BLACKSAD
Band 1-3
Orginaltitel: Blacksad - Dargaud
- Tome 1 - Quelque part entre les ombres (11/2000)
- Tome 2 - Arctic-Nation (03/2003)
- Tome 3 - Âme Rouge (11/2005)
Deutsche Veröffentlichung: Jan. 2001/Sep. 2003/Nov. 2005
Verlag: Carlsen
Autor: Juan Diaz Canales
Zeichner: Juanjo Guarnido
Szenario: Juan Diaz Canales
Juan Diaz Canales wurde 1972 in Madrid geboren.
Er begann schon sehr früh, Comics zu lesen, das Interesse an Zeichentrickfilmen folgte wenig später, so dass sein Berufswunsch schon sehr bald feststand.
Mit 18 Jahren wird er Schüler in einer Zeichentrickfilmschule. Dort begegnete er Juanjo Guarnido, dem er auch nach dessen Umzug nach Frankreich freundschaftlich verbunden blieb.
Trotz der Entfernung, arbeiten sie beide an der Idee zu einem gemeinsamen Projekt, das den Namen Blacksad tragen sollte. Dabei handelt es sich um eine reine Art der sogenannten Schwarzen Krimis im Stil der 20er-Jahre.
Während dieser Zeit besuchte Juan Diaz Canales weiterhin die Kunstschule der, ehe er sich 1996 dazu entschloss, mit drei weiteren Zeichnern die Gesellschaft "Tridente Animation" zu gründen.
Damit war es für ihn auch einfacher, Kontakte in Europa und den USA zu knüpfen.
Juan Diaz Canales arbeitet als Szenarist, für die Animation und als Regisseur einer Trickfilmserie, die im Fernsehen ausgestrahlt wird.
Blacksad ist sein erstes – und bisher einziges Werk als Szenarist.
Im November 2000 erhielt er den "Prix Avenir", auf dem Festival von Lys-lez-Lanoist.
Zeichnungen: Juanjo Guarnido
Juanjo Guarnido wurde 1967 im spanischen Granada geboren. Seine Kindheit verbrachte er mit Zeichnen in dem kleinen Dörfchen Salobreña an der Mittelmeerküste. Später zog die Familie nach Granada, wo Juanjo Guarnido sein Studium der schönen Künste begann und auch mit dem Diplom abschloss.
In Granada wirkte er auch an der Herausgabe einiger Fanzines mit.
Während dieser Zeit veröffentlichte er mehrere Illustrationen im Comic Forum von Planeta de Agostini, der spanischen Niederlassung von Marvel, was ihm ermöglichte, ein breites Publikum in Spanien zu erreichen.
Danach nahm er Kontakt zur Zeichentrick-Branche auf und zog nach Madrid, wo er drei Jahre lang an mehreren Zeichentrickserien arbeitete. Dort traf er gleich am ersten Tag im Studio auf Juan Diaz Canales, den späteren Autor von Blacksad.
1993 zog Juanjo Guarnido nach Paris, um in den Walt- Disney-Studios von Montreuil als Layouter zu arbeiten. Derzeit ist er in der Trickfilmbranche tätig.
Da er schon immer ein begeisterter Fan des europäischen Comics war, hat er mit sehr viel Geduld an seinem ersten Projekt Blacksad gearbeitet.
Im Jahr 2004, erhält Blacksad den Preis für das beste Design auf dem Festival von Angoulême.
[Quelle: Bedetheque.com, Carlsen]
noch nicht auf deutsch erschienen:
- Sorcelleries
Carlsen veröffentlichte im Dez. 2002 noch den Sekundärband – Hinter den Kulissen.
Darin enthalten sind alle Hintergrundinformationen wie Scribbles, Skizzen, Interview mit Guarnido und Canales, Storyboard, Coverentwürfe und schließlich Illustrationen von Zeichner-Kollegen wie Alex Alice und Enrico Marini.
Die Comicfachzeitschrift RRAAH! kürte den ersten Band zum Comicalbum des Jahres 2001.
Es existiert noch ein auf deutsch unveröffentlicher Sekundärband Blacksad - L´histoire des aquarelles aus dem Jahre 2005.
Band 1:
Irgendwo zwischen den Schatten
Wie ein satter Faustschlag ins Gesicht trifft es John Blacksad, als er den weiblichen Leichnam zwischen den aufgewühlten Laken identifiziert: Es handelt sich um Natalia Wilford, dem berühmten Filmsternchen, deren Liebhaber er einst gewesen war…
Kommissar Smirnovs Hinweis an Blacksad, sich aus dem Fall rauszuhalten, ist ebensowenig eine Bitte, wie die Möglichkeit, dass Blacksad diesem Befehl Folge leisten könnte, auch nur je in Betracht zu ziehen wäre.
Dieser Mord ist nicht nur ein Mord an einer Person, sondern an zweien…ein Mord an den Erinnerungen desjenigen, der man einst gewesen war. Das kann niemand so einfach hinnehmen, schon gar nicht ein zynischer, abgehalfterter, schwarzer Kater, der sonst nichts mehr zu verlieren hatte…
Die Spur führt zu einem gewissen Leon Kronski, Drehbuchautor… und nicht zu vergessen: Natalias letztem Liebhaber.
