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Thema: Crimson Dawn, Kapitel 4: Wendepunkte

  1. #401
    Mitglied Avatar von Felina Noctis
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    Gabrielle

    Gehetzt rannte Gabrielle durch den Gang, zurück zu der Stelle wo Markus sie angegriffen hatte. Sie erreichte den Ort gerade rechtzeitig um zu sehen, wie der blutrünstige Vampir ihre Freundin anzischte. Sie zögerte nicht, um die Situation einzuschätzen. Auch wenn er sich jetzt abwandte und offenbar eine andere Beute im Auge hatte, Lilly war viel zu nah. Wer immer hinter diesem Vorhang lebte war in größter Gefahr. Ihre Sinne sagten ihr, das Lykahn auch nah war. Gut, er würde ihr sicherlich helfen. Erstmal musste sie Markus Aufmerksamkeit von seinem Opfer ablenken, ihn weglocken von jenen die ihnen mit Gastfreundschaft begegnet waren.

    Mit einem lauten Schrei stürzte sie sich in Richtung des Vampirs um ihm durch den Vorhang mit ihren Krallen zu attackieren. Alle Kraft lag in diesem Sprung, sie musste seine Aufmerksamkeit erregen. Doch ihr Schrei war unerträglich laut und sie stellte fest, dass es nicht ihre Stimme war, die jetzt durch die Höhle schmetterte. Gabrielle zog augenblicklich die Krallen ein, presste beide Hände auf die Ohren und krümmte sich vor Schmerzen zusammen. Christines klarer Ton war für ihre Sinne wie Folter. Anstatt wie geplant mit katzenhaftem Geschick zur Rettung zu eilen, verfehlte die Daywalkerin ihr Ziel und donnerte mit der Schulter voraus auf den Höhlenboden, nahe des Nischeneingangs. Am ganzen Körper zitternd hoffte sie, dass es bald vorbei war. Dieses Mal war die Schlampe fällig...
    "It does not do to dwell on dreams and forget to live."
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  2. #402
    Mitglied Avatar von Shane_Gooseman
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    Das bedrohliche Knurren verwandelte sich in ein bestialisches schmerzverzerrtes Jaulen als Christines Schrei Lykahns feines Gehör traf. Wie ein glühendes Eisen bohrte sich der Ton in sein Gehirn und überlastete es fast augenblicklich. In immer heftiger werdenden Wellen raste Schmerz durch seinen Körper.
    Wild warf er seinen Kopf hin und her als ob er den Schmerz so vertreiben könnte doch er blieb und verschlimmerte sich noch als die Schallwellen von den Wänden reflektiert wurden. Der Schmerz verschlimmerte sich soweit das Lykahn regelrecht blind wurde.
    Er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen und zweier seiner Hauptsinne beraubt wallte Panik in ihm auf. Ohne darüber nachzudenken entlud er alle Kraft die sich in den letzten Augenblicken in seinen Muskeln gesammelt hatte und sprang mit einem Satz nach vorne. Mitten im Sprung prallte er gegen jemanden oder etwas. In seiner Verzweiflung schlug er blind um sich.
    Seine Krallen gruben sich tief in die Wände des Ganges und rissen breite Furchen in sie. Nur ein kleiner Teil seines Bewusstseins registrierte dass er irgendetwas oder jemanden getroffen hatte. Ebenso konnten Sie ihm nicht melden ob er nicht auch noch etwas anderes getroffen hatte. Aber er schlug weiter um sich und solange diese schmerzhaften Töne nicht verstummten, würde er auch nicht damit aufhören können.

    OCC:Es liegt am Master wen oder was Lykahn angesprungen hat und ob er außer der Wand noch jemand anderen getroffen hat.

  3. #403
    Alumnus (ehemaliges Teammitglied) Avatar von Foxx
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    Als Froze die Weggabelung erreichte und neben Lilly zum Stehen kam und in den Gang blickte, erwartete ihn ein einziges Chaos. Er hatte geahnt, dass etwas vorgefallen sein musste, als der Werwolf so unvermittelt davongestürmt war, geleitet von seinen schärferen Sinnen. Doch was er nun erblickte war selbst für diese von stetigen Spannungen belastete Gruppe verheerend. Die Enthüllung, dass es Quicksilvers Blut war, das Gabrielle aus ihrer Kleidung gewaschen hatte und dass sie somit offenbar den Tod des Vampirjägers zu verantworten hatte, ging zunächst unter angesichts dessen, dass Froze sich nun einem unkontrollierbaren Getümmel zwischen den Gefährten gegenüber sah:
    Wie von Sinnen schlug Lykahn auf die Wände ein, offenbar jeder Orientierung beraubt. Er spürte warmes Blut an seinen Klauen und den Unterarmen hinab laufen, ohne zu realisieren, dass es sein eigenes war, nachdem der schroffe Stein ihm die Haut aufgerissen hatte. Nur wenige Zentimeter entfernt krümmte Gabrielle sich auf dem steinernen Boden, die Hände an die Ohren gepresst. Sie realisierte nicht sofort, dass der Schrei, der sie so quälte, auf einmal dumpf und leise klang. Es war, als hätte jemand ihren Kopf in Watte gepackt …
    Christine sah, dass ihr Angriff Erfolg gehabt hatte: Markus war von der Attacke mit voller Gewalt getroffen und niedergestreckt worden. Als er nach einigen Augenblicken wieder zu sich kam, fand er sich selbst mit dem Rücken der Höhlenwand wieder und gerade noch gelang es ihm reflexartig den Pranken des wild um sich schlagenden Werwolfes zu entrinnen und sich zur Seite zu rollen.

    Eine Berührung auf ihrer Schulter ließ Christine schließlich innehalten, der Ton verstummte, ihr Zwerchfell spannte ab, unwillkürlich strömte Atem in ihre Lungen und ihr Kehlkopf senkte sich. Die einsetzende Stille war eine Erlösung für den Vampir und den Werwolf und auch Gabrielle bemerkte, dass das Geräusch, dass ihr ohnehin bereits wie aus weiter Ferne erschienen war, endgültig verstummte.

    Sanft aber bestimmt zog Fatimah Christine zurück in ihre Kammer und stellte sich vor die Sängerin. Erst jetzt bemerkte diese, dass Fatimah einen Scimitar gezückt hatte. Zwar hielt sie die Waffe gesenkt, doch verriet ihre Körperspannung, dass sie bereit und fähig war, den Säbel einzusetzen. Sie trat vor die Höhle und ihr Blick schweifte über die drei im Gang verteilten Gestalten, welche angesichts der Attacke von Christine ein jämmerliches Bild abgaben. Froze und Lilly, welche noch immer am Ende des Ganges standen, ignorierte die Ägypterin. Sie sprach kein Wort, doch ihre Verhaltung sagte genug aus: würden Lykahn, Markus oder Gabrielle Anstalten machen einander oder aber Christine zu attackieren, hätte derjenige ihre Waffe schneller zwischen den Rippen, als irgendjemand hier auch nur einen Knurrlaut von sich geben konnte.

  4. #404
    Alumnus (ehemaliges Teammitglied) Avatar von Foxx
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    Die Kreatur nickte auf Willows Worte hin, trat beiseite und gab so den Blick auf den steinernen, enormen Sitz frei, in welchem Sybillas Bruder thronte. Die Schatten der Säulen, welche die gewaltige Decke des Thronsaals stützten, tauchten den Herrscher der Gargoyles in tiefes Schwarz, aus dem lediglich zwei smaragdgründe Augen leuchteten. Der Raum war kühl und feucht, doch roch es weder nach Moos noch nach Moder, wie Willow es erwartet hätte, angesichts des verfallenen Zustands der Ruine. Stattdessen erfüllte ihre Nase eine Mischung aus dem meersalzigen Aroma der nahen See und dem schwefligen Rauch der Fackeln, welche in die brüchigen Wände des Thronsaals eingelassen waren.

