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Thema: ONLINECOMICS - Die Zukunft? oder der Untergang von Printcomics?

  1. #26
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    Zitat Zitat von LeGuy Beitrag anzeigen
    Der aber auch viel weniger Kosten hat.
    Welche Kosten?

    Und das illegale Saugen kommt, zumindest zum Teil, einfach auch daher, weil ein Bedarf besteht. Wenn der Bedarf von der Industrie nicht gedeckt wird, dann helfen sich die Konsumenten halt selber.
    Und mit Bedarf meinst du den Erlass oder Nachlass auf die rund 15 Euro für eine CD?
    Geändert von hürps (15.11.2007 um 18:47 Uhr)

  2. #27
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    original von LeGuy
    Hätte die Musikindustrie das MP3-Format nicht jahrelang bekämpft sondern von Anfang an selber gescheit vermarktet, sähe die Situation heute anders aus.
    Denk ich auch.

    wenn's funktioniert, kann er in Zukunft auf ausländische Lizenznehmer komplett verzichten, weil er alle Sprachen selber anbietet.
    Ich find das gar nicht so verwerflich. Wenn ein Verlag einen Kassenschlager landet, dann soll er ihn auch voll ausnutzen. Das würde bestimmt mal so einige Verlage motivieren, selbst etwas auf die Beine zu stellen, anstatt Lizenzen einzukaufen und zu hoffen, dass die Importprodukte genauso gut ankommen wie anderswo.

    "In the End", in Deutschland von Tokyopop erstellt und herausgebracht, erscheint in Japan zum Beispiel lesbar auf dem Handy. Wie gut das ankommt/ angekommen ist, weiß ich nicht, aber immerhin werden die neuen Medien als Präsentationsplattform gut genutzt.
    Japan ist ja eh voll das Wegwerfland. Da finde ich es auch im ökologischen Sinne vorteilhaft, wenn nicht gleich alles immer gedruckt, verkauft, konsumiert und anschließend weggeworfen wird.

    @hürps
    Gemeint ist wohl: Der Konsument von heute will alles schnell und möglichst billig, weil alles teurer und teurer wird. Aber niemand kommt ihm entgegen. Dabei ist der Konsument sicherlich auch damit zufrieden, sich nicht auf einer CDunterseite spiegeln zu können, sondern bloß eine Datei auf dem Rechner zu haben. Dafür will er natürlich auch wesentlich weniger zahlen.
    Das MP3-Format ist eben praktisch und klein. MP3-Player fassen mehrere hundert Stücke. Darauf hat die Musik-Industrie eben nicht reagiert, auf dieses Bedürfnis einen ganzen Plattenladen im Hosentaschenformat mit sich herumtragen zu können.
    Er will sich die Musik selbst zusammenstellen und nicht gleich ein ganzes Album mit 18 nervigen Liedern und 2, die ihn interessieren, kaufen müssen. Und womöglich noch mehr Alben, weil er womöglich von mehreren Gruppen Lieder gut findet.
    Geändert von Kageko (15.11.2007 um 18:57 Uhr)

  3. #28
    Mitglied Avatar von Ambroggio
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    Entscheidende Faktoren sind für mich vor allem: Raum, Zeit und Preis.

    Raum ist vor allem dann entscheidend, wenn man nicht einen Arsch voll Geld hat und sich nicht die Wohnung mit Gegenständen vollstellen will. Ich bin bis zu einem gewissen Grad Sammler, aber wenn die Ökonomie meiner Wohnung daran zugrunde geht, bin ich dann doch etwas eigen. Sprich: Ebenso wie die Evolution zu digitalisierter Musik kommen mir digitale Comics auch sehr entgegen. Einzelne Wertstücke gibt es immer noch analog, aber ICH WILL nicht jedes Comic aufbewahren, dass ich lesen möchte, alleine ein Großteil der Marvelcomics, die ich früher im Abo hatte, liegen verstaut im Karton. Ich kann die nicht einfach löschen, ich muss die entsorgen.