Doch auch der weilt seit neuestem nicht mehr unter den Lebenden und wenig hätte gefehlt - Blacksad hätte sich gleich zu ihm legen können, so wird er von zwei Schlägern auf dem Friedhof in die Mangel genommen, nachdem er endlich Kronskis Grab aufgespürt hatte.
Nur gut, dass Smirnov ihm daraufhin eine Nacht Schutzhaft gönnt, denn die hat der geschundene Kater auch bitter nötig… und Smirnov wiederum hat nun den vormals geschmähten Schnüffler nötig, da ihm in dem Fall von oberster Stelle die Hände gebunden werden.
Das lässt sich ein Wolf von altem Schrot und Korn nicht so einfach gefallen und bietet dem felinen Detektiv einen Deal an. Doch auch mit polizeilicher Unterstützung ist Blacksad nicht viel besser dran, kaum ist er wieder in seiner bescheidenen Behausung angekommen, bekommt er es gleich mit einer doppelten Ladung schiesswütiger Gangster zu tun.
Immerhin kann ihm die krepierende Echse noch den Mörder enthüllen, bevor auch sie das zeitliche segnet: Ivo Statoc, der reichste und mächtigste Unternehmer der Stadt, seines Zeichens eine kaltblütige Kröte ist der Ursprung all der Alpträume, die Blacksad seit dem Anblick des Leichnams zwischen den aufgewühlten Bettlaken nicht mehr zur Ruhe kommen ließen.
Der selbstgefällige Geschäftsmann stellt den einsamen Rächer vor die Wahl: Käuflichkeit oder Kaltblütigkeit!
…keine besonders überzeugenden Alternativen, denn eines wird mit Sicherheit draufgehen: dein Gewissen, oder anders formuliert: Auch an diesem Tag sterben zwei Personen: ein Mörder und die Erinnerungen an denjenigen, der man einst gewesen war…
Band 2:
Arctic Nation
…was liegt bei einem in letzter Zeit derart gehäuft auftretenden Sterben von Erinnerungen also näher, als langsam damit zu beginnen, seine Memoiren aufzuschreiben! Irgendwie muss man ja den ganzen Dreck dieser verkommenen Zeiten verarbeiten, wenn man schon nicht bereit ist, ihn zu schlucken…
Und als wäre das alles nicht schlimm genug, hat man auch noch diese aufdringlichen und ungewaschenen Pressefuzzis am Hals, wenn man nicht höllisch aufpasst.
In "The Line" dem heruntergekommensten Viertel der Stadt war vor einigen Tagen ein kleines schwarzes Mädchen mit dem Namen Kyle verschwunden und keinen interessierte es, beides nicht gerade ungewöhnlich in diesem Viertel,… dass aber noch nicht einmal die Mutter Anzeige erstattete, bewegt die Lehrerin der Kleinen dann doch, die Dienste Blacksads in Anspruch zu nehmen.
Eine gottverdammte Welt ist das: Kleine unschuldige Mädchen verschwinden, während es von diesem kranken Faschistenpack, das die ohnehin schon nicht gerade bekömmliche Luft in diesem Viertel mit ihren Hetzreden bis zur Unerträglichkeit verpestet, ständig mehr zu geben scheint.
Mit reichlich Zynismus kann man dem Ganzen immerhin ein Fünkchen positives abgewinnen: Bei der miserablen Luftqualität, kommt einem der Gestank dieses hartnäckigen Sensationsreporters geradezu wie süßestes Parfüm vor und bei diesen frostigen Gesellen allenthalben kann ein warmherziger Zeitgenosse zur Abwechselung eigentlich auch nicht schaden.
Dennoch: "warm anziehen" heißt die Devise, wenn man sich nicht mal mehr im Café unbehelligt einen beruhigenden Drink gönnen kann.
Überall haben sich die Rassisten breit gemacht und die Spaltung in eine Zwei-Rassen-Gesellschaft droht das Viertel in einem Bandenkrieg versinken zu lassen.
Nach äußerst aufschlussreichen Gesprächen mit der korrupten örtlichen Polizei und der Mutter des verschwundenen Mädchens scheinen die Herren mit den weißen Westen ziemlich braunen Dreck am Stecken zu haben: Die Spur führt nach ganz oben zur weiß-grauen Eminenz der Stadt, dem alten Oldsmill und seinem von betriebener Inzucht nicht gerade gesegneten Sohn.
Während Blacksad bei diesen vorspricht, observiert "Möchtegern" Star-Reporter Weekly das Haus von Polizei-Oberst Karup und kann bei dieser Gelegenheit ein paar brisante Fotos schießen, welche zusätzlich eine Verbindung zwischen der Mutter der Kleinen und der Ehefrau des Oberst aufspüren, kurze Zeit später ist erstere tot.
