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  1. #1
    Moderator Reprodukt
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    "Halbe Wahrheiten" von Adrian Tomine

    Erster! Benjamin Vogt legt für www.comicgate.de am 24. Juli eine Besprechung vor:

    Halbe Wahrheiten

    In Ben Tanakas Leben läuft gerade nicht alles so, wie er es sich vorstellt: Das Kino, das er leitet, wird kurzzeitig geschlossen, seine Freundin Miko zieht alleine nach New York um sich beruflich weiterzuentwickeln und von der der Beziehung eine Auszeit zu nehmen und auch seine beste Freundin, die lesbische Studentin Alice, zieht es in den Big Apple. Für Ben, der seinem Umfeld ohnehin mit Engstirnigkeit und Sarkasmus entgegentritt, Grund genug, sich immer mehr in Pessimismus und Hoffnungslosigkeit zu verlieren.

    Halbe Wahrheiten ist die erste Graphic Novel von Adrian Tomine (Optic Nerve, Sommerblond; beide bei Reprodukt erschienen). Wie von seinen anderen Werken bekannt, konzentriert er sich auch hier vornehmlich auf ein kleines Ensemble „normaler“ Menschen um die 30 Jahre. Dreht sich die Geschichte hauptsächlich um die Figur des Ben Tanaka, so ist dessen scheiternde Beziehung, sein Leben zwischen Film, Sex und Liebe, doch nur eine Verdeutlichung der Orientierungslosigkeit einer Generation.

    Mehr: http://www.comicgate.de/content/view/1014/51/

  2. #2
    Moderator Pony X Press / Katzenjammer Avatar von parole-ae
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    wow, hab´s gestern gelesen un d finde, daß ist das beste, was tomine bisher gemacht hat.

    zeichnerisch war er ja schon immer ganz weit vorne,
    aber die story zeigt, daß er im besten sinne des wortes erwachsen geworden ist...

    bei seinen älteren kurzgeschichten hat mich ´n bischen der teenage-weltschmerz gestört,
    mittlerweile bricht durch alles drama auch ein guter humor...

    sehr, sehr lohnenswert !

  3. #3
    Moderator Reprodukt
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    Sven Jachmann bei www.textem.de

    Langeweile im Niemandsland

    Adrian Tomine war schon immer der Beobachter der kleinen Gesten, jener Steuerungselemente der zwischenmenschlichen Beziehungen, die augenscheinlich so wenig bedeuten und doch umso mehr zerstören können. Mit "Halbe Wahrheiten" legt Reprodukt nun, nach zwei Kurzgeschichtensammlungen ("Echo Avenue" und "Sommerblond"), seine erste lange Erzählung vor, und auf den ersten Blick hat sich nicht viel geändert: Den früheren Protagonisten nicht unähnlich bestimmen auch hier Tristesse, unterschwellige Aggressionen und zerfahrene Kommunikation die Beziehung zwischen Ben Tanaka und Miko Hayashi, einem jungen Paar Anfang 30 aus Berkley. Oft wird aus derlei Sachverhalten, besonders wenn das Alter des Autors und das seiner Figuren so deckungsgleich ausfallen, das Sittengemälde einer ziellosen Generation gemalt.

    Mehr: http://www.textem.de/1572.0.html

  4. #4
    Moderator Reprodukt Avatar von Christian Maiwald
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    Thomas von Steinaecker heute in der "Süddeutschen Zeitung":

    Wenn Japaner auf Blondinen stehen

    Adrian Tomine, als Sohn japanischer Eltern 1974 in den USA geboren, genießt seit seinem Sammelband „Sommerblond” den Ruf, der Nick Hornby des Alternativen Comics zu sein: Wenige andere konnten derart präzise in kurzen Episoden das Lebensgefühl der Generation des Autors auf den Punkt bringen. Auf den ersten Blick scheint Tomine diesem Erfolgsrezept auch in seinem Graphic- Novel-Debüt treu geblieben zu sein. Da ist der dreißigjährige Ben – die Personifikation dessen, was man landläufig einen „Geek” nennt: Betreiber eines erfolglosen Kunstkinos in Berkeley, ansonsten ohne besondere Begabungen, daher orientierungslos und überdurchschnittlich aggressiv sowie bebrillt und besessen von Sex, insbesondere mit weißen Mädchen. Kein Wunder also, dass Bens Launen seine langjährige Beziehung mit Miko gefährden. Der einzige Mensch, mit dem er sich gut versteht, ist die gewitzte Alice, Lesbe und US-Koreanerin, für die er auch schon mal den Freund spielt, wenn ihre Eltern auf Besuch sind. In die Lethargie des Alltags kommt mit einem Mal Bewegung, als Miko ein Angebot aus New York für ein Praktikum als Filmwissenschaftlerin annimmt.

