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Thema: Crimson Dawn, Kapitel 4: Wendepunkte

  1. #326
    Junior Mitglied Avatar von Angel in Chains
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    "Geister und tote Seelen, ja?" Jareth schnaubte belustigt, auch wenn man ihm wohl noch etwas den überspielten Schrecken und die Verwirrung ansehen konnte, seine Hand sehr viel weniger elegant und ruhig als vorhin nach der Tischkante tastete, damit er sich wieder richtig an das klapprige Möbelstück lehnen konnte. Wenigstens das feine Zittern, das sich erst langsam verflüchtigte, konnte er fast vollends unterdrücken.
    "Sehe ich wie ein Geist aus?", wollte er sachlich von Lys'bila wissen, schüttelte dann aber nach einem demonstrativen Blick auf sich selbst den Kopf. "Tot bin ich auch nicht.", setzte er überzeugt nach, auch wenn sein Blick kurz darauf etwas von seinem Gegenüber wegdriftete zur Tür, zur Wand, woandershin eben. Tür war gut, denn er konnte so tun, als habe er ein Geräusch gehört, lauschte auch kurz, aber da war wohl leider doch nichts.

    Irgendwie hatte er das Bedürfnis, den Raum zu sprengen, auszubrechen, raus, frische Luft, irgendwas - nur weg von hier! Wieder atmete Jareth tief durch, um sich selbst zu beruhigen. "Was kann ein solches Beben auslösen?", lenkte er seine und Lys'bilas Aufmerksamkeit dann wieder auf den Kern der Sache, zumindest etwas weg von sich selbst, aber nicht allzu weit weg, denn das könnte dann doch zu auffällig werden. Die Raubvogelaugen fixierten sie auch wieder direkt, der Kopf war beinahe so wie bei einem Adler oder Falken zurückgeruckt und für einen winzigen Moment mochte sie vielleicht das Gefühl haben, als Beute gesehen zu werden. Dieses verflog aber, als sich Jareth ein kleines Lächeln abrang.

  2. #327
    Mitglied Avatar von Sphinx
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    Amaryllis hatte noch einmal geschnaubt und kurz ein Murren von sich gegeben ehe der Vampir sie loslies, aber sie fing sich wieder, so schnell wie es eskaliert war, auch wenn der Kopf durchaus auf seine Weise brummte von den ganzen neuen Eindrücken, bis sie einen Blick hinaus in die Tiefe Wüste warf, dann aber doch der Meute folgte. Antworten würde sie dort finden.
    Gerade hatte sie die Kanten ihrer Kapuze erfasst und stockte aber, als sie sich der Sphinx zudrehte, die sie einen langen Moment anstarrte, mit scheinbar leerem Blick, dann auch den Bau hinauf, schließlcih auch die Augen minimal verengend, bis sie doch zu Ende führte was sie begonnen hatte und zu den anderen aufschloss.
    "Ess tutt mirr leidd fürr meinenn Aussrassterr..." gestand sie dann ehrlich, als sie bei Gabrielle in der unmittelbaren Nähe angelangt war, gerade die Kapuze über den Kopf zurecht zu ziehen.

  3. #328
    Mitglied Avatar von Armisael
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    Markus war den anderen hinterher getrottet. Irgendwann war auch seine Kraft mal erschöpft. Er hatte genug Paranoia gezeigt, war die letzten Tage immer wieder wachsam gewesen und immer bereit loszuschlagen. Kein Schlaf und nur wenig Blut, das hielt auf Dauer auch der älteste Vampir nicht aus.
    Seine Eckzähne schoben sich um einen halben Zentimeter aus seinem Oberkiefer, als er den konzentrierten Geruch von Blut, welches in Venen pulsierte, riechen, und die unterschiedliche lauten Herzschläg der anderen in seinem Innenohr dröhnen hören konnte.
    Die Wahrnehmung in der Höhe verzerrte sich durch dieses dunkle Bedürfnis ein wenig, aber doch konnte er die Hyroglyphen und Symbole erkenne. Alte Erinnerungen krochen ihm durch die Hirnwindungen, und er konnte nur mit halboffenen Mund starren.

  4. #329
    Mitglied Avatar von Sac
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    Immer nahe an Gabrielles Seite trottete Lilly mit der Gruppe mit. Als sie die Tempelruine sah, wurde ich Blick skeptisch. "Das sieht nicht gerade wie ein Badeort aus." Das sah nicht mal mehr wie ein vollständiges Irgendwas aus.

    Auch, als sie ins Innere des Tempels trat, änderte sich das nicht. Auf den ersten Blick konnte sie nichts erkennen, dass wie ein Brunnen oder eine Quelle aussah. "Sieht eher sandig fürs Waschen aus, Lykahn."
    Totgesagte leben länger.

  5. #330
    Mitglied Avatar von Felina Noctis
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    Gabrielle

    "Mhm?" fasziniert von dem Anblik der antiken Ruinen und Wandmalereien war Gabrielle kurz hinter dem Eingang, den man ihnen gewiesen hatte stehen geblieben. Sie sah Amaryllis zunächst ein wenig verständlislos and und nickte dann "Schon vergessen. Wir haben hier eine große Anzahl hitziger Gemüter, da kanns schon mal etwas heiß hergehen!" Sie grinste und einen Augenblick huschte ein besorgter Schatten durch ihren Blick als sie sich an den Moment in Sinaras Garten erinnerte, als sie sich befleckt mit Quicksilvers Blut in die Arme der Schamanin geflüchtet hatte.