    „Was Ihr berichtet, Viola von Cloch na Rón, ist alarmierend. Meine Schwester, gefallen? Dieser Verlust ist nicht nur der meine, die Welt muss ihn betrauern, denn Sinara hat sie zu schützen gesucht. Die Rückkehr des Tyrannen zu verhindern, wird mehr Macht benötigen als mir und meinen Gargoyles allein gegeben ist, selbst mit Sybillas Hilfe. Die Druiden müsst Ihr aufsuchen, sie folgen einem weiteren meiner Brüder …“

  5. #405
    Mod Batman-Forum Avatar von Felicat
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    Als Christine eine Hand auf der Schulter spürte, brach ihr Schrei ab, sie schnaufte leise und blickte dankbar zu Fatimah, dann auf den Gang. So wie es aussah, war die Gefahr wohl fürs Erste gebannt.
    Sie ließ sich zurück in die Kammer ziehen, dabei bemerkte sie, daß Fatimah mit einem gezogenen Krummschwert die Tür versperrte. Ja, da draußen... waren noch andere gewesen, die über ein gutes Gehör verfügten und es war wohl ratsam weder Markus noch einem der anderen jetzt in dieser angespannten Lage über den Weg zu laufen. Dennoch... Christine zückte ihren Dolch. Fatimah sollte Deckung haben, sie war einige der Wenigen, denen Christine ein gewisses Vertrauen entgegenbrachte. Sie hatten ein Ziel und sie brauchten einander. Und die Hölle würde eher zufrieren, als daß Christine es zuließ, daß Fatimah mehr als unbedingt nötig in die Streitigkeiten dieser Weltretter-Truppe hineingezogen wurde.

  6. #406
    Mitglied Avatar von Felina Noctis
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    Willow

    Willow sog die Luft ein und genoss die vertrauten Aromen. Ihre Verwunderung über die abrupten Szenenwechsel war inzwischen abgeklungen. Alles wirkte so real und doch zweifelte sie, dass ihre Anwesenheit in diesem Thronsaal Wirklichkeit war. Sie erinnerte sich nur zu gut, zu welchen Wundern Sinara fähig gewesen war und was Martok zu seinen besseren Zeiten mit seiner Kraft angerichtet hatte. Es war anzunehmen, dass auch die anderen Geschwister über ähnliche Macht verfügten. Hatte es nicht geheißen Sybilla habe sie hierher geführt? Die Magierin schauderte innerlich, als sie sich die Frage stellte in wie weit es klug war diesen Wesen zu vertrauen. Sie war Sinaras Willen gefolgt, weil Froze ihr gefolgt war. Dennoch stand sie den Uhrahnen der Vampire mit Skepsis gegenüber. Das Orakel hatte zwar von der Rückkehr der Vampire gesprochen, doch war es nicht auch Sinara gewesen, die sie zu diesem Orakel geschickt hatte?

    Doch dann vernahm Willow den vertrauten Namen, gesprochen in der toten Sprache ihrer Heimat. Alamiert hob sie den Kopf und starrte in die giftgrünen Augen, die Alles waren, was sie von dem Bruder Sybillas erkennen konnte. Sie fühlte sich, als habe er ihr Herz mit eisiger Hand umklammert, als er ihren wahren Namen sprach. Seine weiteren Worte drangen nur noch leise in ihr Bewusstsein - fast schien es als habe er ihren Zweifel an Sinara gewittert, denn noch einmal betonte er den Verdienst seiner Schwester. Vor Willows Augen jedoch erschienen Bilder aus lang vergangener Zeit. Sie ballte ihre Hände zu Fäusten, bohrte die Nägel fest in ihre Handflächen und langsam verschwammen die Bilder zu einem Strudel und das Grün der Trauerweiden wandelte sich zurück in die Augen des fremden Herrschers.

    "Mein Name ist Willow, nur Willow" stellte sie richtig, doch ihre Stimme klang ungewohnt rau und die Worte schmeckten wie Asche. Sie wollte ihren Gegenüber nach seinem Namen fragen und dann wurde ihr klar, dass er sich bereits vorgestellt hatte, ebenso wie sie... Sie schüttelte langsam den Kopf, wie um ihn zu klären. "Ein weiterer Bruder?" Das klang fast vorwurfsvoll. Noch immer fixierte sie Ale'ek, den Herrn der Gargoyles mit ihren Augen, so als wolle sie die Schwärze durchdringen. Sie musste sich zusammenreißen, sie durfte ihn nicht verärgern. Seine Informationen waren wichtig, überlebenswichtig sogar. Schnell senkte sie ihren Blick und fügte mit fester Stimme hinzu "Wo werde ich diesen Bruder finden? Wo werde ich Euch finden, wenn Sybillas Führung mich verlässt?" Sie ahnte zwar, dass er von den Druiden ihrer Heimat sprach, doch waren diese nicht zusammen mit ihrer Sprache verschwunden?
    Geändert von Felina Noctis (24.02.2012 um 20:35 Uhr)
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  7. #407
    Mitglied Avatar von Felina Noctis
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    Gabrielle

    Mit aller Kraft biss Gabrielle die Zähne aufeinander, um nicht vor Schmerz erneut in Christines Schrei mit einzustimmen. Sie rollte sich eng zu einem Ball zusammen und versuchte dem schrillen Laut zu entkommen indem sie ihren Kopf unter dem Körper versteckte. Dennoch schien die durchdringende Stimme der Diva Schaden anzurichten, denn plötzlich fühlte es sich an als seien ihre Sinne abgestumpft und obwohl der Schrei anhielt, hörte die Daywalkerin ihn nur noch leise, so als wäre er auf einmal weit entfernt. Zögerlich entspannte Gabrielle ihre verkrampften Muskeln und rollte sich probeweise auseinander.

    Am liebsten hätte sie weiter in dieser Stellung verharrt, doch sobald Christine vollständig verstummte war, war Gabrielle erneut auf den Beinen und sondierte die Lage. Offensichtlich hatte dieses Miststück nicht nur Markus erwischt, sondern auch Lykahns feine Sinne strapaziert. Sowohl der Vampir als auch der Werwolf boten ein grausiges Bild, die Monster aus Legenden schienen Wahrheit und Gabrielle war nicht sicher, ob diese Verteidigungsstrategie die Gemüter nicht noch mehr erhitzt hatte. Wenigstens schien es Lilly gut zu gehen, manchmal waren menschliche Sinne wohl ein Segen. Gabrielles erster Impuls war, zu ihrer Freundin zu eilen um sie gegebenenfalls vor den beiden wütenden Kreaturen zu schützen, doch der Schwarze stand ebenfalls dort, auch er schien nicht weiter betroffen. Auch ihr zweiter Gedanke, Lykahn zu beruhigen, erschien ihr im Moment nicht umsetzbar. Zu nah war Markus, zu groß die Gefahr die von beiden ausging.

    Hinter dem Vorhang war eine Ägypterin hervorgetreten, offensichtlich bereit zu kämpfen. Sie hatte ein gebogenes Schwert in der Hand, wirkte durchaus wehrhaft. Aber sie war ein Mensch und obwohl Gabrielle sehr wohl wusste wie man mit der richtigen Taktik und einer guten Waffe auch übermächtige Gegner in die Flucht schlagen konnte, erschien es ihr unwahrscheinlich, dass diese Frau gegen Markus bestehen konnte. Zornig dachte die Daywalkerin daran, die Fremde und Christine einfach ihrem Schicksal zu überlassen, nachdem ihr Rettungsversuch so grausam unterbrochen worden war. Doch trotzdem tief in ihr der Hass gegen die Diva noch heißer loderte als zuvor, musste sie sich eingestehen, dass sie in einer vergleichbaren Situation wohl genauso gehandelt hätte.

