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Thema: Comic-Stammtisch: Die Schlümpfe

  1. #26
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    Zitat von kaifalke:
    bei der erklärung fällts mir erst schwer zu glauben, das sie bei uns nicht mehr erscheinen. oder gilt deine erklärung für die heutigen kinder nicht?
    Tja, das alte Problem. Qualität ist kein Garant für Erfolg.

    Meinem Neffen (Jahrgang 1991) habe ich zu jedem Geburtstag und Weihnachtsfest je 3 Peyo-Alben geschenkt (erst Schlümpfe, dann Johan, dann Benni Bärenstark) und er liebt das Zeug (auch wenn der arme Junge im Moment in seiner kritischen Spider-Man-Phase ist ).

    Ich glaube tatsächlich, dass die Zeichentrick-Serie einen negativen Einfluss auf die Verkaufszahlen der Comics hat, und zwar in dem Sinne, dass die allgemeine Wahrnehmung der Schlümpfe dahin geht, dass man meint, über diese wäre man mit spätestens 10 Jahren (geistig) hinaus ...
    Die Heftreihe von Bastei mag zwar hübsch gemacht gewesen sein, verstärkte aber das Kinderkram-Image (kurze Geschichten für kurze Aufmerksamkeitsspannen, sehr viele Beschäftigungsseiten usw.).

  2. #27
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    @kaschi

    Erstmal Danke für die vielen interessanten Einblicke der Kauka-Fassung. Ist schon interessant, daß selbst in seinen eigenen Werken (Heft/Album) nochmalig ein geänderter Text verwendet wurde.
    Blöderweise hätte man gerade andersherum einen eventuellen Nutzen gehabt.
    Die Kindgerechtere Form in den Heften - denn diese wurden sicherlich in der Überzahl von kleinen Kindern erworben - und eine "erwachsenen taugliche Übersetzung" dann in den Alben, die man sicherlich schon für ältere Kinder und Jugendliche als Markt generieren wollte.

    Kauka scheint nach deiner Schilderung geradewegs den anderen Weg eingeschlagen zu haben - sehr merkwürdig?

    Der gute alten "Marken-Paul" - ich glaube der geniesst heute selbst schon Kultstatus
    Was hat der die Leute damals schon genervt - und wehe du hast bei ihm wirklich mal Briefmarken bestellt - du konntest Nachlieferungen gar nicht mehr auf legalem Wege stoppen.

    Erst nach "Nichterhalt" der Marken und ausbleiben einer Zahlung, wurde man in Ruhe gelassen!

  3. #28
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Ich glaube tatsächlich, dass die Zeichentrick-Serie einen negativen Einfluss auf die Verkaufszahlen der Comics hat, und zwar in dem Sinne, dass die allgemeine Wahrnehmung der Schlümpfe dahin geht, dass man meint, über diese wäre man mit spätestens 10 Jahren (geistig) hinaus ...
    Die Heftreihe von Bastei mag zwar hübsch gemacht gewesen sein, verstärkte aber das Kinderkram-Image (kurze Geschichten für kurze Aufmerksamkeitsspannen, sehr viele Beschäftigungsseiten usw.).
    Eine Schlümpfe-Heftreihe gibt es noch, allerdings, soweit ich beim flüchtigen Durchblättern feststellen konnte, vollständig ohne Comics - nur Rätselspiele usw.

    Hier ein Link zu Hefti, Harmony, Handy, Poety, Farmy, Torti, Beauty, Fauli, Schlaubi, Muffi, Jokey, Traumy und Papa Schlumpf:
    http://www.wunschliste.de/links.pl?s=3119
    Au weia!

  4. #29
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    Arg! Diese Namen! Das Grauen!

  5. #30
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    Nana, felix, nun sei mal kein Muffi, sondern ein Harmony. Gruß Fauli.

    Mamaaaaa!

  6. #31
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Mir wird ganz übel

  7. #32
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Zurück zur Schlumpfsprache.