    Zeit betrifft Vorgänge wie Einkauf und Archivierung. Ersteres wird durch das Internet selbst schon erheblich begünstigt und ich meine nicht Piraterie. Der Weg oder auch Zeit, die ich in einem atmosphärischen Comicladen verbringen würde, kann ich z.B. auch durch einen Kaffee und Kekse zu Hause ersetzen. Nicht zu reden vom Aufwand die Dinger vernünftig wegzuordnen oder bestimmte Ausgaben raus zu suchen. Nicht ohne Grund verwenden sämtliche schlauen Firmen mit Warensortiment eine Verwaltungssoftware.

    Zuletzt bleibt der Preis. Wenn ich ein Comic nur einmal konsumieren möchte und es gar nicht für die Ewigkeit will... warum sollte ich da mehrere Euronen investieren, von denen ich weiss, dass der Künstler nur mickrige Cents von sieht?

  4. #29
    Moderator Avatar von LeGuy
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    Zitat Zitat von hürps Beitrag anzeigen
    Welche Kosten?
    Die Kosten für den Urheber hatte ich gemeint. Druck, Papier, Vertrieb, Handelsspanne, evtl. Versand.

    Zitat Zitat von hürps Beitrag anzeigen
    Und mit Bedarf meinst du den Erlass oder Nachlass auf die rund 15 Euro für eine CD?
    Das hat Kageko schon gut beantwortet. Bedarf könnte auch sein: Übersetzungen von Comics/Mangas, die einen interessieren, die aber von den Verlagen nicht angeboten werden. Oder: Filme, die einem nicht vorschreiben, welches Betriebssystem man beim Abspielen zu benutzen hat.

  5. #30
    Mitglied Avatar von Gromit
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    Zitat Zitat von Ambroggio Beitrag anzeigen
    Einzelne Wertstücke gibt es immer noch analog, aber ICH WILL nicht jedes Comic aufbewahren, dass ich lesen möchte, alleine ein Großteil der Marvelcomics, die ich früher im Abo hatte, liegen verstaut im Karton. Ich kann die nicht einfach löschen, ich muss die entsorgen.
    Na ja, dieses Argument zählt nicht, denn hier kommt dir ebenfalls das Internet zu Hilfe, indem du die Hefte ganz einfach übers Netz verscherbelst, oder?

  6. #31
    Mitglied Avatar von Marko
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    Zitat Zitat von Gromit
    Na ja, dieses Argument zählt nicht, denn hier kommt dir ebenfalls das Internet zu Hilfe, indem du die Hefte ganz einfach übers Netz verscherbelst, oder?
    Vorausgesetzt, jedes Heft wird verkauft. Und wo soll man die Zeit hernehmen, jede Menge Hefte bei ebay & Co. reinzusetzen? Mich nerven ja schon zwei bis drei Artikel an einem Abend.

    Gruß,
    Marko

  7. #32
    Mitglied Avatar von Gromit
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    Hmm, dann wäre die alternative dazu eine comic-bibliothek... online ausleihen und nach einer woche portofrei wieder zurück senden...

  8. #33
    Mitglied Avatar von Marko
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    Ich habe früher viel Comics aus der Bücherei ausgeliehen, daher fände ich das als Online-Variante gar nicht schlecht.

    Gruß,
    Marko

  9. #34
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    Amazon z.B. bietet Filme zum Online-Ausleihen an, wie ich das verstanden habe.
    Wieso sollte es dann nicht bald eine Online-Bücherei geben?
    Allerdings ginge mir dann wieder auf den Keks, dass ich zur Post latschen müsste, um das Buch/den Comic/den Film zurückzuschicken.

