dem Nichts die Szenerie vor ihnen aufgetan und ihn zum unmittelbaren Anhalten genötigt hatte, war Luke klar geworden, wie schnell er tatsächlich fuhr. Er überblickte nicht vollständig, was er sah, doch vor ihm auf der Försterstraße standen mitten auf der Fahrbahn gleich zwei PKW, von denen der eine aussah, als sei er von einem Panzer überrollt worden; ein junges Mädchen erhob sich mühsam inmitten von Scherben, ein Mann in Motorradkleidung und mit Helm schritt auf einen anderen zu, der aussah wie ein Sprössling zweier 68er Deutschlehrer, dahinter stürzte ein Mann um die 40 sich gerade auf einen Teeanger und riss diesen zu Boden. Das einzige, was dem Krankenpfleger noch übrig blieb, war eine Vollbremsung und er war erstaunt von den eigenen Reflexen, als er mit beiden Füßen und aller Kraft Brems- und Kupplungspedale durchtrat als wolle er sie durch den Unterboden hindurch befördern. Geistesgegenwärtig schnappte er sich das Sprechgerät, um die Insassen hinten zu warnen. Nick spürte, wie er von den Trägheitskräften in den Sicherheitsgurt gedrückt wurde und dieser sich auf seiner Brust abdrückte.
    Geändert von Foxx (21.04.2014 um 19:37 Uhr)

  14. #414
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    Magnus blieb augenblicklich stehen, riss schützend die Arme nach oben und begab sich in eine Deckungshaltung. Adrenalin schoss durch seine Adern. Nicht nur, dass ihm der Fremde - warum auch immer - so schon eine Gänsehaut bereitete, jetzt bedrohte er eindeutig sein Leben und das aller anderen hier. Was und wie auch immer der Typ das gemacht hatte, was Magnus aus dem Augenwinkel hatte sehen können, es reichte um ihm zu bedeuten, dass jetzt nicht die Zeit war darüber nachzudenken. Für sein Auto war es offensichtlich sowieso zu spät.

    Blitzschnell machte er kehrt, packte Katharina am Arm und versuchte sie mit sich zu ziehen. Den anderen beiden rief er ein knappes "Weg hier!" zu und rannte dann auf das nächste Grundstück zu. Mittlerweile kannte er sich hier aus. Jiao und er hatten Freunde, die noch studierten. Er musste nur ein paar Straßen querfeldein kommen. Dort waren genügend Studentenwohnheime. Wenn sie weit genug kamen, dann würde er es auch am Bahnhof oder direkt bei der Uni versuchen. Fakt war, er brauchte Hilfe; das, was ihnen heute passiert war, war einfach zu ....

    Plötzlich reifte ein Gedanke in ihm: der Einbrecher heute morgen in der Wohnung ... der hatte eine ebensolche Bewegeung gemacht und Magnus von den Füßen geholt. Vielleicht war das der Typ, der ihnen nun auf den Fersen war. ... Egal, jetzt mussten sie erst einmal weg von hier.
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  15. #415
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    Es brauchte nicht viel Kraft um Karma vom Boden aufzuheben, was angesichts zwei paar helfender Hände doch sehr gut gelang, doch blieb das stehen auf eigenen Beinen weiterhin eine Schwierigkeit. Noch immer war ihr schwindlig, die Hände zitterten unkontrolliert und neben dem schwankenden Kreislauf, der Wut und dem nachhallenden Schock, hatte die Schülerin eigentlich nur das Bedürfnis nach einer Zigarette. Es erklärte zumindest warum sie den armen Magnus erstmal anschrie und ausserdem hatte sie sich bestimmt einen Fingernagel abgebrochen.
    Doch ihr kleines Herz kam nicht zur Ruhe, begann erneut zu flattern wie ein panisch aufgescheuchter Spatz, dass ihr weiterhin die Brust so weh tat, als das schabende Metallgeräusch und das zerdrückte Auto sie zusammen zucken ließ. Dann noch ein Auto. Ihr Verstand realisierte die Bedrängnis in der sie sich befanden, vor und hinter ihnen Gefahr, offensichtlich - auf die Idee, dass in den weiteren Ankömmlingen keine Gefahr lauerte kam sie nicht, denn immerhin war ihre Paranoia und ihr Pessimismus bestimmend in diesem Überlebenskampf.

