Diese von Markus genannte Verfallsgrenze von 2-3 Jahren ist mir auch zu pauschal, die Behauptung kann ich deshalb auch so nicht nachvollziehen. Markus müsste schon selbst erläutern, wie er zu dieser Annahme kommt. Im Grunde stimme aber mit ihm darin überein: Je weiter sich ein Comic grafisch, erzähltechnisch und inhaltlich von den Seherfahrungen der Gegenwart und den veränderten Ansprüchen an Unterhaltung entfernt, um so unwahrscheinlicher wird es, dass junge Leser dafür noch ein breites Interesse entwickeln.
Auch wenn es müßig ist, immer wieder wieder daran zu erinnern: Kinder wachsen heute in einem völlig anderen gesellschaftlichen Klima auf, als noch vor 30-40 oder gar vor 50-60 Jahren. Ihr mediales Umfeld, ihre Alltagskultur, ihre Interessen, ihre Erfahrungen und damit auch ihre Erwartungen und Vorlieben sind andere. Sie haben ganz andere Helden, Lieblingsfilme und Spiele als noch vor 30-40 Jahren.
Bei aller Liebe zu alten Comics: Comics sind auch nur ein Medium unter vielen! Ich finde es ziemlich absurd, darauf zu hoffen, dass man den völlig veränderten Rahmenbedingungen bei den Comics grafisch, erzähltechnisch und in der thematischen Auswahl überhaupt nicht Rechnung tragen muss, weil ja alles "gute Literatur" sei. Mehr sag ich dazu nicht.
Folglich erscheint mir auch das, was Tigerpress mit "FF" als Comicmagazin herausgibt, nicht gerade zufriedenstellend. Im Idealfall würden die Nachdrucke nur einen geringen Teil des Inhalts ausmachen. Dazu 1-3 neuproduzierte Kauka-Serien (darunter mindestens ein völlig neue Serie.) und mehrere neue Gastserien vom internationalen, bzw. europäischen Markt. Wie gesagt, im Idealfall, ganz unabhängig von der Finanzierbarkeit und dem kreativen Personal, das man dazu aktivieren müsste.
Lesezeichen