    Sie sah an sich herunter, prüfend ob man die Flecken noch sehen würde. In all der Aufregung hatte sie daran kaum noch gedacht. "Duschen?" murmelte sie und sah sich um "In einer Wüste? Also wenn du keinen Regentanz kennst..." sie musterte Lilly und dann Lykahn. Sie wirkte nicht ganz bei der Sache und wandte sich wieder den Wänden mit den Zeichnungen zu "Absolut beeindruckend, nicht wahr? Hey du da vorn, nicht anfassen, du machst es noch kaputt mit deinen Pranken!" zu ihrem Entsetzen hatte sie entdeckt dass Nimoritas die Zeichnungen nicht nur mit Blicken berührte. Wie konnte man das wenige an Kultur dass die Zeit der Nacht übrig gelassen hatte so gefährden? Wusste er denn nicht, dass bald schon jegliche Spur menschlicher Schöpfung verschwinden würde wie Staub in einer Wüste?
    "It does not do to dwell on dreams and forget to live."
    J. K. Rowling


  6. #331
    Mitglied Avatar von Felina Noctis
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    Willow

    "Dämonen..." hauchte Willow kaum hörbar. Sie war froh, dass Froze ihre Hand weiterhin hielt. "Sie.... Ich glaube nicht, dass es eine gute Idee ist ihnen zu trauen... Diese Dunkelheit. Wer sich mit Dämonen einlässt verliert viel mehr als nur sein Leben!" Auch wenn sie es so leise murmelte als spräche sie zu sich selbst, so erschien es ihrem Begleiter doch so als wolle sie ihn warnen, ihn bitten nicht weiter zu gehen. Kaum merklich verlangsamten ihre Schritte sich, je näher sie dem Ziel zu kommen schienen, doch die ließ sich ohne Widerstand durch das Tor führen.

    Für ihre Umgebung hatte Willow jedoch keine Augen. Ihr schien es, als lauerten überall Schatten und mit Schaudern hob sie ihren Blick und suchte erneut die Schamanin. Nein, sie musste sich geirrt haben. Sicher waren es nur die Tieflinge, die ihre Sinne verrückt spielen ließen. Halbdämonen, sie waren sicherlich nicht von Natur aus schlecht wie ihre Ahnen, sonst hätte dieser Sevor ihnen nicht geholfen... Außer er hatte andere Pläne. Sie schauderte erneut und verkrampfte ihre Finger um Frozes Hand.
    "It does not do to dwell on dreams and forget to live."
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  7. #332
    Mod Batman-Forum Avatar von Felicat
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    Christine folgte Sevor und Grasson. In ihrem Innersten brodelte es noch immer, aber sie schwieg. Sie würde schon noch bekommen, was sie wollte und das war das einzige, was zählte. Danach könnten ihr die Schamanin und der Werwolf gestohlen bleiben. Die Ankunft in dem prächtigen Tempel riß Christine aus ihren grüblerischen Gedanken und sie ging auf die nächste mit Hieroglyphen und Bildern geschmückte Wand zu, um sie stumm und berührt zu bewundern. Was um sie herum geschah, blendete sie einfach aus. Sie hatte noch nie die Möglichkeit gehabt, altägyptische Kunst aus nächster Nähe und an ihrem angestammten Platz zu betrachten und diese einmalige Gelegenheit würde sie sich nicht von Rabauken und Idioten verderben lassen.

  8. #333
    Mitglied Avatar von Aethratas
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    Nimoritas schien sie einfach zu ignorieren und betrachtete weiterhin die vom Zahn der Zeit angenagten Abbilder. Jedoch ließ er dann davon ab sie auch zu berühren, und ohne sich davon abzuwenden sagte er "Das letzte, das ich will ist etwas zu zerstören" in einem mehr oder weniger entschuldigenden Ton. Nach mehreren Momenten ließ er dann endlich von der Wand ab und sah sich die Leute an die ebenfalls den Raum mit ihm teilten.

    Er bemerkte die Anspannung von Willow, manchen würde so etwas nicht einmal auffallen wenn sie direkt vor ihr stehen würden, aber er konnte es förmlich riechen. Allerdings wusste er nicht wovor, und würde sie sich vor ihm fürchten und er sie beruhigen wollen, würde das das ganze wohl nur verschlimmern. Also ließ er die Situation vorerst auf sich beruhen und setzte sich zunächst ruhig auf den Boden.
    Aethratas
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  9. #334
    Alumnus (ehemaliges Teammitglied) Avatar von Foxx
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    Gizeh, nahe Kairo

    Im Innern des einstigen Chephren-Taltempels:


    "Keine Sorge, ihr könnt euch gleich frisch machen. Ein bisschen Wasser kriegen wir hier schon aufgetrieben", erwiderte Grasson auf Lillys und Gabrielles Bedenken. Er schritt geradewegs durch die Halle und deutete, ihm weiter zu folgen, während er einen Durchgang ansteuerte, der weiter hinten in die rechte Wand eingelassen war und in einen angrenzenden Raum führte. Dieser war wesentlich kleiner und spärlicher dekoriert. Zwar trugen die Wände auch hier Verzierungen in Form von Malereien (wobei nun auch Grasson einen kontrollierenden Blick auf Nimos bzw. dessen Pranken warf), doch waren diese nicht ganz so aufwendig und detailliert gestaltet. Säulen gab es keine, lediglich in zwei Ecken standen Sockel mit Hâdra-Vasen darauf. Von diesem Raum wiederum führte ein Gang sie tiefer in den Tempel hinein. Fackeln hingen an den steinernen Wänden, die nun bis auf eine Bordüre mit ägyptischen Schriftzeichen schmucklos waren, und tauchten die Mauern in warmes, tanzendes Licht. In unregelmäßiegn Abständen gab es links und rechts Durchgänge zu weiteren Räumlichkeiten, die fast alle entweder mit Perlenvorhängen oder aber einem Tuch verhängt waren; "richtige" Türen hingegen gab es keine. Ein kurzer Blick vorbei an Perlen oder Stoff verriet ihnen, dass sich jenseits dieser Durchgänge offenbar private Behausungen befanden. Hier und da tauchten auch ein paar neugierige Gesichter auf, manche mehr, manche weniger menschlich, doch sie alle zogen sich auf einen Wink Grassons oder Sevors rasch wieder zurück.
    Lediglich eine junge Frau ignorierte die Weisung, trat stattdessen ganz aus ihrer Unterkunft auf den Gang hinaus und musterte die Gruppe unverhohlen und ausführlich. Sie hatte kaffeefarbene Haut und kurzes, schwarz-krauses Haar, war herb in ihren Zügen aber auf ihre Art schön. Von etwa mittlerer Größe war sie nicht unbedingt schmal gebaut, doch wohlproportioniert und wusste ihre Kurven zu betonen, trug sie doch ein trägerloses, knielanges Kleid aus einem beigem Stoff, das ihr mächtiges Dekolleté präsentierte. Aus irgendeinem Grund überkam Markus ein eigenartiger Schauer, als diese Frau ihnen entgegentrat. Auch Amaryllis kam nicht umhin zu bemerken, dass diese Person etwas Eigenartiges an sich hatte und sie brauchte einen kurzen Augenblick, um es zu identifizieren: inmitten dieses Ortes, an dem so viel dämonische Energie sie alle umgab, zeichnete diese Person sich durch Fehlen selbiger aus. Doch nicht ganz: ein Hauch von früherer Stärke und Macht war zu erkennen, ein Rückstand. Diese Frau war einmal dämonischer Natur gewesen, doch nun nur mehr ein Mensch. Womit nahelag, dass sie eine ehemalige Vampirin sein musste.
    "Das ist ja eine ganze Horde, wo habt ihr die denn aufgegabelt", fragte die Nordafrikanerin indes keck, wobei sie weder Sevor noch Grasson ansah, sondern stattdessen weiter neugierig ihren Blick über jeden Einzelnen in der Gruppe schweifen ließ und schließlich besonders interessiert bei Christine verhaarte - oder vielmehr den Büchern in deren Arm.

    Froze hatte Willows Hand nicht losgelassen. Auf ihre geflüsterte Warnung hin hatte er sie angeblickt und etwas von "... zu viele Sorgen ..." gemurmelt, was sicherlich ein Versuch gewesen war, sie zu beruhigen, dabei aber hohl und abgelenkt geklungen hatte. Sie spürte, dass etwas ihn hemmte, etwas zwischen ihnen stand und im Grunde war nicht allzu schwer zu erraten, was es sein mochte.

    *

    Zu seiner Überraschung hörte Jareth nun tatsächlich etwas von draußen, so dass seine vorgetäuschte Ablenkung zur tatsächlichen geriet: dort kamen gleich mehrere paar Füße den Gang entlang.
    "Nein, wie ein Geist seht ihr nicht aus", hörte er Lys'bilas Antwort, wobei ihm nicht entging, dass sie die andere genannte Option nicht verneinte und ihr Tonfall auch zögernd und nachdenklich klang. Doch inzwischen erklangen von draußen neben den Schritten von einem geschätzten halben Dutzend Personen (vielleicht noch mehr) auch Stimmen, so dass Jareth die Neugier packte.
    Geändert von Foxx (16.06.2010 um 16:17 Uhr)

  10. #335
    Junior Mitglied Avatar von Angel in Chains
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    Einen kurzen Moment konnte man meinen, dass einige Perlen in den dichten, geflochtenen Haaren regenbogenfarben aufschimmerten, als Lys'bila Jareth so nachdenklich und intensiv betrachtete. Aber vielleicht war es doch nur ein winziger Lichtreflex, da der von der Physiognomie her an einen Falken erinnernde Kopf um eine WInzigkeit zur Seite driftete, dem Blick folgend, der nahezu goldgelb den staubigen Vorhang fixierten, der das karge Zimmer von der Öffentlichkeit trennte. Der restliche Körper blieb unbewegt, nur mit geübtem Blick war das feine Anspannen der Muskeln zu bemerken. Ganz so, als wolle der Raubvogel sich auf Beute stürzen, die ganz gewiss gleich in Reichweite wäre.
    "Diese Schrittlängen sind neu.", bemerkte Jareth schließlich leise, beinahe mehr zu sich selbst, ehe eine sparsame Handgeste zur Tür wies und erst im Folgenden der stechende Blick erneut die Frau ihm Gegenüber fixierte. "Wollt Ihr den Besuch nicht willkommen heißen?" Ob die Frage nun eine Herausforderung war oder doch eher eine mehr oder midner höfliche Aufforderung, zu verschwinden, das wurde nicht so ganz ersichtlich. Andernfalls konnte es letztlich doch nur eine ganz simple Frage sein.