    Außerdem hatte Christines Vorgehensweise auf eine Idee gebracht. Alle Gruppenmitglieder anzugreifen nur um eines zu beruhigen war unverzeihlich und dumm. So machte man sich nur Feinde... Doch es gab einen Weg, gezielt Markus abzulenken, ohne dass die anderen übermäßig in Mitleidenschaft gezogen wurden. Mit einem Lächeln richtete Gabrielle sie auf, konzentrierte sich auf eine der Fackeln des Ganges und langsam aber stetig wurde das Licht heller, heller, bis zwischen dem Vampir und der Ägypterin die Sonne an einem heißen Sommertag in der postapokalyptischen Wüste strahlte.
    Geändert von Felina Noctis (24.02.2012 um 20:33 Uhr)
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  8. #408
    Mitglied Avatar von Shane_Gooseman
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    So plötzlich wie der schrille Schmerz sich in seinem Hirn aufgebrandet war, verschwand er jetzt ebenso schnell. Langsam lichtete sich auch der rote Schleier der sich über seine Sicht gelegt hatte und seine Schläge ermatteten. Bleierne Schwere bemächtigte sich seiner Glieder und er ließ seine Arme seitlich herabhängen. Während er pumpend versuchte Luft in seine Lungen zu bekommen. Mit jedem schnaufenden Atemzug ertönte ein mattes Knurren.
    Langsam zogen sich seine Klauen zurück und er bemerke eine klebrige Flüssigkeit an seinen Fingern herabtropfte. Dann registrierte er den leichten Schmerz der von seinen Fingern ausging. Sein Blick glitt hinab zu seinen Händen und er sah die aufgeplatzte Haut an den Fingerspitzen, allerdings bemerkte er auch schon das Kribbeln das sich immer einstellte wenn seine Wunden zu verheilen begannen. Langsam schwenkte Lykahn seinen Kopf um sich umzusehen. Zum einem suchte er nach dem räudigen Vampir und er sah Markus wie er zusammengesackt an der Wand lag. Das währe die perfekte Möglichkeit um dieses verhasste Subjekt ein für allemal auszulöschen, doch jetzt wo er außer Gefecht war würde es die Gruppe wahrscheinlich gegen ihn aufbringen. Warum hatte sich diese Sängerin auch einmischen müssen. Hätte er sich dem Vampir in seinem Blutrausch entledigt währe dies als Schutz der Gruppe und der hier wohnenden durch gegangen, die Genugtuung einen Vampir zu töten wäre ein schöner Nebeneffekt gewesen. Also musste er sich jetzt gedulden seine Zeit würde kommen.
    Sein Kopf glitt weiter und er sah wie eine Frau mit einem Scimitar, die Sängerin schützend hinter sich zog und mit dem abendländischen Säbel in seine Richtung deutend. Eine lächerliche Geste wenn die Klinge nicht gerade aus Silber war. Dennoch widerstand er dem Impuls vor zuspringen und Christine den Hals zu zerfetzen.
    Aus den Augenwinkeln sah er eine weitere Gestallt Gabrielle schin sich absichtlich von den anderen umherstehenden fern zuhalten. Anscheinend hatte Gabrielle den Stimmlichen Angriff besser verkraftet als er selbst oder der Vampir. Immer noch schwer atmend begann er mit seiner Rückverwandlung in seine menschliche Gestallt.
    Als die Verwandlung beendet war sah er zu Froze und den anderen bei ihm stehenden und er deutete anklagend auf Markus. „Mann sollte ihn in Ketten legen. Er ist eine Gefahr für alle hier anwesenden.“
    Geändert von Shane_Gooseman (14.02.2012 um 21:14 Uhr)

  9. #409
    Mitglied Avatar von Armisael
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    Markus`Refelxe, die durch den Schallangriff der Sängerin teilweise blockiert waren, reagierten noch rechtzeitig, so das der Vampir mit einer schmerzvollen Bewegung zur Seite, den Klauen des Wolfes ausweichen konnte. Er kam halb in der Hocke auf, konnte aber sein Gleichgewicht nicht halten und schlug mit der linken Schulter voran hart gegen die Steinmauer. Er wollte sich aufrichten, doch versagten ihm sein Glieder den Dienst. Die blutrote Sicht, die sein Sichtfeld einnahm, war von schwarzen Schleiern durchzogen und ihm drehte sich alles.
    Dumpf dröhnte der Nachhall des Schreis in seinem Schädel. Die Attacke hatte ihn hart erwischt. Seine empfindelichen Sinne hatten sich in diesem Fall als Achillesferse erwiesen. Seine Gliedmasen zitterten, sein Körper zuckte, seine Sicht schwand und ihm drehte sich alles. Zudem fühlte sich seine Haut taub an. Er bemerkte nicht einmal, wie ihm ein leichtes Rinnsal von dunklem Blut aus den Ohren das Gesicht runterlief. Doch immerhin hatte der massive Angriff etwas bewirkt, er hatte dem "Tier", das durch den Wutanfall nach oben gezerrte worden war, einen bösen dämpfer verpasst, und ihm die Kontrolle entrissen. Zwar war es noch da, abernicht mehr am längeren Hebel.

    Nach ein paar langen Augenblicken, wobei er nur zusammengekauert an der Wand gelehnt hatte, bewegte Markus sich wieder. Eine Klauenhand streckte sich langsam aus und gub sich in den Fels neben sich an der Wand. Langsam und immer noch leicht zuckend, zog er sich nach oben. Die Stimmen der anderen drangen kaum zu ihm durch, zu stark war der dumpfe Nachhall in seinem Geist.
    Langsam, sehr langsam reagierte das Vampirblut in seinem Körper und versuchte den Schaden wieder zu beheben. Doch schon bald klärte sich seine Sicht wieder und Markus konnte den deutlicher Schemen von Fatimah erkenne, die nun im Gang stand.
    Mit einem gedämpften Knurren stiess er sich von der Wand ab, schaffte sich wackelig hinzustellen und hob den Kopf zu der Ägypterin. Markus blickte sie aus leuchtenden Dämonenaugen an, die wirkten als würden sie roten Nebel versprühren. Sein Kopf lag leicht schief, als er vorwärtstaumelte, und dabei den Anschein machte, als würde er jeden Moment umfallen.

    "Warum?" die Worte kamen dumpf und trocken aus dem verzerrten Kiefer. Der Vampir richtet sich etwa sweiter auf und machte noch eine kurzen Schlurfschritt auf Fatimah zu, ehe er dann etwas entfernt von ihr stehen blieb.
    "Warum?" wiederholte ernochmals und diesmal lag mehr Zorn in dem gekeuche seiner Stimme. Erneut stieg der Zorn in ihr hoch. Da stand sie, direkt vor ihm. Lange, sehr lange hatte er gesucht und sie nun anscheined endlich gefunden. Sein Mund verzog sich erneut, als einen Welle von Hass aufschwabte. Seine Kiefer sapnnten und dehnte sich plötzlich weit, unnatürlich weit auseinander. Die Klingenartigen Zähne, wurden zusehens länger, krümmten sich aus knorpeligen Kieferleisten hervor um mit nassen Reissgeräuschen durch glänzendens Zahnfleisch zu stossen, begeleitet von Tropfen rubinroten, heissen Blutes. Doch trotz der grausigen Verwandlung seines Gesichtes, bewegte sich der Vampir nicht vom Fleck. Nur ein tiefes Zischen kam zwischen den Blutigen Zähnen hervor in Richtung der Ägypterin.

    Dann schieb es plötzlich heller im Gang zu werden, und Markus wandte den Blick ab.

  10. #410
    Alumnus (ehemaliges Teammitglied) Avatar von Foxx
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    Unbeeindruckt begegnete Fatimah dem Blick des Vampirs. Ihre Gesichtszüge waren geprägt von unnahbarer Kühle. Sie machte keine Anstalten, die Waffe zu erheben, als Markus sich ihr näherte, sondern hielt sie nach wie vor in der gesenkten aber bereiten Haltung - schließlich taumelte er mehr als dass er schritt. Sie schnaubte, als seine Worte erklangen und in seinen Blick legte sich Verachtung. "Mehr als ein halbes Jahrhundert, und du haderst und klagst mich an? Wie viele wären froh, sie hätten das Geschenk noch, das du als einziger noch besitzt."

    Froze wollte Lykahn etwas entgegnen, dem Werwolf seine Anklagen nicht durchgehen lassen - doch so sehr er sich auch jetzt noch seiner Art verpflichtet fühlte, so hatte Lykahn letztendlich recht - Markus' regelmäßige Unkontrolliertheiten waren eine Belastung, zumal der Vampir erst vor kurzem in Sinaras Anwesen ausreichend frisches Blut zur Verfügung gehabt hatte. Also atmete Froze scharf ein und entgegnete nichts.

    Dann ergrellte Gabrielles Licht den Gang, trieb Markus und Fatimah auseinander. Auch Froze und Lilly waren gezwungen sich abzuwenden oder ihre Augen zu bedecken und selbst in Fatimahs Kammer drang der Schein noch so grell, dass es Christine blendete. Lediglich Lykahn, der sich Froze zugewandt hatte, hatte das Licht im Rücken.


    Dann hallte ein Frauenschrei durch den Gang und die Ägypterin wurde bleich. "Lys'bila!", hauchte sie und dann, ohne dass sie Markus oder einen der anderen noch beachtete, eilte sie los, in die Richtung, aus der der Schrei erklungen war, vorbei an Froze und Lilly und an der Gabelung in die den Waschräumen entgegengesetzte Richtung.
    Geändert von Foxx (24.02.2012 um 20:39 Uhr)

  11. #411
    Alumnus (ehemaliges Teammitglied) Avatar von Foxx
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    "Sie flohen vor Jahrhunderten, wanderten weiter, dorthin, wo die Natur ihnen Raum gab, sich zu verstecken."
    Hatte Willow laut gedacht oder hatte Ale'ek ihre Gedanken erraten oder gar gelesen? Ihr blieb kaum Zeit, darüber nachzudenken. "Wir waren 12 Brüder der Nacht, Kinder Lilliths", fuhr Ale'ek fort, "doch haben wir uns aus den Augen verloren. Unsere sehende Schwester mag die einzige sein, die weiß, wo sich ein jeder finden lässt ... vielleicht aber auch nicht einmal sie. Doch wer die Druiden führt, und wo sie zu finden ist, ist mir glücklicherweise bekannt. Sie kehrte unsereins den Rücken und wählte die Sonne, doch mir, der ich selbst eine neue Art hervorbrachte, vertraute Larianne. Sie schloss sich den Waldeskundigen in Suomi an, wo die sich nach langer Wanderung niedergelassen hatten, den Landen, in denen der Wald noch bis heute stark ist."

