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Thema: Crimson Dawn, Kapitel 4: Wendepunkte

  1. #301
    Mitglied Avatar von Felina Noctis
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    Gabrielle

    Sie mochte den Werwolf eigentlich... Ja, bisher hatte sie sich gut mit ihm verstanden. Doch als sie nun seine Worte hörte spürte Gabrielle einen unendlichen Zorn in sich aufsteigen. So wütend war sie, dass sie ihren Hunger vergaß, Lilly neben sich vergaß und binnen Augenblicken bebend vor Lykahn zu stehen kam. "Es waren Vampire, die Martok getötet haben! Während deinesgleichen, alt und mächtig wie du so gerne betonst, sich in Höhlen verkrochen und gewinselt haben waren es Vampire die sich gegen Martok gestellt haben."

    Sie funkelte ihn hasserfüllt an. "Meine Eltern waren jung, unerfahren... Sie kannten die Zeiten nicht, in denen man sich nicht vor den Jägern der Nacht verstecken musste. Sie hatten kaum übernatürliche Kräfte erhalten, als sie sich auch schon aufmachten um diese Kräfte gegen Martok einzusetzen. Meine Eltern sind gestorben, weil sie für ihre Freiheit gekämpft haben und du wagst es ihr Andenken in den Dreck zu ziehen? Sie waren Vampire und ihr Tod ist ein Grund zu trauern. Sie haben ihr Leben für feige Hunde wie dich geopfert, die sich in ihren Höhlen verkrochen haben!" Die junge Daywalkerin spuckte zu Boden.

    "Jahrhundertelange Kampferfahrung, die Macht eines alten Werwolfes und nicht den Mut es einigen Vampiren nachzutun, die kaum mehr als Menschen waren. Ich habe die Zukunft gesehen, die die Vernichtung der vampirischen Rasse uns gebracht hat und glaub mir, trotz all deiner Erfahrung... Hättest du gesehen was ich gesehen habe, dann würdest du den Vampiren nachtrauern. In meiner Zukunft gibt es deinesgleichen nicht mehr, weil ihr wieder nur eure Schwänze eingezogen habt und darauf gewartet dass die Finsternis euch verschlingt. Groß reden, das könnt ihr. Doch wir hätten Sinaras Hilfe gut gebrauchen können, wir hätten jedes bischen Hilfe gebrauchen können und wenn Martok persönlich auferstanden wäre um die Vampire zurück zu bringen, dann hätte ich sogar ihn unterstützt. Denn egal wie grausam die Vampirherrschaft der finsteren Jahre gewesen sein mag - sie ist nichts im Vergleich der Zukunft die uns erwartet. Nach der Zeit der Finsternis gibt es auf diesem Planeten immerhin noch genug Leben, dass es sich lohnt dafür zu Kämpfen!"

    Erschrocken von der Heftigkeit ihrer eigenen Worte machte Gabrielle einige Schritte zurück. Fast hätte sie Lykahn geohrfeigt, doch nun verrauchte der Zorn und ihr Ausraster tat ihr fast ein bisschen leid. "Sorry, aber das musste echt mal gesagt werden!" murmelte sie und versuchte dann möglichst unauffällig den Rückzug anzutreten.
    "It does not do to dwell on dreams and forget to live."
    J. K. Rowling


  2. #302
    Alumnus (ehemaliges Teammitglied) Avatar von Foxx
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    Bei der Sphinx:


    Ein zorniges Grollen, das mehr nach dem Brüllen eines Raubtieres als nach einem menschlichen Laut klang, entwich Frozes Kehle bei Lykahns Worten und als dieser sich von ihm abwandt, riss er ihn brutal herum und ehe einer der umstehenden einschreiten konnte, schnellte seine Faust nach vorne und verpasste dem Werwolf einen Kinnhaken, der sich gewaschen hatte und dessen Wucht ihn stürzen ließ. Wut, Rage und Ungezügeltheit blitzten aus Frozes glühenden Augen und einen Moment sah er so aus, als sei es für ihn damit noch nicht getan. Grasson der eigentlich verwirrt nach Willow hatte sehen wollen, als diese sich derart schlagartig in einem unbeholfenen Rückzug versucht hatte, wollte schon dazwischen gehen, doch dann machte Froze von selbst einen Schritt zurück und ließ die Fäuste sinken. Sowohl Gabrielle als auch Christine warf er dankbare Blicke zu. "Sie hat Recht", sagte er dann kühl in Lykahns Richtung und wies dabei auf die Daywalkerin, "du und deinesgleichen, ihr habt nichts unternommen und jetzt willst du uns in Sippenhaft nehmen. Und auch in der aktuellen Krise ist es nicht anders, ihr versteckt euch und denkt, dass man das alles vielleicht aussitzen kann oder dergleichen. Sag mir, Werwolf ... was hat dein Schöpfer getan, um diese Welt zu retten, außer ein englisches Kloster zu vernichten?"

    ***

    Im Innern des einstigen Chephren-Taltempels

    Entgegen Jareths Erwartungen war es nicht Fawzia, die ihm einen Besuch abstattete. Das Klicken und Klackern des Perlenvorhangs erklang, als ein zarter, moccafarbener Arm die einzelnen Ketten beiseite schob und Lis'byla hereintrat. Ihr Erscheinen war durchaus eine Überraschung, sie war die Seherin der Kaste und genoss unter den Übrigen, wenngleich es offiziell keine Hierarchie in der Gruppe gab, ein Ansehen und einen Status, der selbst den Sevors übertraf. Lis'byla war eine eher kleine Frau, doch ihre selbstbewusste, in vielerlei Hinsicht mysteriöse Ausstrahlung verlieh ihr dennoch eine einnehmende Präsenz. Sie war mittleren Alters, doch noch immer makellos und wohlproportioniert, kurvenreich eben dort, wo es einer Frau stand. Obwohl sie ihre Haut zu dunkel für die einer Ägypterin war, kleidete sie sich in altägyptischer Tradition, was bedeutete, dass ihr Busen lediglich durch ein Perlennetz bedeckt war, während das weiße, von Kleid aus leichtem Leinen erst darunter ansetzte, abgesehen von einem einseitigen Schulterträger. Ihr schwarzbraunes Haar war lockig und bis auf einzelne fein geflochtene Strähnen offen, darüber trug sie ein goldenes Kopfband aus einzelnen, miteinander verbunden Plättchen. In die vorderste, die mittig auf der Stirn saß, war ein stilisiertes, hieroglyphisches Auge eingeprägt.

    Sie lächelte, drang aber nach dem ersten Schritt durch den Perlenvorhang nicht weiter in seine Unterkunft ein. Er hatte dieses einnehmende und zugleich so undurchsichtige Lächeln bereits zweimal geschenkt bekommen: zum einen als er ihr das erste Mal begegnet und vorgestellt worden war, zum anderen einmal als er bemerkt hatte, dass sie ihn beobachtete, während er seinerseits gerade einmal wieder scheinbar wie zufällig in Hörweite einer Unterhaltung verweilt hatte. Ansonsten hatte er bisher mit ihr kaum zu tun gehabt, doch Lis'bylas Anwesenheit war ohnehin sehr regellos und manchmal war sie tagelang nicht zu finden, ohne dass jemand wusste, wo sie sich aufhielt.