  10. #35
    Moderator Avatar von LeGuy
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    Nicht ganz so ausgereift wie die Online-DVD-Verleihe, aber bitteschön: http://www.comiczirkel.de/

  11. #36
    Mitglied Avatar von ADrian
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    www.hitflip.de funktioniert auch so ähnlich (Eine Art Mischung aus Online-DVD-Verleih und eBay) und da gibt es auch einige Comics, wenngleich kein Riesenangebot.


    Ich sehe übrigens den Online-Comic auch größtenteils als positive Entwicklung. Bei einem Album für 10 € kriegt der Künstler vielleicht 50 ct. pro Exemplar, wenn nicht weniger. Wenn man also für das gleiche Material online nur 1 € verlangen würde und mindestens halb so viele Leser hätte, würde man als Künstler gleichviel verdienen. Und niemand bleibt auf in zu hoher Auflage gedruckten Exemplaren sitzen.
    Die einzigen, die von einer Digitalisierung des Comicmarktes wirklich bedroht wären, sind die Verlage, besonders diejenigen, die primär Lizenzmaterial veröffentlichen. Für uns Künstler bietet es denke ich einige tolle Möglichkeiten; zumindest, wenn man die Leser dazu bringen kann, für Online-Content irgendwann auch tatsächlich in irgendeiner Form zu bezahlen.

    Ich halte auch die Variante, erst online zu veröffentlichen und die Comics bei entsprechender Beliebtheit anschließend auch als Druck-Variante in die Läden zu bringen, für keine schlechte Option. Hat bei mir z.B. mit "Nichtlustig" und Derek Kirk Kims "Same Difference" funktioniert.
    Allerdings ziehe auch ich es momentan noch vor, meine Comics als Buch oder Heft in der Hand zu halten und im Bett oder in der U-Bahn zu lesen und nicht am Bildschirm auf dem Schreibtisch. Mit zunehmender Verbreitung von Portables und evtl. ePaper wird sich aber auch das möglicherweise ändern.
    JAZAM! - die Comic-Anthologie. Jetzt bestellen!

    mein Blog: www.adrian-vom-baur.de
    twitter: @adrianvom

  12. #37
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    Zitat Zitat von LeGuy Beitrag anzeigen
    Die Kosten für den Urheber hatte ich gemeint. Druck, Papier, Vertrieb, Handelsspanne, evtl. Versand.
    Kann das sein, dass du hier was grundsätzliches verwechselst? Der Urheber ist meines Wissens
    der Zeichner/Autor und hat i.d.R. weniger mit den genannten
    Kosten zu tun. Außer Papier, aber das dürfte ja noch finanzierbar sein
    Es sei denn, der Autor verlegt sein Zeug selbst.

  13. #38
    Moderator Autorenforum / Pony X Press / Katzenjammer Avatar von Spong
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    Bei Ausleihen sehe ich den grundsätzlichen Unterschied, dass eine DVD aus der Videothek auch nach 100 Ausleihen nahezu gleich aussieht - ein Comic ist nach hundert Lesungen schon eher speckig.

    Ich bin auch der Meinung, dass neue Vertriebswege neue Möglichkeiten eröffnen. Was mir die Haare ergrauen macht, ist die beliebigen Vervielfältigbarkeit einer Sache, wenn sie einmal digital ist. Angenommen, ein Autor stellt ein Buch von sich als E-Book / PDF zum Download zur Verfügung, für eine Handvoll Euro. Ein paar wenige werden es kaufen, und je nach Qualität und Interesse werden es ein paar hunderte lesen, wenn es einmal in Web rumwandert. No?

  14. #39
    Mitglied Avatar von Marko
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    Zitat Zitat von Spong
    Ein paar wenige werden es kaufen, und je nach Qualität und Interesse werden es ein paar hunderte lesen, wenn es einmal in Web rumwandert. No?
    Aber das passiert doch jetzt schon. Mit dem einzigen Unterschied, dass es keine "originale" Digitalversion eines Comics gibt, an der der Künstler verdienen kann.