    Doch wo sie das Auto und seine Insassen nur am Rande wahr nahm, fokussierte sich der Blick aus den hellen Katzenaugen auf den Motorradfahrer. Die Art wie er sich bewegte, der Hauch dieses Gewichtes, sich erinnerte sich weniger, als das sie Schlüsse zog. Hier gab es nur einen Einbrecher dem sie einen Atlas über den Schädel gezogen hatte, dem sie etwas weggenommen hatte, der in ihr Zuhause eingedrungen war und nicht den Eindruck machte ihr Gutscheine für einen Abenteuerpark geben zu wollen. Jetzt hatte er auch noch seine Freunde mitgebracht.
    Magnus zerrte an ihr, packte sie, sie stolperte mehr mit ihm, um nicht hinzufallen, die ersten Schritte, ohne den Blick zu lösen. Noch nie hatte sie soviel Angst und Wut zugleich empfunden, etwas das ihren Verstand in Wahnsinn zu ertränken schien und das Brennen in ihrem Hals nur förderte, als würde es ihr die Luft zum atmen nehmen. Alles war so surreal, dass es ein bizarrer Traum sein konnte oder eine Realität, in der Weglaufen rein gar nichts brachte, also blieb sie plötzlich stehen und überließ Magnus schlichtweg eine Armstulpe aus der ihr zierliches Gelenk rutschte um seinem Zug zu entkommen.
    Er würde ihr sicher auch nicht erklären, was er von ihr wollte, das wurde ihr bewusst da nach wie vor zitternde Finger die Schläfen suchten, durch die Haarsträhnen streichend, zu ihren noch klingelnden Ohren. Davon hatte sie gelesen, so oft. Schiere Verzweiflung, genährt von dem Drang danach ihn zu strafen und sich zu schützen, im Kampf um eine vernünftige Entscheidung, die es in so einer Situation nicht gab. Sie wollte nicht sterben. Der ohnehin schon schnell flatternde Brustkorb stockte, nur kurz, ehe sie die Luft scharf einsog, dem panischen Gefühl einfach nicht mehr entkam, dass sie veranlasste einfach zu schreien...

  16. #416
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    Als Karmas Arm aus der Stulpe glitt und somit mit einem Mal der Widerstand fehlte, gegen den er sich bis gerade beim Ziehen gestemmt hatte, geriet Magnus ins Taumeln und benötigte einige unbeholfene Schritte, ehe er sich fangen und einen Sturz vermeiden konnte. Instinktiv wandte er sich um, um zu sehen, ob Karma gestürzt war, doch stattdessen hatte diese sich anscheinend entschlossen ihrem Angreifer zu trotzen. Voller Entsetzen konnte Magnus sehen, wie seine Nachbarin sich umwandte, dem Mann zu, dem sie – er war sich nun sicher, dass es der Gleiche war – vor vielleicht gerade mal einer Stunde nur knapp entronnen waren.

    Dann schrie Karma.

    Sie spürte die Energie, die ihrer Stimme inne lag, spürte die Wucht, fühlte gar so etwas wie einen Rückschlag, als hätte sie eine Waffe abgefeuert, doch ihr Stand war fest … fester als es ihr selbst bewusst war.

    Wie der Todesschrei einer rasenden Sirene, so zerschnitt Karmas Stimme die Luft. Das Klirren von Glas war zu hören, als die Scheiben von Klaus Reis‘ 3er BMW sowie die des Krankenwagen und womöglich auch die der nächsten Wohnhäuser zerbarsten. Nick und Luke, welche sich noch von der knapp geglückten Vollbremsung erholten, konnte gerade noch rechtzeitig die Arme hochreißen um Gesicht und Augen zu schützen. Marc, der sich noch reorientierte, nachdem sein Vater ihn zu Boden gerissen hatte, traf die Intensität des Schreis so plötzlich und schmerzhaft, dass er glaubte, jemand durchsteche ihm mit einer Klinge die Trommelfelle.