    "Hallo Jareth", begrüßte sie ihn nun mit ihrer warmen, für eine Frau recht tiefen aber samtigen Stimme. "Ich hoffe du kommst inzwischen einigermaßen zurecht, in dieser fremden Umgebung?" Sie wartete einen Augenblick, um der Pointiertheit der folgenden Worte willen, und setzte dann hinzu: "In dieser fremden Welt gar?"
    Geändert von Foxx (22.02.2010 um 19:34 Uhr)

  3. #303
    Junior Mitglied Avatar von Angel in Chains
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    Eine der ohnehin scharf geschnittenen, roten Brauen hob sich überrascht, aber auch skeptisch, als Jareth diesen hohen Besuch erkannte und sich selbst nicht so ganz sicher sein konnte oder wollte, ob das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen war. Die in diesem Licht beinahe schon grellgelben, ein wenig starr, ja starrend wirkenden Augen fixierten die Seherin. Eigentlich sagte sein Blick in diesem ersten Moment schon alles, als er sich bei ihrem Eintreten in flinker Geschmeidigkeit von seinem Lager erhob und das verwaschene und vielleicht gerade deshalb eher körperbetonende Shirt glatt zog. Die mehr der Zierde dienende Schnürung des weiten Kragens war offen, zusätzlich gelockert, die Lederbändel hingen in der Bewegung mitschwingend herab und der dünne Stoff, welcher sich beim Aufstehen teils über den trainierten Oberkörper spannte, gewährte an dieser Stelle einen mehr oder minder tiefen Einblick auf die haarlose Brust des jungen Mannes.

    "Lis'byla ... was verschafft mir die Ehre deines Besuches?", hakte er langgezogen nach und ließ sie nicht aus den Augen, als er zu dem wackeligen Holztisch trat, auf dem allerlei Fundstücke ausgebreitet lagen, die er in den letzten Tagen genauer unter die Lupe genommen hatte. Wie zufällig lagen auch ein paar kleine Gebrauchsgegenstände der Bewohner dieser Tempelruine dabei, die entweder nicht mehr von Nutzen waren oder die er versprochen hatte, wieder zurückzugeben. Einige davon hatte er nun schon über eine Woche, möglicherweise wurden sie bereits vermisst. Aber das kümmerte ihn gerade wenig, er stellte sich eher etwas abschirmend vor diese Sammlung, die möglicherweise deshalb verräterisch war, weil dort auch eine kleine Schale Asche, drei Stückchen Borke eines alten Baumes, getrocknete Blätter und Blüten - ohnehin nach wie vor selten genug - und ein paar Kerzenstummel zu finden gewesen wären.

    Die Worte, welche die Seherin nun aber an ihn richtete, ließen seinen Blick noch lauernder werden und kurz konnte man seinen Kiefer mahlen sehen, während sich eine Hand sehr bedacht und langsam auf den aus Bast und Leder geknüpften Beutel legte, den er vor kaum einer halben Stunde beim Zurückkehren am Tischeck abgelegt hatte. Eigentlich konnte er ja direkt dankbar für seine eigene Trägheit sein, sonst stände die Phiole mit dem Pferdeblut bereits auch auf diesem Tisch und wäre nicht mehr in seinem Beutel versteckt.
    Möglicherweise hatte sein Gegenüber erwartet, dass er ihrem Blick auswich, ihrer beeindruckenden Präsenz erlag und zu stammeln anfing - und sei es nur aus Verwirrung. Aber er sah sie nur weiterhin an, sich nun ruhig auf die Tischkante setzend - mit einer Pohälfte auf dem Beutel - und die Arme vor der Brust verschränkend, als ein beinahe ebenso undurchsichtiges Lächeln um seine Lippen spielte, das allerdings auch als vorsichtige Freude gewertet werden konnte.
    "Darf ich diese Nachfrage so verstehen, dass du neue Erkenntnisse bezüglich meiner Vergangenheit hast?", wollte er auch gleich diesen Eindruck unterstreichend von der dunklen Schönheit wissen. "Aber verzeih, ich bin unhöflich. Setz dich doch." Dabei wies er auf das eben freigewordene Bett und auch den etwas windschiefen Schemel, den er mit einem Fuß unter dem Tisch hervorangelte. "Soweit mir das möglich ist, habe ich mich hier wohl eingelebt, ja. Auch wenn mich manche Dinge noch etwas verwirren.", gab er dann plaudernd zu, sah Lis'byla aber nur wieder erwartungsvoll an. "Neuigkeiten wären mir daher sehr gelegen."

  4. #304
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    Er konnte die Gestalt noch nicht genau erfassen. Jetzt schien sie gerade stehen geblieben zu sein. Die Reise hatten Markus Vampirsinne etwas getrübt, er konnte das Dunkel der von Sternen erleuchteten Nacht nicht so gut durchdringen wie er es sonst konnte.
    Hinter ihm schwollen die Stimmen, hauptsächlich von Lykhan und Froze, an. Ein Disput bannte sich seinen Weg in die Gruppe.
    Als er die abfälligen Worte von dem Werwolf vernahm, knurrte der Vampir leise in den warmen Wüstenwind und wandte den Kopf weg von der Gestalt, zurück zur Versammlung der anderen.
    Gabrielles Wutausbruch überraschte ihn, und vorsichtig ging der Körper des Vampirs in Spannung, sollte der Werwolf mit wilder Gewalt reagieren. Er konnte den Werling zwar auf eine Art verstehen, doch mögen und vertrauen konnte er ihm nicht. Er hatte zwar selten das Vergnügen gehabt Werwölfe zu treffen, doch keine Begegnung war gut verlaufen, vorallem wenn bei den Werlingen ihre rasende Wut durchdrückte.
    Er bereitet sich vor, dazwischen zu springen, um Gabrielle vor möglichem Schaden zu bewahren. Doch richtete er stetts seine Vampirsinne auf die Gestalt bei der Düne, sollte doch noch von ihr Gefahr ausgehen.

  5. #305
    Mitglied Avatar von Sphinx
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    Amaryllis blieb stehen und gewährte sich selbst die Zeit diese Eindrücke zu erfassen, die Seelen und Geister mit der eigenen zu streifen, mit dem Blick zu berühren was sie fassen konnte, bis ihr Blick doch fest auf diesem Tor zu liegen kam, den offenen Pforten, was sie dann aber scharf durchatmen lies, tatsächlich in einer Mischung aus Beunruhigung und reiner Euphorie, bis die Stimmen aus dem Hintergrund, der handfeste Streit doch zu eindeutig zuordnebar wurden.
    Ja, sie kannte diese Stimmen.
    Mehr unwillig wand sie sich von dem Anblick ab, den sie gerne noch mehr genossen hätte, aber die Wirklichkeit holte sie ein, wobei sie sich dann auch löste und der zierliche Körper erneut in den Schatten in Bewegung geriet. Sie kräuselte ihre Nase als der Geruch des Vampir's dann aber zuerst zu erfassen war und einer ihrer Mundwinkel zuckte, wurde zu einem schiefen Grinsen, als sie näher trat. Die Ägypterin war noch verborgen unter dem schwarzen Samtmantel aus dem sich dann aber schlanke dunkle Arme lösten, die begannen die Kapuze zurück zu ziehen.
    "Wie icch ssehhe isst nocch alless beimm altenn." meinte sie sehr scharf, aber doch an den Vampir gewandt, bis ihr Blick, der zuvor beim Ansprechen Marcus direkt fixiert hatte, von diesem wegsprang und über die Meute dahinter und sie schnaubte über die Worte die Froze, oder auch Gabrielle an den Mann dort richteten. Lykahn, oder so. "Scheer dicch niccht umm ihrre Worrte, ssie glaubbenn ohnnehinn ssie seieen Götterr oderr etwass besserres weill ssie irrgendwann mall zsufällig inn ettwass wicchtigess hineinngerratten sinnd dass sie zufällig ricchtig gemaccht habben." entlies sie dann auch laut direkt an Lykahn gerichtet, nach einem abfälligen Blick auf Froze, den Werwolf direkt ansehend. "Dass tunn ssie ohnehinn mitt jeddemm."
    Der Kopf der Ägypterin legte sich etwas in die schräge, katzenhaft sich doch neben Marcus und an diesem vorbei bewegend um auf sie zuzutreten.