    Jareth selbst jedenfalls spürte einen nahezu unwiderstehlichen Drang, augenblicklich nachzusehen, welches neue Blut, welche Seelen, ja welcher frische Wind in diese verfallenden Ruinen gefunden hatten. Vielleicht ein vergessener Hunger, der sich in unbezähmbarer Neugier offenbarte? Diese Frage allerdings stellte er sich nicht, diese Gedanken waren ihm fern - noch.
    "Ich begleite Euch.", bot er Lys'bila an, was doch zur Hälfte wie eine Festlegung wirkte, die der Kundigen eigentlich keine weitere Wahl lassen wollte.
    Schon knarzte das Holz des wackeligen Tisches leise, als er sich davon erhob, das bisschen Gewicht, das er dem Möbelstück aufgebürdet hatte, wieder fortnahm und dadurch scheinbar um wenige Zentimeter wuchs. Beinahe hätte er seine Habseligkeiten auf dem Tisch vergessen, aber jetzt wandte er sich doch halb um, damit er sie allesamt in seinen Beutel schieben konnte. Ein wenig ungestüm vielleicht, aber doch gerade noch sorgsam genug, damit nichts Schaden nahm. Kurz warf er seinem Immer-noch-Besuch über die Schulter einen abschätzenden Blick zu, ehe er sich dazu entschied, diesen Beutel nicht hier liegen zu lassen, sondern ihn an seinen Gürtel zu knüpfen, damit er ihn ja begleiten würde. Ein weiterer Blick kontrollierte den Sitz der eigenen Kleidung, wanderte die Schnürungen entlang. Ja, das war in Ordnung - nicht perfekt, aber eben in Ordnung.
    Und schon trat er auf leisen Ledersohlen zu dem Durchgang seines Unterschlupfes, um einen Blick an dem staubigen Stoff und den wie in einem Windhauch klimpernden Perlenschnüren vorbei auf diese "Neuen" werfen zu können.

  11. #336
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    Als sie weitergingen, trat Lilly wieder einmal näher an Gabrielle. "Geht es dir gut?", fragte sie leise. Mit Tempeln und Schriftzeichen konnte sie eher weniger anfangen. Das war eines der Mysterien daran, mit Wesen herumzulaufen, die weitaus mehr Jahre zählten als sie selbst: Sie interessierten und faszinierten sich für alles, was alt war. Und meistens kannten sie sich sogar damit aus. Lilly hingegen war diese alte Kultur ebenso fern wie die Zeichen alter Kulturen an den vorangegangenen Orten. Sie war wohl eher die Kämpferin als die Archäologin.

    Interessiert beäugte sie die Perlen- und Tuch-Türen, an denen sie vorbeikamen. Ob jede dieser Behausungen sein eigenes Bad hatte? Wohl eher unwahrscheinlich. In der Wüste gab es vermutlich in der Nähe nur ein oder zwei Quellen, von denen Wasser gespeist wurde und die sich alle miteinander teilen mussten.
    Totgesagte leben länger.

  12. #337
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    Gabrielle

    Als Lilly sie ansprach drehte die junge Daywalkerin sich zu ihrer Freundin. "Klar gehts mir gut..." murmelte sie, versuchte aber im gleichen Moment zu erspüren ob sie nicht doch irgendwelche Verletzungen von dem Kampf in den Straßen oder der Reise durch die Schatten davon getragen hatte. "Nichts, was die Zeit nicht heilen könnte. Aber wie geht es dir?" Prüfen musterte sie das Menschenmädchen. Im Augenwinkel nahm sie jede Bewegung wahr, doch es interessierte sie wenig. Mochten die Wesen hier die Neuankömmlinge ruhig anstarren, es störte sie nicht. Eine ruhige Nacht, ein gesättigter Magen und dann würde sie aufbrechen um dieses ominöse Kind zu finden. Sollten die Anderen sich anschließen, oder es lassen, ihr war es mittlerweile egal.
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  13. #338
    Mitglied Avatar von Felina Noctis
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    Willow

    Zögerlich und alles andere als überzeugt folgte Willows Antwort "Du hast wahrscheinlich Recht. Es tut mir leid!" Sie ließ offen, wofür genau sie sich gerade entschuldigt hatte und während ihre Hand sich langsam entspannte und sie sich alle Mühe gab ruhig und gelassen zu wirken, irrten ihre Augen umher. Jede Bewegung, jedes unmenschliche Wesen ließen ihren Blick wild zucken, bis sie schließlich die Lider niederschlug und den Sand zu ihren Füßen betrachtete. Stumm. Es war ohnehin nicht mehr wichtig. Ein dumpfes Pochen in ihrem Arm, wie das sanfte Ticken einer Uhr, erinnerte sie nun unaufhörlich daran dass ihre Zeit fast abgelaufen war. Vielleicht bildete sie sich das auch nur ein, vielleicht war es die Gewissheit, dass es sich nicht mehr aufhalten ließe. Wollte sie es überhaupt noch aufhalten? Sie war so müde. Diese ständige Angst, der ständige Kampf und seit sie Froze kennengelernt hatte auch noch dieses schier unerträgliche Gefühlschaos. Hass und Liebe, Verpflichtungen, Rache, Feindschaft, Krieg, die Welt...

    Sie war so tief in Gedanken versunken, dass sie sich den Fuß an einem Stein stieß. Der leichte Schmerz rüttelte sie wach und sie hob den Kopf um festzustellen ob sie ihr Ziel erreicht hatten. Eine junge Frau hatte sich aus ihrer Behausung gewagt, ein Mensch. Willow nahm dieses Ereignis mit einer gewissen Gleichgültigkeit an, doch beruhigte sie die Anwesenheit dieser Frau in einer Weise, wie sie es nicht für möglich gehalten hatte.