    mehr: http://sz-shop.sueddeutsche.de/media...ortModus=false
    Geändert von Dirk Rehm (23.08.2008 um 16:56 Uhr)
    Aktuelle Infos auch auf: www.graphic-novel.info

  5. #5
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    Der Rezension muss ich zustimmen. Auch mich hat "Halbe Wahrheiten" sehr gepackt. Ich bin vielleicht etwas jünger, als manch Protagonist von Tomines Geschichte, allerdings hat sie mich ebenso berührt und angesprochen. Der sehr klare Zeichenstil tut da nur noch mehr Gutes. Eine zwar kurze aber um so kräftigere Geschichte. Tomine ist einfach spitze!

  6. #6
    Moderator Autorenforum / Pony X Press / Katzenjammer Avatar von Spong
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    Adrian Tomine als den Nick Hornby des Alternatives Comics zu bezeichnen, ist der unpassendste Vergleich seit "Mawil, der Woody Allen der Comics". Nick Hornby ist einfach in seinem Ton weitaus leichtfüßiger und heiterer, Tomine ist schon ein ziemlich düstere Brüter, wenn er will. Die beste Annäherung fand ich bisher den Vergleich mit dem großartigen Raymond Carver, auch wenn sich Tomine grade in den letzten Jahren sehr davon freigeschwommen hat. Ich fand die "Unzulänglichkeiten" auch sehr gut, auch wenn es manchmal schwerfällt, so viel Zeit mit einem derart destruktiven und neativen Menschen zu verbringen. Aber er bleibt auf jeden Fall einer der Handvoll Autoren, die ich blind kaufe.
    Geändert von Spong (18.08.2008 um 13:36 Uhr)

  7. #7
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    Stimmt, Hornbys Charaktere sind meist sympathischer.

  8. #8
    Moderator Reprodukt
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    Jonas Engelmann hat für die aktuelle "Jungle World" eine ausführliche Rezension von "Halbe Wahrheiten" geschrieben:

    Blondinen im Bonsaiwald

    In Amerika ist Adrian Tomine einer der Stars der unabhängigen Comicszene. Seine Comicreihe »Optic Nerve«, die er 1991 mit 16 Jahren als selbstkopiertes Heft startete, wird seit 1995 von der kanadischen Independent Comic-Institution Drawn & Quarterly verlegt, mit einer Auflage von mittlerweile über 16.000 Exemplaren pro Ausgabe. Die aus der Reihe entstandenen Alben, in denen seine frühen, zwischen autobiografischen und fiktiven Elementen changierenden Geschichten orientierungsloser Menschen zwischen 20 und 30 zusammengefasst sind, erschienen ebenfalls bei Drawn & Quarterly.

    Auch wenn diese verkürzte Beschreibung ein wenig klischeehaft klingen mag, hat Tomine mehr zu bieten als orientierungslose Comics für Verlierer. Autobiografische Selbstfindungscomics gibt es wahrlich genug. Und schon gar nicht kann man Tomine auf die Imitation des Stils seines Freundes Daniel Clowes reduzieren, was in der Kritik bis heute häufig nahegelegt wird. Er warte auf den Tag, an dem ein Artikel über ihn erscheint, der nicht Clowes' Namen enthalte, so Tomine in einem Interview.

    Mehr: http://jungle-world.com/artikel/2008/34/22493.html
    Geändert von Dirk Rehm (23.08.2008 um 16:56 Uhr)

  9. #9
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    Andreas Fischer ("Peixe") bespricht "Halbe Wahrheiten" für die Comicradioshow:
    Das Liebesleben eines Anti-Helden

    Adrian Tomine, Autor und Zeichner von „Halbe Wahrheiten“ (bisherige Veröffentlichungen in Deutsch: Sommerblond und Echo Avenue, alle bei REPRODUKT) ist Amerikaner asiatischer Abstammung. Und seine Protagonisten sind es wie schon in „Sommerblond“ auch. Sie versuchen in Leben und Kultur der USA Fuß zu fassen und gleichzeitig ihre eigene Identität zu entwickeln und mit dem anderen Geschlecht anzubandeln. Hat Tomine zuvor stets kürzere Geschichten im Sammelband veröffentlicht, ist „Halbe Wahrheiten“ seine erste Graphic Novel Tomines, eine längere Erzählung von über 100 Seiten.

    Mehr: http://www.comicradioshow.com/module...ticle&sid=2780

  10. #10
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    Im aktuellen Rolling Stone ist ebenfalls eine kleine Rezi zum Comicband.