    Magnus und Karma sahen, wie der Motorradfahrer seinen Schritt stoppte, vielleicht eine knappe Millisekunde ehe die Druckwelle ihn erfasste und von den Füßen riss. Kangxin und Natalja, welche etwas dahinter standen, erging es kaum besser, auch sie wurden von der Wucht des Schalls ergriffen und zu Boden geworfen, während die Frequenz wie Säure in ihren Gehörgängen brannte. Den Fremden aber traf der Impuls frontal und mit ungebremster Kraft, so dass die Energie ihn einige Meter weit schleuderte und er in einen Vorgartenzaun krachte, welcher splitternd zerbarst. Inmitten von Holztrümmer und Strauch- und Pflanzenteilen blieb die Gestalt reglos liegen.

    Dann wurde es still. So schien es jedenfalls einen Augenblick, ehe man sich der heulenden Alarmanlage bewusst wurde, die in einem der umliegenden Häuser losgegangen sein musste, als dessen Scheiben zersprungen waren. Karma hatte kurz das Gefühl, alle Luft sei aus ihr gewichen und sie hörte das Geräusch ihres eigenen tiefen Atemzuges wie aus weiter Ferne.
    Geändert von Foxx (21.04.2014 um 20:59 Uhr)

  17. #417
    Mod Batman-Forum Avatar von Felicat
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    Noch bevor Natalie Fabis Antwort wirklich erahnen konnte, riß es sie von dem Sitz. Ein merkwürdiges Gefühl raste durch ihren Körper, ähnlich dem, das sie sonst verspürte, wenn sie in einem Traum eine Klippe hinunterfiel. Die Zeit schien ihr einen Moment lang stillzustehen. Wie seltsam... Um sie herum flogen irgendwelche Gegenstände, Lukas Stimme dröhnte von irgendwoher eine Warnung... Es war wie in einem Film! Und doch konnte es nur schmerzhaft enden. Sie hielt den Atem an in der Erwartung von Schmerz, doch plötzlich lag sie auf dem Boden und doch schmerzte ihr Rücken nicht. Was war das denn? Vielleicht der Schock? Ein Stöhnen ließ sie den Kopf heben und sie suchte noch desorientiert nach dessen Ursprung, doch bevor sie sich wirklich darauf konzentrieren konnte, fühlte sie ein Beben durch sich laufen. Nein, nicht durch sich! Der Wagen! Plötzlich barsten die Scheiben klirrend und mit einem Aufschrei riß Natalie die Hände vors Gesicht, als um und auf sie Scherben regneten. Ein unangenehmes Geräusch bohrte sich in ihren Schädel und Natalies Hände fuhren über ihre schutzlosen Ohren. War das die Sirene des Krankenwagens?

  18. #418
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    Nur allmählich kehrten Magnus' Sinne zurück. Er erinnerte sich an Kriegsfilme und dass es den Soldaten dort ähnlich ging, nachdem eine Granate neben ihnen eplodiert war. Magnus versuchte alles eben geschehene abzuschütteln und bemerkte erst in der Bewegung, dass er den Mund weit aufgerissen und seine Hände auf beide Ohren gelegt hatte. Behutsam kam er wieder zu sich. "Was zum Teufel ...?!?" entfuhr es ihm und indirekt sprach er damit Katharina an. Allerdings bewegte er sich nicht auf sie zu. Gerade eben hatte sie sich von ihm befreit und dann hatte sie ... hatte sie ... . Er wusste es nicht. Magnus war maximal verwirrt und entschied sich bewusst dazu in dieser ruhigen Haltung, seiner beinahe Schockstarre zu verbleiben. Dieses ... mächtige Mädchen würde er zunächst nicht mehr einfach anfassen.