    Vorsichtig aber bestimmt löste sie ihre Hand aus der ihres Begleiters, hielt seine noch kurz und ließ sie dann los. Nur zu deutlich hatte sie gemerkt, dass etwas zwischen ihnen stand, aber in ihrer Angst hatte sie sich an jedem Strohhalm festgehalten. Nun da sie sich beruhigt hatte, wollte sie diese Lüge nicht länger aufrecht erhalten. Er war wütend auf sie, wahrscheinlich hasste er sie sogar - das war sein gutes Recht. Wäre sie nicht so erschöpft von der Begegnung mit dem Phönix gewesen, hätte sie sich bereits verabschiedet, die Suche allein fortgesetzt oder wenigstens die Zeit die ihr blieb genossen. Doch sie brauchte die Sicherheit der Gruppe, Ruhe und vielleicht sogar etwas Nahrung. Sie hoffte sie würde ruhig schlafen, trotz der dämonischen Aura die sie immer wieder durchfuhr wie ein eisiger Windhauch. Dann könnte sie morgen aufbrechen.
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  14. #339
    Mitglied Avatar von Armisael
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    Die Innenarchitektur des Temples riefen lang verschollene Erinnerungen in Markus`Geist hervor. Er sah sich plötzlich mit seinem seit langem toten Vater an einem grossen Holztisch in der Sonne von Ägyptens Wüste sitzen, geschützt vom Schatten von einem breiten Beduinen-Zelt, und verschiedene Fundstücke, die sie an dem Tag ausgegraben hatten, vorsichtig mit kleinen Pinseln und Pinzeten reinigen.
    Dieser Augenblick geisterte nur für ein paar Sekunden durch sein Sichtfeld, ehe er auch wieder in der Realität war und der Gruppe weiter hinterherstolperte. Er war erschöpft, hungrig und fühlte sich schwach im Geist.

    Seine sensiblen Sinne nahmen mehrere dutzend Eindrücke auf und gaben sie an sein untotes Gehirn weiter, das sie nebenbei durchfilterte, und nur die wichtigsten nach vorn liess. Der Vampir sollte nur vorwärts kommen.
    Der Gestank nach übernatürlichem war hier so stark das es ihm fast in der Nase schmerzte, auch wenn dies nur eine Interpretation seines Körpers war. Er wiederstand dem stärker werdenden Drang sich zurückzuziehen und sich irgendwo allein in den Schatten zu verstecken, einer Beute aufzulauern und sich an ihrem Blut zu laben. So eine Bestie war er nicht - zumindest sagte er es sich immer wieder!

    Vor ihm war plötzlich Stillstand, und seine roten Augen erblickten die Frauengestalt, die da aus der Wandöffnung trat.
    Noch während er ihren Körper mit seinem Blick förmlich abtastete, streckten seine Sinne ihre unsichtbaren Fühler nach ihr aus und liesen die Informationen in seinen Geist einsickern, wie Wasser in einen trockenen Schwam.
    Irgendwas an ihr war... seltsam. Bekannt und doch fremd.
    Markus zog scharf Luft ein und trat einen Schitt vor, auf die Afrikanerin zu.

  15. #340
    Mitglied Avatar von Sac
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    "Ich glaube, wir wurden seit zehn Minuten nicht angegriffen und seit zwei Minuten hat sich niemand mehr gestritten -Hey, mir gehts super." Lilly grinste Gabrielle an.
    Totgesagte leben länger.

  16. #341
    Alumnus (ehemaliges Teammitglied) Avatar von Foxx
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    Es wurde langsam aber sicher eng, als nun zwei weitere Personen auf den Gang hinaustraten, etwas weiter hinten zwar noch, aber doch so, dass sie deutlich ins Blickfeld der Gruppenmitglieder traten: ein athletisch gebauter Mann, der gebräunten Haut nach zu urteilen ebenfalls ein Ägypter, dessen rote, zu vielen Zöpfen gebundenen Haare und sein schmales, markantes Gesicht ihm allerdings etwas Exotisches, Raubtierhaftes verliehen, sowie eine Frau, die allerdings im Durchgang, aus dem sie beide kamen, stehenblieb, so dass nur ihre überaus weibliche Kontur zu sehen war.

    Jareth seinerseits sah sich (abgesehen von Grasson, Sevor und einer weiteren Angehörigen der Tempelgemeinschaft) einer Gruppe aus vielerlei verschiedener Wesen gegenüber von denen zwar nur eine drachischer Humanoid sowie ein Mann, dessen Erscheinung komplett in tiefes Schwarz getaucht war, optisch herausstachen, deren andere Mitglieder jedoch auch fast allesamt magischer oder übernatürlicher Natur sein mussten, wenn der Schein ihn nicht trügt. Vor allem eine Gestalt im Hintergrund erweckte sein Interesse: eine Frau, nicht sehr hochgewachsen doch, soweit sich dies durch ihren Mantel, den sie übergeworfen hatte erkennen ließ, üppig in ihren Attributen. Ein Gefühl von Vertrautheit ergriff ihn, als er sie erblickte, ohne dass er benennen konnte, woher es rührte. Sie zog seine Aufmerksamkeit unwillkürlich auf sich, so dass er sich auf die übrigen Anwesenden, fünf weitere Frauen sowie noch zwei Männer kaum mehr konzentrieren konnte.

    Grasson war unterdessen kurz davor die Nordafrikanerin, die aus ihrer Neugier so wenig Hehl machte, einfach sanft beiseite zu schieben, als Markus hervortrat. Der Hühne wirkte überrascht ob dieser initiativen Handlung, während die Frau selbst sich nichts anmerken ließ. Sie musterte Markus kurz und ihr Blick intensivierte die Beklemmung, die ihn ergriffen hatte, nur noch weiter. Woher kannte er sie?