    Kaschi meinte das das Schlumpfen für die Kinder gar als kleiner Quiz fungierte.
    Vor allem erlaubte es aber dem Autor, recht anzügliche Bemerkungen geschickt zu verpacken.
    Ob das die Kleinen dann auch immer rafften, glaube ich zwar nicht, aber hier schlägt er eine schöne Brücke zu den etwas Älteren unter den Lesern, die sicherlich auch eine Menge Spaß mit so manch´ versteckten Begriffen hatten!

  8. #33
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    Einer der ersten Comics, die ich verschlungen habe (nicht ganz, davor kam Petzi. Und Tom und Jerry). Mein erstes Album war der Zauberschlumpf. Und Band 1 hat mich dazu inspiriert, einen eigenen Comic (OK, ein Abklatsch) anzufangen.

    Ein paar von den Kauka-Schlümpfen hab ich auch gelesen... und schon damals ist mir der Unterschied bei den Übersetzungen aufgefallen, nicht zu reden von den neuen Panels (bei Kaukas fliegendem Schlumpf gab es z.B. die neuen Panels "Meine Vorhänge!" - sehr mies gezeichnet, und "Meine Mütze!"). Und vertauschte Sprechblasen.

    Ach ja, und "Gargamel" ist der bessere Name.

  9. #34
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    Einen habbich noch: Sarsaparille (Carlsen) = Siebenwurz (Kauka)

  10. #35
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Dann möcht ich nicht knausern und einen Link dazu nachreichen:

    Sarsaparille

  11. #36
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    In Der fliegende Schlumpf werden gleich mehrere die Serie prägende Charaktere eingeführt:
    - der Brillenschlumpf: hat zwar nicht seinen ersten Auftritt, aber sein spießiger Charakter wird auf der ersten Seite (Album S.23) eingeführt
    - Azrael (erster Auftritt, S.24)
    - Gargamel (erste Erwähnung, noch kein Auftritt, S.24)
    - Meckerschlumpf (erster Auftritt, S.30)
    Auf Seite 42 im 6. Panel spielt Peyo (erstmals?) mit den Panelgrenzen, um das Gewicht des Schlumpfs zu verdeutlichen.

  12. #37
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    Da muss ich korrigieren .

    1.
    Unter Beachtung der Originalreihenfolge debütierte der Brillenschlumpf in der Folge Der gefangene Schlumpf.
    Denn:
    Die erste eigenständige Schlumpf-Story war Blauschlümpfe ..., die zweite Der gefangene Schlumpf und erst die siebte Der fliegende Schlumpf.

    Aaaaber ...
    2.
    Wie alle Mini-récits wurde auch die Story vom gefangenen Schlumpf neu gezeichnet. In der Urfassung der Geschichte wandern zu Beginn 2 Normalos durch den Wald, von einem Brillenträger keine Spur.
    Tatsächlich übt aber einer dieser beiden (optischen) Normalos bereits während dieses Spaziergangs die vornehmliche Tätigkeit des Brillenschlumpfes aus: Unbedingte Loyalität zum Großen Schlumpf zu predigen.
    Daher sei die Frage erlaubt: War der Brillenschlumpf einst ein Kontaktlinsenschlumpf ???

    Hier die Originalreihenfolge. (Hurra, ich kann wieder verlinken! )

    Und eine kleine Quizfrage sei mir gestattet:
    Die Ereignisse in Blauschlümpfe ... hat bei mindestens einem der Schlümpfe Spuren hinterlassen. Bei welchem?

  13. #38
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    Ey, dat is' doch voll logo der kleene Blaue, der dem Gaggamehl per "Haps" innen Finger beißt! (Seite 59, Panel 2)

    Wieviel Liter Sarsaparille-Schnaps gibbet jetzt als Belohnung?

  14. #39
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    Keenen, weil falsch.