    Gruß,
    Marko

  15. #40
    Moderator Autorenforum / Pony X Press / Katzenjammer Avatar von Spong
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    Zitat Zitat von Marko Beitrag anzeigen
    Aber das passiert doch jetzt schon.
    I don't think it does, Marko, jedenfalls nicht bei Ralf König, Adrian Tomine, Mawil, Alex Robinson, FiL oder wen immer auch sonst ich lese. Was passiert ist, Leute leihen sich die Comics aus. Wenn ich zu Studizeiten einen König kaufte, lasen den circa 15 Leute. Wenn ein Buch virtuell existiert, lesen es hunderte, vielleicht tausende. Aber wenn es ein Buch nicht digital und / oder im Web gibt, macht sich kaum einer die Arbeit, das ganze verdammte Buch einzuscannen und ein PDF daraus zu backen. Deswegen gehen viele Indie-Bands auch gerne (zurück) zum Vinyl: NATÜRLICH lässt sich das auch vervielfältigen und kopieren und digitalisieren, aber der Aufwand ist relativ gesehen so erheblich, dass sich kaum einer die Mühe macht.

  16. #41
    Mitglied Avatar von Ambroggio
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    @ Spong:

    Die Kopierdiskussion ist ein alter Hut und um ehrlich zu sein, vollkommen überbewertet. Der entscheidende Punkt an dieser Diskussion ist nämlich, dass piratisiert wird, wo Bedarf ist. Sprich, die ganz groß gehypten Medien, die jeder nach Meinung der Konzerne sehen soll und wo entsprechend viel Kohle ins Marketing wandert, sind die bevorzugten Artikel. Dafür gibt es einen entsprechend großen illegalen Markt mit entsprechend hoher Verfügbarkeit der begehrten Objekte. Danach geht die Pirateriespanne ganz schnell runter.

    Richtig ärgerlich ist Piraterie vor allem dann, wenn man Geld verliert, dass man z.B. in die Produktion gesteckt hat. Sprich: Man hat einen Warenwert im Lager, der nicht mehr verkauft werden kann und das Zeug gammelt vor sich hin. Das ist ein Faktor, der dir digital nicht passieren kann, einziger großer Kostenpunkt bei digitaler Ware kann Traffic sein (oder die entsprechenden Lizenzen für's DRM), aber zumindest ersteres fällt erst an, wenn die Leute bei dir saugen.

    Ergo: Wer ein Nischenprodukt produziert, hat nur unerheblich wenig Piraterie und einen relativ festen Käuferstamm, damit einen akzeptablen Absatz und kaum Einbußen. Das Ganze ist für mich Panikmache, solange nicht soundsoviele Tausend dein Comic kaufen ist es eh Selbstausbeute. Über den paar Tausend sind dir die Piraten egal, weil du eh genug Kohle einsackst (es sei denn man ist ein gieriger Sack) und alles drunter wäre hauptsächlich Risikominderung.

    Übrigens: Das Argument mit den PDFs backen zieht nicht. Es gibt sogar einen ganzen Haufen Leute, die sich die Mühe machen das Zeug zu digitalisieren. Ein Buch nur analog anzubieten schützt längst nicht mehr vor Raubkopien. Und die Vinyldinger macht man nicht nur wegen des Kopierfaktors, sondern auch wegen einer gewissen Retrobewegung. Es sollte mich auch wundern, wenn die Bands NUR auf Vinyl anbieten, weil man so quasi nur noch den DJ-Markt bedient.