    "Fatimah", sprach Sevor sie nun an, "lass uns vorerst in Frieden. Diese Fremden haben Grasson und mir soeben in einem Kampf im Südviertel beigestanden und es sich verdient, sich in Ruhe frisch zu machen und zu besprechen, weshalb ich sie zum Quellenraum führe, wo sie ungestört sein werden." Seine Worte waren nicht unfreundlich gewählt, doch sein Tonfall war intensiv gewesen und Widerspruch nicht duldend. Dennoch zögerte die Angesprochene noch einen Augenblick. Abermals fiel ihr Blick in Christines Richtung - vielmehr auf die Bücher in ihren Armen.

    Willow spürte, wie Frozes Kopf kurz zuckte, als sie den Griff löste, als wolle er zu ihr sehen, während er sich in der nächsten Sekunde davon abhielt. Stattdessen blickte er zu Boden. "Es tut mir Leid", hörte sie ihn flüstern.
    Geändert von Foxx (07.10.2010 um 15:41 Uhr)

  17. #342
    Mod Batman-Forum Avatar von Felicat
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    Christine war der Gruppe schließlich schweigend gefolgt. Lieber hätte sie sich weiter die faszinierenden Bilder einer längst vergangenen Zeit angesehen, aber sie wollte auch wissen, was die Gruppe als nächstes plante. Natürlich nur gesetzt dem Fall, daß es nicht wieder zum Streit kam. Sie wurde aus ihren Gedanken geschreckt, als die Gruppe ruckartig anhielt, da eine Frau auf den Gang trat und sie alle mit unverhohlener Neugier musterte. Doch der Blick, mit dem sie Christine und die Fracht in ihren Armen betrachtete, war... anders... interessierter... länger... So als würde sie die Bücher kennen. Unwillkürlich preßte Christine sie fester an ihren Leib und starrte ebenso zurück. Die Hautfarbe... die Haare... das Interesse an den Büchern... Ägypten... Kurz zuckte ihr Blick zu Markus, beobachtete wie der vortrat und wie die Unbekannte ihn ansah. Könnte es sein...? Es gab nur einen Weg, das herauszufinden, nicht wahr? Mühsam verkniff sich Christine ein Lächeln. Ein Gefühl sagte ihr, daß sie nicht falsch liegen konnte. Und dann nannte Sevor die Unbekannte Fatimah! Ha! Sie hatte es gewußt! Einige Einfälle schossen durch ihren plötzlich wieder hellwachen Geist. Gingen die anderen nicht bald weiter? Sie wollte ihre Entdeckung mit keinem von ihnen teilen, sie wollte mit Fatimah zuvor reden.

  18. #343
    Mitglied Avatar von Felina Noctis
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    Gabrielle

    Als Markus die Luft einzog und zu der Fremden trat zuckten die Ohren der Daywalkerin ein wenig und ihre Augen beobachteten das Geschehen aufmerksam. "Freu dich nicht zu früh, Lilly, ich fürchte Ärger wird in dieser Gruppe nicht lange auf sich warten lassen!" Sie machte sich nicht einmal die Mühe zu flüstern. Die meisten waren ohnehin mit sich selbst beschäftigt und auch die Fremden schienen andere Interessen zu haben als zwei junge Mädchen die einfach nur heruntergekommen und müde wirkten. Gabrielle störte es nicht im Geringsten, dass Kreaturen wie der Drache oder Froze die Aufmerksamkeit auf sich zogen... auch unter den Menschen gab es weit auffälligere als Lilly und sie selbst. Das konnte nur von Vorteil für ihre Pläne sein...
    "It does not do to dwell on dreams and forget to live."
    J. K. Rowling


  19. #344
    Mitglied Avatar von Felina Noctis
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    Willow

    Kaum hörte sie Frozes Worte kochten erneut die Gefühle in ihr hoch, sie ballte ihre Hände zu Fäusten und es dauerte eine Weile bis sie ihm antwortete. Als sie es tat flossen ihre Worte leise doch deutlich und in einem klaren wenn auch mittelalterlichen Latein. "Es ist nicht deine Schuld noch meine. Fortuna war uns nicht hold und unsere Wege kreuzten sich zur falschen Zeit, am falschen Ort. Mein Leben rinnt wie Sand durch meine Finger, seit wir die Sonne zurückholten. Ich habe gewartet, hunderte Jahre und viele Monate und ich werde erneut warten und vielleicht kreuzen sich unsere Wege irgendwann unter einem günstigen Stern. Zeit ist kostbar, zu kostbar um sich mit Gefühlen wie Schuld und Hass und Zorn und Verpflichtungen zu quälen. Mach dir keine Gedanken um Dinge die du nicht ändern kannst."

    Sie warf kurz einen Blick auf ihn und fügte auf ihrer Muttersprache Gälisch hinzu: "Morgen wenn die Sonne aufgeht werde ich mich erneut auf die Suche machen, ohne diese Kinder und Dämonen und so wie es aussieht auch ohne dich. Egal wie diese Suche endet, ich werde erneut warten. Ich warte bis der Wind meinen letzten Atemzug davon trägt oder bis ans Ende der Welt." Sie wusste dass einige Mitglieder der Gruppe alt genug waren um Latein zu sprechen, doch sicher wusste niemand den Dialekt ihrer Kindheit zu deuten, wahrscheinlich nicht einmal Froze. Sie nickte ihm nochmals zu "Bis dann!" und beschleunigte ihren Schritt um sich an einigen anderen Mitgliedern der Gruppe vorbei und in die Richtung zu drängen wo ihr Lagerplatz sein würde.
    "It does not do to dwell on dreams and forget to live."
    J. K. Rowling