  6. #306
    Mod Batman-Forum Avatar von Felicat
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    Christine zuckte zusammen als Frozes Faust ihr Ziel in Lykahns Gesicht fand. Nicht, daß der elende Werwolf es nicht verdient hätte! Aber sie sprach es nicht aus und sie war auch erleichtert als Froze nicht weiter machte. Sie nickte ihm zu und sie wollte schon etwas sagen als eine Stimme sie unterbrach. Sie drehte den Kopf und identifizierte Amaryllis. Wut stieg in ihr auf und sie krallte ihre Finger in die Bucheinbände bis die Knöchel weiß waren. So langsam war es einfach zuviel! Und Froze... Er tat ihr leid als dieses verdammte Miststück seinen Verlust in den Dreck trampelte als sei nichts geschehen.

    "Hört! Der feige Werwolf bekommt Unterstützung von der feigen Schlange! Wo warst du, Amaryllis, als wir uns gerade noch im Kampf befanden? Ich kann mich nicht erinnern, dich dort gesehen zu haben," höhnte Christine laut genug, daß es jeder mitbekommen sollte. "Wenn es dir und dem Werwolf hier nicht paßt, dann verschwindet doch beide! Ich kann darauf verzichten, mir ständig anzuhören, daß die Vampire ja alle ach so böse sind. Ihr habt weder Takt noch Herz noch sonst irgendetwas! Die eine saugt anderen Leuten die Lebensenergie ab, der andere... ach, ich will gar nicht daran denken, was ein Werwolf frisst." Angewidert sah Christine Lykahn an. "Aber was soll man schon von Leuten erwarten, die nichts anderes können als ihre gerade erst verstorbene Gastgeberin durch den Dreck zu ziehen!" Christine spuckte vor Lykahn und Amaryllis aus. "Grausame, unmenschliche Kreaturen," zischte sie wütend.

  7. #307
    Mitglied Avatar von Sphinx
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    Amaryllis' Körper blieb gänzlich ungerührt und nur ihre Augen lösten sich von Lykahn's Anblick als Christine nun gerade ihren Tobsuchtsanfall bekam. Die Mimik der Schamanin veränderte sich jedoch keinen Hauch, bei der Beleidigung, blieb ungerührte, hart, wie eine Maske und doch auf ihre Weise beinahe unschuldig wirkend.
    "Ebbenn dass meinne Icch docch gerradde. Vielleiccht saggst du mirr nunn errst einmall mitt welcchen Worrtenn icch einne gerradde verstorrbenne beleiddigt habbe." meinte sie sehr ruhig, selbst ohne Arroganz in den Worten. Dann aber sog sie scharf die Luft ein, zu einem schweren Seufzen. "Unnd gennau dass isst ess docch aucch, ihrr wisst niccht wo icch warr, ob icch gekämpfft habbe oderr ebennso fasst gestorrben binn. Du saggst mirr icch sei eine falscche Scchlangge, mit welccher Begrründung?
    Icch binn hierr, weill icch hierr seinn muss umm die Welt zsu rettenn. Weill ihrr micch brrauccht. Unnd icch werrde niccht gehenn."
    entschied dann aber, weiterhin ruhig, löste aber ihre Arme wieder aus dem Umhang um die Kapuze wieder über ihr Haupt zu ziehen und reichlich resigniert wirkend, in einem müden seufzen, in ihrer Heimatsprache (ägyptisch, wers versteht) vor sich herzumurmeln. °Mutter, was hast du mir nur auferlegt...°

  8. #308
    Mitglied Avatar von Felina Noctis
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    Willow

    Erneut lief ein Zittern durch ihren Körper, doch dieses Mal bahnte es sich den Weg aus ihrem Herzen an die Luft und ein klares, freudloses Lachen drang vom Fuß der Sphinx. Auf wackeligen Beinen kam Willow näher. "Sind wir nicht alle Monster, Madame? Wenn die Literatur nicht lügt speisen Werwölfe am gleichen Buffet wie Vampire - auch wenn ich nicht denke dass der ewige Streit aus Konkurrenz um Nahrung entstand. Sinara war ein Monster, tatenlos sah sie mit an wie ihr eigener Bruder ermordet wurde." Bei diesem Satz fixierte sie Froze mit ihrem Blick bevor sie fortfuhr. "Ich bin ein Monster, noch vor wenigen Stunden habe ich mit eigenen Händen ein wehrloses Geschöpf getötet. Ich Mensch bin ein Monster und als Vampir war ich es auch. Die da drüben" sie nickte mit dem Kopf in Richtung Charlene "hat eben ein Magiewesen gerufen, dass die Dämonenjäger und beinahe auch uns verschlungen hat. Monster! Der uns durch die Schatten rettete - auch Monster per Definition. Madame schreckt davor zurück dass die Ägypterin Lebensenergie saugt und doch saugte Madame einst Blut, den Saft des Lebens?" Sie sprach ruhig, fest, hustete leicht ob der Anstrengung ihre Stimme laut genug zu halten.

    "Im Gegensatz zu den Worten Amaryllis' sind wir nicht zufällig irgendwo hineingeraten und wir haben auch nicht zufällig etwas richtig gemacht. Wir sind mit dem Ziel aufgebrochen die Sonne zurück zu holen und Martok zu vernichten - beides ist durch uns geschehen doch nebenbei vernichtete unser Handeln die gesamte Existenz der Vampire - mit wenigen Ausnahmen - und hat somit das Gleichgewicht gefährdet und die Welt dem Untergang geweiht. Da Lykahn bei der Vernichtung Martoks keinerlei Rolle gespielt hat, ist auch der Weltuntergang nicht sein verdienst - man sollte immer beide Seiten betrachten.

    Im Endeffekt aber ist egal, was in der Vergangenheit war und wir sollten uns auf das Hier und Jetzt konzentrieren und das Hier und Jetzt braucht dringend etwas mehr Harmonie. Völlig gleich was wir oder die Vampire oder sonst wer in der Vergangenheit getan hat, wenn ein Kamerad vom Verlust eines geliebten Men... Wesens getroffen wird, so höhnen wir nicht darüber! Wir schlagen uns nicht gegenseitig, wir werfen uns keine Beleidigungen an den Kopf. Wir retten diese Scheißwelt einfach nochmal, damit man uns wieder die Schuld geben kann wenn's schief läuft und irgendwer unsere Anstrengungen als bloßes Glück bezeichnen kann! Amaryllis hat Recht, wir müssen alle zusammenarbeiten sonst klappt es nicht. Am Ende könnt ihr euch gerne gegenseitig umbringen, ich mach den Schiedsrichter und ihr habt verdammtes Glück dass ich momentan nicht in der L... Stimmung bin eure Gemüter mit einer kalten Dusche abzukühlen.

    Monster, Ha! Kleinkinder!!!" Da war sie wieder, die alte jähzornige Willow und das Zucken in ihren Armen verriet dass sie nur zu gern einen kleinen Wirbelsturm zur Unterstreichung ihrer Worte losgelassen hätte. Doch stattdessen wankte sie in Richtung derer Amaryllis gekommen war und in der wohlmöglich das Lager lag, auf jeden Fall weg von der Riesen-Katze. "Ich halte mich nicht für eine Göttin, ich bin es!" zischte sie der Ägypterin noch mit einem breiten Grinsen zu und bewegte sich dann an ihr vorbei im Schildkrötentempo in Richtung irgendwo wo vielleicht ein Lager war.
    "It does not do to dwell on dreams and forget to live."
    J. K. Rowling