  17. #42
    Mitglied Avatar von Yabba
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    Zitat Zitat von Spong Beitrag anzeigen
    I don't think it does, Marko, jedenfalls nicht bei Ralf König, Adrian Tomine, Mawil, Alex Robinson, FiL oder wen immer auch sonst ich lese. Was passiert ist, Leute leihen sich die Comics aus. Wenn ich zu Studizeiten einen König kaufte, lasen den circa 15 Leute. Wenn ein Buch virtuell existiert, lesen es hunderte, vielleicht tausende. Aber wenn es ein Buch nicht digital und / oder im Web gibt, macht sich kaum einer die Arbeit, das ganze verdammte Buch einzuscannen und ein PDF daraus zu backen. Deswegen gehen viele Indie-Bands auch gerne (zurück) zum Vinyl: NATÜRLICH lässt sich das auch vervielfältigen und kopieren und digitalisieren, aber der Aufwand ist relativ gesehen so erheblich, dass sich kaum einer die Mühe macht.
    Der Comic findet aber auch weniger Leser, bzw die Indie-Band weniger Zuhörer. Ist die Frage, was man als Autor/Zeichner/Band will. Möchte man seine Werke bloß verkauft haben, selbst wenn es nur kleine Stückzahlen sind oder möchte man sie von vielen Leuten gelesen/gehört wissen.

    Im Internet werden sehr viele illegal eingescannte Comics angeboten, allerdings nicht alle, sondern meist nur solche, die eine große Leserschaft haben. Es gibt alle alten Ausgaben von Spiderman, X-men, Superman, Asterix und co. und auch neue Reihen wie Marvel Crisis, The Walking Dead, The Boys, Invincible sind mir schon untergekommen im Netz.
    Ob das eher schadet oder nützt, weiß ich nicht genau. Vielleicht gibt es viele, die nur darauf warten, dass die neuesten Ausgaben eines Heftes eingescannt und ins Netz gestellt werden und niemals einen Comic im Laden kaufen werden. Aber sicher wird es doch auch einige geben, die sich solche Scans im Internet angucken weil sie nun mal kostenlos sind und dann erst Lust bekommen, sich die richtigen hefte zu besorgen.
    Aber auf jeden Fall erreichen die Comics übers Internet zusätzlich mehr Menschen.

    Und ich denke da ist eine gute Chance für viele unbekannte Zeichner/Comics mehr Leser zu finden. Ich weiß nicht, wie`s anderen geht, aber das Wichtigste für mich ist immer, dass meine Comics und Cartoons möglichst viele Leute erreichen und ihnen hoffentlich etwas Vergnügen bereiten können.
    Wozu macht man sich denn sonst die Mühe zu zeichnen ? Ich zeichne nicht für mich, wozu auch ? Die fertigen Bilder und Geschichten habe ich im Kopf, die muss ich nicht für mich aufs Papier bringen. Die Mühe die Sachen auszuarbeiten mache ich, weil ich denke, dass andere Menschen außer mir Spaß beim Lesen/Angucken haben könnten. Und je mehr Leute das können, desto leichter fällt es mir, mir die Arbeit anzutun, meine Ideen umzusetzen.

    Das Geld ist da nebensächlich. Eigentlich dient es nur dem Zweck, dass man (Über)leben kann, um ungestört zu Zeichnen.
    Aber richtig Geld verdienen mit ihren Comics/Cartoons können doch eh nur die wenigsten Zeichner. Für die große Mehrheit wird sich sicher nichts ändern, falls Comics jemals nur digital veröffentlicht werden würden.
    Und es werden sich mit Sicherheit auch immer welche finden, die die Comics auch als gedruckte Ausgabe in Händen halten mögen.

    Jedenfalls meiner bescheidenen Meinung nach, erscheint mir das Internet eher eine Chance zu sein, etwas frischen Wind in das Medium Comic zu bringen.
    Geändert von Yabba (16.11.2007 um 12:53 Uhr)
    Meine Cartoons online :


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  18. #43
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    Interessante Meinungen - wäre fast mal versucht, das HALLO als Download anzubieten und zu gucken was passiert ...

    @Yabba wie schon oben gesagt - tausende von Hits zeugen vielleicht von vielen Lesern, aber die Verbindlichkeit und das Feedback von Leuten, die das Buch gekauft haben und es mochten ist für mich zehnmal mehr wert als eine abstrakte Zahl. Und ich habe genug Sachen erlebt, die gerne angenommen wurden, solange es sie umsonst gab. Und als sie dann eingestellt wurden, krähte auch groß kein Hahn.