    Ich meine die Ereignisse in der Geschichte Blauschlümpfe ... (nicht das Album), die bei einem Schlumpf Spuren hinterlassen ... deutliche Spuren!

  15. #40
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    Keiner eine Idee?

    Na gut, dann die Auflösung:
    Im chronologisch 3. Abenteuer (L’oeuf et les Schtroumpfs = Die Schlümpfe und das Kuckucksei) lernen wir bereits auf Seite 1 einen ungewöhnlich übel gelaunten Blaumann kennen; der bleibt zwar vorerst namenlos (wie zuvor der brillenlose Brillenschlumpf), kann jedoch wird von jedem Schlumpfologen leicht als Miesepeterschlumpf identifiziert werden.
    Seine "Origin-Story" wird umgehend mitgeliefert: Der Arme hat sich nie ganz vom Stich der Bss-Fliege erholt (die medizinischen Kenntnisse des Großen Schlumpfes scheinen daher doch begrenzt).

    Nach dem Großen und dem Brillenschlumpf (ohne Brille) war der Miesepeterschlumpf somit der Dritte unter den Blaulingen, den Peyo mit einem individuellen Charakter versah.
    Das Kollektiv bekam Brüche und wir müssen uns fragen, ob sich anhand solcherart Individualismen die Theorie des Dr. Dr. Felix aufrecht erhalten lässt, die jüngeren Schlümpfe seien allesamt Klone eines megalomanen, selbstverliebten und für den Krankheitsfall um körperliche Ersatzteillager besorgten Großen Schlumpfes?

  16. #41
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    Meine Quizfrage habe ich nicht ganz ohne Hintergedanken in unseren netten Plausch eingeführt.
    Mit ihr lässt sich ein bequemer Übergang zu den Charakterzügen der Schlümpfe und deren Funktion sowohl für die ersten Geschichten als auch die gesamte Serie herstellen.
    Sind diese Charaktereigenschaften bei dem Erstauftritt der Winzlinge im Johan-Abenteuer Die Schlümpfe und die Zauberflöte weitestgehend uniform (lediglich der Große Schlumpf weiß mit seiner Klug- und Weisheit aus dem kollektiven Einheitsbrei hervorzustechen), werden Peyo und Delporte ziemlich schnell erkannt haben, dass sie variieren mussten, um aus den Schlümpfen lebensfähige Serienhelden zu machen.
    (Nahezu) Komplette Übereinstimmung der Hauptakteure steht im krassen Widerspruch zu dem Grunderfordernis einer interessanten Geschichte: Konflikt.

    Im Prinzip wird dies schon bei der Story um die Schwarzschlümpfe deutlich: Abgesehen von Kleinst-Auseinandersetzungen um Fragen wie der, wer diese oder jene Arbeit zu erledigen hat (kaum der Stoff für große Geschichten), leben die Dorfbewohner in Harmonie und Frieden.
    Um eine glaubwürdige Gefahr über die Welt der Blaumänner einbrechen zu lassen, mussten die Schlümpfe entweder mit negativen, zumindest aber gegensätzlichen Charaktereigenschaften ausgestattet oder äußere Gefahren eingeführt werden. Für letztere sorgte bereits in der zweiten Geschichte Gurgelhals oder später Figuren wie der Vogel Krakakas.
    Für Ersteres war man wahrscheinlich noch nicht bereit.
    Dass die possierlichen Zwerge sich gegenseitig an die Gurgel gingen wie später in Schlumpfissimus oder Rotschlümpfchen und Schlumpfkäppchen wäre zum Start der Serie wohl ein etwas zu radikaler Schritt gewesen. Mit Rücksicht auf deren "Heldenstatus" war die Gemeinschaft zunächst als ein Volk von einig Brüdern zu etablieren und so ist dessen Zusammenarbeit in ihrer ersten Auseinandersetzung mit Gargamel von todesmutiger Solidarität geprägt (ich erinnere an die Schlusssequenz des gefangenen Schlumpfes).
    Insofern war es ein kleiner Geniestreich, die Sympathiewerte für die kleinen Racker aller in den Schwarzschlümpfen untereinander ausgeübten Balgerei zum Trotz dadurch aufrecht zu erhalten, den Blauen durch den Stich der Bss-Fliege jegliche Verantwortung für ihr malefiziöses Tun zu nehmen und sie hierdurch für unzurechnungsfähig zu erklären.

