Muss mich auch noch kurz dazu äußern:
Anti-Intellektualismus hat nichts mit der jeweiligen Bildung bzw. geistigen Kapazität einer Person zutun, aus deutscher bzw. europäischer Sicht, ist es eher als antielitär bzw. pro-populär zu verstehen. Während z.B. wissenschaftliche Publikationen aus Deutschland für eine bestimmte Klientel bestimmt sind (diejenigen, die sich mit dem Thema befasst haben und Vorwissen haben), findet man in US Publikationen häufig Beispiele die sich auf Popkultur beziehen, bzw. mit denen Leute etwas anfangen können, die völlig fachfremd sind. Letztens habe ich z.B. ein Economics Paper gelesen, welches sich mit einem Wirtschaftlichen Dilemma einer Hauptfigur der Serie "Seinfeld" beschäftigte. Das war nicht nur spannend und interessant, es war vor allem auch sehr witzig. Ich empfehle dazu die Lektüre von Alexis de Tocqueville "Über die Demokratie in Amerika" ist zwar schon n paar Jährchen alt, aber man findet viele hochaktuelle Bezüge und lernt die USA ein wenig besser zu verstehen.
So jetzt zu Batman:
Wo viel über das für und wider der Nolanschen Fassung gesprochen wurde: Mir ist es ehrlich gesagt lieber, wenn jemand die Essenz der Bücher nimmt und diese weiterentwickelt, anstatt sich sklavisch an die Comicvorlage zu halten. BB und TDK waren ein ziemlicher Diskurs zur Rolle des Helden und des Vigilanten in der Gesellschaft. Persönlich haben mich diese Filme zum Nachdenken angeregt und bis heute einen tiefen Eindruck hinterlassen. Auch weil vieles halt neu und anders war und sich eben nicht unbedingt an bekannte Sehgewohnheiten und Heldenschemata gerichtet hat. Das wird jetzt auch mit Bane fortgesetzt, Tom Hardys Stimme habe ich so noch nie bei einem Bösewicht gehört. Eine ganz eigene Intonation.
Was ich mit dem alles sagen will ist: Auch wenn ich die Avengers ob seiner Kurzlebigkeit durchaus genossen habe, würde ich mir keinen Batman Film in diesem Stile wünschen.
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