  20. #345
    Mitglied Avatar von Armisael
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    Er blieb einen Schritt weit von ihr weg stehen. Markus`Blick traf den ihren und er fühlte sich in seinem Gefühl bestätigt, das da irgend etwas zwischen ihnen war. Er konnte nicht sagen was, aber er konnte sich auch nicht erinnern jemals eine Frau wie sie schon mal getroffen zu haben. Sein Blick glit noch einmal über die Konturen ihres Körpers hinab und hinauf, was für die anderen schon etwas obszön erscheinen musste, doch für ihn war es nur ein sehr forschender Blick, der ihm Klarheit über seine Verwirrung geben sollte. Dann fiel plötzlich ihr Name, "Fatimah", was ihm jedoch ebenfalls nichts genaues sagte.
    Schliesslich trat er wieder einen Schritt von ihr weg. Willows Worte liesen ihn den Kopf wieder in Richtung der Gruppe wenden.

  21. #346
    Mitglied Avatar von Sac
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    Lilly verschränkte die Arme vor der Brust und nickte bei Gabrielles Worten. Da sie nicht wusste, was mit einigen ihrer Gruppenmitgliedern und den Fremden gerade vor sich ging, verharrte sie schweigend. Allerdings seufte sie innerlich, weil ein heißes Bad, oder -so fern es nicht anders ging - wenigstens eine mittelmäßige Dusche wieder in weitere Ferne rutschten.
    Totgesagte leben länger.

  22. #347
    Mitglied Avatar von Shane_Gooseman
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    Lykahn war die gesamte Zeit schweigend hinter Gabrielle und Lilly her gegangen ohne ein Wort zu sagen.
    Der Zauber der diese Behausung verbarg schien ziemlich stark zu sein. Und nicht ganz unbeeindruckend so einen Zauber hätten die Lykaner zu Zeiten des Krieges gegen die Vampire oder während der langen Nacht gut gebrauchen können.
    Nun war er allerdings im hier und jetzt. In dieser Zuflucht gab es nicht besonders viel Beute für einen Werwolf und die Beute die es gab wurde wahrscheinlich von den Bewohnern beschützt.
    Und jetzt sehnte er sich nach der versprochenen Waschgelegenheit, denn noch immer klebte dieses ekelhafte Pulver auf seiner Haut.
    Mehr zu sich als zu irgendjemand anderen sagte er: „Wollen die jetzt erst jeden hier begrüßen? Ich dachte wir sollten uns hier ausruhen können. Und vorallem sollten wir uns Waschen können.“ Den letzten Satz zischte er nur so dass eigentlich nur Gabrielle und Lilly es verstehen konnten. Immerhin hatte sich sein Wunsch dieses Pulver von der Haut waschen zu können schon vor ein paar Minuten für Streit in der Gruppe gesorgt. Und solange er sich nicht in seine wahre Lykanergestallt verwandeln konnte würde er nicht einen Kampf provozieren, nicht wenn es nicht unausweichlich war.

  23. #348
    Alumnus (ehemaliges Teammitglied) Avatar von Foxx
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    Überrascht sah Froze auf und Willow nun endlich an, als er sie Latein sprechen hören. Falls sie ihn damit hatte aufrütteln wollen, so war es ihr gelungen: Der Klang seiner Muttersprache (wenngleich die mittelalterliche, gestelzte Sprechweise für ihn nie so vertraut klang, wie das Latein seiner Kindheit) verlieh ihren Worten eine Durchdringkraft und schlagartig wurde ihm klar, dass sie Recht hatte.

    Dann aber wechselte sie die Sprache und die folgenden Worte verstand er nicht und die Frage, was sie damit hatte bezwecken wollen, beherrschte seine Gedanken lange genug, um eine Antwort zu verzögern, bis Willow sich bereits zum Gehen gewandt hatte.

    Ihre Initiative entging auch Sevor und Grasson nicht und Lykahns Anmerkung tat vermutlich ebenfalls ihr Übriges, so dass ersterer seinem Freund einen Wink gab. "Weiter jetzt", sagte er tonlos, woraufhin Grasson Fatimah nicht grob aber bestimmt beiseite und von den Gruppenmitgliedern wegschob, zurück in Richtung ihrer (mutmaßlichen) Unterkunft. "So, deine Neugier wird sich vorerst begnügen müssen", meinte er noch höhnisch, und Fatimah beschloss offenbar den Bogen nicht zu überspannen und verschwand schließlich ohne weiteres Murren hinter dem seidenen Vorhang - nicht aber ohne noch einen kurzen Blick zurückzuwerfen, der einen Moment lang den von Markus und dann, etwas länger, den von Christine traf. Eine Interessensbekundung lag darin, doch welcher Art, das ließ sich nicht sagen.

    Und so führten die beiden Tieflinge diejenigen die ihnen folgten* weiter den Gang hinab. Als sie die beiden Gestalten passierten, die sie von weiter hinten beäugt hatten, zog die eine sich zurück in das Zimmer, aus dem sie gekommen waren, während Jareth auf dem Gang stehen blieb, die Gruppe aber vorbeiziehen ließ.
    In die Vielzahl der Eindrücke, die auf Amaryllis eindrangen, seit sie diesen Tempel betreten hatten, mischte sich mit einem mal auch ein Pulsieren in den Falten ihres Umhangs. Ihre neue Sinnesschärfe drohte sie ohnehin bereits zu überwältigen, doch das Pulsieren, das sie jetzt spürte, stammte nicht von ihren erlangten dämonischen Fähigkeiten, sondern vielmehr von der kristallenen Rose, welche Connor auf magische Weise modifiziert hatte. Als sie weitergingen, klang es jedoch so schnell, wie es gekommen war, wieder ab.