    Auf Dauer ließen sich solche Plots natürlich nicht konstruieren. Ein Konflikt wie der ein halbes Jahrzehnt später in Schlumpfissimus gezeigte, kann nur zustande kommen, sofern man den Schlumpf-Kontrahenten zuvor ein gewisses Maß an Individualität und, ja, auch schlechten Eigenschaften zugesteht: Machtgier, Bestechlichkeit usw. hielten zu diesem Zeitpunkt (1964) - schon gar nicht mehr so plötzlich und unvorhergesehen - im Schlumpfdorf Einzug ...

  17. #42
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    Ich denke vielmehr, die Schlümpfe, entstanden während des Kalten Krieges, veranschaulichen den strammen Antikommunismus jener Zeit. Der rauschebärtige Große Schlumpf - wer denkt da nicht unwillkürlich an Karl Marx? Dazu die vollkommen mißlungene Kollektivierung des Dorfes, die sich in dem geschilderten hemmungslosen Individualismus äußert. Es gilt dabei im dialektisch voranschreitenden Wahrheitsfindungsprozeß die Beobachtungen des in seiner Zeit verhafteten Schlumpfhistorikers Felix in der Analyse vom Kopf auf die Füße zu stellen.

  18. #43
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    Drauf sprach Karl der Reimer: "Alles ist im Eimer!"

    Ein paar Textbeispiele aus dem "Super"-Album der Kauka-Schlümpfe:

    Gurgelhals:
    1) "Schmorst du erst in Schlangengift und Morgenröte, blitzschnell weg sind meine Nöte! Haha!"
    2) "Diese war der erste Streich und schon gleich bin ich reich!"
    3) "Donnerschlag und Ochsengalle: ein Schlumpf zappelt in der Falle!"
    4) "Vom Höllengift der Tropfen drei ... fertig ist der Zauberbrei! ..."
    5) "Beim Schimmer der ersten Morgenröte ist das Werk vollbracht ... bis dahin sag ich: gute Nacht! Hehe!"
    6) "Blasen platzen wie im Sumpf! Hinein mit dem Schlumpf!"
    7) "Potz Entendreck und Echsenschmalz ... angeschmiert ist Gurgelhals!"
    8) "... Meine Wut macht mir Mut!"
    u.a.

    Im Carlsen-Album finden sich die dazugehörigen Panels an diesen Stellen:
    1) ->S.46, 4. Panel
    2) ->S.45, letztes Panel
    3) ->S.45, 1. Panel
    4) ->S.51, großes Panel
    5) ->S.52, 1. Panel
    6) ->S.58, 10. Panel
    7) ->S.61, 3. Panel
    8) ->S.62, 4. Panel

    Solcherlei "Genieblitze" sind in den Fix-und-Foxi-Heften durchweg nicht vertreten (zumindest nicht in denen, die ich mein Eigen nenne).
    Geändert von Kaschi (26.09.2007 um 23:29 Uhr)

  19. #44
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    @Kaschi

    Es wird mehr als deutlich das in der Kaukafasung, oftmals versucht wird Atmosphäre und Witz, in Reimen und Versen zu erreichen.

    In dieser Hinsicht ist die Carlsen-Fassung viel nüchterner, sodaß man schon bei Kauka eher die kindergerechte Fassung ableiten kann.
    Was oftmals von vielen Fans im Comicforum gefordert wird - eine genaue 1:1 Übersetzung - ist nicht immer die stimmigste Variante.
    Gerade bei solch Funny-Serien schlägt der Funken erst über, wenn man den Text spielerisch ins Deutsche überträgt und ihn nicht so genau dem Original entnimmt.