    Er deutete in den Raum hinter ihr und Willow folgte der Geste und wandt sich um. Durch das dichte Blattwerk sah sie Naetur wandeln, welcher den Spuren am Waldboden zu folgen schien. Noch immer hallten die letzten Worte Ale'eks in ihren Ohren, das Versprechen, das er ihr gegeben hatte, ehe sie nach Skandinavien aufgebrochen war: Ich und die meinen werden alles tun, was in unserer Macht steht. Doch nur wenn ihr Larianne und die Druiden findet, werdet ihr das Weltgefüge reparieren können. Sie werden wissen, was zu tun ist ...


    Willow wollte Naetur folgen, sich bemerkbar machen, als sie glaubte einen Schrei aus der Ferne zu vernehmen. Dichter Nebel zog mit einem Mal auf, kroch durch das Strauchwerk und um die Bäume, legte sich über die Blätter und nahm ihr die Sicht.
    Geändert von Foxx (24.02.2012 um 21:36 Uhr)

  12. #412
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    Willow

    Schweigend hatte Willow den Ausführungen Ale'eks gelauscht. Es schien ihr fast als brauchte sie keine Worte um mit ihm zu kommunizieren. War dies eine Gabe ihres Gegenübers oder einfach nur die Realität dieser Vision? Ihr war es nur recht, so konnte sie ihre Gedanken schweifen lassen und dennoch das Notwendige erfahren. Sie dachte nicht einmal daran, ihre Zweifel zu verbergen - wenn es den Geschwistern Sinaras nicht gefiel, dass sie sie in Frage stellte, sollten sie ihre Gedanken nicht lesen.

    Ihr nächstes Ziel war also Suomi... Klang irgendwie wie eine asiatische Sprache, aber sie glaubte sich düster daran zu erinnern, dass es sich dabei um ein skandinavisches Land handelte. Schweden? Zumindest vom Klang her schien dies am Nächsten zu liegen. Die druidische Tradition war ihr zwar nicht fremd, doch auch nicht vertraut genug, als dass sie mehr über ihren Verbleib gewusst hätte. Die tragische Geschichte von Lilliths Kindern berührte sie wenig, schließlich hatten viele Dank Martok und der Brut Lilliths gelitten. Sie unterdrückte ein Seufzen, bei dem Gedanken, die verstreuten Geschwister zusammenführen zu müssen.

    Wenigstens schien diese Larianne sich für das Licht entschieden zu haben. Was immer das nun wieder bedeuten würde. Willow folgte der Geste des Gargoyle Fürsten mit ihrem Blick und fand sich in einem Dickicht wieder. Irgendwo vor ihr war das Wesen, das so wie Froze in London verletzt, jedoch zurückgeblieben war. Er schien den Weg zu kennen, und wenn die Druiden der Schlüssel waren sollte sie ihm wohl folgen.

    Doch ein Schrei aus der Ferne lenkte sie ab und plötzlich sah sie den Nebel auf sich zukriechen. Sie verlor den Fremden aus den Augen, als sie sich umwandt um die Quelle des Nebels zu entdecken. Obwohl sie sich inzwischen sicher war, dass sie sich in einem von Sybilla geformten Traum befand, konnte sie ihrem Instinkt nicht widerstehen und sie versuchte den Wind zu sich zu rufen um die weißen Schwaden zurück zu drängen. Zugleich prägte sie sich ihre Umgebung so gut sie konnte ein, um später in der Realität hierher zurückkehren zu können.

    Zusammen mit dem Nebel stieg jedoch auch Beklemmung in ihr auf. Warum sollte Sybilla ihren Blick absichtlich verschleiern, wenn sie ihr den Weg weisen wollte? Irgendetwas stimmte nicht und die junge Magierin fürchtete sich davor herauszufinden, was es war. Sie hasste diese Machtlosigkeit, der sie durch die Vision einer Anderen unterworfen war. So schloss sie schließlich die Augen und atmete tief durch, um sich wieder zu beruhigen. Warum ließ man sie nicht endlich schlafen? Sie hatte doch in den letzten Stunden all ihre Energie für Sinaras Gruppe geopfert und nun verfolgte deren Schwester sie auch noch bis in die Träume...
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  13. #413
    Mod Batman-Forum Avatar von Felicat
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    Christine nickte beifällig auf Fatimahs Worte hin, auch wenn ihre neueste Verbündete es nicht sehen konnte. Markus mochte ja mit seinem Schicksal hadern, aber konnte er aufhören, sich permanent wie ein Frischling zu benehmen? Wenn er so weitermachte, würde er bald einen Pflock im Herzen haben und es würde wohl kaum einen ernsthaft stören. Das plötzlich aufflammende Licht zwang Christine nicht nur ihre Überlegungen zu unterbrechen, sondern auch die Augen zusammenzukneifen.
    Was war das? Und andere beschwerten sich über ihre Fähigkeiten. Pah!
    Ein Schrei ließ sie zusammenzucken.
    Sie hörte, daß Fatimah irgendetwas sagte, das Christine nicht zuordnen konnte, dann entfernten sich Schritte von ihr. Christine blinzelte kurz und sah, daß Fatimah das Zimmer verließ. Besorgnis stieg in ihr auf und sie beschloß, ihrer neuen Verbündeten lieber zu folgen. Zum einen wäre sie dann sicherer vor gewissen Psychos, zum anderen konnte der Schrei ein Zeichen sein, daß auch dieses Refugium nicht mehr sicher war, so wie Sinaras Villa. Und das wollte Christine lieber gleich selbst erfahren.
    So stürzte sie eine Sekunde später Fatimah nach, wobei sie einen Arm als Schild vor dem grellen Licht nutzte.

  14. #414
    Mitglied Avatar von Shane_Gooseman
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    Markus Verhalten kotze Lykahn förmlich an. Denn noch verhielt der Vampir genau so wie er es erwartete. Arrogant und uneinsichtig. Es schien ihn nicht einmal zu stören das sich andere über sein Verhalten beschwerten. Im Gegenteil er fuhr munter weiter damit fort die hier Anwesenden mit bedrohlichem Imponiergehabe zu belästigen.
    Gerade als er überlegte ob er sich wieder in seine Wolfsgestallt verwandeln sollte um Markus die Reißzähne in den Hals zu prügeln. Doch in diesem Augenblick tönte ein schriller Frauenschrei durch die Gänge. Fatimahschien allarmiert und rannte sofort in Richtung des Schreis ohne Markus überhaupt zu beachten. Auch Christine folgte der Ägypterin.
    Lykahn
    beschloss ebenfalls den beiden Frauen zu folgen vielleicht gab es ja etwas Interessantes zu entdecken, außerdem wollte er im Moment nur weg von hier bevor er selbst auch die Beherrschung verlor und dem Vampir an die Kehle ging. Als er an dem Vampir vorbei ging, der immer noch seine Fangzähne präsentierte, schüttelte Lykahn nur kurz den Kopf und stieß Markus unsanft mit der Schulter an.
    Danach beeilte er sich um nicht den Anschluss an Fatimah zu verlieren.

  15. #415
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    "Geschenk"?, zischte Markus fast schon ungläubig auf Fathimas Frage, ehe er seine Augen schliessen musste als das Licht noch an Intensität zunahm. Schmerzhaft brannte es sich in seine Netzhaut und er nahm zusätzlich noch die Klauenatrigen Hände hoch, um sich damit das Gesicht zu bedecken. So konnte er nur hören was um ihn herum geschah.
    Stimmen erhoben sich. Anklage wurde gegen ihn erhoben, und er konnte den Hass in Lykahns Stimme gut heraushören. All diese Emotionen um ihn herum, und die Tatsache, dass vor ihm diejenige stand, die ihn vor einer Unendlichkeit zu dieser Existenz verflucht hatte, machten ihn selbst jetzt, wo er wegen dem verletzlich war, äussert hellhörig auf das, was um ihn herum geschah.