  9. #309
    Mitglied Avatar von Shane_Gooseman
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    Blut sickerte aus Lykahns Mundwinkel, verachtend blickte er zu Froze auf. Langsam und bedächtig wischte er mit der Hand das Blut beiseite. Bei den Worttriaden die von der Gruppe auf ihn eindroschen wurde seine Wut auf die Vampire und ihre kleingeistigen untergebenen. Einzig die Worte der Ägypterin verwunderten ihn etwas, hatte er in Amarylls etwa eine Verbündete gefunden? Ihre Worte sprachen ihm aus der Seele. Allerdings wusste er das Willow auch nicht unrecht hatte, in dieser Situation sollte die Gruppe zusammen halten doch war er wirklich ein Teil diese Gruppe? Wenn er die Feindseligkeiten sah die ihm entgegenschlugen, seit dem er in diese Gesellschaft herein gestolpert war, nein er sah sich als Mitreisender.
    Während der Streit um den Werwolf immer weitere Kreise zog fixierte dieser immer noch Froze.
    „Du willst wissen wo ich war als ihr heldenhaft gegen Martok in die Schlacht gezogen seid? Wie lange vor Ende der langen Nacht seid ihr losgezogen um das Unrecht zu bekämpfen? Eine Woche? Ein paar Monate? Oder ein Jahr? Und wie lang war die lange Nacht? DREI JAHRZEHNTE! Ich weiß nicht was Du in dieser Zeit gemacht hast, ob du überhaupt etwas gemacht hast? Aber ich kann dir erzählen was ich gemacht habe. Ich war und mein Klan war einer der wenigen Klans die die auch während dieser Zeit weiter gekämpft haben ich habe den Kampf um unsere Freiheit weiter geführt. Doch aufgrund unserer geringen Zahl waren die Angriffe nicht sehr durchschlagend. Aber wir gaben nicht auf. Ich verkroch mich nicht. Eine Woche vor Ende der langen Nacht haben wir einen weiteren Schlag gegen Martoks Truppen geführt doch sie waren uns haushoch überlegen und in der Überzahl. Die Krieger meines Klans wurden Niedergemetzelt ich wurde schwerverletzt aber überlebte. Mit letzter Kraft schleppte ich mich zu unserem Lager, doch was ich sah als ich dort ankam, brachte mich fast um den Verstand. Die, die wir zurückließen unsere Frauen, Kinder, Alten und Verletzten, meine Frau und meine kleine Tochter, alle lagen sie da mit zerfetzten Leibern, in ihrem eigenen Blut. Es war eine Falle gewesen. Und jetzt vollende das Werk der Vampire, töte mich, mich das Tier, das primitive Monster, lösche meinen Klan nun vollkommen aus.“
    Leid und Trauer schwangen in seiner Stimme mit doch seine Augen blieben eiskalt.
    „Aber bevor du mich tötest über lege gut ob ich nicht vielleicht noch hilfreich sein kann. Doch wenn ich euch hilfreich sein kann, dann sicherlich nicht in dieser Form. Also sollten wir vielleicht in das vorgeschlagene Lager gehen.“
    Geändert von Shane_Gooseman (02.03.2010 um 20:21 Uhr)

  10. #310
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    Gabrielle

    Vor Entgeisterung blieb sie wie angewurzelt stehen, drehte sich um und starrte Lykahn an wie einen dem Wahnsinn verfallenen. Sie ballte die Hand zu einer Faust und trat an ihn heran, stellte sich auf die Zehenspitzen und klopfte sanft mit den Knöcheln gegen die Schläfen. "Jemand zuhause? Hörst du überhaupt zu?" fragte sie und ihre Worte klangen fast traurig.

    "Niemand hier will dich töten - zumindest soweit ich die Leute einschätzen kann. Ganz ehrlich, dein Schicksal ist mir scheißegal... Deine Tochter und Frau sind tot? Das ist tragisch! Wie würdest du dich fühlen wenn die jemand ins Gesicht knallt, dass das Leben eines Werwolfes ohnehin egal ist und dass es nicht schade um deine Tochter ist. Sie ist nichts wert, sie ist Dreck?! Fühlt sich das gut an? Denn genau so sprichst du zu uns. Mit deiner selbstgerechten Art findest du hier sicher keine Zustimmung. Glaubst du der Tod meiner Eltern, der Tod von Freunden und Geliebten ist weniger schmerzhaft für uns? Glaubst du wir leiden nicht? Doch du ergötzt dich an dem Leid anderer und stellst dich dann als Opfer dar weil wir uns dagegen wehren."

    Sie sah zu Amaryllis, die ebenfalls nur Schmähworte für die Taten ihrer Eltern hatte und schüttelte dann traurig den Kopf. "Meine Eltern waren keine Götter und sicher keine Heiligen. Doch ihr Tod war ein Verlust - für ihre Freunde und für mich. So wie der Verlust deiner Familie dich schmerzt, so wie Froze durch den Verlust einer wichtigen Person verstört ist. Also komm von deinem hohen Ross und hör auf so zu tun als würden wir dich alle hassen. Du bist es doch, der ständig Seitenhiebe austeilt. Markus hat dir keine Feindlichkeit entgegengebracht und eben noch hat Froze dir geholfen, wenn der Staub der Stadt meinen Blick nicht völlig getrübt hat. Wir sind sicher nicht deine Feinde, solange du uns nicht zu solchen machst....

    Und was die Diva angeht - ignorier die einfach... Die ist ein bisschen komisch, denn wie schon richtig bemerkt: Blut trinken und dann jemanden für das Aussaugen von Lebensenergie zu verurteilen ist doch ein bisschen strange! Ich bin überzeugt dass Werwölfe und Vampire sich sehr gut ergänzen würden, wenn sie sich mal am Riemen reißen. Hör auf alle über einen Kamm zu scheren, Martok war nicht nur Feind der Werwölfe und auch jetzt sollten wir uns im Angesicht des gemeinsamen Feindes verbünden!"
    "It does not do to dwell on dreams and forget to live."
    J. K. Rowling


  11. #311
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    Bei Willow's Worten hatte sich eine pechschwarze, feine Augenbraue der Schamanin gehoben, bis sich ihre Mundwinkel in einem teuflisch anmutenden Grinsen verzog, wobei sie aber doch herzlich seufzte als Lykahn nur weiter machte, auch wenn sie seine Wut durchaus verstand, da man hier sogenannten Neulinge ihrer eingeschweisten Gruppe sehr feindseelig begegnete, verlangte das sie sich unterordneten und fügten, zumindest war immer dieser Eindruck entstanden. Der offensichtliche Werwolf schien verletzt, denn Blut klebte auf Bauchhöhe, doch da Gabrielle schon zu ihm eilte sah sie keine Not einzugreifen. Die Worte der Daywalkerin, irgendetwas davon, brachen aber augenblicklich komplett durch die absolut kontrollierte und ruhige Fassade, die Amaryllis bisher nach aussen hin immer gegeben hatte.
    Ihre Brauen zogen sich offensichtlich wütend zusammen, wie ihr Ausdruck finster und grimmig wurde, während ihre Augen ein weißlicher Schleier umfasste und vollends in sich verschluckte, während sie mehr unbewusst in diesem Zustand, ihre Emotionen gerade sehr offen zur Schau stellend, die Kontrolle auch über ihre Verbindung zu den verlorenen Seelen verlor. Es verursachte dieses Gänsehautgefühl, wenn man sich beobachtet fühlte oder von einem Geist berührt, als sie unbewusst nach diesen Seelen schrie, für sie aufflackerte, hell leuchtend, wutentflammt.
    "WAG NICCHT VONN MIRR ZSU SPRRECCHEN, DU... IHRR... IHRR WISSST NICCHTS VONN MIRR!!!" fauchte sie, nicht mehr melodisch und weich, zwar noch mit menschlicher, etwas schriller Stimme, aber zugleich auch mit einem guturalen Unterton, der zitternd eine Woge an unbändig plötzlich explodierter Wut überschwappen lies, während sie, drohend, den Zeigefinger hob und auf Gabrielle zeigte. Noch, ohne mehr zu tun...