    Obwohl ich auch nicht weiss ob Les Schtroumpfs im Original an manchen Stellen so trocken ist - das kann felix sicher beantworten.

    Eine gesunde Mischung würde es machen - die ständige Reimerei kann natürlich auch sehr nervtötend sein.

  20. #45
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    Meiner Meinung nach nehmen solche uninspirierten Reimereien der Geschichte den zauber- und märchenhaften Charakter. Ich glaube, dass auch Kinder das spüren. Deshalb ist diese Fassung in meinen Augen keineswegs kindgerechter, sondern schlicht und ergreifend schlechter.

  21. #46
    Moderator Finix Comic Club Avatar von joox
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    Sehr witzig und unterhaltsam, was da die beiden ausgewiesenen Schlumpf-Experten Kaschi-Schlumpf und felix DA SCHTROUMPF hier uns so alles mitschlumpfen! Dank dem lieben Hap(s)gnosis-Schlumpf, bin ich nun auch in den Genuß der ersten Schlumpf-Abenteuer gekommen und muß sagen, dass diese Besprechung von der Mücke-Schp(a)ss angesteckt wurde, die die Schlumpf-Geschichten prägt. Ich hab mich teilweise richtig weggeschlumpft vor Lachen, vor allem weil der Humor teils richtig trocken und gleichzeitig treffsicher daherkommt:
    1. Beispiel: Die Ansteckung kann nur über einen Biss in den kurzen Stummelschwanz erfolgen, dabei hat es Peyo niicht versäumt, die vom Leser anzuvisierende Stelle mit Aufmerksamkeits-Strichelchen zu versehen.
    2. Beispiel: Von der teils richtig ausgereiften Miimik der Schlümpfe zu schweigen, die ein bisschen an ihren wohl (un)heimlichen Vorläufer erinnert: Pfiffikus!
    3.Beisüpiel: Den Warnungen Kaschis möglischer inhärenter ideologischer Fragwürdigkeiten zum Trotz: Diese schwarzen einsilbigen Schlumpfzombies sind schlichtweg ZUM SCHIESSEN!!!
    Geändert von joox (26.09.2007 um 20:00 Uhr)

  22. #47
    Mitglied Avatar von langhaar!
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    Zitat Zitat von Kaschi Beitrag anzeigen
    Meiner Meinung nach nehmen solche uninspirierten Reimereien der Geschichte den zauber- und märchenhaften Charakter. Ich glaube, dass auch Kinder das spüren. Deshalb ist diese Fassung in meinen Augen keineswegs kindgerechter, sondern schlicht und ergreifend schlechter.
    Schön gesagt. Ich hatte nicht begriffen, dass "Genieblitze" ironisch gemeint war. Ich fand die Reimereien auch sehr abschreckend.

    Was die Sprache im Original angeht, hier ein wahllos rausgegriffenes Beispiel aus Spirou 1086 (1959 La flûte à six trous):

    J'ai bien envie de leur schtroumpfer un grand coup de schtroumf sur leurs sales schtroumfs à ces deux schtroumfs-là.

    Was so viel heisst wie: ich hab nicht übel Lust, den beiden Schlumpfen da einen Schlumpf-Schlag in ihre dreckigen Schlumpfe zu schlumpfen.