Das bringt das Fass zum Überlaufen, Blacksad geht zum Angriff über uns säht Verdacht in den Reihen der ach so harmonischen schneeweißen Gemeinde. Die Ereignisse überschlagen sich, Weekly wird entführt und zwar von traditionsbewussten Saubermännern, bei denen die größte zu akzeptierende Veränderung darin besteht, ihre weißen Westen durch farblich nicht minder phantasielose Bettlaken auszutauschen und Oberst Karup fällt im geheimen Treffpunkt – einer leer stehenden Flugzeugfabrik – dem Mächtegerangel innerhalb seiner eigenen Leuten zum Opfer.
Nach einer haarsträubenden Rettungsaktion finden Blacksad und Weekly unterstützt durch den ehemaligen Fabrikarbeiter Cotton das kleine Mädchen in der Flugzeugfabrik und können sie gerade noch befreien bevor das gesamte Gebäude explodiert. Cotton überlebt das Inferno nicht.
Tags darauf findet Blacksad den Polarfuchs Huk, der den Aufstand gegen Karup angezettelt hatte, tot auf und beschließt das Begräbnis des Oberst zu besuchen, um sich von Mrs. Karup seinen Verdacht und damit die Aufklärung des mysteriösen Kidnapping-Falls bestätigen zu lassen: Eine Familientragödie, die ein kleines unschuldiges Kind als Waise zurücklässt.
Band 3:
Rote Seele
Ob schwarz, ob weiß…am Schluß bleibt von uns allen ohnehin dasselbe übrig: grauer Staub. So wie die Asche des alten Spielers Cotton, ohne dessen Hilfe Weekly wohl längst seinen letzten Wochenartikel veröffentlicht hätte. Blacksad hatte ihm vor seinem Tod versprechen müssen, seine Asche nach Las Vegas zu bringen und sie dem Wüstenwind zu übergeben…
Tja, das ist für unseren Vorzeige-Schnüffler natürlich Ehrensache und so befindet er sich nun abgebrannt im Spielerparadies und darf sich als Leibwächter der Reichen verdingen. Immerhin bringt ihn sein neuester Job wieder in heimische Gefilde…
Derweil brodelt das Land und ist hin und her gerissen zwischen der Angst vor einem kommunistischen Dämon und der Euphorie um die "heilsbringende" Atombombe, die besten Voraussetzungen also für einen einsamen und desillusionierten Privatdetektiven, endlich mal seinen Kopf frei zu bekommen. Immerhin mal wieder eine gute Gelegenheit sich durch einen Besuch bei einem alten Freund mit seinen Erinnerungen zu beschäftigen. Blacksads alter Mentor, der Atomphysiker Otto Liebber, ist Mitglied eines illustren Kreises von linken Intellektuellen, die sich um den ebenso charismatischen wie reichen Hobby-Philanthropen Samuel Gotfield scharen, um sich im allgemeinen Klima schwelender Panikmache etwas frische Luft zu verschaffen.
Doch der Schein trügt, auch diese kleine Gruppe ist weit entfernt von paradiesischer Harmonie. Als schließlich der Wissenschaftler Otero, Mitglied dieser Gruppe, die man die "12 Apostel" nennt, einem Attentat zu Opfer fällt, tritt die attraktive Schriftstellerin Alma Mayer an Blacksad heran, um ihn an diesen Fall anzusetzen.
Die Hinweise deuten darauf hin, dass Otero das Opfer einer Verwechselung geworden war und eigentlich Professor Liebber sterben sollte… und tatsächlich kann Blacksad kurz darauf ein weiteres Attentat in allerletzter Sekunde vereiteln. Beim weiteren Kombinieren erweist er sich allerdings als weniger glücklich, seine Theorie der Chemiker Laszlo konnte hinter allem stecken, erweist sich als Boomerang, der unangenehme Details über die Vergangenheit des geliebten alten Freund Liebber ans Licht kommen lässt.
Und als wäre das noch nicht genug verrät Gotfield seine linken Mitstreiter an das FBI. Blacksad schafft es in einer improvisierten Aktion Alma aus den Fängen der Bundesbehörden zu befreien, der Maler Litvak überlebt das Verhör, dem er unterzogen wird, nicht. So muss der Kater mit dem feinen Spürsinn auf seinen Instinkt zurückgreifen, um die Offenbarungen, die ihm der am Boden zerstörte Liebber macht, zum passenden Bild zusammenzufügen.
Den gelösten Fall in der Tasche, fehlt nur noch ein weiteres Versprechen einzulösen, um auch Blacksads Privatleben in den Griff zu bekommen. Doch die Schergen des Kommunistenjägers Senator Gallo vereiteln, dass Blacksad bei Alma ebenso zu seinem Wort stehen kann, wie einst bei Cotton…
Um seine Haut zu retten, geht John Blacksad einen Deal mit der amtierenden repressiven Regierung ein. Die Informationen, die er zusammengetragen hatte, hätten womöglich ausgereicht, diese zu Fall zu bringen.
Aber wie Otto Liebber im Abschiedsbrief an seinen "Prachtjungen" bereits schrieb:
"Wir sind alle aus demselben Staub gemacht, ob uns das nun gefällt oder nicht."
[ Inhaltsangabe:joox]
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