    OT: P.S. Ja, Armi darf das


  12. #312
    Mitglied Avatar von Armisael
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    Amaryllis` erscheinen aus dem dunkel der Nacht, wie eine unglückverheissende Fatamorgana, überraschte und verblüffte Markus zugleich. Zuletzt hatte er sie noch in Sinaras Villa gesehen, etwas bevor der Kampf mit diesem "Connor" begonnen hatte, und in der nachfolgenden Zerstörung und Flucht war sie verschwunden. Und jetzt tauchte sie sie einfach so auf und formulierte Sprüche und Worte, die in der gegenwärtigen Situation nun echt nicht angebracht waren. Diese Frau hatte echt Nerven, die gegenwärtigen Spannungen in der Gruppe war schon schlimm genug.
    Der Vampir hatte sie an sich vorbei ziehen lassen und war ihr dann gefolgt, hatte dabei den Worten der anderen gelauscht und das sich allmählich einstellende Bedürfniss gemeinsam an einem Strick zu ziehen begrüsst. Umso mehr überascht ihn die Reaktion der Schamanin.
    Mehr noch als die heftigkeit ihrer Worte, überraschte ihn die astrale Reaktion. Seit seinem zweiten Tod hatte der Vampir gewisses Gespühr für die Jenseitige Welt entwicklt; und jene Sinne schlugen nun Alarm. Amaryllis schien die Kontrolle zu verlieren! Ihre Aura flammte richtiggehend auf, und spektrale Wesenheiten in der Umgebung anworteten ihrem Ruf. Da sich ihre unbegründete Wut auf Gabrielle zu richten schien, musste er handeln. Nicht nur für seine Ziehtochter, sonder auf für die Schamanin selbst würde es wohl nicht gut enden!
    Markus war sofort bei ihr, schlang seine Arme um ihr Talie und zog sie mit geringem Widerstand nach hinten."Beruhige dich...psst....ruhig.." sprach er auf ägyptisch in ihr Ohr, da er hoffte dies würde zu ihr durchdringen und sie wieder beruhigen bevor es zu spät war. Dabei hielt er sie eng umklammert, bereit zu reagiern, sollte sie noch mehr austicken.

  13. #313
    Mitglied Avatar von Felina Noctis
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    Gabrielle

    Die junge Daywalkering hatte sich wieder Lykahn zugewandt um ihre Rede zu beenden und mit eindringlichem Blick in seine Augen versuchte sie Verständnis darin zu lesen - irgendetwas das sagte sie spräche nicht mit einer Mauer. Als nun Amaryllis hinter ihr losbrüllte drehte sie sich mehr überrascht als erschrocken um und beobachtete mit Befremdung das Verhalten von Schamanin und Vampir. Hatte die Ägypterin vielleicht den Seitenhieb den sie gegen die Operntussi geführt hatte auf sich bezogen?

    "Ähm... Also entweder wir haben in Sinaras Hütte irgend etwas falsches gegessen, hattet ihr Pilze auf eurem Zimmer oder so? Oder aber wir reden hier nur aneinander vorbei. Ich würd ja ne Gruppentherapie für anonyme Spinner vorschlagen, doch da fehlt uns die Zeit.

    Amaryllis, falls ich dir zu nahe getreten bin - obwohl ich eigentlich nur von Lykahn und dieser Operndive " Nicken zu Christine " gesprochen habe, dann tut es mir leid. Ich entschuldige mich in aller Form und bevor Madame mir jetzt die Augen auskratzt auch gleich noch bei ihr für den Seitenhieb. Es tut mir leid, was immer ich getan hab und es tut mir leid dass ich extra in die Vergangenheit gereist bin um mit Irren wie euch die Welt zu retten. Langsam glaub ich, ich hätte mich einfach erschießen sollen bevor die mich kriegen, dann hätte ich mir ne Menge Stress erspart. Liegt das an dem überhöhten Durchschnittsalter der Gruppe? Ich mein so mehrere Jahrhunderte sind vielleicht schlecht fürs Ego...." sie brach plötzlich mitten im Satz ab und schüttelte den Kopf.

    "Wisst ihr was, macht was ihr wollt. Ich komm jetzt noch mit in das Dämonenlager und dann mache ich mich auf die Suche nach Lillith, oder dem Baby oder was auch immer das Orakel von uns wollte und die unter euch, die nicht völlig den Verstand verloren haben können mitkommen - oder es lassen. Dann retten wir halt nicht die Welt, wird ja hoffentlich noch nen Alternativplan geben! Komm Lilly, wir verziehn uns... Ähm... Sevor, wenn du so nett wärst uns die Richtung zu zeigen? Die werden heute eh nicht mehr fertig mit dem gegenseitig fertig machen."
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  14. #314
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    Bei der Sphinx:


    Als Willow an der Schamanin vorbeiging und dieser ihren letzten Satz zuraunte, überkam sie einen kurzen Moment lang ein eigenartiger Schauer und sie glaubte, hinter den so auffällig golden Augen ein tiefrotes Scheinen wahrzunehmen, welches wie ein kaltes Messer tief in ihre Seele stach. Sie spürte ein eigenartiges Ziehen in ihrem Arm, an einer Stelle, deren Schmerzen mit Sicherheit nichts Gutes verheißte ...

    Falls Lykahn Froze erneut provozieren wollte, so gelang es ihm. Laut vernehmbar mahlten seine Kiefer während der Werwolf seine neuerlichen Anschuldigungen vorbrachte und seine Finger krampften sich zur Faust, bereit erneut zuzuschlagen. Doch bevor dergleichen geschehen konnte, schritt nun Grasson ein und schob seine mächtige Gestalt zwischen die beiden. "Es genügt", mahnte er an und warf ihnen beiden einen eindringlichen Blick zu. "Ich frage mich inzwischen in was wir hier hineingeraten sind. Vielleicht ist es doch besser, wir halten uns hier heraus." Bei diesem letzten Satz warf er einen fragenden Blick zu Sevor, doch dieser schüttelte den Kopf, und erhob seinerseits das Wort. "Unser Angebot gilt. Doch auch wenn ihr offensichtlich einiges unter euch auszumachen habt - tut es später."

    Froze trat nun von alleine einen weiteren Schritt zurück, so dass er trotz Grassons massiver Gestalt den Werwolf wieder sah. Der kurze Moment hatte genügt, dass er sich wieder im Griff hatte und so antwortete er auf die letzte Frage Lykahns einigermaßen sachlich (wenngleich ein überaus gereizter Unterton doch durchaus noch auszumachen war): "Dann sei hilfreich. Keiner von uns hat deine Familie umgebracht also hör auf, Pauschalanklagen zu erheben. Denn die helfen niemandem." Er sah sich um und setzte dann lauter hinzu: "Das gilt für uns alle und ich schließe mich nicht aus. Willow und und Gabrielle haben recht, wir verwenden mehr Energie darauf uns gegenseitig mit Vorwürfen und Agressionen zu überhaufen als auf unser Vorhaben. Und auch du selbst, Gabrielle, solltest, wenn du schon so schlau daher redest, aufhören, irgendwelche unangemessenen Sticheleien gegen jene zu verteilen, die sich hier gerade am allerwenigsten darum verdient gemacht haben. Und du", wandte er sich auch an Amaryllis, doch als er sah, wie diese ungewohnt erregt, fast schon aufgelöst von Markus beruhigt werden musste, stutzte er kurz, fuhr aber dann doch recht ungerührt fort: "Kneif dir in Zukunft deine Selbstgerechtigkeit und zieh am gleichen Strang wie wir übrigen. Dass deine Loyalität bisweilen fragwürdig erscheint, hast du dir selbst zuzuschreiben."

    Ohne zu warten, ob jemand etwas zu erwidern hatte, machte er sich schließlich daran, wie auch Willow, in Richtung der der Sphinx gegenüberliegenden Tempelruine zu gehen.
    "Das war nicht ganz, was ich mir erhofft hatte", meinte Grasson daraufhin lethargisch, nachdem Froze seinen Rundumschlag beendet hatte. "Wenn niemand mehr etwas einzuwenden hat", verkündete er schließlich, "dann könnt ihr mir ja einfach folgen, bevor wir hier Wurzeln schlagen."