    Dann ändert sich die Lage erneut. Plötzlich war Bewegung um ihn herum, welche als Reaktion auf den weiblichen Schrei ausgebrochen war. Für einen Moment blitze ein Bild durch den zornumnebelten Geist des Vampirs. Gabrielles Gesicht!
    Markus schrack auf und lies den Schrei nochmal in seinem Kopf erklingen. Nein, dies war nicht Gabrielle oder jemand, denn er kannte. Es war jemand unbekanntes. Die innere Erleichterung beruhigte ihn. Er konnte zwar hören, wie sich fathima entfernte und dass anscheind eine grössere Aufregung in ihrer Stimme mitschwang, doch für ihn genügte es wieder runter zu kommen und sein "Tier" wieder an die Kette zu legen. In all dem Licht konnte er ohnehin nur halb sogut orientieren.

    Lykahns Stoss traf ihn überraschend, da er sich innerlich abmühte sich zu beruhigen. So wurde er etwas härter gegen die Steinwand gestossen und blieb dort angelehnt. Er fühlte sich schlecht. Ob jetzt wegen dem das er endlcih jene Person gefunden hatte, und dass er nicht Rache genommen hatte, oder die tatsache, dass er es fast getan hätte und so dem Monster in ihm nochmehr nachzugeben.
    So blieb er dort angelehnt, während sich mit leichten Knackgeräuschen sein Kieferknochen sich wieder zurückverwandelte, die Zähne zurückglitten und das Gesicht wieder menschlicher wurde. Auch seine Hände befanden sich bereits in der Rückverwandlung.
    Er fühlte sich, im Nachrausch des Wutanfalls, plötzlich irgendwie müde. Sollten die anderen und jene Person vorausgehen. Er würde sie schon wiederfinden. Bald!

  16. #416
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    Gabrielle

    Einen Moment war die junge Daywalkerin selbst von der heftigen Auswirkung ihrer Lichtillusion überrascht. Sie hatte vorgehabt, den Vampir mit dem Sonnenlicht abzulenken und zu beruhigen und nicht bedacht, dass grelles Licht auch die Anderen blenden würde. Als sie sah, wie Lilly und Froze sich abwandten, zog sie umgehend die Finger ihrer ausgestreckten Hand zu einer Faust zusammen um das Licht zu dimmen. Doch dann hielt sie inne. Dies war ihre Chance. Der Schwarze konnte sie nicht sehen... Er hatte zu viele Fragen gestellt, vielleicht wusste er bereits was sie getan hatte?

    Während sie die Sonne erneut aufleuchten ließ, zog Gabrielle sich langsam, Schritt für Schritt in den Gang zurück, der aus den Höhlen führte. Markus hatte bereits begonnen sich zurück zu wandeln, er war keine Gefahr mehr. Es gab keinen Grund mehr, ihre Flucht aufzuschieben. Als sie den Punkt erreichte, wo sie ihre Illusion aus den Augen und somit aus ihrer Kontrolle verlor, wandte sie sich um und rannte. Weg von dem Schrei, dem nun die Ägypterin, die Diva und schließlich auch Lykahn entgegen eilten. Weg von all jenen die ihr Vorwürfe machen konnten. Einfach nur hinaus in die Nacht. Nachdem was sie in Sinaras Heim getan hatte, konnte sie nicht mehr bei der Gruppe bleiben... Doch ohnehin gab es zu viele Intrigen und selbstsüchtige Individuen. Sie war inzwischen sicher, dass die Mönche sich geirrt hatten. Markus war kein Weltenretter, ebenso wenig wie die Hexe oder der Schwarze, von den Anderen ganz zu schweigen. Wenn der Weltuntergang verhindert werden sollte, würde sie es selbst tun müssen...
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  17. #417
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    Eine Weile lang – sie war sich selbst nicht sicher, ob nur wenige Sekunden oder gar mehrere Minuten – hielt Willow ihre Augen geschlossen, wartete darauf, dass ihr Puls sich verlangsamte, ihre Atmung sich beruhigte. Als sie schließlich die Augen wieder öffnete, schien der Nebel bereits so dicht zu sein, dass sie selbst die Hand vor Augen nicht mehr erkennen würde. Doch dann bemerkte sie eine lichte Stelle in den Schwaden, durch die sie einen Blick auf einen düsteren, fensterlosen Raum mit der Grundform eines Halbkreises werfen konnte. Wände aus Sandsteinquadern, die von einer Bordüre mit ägyptischen Zeichnungen gesäumt waren, verrieten Willow, dass es sich um einen Raum inmitten des Chephrentempels handeln musste. Darin befanden sich hölzerne Regale, in denen Bücher und keramische Gefäße standen sowie zwei Steintische mit allerlei Töpfen und andere Utensilien wie beispielsweise Schalen mit toten Insekten, getrockneten Pflanzen oder auch Tierknöchelchen ... es fiel der Hexe nicht schwer zu erkennen, dass sie hier in die Arbeitsräumlichkeiten einer Magiekundigen blickte. Doch während sie zuvor die Szenerien ihrer Träume selbst durchwandert hatte, war es diesmal vielmehr so, als sehe sie durch ein Fenster in diesen Raum.

    Erst auf den zweiten Blick bemerkte sie, dass zwischen den beiden steinernen Tischen der Körper einer Frau lag, deren runde Hüfte von Leinen verdeckt wurde, während ihre üppigen Brüste unbedeckt waren. Die zahlreichen Perlenketten, die nach ägyptischer Tradition den einzigen Schmuck des weiblichen Oberkörpers bildeten, lagen teilweise abgerissen auf dem Boden, teilweise zwar noch um den Hals der Frau, bedeckten aber, da sie offenbar gestürzt war, nicht länger ihren Busen. Ihr Gesicht war gen Boden gerichtet, die braunen, vollen Haaren waren somit das einzige, was von ihrem Haupt zu sehen war.

    Willow sah neben der niedergestreckten Frau einen zuckenden Schatten, den das unregelmäßige Licht der wenigen Fackeln im Raum auf dem Boden hin und her tanzen ließ. Doch die Person, die ihn warf, war außerhalb des Blickfeldes, welches die Nebelschwaden ihr eröffneten.

    Dann hörte sie eine Stimme hinter sich: „Ich lebe, also sorge dich nicht. Noch hat die Dämongewordene ihre Aufgabe nicht erfüllt.“ Als Willow herumschnellte, sah sie eben jene Frau vor sich, die in dem Raum hinter den Nebelfeldern am Boden lag. Ein goldenes Band auf ihrer Stirn trug das Auge des Horus.
    Geändert von Foxx (19.03.2012 um 22:56 Uhr)

  18. #418
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    Christine folgte Fatimah den bislang unbekannten Gang hinter der Abzweigung hinab, dicht gefolgt von Lykahn. Kampfgeräusche klangen ihnen entgegen. Der Weg beschrieb einen Bogen, so dass sie nicht sehen konnten, was sie erwartete und die Ägypterin, die einen Vorsprung hatte, verschwand dann und wann aus dem Sichtfeld der beiden Verfolger. Plötzlich aber wäre Christine beinahe unvermittelt in Fatimah hineingerannt, da diese nach einer besonders schlecht einsehbaren Kurve ihren Lauf gestoppt hatte und nun angesichts der sie erwartenden Situation unschlüssig schien, was sie tun sollte. Lykahn, dessen überaus gutes Gehör ihm verraten hatte, dass die Schritte vor ihm zum Stillstand gekommen waren, konnte seinen Lauf wesentlich kontrollierter abbremsen, als es der Französin gelungen war.

    Fatimah hatte an der Mündung zu einem größeren Raum innegehalten, dessen Bild vor allem von Holzregalen voller Bücher, Töpfen und anderem Krimskrams sowie zwei schweren steinernen Tischen bestimmt war. Auf diesen befanden sich allerlei Dinge, die verrieten, dass sie hier in so etwas wie einer Hexenküche gelandet waren. Dass hinter einem der beiden Steintische die Beine einer Frau zu sehen waren, welche dort offenbar auf dem Boden lag, erschloss sich den drei Ankömmlingen angesichts der Szene, die sich ihnen bot, erst auf den zweiten Blick.