  11. #11
    Moderator Comicradioshow Forum Avatar von MAQZ
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    ComicRadioShow Rezension

    kann man hier nachlesen.

    "(...) auf keinen Fall eine Lektüre, um anschließend fröhlich auf eine Party zu gehen, es sei denn man nimmt das Buch als Anleitung, andere Menschen gezielt zu vergrätzen. "

    http://www.comicradioshow.com/Article2780.html

  12. #12
    Julian84
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    Auch wenn die Lektüre schon etwas her ist: Halbe Wahrheiten hat literarisches Niveau. Tomine ist einfach auf einem ganz anderen Level als der Großteil der Comicautoren. Auch wenn mir seine kürzeren Geschichten noch besser gefallen, hat mich Halbe Wahrheiten richtig gefesselt, bewegt und begeistert.

  13. #13
    Moderator Reprodukt
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    Dana Bönisch in der "taz" vom 25.10. über "Halbe Wahrheiten":

    Vignettenmaler der Slacker-Kids

    Adrian Tomine ist ein gefragter Zeichner in den USA. Nun ist sein Comic "Halbe Wahrheiten" auf Deutsch erschienen. Er erzählt über das Leben junger Urbanauten in Berkeley und New York.

    Überall, wo er auftrete, sagte Adrian Tomine, gäbe es "this one guy": diesen einen Typen, der nur auf Buchvorstellungen gehe, um irgendwann aufzustehen, einen Monolog über sich selbst zu halten und diesen mit einer dümmlich-provokativen Frage an den Autor abzuschließen. Und das alles nur, um die Mädchen zu beeindrucken, was natürlich nicht funktioniere.

    Mehr: http://www.taz.de/1/leben/buch/artik...-slacker-kids/

  14. #14
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    Jens-Florian Groß stellt auf www.bym.de "Halbe Wahrheiten" vor:

    Die neuesten Bücher zu Weihnachten
    Buch: Adrian Tomine - Halbe Wahrheiten

    Ben Tanaka führt ein kleines Kino in Kalifornien, seine Freundin Miko engagiert sich in der Asiatischen Community.

    Die Beziehung der beiden hat sich müde gelaufen, aber keiner schafft es einen ehrlichen und klaren Schnitt zu machen. Ben macht es sich und den Lesern mit seiner trägen und zynischen Art schwer. Er macht es auch seiner Freundin Miko schwer. Doch auch Miko ist nicht aufrichtig zu Ben. So sind die Sympathien beim Lesen mal bei Ben und mal bei Miko.

    Mehr: http://www.bym.de/dont_miss/lesen/bu...chten.html?p=7

  15. #15
    Sambir
    Gast

    einer der besten

    Adrian Tomine hat in seinem Schwarzweiß-Album mit klarem Strich und klarer Sicht auf die Details des Metropolenalltags wieder eine authentische Geschichte aus dem prallen Leben parat, in dem es auch um kulturelle und sexuelle Identität geht. Wenig spektakulär, aber überzeugend geschrieben.
    http://comickunst.wordpress.com/2008...be-wahrheiten/

    die alben von ihm gehören auch für mich zu den interessantesten, zusammen mit denen von chester brown und ähnlichen zeichnern.

  16. #16
    Moderator Reprodukt
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    Bereits am 8. Januar hat Alexander Frank für das "Titel-Magazin" "Halbe Wahrheiten" rezensiert:

    Gelbe Haut, schwarze Tusche

    In Halbe Wahrheiten geht Tomine über den andeutenden, fragmentarischen Gestus seiner kürzeren Comics hinaus und öffnet nicht nur einen kleinen Spalt in seelische Abgründe, sondern versucht so etwas wie eine abgerundete Charakterstudie seines Protagonisten zu entwickeln.

    Ben hat wahrscheinlich Depressionen, kann seine Wut nicht kontrollieren, außerdem hat er einen komischen Hass auf sich selbst und eine negative Grundhaltung - soweit die Analyse seiner Freundin Miko. Und also ob dies nicht genug Probleme wären, die einer entspannten Liebesbeziehung entgegenstünden, ist er auch noch Amerikaner mit japanischen Wurzeln. Warum dies für Ben ein Unterschied ist, der einen Unterschied macht, erzählt Adrian Tomine in seinem Comic Halbe Wahrheiten.

    Mehr: http://www.titel-magazin.de/modules....ticle&sid=7699

  17. #17
    CF Unterstützer Avatar von Gagel
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    http://www.comic.de/2018/11/sprachlo...be-wahrheiten/

    Die unter #3 schon erwähnte Rezension ist jetzt noch einmal bei comic.de veröffentlicht worden.
    Vielleicht ein Grund, den Band mal wieder in die Hand zu nehmen.

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