    Unbemerkt von den anderen konnte Amaryllis spüren, wie ihr Ausbruch unzählige niedere Geister und Essenzen in eine hektische Unruhe verfielen ließ, die sich nun scharten, näher kamen, doch aus irgendeinem Grund mit einem Mal in einem Mal in einem gebührenden Abstand verharrten, als wagten sie sich nicht näher. Auch Markus spürte, wenn auch schwächer dass die spirituellen Strukturen um sie herum in Aufruhr geraten waren.
    Dann aber bemerkte die Schamanin etwas in dem Chaos, eine Präsenz, die aber, kaum dass Amaryllis sich auf sie konzentrierte, sich zu verbergen und abzuschirmen schien vor ihrem prüfenden Blick. Doch auch wenn ein Schleier sie hinderte, nachzuspüren, was da war, so konnte sich diese lauernde und ganz zweifelsohne überaus mächtige Wesenheit sich nicht gänzlich ihrer Wahrnehmung entziehen. Etwas war auf sie aufmerksam geworden ...


    *

    Im Innern des einstigen Chephren-Taltempels:

    Falls Lys'bila die verschiedenen Gegenstände auf dem Tisch oder auch Jareths durchsichtigen Versuch, ihr unauffällig den Blick darauf zu nehmen, bemerkt hatte, soe ließ sie sich nichts dergleichen anmerken. Mit einem sachten, freundlichen Kopfschütteln lehnte sie den ihr angebotenen Platz ab, trat aber etwas weiter in den Raum. "Erkenntnisse .... das wäre sehr weit gegriffen, Jareth. Doch ich will ehrlich zu euch sein. Ihr habt meine Aufmerksamkeit, seit ihr hier angekommen seid. Ich würde nicht Seherin genannt, wäre ich unempfänglich für das Arkane und Astrale." Sie machte eine Pause und sah ihn mit ihren schwarzbraunen, unergründlichen Augen an. "Ihr wart eine Herausforderung. Denn Eure Aura ist .... so leer. So wenig irdisch."

    Während Lys'bila gesprochen hatte, hatte Jareth wie aus dem Nichts auf einmal ein seltsamer Schwindel ergriffen, gepaart mit einer plötzlichen Übelkeit. Schwarze Punkte tanzten vor seinen Augen und wenngleich er wie durch einen schweren Stoff hörte, dass seine Besucherin noch immer sprach, vernahm er ihre Worte nicht mehr deutlich und konnte sich auch kaum mehr darauf konzentrieren. Er spürte, wie seine Glieder zu zittern begannen, er die Orientierung verlor, seine Sinne ihm den Dienst verweigerten. Er drohte das Gleichgewicht zu verlieren und hätte er nicht schon halbseitig auf dem Tisch gesessen, wäre er wahrscheinlich schon gestürzt.

    Dann, so plötzlich wie es gekommen war, legte die seltsame Benommenheit sich wieder und seine Wahrnehmung für die Umgebung kehrte zurück. Er sah, dass Lys'bila besorgt einen Schritt auf ihn zugetreten war, spürte ihren haltenden Griff an den Schultern. Sie bewegte, so schien es ihm, stumm ihre Lippen doch noch waren seine Sinne nicht wieder völlig im Einklang und so drangen die gesprochenen Worte erst mit leichter Verzögerung in seinen Geist: "Jareth? So sagt etwas!"
    Geändert von Foxx (04.03.2010 um 22:26 Uhr)

  15. #315
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    Der gewaltige Zorn lies sich gar nicht so schnell fassen wie er ausbrach und ihre Reaktion erstaunte die Schamanin selbst, machte sie aber nur noch wütender, wobei sie leicht fauchte als Marcus sie packte, sich aber doch nicht gegen ihn stellte. Tatsächlich zitterte ihr Körper unter der enormen Anspannung nichts zu tun, nicht die Krallen in den anderen zu schlagen der es, aufgrund der Worte klar zu klassifizieren, doch nur gut meinte.
    Irgendwie zumindest.
    Zittrig atmete sie durch und keuchte hart, lies aber doch locker, auch wenn ihr blick sich nochmal kurz hob, sich die Ägypterin erneut anspannte als Froze seine Rundumschipfe auch noch zum besten gab, wo jeder hier das letzte Wort wohl haben wollte.
    Aber die Eindrucke rund um sie her waren viel interessanter als das sterbliche, schwarze Wesen da, der selbst gereizt war und wohl auch zum eigenen Stolz weiter rummöpfte. So schnell wie ihr Anfall aber kam beruhigte sich die Schamanin wieder und sah dann vor sich her in den Sand, in Marcus' Armen hängend, was sie gar nicht realisierte, als sie versuchte mit dem Geist dieses Etwas zu tasten, an den Schemen und Geistern vorbei, zu fühlen, was da nun lauerte.
    "Ist... schon gut..." bemühte sie sich zu sagen, Marcus zu beschwichtigen, sich selbst wohl auch.

    Unbemerkt von den anderen konnte Amaryllis spüren, wie ihr Ausbruch unzählige niedere Geister und Essenzen in eine hektische Unruhe verfielen ließ, die sich nun scharten, näher kamen, doch aus irgendeinem Grund mit einem Mal in einem Mal in einem gebührenden Abstand verharrten, als wagten sie sich nicht näher. Auch Markus spürte, wenn auch schwächer dass die spirituellen Strukturen um sie herum in Aufruhr geraten waren.
    Dann aber bemerkte die Schamanin etwas in dem Chaos, eine Präsenz, die aber, kaum dass Amaryllis sich auf sie konzentrierte, sich zu verbergen und abzuschirmen schien vor ihrem prüfenden Blick. Doch auch wenn ein Schleier sie hinderte, nachzuspüren, was da war, so konnte sich diese lauernde und ganz zweifelsohne überaus mächtige Wesenheit sich nicht gänzlich ihrer Wahrnehmung entziehen. Etwas war auf sie aufmerksam geworden ...

  16. #316
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    Willow

    Mit eisernem Willen zwang sie sich weiter zu gehen. Ein Schritt, zwei Schritte... Doch dann blieb sie stehen und starrte vor sich in die Dunkelheit, sah tiefrote glühende Augen und unwillkürlich schlang sie die Arme um ihren Körper, ihre krallten sich schmerzhaft in das Fleisch ihrer Oberarme um das Ziehen zu verdrängen. Nein, sie irrte sich, sie musste. Es waren nur die Nachwirkungen der Schattenreise, ja sicher, das musste es sein.

    Verzweifelt versuchte sie das Taubheitsgefühl aus ihren Gliedern zu schütteln, aber sie war wie gelähmt. Panik wallte in ihre auf, sie musste hier weg, sie musste weg. Sobald ihre Kräfte zurückgekehrt waren... nein, sobald sie ausreichten um zu fliehen. Sie konnte nicht mehr, sie wollte nicht mehr kämpfen.

    Die Diskussionen die sich immer noch hinter ihr abspielten, hörte sie nicht. All ihre Sinne konzentrierten sich auf diese tiefroten Augen, die in der Nacht zu lauern schienen. Schließlich aber hörte sie Schritte. Gänsehaut bildete sich auf ihrer nackten Haut und sie wirbelte herum. Zu ihrer Erleichterung war Froze es, der sich in ihre Richtung aufgemacht hatte. Auch Gabrielle stand bereits zwischen ihr und Amaryllis.