    Unmittelbar vor sich sahen sie Amaryllis, die sich im Kampf befand gegen einen schlanken jungen Mann mit bronzefarbener Haut und rotem, in Zöpfen gebundenem Haar, in welches feine Perlen eingearbeitet waren. Sein athletischer Oberkörper war frei, darunter trug er eine schlichte Hose aus ungefärbtem Leinen und lederne Schnürstiefel. Er war unbewaffnet und attackierte die Schamanin mit bloßen Händen, woraufhin diese zurückwich und seinen Attacken auszuweichen versuchte. „Diebin! Mörderin!“, gellte die Stimme des Jünglings durch den Raum. Amaryllis erwiderte nichts darauf. Mit der eleganten Beweglichkeit einer Raubkatze entkam sie den Hieben und dem Drängen ihres Angreifers und in ihrem Blick lag Düsternis und Undeutbarkeit. Dann, mit einer unaufälligen Selbstverständlichkeit, zückte sie ihre Athame, wo auch immer sie sie aufbewahrte, und als der junge Mann abermals versuchte sie zu attackieren, wich sie mit einem Mal nicht aus sondern choreographierte ihre Bewegung derart geschickt, dass ihr Angreifer sich durch den Schwung seiner eigenen Bewegung regelrecht in ihre Waffe trieb und diese tief in seiner Brust versank.


    *


    Markus fühlte sich müde und überfordert. Wut, Verletzlichkeit, Scham und Überforderung schienen gleichermaßen auf ihn einzudrängen. Er bemerkte, dass der Gang sich leerte ... dass das Epizentrum der aktuellen gruppeninternen Krise sich einmal mehr binnen kurzer Zeit verlagert hatte.

    Noch einmal flackerte die grelle Lichterscheinung, welche Gabrielle beschworen hatte, auf, ehe sie kurz darauf abklang und schließlich verlosch. Der Vampir bemerkte nicht unmittelbar, was geschah, doch nach einigen Minuten realisierte er, dass Gabrielle nicht in die gleiche Richtung gelaufen war wie die übrigen, sondern die entgegengesetzte Richtung eingeschlagen hatte.

    Niemand schien sich um die Flucht der Daywalkerin zu kümmern und schon bald war sie wieder angekommen in der großen Tempelhalle, die sie betreten hatten, als Sevor und Grasson sie in die vermeintlichen Ruinen führten. Als sie das Eingangsportal nach draußen durchschritt, griff die Illusion wieder und die intakten, ehrwürdigen Räumlichkeiten, die sie verließ, verwandelten sich in spärliche Überreste einstigen Prunks. Draußen war es inzwischen vollkommen dunkel und keine einzige Lichtquelle stand bereit, um Gizeh auch nur ein bisschen zu erhellen. Mond und Sterne waren nicht auszumachen, der Himmel war so sehr verdunkelt, dass nichteinmal Wolkenstrukturen sich abzeichneten. Inmitten der nahezu vollkommenen Dunkelheit war das einzige, was sich ausmachen ließ, die Sphinx, deren vage Kontur selbst in dieser nachtschwarzen Umgebung sich als noch finstere Silhouette abzeichnete.

  19. #419
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    Willow

    Dämongewordene. Ein kalter Schauer lief Willow über den Rücken, als sie dieses Wort vernahm und einen Moment lang sah sie deutlich Amaryllis Gesicht vor sich. Der Blick den die Schamanin ihr bei der Sphinx zugeworfen hatte, hatte Willows Herz mit eisigem Griff umklammert. Tief in ihrem Inneren hatte sie gefühlt, dass sie nicht die Tieflinge sondern die Gefährtin fürchten musste. Doch der Augenblick war vorbeigegangen, sie hatte Schutz bei Froze gesucht und war von ihren erneuten Streitereien abgelenkt worden. Bis jetzt...

    Bevor sie diesen Gedanken weiterführen konnte, hatte ihre Aufmerksamkeit sich bereits auf die Ägypterin gerichtet, die nun vor ihr stand. Das Gewand der Seherin ähnelte der Tracht längst vergangener Zeiten. Es wirkte ein wenig gewagt, doch sehr prunkvoll, auch wenn die junge Hexe nicht so recht verstand warum man sich auch noch nach tausenden Jahren auf solche Weise kleidete. Es wirkte fast, als sei die Entwicklung zur Moderne spurlos an dieser Welt vorbeigestrichen. Doch nun war nicht der Moment um Modefragen zu erörtern.

    "Ihr seid ganz in unserer Nähe, nicht wahr Sybilla?" Willows Tonfall ließ eher auf eine Feststellung, als auf eine Frage schließen. Als sie durch den Nebel in den Raum der fremden Magierin geblickt hatte, war ihr sofort aufgefallen wie sehr die Wände und der Boden jenem Sandstein glichen, aus dem auch die Pyramide erbaut war in welcher sie gerade schlief. Der Schrei, den sie vernommen hatte, bevor der Nebel aufzog... "Es war kein Traum." Willow bedachte ihre Gegenüber mit einem zögernden Blick. "Doch selbst wenn ich jetzt erwachte, ich hätte wohl nicht die Kraft Euch zu helfen. Aber meine Gefährten..." wissen nichts von Sinaras Geschwistern. Würden sie dennoch aufgrund des Schreies zur Hilfe eilen? Würden sie sich gegen die Gefährtin stellen und auf die Seite der Seherin schlagen? Doch halt, noch hatte Sybilla ihre Ahnung nicht bestätigt. Vielleicht hatte das ziehende Gefühl am Fuße der Sphinx gar nichts mit dem jetztigen Angriff einer Dämonin zu tun.

    Mit einem leichten Seufzen wandte Willow sich ab, so als wolle sie erneut auf den Raum blicken, den Schatten näher betrachten. Plötzlich hielt sie mitten in der Bewegung inne und ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Wenn die Seherin ihr sagte, dass kein Grund zur Sorge bestünde, dann war dem auch so. Vielleicht war es an der Zeit ihren Freunden und Begleitern einfach zu vertrauen. Ihr Blick drehte sich zurück zu Sinaras Schwester. "Ihr habt mich hierher gerufen, sicher habt Ihr Eure Gründe warum ich noch immer hier bin. Ich habe die Worte Eures Bruders vernommen und ich ahne Euer Ziel. Wenn Ihr noch etwas hinzuzufügen habt, so tut es. In diesem Traum bleibt mir ohnehin keine Wahl als mich Eurem Willen zu beugen, so wie ich auch in London gegen den Willen Eurer Schwester nichts auszurichten vermochte." Willow lächelte noch immer, doch die Wärme erreichte ihre Augen nicht.
    "It does not do to dwell on dreams and forget to live."
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  20. #420
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    Gabrielle

    Ohne auf Verfolger zu achten, war die Daywalkerin so schnell wie möglich aus der Tempelanlage geflohen. Erst jetzt da sie sich in der kühlen Nacht, umgeben von völliger Dunkelheit wiederfand hielt sie inne. Zunächst lauschte sie auf mögliche Verfolger, doch entweder waren die Anderen alle dieser Fremden gefolgt, oder die Illusion hielt nicht nur den Blick von dem Inneren der Ruinen fern. Gabrielle hörte nichts. Ebenso sah sie nichts, oder fast nichts, bis auf die düstere Silhouette der Sphinx. War es nicht äußerst ungewöhnlich, dass man nicht einen Stern am Himmel sah? Sie wusste es nicht. Zwar hatte sie viele Nächte im Freien, in Wüsten und Einöden verbracht, doch war dies eine andere Zeit, eine andere Welt.

    Sie fröstelte und schlang beide Arme um ihren Körper. Einmal mehr warf sie einen Blick zurück auf die Pyramide. Sie konnte nicht zurück. Froze verdächtigte sie bereits, zwar glaubte sie, dass Lykahn sie verstehen würde und vielleicht... nein, Markus war sicher der Letzte auf dessen Unterstützung sie hoffen durfte. Wie würde es auf die Anderen wirken, wenn das Monster, welches Gruppenmitglieder anfiel Fürsprache für sie führte, die sie ein Gruppenmitglied ermordet hatte. Ihr Blick wanderte erneut über die Dunkelheit vor ihr. Sie musst weiter, bevor die anderen ihr folgten. Doch diese totale Finsternis beängstigten sie auf eine Weise, die sie selbst nicht erklären konnte. Sie hatte nicht weiter als bis zu ihrer Flucht gedacht und nun wusste sie nicht wohin.

