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Thema: Spektakulärer Kunstraub

  1. #26
    Mitglied Avatar von NikiMaus
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    Ach, was soll der ganze Text. Ich bin einfach ein schlecht informiertes Piefkonier-Mäuschen. :ritter:

  2. #27
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    Original geschrieben von Zyklotrop
    Der Kerl plant eh schon ein Buch, da ist die Verfilmung nicht weit. Da sag noch einer, Verbrechen lohnen sich nicht.

    Jedenfalls sollte man diese Kreatur nicht als "Gentleman-Gauner" romantisieren, er ist ein lausiger kleiner Dieb und schmutziger Erpresser, weiter nichts.
    Nun ja, man kann es natürlich auch so ausdrücken. Romantisieren möchte ich eh nichts, der Dieb gehört in den Knast. Von seinem gut dotierten Versorgungsposten gehört übrigens aber auch schon die längste Zeit der Museumsdirektor Seipel gehievt. Dieses Protégékind vom Ballhausplatz ist genauso nervig wie die Journalisten, die hier einem Verbrecher ein spektakuläres Forum bieten, das sich so nicht gehört. Nur weil er nicht so schlecht aussieht und ein paar verwirrte Menschen mit seinem Robin Hood-Charme einlullt. Aber genau dieser Umstand hat ja auch bei den hier besprochenen Filmen funktioniert, so ist ein Teil der Menschheit nunmal gestrickt. Solange es man denen da oben zeigen kann und im Endeffekt nichts böseres passiert, verniedlicht und verharmlost man halt so manche Straftat.
    Hier ein wirklich witziger Artikel vom Kurier.

  3. #28
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    Verglichen mit Benvenuto Cellini ist der Dieb der Saliera doch ein harmloser Kerl.

    Die Zeit:
    http://zeus.zeit.de/text/archiv/2000...50_cellini.xml
    Cellinis größter Feind war seine eigene Gewalt. Im Alter zwischen 30 und 40 Jahren, so berichtet er in seiner Autobiografie, habe er drei Morde begangen. Die dritte, an einem Sieneser Postmeister begangene Tat würde nach heutigem Verständnis als aus dem Affekt begangener Totschlag gelten, aber die ersten beiden Vorfälle waren geplante Aktionen. Im Jahre 1530 hatte Cellini seinem sterbenden Bruder, der im Kampf mit der Polizei getroffen worden war, Vergeltung geschworen. Um diesen Schwur zu erfüllen, lauerte er dem Täter nachts auf, um ihm von hinten die Kehle zu durchschneiden. Der Dolch ging jedoch in die Schulter, woraufhin das Opfer vier Schritte fliehen konnte, um dann von einem Stoß in den Nacken getötet zu werden. Auf ähnliche Weise beging Cellini auch den zweiten Mord. Kurz nach dem Tod von Klemens VII. im September 1534 versuchte er auf offener Straße, seinem Konkurrenten für das Amt des päpstlichen Münzmeisters, Pompeo de' Capitaneis, den Dolch ins Gesicht zu stoßen. Er traf seinen Todfeind unterhalb des Ohres mit zwei Stichen, der zweite war tödlich.
    Cellini stand seit seiner Jugend immer wieder vor der Hinrichtung, vor der ihn nur mächtige Fürsprecher bewahrten, und diese Zwangslage hat seine Ängste und seinen Stolz beherrscht. Bereits den ersten Mord, den er selbst eine "niedere und ausgesprochen unlöbliche" Aktion nannte, hat er mit Überlegungen versehen, die ein Licht auf den Status werfen, den er für sich reserviert sah. Er betont, dass ihm Herzog Alessandro de' Medici, in dessen Palast er sich geflüchtet hatte, versicherte, dass er sich keine Sorgen machen, aber acht Tage das Haus nicht verlassen und das von Klemens VII. so sehr ersehnte Werk voranbringen solle. Als Cellini dann vor Klemens erschien, sprachen dessen Augen "einen schrecklichen Tadel" aus; "als er aber das Werk betrachtete, heiterte sich sein Gesicht auf. Er lobte mich über alle Maßen und sagte: Benvenuto, jetzt, wo du geheilt bist, kümmere dich um dein Leben!" Mit diesen Worten waren sowohl eine Vergebung wie eine Drohung ausgesprochen. Von seiner Rachsucht, die ihm den Verstand zu rauben und an der Arbeit zu hindern begann, hatte Cellini sich durch die Mordtat befreit, damit aber auch sein eigenes Leben in Gefahr gebracht. Es war zu retten, wenn es ihm gelang, jene Augen, die ihm tödlich zürnten, durch sein Werk zu besänftigen. "Ich verstand ihn und verprach es." Cellini arbeitete um sein Leben, denn allein sein Werk enthob ihn der Frage von Schuld und Sühne.