    Selbst von ihrem Handeln überrascht eilte Willow auf die schwarze Gestalt zu, die sich offenbar ebenfalls entschlossen hatte aufzubrechen und fasste seine Hand. Klammerte sich regelrecht an ihn, wie eine Ertrinkende und ihre Augen spiegelten eine Furcht wider die er noch selten bei ihr gesehen hatte. In dem Krystall, als die Luft immer knapper wurde hatte Willow ihn mit diesen Augen angesehen. Auch jetzt öffnete sie den Mund als wolle sie etwas sagen, doch sie blieb stumm, ließ abrupt seine Hand wieder los und senkte den Blick. Nein, sie hatte kein Recht seinen Schutz zu erhoffen.
    "It does not do to dwell on dreams and forget to live."
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  17. #317
    Mitglied Avatar von Shane_Gooseman
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    Lykahn lag noch immer im Sand vor der Sphinx und begann leise zu Lachen. Langsam richtete er seinen Oberkörper auf und ließ dabei seine Gelenke knacken.
    Mehr zu sich als zu Froze oder den anderen (dennoch konnte es jeder hören der es nur wollte) sagte er: „Wenn ich hilfreich sein soll muss ich dieses ekelhafte Pulver von meiner Haut waschen, so wie ich es schon vor einiger Zeit gesagt habe. Und zum Dank wurde ich nieder geschlagen.“
    Er richtete sich nun vollständig auf und knickte kurz ein. Er murmelte weiter.
    „Pauschalanklagen? wenn ich das schon höre. Offensichtlich bin ich der einzige der diese nicht aussprechen darf. Aber was rege ich mich auf ich bin nur ein feiger, primitiver Werwolf der sich am liebsten in einer Höhle verkriechen will.“
    Als Lykahn wieder sicher stand schüttelte er sich kurz um wieder einen klareren Kopf zu bekommen.
    Als sich der Werwolf wieder soweit im Griff hatte sah er sich kurz nach den anderen um. Ein Teil war schon losgegangen um zu den Unterkünften der Tieflinge zugelangen. Er sah das Gabrielle nach dem sie ihre Standpauke losgelassen hatte voraus gegangen war um etwas abseits auf Lilly zu warten. Er ging langsam auf sie zu.
    Als er die junge Daywalkerin erreichte hob er langsam seinen Arm und klpofte mit seinen Fingerknöcheln an ihre Stirn.
    „Große Worte für ein kleines Mädchen.“

  18. #318
    Mitglied Avatar von Felina Noctis
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    Gabrielle

    Das junge Mädchen richtete sich zu ihrer vollen Größe auf - aus der Perspektive des Werwolfs wohl immer noch nicht sonderlich groß - und murmelte "Irgendjemand muss dir ja dein verdrehtes Weltbild zurecht rücken, sonst denkst du noch du bist der Einzige dem ne Menge Scheiße passiert is und ertrinkst im Selbstmitleid!" Bei diesen Worten knuffte sie mit dem Ellbogen in Lykahns Rippen, aber nicht nahe der verletzten Stelle und nicht fest genug als dass man es als Angriff hätte sehn können. "Ich bin definitiv kein kleines Kind und habe in der kurzen Zeit die ich diesen Planeten bewohne schon genug Mist erlebt dass es für die nächsten Jahrhunderte reicht! Das kannst du mir glauben... also bin ich echt dafür, dass wir jetzt die Sache in Ordnung bringen und wenn ich viel Glück habe findet ihr mich wieder und ich kriege eine neue Zukunft." Bei diesen Worten grinste Gabrielle. "Hey, du kannst ja Markus bei der Erziehung helfen, dann bin ich vielleicht Pro-Werwolf! Aber wehe du bringst mir bei ungewaschen und stinkend in Höhlen zu hausen!" Sie hatte leise gesprochen, sehr leise damit nur der Werwolf sie hören könnte auch wenn Markus sicherlich zu dicht stand, vielleicht war er ja noch abgelenkt. "Und das mit deiner Familie tut mir echt leid... Was ich da gesagt hab war fies..."
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  19. #319
    Mitglied Avatar von Armisael
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    Das Zittern in ihrem Körper ebte ab und schliesslich liess sie sich leicht in seinen Armen hängen. Anscheined hatten seine Worte die richtige Wirkung gehabt.
    Für einen Moment, als sie so in seinen Armen hing, hatte der Vampir Zeit Amaryllis etwas genauer zu betrachten. Sie schien kaum verletzt oder stark ausgelaugt zu sein, bis auf jene Dinge, die auf den Anfall von gerade eben zurück zu führen waren.
    Ihre Gertenschlanke Gestalt wingte leicht in seinen Armen und er konnte die leichte Wärme ihres Körpers an seiner kalten Haut, die durch die paar Risse in seinem Anzug durchdrangen, deutlich spüren. Und da war noch ihr Geruch. Nicht der Geruch eines Menschen oder Vampirs: nein, sie roch nach... Blumen. Einer bestimmten Sorte sogar, der ägyptischen Nachtrose doch schien der Geruch schwer, süsslich und irgendwie giftig.
    Ihre Worte liessen ihn den Griff schliessich etwas lockern und er gab sie langsam frei. Doch während er dies tat, sagte ihm seine spirituelle Wahrnehmung, das etwas noch unsicher sei, auch wenn er noch nicht sagen konnte was.

    Ein Blick zu Gabrielle und den anderen beruhigte ihn denoch, als er sah wie sich die Situation entspannte. Die Aktion von dem Werwolf spannte ihn zwar zunächst wieder an, da er seine Ziehtochter in Gefahr wähnte, doch musste er bei dem Ergebniss und Gabrielles Worten Lächeln, etwas was er nur noch selten tat.

  20. #320
    Mitglied Avatar von Sac
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    Lilly hatte nur schweigend zugesehen, als die anderen sich über tote Verwandte stritten. Ihr Vater... sie wollte nicht dran denken. Jedenfalls weinte sie dem sicher keine Träne hinterher. Daher konnte sie nicht nachempfinden, was der Tod für die anderen bedeutete. Doch auch ohne dieses Wissen oder gerade weil sie dieses Wissen nicht hatte, wurde ihr dafür umso bewusster, wie hart und unfair die Worte der Parteien zueinander waren. Irgendwo auf ihrer Reise schienen sich fronten verhärtet zu haben, ungemerkt von Lilly. Seit wann diese Werfolf-Aversie?
    Als Gabrielle sie ansprach, nickte sie. Ein Lager zu suchen war sicher sinnvoller, als die ewigen Streitereien. Doch bevor sie und Gabrielle los kamen, kam Amyralis dazwischen. Angespannt verfolgte Lilly die Szene, ein paar Schritte näher an Gabrielle, um ihr im Notfall beizustehen. Erleichtert atmete sie auf, als sich die Situation entspannte.
    Als dann Lykhan zu ihnen kam, erschien sogar ein kleines Lächeln auf ihrem Gesicht. So gefiel ihr die Situation schon besser. „Suchen wir etwas zum Waschen“, warf sie ein.
    Totgesagte leben länger.

  21. #321
    Mitglied Avatar von Shane_Gooseman
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    Es huschte tatsächlich ein Lächeln über Lykahns Gesicht. „Mein verdrehtes Weltbild? Da wünsche ich dir Welpen aber viel Erfolg. Ich bin mit meinem verdrehten Weltbild aufgewachsen und hatte über tausend Jahre Zeit es zu verfeinern.“
    Lykahn blickte der Daywalkerin in die Augen.
    „Aber dein Vorschlag dass ich an deiner Erziehung mitwirken soll ist gar nicht so schlecht.“ Kurz überlegte der Werwolf ob es nicht sogar besser währe die Erziehung ohne Marcus zu übernehmen. Aber dazu müsste Gabrielles jüngeres Ich erst einmal gefunden werden.
    „Das Hausen in Höhlen wäre allerdings ein sehr wichtiger Bestandteil dieser Erziehung und ich glaube ich werde dir, also deinem jüngeren Ich, sagen das dein älteres Ich es ausdrücklich gewollt hat. Ja ich glaube das wird eine schöne Zeit für uns beide. Besonders für dich.“ Fügte er grinsend hinzu.

    Als Lilly den Vorschlag machte sich doch nun endlich zu den Unterkünften zu gehen um sich dort unter anderem zu waschen. Leuchteten Lykahns Augen kurz auf. „Der beste Vorschlag den ich seit langem gehört habe.“

  22. #322
    Mitglied Avatar von Sac
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    "Ich glaub, sogar der einzige Vorschlag, der seit langem kam", fügte Lilly augenrollend hinzu. Denn bei den Streitereien waren nun wirklich keine Ideen gefallen.
    Totgesagte leben länger.