  23. #48
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    Zitat von hipgnosis:
    Obwohl ich auch nicht weiss ob Les Schtroumpfs im Original an manchen Stellen so trocken ist - das kann felix sicher beantworten.
    Carlsen befindet sich mit seiner Version schon ziemlich nah am Original.
    Zitat non kaschi:
    Meiner Meinung nach nehmen solche uninspirierten Reimereien der Geschichte den zauber- und märchenhaften Charakter.
    Immerhin: Einen der von Dir zitierten Kauka-Reime finde ich gelungen (auch und sogar besonders für eine märchenhafte Atmosphäre):
    "Vom Höllengift der Tropfen drei ... fertig ist der Zauberbrei! ..."
    Der Rest hat eher Kalauer-Niveau. Nachdem man die Verse gelesen hat, meint man fast im Hintergrund einen Karnevals-Tusch zu vernehmen.
    Ta-da, ta-da, ta-da.
    Zitat von joox:
    Den Warnungen Kaschis möglischer inhärenter ideologischer Fragwürdigkeiten zum Trotz: Diese schwarzen einsilbigen Schlumpfzombies sind schlichtweg ZUM SCHIESSEN!!!
    Danke für die Gelegenheit zur eleganten Überleitung ...
    ich meine nämlich längst, die Inspirationsquelle für die Schwarzen Schlümpfe gefunden zu haben ... und die ist schon ziemlich politisch, interessanterweise kommt die aber eher aus einer der Rassismus-Vermutung (wenn sie denn wirklich eine war) entgegengesetzten Richtung.

    Eugène Ionesco schrieb 1957 (also 2 Jahre vor den Schwarzen Schlümpfen) sein Stück Rhinozéros, das ein Klassiker des absurden Theaters werden sollte. 1959 (also in dem Jahr in dem die Schwarzen Schlümpfe erschienen) wurde es uraufgeführt.

    In der Geschichte verwandeln sich friedliebende Bürger ohne erkennbaren Grund in aggressive Nashörner, die "Rhinozeritits" ist ausgebrochen.
    Nur der Held der Geschichte widersteht dem Reiz der Verwandlung, der Verführung, wieder einer anonymen Masse anzugehören. Er ist nicht bereit, den Preis, seine Menschlichkeit zu verlieren, zu zahlen.

    Ionesco schrieb mit Rhinozéros eine Parabel (auch wenn die Wiki dies bestreitet) auf den Aufstieg der faschistischen Eisernen Garde in seinem Geburtsland Rumänien und eine Erfahrung eines Schriftstellerkollegen, der eine faschistische Massenveranstaltung besuchte und danach meinte, er sei wohl der Einzige gewesen, der sich von den dortigen Reden und der Atmosphäre nicht habe mitreißen lassen.

    Wenn wir die Nashörner als Inspirationsquelle für die Schwarzen Schlümpfe annehmen, bekommt das Wort "Schwarz" eine ganz andere ... ähem ... Färbung, werden ganz andere Assoziationen als die der Hautfarbe geweckt: aus deutscher Sicht natürlich die zu den Schwarzhemden.
    Etwas weiter hergeholt, aber damals aktueller, könnten Delporte und Peyo auch auf die Pieds noirs angespielt haben. In einer solchen Anspielung wäre aber kaum ein erzählerisches Gleichnis auszumachen.

    Wer soviel Politik in einem Comic, der vornehmlich auf ein kindliches Publikum abzielt, für unwahrscheinlich hält, sollte den Schlumpfissimus (Thema: politischer Machtmissbrauch) und Rotschlümpfchen und Schlumpfkäppchen (Thema: flämisch-wallonischer Sprachstreit) lesen.
    Möglich, dass man danach obigen Gedanken aufgeschlossener gegenüber steht.
    Geändert von felix da cat (26.09.2007 um 22:09 Uhr)

  24. #49
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    Zitat Zitat von langhaar! Beitrag anzeigen
    Schön gesagt. Ich hatte nicht begriffen, dass "Genieblitze" ironisch gemeint war. Ich fand die Reimereien auch sehr abschreckend.
    Ups. Stimmt - die Ironie wird im Posting für sich allein nicht deutlich. Erst mit Blick auf meinen vorherigen Beitrag (Nr.25) dürfte das eindeutig sein. Werde die Genieblitze gleich erstmal per Editfunktion mit Anführungszeichen versehen.

  25. #50
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    Lurchi läßt grüßen: "Selbst der alte Winnetou - trug schon Salamanderschuh!"

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