  19. #44
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    @Spong: Das kann immer mal passieren, dass eine Sache nur in gratis angenommen wird. Die Erfahrung, das Zeug nicht verkauft zu kriegen, mache ich dann aber lieber mit einem eBook als mit einer teuren Druckauflage, auf der ich sitzen bleibe.

    Es gibt diese Analogie, dass Comichefte "Singles" sind und Trade paperbacks die "Alben". Wenn das stimmt, dann sind Onlinecomics das Radio-Airplay dazu. Naja, die Analogie hinkt, weil man beim Radio keine Kontrolle darüber hat, was man zu hören kriegt, es sei denn, man will eh nur die Top 40 hören. Sagen wir, die Online-Comics wären das Radio, wenn das Radio was taugen würde.) Und die Plattenindustrie wäre heute wahrscheinlich ein Fliegendreck ohne das Radio. (Nicht die Musikindustrie selber, nur die Plattensparte.)

    Das klügste ist heute, möglichst breite Angebote zu machen. Das schließt Downloads unbedingt mit ein. Und wenn sich Leute dann Raubkopien davon machen, umso mehr Leser kriegst Du. Was man nicht vergessen darf: Die Leute, die einen Comic gratis herunterladen, sind zu 99% nicht die Leute, die normalerweise einen Comic gekauft hätten, sondern welche, die entweder nie von dem Comic gehört hätten oder sich nicht genug dafür interessieren, um ihn zu bezahlen. Aber sie sind zu 100% Leute, die schon von Dir gehört haben, wenn sie das nächste Mal etwas von Dir im Laden sehen. Ob sie's dann kaufen, hängt weniger von ihrer kriminellen Ernergie ab als davon, ob ihnen der erste Comic gefiel.

    Laut Todd Allen liegt die Konversionsrate von Leuten, die etwas nur lesen zu Leuten, die auch etwas kaufen, gewöhnlich bei 100 zu 1. (Hier kann man die erste Auflage seines Buches darüber lesen. Gratis.) Ich denke, in Deutschland stehen wir zur Zeit noch ein ganzes Stück schlechter da, was das angeht. Und ich bin auch nicht sicher, ob das unbedingt die Konversion von Lesern zu Heftkäufern ist. Wahrscheinlicher kommt nach dieser Theorie ein Buchkäufer auf 100 Downloadkäufer auf 10.000 Leser auf 1.000.000 Zufälligdrüberstolperer, aber das sind immer noch mehr als wenn niemand drüber stolpert.

  20. #45
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    Imho gibt es bei diesem Thema nur eine Projektion zur Zukunft
    von Comics

    Der digitale Comic wird sich weiter verbreiten, er wird in keinem
    Fall eine geringe Verbreitung haben, wie der gedruckte Comic.
    Aber das einzelne Comicprojekt wird automatisch auch "wertloser" -
    zumindest im Sinne des Handelproduktes und der zu erwartenden
    Umsätze. Das heisst: digitale Comics können prinzipbedingt immer
    nur billig sein. Fatal ist dabei, dass dieses "billig-sein" nichts daran
    ändert, dass der digitale Comic trotzdem Leserschaft vom analogen
    Comicprodukt abzieht.

    Dies bedeutet wiederum, das der analoge Comic sich tendentiell weiterhin
    verteuern wird und deshalb seine weitere Verbreitung sehr unwahrschein-
    lich erscheint.

    Warum wird das so ein? Weil alleine die Grundparameter der Erstellung
    und Verbreitung von Comics auch in den nächsten Jahren genau den
    Gesetzen der Gegenwart unterliegen. Es gibt also eine weiterhin hohe
    Investitionschwelle für den analogen Comic und weiterhin einen billigeren
    Einstieg in den digitalen Comic (mit weiter fallenden Preisen).