    Der zweite Mord geschah in aller Öffentlichkeit, und es war keine Frage, dass auch dieser die Todesstrafe nach sich ziehen musste. Umso denkwürdiger ist es, dass Paul III. sofort nach seinem Amtsantritt erklärte, Cellini und niemand anderen als seinen Münzmeister anstellen zu wollen. Als Freunde des Ermordeten auf Bestrafung drängten, ließ die Antwort des Papstes an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig: "Nehmt also zur Kenntnis, dass Männer wie Benvenuto, die in ihrem Beruf einzigartig sind, nicht dem Gesetz unterworfen sein müssen."

    Dieses ungeschriebene Gesetz musste Cellini bis in sein Alter in Anspruch nehmen. Im August 1556 verletzte er einen Goldschmied derart schwer, dass er in das besonders üble Gefängnis der Stinche gesetzt wurde. Unter Auflage der Zahlung eines Schmerzensgeldes wurde er im November desselben Jahres entlassen, nachdem er Cosimo de' Medici um Gnade gebeten hatte. Wie prekär seine Lage gewesen sein muss, wird daran deutlich, dass er in dem Schreiben seine Seele verkaufte: Er bot an, den Marmorkruzifixus, den er für sein eigenes Grabmal vorgesehen hatte, für den Herzog zu vollenden. Tatsächlich gelang es ihm, sich durch die heute im Escorial bewahrte Marmorskulptur auszulösen.
    Seine Gefährdung verdeutlicht exemplarisch ein Disput am französischen Hof darüber, wie er im Land zu halten sei. Als Franz I. vorschlägt, ihn hängen zu lassen, war dies zunächst ein Scherz, aber angesichts dessen, dass Cellinis Intimfeindin Madame d'Étampes bekräftigte, dass er genau dies verdiene, wird ihm das Lachen gefroren sein. Die Entgegnung des Königs, dass Cellini erst gehenkt werden solle, wenn der Baron von Saint-Paul einen Ersatz für ihn gefunden habe, trieb das Spiel mit der Einzigartigkeit des Künstlers auf eine gefährliche Spitze.

  4. #29
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    Re: Re: Sie ist wieder da!

    Original geschrieben von Marcus
    Für den nächsten großen Krimi-Blockbuster aus der Traumfabrik hat sie zu wenig Leichen, zu wenig Intrigen und - vor allen Dingen - zu wenig Sex-Appeal.
    Wird eine österreichische Produktion mit Josef Haden. Oder wenn er "gutaussehend" sein soll, mit Alfred Dorfer.

  5. #30
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    Ein österreichischer Film ist tatsächlich schon in Arbeit, unter der Regie von Peter Patzak. Der war schon vor Lösung des Falls geplant.
    Witziger Zufall: Der Saliera-Dieb hat übrigens einst auch Patzaks Alarmanlage eingebaut.

    In Anbetracht der Tatsache, dass der Bruder des Diebs ihm wie ein Ei ähnelt und passenderweise auch noch Schauspieler ist, wäre der natürlich die Idealbesetzung.
    http://www.presse-partner.de/start.c...60&type=detail
    Bleibt der Reibach für das Verbrechen wenigstens in der Familie.

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