    Am Ende des Ganges verzweigte sich der Weg und führte sie weiter nach links, bevor er kurz darauf endete. Rechts befand sich ein weiterer Durchgang, welcher mit einem schweren, roten Tuch verhangen war und geradeaus erstreckte sich hinter einer unverhangenen Türöffnung ein geräumiger aber schmuckloser Raum. Einzig fünf gewaltige, etwa kindshohe, bauchige Keramikkrüge mit großer Öffnung standen an der rechts gelegenen Rückwand des Raumes, dahinter befanden sich auf einem Absatz in der Wand mehrere Tonschalen. An den Seitenwänden befanden sich je zwei bzw. drei hölzerne Paravents. Der Boden verlief leicht abschüssig auf eine der hinteren Raumecken zu, wo der Stein aufgebrochen war und feuchte Erde sowie etwas Moos zum Vorschein kam.
    "Hier könnt ihr euch frisch machen, in den Vasen ist Wasser, die Schalen dienen zum Schöpfen. Es sind nicht die gewünschten Duschen, aber die eine Waschgelegenheit ist besser als keine, oder?", erklärte Grasson, "direkt daneben befindet sich ein großer Schlafsaal, in dem ihr ruhen könnt. Und wenn ihr an der Abzweigung eben den anderen Gang nehmt, gelangt ihr zu weiteren Räumlichkeiten, in denen ihr uns finden könnt, falls ihr uns sucht. Bewegt euch frei, dieser Tempel beherbergt jeden, der friedliche Zuflucht und eine Gemeinschaft sucht."

    Daraufhin ließen die beiden Dämonischen die Gruppe alleine.


    ________________________________

    (*) ... wozu euch niemand zwingt.
    Geändert von Foxx (17.10.2010 um 16:09 Uhr)

  24. #349
    Mod Batman-Forum Avatar von Felicat
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    Christine erwiderte Fatimahs Blick ruhig und ebenfalls interessiert und sie prägte sich den vorhang gut ein, hinter dem Fatimah verschwand. Die ersten Schritte blieb sie noch bei der Gruppe, dann ließ sie sich immer mehr zurückfallen bis sie sich allein wähnte. Waschen war für sie momentan das geringste Problem und so drehte sie sich wieder um und, nach einer kurzen Versicherung, unbeobachtet zu sein, ging sie zurück zu Fatimahs Vorhang. Ihre Hände krampften sich unwillkürlich um die bücher. Diese Frau könnte ihr helfen, aber das hieß nicht, daß sie es tun würde... oder daß sie nicht ihre eigenen Pläne verfolgte. Es galt, auf der Hut zu bleiben! Und doch spürte Christine die Sicherheit, daß Fatimah das plötzliche, erneute Leben als Mensch sicher auch nicht mehr gefiel als ihr selbst.
    "Prinzessin Fatimah?" sprach Christine zum Vorhang und wartete ab, wie die Angesprochene auf den Titel reagieren würde, den sie im Register gefunden hatte.

  25. #350
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    Willow

    Stumm war Willow an den anderen vorbei und den Gang entlang gegangen, bis die Abzweigung sie zwang zu warten. Zum Einen wollte sie die Gastfreundschaft nicht überstrapazieren, zum Anderen war der Gedanke sich in diesen Gefilden zu verirren nicht gerade angenehm. Ihr war leicht schwindelig und ihr Herz raste. Als ihre Blicke sich trafen und sie Frozes Überraschung sah, hatte sie für einen Augenblick gefürchtet er könne durch die Maske der Ruhe und Entschlossenheit direkt in ihr Herz sehen. All die Furcht, den Schmerz… all die Gefühle und Wahrheiten die sie sorgfältig vor ihm zu verbergen suchte. Sie wollte ihre Augen schließen, ihm den Blick in ihr Innerstes verwehren doch als sie in seinen Augen versank wurde ihr bewusst, dass sie nicht warm und bernsteinfarben, sondern weiß waren. Er konnte ihre Gefühle nicht lesen, unmöglich, dass er ihre Pläne durchschaut hatte. Und wenn doch? Würde er sie aufhalten? Unterstützen? Oder war es ihm nun egal… Langsam ließ sie sich zurück sinken, benommen von dem Wirrwarr ihrer Emotionen.
    So stand sie an die Wand gelehnt, den Kopf gen Boden geneigt, ließ Sevor vorüber gehen und folgte schließlich nach kurzem Zögern. Doch schon bald waren sie am Ende des Weges angelangt. Auch ohne die Erklärung war ihr klar, dass dies die versprochene Waschgelegenheit war. Desinteressiert wandte sie sich ab. Sie hatte nicht vor, sich in Anwesenheit der anderen zu entblößen und da der Wasserkey sie von dem schwarzen Pulver fast vollständig befreit hatte bestand keine Notwendigkeit sich jetzt zu reinigen. Aber es gab noch einen anderen Grund, den sie sich selbst nur zögerlich eingestand. Sie war noch nicht bereit, dieses Gefühl loszulassen. Das Gefühl, dass noch ein Hauch von seinem Geruch auf ihrer Haut lag, kaum wahrnehmbar mit ihren menschlichen Sinnen und doch... sie konnte ihn immer noch spüren. Die Erinnerung durchflutete sie mit einer Eindringlichkeit, die ihre Augen leuchten und ihre Wangen brennen ließ. Schnell senkte sie den Kopf und schob sich den Gang entlang zurück, an jenen vorbei die nach ihr gekommen waren.
    "It does not do to dwell on dreams and forget to live."
    J. K. Rowling


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