  19. #419
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    Eben noch hatte ihr Herz einen langen, sehr langen Augenblick ausgesetzt, einfach aufgehört zu schlagen, als sie in einem zeitlosen Moment den Atem inne gehalten hatte, um ihn danach zu entlassen, mit einer Wucht, Lautstärke und Macht die sie insgeheim erhofft aber realistisch nie erwartet hatte. Es war wie Feuer, der gefühlt erste Atemzug, danach, ein Vulkan im Innern, der brodelte und dessen Hitze sich schlagartig entfesselte, dabei jede Faser an der sie vorbei schrammte schmerzlich versengte, zumindest fühlte es sich so an.
    Ihre Lungen brannten, ihr Hals, ihr Gaumen, die Ohren klingelten unliebsam und von dem unsichbaren Schlag getroffen stolperte Karma selbst etwas zurück, torkelte auf wackeligen Beinen, während ihre Knie zitterten und sie sich kaum noch wirklich auf den Beinen halten konnte, nachdem sie ihre Tat realisiert hatte, was da passiert war, was sie getan hatte und jede Zelle ihres Körpers erstarrte in blanker Panik und Ehrfurcht, ebenso wie purer Erschöpfung.
    Ihr Kiefer knackte als der Mund sich schließen wollte, nur um wieder geöffnet zu werden in fassungslosen Worten die ihre Zunge doch nicht passierten und ungehört vergingen. Hatte sie das wirklich getan? Was bitte stimmte nicht mit ihr? Was für ein Monster war sie? Was für ein Monster war der Kerl? Und was in Dreiteufelsnamen war hier eigentlich wirklich los?!

    Mit großen Augen, die ihr eigenes Entsetzen kaum verbergen konnte, fuhr ihr Kopf herum, wo sie Magnus suchend ansah, abschätzend und furchtsam vor seiner Reaktion, danach mit nicht weniger unsicherem Blick auf über die anderen wandernd, Kangxin, Natalja, die Neuankömmlinge.
    Jetzt war es offiziell. Sie war ein verdammter Freak!
    Und irgendwie gab es jetzt auch kein zurück mehr. Nochmals ein Blick über die anderen, wandte sie sich wieder ab, dem Verfolger zu, der jetzt irgendwo im Gras lag. Sich der Gefahr stellen? Die Chance nutzen und weg zu laufen? Aber Magnus hatte sie angesehen, als wäre sie ein Alien... er würde sich sicher nicht mehr mit ihr abgeben wollen. Sie war allein. Noch etwas zittrig fiel dann eine Entscheidung, Mut aus der Stärke eben selbst erfahrener Macht, als sie begann erst in kleinen Schritten auf ihren Verfolger zuzugehen... mit Glück war er bewusstlos und... dann... dann..... dann würde man sehen.
    Ein Plan sah jedenfalls anders aus. Wenn jetzt nur ihr Vater hier wäre...

  20. #420
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    Magnus sah in diesem Moment, in welchem Karma sich zu ihm drehte, die Verzweiflung in den Augen des Mädchens ... und er scholt sich für seine eigenen Gedanken; er scholt sich auch für seine Angst und dafür, dass er sich für's Nichtstun entschieden hatte. Gerade in diesem Moment wandte sich das Mädchen wieder von ihm ab. "Katharina" flüstert er, mehr, als dass er es sprach.
    Lebe mit deinem Jahrhundert, aber sei nicht sein Geschöpf.

  21. #421
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    Und das wars auch schon wieder mit dem Mut.
    Gerade mal zwei Schritte hatte der sie getragen als ihr eiskalt wurde und die Einbildung sie habe ihren Namen gehört brachte sie dazu inne zu halten. Ihr Gehör wollte noch nicht so funktionieren, die Sirenen wirkten aus weiter Ferne, wie auch die Stimme, wenn sie denn überhaupt da gewesen war. Ihr langes Haar wippte aufgeregt als sie zurück sah, zu den anderen, dann zu Magnus.
    Konnte ihr nicht irgendwer sagen was sie jetzt tun musste? Was sie tun sollte? Hilfesuchend wandte sie sich an den erschreckten Nachbarn, dem sie nie wieder unter die Augen kommen konnte. Dann aber auch wieder zu dem Verfolger, im Hin und Her der Idee gefangen, das es etwas bringen könnte sich ihm zu stellen. Der Blick wieder zu Magnus, fragend, ob weglaufen nicht doch viel klüger wäre.