    Und da kommt auch ein Punkt zu tragen, der hier noch nicht entsprechend
    genannt wurde. Nicht nur die Verbreitung des existierenden digtalen
    Comics ist einfacher, sondern eben die Online-Stellung von neuem - vielleicht
    jetzt noch nicht existierendem - Material. Dieser Umstand führt natürlich
    auch dazu, dass ohne eine besondere Schwelle eine grössere Flut an
    digitalen Inhalten auf uns zuschwappt.

    Und so, wie es heute nur noch ein Bruchteil an Zuschauern in einem
    Fernsehkanal gibt oder selbst aufwändig gemacht Webseiten nahezu Null
    Klicks generieren, so wird jegliche digitale Comic-Präsentation im Web mit
    immer mehr Konkurrenz "erschlagen". Es sind also durchaus hunderte
    Comicschaffende denkbar, die regelmässig das Netz zur Verbreitung
    nutzen aber jeder einzelne hat dann vielleicht auch nur eine Hand voll
    Leser.
    Geändert von horst (16.11.2007 um 15:04 Uhr)

  21. #46
    Mitglied Avatar von Yabba
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    Zitat Zitat von Spong Beitrag anzeigen
    @Yabba wie schon oben gesagt - tausende von Hits zeugen vielleicht von vielen Lesern, aber die Verbindlichkeit und das Feedback von Leuten, die das Buch gekauft haben und es mochten ist für mich zehnmal mehr wert als eine abstrakte Zahl. Und ich habe genug Sachen erlebt, die gerne angenommen wurden, solange es sie umsonst gab. Und als sie dann eingestellt wurden, krähte auch groß kein Hahn.

    Hmm, also die Verbindlichkeit des Kaufs könnte man ja mal versuchsweise virtuell simulieren als Zeichner - auf der eigenen Website mit sowas wie "Unterstützt den Zeichner/das Angebot dieser Webseite mit paypal-Spenden oder Klick auf die Werbung" (natürlich mit entsprechenden Buttons/Bannern). Dann sieht man ja, ob und wievielen Leuten es wert ist, etwas Zeit/Geld zu investieren für einen Zeichner/Comic, den sie mögen und regelmäßig online lesen

    Aber mir persönlich reicht das Feedback. Da ich bisher kein Buch herausgebracht habe, sondern nur in kleinen Zeitungen/Zeitschriften veröffentlicht habe, fehlt mir da der direkte Vergleich.
    Zum Beispiel ist es in den 9 Jahren, in denen ich Woche für Woche einen Comicstrip in einem Wochenblatt veröffentlicht habe, ist es nie vorgekommen, dass ich mal einen Leserbrief erhalten habe. Ich hab immer fleißig weitergemacht, beinahe für umsonst, ohne Reaktionen zu bekommen. Es gab mal eine Umfrage, in der die Comics als beliebteste Rubrik gleich nach den Kleinanzeigen genannt wurden, aber da war´s.
    In der kurzen Zeit, in der meine Webseite online ist, bekomme ich beinahe wöchentlich eine Email oder eine Nachricht über das Kontaktformular von Leuten, die mir schreiben, wie sehr ihnen meine Sachen gefallen.
    Das freut mich und spornt mich an weiterzumachen, da ich wenigstens ab und an die Bestätigung bekomme, dass es tatsächlich Leute da draußen gibt, denen ich etwas Vergnügen bereiten kann mit meinen Werken und die deswegen öfter auf meiner Webseite vorbeischauen.