    Vorsichtig tastete sie nach der Rose, die ihnen bisher den Weg gewiesen hatte, bevor ihr einfiel, dass Sinara tot war. Genauso wie Slashblade und all jene die mit ihr zu der Gruppe gestoßen waren. Auch wenn sie stets auf sich allein gestellt war, so fühlte Gabrielle sich mit einem Male einsam. Vielleicht sollte sie zu den Anderen zurückkehren und ihr Verbrechen gestehen. Wenn sie ihnen erklären konnte, wie übermächtig der Geruch nach frischem Blut gewesen war. Waren die Meisten nicht selbst einst von Blutdurst getrieben durch die Welt gezogen? Würden sie sie nicht verstehen? Oder wenigstens vergeben? Doch Quicksilver war ebenso wie Froze eine Art Anführer gewesen, ein Gefährte und Freund aus alten Zeiten. Noch dazu ein Mensch... Ihn zu ermorden war unverzeihlich.

    Schnell verdrängte Gabrielle ihre Zweifel und Gedanken, blickte besorgt zum Eingang. Noch immer hörte sie niemanden, aber sie musste sich beeilen. Die Zeit drängte, sie musste eine Entscheidung treffen. Die Nacht war zu dunkel, als dass sie ihren Weg hätte finden können. Statt also weiter ziellos zu fliehen, scannte Gabrielle nun die Ruinen nach Deckung, um dann mit Hilfe ihrer Klauen empor zu klettern um ein Versteck für die Nacht zu suchen und bei Anbruch des Tages los zu ziehen.
    Geändert von Felina Noctis (01.06.2012 um 20:54 Uhr)
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  21. #421
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    "Gabrielle?" die Worte waren leise gesprochen worden. Die Erschöpfung forderte von seinem Körper und Geist nun Tribut. Doch dennoch schien Markus verwirrt. War Gabrielle jetzt nicht gerade in die entgegengesetzte Richtung gelaufen? Verwirrung erfasst den noch leicht vernebelten Geist des Vampirs. Wieso sollte sie das tun? Was geschah hier gerade, dass sie sich von der Gruppe wegbewegte, obwohl eindeutig etwas passiert war?
    Leicht schwankend stiess sich markus von der Wand ab und zwang seine Glieder in vorwärts zu tragen. Er musste hinter ihr her. Nagendes gefühl der Schuld begann in ihm aufzukeimen. Vielleicht hatte der Zwischenfall von vorhin sie zu stark erschreckt oder sonst irgendwie verwirrt...oder er hatte ihr unwillkürlcih etwas angetan. Mit ansteigenden, sich verschlimmernden Sorgegefühlen zwang sich Markus zu beschleunigen, auch wenn er natürlich nicht so gut vorran kam wie er es sonst gekonnt hätte. Doch das war ihm egal.
    Nach einer scheinbaren Ewigkeit stolperte er in den Gang, der zum Ausgang führte und denn gabrielle wohl auch genommen hatte. Der Ausgang schien das beste logische Ziel zu sein.
    Sich kurz darauf besinnend das jetzt wohl gerade Nacht sein würde, bewegte er sich durch die Öffung hinaus ins Dunkle. Drausen, noch während seine Augen die dunklen Sanddünen abtasteten, versuchte er sich auf seine Witterung zu konzentrieren. Irgendwo musste seine Ziehtochter doch sein!

  22. #422
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    Gizeh, außerhalb des Chephren-Taltempels


    Froze unterdrückte einen frustrierten Schrei, während seine Augen sich nur allmählich an die Dunkelheit gewöhnten. Eben noch hatte er einen Werwolf um Hilfe bitten müssen um eine Witterung zu identifizieren, die jeder Jungvampir mühelos erkannt hätte. Und nun stand er vor dem Tempel, einige Meter vom Eingang entfernt, unfähig die Dunkelheit zu durchblicken wie einst. Innerhalb der letzten vier Tage war ihm immer wieder aufgefallen, wie sehr es schmerzte, die Geschenke der Nacht entbehren zu müssen.

    Ein Geräusch ließ ihn herum fahren. War es Gabrielle? Er war ihr gefolgt, als sie nach draußen geflüchtet war. Nur kurz hatte er gezögert, hatte sich gefragt, was es mit dem Schrei aus dem Gang auf sich haben mochte. Doch die Ägypterin, die offenbar mit Markus zu schaffen hatte, war dem nachgegangen und letztendlich war es eine Angelegenheit der Kaste und deren Leiters Sevor. Gabrielle hingegen war ein Mitglied seiner Gruppe und etwas war geschehen mit ihr und Quicksilver, etwas hatte sie mit dessen Tod zu tun oder wenigstens wusste sie, was vorgefallen war.

    Er sah Markus aus dem Tempel kommen und wich instinktiv ein wenig zurück, weiter in die schützende Nacht. Er wusste selbst nicht so recht, weshalb er die Begegnung mit dem Vampir scheute. Vielleicht, weil Lykahns letzte Worte zu viel Wahrheit enthalten hatten und Froze nicht so recht wusste, wie er zu Markus stehen sollte.
    Dann schoss ihm der Gedanke durch den Kopf, dass es zwecklos war - Markus hatte noch immer die Gaben, deren Verlust er gerade noch einmal bedauert hatte. Die Symbiose mit der dämonischen Essenz konnte seine Anwesenheit verschleiern, vor allem in den Schatten, doch falls Markus ihn konzentriert suchen sollte, würde er ihn leicht entdecken können.

    Doch der Vampir schien ein anderes Ziel zu haben.

    *

    Beim Durchschreiten des Tempeltors schienen die im Innern leuchtenden Fackeln augenblicklich zu erlöschen und Markus fand sich in finsterer Nacht wieder, das Gebäude in seinem Rücken war plötzlich nur mehr eine Ruine, geschützt durch Magie, die das Innere und die Geschöpfe, die sich dort niedergelassen hatten, verschleierte.

    Sein Blick fuhr die Sanddünen entlang, doch kein Mond stand am Himmel und so erkannte er nur schwarze Nuancen und der schwere Schatten der Sphinx tat sein Bestes, dort wo er fiel, die Schwärze noch weiter zu sättigen.
    Ehe seine Augen sich vollends an die Dunkelheit gewöhnt hatten, nahm er die Witterung auf, die er gesucht hatte. Die Fährte führte zur Sphinx ...

    *

    Die Ruinen des Tempels boten wenig Deckung und Gabrielle musste feststellen, dass es mehr als ein reines Trugbild war: von hier außen waren es tatsächlich nicht mehr als verfallene Mauern und lose Steine. Und so führte ihre Suche nach einem Unterschlupf sie nun doch zur Sphinx ... Schließlich erreichte sie das eindrucksvolle Bauwerk, die überragende Menschenlöwengestalt, die so gänzlich unbeeindruckt schien vom Lauf der Zeit. Kurz fragte sie sich, ob selbst in der Zeit, aus der sie kam, diese Bollwerke noch standhielten, trotz all der Zerstörung und all des Grauens, das herrschte.

    Dann schüttelte sie den Gedanken ab und erklomm die Statue. Die Steinlagen waren grob gehauen, die Fugen breit und spaltig, so dass es ihr leicht fiel. Schließlich entdeckte sie einen Absatz mit einer kleinen Nische.


    ***

    Im Innern des Taltempels:

    Zitat Zitat von Foxx Beitrag anzeigen
    Christine folgte Fatimah den bislang unbekannten Gang hinter der Abzweigung hinab, dicht gefolgt von Lykahn. Kampfgeräusche klangen ihnen entgegen. Der Weg beschrieb einen Bogen, so dass sie nicht sehen konnten, was sie erwartete und die Ägypterin, die einen Vorsprung hatte, verschwand dann und wann aus dem Sichtfeld der beiden Verfolger. Plötzlich aber wäre Christine beinahe unvermittelt in Fatimah hineingerannt, da diese nach einer besonders schlecht einsehbaren Kurve ihren Lauf gestoppt hatte und nun angesichts der sie erwartenden Situation unschlüssig schien, was sie tun sollte. Lykahn, dessen überaus gutes Gehör ihm verraten hatte, dass die Schritte vor ihm zum Stillstand gekommen waren, konnte seinen Lauf wesentlich kontrollierter abbremsen, als es der Französin gelungen war.

    Fatimah hatte an der Mündung zu einem größeren Raum innegehalten, dessen Bild vor allem von Holzregalen voller Bücher, Töpfen und anderem Krimskrams sowie zwei schweren steinernen Tischen bestimmt war. Auf diesen befanden sich allerlei Dinge, die verrieten, dass sie hier in so etwas wie einer Hexenküche gelandet waren. Dass hinter einem der beiden Steintische die Beine einer Frau zu sehen waren, welche dort offenbar auf dem Boden lag, erschloss sich den drei Ankömmlingen angesichts der Szene, die sich ihnen bot, erst auf den zweiten Blick.