  22. #422
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    Magnus sah das Mädchen verwundert an. Hatte sie ihn gehört?
    Rasch fasste er sich. Katharina musste es in eben diesem Moment weit schlechter gehen, als ihm. Er hatte schon viele Krisen erlebt und überstanden; wusste mit ihnen umzugehen und sie adäquat zu verarbeiten. Aber dieses Mädchen ... was für ein Schock musste es gewesen sein, diese Kraft aus sich herausbrechen zu sehen und zu spüren. Magnus hatte Karma in die Augen gesehen und bemerkt, wie überrascht sie selber war. Nein, so einen Schrei hatte sie zuvor wahrscheinlich noch nie aus ihrer Kehle entlassen.

    Magnus' Blick glitt von dem Mädchen weg, hin zu all dem Chaos an dem sie nun aktiv mitgewirkt hatte. Er betrachtete den Wagen, die Splitter, die Menschen und er hörte die Sirenen. Er wusste dass die der umstehenden Fahrzeuge bald Gesellschaft bekommen würden. Magnus fasste einen Entschluss ... "Katharina," sagte er, "lass' uns hier verschwinden!" Behutsam streckte er seine Hand in ihre Richtung und versuchte ihr so Offenheit und Vertrauen zu vermitteln. "Um alles Weitere kümmern wir uns später."
    Lebe mit deinem Jahrhundert, aber sei nicht sein Geschöpf.

  23. #423
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    Mark hatte das alles starr mitverfolgt und konnte das erlebte nicht glauben. Was in Gottes Namen passierte hier gerade? Das war doch alles unmöglich. Er richtete sich langsam wieder von der Straße auf und blickte sich um. Die Sirenen schienen schon bald ir Ziel erreicht zu haben. Wenn er sich ausmalte, wie dies alles erklärt werden sollte, wurde es ihm schwindlig.
    Er entschloss sich, aufzustehen und nach seinem Vater zu schauen,wollte zugleich aber nicht die Fremden aus den Augen lassen. Wieso griffen diese seinen Vater an?

  24. #424
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    Natalie war sich nicht sicher, wann es vorbei war - noch immer klingelten ihre Ohren und sie fühlte sich von etwas Warmem, Schützenden umgeben, wie in einem Kokon. Dann merkte sie, dass es Fabian war, der seinen Oberkörper schützend um sie geschlungen hatte, um sie vor den Splittern der berstenden Scheiben zu schützen. Einige Momente vergingen, ehe die beiden sicher waren, dass das sirenenartige Geräusch verklungen und von gespenstischer Stille abgelöst worden war und schließlich ließ Fabian sie los. Sie spürte seinen Blick, als er sich vergewisserte, dass ihr nichts geschehen war.

    Dann erklang abermals ein Stöhnen neben ihnen und fast im gleichen Moment wurde die Hecktür des Krankenwagens aufgerissen. Nick stand darin, sah sich nervös, fast panisch um und noch ehe seine Augen finden konnten, was sie suchten, rief er mit brüchiger Stimme: "Vanessa!"

    "Alles OK", kam die Antwort und Natalie bemerkte, dass auch Fabian einen Moment zusammengezuckt und nun erleichtert war, die Stimme seine Schwester zu vernehmen. Dann erklang abermals das Stöhnen und diesmal entdeckte Natalie die Ursache: An der Trennwand zur Fahrerkabine lag Jamie. Seine Lider flimmerten, offenbar kämpfte er mit der Bewusstlosigkeit und aus einer Platzwunde am Hinterkopf rann pulsartig das Blut. "Scheiße!", hörte sie Nick hinter sich und kurz darauf schrie er so laut er konnte: "Luke! Schnell!"