    Nur massig Hits ohne jegliche Reaktion wäre nicht das wahre. Das hatte ich ja in der analogen Variante schon mit den Zeitungen/Zeitschriften, die zwar (bisher) wahrscheinlich mehr Leute erreicht haben, als meine kleine Webseite, aber mir dafür keine Reaktionen/kein Feedback gebracht haben.
    Das ist auf Dauer unbefriedigend, wenn man nicht gerade so gut bezahlt wird, dass man davon leben kann


    EDIT: weil ich zu langsam geschrieben habe und zwei Posts dazwischengeraten sind
    Zitat Zitat von Jähling Beitrag anzeigen
    Laut Todd Allen liegt die Konversionsrate von Leuten, die etwas nur lesen zu Leuten, die auch etwas kaufen, gewöhnlich bei 100 zu 1. (Hier kann man die erste Auflage seines Buches darüber lesen. Gratis.) Ich denke, in Deutschland stehen wir zur Zeit noch ein ganzes Stück schlechter da, was das angeht. Und ich bin auch nicht sicher, ob das unbedingt die Konversion von Lesern zu Heftkäufern ist. Wahrscheinlicher kommt nach dieser Theorie ein Buchkäufer auf 100 Downloadkäufer auf 10.000 Leser auf 1.000.000 Zufälligdrüberstolperer, aber das sind immer noch mehr als wenn niemand drüber stolpert.

    Ah, schön, so ungefähr hätte ich das auch getippt
    Geändert von Yabba (16.11.2007 um 15:51 Uhr)
    Meine Cartoons online :


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  22. #47
    Mitglied Avatar von charlie brown
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    Na, dann bin ich ja gespannt, wo mein Zeug später mal auftaucht, ohne mein Wissen und Einverständnis. Aber für solch Fälle hat man ja immer einen bissigen Anwalt an der Seite ;-)

  23. #48
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    Zitat Zitat von Spong Beitrag anzeigen
    @Yabba wie schon oben gesagt - tausende von Hits zeugen vielleicht von vielen Lesern, aber die Verbindlichkeit und das Feedback von Leuten, die das Buch gekauft haben und es mochten ist für mich zehnmal mehr wert als eine abstrakte Zahl. Und ich habe genug Sachen erlebt, die gerne angenommen wurden, solange es sie umsonst gab. Und als sie dann eingestellt wurden, krähte auch groß kein Hahn.
    Im Rollenspielbereich ist es nicht mehr ungewöhnlich ein komplettes Regelbuch zum Download zur Verfügung zu stellen, um dann bei entsprechenden Erfolg das Buch nachzulegen. Der Erfolg von "Degenesis" basiert z.B. auf diese Methode, obwohl's da noch ein paar Unterschiede zum Comic gibt.

    Online wird der klassische Comic keine Zukunft haben - im Grunde sind wir ja schon mittendrin und nichts passiert. Er wird sich weiterhin entwickeln und variieren, denn die audiovisuellen Möglichkeiten des Internets werden automatisch genutzt, um attraktiv zu bleiben. Da verschwimmt natürlich die Grenze zwischen Comic und Trickfilm, aber warum sollte ich in ein 3D-Cineplex, um mir dort ein Daumenkino anzusehen?

  24. #49
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    Nachdem Comicwerk sechs Jahre alt ist, diese Diskussion! Das ist doch längst Alltag, dass sich Nachwuchskünstler mit ihren Werken im Internet vorstellen und so Leser gewinnen. Außerdem ist es hier auch einfacher mal etwas Neues auszuprobieren, was dann auf den Printmarkt Erfolg haben könnte. Vielleicht sollte man es positiv sehen, schließlich kommt man mitunter an neue Leser, die man vorher nicht hatte.
    PR empfiehlt: Rückkehr von "der drei" auf www.comicwerk.de. Außerdem unterstützt "der drei" im Wettbewerb bei www.mycomics.de.

  25. #50
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    @Pats Reiseabenteuer
    Das seh ich genauso.

    Allerdings belief sich die Diskussion vor allem darauf, ob die Printmedien auf Dauer verdrängt würden und wie man als Künstler sein Werk noch verkaufen kann, wenn es in digitaler Form so viel einfacher zu klauen ist. Wird es dann noch genügend ehrliche Kunden geben, die ein paar Cent für einen Download ausgeben, anstatt ihn einfach gratis (anderweitig) zu nutzen?

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