    Unmittelbar vor sich sahen sie Amaryllis, die sich im Kampf befand gegen einen schlanken jungen Mann mit bronzefarbener Haut und rotem, in Zöpfen gebundenem Haar, in welches feine Perlen eingearbeitet waren. Sein athletischer Oberkörper war frei, darunter trug er eine schlichte Hose aus ungefärbtem Leinen und lederne Schnürstiefel. Er war unbewaffnet und attackierte die Schamanin mit bloßen Händen, woraufhin diese zurückwich und seinen Attacken auszuweichen versuchte. „Diebin! Mörderin!“, gellte die Stimme des Jünglings durch den Raum. Amaryllis erwiderte nichts darauf. Mit der eleganten Beweglichkeit einer Raubkatze entkam sie den Hieben und dem Drängen ihres Angreifers und in ihrem Blick lag Düsternis und Undeutbarkeit. Dann, mit einer unaufälligen Selbstverständlichkeit, zückte sie ihre Athame, wo auch immer sie sie aufbewahrte, und als der junge Mann abermals versuchte sie zu attackieren, wich sie mit einem Mal nicht aus sondern choreographierte ihre Bewegung derart geschickt, dass ihr Angreifer sich durch den Schwung seiner eigenen Bewegung regelrecht in ihre Waffe trieb und diese tief in seiner Brust versank.
    Geändert von Foxx (01.06.2012 um 21:37 Uhr)

  23. #423
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    Sybilla schenkte Willow ein langsames, nachdenkliches Nicken. Obwohl sie nicht tatsächlich lächelte, schien ihr Gesicht so freundlich, als tue sie es. Ihr fehlte die implizite, überlegene Aura, welche Sinara umgeben hatte. Diese war, wenngleich freundlich, stets wie eine wohlwollende Instanz aufgetreten. Sybilla hingegen wirkte dankbar und froh, sie vermittelte Willow umgehend, sie seien ebenbürtige Frauen, vereint durch gemeinsame Ziele.

    "Entschuldige, ich habe mich in dein Innerstes geschlichen. Doch die Gelegenheit war günstig und ich musste einen Weg finden, unaufällig Kontakt aufzunehmen. In dem Moment, als die Schamanin den Tempel betrat, spürte ich, dass Crymsh'ean jemanden hier gesandt hat."

    Sie hielt inne. Sorge lag auf ihrem Gesicht. "Ich weiß nicht welches Spiel sie spielt. Doch ich vermute, Crymsh'ean bot ihr neue Mächte. Ein junger Dämon, der kürzlich zu uns stieß, entmachtet und in einem fremden Körper ... ich denke er wurde seiner Essenz beraubt und sie erhielt sie stattdessen."

    Sie schüttelte den Kopf, als wolle sie sich so von den Sorgen befreien. "Wie dem auch sei. Bitte missversteh mich nicht. Weder in deinen Träumen noch während des Wachens würde ich annehmen oder gar erwarten, dass du dich beugst oder etwas Deartiges. Was du sahst, habe ich nicht einmal direkt geformt, nur geführt. Ich spüre, du hast mit meiner Schwester eine Art Abkommen. Oder vielleicht gab sie einen Auftrag, das ist nicht meine Sache und wenn aus deinen Worten Bitterkeit spricht, so lass dir sagen: du bist freien Willens. Meine Geschwister können einen dies bisweilen vergessen lassen. Ich wollte dir nur Hilfe und Führung anbieten. Ich spürte, dass du die Meinen suchst und von diesen beiden meiner Geschwister konnte ich dir zeigen, wo du sie findest. Was du daraus machst, was du zu tun gedenkst ... das ist deine Sache."

    Mit einem Lächeln fügte sie letztendlich hinzu: "Und wie gesagt, es ist nicht nötig, mich zu retten. Ich bin Seherin ... auf das ein oder andere kann ich mich vorbereiten."

  24. #424
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    Willow

    Ein Hauch von Unsicherheit streifte Willow, als sie die Entschuldigung ihrer Gegenüber vernahm. Hatte sie zu schnell geurteilt? Ihr Lächeln zitterte einen Moment, doch sie war nicht bereit ihre Vorsicht abzulegen, auch wenn sie immer mehr das Gefühl beschlich, eine echte Verbündete getroffen zu haben.

    Dann jedoch verschand das Lächeln der jungen Hexe abrupt, als Sybilla ihren Verdacht bezüglich der Schamanin bestätigte. "Crymsh'ean" wiederholte sie langsam den ungewohnten Namen, der doch irgendwie vertraut klang. "Crimson." Das war der Name, den auch Sinara in ihren letzten Worten genannt hatte. "Amaryllis hat sich mit unserem Feind verbündet und sich gegen uns gestellt?" Die Frage zitterte in ihrer Stimme, und doch zeigte ihr Blick mehr als deutlich, dass sie die Wahrheit bereits erkannt hatte. Sie hatte es nochmals ausgesprochen, in der Hoffnung etwas missverstanden zu haben, in der Hoffnung ihre Schlussfolgerung würde korrigiert. Doch gleichzeitig war ihr klar, dass sie eine Verbündete verloren und neue Gegnerin gewonnen hatten, eine Gegnerin, die sie nicht unterschätzen durften.

    Als Sybilla ihren freien Willen betonte, krampfte sich Willows Magen zusammen. Sie hatte ein schlechtes Gewissen, ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche wie ein trotziges Kind vor das Wohl der Welt zu stellen. Sie lächelte unwillig, als ihr bewusst wurde, dass dies genau der Vorwurf war, den auch Sinara ihr gemacht hatte. Langsam schüttelte sie den Kopf "Es tut mir leid. Ich bin dankbar, für die Hilfe. Dankbar, dass Ihr mir die Richtung weist in der ich suchen muss..." Sie senkte ihren Blick und biss sich auf die Lippen.

    Erneut hatte Sybilla betont, dass es keinen Grund zur Sorge um ihr Wohl gab, da sie die Gefahr im Voraus sehen konnte. Tausend Fragen schossen durch Willows Kopf, nun da ihr bewusst wurde, dass die Seherin wahrscheinlich die Antworten kannte. War ihre Entscheidung die Gruppe zu verlassen wirklich klug? Würde sie Froze wieder sehen, falls sie es tat? Hatten sie überhaupt eine Chance die Welt zu retten? Würde sie lange genug durchhalten...? Impulsiv griff sie nach Sybillas Arm, hob den Kopf und sah der Seherin direkt in die Augen. In ihrem Blick lagen all die Fragen, die sie beschäftigten. Doch bevor auch nur ein einziges Wort ihre Lippen verlassen konnte, wandte sie sich schnell ab. Um den richtigen Weg zu finden, musste sie selbst die Entscheidungen treffen in der Überzeugung, dass sie ihre Zukunft in den Händen hielt. In der Überzeugung, dass sie etwas zur Rettung der Welt beitragen konnte. In der Hoffnung, dass sie und die anderen überleben würden, um endlich ein freies, glückliches Leben führen zu können. Ohne Angst vor dem nächsten Weltuntergang.

    "Verzeiht" murmelte sie leise, als sie sich wieder unter Kontrolle hatte. Sie wandte sich wieder zu Sybilla und diesmal war ihr Lächeln ehrlich. "Habt Dank für Eure Hilfe und passt auf euch auf. Ich hoffe wir sehen uns irgendwann in einer besseren Welt wieder."
    "It does not do to dwell on dreams and forget to live."
    J. K. Rowling


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    Es dauerte eine Weile, bis Christine, immer Fatimah im Auge behaltend, den neuesten Krisenherd betrat. Sie verkniff sich einen Fluch, als sie erst von Fatimahs Rücken ausgebremst wurde.
    Sie trat zwei Schritte beiseite, um an dieser vorbei in den Raum zu blicken. Es sah nach einem Ort für eine leibhaftige Hexe aus, voller Bücher, Kräuter und Merkwürdigkeiten. Aber am merkwürdigsten war es, daß Amaryllis gerade als sie ankamen einen jungen Mann, der sie eine Mörderin und Diebin schimpfte, aufspießte. Und dann sah Christine die Beine, die hinter einem Tisch hervorlugten...
    "Ohren zu, wir müssen sie überwältigen", murmelte sie und aus den Augenwinkeln bemerkte sie Lykhan, der ihnen gefolgt sein mußte. Hoffentlich hielt er sich daran! Denn Christine konnte jetzt nur noch mit einem gezielten Schrei eingreifen. Sie wußte nicht, welches Kraut Amaryllis genommen hatte, aber das hier sah nicht aus, als würde Amaryllis nur in Notwehr handeln.

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