    *

    Ein metallisches Klicken unterbrach den Dialog zwischen Karma und Magnus und nahm ersterer die Entscheidung, welchem Drang in ihrem Innern sie nun folgen sollte, rascher ab, als sie es erwartet hatte: Natalja hatte soeben eine Handfeuerwaffe entsichert und auf sie gerichtet. "Keine Bewegung!", rief die Russin und setzte dann hinzu: "Sie ist Leischners Mädchen. Sie wurde geschwärzt." Karma begriff, dass dieser letzte Satz nicht ihr galt und folgte Nataljas Blick, welcher vorbei an ihr auf jemanden hinter ihr gerichtet war. Einen Moment glaubte sie, Magnus könne doppeltes Spiel gespielt haben. Doch dann wandt sie sich um und sah eine weitere Gestalt hinter der ihres Nachbarn, welcher ebenfalls eine Waffe auf sie gerichtet hielt und mit langsamen Schritten auf sie zukam. Das Gerät in seiner Hand sah nicht aus wie eine herkömmliche Pistole, eher wie aus einem Hollywoodfilm, schwarzer Stahl mit rechtecktiger Front und einer Art Sonde vorne, die vermutlich abgefeuert wurde, wenn er den Trigger betätigte - ein Taser. "Sieh nach dem anderen!", erwiderte der Mann, welcher ungefähr Mitte 40 sein musste, und Natalja ließ von Karma ab und wandt sich in die Richtung, in die ihr Angreifer in den Zaun gekracht war und näherte sich diesem vorsichtig und mit gezückter Waffe. Der Mann hingegen hielt nach wie vor auf sie an und warf dabei einen Seitenblick auf Magnus, von dem er aber offensichtlich keine Gefahr erwartete.

    Zu all den verstörenden Bildern gesellte sich nun ein weiteres, als Marc sah, wie sein Vater mit emotionslosem, fast schon abschätzigem Blick die Waffe auf ein aufgrund ihre Emo-Goth-Punk-wasauchimmer-Styles in der ganzen Schule bekanntes Mädchen richtete und mit eiskalter Stimme Anweisungen an eine mutmaßliche Komplizin gab.

    Im Hintergrund erklang das laute Rufen nach einem Mann namens Luke, doch es war dumpf und unwirklich, wie aus einer anderen Dimension, forderte die bizarre Szenerie doch jedwede Sinneskraft.
    Geändert von Foxx (11.06.2014 um 23:07 Uhr)

  25. #425
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    Ein vertrauter Duft stieg Natalie in die Nase und beruhigte etwas ihre aufgekratzten sinne. Als sie die Augen öffnete, starrte sie auf eine Brust. Fabi? Ihr Herzschlag beruhigte sich und es schien ihr, als sei der Tumult draußen abgeflaut. Dennoch glaubte sie, noch immer etwas zu hören. Plötzlich hatte sie das Bedürfnis, beide Arme um Fabi zu schlingen und ihn an sich zu pressen, so dankbar war sie ihm. Einfach nur dafür, daß er da war. Doch bevor sie ihren Gedanken in die Tat umsetzen konnte, löste sich Fabi schon von ihr. Sie unterdrückte ihre Enttäuschung, denn als er zurückwich, sah sie wieder das Innere des Krankenwagens, der sehr gelitten haben mußte. Später... Hoffentlich!
    "Es geht mir gut", wisperte sie und nahm die Hand ihres Freundes.
    Sie zuckte zusammen, als die Tür aufflog und Nick panisch nach Vanessa suchte. Wenigstens war Natalie nicht die einzige, die mit ihren Gedanken woanders gewesen war, wie ihr Fabis Reaktion verriet. Vanessa war in Ordnung, doch dann sah Natalie ihren Leher... Sie hatte das Gefühl, als würde ihr Magen in ihre Kniekehlen rutschen. "Er b-blutet." Natalie war erstaunt, wie leise sich ihre Stimme in ihren eigenen Ohren anhörte. Hilfesuchend sah sie zwischen Fabi und Nick hin und her.

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