  23. #323
    Junior Mitglied Avatar von Angel in Chains
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    Zuerst hatte Jareth direkt unbeteiligt ausgesehen, hatte ihren Worten gelauscht, sie aber dabei fast noch mehr boebachtet, als dass er dem gesagten einen Sinn beimaß, der hier von Belang gewesen wäre. Lis'byla war eine sehr hübsche Frau, soweit er das beurteilen konnte, anders als Fawzia. Vor allem die Ausstrahlung war eine vollkommen andere. So hafteten die Raubvogelaugen - denn als nichts anderes waren sie zu beschreiben - aufmerksam auf der einzigen anderen Person im Raum, die ihn einerseits übervoll, aber auch in gewisser Weise etwas vollständiger erscheinen ließen. Nun gut, genau genommen kam diese Empfindung wohl ganz darauf an, wie man zu spontanem und bis dato unbekanntem Besuch stand.

    Der junge Mann runzelte erst bei diesem letzten Satz die Stirn, bis plötzlich das Klirren der Perlen so hohl und unwirklich ins einen Ohren klang, als sein Kopf plötzlich zur Seite und nach vorn kippte, seine Hand hinaufschnellte, um ihn zu halten, während er scharf durchatmete, leise und reichlich überrumpelt stöhnte und kaum mehr wahrnahm,d ass sich sein Oberkörper zu krümmen begann, da die Muskelspannung nachließ. Obwohl er sich bis zu weiß hervortretenden Knöcheln mit der anderen Hand in die Tischkante krallte.
    Wieder keuchte er, hörte sich selbst nicht mehr, gar nichts mehr. Da war nur noch dieses Rauschen in seinem Kopf, in seinen Ohren, in seinem Sein, das Nichts, in das er glaubte zu fallen, diese drohende Ohnmacht oder was auch immer das sein mochte. Sie hatte doch etwas von Nichts gesagt, oder? Hatte sie etwas gesagt? Sagte sie überhaupt irgendetwas?

    Da waren Lippen, die sich bewegten, ein besorgtes Gesicht und haltende Arme, da war mehr Sein als gerade eben noch, denn ja, er existierte, er war! Und das Erste, was Jareth machte, war Fauchen! Er löste sich ruppig aus Lis'bylas Griff, schubste sie wohl auch ein kleines Stück von sich, um schwer durchzuatmen und sich die Schläfe zu massieren, die Augen zu reiben, das Gesicht. Seine Hand zitterte und er schluckte schwer, sehr trocken, denn irgendwie hatte er plötzlich das Gefühl, seit Tagen nichts zu sich genommen zu haben.
    "Alles in Ordnung. ... Wieder.", murmelte er abweisend, aber eben doch irgendwie halbwegs ehrlich. "Was genau ist gerade passiert?", wollte er dann wissen, sah die Frau wieder scharf an. Ja, möglicherweise war ja sie das gewesen? Man konnte nie wissen ...

  24. #324
    Alumnus (ehemaliges Teammitglied) Avatar von Foxx
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    Gizeh, nahe Kairo:

    Froh, dass die Streitigkeiten zumindest vorläufig verschoben schienen, schritt Grasson nun endlich voran, um sie in Richtung der Ruine des Chephrentempels zu führen, nachdem einige bereits vorausgeeilt waren. Er warf Sevor einen kurzen, etwas unsicheren Blick zu, so als wollte er andeuten, dass sie sich da offenbar Ärger ins Haus geholt hatten, doch dessen Miene blieb blank. Er folgte der Gruppe als letzter.

    Froze nahm Willows Hand entgegen, erwiderte ihre Umklammerung und ließ ihre Hand nicht gehen, als sie sie zurückziehen wollte. Dann, einen Augenblick schien ein Schmerz in seine Augen zu treten und er wich ihrem Blick aus, umfasste aber nach wie vor ihre Hand. Er machte eine Kopfbewegung in Grassons Richtung, als dieser ihre Höhe erreichte. "Gehen wir", forderte er auf. Seine Stimme klang sanft, aber tonlos.

    Grasson hielt weiterhin auf die Tempelruine zu und so musste man sich wundern, ob die angebotene Unterkunft tatsächlich nichts weiter war als einige lose, mit Moos überzogene Steine.

    Neben einer verfallenen Mauer, die mit viel Fantasie vermutlich einmal einen torförmigen Eingang beherbergt hatte, der jetzt allerdings nur mehr wie gähnendes Loch wirkte, blieb er stehen und ein schelmischer Ausdruck trat auf sein Gesicht. "Nur herein", forderte er auf und deutete seinen Gästen den vortritt.

    Als sie schließlich durch die Maueröffnung hindurchschritten, ereilte sie alle eine Überraschung: mit einem Mal fanden sie sich im Innern einer eindrucksvollen Tempelhalle wieder. Mächtige Säulen trugen die hochgelegene Decke, auf der der Schein vierer gewaltiger, über den Raum verteilter Fackelschalen tanzte. Die Wände waren von ägyptischen Wandmalereien geziert, welche Götter und Pharaonen darstellten und in der Mitte der Halle war ein marmornes Mosaik in den Boden eingelassen, welches ein gewaltiges Ankh darstellte.

    Als der letzte der Gruppe durch den Eingang getreten war, folgten Grasson und Sevor nach und ein breites Grinsen zierte das Gesicht des ersteren. "Damit habt ihr nicht gerechnet, nehme ich an", freute er sich. Auch Sevors Miene zierte ein angedeutes Lächeln, wobei das vielleicht auch mehr der kindlichen Freude seines Gefährten galt als der gelungenen Überraschung.

    Der Aufbruch ihrer Kumpanen und der Weg zum Tempel hatte Amaryllis Konzentration vorerst gestört, so dass ihr Versuch, die sie beobachtende Präsenz zu erspüren, vorerst verschoben hatte werden müssen. Zudem war ein weiterer Eindruck auf sie hereingebrochen: dieser Tempel beherbergte offenbar vielerlei dämonische Wesen und nun, da sie ein ebensolches war, erkannte sie ihre "Verwandten" zielsicher.


    *

    Obwohl Lys'bila ein derart ungehobeltes Verhalten ihr gegenüber nicht im geringsten gewohnt war und Jareth durchaus eine Mischung aus Überraschung und Pikiertheit für einige Momente in ihrer Miene zu lesen glaubte, so verflog doch zumindest letztere rasch, als sie erkannte, dass Jareths Verhalten wohl mehr dem Schreck zuzuordnen war.
    Auf seine Frage legte sich ihre Stirn in grüblerische Falten. "Ich wüsste nicht, was ...", fing sie an, hielt dann aber inne und hob kritisch eine Augenbraue. "Es gab soeben eine leichte spirituelle Woge, ich habe sie auch wahrgenommen. Doch wenn das der Grund für euren Schwächeanfall sein gewesen sein sollte, so würde mich das wundern. Die Erschütterung sollte vor allem Geister und tote Seelen berührt haben."
    Geändert von Foxx (16.06.2010 um 12:52 Uhr)

  25. #325
    Mitglied Avatar von Aethratas
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    Nimoritas hatte sich seit dem Angriff in der Gasse sehr zurückhaltend verhalten. Das Auftauchen dieses riesigen Phoenix und dann auch noch der andere Dämon hatten ihn einfach überrascht. Von einem Augenblick auf den anderen fand er sich bei einer weitaus größeren Gruppe, offenbar alles Tieflinge, wie Sevor sie nannte.
    Als Grasson sie in die Hallen des Tempels führte konnte er nicht umhin seinen Kiefer geschlossen zu halten und sah sich begeistert die große Halle an in der sie sich nun befanden.

    "Und das ist die... 'Unterkunft'?" murmelte er dann für sich während er weiterhin begeistert die Wandmalereien betrachtete. Er ging langsam auf eine Wand zu und strich vorsichtig über die abgebildeten Götter und Pharaonen.
    Aethratas
    the Beast within...

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